Filter bei einer digitalen Kompaktkamera?

[Ari]

Ja warum eigentlich ?

Scheint doch eher eine Binsenweisheit zu sein die ich, weil in den Tagen meiner ersten Autofocuskamera gelernt, nie in Frage gestellt habe.
Man findet auch heute zum Thema noch widersprüchliche Meinungen, eine einleuchtende Erklärung habe ich aber nicht gefunden.

Gruß,
Andrej

[derMac]

Scheint doch eher eine Binsenweisheit zu sein die ich, weil in den Tagen meiner ersten Autofocuskamera gelernt, nie in Frage gestellt habe.

Mal davon abgesehen, dass ich es auch beim Autofokus in der SLR nicht verstehen kann, der Autofokus in der Digicam funktioniert völlig anders. Da wird mit den normalen Bildinformationen des Sensors fokussiert. D.h., das Licht, welches ein sinnvolles Foto zulässt, lässt auch eine Fokussierung zu.

Mac

[Poldi]

Also gut, der Versuch geht los.
Heute kam schonmal der Tubus für meine neue (gebrauchte) Powershot A700, sieht doch ganz nett aus Vorne hat der ein 58mm Gewinde, ich denke dafür ist das A-System von Cokin ganz gut geeignet, oder?
Jetzt werd ich mal in den Fotoladen dackeln und mich nach einem Polfilter un Cokin umsehen, hoffentlich finde ich was.

[Ari]

... der Autofokus in der Digicam funktioniert völlig anders.

Wirklich ? Zumindest bei den SLR wird doch nach wie vor TTL Phasenkontrastmessung mit eigenem AF Sensor verwendet, oder wie ist das gemeint ?

D.h., das Licht, welches ein sinnvolles Foto zulässt, lässt auch eine Fokussierung zu

Das kann nicht stimmen, wozu sollte bei digitalen SLR dann das AF Hilflicht gut sein ?
Bei der E-3 z.B. reicht der Messbereich des AF von -2 - 19 EV.

Gruß,
Andrej

[Bodenhafter]

Zumindest bei den SLR wird doch nach wie vor TTL Phasenkontrastmessung mit eigenem AF Sensor verwendet, oder wie ist das gemeint ?

Ich glaube, da hast Du den Mac falsch verstanden. Bei digitalen SLR funktioniert der AF tatsächlich immer noch über einen eigenen AF-Senosr (außer bei den neumodischen LiveView-Funktionen) und dementsprechend gelten auch nach wie vor die Einschränkungen bzgl. Polfiltern.

Digitale Kompaktknipsen realisieren den AF dagegen, wie Mac schon schrieb, über die normalen Bilddaten, daher spielt dort die Polarisation des Lichtes keine Rolle.

Karsten

[Ari]

Stimmt, da hast Du wohl Recht.

Gruß,
Andrej

[derMac]

Das mit dem Licht war so gemeint wie von Karsten geschrieben, hatte mich nur mal wieder blöd ausgedrückt. Polarisation kann einfach keinen Einfluss haben. Was die Lichtmenge angeht, stimmt allerdings, das die zum Fotografieren notwendige Menge nicht gleich der zum Fokussieren notwendigen ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man die Signalverstärkung zum Fokussieren nicht beliebig weit aufdrehen kann, weil sonst das Rauschen den Fokussieralgorithmus stört. Ist aber nur ne Vermutung von mir.

Mac

[Poldi]

AW: Filter bei einer digitalen Kompaktkamera?

Is zwar schon ne Weile her, aber ich möchte doch noch kurz einen kleinen (Zwischen-)Bericht zum Experiment "Polfilter auf Digi-Kompaktkamera" abliefern.

Verwendet wurde:

• Kamera: Canon PowerShot A700 (6MPix, 6x Zoom)
• Tubus: Canon LA-DC58G (58mm Gewinde)
• Polfilter: B+W aus 2. Hand
• Sonstiges: Canon Teleaufsatz 1,75x TC-DC58N; Cokin Filterhalter A

Ein paar Bilder:


A700 mit Tubus und Polfilter


A700 mit Tubus und Tele, daneben der 58mm Polfilter und der Cokin-Filterhalter mit 58mm-Ring


A700 mit Cokin-Filterhalter A

Handling:
Der Tubus wird unkompliziert über einen Bajonett-Mechanismus vor das Objektif gesteckt. Das Ganze ist auch ziemlich spielfrei und ausreichend stabil.
An dem Tubus können dann alle möglichen Vorsätze und Filter mit 58mm Gewinde montiert werden. Mit aufgesetztem Tele sieht die Kamera zwar so aus als hätte "mann" irgendwas zu kompensieren , lässt sich aber immer noch relativ gut halten, am besten mit zwei Händen da der Schwerpunkt ein gutes Stück nach vorne wandert. Auch der Polfilter ist gut zu bedienen und baut auch nicht so stark auf. Theoretisch kann der Polfilter auch mit dem Tele zusammen verwendet werden (Kamera-Tubus-Pol-Tele), ich würde das dem Gewinde allerdings nicht zumuten wollen.
Der Cokin Filterhalter lässt sich mit diversen Gewinderingen auf beliebigen Gewinden montieren. Leider ist das Gewinde der 58mm-Version so kurz, dass nur ein Gang in den Tubus greift. Hält aber trotzdem einigermaßen). In Ermanglung von passenden Filtern (Grauverlauf) hab ich allerdings noch keine Praxistests durchgeführt.

Ein Bildausschnitt mit Pol / ohne Pol:


Ein paar Bilder zum Zoom / Zoom plus Tele:


Kamera ohne alles, links normal, rechts 6x Zoom


Kamera mit Teleaufsatz, links normal, rechts 6x Zoom

Noch eine Anmerkung zum Tele: wenn man das Tele aufsetzt ist leider ein Teil des Bildes wegen des kleineren Linsendurchmessers schwarz. Das sieht dann so aus:



Dieser Effekt verschwindet ab einem gewissen Zoom und ist auch nicht besonders Praxisrelevant, da man ja mit Tele sowieso möglichst "nah ran" möchte und vollen Zoom verwendet.

Soweit bis jetzt, ich versuche mal irgendwo ein Grauverlauffilter aufzutreiben.

[jiggalatei]

AW: Filter bei einer digitalen Kompaktkamera?

Hallo Poldi,
ich kann dein Spielbedürfnis gut nachvollziehen. Sicher machen Bildbearbeitungsprogamme vieles möglich, aber eben nicht alles.
Farbfilter wird man sich in der Regel sparen können (außer bei s/w Fotographie).
Verlauf Grau, Orange und Blau halte ich für die Landschaftsfotographie für sinnvoll, weil es m.W. noch keine Kamera gibt, die gewisse Bildbereiche unterschiedlich belichtet.
Polfiltervorteile wurden schon erwähnt.
Graufilter machen bei viel Licht andere Tiefenschärfebereich möglich. (Ok, denke, das funktionert digital wohl auch über eine niedrige ASA-Einstellung).
Ich verwende im übrigen zwei Polfilter 1x linear, 1x cirkulär hintereinander. die kann man gegeneinander verdrehen und erhält dadurch einen frei variabelen Graufilter von etwa ND2 bis fast Schwarz und kann echte Langzeitaufnahmen machen (Leute wegfiltern) oder anhand der Belichtungszeit verschieden Aufnahmen von fließendem Wasser machen. Wasserfall, der wie eingefroren aussieht oder effektvoll weiches fließen darstellt.
Genug der Filterschwärmerei.
Gruß Jiggalatei