Aussteigen in die Natur

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  • Bockwurst
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
    ...werde ich mir keine Hütte in Schweden kaufen können, sonst würde ich das sofort machen...
    Finde den Fehler... Die Hütte kauft man sich nicht, die Hütte muss man bauen.

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  • Sternenstaub
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
    Was mir jedoch bei Aussteigern als Motivation manchmal auffällt, ist ihre Sehnsucht nach zeitlich unbefristeter bewusster Ablehnung von sozialen Kontakten. Wenn sie ihr Aussteigersein nicht medial vermarkten praktizieren sie mit dem „Aussteigen in die Natur“ eine freiwillige soziale Ausgrenzung. In archaischen Gesellschaften war soziale Ausgrenzung jedoch ein Todesurteil.
    Das macht mich nachdenklich.

    Thomas
    Um den Gedanken weiter zu spinnen bzw in eine andere Richtung zu schuppsen. Die Menschen waren es gewohnt, in relativ kleinen Gruppen zu leben und unterwegs zu sein und etwas später in ebenfalls überschaubaren Gruppen zu siedeln. Ich glaube, wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass Arbeitsteilung Sinn macht und sich dadurch immer größere Gruppen von Menschen bis dann hin zu Staaten etc gebildet haben.
    Aber all das (unabhängig davon, wie man das bewertet), entfernte den Menschen von der Natur, von welcher er ja ein Teil ist und war. Und so sehr ich Städte mag und manche sogar liebe, einen Verlust spüre ich ganz massiv, wenn ich nur dort sein muss. Mehr Ich fühle ich mich, wenn ich draußen bin. Ich sehe das auf jeden Fall nicht als Ablehnung von Kontakten wie atlinblau, das mag auch ein Grund für manchen sein, aber mein Hauptkommunikationspartner, wenn ich unterwegs bin ist das, was an Natur um mich herum ist.
    Die meisten kennen das, wenn man unterwegs Menschen begegnet, ist das meist etwas, worüber man sich freut.

    Aber da ich nicht Lotto spiele, werde ich mir keine Hütte in Schweden kaufen können, sonst würde ich das sofort machen, aber vielleicht gibt Cast ja einen Bruchteil seines großen Gewinns dann ab oder stellt eine Hütte kostenfrei zur Verfügung.
    aber erst steht eh die längere Reise an.

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  • Abt
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Äh. Hm.
    n'schuldigung.

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  • Gernstel
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Ein Bauernhof in Mittelschweden mit 1000ha Wald drumherum reicht mir.
    Und fristest fortan Deine Tage im Wald damit, deutsche Wildzelter am Verbrennen ihres Toilettenpapiers zu hindern. Ich bin gespannt, wann Dich der erste fragt, ob Du auch einen Brötchen-Service anbietest.

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  • cast
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    war so wie ich es sehe ja kein Zwang.
    Was mir jedoch bei Aussteigern als Motivation manchmal auffällt, ist ihre Sehnsucht nach zeitlich unbefristeter bewusster Ablehnung von sozialen Kontakten.
    Jo, deswegen ist es kein Ausstieg sondern zivilisatorischer Unsinn. Andere legen sich bei ihrem Psychologen auf die Couch oder suchen sich eine 30 Jahre jüngere Frau. Manchen reicht auch eine Harley und wenn die Phase vorbei ist leben sie zufrieden weiter.

    Wer lebt denn so, daß er sagt "ich kann mir nix anderes vorstellen, alles ist super"?

    In der heutigen Arbeitswelt ist sehr wenig "super".
    Großstädter träumen dann halt von der "reinen Natur".

    Nach einem ordentlichen Lotto Gewinn steige ich auch aus.
    Ein Bauernhof in Mittelschweden mit 1000ha Wald drumherum reicht mir.

