Klettern nach der Geburt

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  • sinje
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Auch von mir beide Daumen hoch fürs Paddeln! Das geht ein (Kinder-)Leben lang und ist vergleichsweise stressarm: erst Kanadier (Zuladung, Freiheitsgrade), dann Kajaks (erst Doppel, dann Einer).

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  • Vegareve
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Nein, ich meinte eher meine Freunde aus Osteuropa. Im Westen ist es leicht besser, wie gesagt.
    Von der Verhandlungstaktik deiner Frau könntest Du Dir aber schon was abgucken, gell? Ich bin für faire Abwechslung (und so was wie Wellnesswochenenden würden mir in keinem Alptraum einfallen ).

    Das mit dem Kajak ist natürlich eine gute Lösung, aber Bergsteiger wechseln allgemein nicht gern das Objekt ihrer Begierde . Und sitzen den ganzen Tag wäre echt nicht meins.

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  • Waldhexe
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Deshalb sind wir von Berg- und Trekkingtouren auf Faltkajaktouren umgestiegen. Da müssen die Kinder nicht kooperieren... Sie wollen da zwar auch nicht ewig drin sitzen, aber so 4-6 Stunden paddeln mit langer Pause ging dann schon. Manchmal sind sie vorne unters Deck gekrochen und haben geschlafen, oder sie haben mit (angebundenen) Kuscheltieren gespielt, oder "geangelt" oder (bremsend!) im Wasser gespielt, mit einem Stock mitgepaddelt...

    Radtouren mit Anhänger haben wir auch probiert, das ging gar nicht. Die Kinder hingen sich in dem Ding an der Gurgel, das war zu eingesperrt und langweilig und die Kommunikation mit den Eltern ist schwierig. Im Faltboot oder auch Canadier ist das wesentlich besser.

    Vom Passagier zum selber Paddler:




    Übrigens verkaufen wir "Tom Sawyer" und "Huck Finn" wahrscheinlich, falls jemand Interesse hat.


    Gruß,

    Claudia

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  • opa
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
    [OT]

    Die Realität, die ich kenne und oft genug nah beobachten kann, ist, dass die Männer leider genau so wie vorher leben, während ihre Gattinen mit den Kindern und dem ganzen Haushalt alleine gelassen werden.]
    Zitat von surferin Beitrag anzeigen
    Ah ja, ähnliches wurde mir auch schon ge-mansplaint:

    ich: nächstes Jahr würde ich gern wieder Snowboarden gehen.
    er: haha. Vergiss das, du hast dann ein Kind.
    ich: da kann sicher der Vater mal einen Tag drauf aufpassen.
    er: ein Vater ist kein billiger Babysitter.

    äh ok...
    herrschen in der Schweiz tatsächlich noch so paradisische zustände? ich könnte mir ja schon vorstellen, dass in einem land, in dem frauen nach meiner erinnerung erst sehr zum ende des letzten jahrtausends hin vollumfänglich in allen kantonen wahlrecht bekommen haben, die uhren ein wenig anders ticken, aber das sich das heute noch bis ins private auswirkt?
    also nach so einem spruch hätte meine werte holde meinen kopf tief in den gut gefüllten windeleimer gedrückt. tut mir ja in der seele weh, gegen die eigenen (normalerweise: leidgeplagten) geschlechtssgenossen zu argumentieren. aber meine frau erzielt bei solchen fragen mit einer deutlich robusteren verhandlungstaktik (aus ihrer sicht) hervorragende verhandlungsergebnisse....

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  • rumpelstil
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Ich würde mal raten, dass sie eher genervt waren vom wandern mit Kindern, die nicht wandern wollen. Sowas ist nämlich brutal nervig.
    Es ist auch möglich, dass die Kinder dann die Leier anstimmen: "Warum wird das Kind da getragen und ich muss selber gehen?"


    Mir sind etliche Aktivitäten in Kleinkinder-Tempo auch brutal auf den Nerv gefallen. Unangenehm ist es vor allem, wenn man etwas machen will, das die Kinder eigentlich nicht wollen oder auf eine andere Art wollen.
    Ich musste da halt immer abschätzen: Was ist mir so wichtig, dass ich es (anfangs) auch in langsamem Tempo durchziehe (z.B. skifahren) - und was mache ich lieber ohne Kinder oder dann erst später wieder, wenn sie "richtig" mitkommen.

