Die Bergbauern haben Jahrhunderte eine Lodenjoppe genommen und bei Regen und Schnee einen Wetterfleck drüber.
Alternativen zu GoreTex; Erfahrung mit gewachster Baumwolle gesucht
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Ich habe mich jetzt allen ernstes mit Lodenponchos beschäftigt, bis ich mir der Unsinnigkeit bewusst geworden bin. Kraxeln in den Bergen im Lodenponcho, da hätten alle Beteiligten was zu lachen. Wandern in relativ ebenerdigen Gefilden ist vielleicht eine andere Geschichte, aber ich plane mit meiner Freundin schon den nächsten Urlaub in den Alpen, da werde ich eine Jacke brauchen. Ich beiße in den sauren Apfel und beschäftige mich mit Goretex.
Nochmal danke an alle Beteiligten für die vielen Infos!
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Jeder hatte doch sicher mal ne Barbour-Phase und wenn man mit nem Westhighlandterrier unterwegs ist, der an jedem Baum stehen bleibt oder Weidezäune kontrolliert, ist das doch ganz okay. Aber nicht für sportliche Aktivitäten und das gilt für mich auch für den No.8.
Ich hab ne dünnere Baumwolljacke von Jack Wolfskin, die hält wirklich schon lange, ist wasserabweisend und beim Weg von der Bahn nach Hause bei Regen völlig okay und hält dann auch was ab. Aber bei richtig fettem Regen ist sie durch und dazu auch nur bei kühler Witterung zu gebrauchen, ab 20 Grad aufwärts ist das nix.
Meine Goretexregenjacke von Berghaus ist jetzt mindestens 10 Jahre alt, war auf unzähligen Paddeltouren dabei, muss mal alle 3 Jahre nachimprägniert werden, was ich meist vergesse, ab und zu mal gewaschen werden und wird bei kühlerem Wetter über die JW Baumwolljacke gezogen. Das passt auch bei sportlichen Aktivitäten. Rot ist sie auch, also Warnfarbe für die Alpen. Bisher ist ihr Lebensende nicht in Sicht. Sicher ist das Material nicht nachhaltig, aber bei der Lebensdauer finde ich das vertretbar.Oha.
(Norddeutsche Panikattacke)
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Zitat von Metalhead Beitrag anzeigen... Ich beiße in den sauren Apfel und beschäftige mich mit Goretex.
...
Das ist ziemlich gut zusammengefasst.
In dem Zusammenhang habe ich mich etwas genauer mit Paramo beschäftigt. https://www.paramo-clothing.com/de-d...thics/gear.php
Das Zeug ist sehr langlebig, einfach zu pflegen und zu reparieren. Soweit ich weiss, ist die britische Bergrettung seit vielen Jahren damit ausgestattet.
VG. -Wilbert-
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Jedes Ding hat seinen Platz.
und die Schotten sind natürlich in Barbour nicht sportlich unterwegs, die rennen darin nur die Berge rauf und runter hinter ihren Schafen her.
und der Wetterfleck aus Loden wird in den Alpen von Jägern nach wie vor genutzt, und die sind nicht auf gebahnten Wegen unterwegs, sondern immer abseits und das in Bereichen in die sich die sportlichen Bergwanderer nicht mal hintrauen. Es ist das mit Abstand universellste Bekleidungsstück, das man besitzen kann.
Einzig das Gewicht ist ein Thema. Aber wer wie ein Bekannter letztens mit 2 Gamsjährlingen im Rucksack plus Ausrüstung 2 Stunden abgestiegen ist, ca. 35kg, den juckt das dann auch nicht mehr."adventure is a sign of incompetence"
Vilhjalmur Stefansson
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cast jetzt bring mich doch nicht wieder auf Loden! Da habe ich gerade meinen Frieden mit GTX geschlossen, jetzt bin ich auf Jagdforen gestoßen, wo alle steif und fest behaupten, dass so ein Poncho aus Loden locker einen ganzen Tag fiesen Regen aushalten würde! Wie muss ich mir das eigentlich vorstellen, wenn Loden nach einem Tag dann wirklich mal nass wird? Wärmt der dann noch? drückt sich die Feuchtigkeit dann relevant durch wie durch eine dünne Non-Membran Jacke? Gewicht ist mir tatsächlich relativ egal. Mal eine hypothetische Situation, wir machen im Spätherbst eine Wandertour durch Skandinavien, wollen noch dazu Zelten und es regnet einfach tagelang durch. Trocknen würde der Loden dann nicht, könnte ich den dann trotzdem einfach im Vorzelt ausbreiten und am nächten Tag wieder anziehen und hätte zumindest einen groben Wetterschutz?
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Loden für mehrtägige Trekking-/Zelttouren? Meins wäre das nicht. So ein Loden-Wetterfleck wiegt 1-1,5 kg aufwärts. Und zwar trocken - nass dann deutlich mehr. Trockenzeit im feuchten Klima: ewig, Packmaß: kauf nen größeren Rucksack, Einsatz in warmer Umgebung: spart die Sauna, usw.