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  • atlinblau
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Das „Aussteigen aus der Natur“ war so wie ich es sehe ja kein Zwang. Ein Großteil der menschlichen Entwicklung bestand im Ziel, von der Natur unabhängiger zu werden. Insbesondere die medizinische Versorgung und die ständige Verfügbarkeit von Lebensmitteln durch Arbeitsteilung sind als Vorteile nicht von der Hand zu weisen. Insbesondere wer Kinder hat, wird dies seinen Kindern nicht vorenthalten wollen bzw. als Backup-Szenario in seinem Aussteigerplan berücksichtigen. Die „Vorzeit“ ist jedoch noch immer unser genetisches Erbe, so wie in jedem Schoßhündchen auch noch ein Wolf steckt. Mich dieses Erbe zu vergegenwärtigen kann ich nur outdoor.
    Was mir jedoch bei Aussteigern als Motivation manchmal auffällt, ist ihre Sehnsucht nach zeitlich unbefristeter bewusster Ablehnung von sozialen Kontakten. Wenn sie ihr Aussteigersein nicht medial vermarkten praktizieren sie mit dem „Aussteigen in die Natur“ eine freiwillige soziale Ausgrenzung. In archaischen Gesellschaften war soziale Ausgrenzung jedoch ein Todesurteil.
    Das macht mich nachdenklich.

    Thomas

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  • Torres
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Die "Rückkehr" ins Urbane aufgrund des Alters ist Ausdruck von Wohlstand, denn konsequenterweise hätte er dort sterben müssen. Aussteigen ist vor diesem Hintergrund doch eher der Ausstieg eines Bahnfahrers, der zwar jetzt die Bahn endgültig verlässt, im Hinterkopf aber weiß, dass er jederzeit wieder zusteigen kann. Das ist Luxus pur. Daher verbinde ich das Wort "Aussteigen" nur mit hochentwickelten Gesellschaften, die eine Wahlmöglichkeit bieten, so dass Aussteigen gar kein Aussteigen, sondern ein alternatives Lebenskonzept unter Vielen ist. Woanders nennt man diese Lebensform Broterwerb oder schlicht: Überleben.

    Nie wurde mir das so deutlich, wie in einem kleinen Laden, als wir Aussteiger - aus unserer Sicht von Geldnot gequält - einkaufen gingen, und ich den Blick eines alten Mannes sah. Was wir als Geldnot ansahen, war für ihn purer Reichtum. Vermutlich hatte er noch nie soviel Geld auf einmal in der Hand gehabt (50 Mark waren das, ein Feldarbeiter bekam in de Erntezeit 7 Mark pro Tag für 12 Stunden Arbeit, das war also mehr als ein Wochenlohn, den wir für Wurst, Käse, Mehl verballert haben). Da habe ich begriffen, was es heißt, die Wahl zu haben. Dass Welten zwischen naturnah leben/aussteigen und ausschließlich von und mit der Natur leben MÜSSEN liegen. Und da ist ohne Anbindung an Familie, Dorfgemeinschaft oder Zivilisation die Krankheit oder das Alter der sichere Tod.

    @Gernstel
    Guter Beitrag.

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  • Sternenstaub
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Jahre es her ist, dass ich von Tom Neale gehört und dann gelesen habe, das war schon einiges vor den Zeiten des Internet.
    Er war und ist immer noch mein Vorbild, was selbstbestimmtes Leben angeht. Die Segler unter euch werden ihn sicherlich kennen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Neale -
    an island to oneself.
    Ich kann es nur empfehlen.

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  • Sternenstaub
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Zitat von cast Beitrag anzeigen
    Also ist sein Ausstieg in die Natur am Alter/Gesundheit gescheitert.
    Ich kann das nicht als Scheitern sehen. er hat einige Jahrzehnte so gelebt, wie er es vermutlich erträumt hat, denn sonst hätte er es nicht gemacht, vor allem so lange. Und jeder wird alt (zum Glück die meisten von uns). das ist doch kein Scheitern, wenn er erkennt, dass er zu alt ist, alleine zu leben bzw unter diesen Umständen. vor diese Frage, was er machen soll und kann (so weit er zu einer eigenständigen Entscheidung in der Lage ist, wird letztlich jeder gestellt. Und wer weiß, vielleicht genießt man dann auch wieder, eine neue Lebensphase zu beginnen. Ich kann mir vorstellen, dass man das dann auch wieder als spannend ansehen kann. Kommt halt drauf an, was für ein Mensch man ist oder?
    Genauso wie man erst eine heiße Dusche wertschätzen kann, wenn man sie lange nicht hatte.

