Hallo Leute,
beim Stammtisch Freiburg haben wir heute bei Temperaturen um 8° mehrere Stunden Kocher verglichen und Varianten durchgespielt. U.a. haben wir, angeregt durch Paul Dryer auf Backpacking.net einen kleinen Perlit-Brenner gebaut (Bauzeit 3 Minuten, Kosten null).
Das Prinzip ist: Das sehr leichte, bimsteinartige Perlit saugt sich mit Alkohol voll und bietet eine sehr große Oberfläche zur effektiven Vergasung des Brennstoffs an. Man befüllt eine flache (Pfefferminz-)Dose damit und hält das Perlit mit feinmaschiger Alu- oder Edelstahlgaze an Ort und Stelle.
Das Perlit verbleibt in der Dose und wird nicht verbraucht. Nur der Alkohol vergast.
Wichtiger Hinweis: Die Alu-Gaze über dem Perlit ist eine m. E. absolut notwendige Sicherheitsmaßnahme. Wenn man den Brenner im Betrieb versehentlich umschmeißt, verteilt man sonst Hunderte brennende, sehr leichte Körnchen in die Umgebung. Im Lager eine nicht zu unterschätzende Brandgefahr. Mit dem „Schutzgitter“ läuft beim Umkippen hingegen nichts aus, weil das Perlit den Alkohol bindet.
Unser erster Versuch war eine 4-cm-Klickdeckel-Dose, wie man Sie häufig als Werbegeschenk erhält.
Die Brennversuche mit 0,4 Liter Wasser und 20 ml Alkohol zeigten ein sehr schönes, flächiges Flammenbild.
Wir versuchten es zunächst in einem Esbit-Faltbrenner mit Trangia Brotdose darauf und dann mit einem kompakten 0,4-Liter-Esbit-Topfset, danach mit meinem „UL“-Umbau-Trangia.
Beide Versuche scheiterten, weil das Wasser nach ca. 9 Minuten annähernd Siedetemperatur erreichten, aber nicht zum Kochen gebracht wurden. Allerdings brannte der Brenner noch mehrere Minuten weiter.
Das ließ den Schluss zu, dass die Leistung nicht annähernd genutzt wurde.
Also habe ich heute Abend einen größeren Perlit-Brenner mit 8 cm Durchmesser zusammengesetzt. Diesen Brenner habe ich wie bei unseren Tests am Vormittag mit 20 Gramm Alkohol (entspricht 25 Milliliter) befüllt. Tatsächlich würde dieser Brenner vermutlich 60 Gramm fassen.

Das heißt, der gleiche Brennwert verteilt sich nun auf ca. 2,5× größere Oberfläche. Den Brenner habe ich in meinen umgebauten „Trangia“ eingesetzt. Das Ergebnis war verblüffend: Nach 4:10 Minuten kochte das Wasser sprudelnd. Danach hat das Wasser noch 5:30 Minuten weiter sprudelnd gekocht, bevor der Brenner ausging.

Offensichtlich hat die Oberfläche des Brenners eine sehr große Wirkung auf die Leistung. Anblasen (Sauerstoffzufuhr) hat ebenfalls die Leistung deutlich erhöht.
Angesichts der langen Nachbrennzeit stellte sich die Frage: Kann man das sprudelnde Kochen dann auch mit noch weniger Alkohol, sogar der Hälfte erreichen?
Dazu habe ich den Brenner abkühlen lassen und erneut befüllt, diesmal nur mit 16 Gramm Alkohol (entspricht 20 Milliliter) befüllt, also 20% weniger. Dabei habe ich den Alkohol aber lediglich in die Mitte des Brenners gegossen.
Der Brenner zündete zwar sofort, brannte aber ungleich schlechter. Klar: die benetzte Oberfläche war ja nun viel kleiner. Es dauerte etwa 3 Minuten, bis der Brenner zur vollen Gänze entflammt war, sich also der Alkohol vergasend verteilte.
Praktisch heißt das: man muss nicht nur eine möglichst große Fläche haben, sondern diese dann auch vollständig mit Alkohol benetzen.
Trotz der längeren Startdauer war das Wasser nach 5 Minuten sprudelnd am Kochen. Danach hat der Brenner noch über 4 Minuten sprudelnd weiter gekocht. Das heißt, die Alkoholmenge spielte scheinbar noch keine Rolle. Vermutlich würden die 0,4 Liter Wasser sogar mit 10 Gramm Alkohol (entspricht 12,7 Milliliter) kochen. Aber zu diesem Zeitpunkt musste ich den Versuch aus Zeitgründen beenden.
Zusammenfassend kann ich aber sagen: Meine Überraschung des Tages. Der Brenner ist kinderleicht zu bauen und offensichtlich bei richtiger Dimensionierung höchst effizient. Der 8-cm-Brenner wiegt übrigens 38 g, mit (notfalls entbehrlichem) Deckel 44 g. Der Deckel kann auch zum spritsparenden temporären Löschen des Brenners dienen (wie beim Trangia-Brenner).
Mein erster Eindruck:
Der Perlit-Brenner hat das Zeug zum Though-Hiker-Kocher.
Was ich noch testen will:
beim Stammtisch Freiburg haben wir heute bei Temperaturen um 8° mehrere Stunden Kocher verglichen und Varianten durchgespielt. U.a. haben wir, angeregt durch Paul Dryer auf Backpacking.net einen kleinen Perlit-Brenner gebaut (Bauzeit 3 Minuten, Kosten null).
Das Prinzip ist: Das sehr leichte, bimsteinartige Perlit saugt sich mit Alkohol voll und bietet eine sehr große Oberfläche zur effektiven Vergasung des Brennstoffs an. Man befüllt eine flache (Pfefferminz-)Dose damit und hält das Perlit mit feinmaschiger Alu- oder Edelstahlgaze an Ort und Stelle.
Das Perlit verbleibt in der Dose und wird nicht verbraucht. Nur der Alkohol vergast.
Wichtiger Hinweis: Die Alu-Gaze über dem Perlit ist eine m. E. absolut notwendige Sicherheitsmaßnahme. Wenn man den Brenner im Betrieb versehentlich umschmeißt, verteilt man sonst Hunderte brennende, sehr leichte Körnchen in die Umgebung. Im Lager eine nicht zu unterschätzende Brandgefahr. Mit dem „Schutzgitter“ läuft beim Umkippen hingegen nichts aus, weil das Perlit den Alkohol bindet.
Unser erster Versuch war eine 4-cm-Klickdeckel-Dose, wie man Sie häufig als Werbegeschenk erhält.
Die Brennversuche mit 0,4 Liter Wasser und 20 ml Alkohol zeigten ein sehr schönes, flächiges Flammenbild.
Wir versuchten es zunächst in einem Esbit-Faltbrenner mit Trangia Brotdose darauf und dann mit einem kompakten 0,4-Liter-Esbit-Topfset, danach mit meinem „UL“-Umbau-Trangia.
Beide Versuche scheiterten, weil das Wasser nach ca. 9 Minuten annähernd Siedetemperatur erreichten, aber nicht zum Kochen gebracht wurden. Allerdings brannte der Brenner noch mehrere Minuten weiter.
Das ließ den Schluss zu, dass die Leistung nicht annähernd genutzt wurde.
Also habe ich heute Abend einen größeren Perlit-Brenner mit 8 cm Durchmesser zusammengesetzt. Diesen Brenner habe ich wie bei unseren Tests am Vormittag mit 20 Gramm Alkohol (entspricht 25 Milliliter) befüllt. Tatsächlich würde dieser Brenner vermutlich 60 Gramm fassen.

