Modellnummer: 1272
Farbe: Ink blue (Königsblau)
Größe: S
Gewicht: 450 g
Preis: UVP 220,- EUR
Membran: Dermizax (20.000 mm Wassersäule „or higher“, 10.000 g/m²/24 h „or higher“)
Kaufdatum: Mitte August 2014
Gebrauchszeitraum: bislang bis Ende November 2014
Einsatzart: Fahrradtouren, Wanderungen im Flachland und Mittelgebirge, tägliche Fahrt zur Arbeit
Ausstattung und besondere Details: Abgedeckter Zweiwege-RV mit Druckknöpfen, Unterarm-RVs, gut regulierbare Kapuze mit sehr breitem und umlaufenden Rand, Klettverschlüsse an den Bündchen, Gummizug unten rum.
Der erste Eindruck ist überraschend. Als die Jacke aus der Plastikhülle rutscht, bin ich irritiert, wie ... ja, wie „billig“ sie sich anfühlt. Spontan denke ich: wie eine Discounter-Jacke aus einfachem Nylon. Aber es ist richtig, hier liegt die Bergans Super Lett vor mir. Das Material ist ungewohnt glatt, sehr raschelig und dünn, so ganz anders als bei den Dreilagen-Jacken, mit denen ich bislang in Berührung kam. Innen jedoch ist alles beim gewohnten Bild, die Nähte sind sauber versiegelt und alles scheint präzise verarbeitet.
Meine Kollegin blickt mir über die Schulter, fasst skeptisch den dünnen Stoff an und sagt: „Tja, irgendwo müssen der niedrige Preis und das geringe Gewicht ja herkommen.“ Recht hat sie, denn Größe S bringt gerade mal 450 g auf die (Küchen-)Waage, da kann man nicht unbedingt meckern. UL ist wohl was anderes, aber mir genügt es.
Anprobe. Der Schnitt irritiert mich erneut, denn bislang war ich von Bergans tendenziell lange Ärmel und figurbetonte oder zumindest gut sitzende Schnitte gewohnt. Die Super Lett dagegen ist an den Ärmeln sehr kurz, dafür extrem weit, so dass ich die Klettverschlüsse der Bündchen ziemlich eng schließen muss (das ist übrigens auch die Einstellung auf den offiziellen Fotos von Bergans). Um die Brust herum bauscht es sich ein bisschen, da passt locker noch was drunter und lang genug ist das Teil auch – aber um den Po herum wiederum spannt die Jacke und wirkt sehr eng, so dass der Gummizug da unten völlig nutzlos ist. Habe ich so’n dicken Hintern? Die Kollegin verneint freundlicherweise und sagt: „Quatsch! Die ist halt so eng!“ Aber die Jacke passt trotzdem, und da ich Glück hatte und ein Schnäppchen schießen konnte, will ich mal nicht rummaulen sondern freue mich vielmehr auf die kommende Woche. Ach so, die Taschen sitzen reguglär, also niedrig, was bei Hüftgurten nicht ganz unproblematisch ist - eine Brusttasche gibt's übrigens nicht.
Erster Härtetest: Eine schöne Radtour mit meiner Tochter steht an, von Rothenburg o.d.T. über Wertheim, Lohr bis Würzburg fahren wir. Die Super Lett lässt sich schön klein in ihre übrigens hervorragend verstellbare Kapuze zusammenrollen, ein großer Vorteil des dünnen Materials. So liegt sie griffbereit in einem kleinen Säckchen auf dem Gepäckträger und muss gleich am zweiten Tag ihre Feuerprobe bestehen, denn es schüttet den kompletten Vormittag wie aus Kübeln. Irre, was da runter kommt! Aber alles perlt ab, und trotz unserer 45 km Tagesleistung (wegen Töchterchen) und durchgehendem Tragen gibt kein Kondens, keine Schweißprobleme und ein sehr angenehmes, gutes Klima in der strahlend blauen Joppe. Der Schirm rund um die Kapuze (oder Rand, wie man es nennen mag) ist angenehm breit, ragt etwas über die Nase hinaus und fällt dann doch ungewohnt auf, weil er nach rechts und links das Gesichtsfeld etwas einschränkt. Aber das ist nicht so schlimm, denn man sieht trotzdem genug. Die RV-Abdeckleiste ist einfach, aber super. Zwei Druckknöpfe genügen und schon bleibt alles trocken.
Einziges Manko: Zum längeren Regen-Radeln sind die Ärmel etwas zu kurz, der Fleece lugt hin und wieder hervor und holt sich dann jedes Mal ein wenig Nässe ab.
Ansonsten: Alles gut soweit. Mehrere Tage und zwei Schauer später kommen wir in Würzburg an und ich habe mich an die Jacke gewöhnt. Die Imprägnierung ist super, denn ich kann das Wasser einfach so abschütteln, wenn ich irgendwo reingehen will. Dies bleibt übrigens auch schön erhalten, obwohl ich von Ende August bis jetzt die Jacke fast täglich auf dem Weg zur Arbeit trage und dabei stets den Rucksack mitschleppe. Bergans gibt zwar im Netz an, dass eine Imprägnierung bei Dermizax zwar nicht zwingend notwendig sei (im Hang-Tag steht übrigens das genaue Gegenteil), aber schöner ist es schon, wenn man das ganze Wasser abschütteln kann und nicht mit ins Haus schleppt.
Es tauchen ja auch hier im Forum immer wieder Fragen auf, ob die Super Lett etwas taugt und ob jemand Erfahrungen damit hat. Ich will ein vorläufiges Fazit mal so formulieren:
Die Bergans Super Lett Jacke lohnt sich m.E. für diejenigen, die trotz schmalem Budget unbedingt eine Dreilagenjacke haben möchten und wenig Ansprüche an Schnitt, Ausstattung und Tragekomfort stellen. Sie ist leicht, dünn und funktioniert zuverlässig (ich vermute jedenfalls, solange man keinen Leistungssport damit betreibt). Ich empfehle sie daher vorerst eher für städtische Radfahrer, die einen solch günstigen Schutz suchen und oft Tagesrucksäcke oder Kuriertaschen etc. tragen. In diesem Segment spielt die Super Lett m.E. nach am ehesten ihre Stärken aus.
Beim Wandern habe ich sie vorerst nur bei Tagestouren einsetzen können/müssen, bislang noch mit geringem Rucksackgewicht bis 5 kg. Im nächsten Jahr wird ohnehin die ein oder andere größere Tour dazu kommen, dann kann ich auch längerfristige Erfahrungswerte beim Backpacking hinzufügen. So bleibt mir vorläufig nur zu sagen, dass die Super Lett eher eine günstige Einsteiger-Jacke im Dreilagen-Segment ist, die einfachen Ansprüchen genügt und von Schnitt und Komfort her verbesserungswürdig wäre – obwohl das vermutlich zu einer klaren Preiserhöhung führen würde. Bei mir ersetzt sie momentan jedenfalls spielend meine alte leichte Allround-Regenjacke (Vaude Escape Modell 2001) für den alltäglichen Gebrauch.
Fotos gibt's nächste Woche, das hat eben licht- und damit farbtechnisch und so doch nicht geklappt, Mistekiste!
Edith:
Hier nun endlich ein paar Fotos zur Veranschaulichung. Erstens: Frontalansicht.