    Beim Skifahren z.B. hat mir das langsame Tempo der Kinder nichts ausgemacht, weil die Alternative gewesen wäre, im schattigen Tal herumzustolpern (ausserdem habe ich dafür gesorgt, dass ich ausreichend für mich selbst fahren konnte).

    Beim wandern galt übrigens meiner Erfahrung nach noch stärker als bei anderen Aktivitäten: Es geht viel besser, wenn mehr Kinder dabei sind.

    Ich wäre übrigens auch nicht auf die Idee gekommen, ein älteres Kind als etwa 3 Jahre auf einer Wanderung herumzutragen. Meinen Kindern wäre das aber auch zu langweilig gewesen (sie liessen sich schon als kleine Kinder nicht gerne länger herumtragen, sassen auch nciht gerne lange im Veloanhänger, im Auto schon gar nicht).

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  • nunatak
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
    Woher weisst Du, dass das Mütter waren?
    Die hatten ihre Kinder dabei, die waren aber entweder älter und gingen selbständig oder die Kinder waren gleich alt, es ging aber in dem Moment nicht vorwärts, weil ihre Kinder keine Lust hatten weiterzugehen. Eine meinte, man dürfe Kinder nur bis 3 Jahre tragen. Bei ihr sei das schließlich auch so gewesen und dann kämen halt ein paar Jahre, in denen kaum was gehe

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  • Waldhexe
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Wieso, wo waren deren Kinder? Bei ihnen auf dem Rücken??

    Gruß,

    Claudia

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  • Vegareve
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Woher weisst Du, dass das Mütter waren?

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  • nunatak
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Zitat von Enja Beitrag anzeigen

    Ich nahm also den 3,5-jährigen an der Hand und mein Mann den Buggy mit der Halbjährigen unter den Arm und los ging's. Von da ab besorgten wir für die Kinderkombi jeweils die passenden Tragehilfen. Bei drei Kindern funktioniert das "jeder rettet einen" nicht mehr.
    Unsere Kinder sind 4,5 Jahre auseinander. So kam es, dass ich den Sohn auf der Kraxe getragen habe, bis er nach und nach selbst (meistens) Spaß am Wandern gefunden hat und ich später die Tochter tragen konnte. Die mag die Berge auch, am liebsten aber im Moment noch aus der Bergrückenperspektive, also auf Papas Rücken, bei Frankreichurlauben zusätzlich seitlich an der Kraxe je ein großes Baguette, das dann bis zum Gipfel aufgefuttert ist.

    Inzwischen wiegen sie und Kraxe zusammen 25 kg. Das wird beim Bergwandern schon grenzwertig, vorletztes Jahr haben wir es aber so die knapp 1200Hm hoch zum Mont Pelat geschafft und auch letztes Jahr mal 1000 Hm. Irgendwie sehr anstrengend, aber auch immer eine schöne, intensive Zeit zusammen. Bergab und kürzere, spannende Passagen bergauf läuft sie inzwischen jetzt auch öfter mal selbst. Ich weiß einfach, dass ich diesen Einsatz im Moment noch bringen muss, wenn wir als Familie so etwas erleben wollen. Und ich kann mich dabei auspowern wie bei einer großen Tour.

    Was mich wundert ist, dass uns schon ein paar Mal Mütter entgegenkamen, die zum Teil richtig säuerlich geschaut haben, als sie das gesehen haben. Warum das so war, kann ich mir nicht so richtig erklären. Habt ihr eine Erklärung?

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  • Enja
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Dann hattest du großes Glück.
    Ich weiß

    Gar nicht auf Tour kam bei uns nicht vor. Wir sind wie immer durch unsere Hausberge marschiert. Hatten die Kinder auf dem Rad dabei. Und waren auch jedes Jahr irgendwo auf der Skipiste. Sommerurlaub meist in den Alpen. Zunächst ohne Bergtouren. Dann hielt es uns mal nicht zurück. Es zog zu stark. Ich nahm also den 3,5-jährigen an der Hand und mein Mann den Buggy mit der Halbjährigen unter den Arm und los ging's. Von da ab besorgten wir für die Kinderkombi jeweils die passenden Tragehilfen. Bei drei Kindern funktioniert das "jeder rettet einen" nicht mehr.

