Stille Umwege vom Allgäu nach Südtirol

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  • StefanBoe
    Erfahren
    • 14.12.2020
    • 348
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Codenascher, qwertzui, lina: Herzlichen Dank!! 😊

    So, noch der Rest von Tag 9:
    Am Matscher Joch kommt die Weißkugel überm Matscher Ferner in unser Blickfeld, ein wenig bekannter Anblick. Ganz rechts am Bildrand die Höllerscharte, über die man früher von der Oberettes Hütte kommend über den Gletscher und den Südgrat zum Gipfel gelangte. Vor 24 Jahren bin ich hier von Matsch in einem Tag hoch und runter, allein und damit unangeseilt, vermutlich noch in den Sturm und Drang- Jahren. Würde ich heute nicht mehr riskieren. Heute kann man über die Höllerscharte gar nicht mehr gehen. Das Eis ist futsch und der Blockhang haltlos. Zu den zwei Bildern unten: 1999 war der Matscher Ferner im August noch meterhoch unter Schnee, der Weißkugelsüdgrat ein Firngrat. Beim Blick vom Gipfel sieht man, dass es zwischen Gepatschgletscher und Langtauferer Gletscher noch eine Verbindung gab. Schon wirklich krass - ist so lang doch noch gar nicht her!
    2022:
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    1999:
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    Klimawandel hin, Gletscher her, das obere Matscher Tal, in das wir nun hinab steigen dürfen, ist aber immer noch genauso schön und entlegen wie 1999. Die zweistündige Plackerei von der Planeilscharte hier hinüber hat sich 100% gelohnt. Denn jetzt gibt's richtig Flow.

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    Lange Rast am ersten grünen Fleck. Dann mit größtem Vergnügen und singend weiter. Die Beatles (Weißes Album: Come together, Dear Prudence, Sexy Sadie, ...) müssen herhalten.

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    Irgendwann die ersten Bäume, dann geschlossener Arvenwald und an einer Weitung des Tales auf ca. 2000 hm die Matscher Alm als idyllisch gelegener Vorposten der Zivilisation. Die Tagesgäste sind schon alle wieder weg, aber wir bekommen noch Cola und Weizen. Der Wirt ist jung und total nett. Er freut sich sichtlich, dass Vater und Sohn mit Zelt über die Alpen daher gelaufen kommen und verrät uns, ohne dass wir ihn danach gefragt hätten, seinen Lieblingsplatz fürs Zelten 20 min oberhalb seiner Alm.

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    Wir folgen seinem Ratschlag und mühen uns nochmals 200 hm durch wunderschönen Arvenwald hinauf, bis wir auf den kleinen, ebenen Wiesenterrassen ankommen, die uns empfohlen wurden. Gleich nebenan ein springender Bach, Toilette an der Hangkante mit schöner Aussicht, was will man mehr.

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    Rasch steht das Tarp, wir kochen unser Trekkingmeal und reichlich Tee. Die Nacht kann kommen.

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    • StefanBoe
      Erfahren
      • 14.12.2020
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      • Meine Reisen

      #22
      10. Tag: Matscher Alm - Matscher Tal - Waalweg nach Schluderns/ Vintschgau
      https://www.komoot.de/tour/879721024

      Oh, what a night! Wir waren schon eingeschlummert, werden aber wieder wach. Wetterleuchten, dann erstes Donnergrollen. Nun ja, gabs gestern auch, wird vielleicht vorbei ziehen. Kommt aber rasch näher. Auch kein Grollen mehr, sondern Knallen von Blitzeinschlägen. Plötzlich eine Böe, die sich gewaschen hat. Und schon bricht ein Riesen-Unwetter los. Muss ein Frontgewitter sein. Platzregen, Blitzzucken und Donner ohne Unterbrechung. Am krassesten aber der Wind. Ne, kein Wind - Sturm. Und das im auf zwei Wanderstöcken gespannten Tarp! Bevor es einfach wegfliegt, kralle ich meine Faust in die wild flatternde Plane über mir und halte sie bestimmt 30 min so fest ich kann. Der arme Junge neben mir ... bleibt erstaunlich ruhig. Großartig. Wenn er jetzt die Nerven verlieren würde, was durchaus berechtigt wäre, würde es wirklich schwierig. Denn wir sind hier fern ab von allem in den Bergen, nix zum Unterstellen in der Nähe. Dann Theo: "Papa, ist dein Schlafsack auch nass?" Ich: "Nass? Wieso nass?" Scheiße - ein Hering hat sich verabschiedet und der untere Stock ist umgefallen. Es prasselt auf den unteren Teil unserer Schlafsäcke. Ich sprinte raus, stelle den Stock auf, haue den Hering wieder rein und spanne bis zum Anschlag ab. Dann wieder die Plane festhalten und ausharren. Irgendwann, schätzungsweise nach 30 min, lassen Sturm, Blitze und Regen nach. Alles ist trocken geblieben, nur unsere Schlafsäcke sind knieabwärts komplett nass. Wir beruhigen uns erst eine Weile und beschließen dann, mit angewinkelten Knien in den Säcken zu schlafen. Und das bekommen wir sogar einigermaßen hin. Hmm, wäre die Investition von zwei Biwaksäcken doch angebracht gewesen. Merkzettel: Das nächste Mal mitnehmen!

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ID: 3146457
      Der Morgen tut, als sei nichts gewesen. So ein schöner Lagerplatz. Wir sind gerädert von der Nacht, können uns beim Frühstück aber wieder zunehmend freuen.