    Also ich weiß schon, wo ich hinziehe, wenn ich denn gar nicht mehr kann. ;) Und natürlich will ich vorher noch alles mögliche (er)leben, wenn ich das bis 80 schaffe, selbstbestimmt zu leben, das wäre doch erfreulich und ein Erfolg.

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  • cast
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    als Techniker in der Ölindustrie sein Geld verdiente, dann 30 Jahre als Trapper und Fischer in einem selbstgebauten Blockhaus völlig allein in Alaska lebte und mit Anfang 80 nach Kalifornien zog, wo er seine letzten Jahre ganz "urban" verbracht hat.
    Also ist sein Ausstieg in die Natur am Alter/Gesundheit gescheitert.

    Mancher schafft es bis 80, andere nur bis Anfang 70, irgendwann wird es zuviel.

    Im Alter draußen überleben geht nur in der Gruppe wo die Jungen für die Alten sorgen, egal ob Steinzeit oder heute und ehrlich, wer 30 Jahre allein in der Wildnis lebt ist sicher nicht freiwillig zurück in die Zivilisation und er hat dort sicher nicht gern den Rest seines Lebens verbracht.

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  • Torres
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    @Bockwurst

    Und ähnlichen Bedingungen habe ich ebenfalls das Aussteigen "geprobt". Allerdings ging es mir dabei nicht wie dem verlinkten Dick Proenneke, sondern ich habe mir im Winter beim Zäune ziehen eine schwere Lungenentzündung geholt und lag lange im Krankenhaus. Nachdem ich dann drei Monate später eine weitere schwere Krankheit hatte - ebenfalls Unterkühlung / Auszehrung - habe ich meine Pläne ein wenig überdacht und nach dem Exkurs ins Ausland hatte sich das ziemlich erledigt. In meinem Fall stimmt casts Aussage also.

    Hätte ich damals nach einem längeren Berufsleben Ersparnisse oder eine Altersvorsorge gehabt, hätte ich sicherlich die Bedingungen anders setzen können und damit glücklich werden können. So sehe ich es durchaus als Unterschied an, ob man vom Fischen und Jagen lebt oder in der Tierhaltung arbeitet. In meinem Fall war es als "Existenzgründung" gedacht und das hat einfach nicht funktioniert. Und wenn ich mir heute den Zustand meiner Gelenke anschaue, so bezweifle ich, dass ich das bis zum Rentenalter hätte machen können. Ich sehe Alter also durchaus als einen limitierenden Faktor. Nicht umsonst gab es ja früher (und heute wohl auch noch?) ein Altenteil.

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  • Sarekmaniac
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Zitat von cast Beitrag anzeigen

    Meist scheitert das dauerhafte Leben draußen schlicht am Alter und Gesundheit.
    Das mit dem Alter ist kein Argument. Mit der Logik könnte man über jeden Menschen, der ein stinknormales bürgerliches Mittelschichtleben geführt hat, sagen, sein ganzer Lebensentwurf sei gescheitert, wenn er mit 82 auf einmal nicht mehr allein zurecht kommt und aus seinem abbezahlten Haus ins betreute Wohnen gehen muss.

    Und Krankheit kann desgleichen jeden aus der Bahn werfen.

    Eine Vorstellung und einen Plan, wie der letzte Lebensabschnitt aussehen soll, was man tut, wenn man allein nicht mehr kann (oder will), sollte jeder haben, ob "Aussteiger oder "Normalo". Und häufig wird diese Zeit sich vom bisherigen Leben unterscheiden, was die äußeren Rahmenbedingungen angeht. Auch bei "Aussteigern". Mir fällt da Dick Proenneke ein, der, bis er fünfzig war, als Techniker in der Ölindustrie sein Geld verdiente, dann 30 Jahre als Trapper und Fischer in einem selbstgebauten Blockhaus völlig allein in Alaska lebte und mit Anfang 80 nach Kalifornien zog, wo er seine letzten Jahre ganz "urban" verbracht hat.