Man kann erahnen, dass der untere Bund sportlich auf den Hüftgelenken sitzt und oben rum noch viel Platz ist.
Zweitens: Sicht von hinten.

Gut, ich geb zu: In die Ärmel passen auch noch ein paar Muskeln rein ...
Drittens: Seitensicht.

Viertens: Armbündchen, Teil 1.

Wenn man den Arm locker seitwärts hält, ist der Ärmel problemlos lang genug.
Fünftens: Armbündchen, Teil II.

Reckt man ihn etwas, rutscht durchaus mal der/die/das Shirt / Fleece / Pullover hervor.
Sechstens: Ärmellänge.

Beim Radfahren manchmal ungünstig, hier ist die Jacke sogar etwas weit hochgerutscht.
Siebtens: Kapuze.

Toll gelöst, sitzt perfekt, wenn man sie gut einstellt. Manchmal nimmt der Seitenschirm ein paar Millimeter Sicht.
Achtens: Reißverschlüsse.

Funktionieren super, auch die Unterarmbelüftung. Breite, zuverlässige Abdeckung vorne.
Neuntens: Packmaß.

Locker in der Kapuze zusammengerollt. Lässt sich noch ca. um die Hälfte komprimieren, wenn man sie z.B. in ein Säckchen packt.
Farbe: Ink blue (Königsblau)
Größe: S
Gewicht: 450 g
Preis: UVP 220,- EUR
Membran: Dermizax (20.000 mm Wassersäule „or higher“, 10.000 g/m²/24 h „or higher“)
Kaufdatum: Mitte August 2014
Gebrauchszeitraum: bislang bis Ende November 2014
Einsatzart: Fahrradtouren, Wanderungen im Flachland und Mittelgebirge, tägliche Fahrt zur Arbeit
Ausstattung und besondere Details: Abgedeckter Zweiwege-RV mit Druckknöpfen, Unterarm-RVs, gut regulierbare Kapuze mit sehr breitem und umlaufenden Rand, Klettverschlüsse an den Bündchen, Gummizug unten rum.
Der erste Eindruck ist überraschend. Als die Jacke aus der Plastikhülle rutscht, bin ich irritiert, wie ... ja, wie „billig“ sie sich anfühlt. Spontan denke ich: wie eine Discounter-Jacke aus einfachem Nylon. Aber es ist richtig, hier liegt die Bergans Super Lett vor mir. Das Material ist ungewohnt glatt, sehr raschelig und dünn, so ganz anders als bei den Dreilagen-Jacken, mit denen ich bislang in Berührung kam. Innen jedoch ist alles beim gewohnten Bild, die Nähte sind sauber versiegelt und alles scheint präzise verarbeitet.
Meine Kollegin blickt mir über die Schulter, fasst skeptisch den dünnen Stoff an und sagt: „Tja, irgendwo müssen der niedrige Preis und das geringe Gewicht ja herkommen.“ Recht hat sie, denn Größe S bringt gerade mal 450 g auf die (Küchen-)Waage, da kann man nicht unbedingt meckern. UL ist wohl was anderes, aber mir genügt es.
Anprobe. Der Schnitt irritiert mich erneut, denn bislang war ich von Bergans tendenziell lange Ärmel und figurbetonte oder zumindest gut sitzende Schnitte gewohnt. Die Super Lett dagegen ist an den Ärmeln sehr kurz, dafür extrem weit, so dass ich die Klettverschlüsse der Bündchen ziemlich eng schließen muss (das ist übrigens auch die Einstellung auf den offiziellen Fotos von Bergans). Um die Brust herum bauscht es sich ein bisschen, da passt locker noch was drunter und lang genug ist das Teil auch – aber um den Po herum wiederum spannt die Jacke und wirkt sehr eng, so dass der Gummizug da unten völlig nutzlos ist. Habe ich so’n dicken Hintern? Die Kollegin verneint freundlicherweise und sagt: „Quatsch! Die ist halt so eng!“ Aber die Jacke passt trotzdem, und da ich Glück hatte und ein Schnäppchen schießen konnte, will ich mal nicht rummaulen sondern freue mich vielmehr auf die kommende Woche. Ach so, die Taschen sitzen reguglär, also niedrig, was bei Hüftgurten nicht ganz unproblematisch ist - eine Brusttasche gibt's übrigens nicht.
