Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

[Andreas L]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

... den kenn ich anders: "Wie gehts?" " Ja - nicht so gut - der Rollladen in meinem Büro ist kaputt". "Ja, - das ist blöde, ich kann im Hellen auch nicht schlafen."

Andreas

PS: Das sind natürlich ganz üble Vorurteile Beamten gegenüber - ich kenn das, meiner Berufgruppe werden auch viele Vorurteile entgegengebracht. Nur deshalb erlaube ich mir auch so einen Witz.

[Lumbricus]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Eichen solltest du prinzipiell weichen und Buchen suchen, (naja sofern diese klein sind), da Eichen sehr tief wurzeln und alles was mit dem (grund-) Wasser verbunden ist ein perfekter Blitzableiter ist und diese magisch anzieht.

Leuchtet mir nicht ein. Erstens sehe ich nicht, inwiefern eine verbundenheit mit Grundwasser die Blitzeinschlagsgefahr erhöhen soll. Der Wassergehalt im Baum selbst dürfte sich nicht so sonderlich unterscheiden.
Zweitens wäre ein Blitzableiter doch gerade etwas, was man bräuchte. Wenn der Strom ins Grundwasser abgelenkt würde, flösse er weniger durch den Boden, was die Schrittspannung unter dem Baum erniedrigen müsste, oder?
Meines Wissens bezieht sich die Bauernregel darauf, dass Buchen häufig im Wald und Eichen häufig alleine stehen.

[MikeTango]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Mahlzeit,

meine zweipfennig zum Thema Gewitter.
Grundsätzlich immer den Himmel im Auge behalten - dafür muss man bei schwierigem Weg auch mal anhalten Eine Gewitterzelle kann sich schneller aufbauen als man denkt.
Eichen sollst du weichen, Buchen nicht versuchen. Bei Gewitter im Wald weg von den Bäumen, bei Gewitter auf Freiflächen auf den Boden. An der Wand Schutz suchen nicht unter Überhängen, der Blitz kann durchschlagen. Bei Höhlen mind. 5 Meter vom Eingang weg. Wenn man in der Nähe einer Siedlung ist, sollte man sich nicht zu schade sein nach Unterstand zu fragen. Regenschirme sind eine ganz dumme Idee.

Schlafen im Wald: Irgendwann ist mal irgendwas um unser Zelt herumgeschlichen - das war gruseliger als es zu sehen. Wenn sich das Irgendwas als Katze herausgestellt hätte, hätten wir besser geschlafen - oder auf ein bedrohlicheres Lebewesen adäquat reagieren können. So haben wir hellwach eine Stunde oder zwei im Sitzen verbracht, möglichst wenig geatmet und gelauscht. Im Biwaksack bin ich mal von Haushunden gefunden worden - sehr witzige Begegnung. Oder mal eine Katze auf dem Schlafsack sitzen gehabt - nicht verscheuchen, könnte das Ende der Luftmatratze bedeuten


Grüsse!

[Grauwolf]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Hallo Palle,

die Angst die du empfindest ist völlig normal. Jeder kennt diese Angst, doch man kann lernen damit umzugehen.
In der Dunkelheit sind unsere Augen nutzloser als am Tag und wir verlassen uns mehr auf unser gehör, und registrieren dann merkwürdige Geräusche.
diese warem am Tag auch schon da, aber wir haben sie ignoriert, unsere Augen haben ja "alles safe" gemeldet.
Wichtig zum lernen mit der angst umzugehen ist meiner meinung nach das Training. Geh raus. Bringe dich in die Situation in der du Angst hast, und früher oder später schwindet die Angst. Fang Leicht an - Nachtspaziergänge um sich an die Geräusche in der Nacht zu gewöhnen.
wir haben das bei den Pfadfindern früher auch immer getan. Mir hat es defintiv geholfen.

Eine andere Sache ist das auseinandersetzen mit der "Gefahr".
Mach dir halt die Fakten die du hier im Forum erfähstst immer wieder bewusst.
Die wahrscheinlicheit einen Ast auf den Kopf zu bekommen ist zwar gegeben, aber ich denke die Chance vom Auto überfahren zu werden ist etwa gleich hoch. (wenn nicht höher)

Thema Hunde: ich weiss nicht, wo du deine Erfahrungen gesammelt hast, aber streunende Hunde sind in Deutschland relativ selten. Ausserdem bilden sie nicht solche Rudel wie in Spanien, Rumänien, Ungarn usw., da hierzulande viel eher von Tierschutzorganisationen eingegriffen wird.
Wenn dir hier ein Hund ohne Halter begegnet, ist es wahrscheinlich ein Streuner, der halt mal von Haus und Herrchen eine Auszeit nimmt und mal sein Revier checkt. Um mit so einem Hund fertig zu werden, helfen normalerweise die üblichen Tricks die bei allen Hunden anwendbar sein sollten (keine Angst zeigen, nicht hinhocken, sondern groß machen, nicht reizen bewerfen usw.)
Bei Rudeln kann das ganze zwar anders aussehen, aber im großen und ganzen betrachten Hundde menschen nicht als Beute.