    Das sind dann aber schon Touren, die sich stark von dem unterschieden, was wir vorher so ohne Kinder gemacht haben. Autofahrten waren nicht so deren Hobby.

    Tatsächlich kenne ich auch einige Hausmänner. Denen fällt es nach meinem Eindruck schwerer, die Kinder irgendwann mal ausziehen zu lassen und dann wieder einen Lebensunterhalt zu finden.

    Meistens möchten sich Mütter eher nicht vom Baby trennen. Hätte ich auch nicht gemacht. Und einer muss den Lebensunterhalt verdienen. Mit wachsender Familie dann in verschärfter Form. Und so kommt es doch häufig zur altherbebrachten Arbeitsteilung. Bei uns führte die Selbstständigkeit nicht nur zum Jobsharing - es wurde eigentlich alles gesharet. Das ist aber nicht immer möglich. Und in meinem komischen Bekanntenkreis nicht noch einmal in der Form zu finden.

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  • Vegareve
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    OT:
    Zitat von surferin Beitrag anzeigen
    ich: da kann sicher der Vater mal einen Tag drauf aufpassen.
    er: ein Vater ist kein billiger Babysitter.
    Ich hoffe sehr, Dir zuliebe, dass das ein Scherz war. Klar ist vieles Wunschdenken, wenn das Kind noch nicht da ist, aber einige Sachen wären für mich nicht verhandelbar (aber da kommen wir hier leicht Richtung "BrigitteForum-Lebensberatung ).
    Nein, der Vater ist nicht billig, sondern gratis dazu, sowie Mama auch. Hauptsache, man hat gute Freunde, mit denen man sich abwechselnd absprechen kann. Wenn nicht, kannst Dich bei uns melden .


    @Waldhexe: danke . Wir sind immerhin im Outdoorunterforum "Unterwegs mit Kindern" .

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  • Waldhexe
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Ohje! Fast möchte ich sagen: Lauf! Ich sage aber: da hast Du wohl noch ein Stück Arbeit vor Dir! Der richtige Konter wäre gewesen, eine Mutter auch nicht!

    Wir haben in der Kleinkinderzeit mit Kafakfahren angefangen, da Trekking und Bergtouren definitiv erst mal für einige Jahre nicht möglich waren, zumindest als Familie. Mit zwei Zweier-Faltkajaks sind wir dann erstmals auf „große Fahrt“ in Dalsland, als die kleine drei Jahre alt war.
    Aber vielleicht sollte ich einfach mal den Thread über unsere Fjälltour mit anschließenden Tipps aus meinen Erfahrungen für Outdooreltern verlinken. Hier.

    Gruß,

    Claudia

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  • nunatak
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Zitat von opa Beitrag anzeigen
    das würden die frauen dieser kletterkumpels alle genauso formulieren wie du. realität und anspruch sind manchmal zwei paar stiefel, in einer nicht-idealen welt (wow, das hab' ich jetzt fasst so toll formuliert,das könnte fast von einem der hiesigen outdoor-philosophen sein)
    Das Problem kenne ich auch. Schon Männer, die kein, zumindest kein liegendes/sitzendes Wellness-Wochenende brauchen, wenn sie gestresst sind, stoßen auf wenig Verständnis bei den meisten im Bekanntenkreis meiner Frau

    Realität und Anspruch sind zwei Paar Stiefel, die dummerweise dazu auch nicht mal schnell zum Bootfitter gebracht werden können, damit sie schmerzfrei passen. Der wäre bei so viel Andrang total überfordert, weil so viele ausgerechnet, wenn es um diese Stiefel geht, Problemfüße haben. Die passen lieber Skistiefel an, da liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie Erfolg haben, immerhin bei über 10%

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  • surferin
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Ah ja, ähnliches wurde mir auch schon ge-mansplaint:

    ich: nächstes Jahr würde ich gern wieder Snowboarden gehen.
    er: haha. Vergiss das, du hast dann ein Kind.
    ich: da kann sicher der Vater mal einen Tag drauf aufpassen.
    er: ein Vater ist kein billiger Babysitter.

    äh ok...