Erster Härtetest: Eine schöne Radtour mit meiner Tochter steht an, von Rothenburg o.d.T. über Wertheim, Lohr bis Würzburg fahren wir. Die Super Lett lässt sich schön klein in ihre übrigens hervorragend verstellbare Kapuze zusammenrollen, ein großer Vorteil des dünnen Materials. So liegt sie griffbereit in einem kleinen Säckchen auf dem Gepäckträger und muss gleich am zweiten Tag ihre Feuerprobe bestehen, denn es schüttet den kompletten Vormittag wie aus Kübeln. Irre, was da runter kommt! Aber alles perlt ab, und trotz unserer 45 km Tagesleistung (wegen Töchterchen) und durchgehendem Tragen gibt kein Kondens, keine Schweißprobleme und ein sehr angenehmes, gutes Klima in der strahlend blauen Joppe. Der Schirm rund um die Kapuze (oder Rand, wie man es nennen mag) ist angenehm breit, ragt etwas über die Nase hinaus und fällt dann doch ungewohnt auf, weil er nach rechts und links das Gesichtsfeld etwas einschränkt. Aber das ist nicht so schlimm, denn man sieht trotzdem genug. Die RV-Abdeckleiste ist einfach, aber super. Zwei Druckknöpfe genügen und schon bleibt alles trocken.
Einziges Manko: Zum längeren Regen-Radeln sind die Ärmel etwas zu kurz, der Fleece lugt hin und wieder hervor und holt sich dann jedes Mal ein wenig Nässe ab.
Ansonsten: Alles gut soweit. Mehrere Tage und zwei Schauer später kommen wir in Würzburg an und ich habe mich an die Jacke gewöhnt. Die Imprägnierung ist super, denn ich kann das Wasser einfach so abschütteln, wenn ich irgendwo reingehen will. Dies bleibt übrigens auch schön erhalten, obwohl ich von Ende August bis jetzt die Jacke fast täglich auf dem Weg zur Arbeit trage und dabei stets den Rucksack mitschleppe. Bergans gibt zwar im Netz an, dass eine Imprägnierung bei Dermizax zwar nicht zwingend notwendig sei (im Hang-Tag steht übrigens das genaue Gegenteil), aber schöner ist es schon, wenn man das ganze Wasser abschütteln kann und nicht mit ins Haus schleppt.
Es tauchen ja auch hier im Forum immer wieder Fragen auf, ob die Super Lett etwas taugt und ob jemand Erfahrungen damit hat. Ich will ein vorläufiges Fazit mal so formulieren:
Die Bergans Super Lett Jacke lohnt sich m.E. für diejenigen, die trotz schmalem Budget unbedingt eine Dreilagenjacke haben möchten und wenig Ansprüche an Schnitt, Ausstattung und Tragekomfort stellen. Sie ist leicht, dünn und funktioniert zuverlässig (ich vermute jedenfalls, solange man keinen Leistungssport damit betreibt). Ich empfehle sie daher vorerst eher für städtische Radfahrer, die einen solch günstigen Schutz suchen und oft Tagesrucksäcke oder Kuriertaschen etc. tragen. In diesem Segment spielt die Super Lett m.E. nach am ehesten ihre Stärken aus.
Beim Wandern habe ich sie vorerst nur bei Tagestouren einsetzen können/müssen, bislang noch mit geringem Rucksackgewicht bis 5 kg. Im nächsten Jahr wird ohnehin die ein oder andere größere Tour dazu kommen, dann kann ich auch längerfristige Erfahrungswerte beim Backpacking hinzufügen. So bleibt mir vorläufig nur zu sagen, dass die Super Lett eher eine günstige Einsteiger-Jacke im Dreilagen-Segment ist, die einfachen Ansprüchen genügt und von Schnitt und Komfort her verbesserungswürdig wäre – obwohl das vermutlich zu einer klaren Preiserhöhung führen würde. Bei mir ersetzt sie momentan jedenfalls spielend meine alte leichte Allround-Regenjacke (Vaude Escape Modell 2001) für den alltäglichen Gebrauch.
Fotos gibt's nächste Woche, das hat eben licht- und damit farbtechnisch und so doch nicht geklappt, Mistekiste!