    (Die Filme die Proenneke über den Hausbau und sein Leben gedreht hat sind absolut faszinierend. Zumindest in Auszügen im Netz zu finden).


    (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )
    Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 27.08.2016, 19:27.

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  • Antracis
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
    Und hier:

    Schnupperpaket zum Ausprobieren. nur 1500 Kronen die Nacht. Und mit Zertifikat.

    http://www.besucherguide-schweden.de...-of-Sweden.php
    Geil, sowas suche ich schon lange für meine Bewerbungsmappe! Und es gibt auch noch ein T-Shirt!

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  • Bockwurst
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Danke für die beiden Film-Links! Sehr interessant! Werde ich mir bei Gelegenheit mal ansehen.

    Wir sind ziemlich verwöhnt durch unsere moderne Technik und Infrastuktur! Ich spreche aus eigener Erfahrung. Unsere Familie ist in den 1970er Jahren von einer Stadtwohnung raus auf´s platte Land gezogen. Meine Eltern haben hierfür ein altes, abseits stehendes Haus auf dem Land gekauft, zusammen mit unseren Großeltern instand gesetzt und bewohnbar gemacht.

    Die technische Versorgungssituation war damals so, das es am Standort kein öffentliches Wassernetzt gab, und daher auch kein üblicher Hauswasseranschluss vorhanden war! Dafür gab es einen alten Brunnen im Garten. Die Wasserversorgung wurde dann mittels einer kleinen Hauswasserdruckerhöhungsanlage bewerkstelligt. Die Bestand im wesentlichen aus einem kleinen Wasserkessel mit einer elektrisch betriebenen Pumpe drauf, welche das Wasser bei Bedarf, sprich wenn der Kessel sich leerte, direkt aus dem Brunnen in den Kessel zog. Wenn der Strom mal ausviel, gab es kein Wasser bzw. eben nur so lange, wie noch welches im Kessel war. Und das war schon ein großer Fortschritt! Andere hatten höchstens eine Schwengelpumpe im Hof stehen, und somit noch nicht einmal fließendes Wasser im Haus! Ich kann mich auch dunkel erinnern, das es bei sehr heißen Sommern knapp werden konnte mit dem Wasser, weil dann der Grundwasserspiegel und damit auch der Brunnenspiegel sank. Dito im knackigen Winter, wenn der Frost kam und drohte, die Förderleitung einzufrieren. Ja, damals gab es noch regelmäßig knackige Winter mit mehr als -20 Grad Minus, und noch nicht solche verlängerten "kalten Sommer" wie heute!

    Gekocht, gewaschen und gebadet (Stichwort warmes Wasser) wurde mittels Propangas. Dafür gab es aber keinen Gastank im Garten nebst Gasinstallation im Haus, wie heute noch hier und da üblich. Vielmehr wurde das mittels normaler 11 Kg Campinggasflaschen realisiert, die direkt an der Verbrauchsstelle wie dem Herd bzw. der Gastherme standen, und in Rotation leer/voll regelmäßig mit dem Auto zur nächsten Propan-Abfüllstation zum Nachfüllen gekarrt werden mussten. Das war ganzjährig so und lief über ca. 17 Jahre hinweg, bis das moderne Gasnetzt kam, und ein Gasanschluss gelegt wurde.

    Beheizt wurde das Haus, bis das Gasnetzt kam, mittels einer Kohle-Zentralheizung. Die brennt und wärmt genau solange, bis die Brennkammer leer und die Kohle abgebrannt ist. Es braucht also immer einen ausreichenden Vorrat an Brennmaterial im Haus zum nachlegen, was auch regelmäßig zu erledigen war. Wenn es kalt wurde in der Bude, hatte man das Nachlegen verpennt. Die Kohle lagerte draussen im Schuppen. Schön im Winter bei -20 Grad, wenn der Hausvorrat alle war, und man Nachts bei Sturm und Kälte raus zum Nachholen musste. Dito wenn die Asche rausgetragen werden musste. Als Brennstoff diente "schicke" Braunkohle. Die Heizung heizte auch nicht automatisch! Wenn man in der kälteren Jahreszeit nach (auch kurzer) Abwesenheit nach Hause kam, war die Bude schweinekalt, und es musste erst mal angeheizt werden.