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  • Vegareve
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    OT:
    Zitat von opa Beitrag anzeigen
    realität und anspruch sind manchmal zwei paar stiefel, in einer nicht-idealen welt
    Die Realität, die ich kenne und oft genug nah beobachten kann, ist, dass die Männer leider genau so wie vorher leben, während ihre Gattinen mit den Kindern und dem ganzen Haushalt alleine gelassen werden. Dann stimmt es tatsächlich, dass man für seine Leidenschaften keine Zeit und Kraft mehr hat. Aber zum Glück ist die Lage in Westeuropa (pauschal gesagt) minimal besser..Und das ist auch nicht zu viel verlangt.

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  • opa
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
    Opa, Du hast vielleicht einen seltsamen Bekanntenkreis.... Versteht sich doch von selbst, dass man das, was an für sich beanspruch (Zeit für Hobbies), auch dem anderen zugesteht. Ich jedenfalls kenne keine Hausmänner.
    das würden die frauen dieser kletterkumpels alle genauso formulieren wie du. realität und anspruch sind manchmal zwei paar stiefel, in einer nicht-idealen welt (wow, das hab' ich jetzt fasst so toll formuliert,d as könnte fast von einem der hiesigen outdoor-philosophen sein)

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  • opa
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
    Ich finde, es bringt wenig, über den prozentualen Rückgang zu jammern, so lange das, was an Berg- und sonstigen Outdooraktivitäten übrig bleibt, nicht Null oder allzu schmerzhaft wenig ist und man im Gesamten damit leben kann. Vielleicht war man früher auch einfach öfter in den Bergen als unbedingt nötig war
    [...]
    Ich behaupte mal, wenn man in die Berge möchte, wird jeder, der nicht aus irgendwelchen speziellen Gründen permanent nie weg kann, 1-2 Wochenenden im Jahr finden, um das zu tun. Dafür reicht als Minimallösung schon ein Tag während des Urlaubs, wenn man mal früh aufsteht, eine Wanderung macht und abends zufrieden zurückkehrt zur Familie. Praktisch finde ich auch, wenn zwei Familien sich zusammentun im Urlaub, meistens was zusammen gemacht wird, dann aber auch mal möglich ist, dass (in einer gerechten Aufteilung...) mal ein Teil der Erwachsenen zusammen klettern o.ä..geht und die anderen die Kinder hütet. An anderen Tagen wird dann gewechselt.
    jup. und kinder sind defintiv was schönes! aber man muss schon sagen, dass ich zu anfang schon damit beschaftigt war, im kopf diverse planungen durchzuspielen, wie man das ganze organisiert bekommt, ohne dass das kletter- und skipensum großartig darunter leiden. und da sollte man evtl. nachahmern schon mal sagen: erstens komt es anders... besser, man kann sich anhand der erfahrungswerte von so ein paar alten säcken schon mal darauf einstellen. oder vielleicht auch nicht, wer weiß...

    und wenn man viele jahre daran gewöhnt war, ich sage jetzt mal ein bisschen übertrieben, die freizeit mehr oder weniger vollumfänglich kletternd oder auf ski zu verbringen (ob das jetzt mehr als notwenidg ist, sei dahingestellt), dann ist es halt schon eine gehörige umstellung, die, auch das muss man sagen, nicht immer leichtfällt.

    nichtdestotrotz, ein bisschen was geht immer (noch), wobei deine 1-2 wochenenden sogar fü jemanden wie mich, der fast gar nicht mher rauskommt, schon eher eine horrorvorstellung sind. in deinem fall kann man da wahrscheinlich wenigstens eine null dranhängen....

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  • Vegareve
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Opa, Du hast vielleicht einen seltsamen Bekanntenkreis.... Versteht sich doch von selbst, dass man das, was an für sich beanspruch (Zeit für Hobbies), auch dem anderen zugesteht. Ich jedenfalls kenne keine Hausmänner.

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  • Mus
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
    Ich bin auch die Art von Person, die sagt, das Leben muss nicht zwangsweise vorbei sein, nur weil man Nachwuchs hat .
    Das hängt auch wesentlich von der Art des Nachwuchses ab. Verbindliche Bestellzettel werden leider immer noch nicht vorher ausgeteilt. (Ich hätte gerne mal mein Kreuzchen bei "ganz normales Kind ohne Extras" gemacht.) Manchmal hat man dann wirklich das Gefühl, dass einen das Leben sehr, sehr lange in die Zwangspause schickt.

    Zitat von Enja Beitrag anzeigen
    Ich fand übrigens das erste Babyjahr immer noch relativ entspannend. Da schlafen die Kleinen noch stundenlang.
    Dann hattest du großes Glück.