Das ist ein abschliessender Tip von mir:
Mach dir bewusst, das du das größere, gefährlichere Raubtier bist.
Die Tiere werden es merken.
Naja, bis auf Krokodile, Eisbären und Haie ...

[Palle]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Nochmal vielen Dank für die aufmunternden Antworten, und auch die Tipps zum Verhalten bei Gewitter. Fühl mich auf jeden Fall jetzt gestärkt für die Begegnung mit dem Wald.

(Und falls ich nachts plötzlich doch noch Angst bekomm, kann ich zur Beruhigung ja noch die Schnur mit den Glöckchen aufspannen^^)

[syzygy]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

P.S.: Und man sollte nicht unterschätzen, welchen Krach Igel machen können, wenn sie durchs Unterholz stöbern!

Ich hätte beim Bund auf Wache beinahe mal einen erschossen, weil ich nicht glauben wollte, dass sich da nur so ein harmloser Insektenfresser in der Hecke ausgetobt hat. (Außerdem hat er das Kennwort nicht gewusst.

Also, wenn's in der Dämmerung schnauft, raschelt und prustet, dann kann das gut so ein Stachelhoschi sein! Nicht ins Bockshorn jagen lassen.

syzygy

[Rio]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

P.S.: Und man sollte nicht unterschätzen, welchen Krach Igel machen können, wenn sie durchs Unterholz stöbern!

Ich hätte beim Bund auf Wache beinahe mal einen erschossen, weil ich nicht glauben wollte, dass sich da nur so ein harmloser Insektenfresser in der Hecke ausgetobt hat. (Außerdem hat er das Kennwort nicht gewusst.

Also, wenn's in der Dämmerung schnauft, raschelt und prustet, dann kann das gut so ein Stachelhoschi sein! Nicht ins Bockshorn jagen lassen.

syzygy

War DER das?

[konamann]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

nee den hab ich an dem besagten wochenende vollkommen knülle im harz getroffen spaß.


ja das erste mal nachts im wald kann schon lustig sein. Ich bin seit ich neun war jedes jahr auf dem jugendzeltlager von unserer gemeinde dabei. seit ich 15 bin leite und organisiere ich mit. ein beliebtes spiel ist das gegenseitige überfallen nachts (andere zeltlager uns und wir die). und die kiddies stehen nachtwache, im "alarmfall" auch wir großen. insgesamt war ich wohl in den letzten 10 jahren je 10 nächte im wald gehockt, gestanden oder bin durchgerobbt
ist schon unterhaltsam was man da von kindern gesagt bekommt, wenn man die "wachposten" abklappert. vor allem bei regen sind da gleich mal 20 leute auf einmal im wald unterwegs

auch ein wald ohne leute ist nachts verdammt laut! und wenn man ruhig da liegt reichen da schon eine maus im laub und ein leichter wind und du kannst denken da ist sonstwas los. am besten mal nachts im wald spazieren gehen und für 10min irgendwo hin setzen, du wirst dich wundern was man da alles hört.

[meisterJäger]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Hätte da auch mal ne Frage zum draussen übernachten.
Das einzige was mich glaube ich wirklich stören könnte wären Ameisen.
Den irgendwie schaffe ich es immer da zu landen und mein Zelt aufzubauen wo es grade die kleinen Roten der Art in Massen gibt.
Gibt es da Möglichkeiten oder Orientierungspunkte sich vorher abzusichern das man in ameisenfreiem Gelände liegt.
Bislang meist das Glück gehabt das selbst wenn man keine gesehen hat am nächsten Morgen der Zeltunterboden mit vielen kleinen Krabblern bestückt ist.

[konamann]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

ja eine taschenlampe und offene augen

[derjoe]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Bislang meist das Glück gehabt das selbst wenn man keine gesehen hat am nächsten Morgen der Zeltunterboden mit vielen kleinen Krabblern bestückt ist.

siehst du - ich bin fast nie mit Zelt unterwegs und hatte so ein Problem noch nie beim Biwak. Dafür eher Mäuse, Schnecken, Füchse, Hunde, Wildschweine... .

Nur bei einem Pfadfinderlager hatten wir mal den ganzen Boden voll mit Ameisen. Aber wer weiß, was meine Jungs da gefuttert und auf dem Boden verteilt hatten .