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ID: 3146459




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      • StefanBoe
        Erfahren
        • 14.12.2020
        • 348
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        • Meine Reisen

        #23
        Der Käse, den wir gestern Abend noch an der Matscher Alm für wenig Geld erstanden haben, schmeckt wahnsinnig gut.

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ID: 3146574
        Jetzt heißt es ein letztes Mal aufsatteln zum Schlussmarsch in den Vintschgau, ca. 16 km das Matscher Tal hinab von 2300 hm auf 800 hm in Schluderns, das dürfte wenig anstrengend werden. Zunächst verabschieden wir uns vom Arvenwald, der um die Matscher Alm herum wunderbar ist.

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        Unterhalb des Glieshofes (1800 m) gibt es alternativ zum Fahrweg einen attraktiven Steig entlang des Ackerwaals, der hier weit hinten aus dem Tal Wasser durch die Bergwiesen in den trockenen Vintschgau leitet. Ein großes Vergnügen, dem plätschernden Wasser über viele Kilometer zu folgen!

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        Kurz vor dem einzigen Dorf des Tales, Matsch, taucht im Süden der Ortler auf.

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        Um 13:30 geht unser Zug von Schluderns. Daher müssen wir uns etwas sputen, lassen Matsch mehr oder weniger links liegen und steigen über den Burgweg weiter in den Vintschgau ab.

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        Im Talgrund des unteren Matscher Tales verzweigen sich die Waale kilometerweit über die Hänge. Die Wege sind toll, aber offenbar auch sehr populär. Auf keinem anderen Abschnitt unserer 10-tägigen Tour begegnen wir so vielen Leuten.

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        Die Churburg oberhalb von Schluderns und die umliegenden Obstplantagen markieren die Ankunft im breiten Tal des Vintschgau und damit das Ende unserer Tour.

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        In Schluderns feiern wir die halbe Alpenüberquerung gebührend mit Kuchen und Schlagobers. Dazu Theos erster Cappuccino. "Schmeckt ganz in Ordnung", befindet er.

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ID: 3146573


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        • Gernstel
          Dauerbesucher
          • 25.07.2009
          • 629
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Vielen Dank für's Mitnehmen auf diese wunderschön beschriebene Tour

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          • Wafer

            Lebt im Forum
            • 06.03.2011
            • 8833
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            • Meine Reisen

            #25
            Ganz tolle Tour!
            Schade, dass ihr den Dr. Angerer Höhenweg verpasst habt! Den sind wir letztes Jahr in der anderen Richtung gegangen. War wirklich sehr lohnenswert! Wenn ihr mal schauen wollt, was ihr verpasst habt: Hier gehts zum Reisebericht davon.
            Ich finde eure Routenwahl auch sehr spannend! Auch der Abschluss mit den Waalwegen liest sich gut! Danke für's mitnehmen auf eure Abenteuertour!

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            • derSammy

              Lebt im Forum
              • 23.11.2007
              • 7412
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26

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              • Muecke

                Dauerbesucher
                • 12.03.2022
                • 981
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Danke für den schönen Reisebericht!

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                • codenascher

                  Alter Hase
                  • 30.06.2009
                  • 4977
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Tolle Runde! Dankeschön.

                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                  meine Weltkarte

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                  • opa
                    Lebt im Forum
                    • 21.07.2004
                    • 6732
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    toller bericht, superschöne bilder von ecken, wo es mich auch noch mal hinziehen würde!
                    vielen dank!

                    allerdings ein stern abzug für den wasi-fauxpas! kann mich immer noch an diesen riesenslalom erinnern - ich meine olympiade, oder war es WM? - bei dem er unterwegs unter anderem die brille verloren hat und immer noch silber rausgeholt hat!. man habe ich da mtigefiebert! den nach österreich zu stecken.
                    die haben eh schon genug ganz passable skirfahrer.....

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                    • blauloke

                      Lebt im Forum
                      • 22.08.2008
                      • 8355
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Eine schöne Tour habt iht da gemacht und Glückwunsch zu deinem Sohn.
                      Was ist eigentlich aus Esmail geworden? Wie geht es seinem Knie?
                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                      • Flachlandtiroler
                        Freak
                        Moderator
                        Liebt das Forum
                        • 14.03.2003
                        • 29035
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                        Eine schöne Tour habt iht da gemacht und Glückwunsch zu deinem Sohn.
                        Was ist eigentlich aus Esmail geworden? Wie geht es seinem Knie?
                        Genau: Der ods-Leser wünscht ein Happy End
                        Meine Reisen (Karte)

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                        • StefanBoe
                          Erfahren
                          • 14.12.2020
                          • 348
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Liebe ods-ler, vielen Dank für die schöne Resonanz - das freut sehr!
                          Wafer: Ja, der Dr. Angerer Höhenweg war auch aufgrund deines Berichtes mit den tollen Bildern fest als Highlight eingeplant. Hoffentlich ein anderes mal.
                          Blauloke, Tieflandtiroler: Esmail ist an dem Tag noch zu seinem Cousin nach Ulm gefahren. Er hatte dann auch Tage später noch Schmerzen beim Gehen und konsultierte einen Arzt. Diagnose: Sehnenzerrung. Muss das Knie eine Weile schonen. Happy end: Er meinte, dass ihn das in Zukunft nicht von weiteren Touren abhalten werde.

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                          • lina
                            Freak

                            Vorstand
                            Liebt das Forum
                            • 12.07.2008
                            • 42951
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33

                            Kommentar


                            • RogerDerBuschmann
                              Anfänger im Forum
                              • 12.08.2022
                              • 12
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Ein sehr guter Reisebericht mit gelungenen Fotos!

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