    Einen Abwasseranschluss gab es auch nicht, dafür hatte es eine Sickergrube im Garten. Wenn die voll war, musste ein Pumpwagen kommen, und die Hinterlassenschaften abholen. So war das "damals". Wobei das damals ja so lange nicht her ist. Das alles mag es in Deutschland, je nach Standort, hier und da auch heute noch geben. Man gewöhnt sich zwar an alles. Es ist, im Vergleich zu den heutigen üblichen Standarts, jedoch deutlich unkomfortabler. Von daher kann ich mir auch ganz gut vorstellen wie das Leben ausschaut, wenn man als Aussteiger in einer Hütte im Wald leben und auf all diese zivilisatorischen Highlights verzichten möchte. Das wird noch deftiger, das muss man dann auch echt wollen und man sollte wissen, was auf einen zukommt. Ich glaube fast, viele wissen das nicht.

    Zuletzt geändert von Bockwurst; 27.08.2016, 09:04.

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  • Sternenstaub
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Zitat von Gernstel Beitrag anzeigen
    Aussteigen woraus eigentlich?!
    Für mich kann ich das beantworten. Aus dem Zwang Einkommen erwirtschaften zu müssen, ob für studierenden Partner, abhängige Kinder, für mich selber, um nicht abhängig von jemandem zu sein. Es gibt Verpflichtungen, denen man schwer entkommt und die man durchaus als solche akzeptiert. aber wenn diese Verpflichtungen nicht mehr vorhanden sind, auslaufen, gibt es neue Chancen auf so etwas wie Freiheit. ;)

    Für mich ist Ausstieg stark verknüpft mit Freiheit. Also wäre es niemals eine Option für mich, alte Fesseln abzustreifen und dafür neue zu erwerben. Also nix mit Amish people für Sternenstaub und irgendwelche Gemeinschaften, egal wie motiviert.

    Allein in einem Outdoor-Forum aktiv zu sein, hebt schon vom Durchschnitt ab und ist damit ein kleiner Ausstieg. Regelmäßig aus und mit eigener Kraft draußen unterwegs zu sein, ist offenbar schon derartig abgefahren, pardon ausgestiegen, dass dem Durchschnittsbürger heute drei Spaziergänge á 30 Minuten die Woche empfohlen werden müssen.
    nuja, geht es ums abheben vom Durchschnitt? Also für mich nicht. Und aktiv in einem Forum zu sein, bedeutet kaum, dass man wirklich aktiv unterwegs ist. Ich will jetzt keine Beispiele nennen, es gibt sie aber reichlich.

    Insgesamt ist mein Eindruck eine zunehmende Sehnsucht nach einer Einfachheit des Lebens. !
    da finde ich mich wieder. Je älter ich werde, desto pragmatischer und minimalistischer werde ich. Wobei mich Ausrüstung und damit verbundene Möglichkeiten noch niemals interessiert hat. Also sehe ich mich dadurch weder in Entscheidungspressure noch in Wunschvorstellungen. Interessiert mich schlicht nicht.

    Der Themenstarter hat sich offenbar bereits entschieden und seit März nicht mehr gemeldet. Er hat seinen Worten nach auch bereits im Vorfeld einige Erfahrung gesammelt. Möge ihm sein Weg gelingen!
    Das kann man nur jedem wünschen und mit auf den Weg geben: das jeder Veränderung ein Ausstieg aus dem bisherigen Leben sein kann, die man anstreben sollte, sofern man es denn möchte.
    Zuletzt geändert von Sternenstaub; 26.08.2016, 23:37. Grund: es fehlten 2-3 Worte ;-)

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  • Gernstel
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Aussteigen woraus eigentlich? Aus der Generation x, y oder z? Aus dem Club der Steuerzahler? Der Gruppe der Schüler, der Studenten, der Selbständigen, der Angestellten, der Erwerbslosen? Aus der Langweile nahezu völliger Sicherheit? Oder Unsicherheit? Und wenn man aussteigt, steigt man dann nicht wiederum in die Gruppe der Aussteiger ein?