[meisterJäger]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

eher Mäuse, Schnecken, Füchse, Hunde, Wildschweine... .

hehe darüber könnt ich mich ja sogar noch freuen, fänd ich sehr interessant sogar und grade ein anreiz aufs Zelt zu verzichten (bis auf die schnecken vll die dann den schlafsack voll schleimen )

dachte da gäbe es vll ein paar Dinge auf die man achten könnte die von Ameisen besonders bevorzugt werden etc.
Gibts den sowas wie einen Radius in dem es mindestens Ameisenfei sein sollte um davon auszugehen, dass es auch so bleibt?
Die korsischen Ameisen z.b. waren dagegen auch kein Thema, waren große schwarze die einem keinen Juckreiz mit aufm Weg gegeben haben und somit hab ich mich auch nicht gestört gefühlt wenn die zu zig übern Fuß gewandert sind, aber unsere roten... nene

[Scrat79]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Nun ja. Ameisen scheun das offene Wasser.
Solltest du nen Teich finden, kannste auf ner Luftmatratze im Teich schwimmend pennen.
Wassergraben ums Zelt würde auch klappen.
Vorrausgesetzt es befinden sich keine Ameisen auf deiner "Insel"

Helfen könnte auch, wenn du dich von morschen Baumstämmen und -stümpfen fern hällst in denen die Kleinen nisten könnten.

[CODY]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Stimmt nicht.Ich gehe gerne baden und die Eule hat mir einen gelben Bikini gekauft.Bäää.

Die Ameise.

[heron]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Es scheint, dass Ameisen manchmal von den Bodenplanen magisch angezogen werden - mein Groundsheet für das Salewa Micra hatte diese Wirkung und der Boden vom TerraNova Laser letztes Wochenende auch. Die waren sofort alle gleich mit Sack und Pack, der Familie und den halbfertigen Kindern da um einzuziehen.

Ich habe sie dann aber höflich drauf hingewiesen, dass ich hier wohne und sie sind wieder abgezogen ... aber am Sonntag standen sie schon wieder da.

Allerdings immer die kleine schwarze Wiesenameise.

Die meisten anderen Ameisen machen einen höflichen Umweg, wenn sie auf mein Groundsheet (Tyvek, Müllsack) unters Tarp kommen. In der Nacht schlafen die auch ...

Bin was Ameisen anlangt seeehr vorsichtig, hatte auch viele Jahre eine Ameisenphobie

gx
sabine

[konamann]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

hab mal wo gelesen dass ameisen nie schlafen... kein plan obs stimmt, müsste man mal nachlesen.

[CODY]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Na sicher schlafen wir.Wir sind ja nicht bescheuert.Frag die Eule.

Gruß.Die Ameise.

[Chouchen]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Ich hatte am Wochenende diverse Ameisenkolonien (kleine und die Monsterviecher) im Zelt. Die kleinen sind mir z.T. ins Ohr gekrabbelt, die großen haben mich ohen Umwege laufend ins Bein und die Füße gezwickt. Und weil es so schön war, haben sich dann unter der Plane und im Tankrucksack noch Kellerasseln niedergelassen. Obwohl mein Zelt keinen Keller hat!
Fazit 1: Ich muss endlich dass Innenzelt für mein Shangri-La zusammenfrickeln!
Fazit 2: Ein Tarp oder ein Biwaksack wäre nichts für mich...

[konamann]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

sehr komisch: egal wo ich bis jetz gepennt hab, hatte ich noch nie probleme mit viechern unterm tarp/im bivy.

vielleicht solltet ihr euch auch mal in die höheren regionen begeben, über 2000m gibts merklich weniger getier ;)

nee im ernst: nachts mit der stirnlampe aufmerksam die umgebung absuchen: ameisenstraßen/haufen, bienenstöcke, wespennester, kleine kinder für eine ruhige nacht meiden.
manche leute pinseln ihre matte auch mit anti-mücken-zeug ein am rand. hab ich noch net gemacht aber kann wohl gegen wanderungen über die matte helfen. führt dann nur zu stau auf der umleitung...

[rumtreiberin]

AW: Freies Übernachten im Wald (Angst vor herabfallenden Ästen etc.)

Den oft eher sandigen oder kiesigen Boden in Flußnähe mögen auch nur wenige Krabbeltiere, daher hatte ich da bis jetzt wenig Probleme. gegen den Sand nehme ich eine Bodenplane (schwere Abdeckplane Boden abdecken beim Renovieren, nicht das leichte Zeug zum Schränke abdecken das verabschiedet sich sofort) )die deutlich breiter und länger als mein Sschlafplatz ist so daß auch sandfreie Ablagefläche bleibt. Muß halt nur kleiner als das tarp in aufgebautem zustand sein. Da wo es gegen Wind oder schrägen Regen niedrig abgespannt ist reichen meist um die 20cm Platz zum "Rand", wo es hoch ist zwischen einem halben und einem Meter je nach Wetter

Was konamanns bienen und Wespen angeht: Die mögen beide die Kühle und taufeuchtigkeit der Nacht nicht unbedingt - mit denen kriegt mans nur zu tun wenn man früh auf- oder spät abbaut.

Ich habe auf Campingplätzen, Bootshauswiesen und ähnlichen zivilisationsnahen Plätzen mehr "Spaß" mit Ameisen gehabt als wenn ich irgendwo wild gelagert habe, ich vermute das ist so weil auf diesen Plätzen natürlich regelmäßig Leute lagern die die Brotkrümel und ähnliches vom Campingtisch auf die Wiese wuppen - der tisch für die Ameisen ist also permanent gedeckt und sie gucken natürlich ständig nach ob Nachschub kommt.