Jäger haben ein anderes Einsatzprofil: sitzen mehr rum, Wandern weniger und haben gern ein Auto/Hütte in der Nähe. Jäger haben gerne Loden, weil es nicht raschelt!
Dazu kommt, dass heutzutage der Loden gerne mal mit Teflon „veredelt“ wird. Da haste dann doch wieder PTFE (PFC) an der Backe und kannst gleiche GoreTex (=ePTFE) nehmen. Gibt natürlich auch Loden ohne Teflon…Dies ist keine Signatur.
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Zudem sind Regenjacken/Ponchos ein Notfallutensil, das man immer auf Verdacht dabei hat. Ich glaube ebenfalls kaum, dass man im Sommer 1,5 kg Lodenjacke im Rucksack haben muss oder hat.
Die Regenjacke ist dagegen schon allein als Windschutz auch bei 30 Grad plus dabei, denn unangekündigtes oder unerwartetes Gewitter oder Regen heißt auch schnell Temperatursturz.Oha.
(Norddeutsche Panikattacke)
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Zitat von Taunuswanderer Beitrag anzeigenLoden für mehrtägige Trekking-/Zelttouren? Meins wäre das nicht. So ein Loden-Wetterfleck wiegt 1-1,5 kg aufwärts. Und zwar trocken - nass dann deutlich mehr. Trockenzeit im feuchten Klima: ewig, Packmaß: kauf nen größeren Rucksack, Einsatz in warmer Umgebung: spart die Sauna, usw.
Jäger haben ein anderes Einsatzprofil: sitzen mehr rum, Wandern weniger und haben gern ein Auto/Hütte in der Nähe. Jäger haben gerne Loden, weil es nicht raschelt!
Dazu kommt, dass heutzutage der Loden gerne mal mit Teflon „veredelt“ wird. Da haste dann doch wieder PTFE (PFC) an der Backe und kannst gleiche GoreTex (=ePTFE) nehmen. Gibt natürlich auch Loden ohne Teflon…
Nochmal, jedes Ding hat seine Einsatzzweck. Wenn es tagelang regnet bleibt man wo man ist und rennt nicht im Gebirge herum."adventure is a sign of incompetence"
Vilhjalmur Stefansson
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Moin,
wenn man sich im Motorradbereich umschaut, gibt es dort einige, durchaus interessante Wachsjacken, die darüber hinaus auch wasserdicht sind.
- AJS Glasgow
- Germot Oxford
- Modeka Glasgow
- Haveba Liverpool
sind die momentan besten Wachsjacken auf dem Markt.
Gruß m
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Zitat von cast Beitrag anzeigenNochmal, jedes Ding hat seine Einsatzzweck.
Ich mag auch Loden, aber doch nicht auf einer mehrtägigen Tour. Selbst beim Wandern wäre mit Loden zu schwer, da kommt was leichtes in den Rucksack Daunen/Kufa-Weste und etwas gegen den Wind/Nässe.
Und einen Lodenfleck im Zelt zu trocknen, da bekomme ich schon beim Gedanken einen unruhigen Schlaf.
Loden hat viele Vorzüge, er ist leise, und sehr robust. Schmutz, Schlamm und auch Blut lassen sich einfach ausbürsten wenn sie getrocknet sind. Loden nimmt kaum Gerüche an. Alles Dinge die auf der Jagd gerne gesehen sind, aber beim Wandern oder auf mehrtägiger Tour ist Loden ungeeignet da viel zu schwer und schwer zu trocknen.
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Zitat von mimose Beitrag anzeigenMoin,
wenn man sich im Motorradbereich umschaut, gibt es dort einige, durchaus interessante Wachsjacken, die darüber hinaus auch wasserdicht sind.
- AJS Glasgow
- Germot Oxford
- Modeka Glasgow
- Haveba Liverpool
sind die momentan besten Wachsjacken auf dem Markt.
Gruß m
Nach guten Belüftungsmöglichkeiten sieht das eher nicht aus, oder? (Habe mir jetzt nur ein Beispiel angeschaut)Dies ist keine Signatur.
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Zitat von Taunuswanderer Beitrag anzeigenHast du Erfahrungen mit solchen Jacken?
Zitat von Taunuswanderer Beitrag anzeigenAuch abseits vom Motorradfahren?
Zitat von Taunuswanderer Beitrag anzeigenNach guten Belüftungsmöglichkeiten sieht das eher nicht aus, oder? (Habe mir jetzt nur ein Beispiel angeschaut)
Das Futter der Jacken macht zu einem gewissen Grad eingeschränkte Belüftungsmöglichkeiten wett.
Am Ende muss der Themenstarter die für ihn "passende" Jacke finden, eine persönliche Präferenz kann hier lediglich als Richtschnur dienen.
Gruß m
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mimose Danke. Könntest du noch ein paar Erfahrungen mit solchen Jacken beisteuern? Wie schwer sind die? Bis zu welcher Temperatur sind die für dich noch angenehm? (abseits vom Motorrad). Wie schnell trocknen die?