Das heißt, der gleiche Brennwert verteilt sich nun auf ca. 2,5× größere Oberfläche. Den Brenner habe ich in meinen umgebauten „Trangia“ eingesetzt. Das Ergebnis war verblüffend: Nach 4:10 Minuten kochte das Wasser sprudelnd. Danach hat das Wasser noch 5:30 Minuten weiter sprudelnd gekocht, bevor der Brenner ausging.

Offensichtlich hat die Oberfläche des Brenners eine sehr große Wirkung auf die Leistung. Anblasen (Sauerstoffzufuhr) hat ebenfalls die Leistung deutlich erhöht.
Angesichts der langen Nachbrennzeit stellte sich die Frage: Kann man das sprudelnde Kochen dann auch mit noch weniger Alkohol, sogar der Hälfte erreichen?
Dazu habe ich den Brenner abkühlen lassen und erneut befüllt, diesmal nur mit 16 Gramm Alkohol (entspricht 20 Milliliter) befüllt, also 20% weniger. Dabei habe ich den Alkohol aber lediglich in die Mitte des Brenners gegossen.
Der Brenner zündete zwar sofort, brannte aber ungleich schlechter. Klar: die benetzte Oberfläche war ja nun viel kleiner. Es dauerte etwa 3 Minuten, bis der Brenner zur vollen Gänze entflammt war, sich also der Alkohol vergasend verteilte.
Praktisch heißt das: man muss nicht nur eine möglichst große Fläche haben, sondern diese dann auch vollständig mit Alkohol benetzen.
Trotz der längeren Startdauer war das Wasser nach 5 Minuten sprudelnd am Kochen. Danach hat der Brenner noch über 4 Minuten sprudelnd weiter gekocht. Das heißt, die Alkoholmenge spielte scheinbar noch keine Rolle. Vermutlich würden die 0,4 Liter Wasser sogar mit 10 Gramm Alkohol (entspricht 12,7 Milliliter) kochen. Aber zu diesem Zeitpunkt musste ich den Versuch aus Zeitgründen beenden.
Zusammenfassend kann ich aber sagen: Meine Überraschung des Tages. Der Brenner ist kinderleicht zu bauen und offensichtlich bei richtiger Dimensionierung höchst effizient. Der 8-cm-Brenner wiegt übrigens 38 g, mit (notfalls entbehrlichem) Deckel 44 g. Der Deckel kann auch zum spritsparenden temporären Löschen des Brenners dienen (wie beim Trangia-Brenner).
Mein erster Eindruck:

Was ich noch testen will:
- Die Dose kann noch leichter werden (Material).
- Die Dose muss wohl auch nicht sehr hoch sein.
- 0,7 Liter Wasser (Tütenmahlzeit für zwei Personen) mit 16 Gramm Alkohol kochen?
- Packt der Brenner bei voller Befüllung auch 2 Liter Wasser mit Nachkochreserve?
- Steigern kleine Luftlöcher (1 bis 2 mm) auf der halben Höhe des Brenners die Leistung?
- Würde ein tieferer Topfstand (Speichenlöcher im Windschutz weiter unten) die Leistung durch bessere seitliche Wärmeführung erhöhen, oder würde der reduzierte Abstand Brenner/Topf die Leistung eher reduzieren?
- Statt des geschlossenen Deckels lieber den Deckel großflächig öffnen und als straffe Fixierung für die Gaze verwenden?
Kommentar