Edith:
Hier nun endlich ein paar Fotos zur Veranschaulichung. Erstens: Frontalansicht.

Man kann erahnen, dass der untere Bund sportlich auf den Hüftgelenken sitzt und oben rum noch viel Platz ist.
Zweitens: Sicht von hinten.

Gut, ich geb zu: In die Ärmel passen auch noch ein paar Muskeln rein ...

Drittens: Seitensicht.

Viertens: Armbündchen, Teil 1.

Wenn man den Arm locker seitwärts hält, ist der Ärmel problemlos lang genug.
Fünftens: Armbündchen, Teil II.

Reckt man ihn etwas, rutscht durchaus mal der/die/das Shirt / Fleece / Pullover hervor.
Sechstens: Ärmellänge.

Beim Radfahren manchmal ungünstig, hier ist die Jacke sogar etwas weit hochgerutscht.
Siebtens: Kapuze.

Toll gelöst, sitzt perfekt, wenn man sie gut einstellt. Manchmal nimmt der Seitenschirm ein paar Millimeter Sicht.
Achtens: Reißverschlüsse.

Funktionieren super, auch die Unterarmbelüftung. Breite, zuverlässige Abdeckung vorne.
Neuntens: Packmaß.

Locker in der Kapuze zusammengerollt. Lässt sich noch ca. um die Hälfte komprimieren, wenn man sie z.B. in ein Säckchen packt.
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