    Allein in einem Outdoor-Forum aktiv zu sein, hebt schon vom Durchschnitt ab und ist damit ein kleiner Ausstieg. Regelmäßig aus und mit eigener Kraft draußen unterwegs zu sein, ist offenbar schon derartig abgefahren, pardon ausgestiegen, dass dem Durchschnittsbürger heute drei Spaziergänge á 30 Minuten die Woche empfohlen werden müssen.

    Insgesamt ist mein Eindruck eine zunehmende Sehnsucht nach einer Einfachheit des Lebens. Wir leben in einem Zeitalter fantastischer, nie dagewesener Möglichkeiten. Einziges Limit sind da noch die Zeit - und oft auch noch das Geld und die Gesundheit. Wir dürfen, können und müssen ständig so viele Entscheidungen treffen wie nie zuvor. Wir haben die Wahl aus einer Million Regenjacken, aus Millionen Urlaubs- und Wanderzielen, aus unzähligen Sportarten, Ernährungsweisen, Berufen.

    Jedesmal, wenn wir uns für eine Sache entscheiden, müssen wir uns zugleich gegen Millionen anderer Optionen entscheiden. Das macht die Situation so kompliziert. Früher, im Vor-Internet-Zeitalter, waren viele Optionen gar nicht bekannt. Eine Auswahlentscheidung war somit viel einfacher, weil weniger Optionen geprüft und verworfen werden mussten.

    Die wirkliche Kunst liegt also vielleicht nicht im Aussteigen im "harten" Sinn, sondern in der Beschränkung, nicht alle Optionen wissen und prüfen zu wollen, sondern sich selbst auf etwas zu beschränken, sich damit zu bescheiden - und schlussendlich damit zufrieden oder gar glücklich zu sein.

    Nie gab es mehr Möglichkeiten als heute. Davon sind viele einfacher realisierbar durch Verzicht in Teilbereichen statt den heutigen Luxus gleich vollständig gegen - hm - Askese und Entbehrungen einzutauschen, so romantisch das aus der Distanz auch wirken mag. Ich finde es immer wagemutig, einen großen Schritt ins Unbekannte vorzupreschen statt erst einmal viele kleine Schritte zu probieren und aus den damit gewonnenen Erfahrungen seinen Weg zu finden.

    Der Themenstarter hat sich offenbar bereits entschieden und seit März nicht mehr gemeldet. Er hat seinen Worten nach auch bereits im Vorfeld einige Erfahrung gesammelt. Möge ihm sein Weg gelingen!

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  • ronaldo
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Zitat von Markus K. Beitrag anzeigen
    ...Jegliche sonstige Austeigerei erfordert Spezialwissen, das sich nur über viele Jahre und Jahrzehnte aneignen lässt.
    Das gilt fürs Langzeitsegeln genauso.

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  • Markus K.
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Am einfachsten dürfte "Aussteigen in die Natur" mit dem Segelboot funktonieren. Das bedingt aber gute Segelkentnisse, und eine gut gefüllte Bordkasse oder kräftige und dreckige Hände, um unterwegs Geld verdienen zu können.

    Jegliche sonstige Austeigerei erfordert Spezialwissen, das sich nur über viele Jahre und Jahrzehnte aneignen lässt.

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  • Sarekmaniac
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    Und hier:

    Schnupperpaket zum Ausprobieren. nur 1500 Kronen die Nacht. Und mit Zertifikat.

    http://www.besucherguide-schweden.de...-of-Sweden.php

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  • cast
    antwortet
    AW: Aussteigen in die Natur

    https://www.youtube.com/watch?v=QvcoPfLQ2nU

    Besser, der war schon ausgestiegen als er geboren wurden.

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