    Das zweite Jahr fand ich jeweils viel anstrengender. Dann sind sie mit Affenzahn auf eigenen Füßen unterwegs und steuern mit erstaunlicher Zielsicherheit ununterbrochen die nächsten Abgründe an. Laufställe und ähnliche Zwangsmaßnahmen gehen natürlich gar nicht. Da ist man dann, in der halben Kniebeuge wie ein Hockeyspieler, immer hinterher, um sie noch im letzten Moment von hinten an den Trägern der Latzhose zu erwischen. Das ganze kombiniert mit dem Schlachtruf "selber". Selber laufen, selber essen, alles selber machen. Muss auch sein. Aber ist ein echter Zeitfresser.
    Wie sagte ich immer: 16 Stunden am Tag Squash spielen und parallel dazu Fluglotsendienst in Frankfurt. Aber warum nur im zweiten Jahr?

    Wenn man sich irgendwann mit den Kiddies unterhalten kann, fand ich es jeweils erheblich leichter.
    Seit dem rennen und kraxeln sondern quasseln und disskutieren einen auch noch um den Verstand (und letzteres will bei mir schon was heißen) Das sorgt für Ausgleich.

    Trotzdem. Gerade im Laufe dieses Threads habe ich mich gefragt, ob ich es eigentlich anders hätte haben wollen. Meine Kinder sind jetzt um die 30. Resultat meiner Überlegungen ist ganz klar "nein". Ja, es gab mega-anstrengende Phasen. Drei kranke Kinder zum Beispiel, die einem abwechselnd ins Bett kotzen. Wäscheberge. Am schlimmsten klar in Führung: 19 Jahre Schule. Und vieles fiel natürlich aus. Zumindest phasenweise. Karriere-Einbruch natürlich auch. Trotz Dauer-Schufterei.
    Irre irgendwie, aber ja, so ist es.

    Trotzdem. Manches fiel weg. Anderes kam dazu. Mit den Kindern outdoors brachte phantastische Momente und Erfahrungen.
    Definitiv. Aber eben ganz anders als vorher.

    "Kinder erhöhen die Angriffsfläche des Schicksals" sagt man bei uns in der Gegend.


    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
    OT: Es gibt hier im Forum aber mehr Eltern als Du und nicht alle machen 90% weniger Touren, würde ich spekulieren. Und Männer sind generell besser gestellt, ausser opa, natürlich . Klar, es ist nicht mehr wie vorher, aber einbisschen was geht immer, wenn man es wirklich will. Es gitb sogar Eltern, die mit Kindern ganze Weltreisen machen (mein Ding wäre das aber nicht).
    Die meisten machen erheblich weniger und erheblich weniger spektakuläre Touren. Für alles andere brauchen nicht nur die Eltern ein ganz spezielles Naturell, sondern auch die Kinder.
    Wenn man wirklich will, geht immer ein bisschen, das stimmt. Aber manchmal fehlt einfach die Kraft zum wirklich wollen, weil man sie für wichtigeres braucht.
    Das letzte was man dann braucht, ist jemand, der einen deshalb für ein doofes Muttertier hält.
    Und das vorletzte was man braucht, ist jemanden, der einem Vorwürfe macht, weil man das bisschen unbedingt will und fordert, auch wenn das Kind dadurch mal etwas zurück stecken muss.

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  • Enja
    antwortet
    AW: Klettern nach der Geburt

    Ich war sieben Jahre lang immer entweder schwanger oder habe gestillt. Dazwischen war nicht viel.

    In Urlaub gefahren sind wir natürlich trotzdem. Da konnte man die Berge sehen. Die Wanderungen waren eher kurz. Längeres zu organisieren, war schwierig. Und wir waren eigentlich auch gern mit den Kindern zusammen. 'Aufgeteilt haben wir uns später. Einer mit den Kleinen. Einer mit den Großen. Oder so in der Art. Dazu kamen in der Zeit noch Hausbau, Garten, Haustiere und der eigene Betrieb, den wir in der Zeit gegründet haben. Das war schon reichlich.

    Jetzt leben wir komfortabel, sind ständig und gerne ohne Kinder unterwegs. Auch schön. Trotzdem möchte ich die Zeit mit den Kindern nicht missen. Das sind halt Lebensphasen.

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