Ich schaue ja auch immer gerne abseits der typischen Outdoorklamotten nach Lösungen. Für mehrtägige Trekking-Touren bin ich in Punkto Regenschutz dann doch immer wieder bei Kunstfaser gelandet. Etaproof und Loden habe ich dann eher in anderen Draußen-Aktivitäten - eher eintägig - im Einsatz.Dies ist keine Signatur.
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In beiden Welten unterwegs würde ich eine Wachscotton-Motorradjacke zum Fußwandern für mich ausschließen. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen und Bedingungen, z.B. was Isolierung und Belüftung, Passform und Schnitt, hier gewünschte und sonstige Schutzfunktion sowie akzeptables Gewicht (auch ohne Protektoren, so sie sich alle entnehmen lassen) angeht.
Ich besitze eine auch mit ausgebauten Protektoren sackschwere Mopped-Wachsjacke fürs Schönwetterfahren in der Übergangszeit, Komfortbereich 15-20°C, beim Fahren wohlgemerkt, nicht beim Schlendern zur Eisdiele. Wasserdicht ist die nicht, allenfalls kurzzeitig wasserabweisend, schnelltrocknend wegen des Baumwollinnenfutters auch nicht.
Zur Wasserdichtigkeit: Die Modeka Glasgow wird (nach den anderen oben ebenfalls genannten Modellen habe ich jetzt nicht geschaut, im Motorradbereich aber nicht unüblich) mit Membraninnenjacke geliefert, dem bei einer Regenfahrt auftretenden Wasserdruck kann gewachste Baumwolle nicht dauerhaft standhalten. Ich besaß eine textile KuFa/Leder-Hose/Jacke-Motorrad-Kombination aus dem mittleren Preissegment eines anderen Herstellers mit pfriemeliger Membraninnenjacke und -hose. Solangte sie dicht hielten (eine Saison) war mir bei Regen dann nur kalt, weil das Obermaterial Wasser zog.
Beim Motorradfahren gibt es nach meiner Erfahrung drei wirksame Nässeschutzkonzepte: Regen meiden, PVC-Overall über sonstiger Schutzbekleidung, 3-L-Gore-Panzer, gerne finnischer Provenienz.
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Ja. Ich habe daher beim Motorradfahren immer eine weite 20 Euro Regenjacke und 20 € Regenhose aus Vollplastik dabei. Die jeweilige Kombi drunter trocknet dann jedenfalls später besser oder wird gar nicht erst nass, je nachdem, wie schnell ich die Regensachen drüber kriege. Im kleinen Zelt eine nasse Jacke zu trocknen, ist bei Regen ambitioniert bis unmöglich. Die Plastikjacke kommt in eine Tüte und gut. Getrocknet wird später.Zuletzt geändert von Torres; 31.08.2021, 14:50.Oha.
(Norddeutsche Panikattacke)
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Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
Richtig, und genau deswegen ist Loden hier der falsche Tipp.
Ich mag auch Loden, aber doch nicht auf einer mehrtägigen Tour. Selbst beim Wandern wäre mit Loden zu schwer, da kommt was leichtes in den Rucksack Daunen/Kufa-Weste und etwas gegen den Wind/Nässe.
Und einen Lodenfleck im Zelt zu trocknen, da bekomme ich schon beim Gedanken einen unruhigen Schlaf.
Loden hat viele Vorzüge, er ist leise, und sehr robust. Schmutz, Schlamm und auch Blut lassen sich einfach ausbürsten wenn sie getrocknet sind. Loden nimmt kaum Gerüche an. Alles Dinge die auf der Jagd gerne gesehen sind, aber beim Wandern oder auf mehrtägiger Tour ist Loden ungeeignet da viel zu schwer und schwer zu trocknen."adventure is a sign of incompetence"
Vilhjalmur Stefansson
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Du meinst, in den Zeiten, wo der Wanderer abends beim Bauern klopfte, sich am Feuer wärmte und im Heuschober über der guten Stube in einen tiefen Schlaf fiel, um am Morgen mit einer dicken Butterstulle in der Hand weiterzuziehen? Und bei Regen nahm ihn dann möglicherweise ein Fuhrwerk mit. Jaja, das waren noch Zeiten.
Ich war auch mal mit einer Wachscottonjacke hochzufrieden, hab das Ding geliebt und hätte es (bis auf den Geruch) jedem empfohlen. Die damaligen Aktivitäten würde ich aber nicht als Outdooraktivitäten im Sinne des Forums bezeichnen, das war landwirtschaftlicher Einsatz, Gassi gehen oder spazieren gehen und bei letzterem hat man sie sich nach einer gewissen Distanz auch ein wenig schön geredet.Oha.
(Norddeutsche Panikattacke)
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Hier wurde nach Erfahrung mit gewachster Baumwolle gefragt, nicht nach Hochgebirgsexpeditionen im Sinne des Forums.
und sei ehrlich, die meisten wandern bspw durch die Alpen, genau wie du es beschreibst. Nach einer bequemen Nacht in einer bewirtschafteten Hütte und einem kräftigen Frühstück gehts zur nächsten Hütte mit Bewirtschaftung."adventure is a sign of incompetence"
Vilhjalmur Stefansson
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