Wandern in wegloser Gegend

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Zitat von cast Beitrag anzeigen
    Im Norden ist das manchmal nicht besonders lustig. Verblocktes Gelände völlig mit Heidel- und Preisselbeerbüschen überwuchert so daß man die Löcher nicht sieht.
    Im Fjäll noch mehr Flechten und Krüppelweiden usw.
    Die Krönung war mein norwegisches Flußtal vor zwei Jahren, das ich spontan am Ende der Tour noch angehängt hatte. Laut Karte ein nicht-markierter Wanderweg, der aber ziemlich bald verschwunden war. Meist relativ steile Hänge, alle paar Meter umgestürzte Bäume, viele große Steine, unebener Boden mit vielen Löchern, oft dichteste Vegetation. Es ließen sich nur sehr wenige Kilometer am Tag gehen. Meine Knie haben noch ein halbes Jahr danach geschmerzt. Seit dem bin ich da etwas zurückhaltender.

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  • Goettergatte
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Zitat von cast Beitrag anzeigen
    Von Rehen wirst du keine Wechsel finden, was du meinst sind Sauenwechsel.

    Das einzige was man von Rehwild manchmal sieht sind in der Blatt- bzw Brunftzeit sogenannte Hexenringe von treibenden Böcken, immer im Kreis herum.
    Jetzt wundert mich nicht mehr, warum ich stets auf Sauen treffe
    Aber mitlerweile hat auch bei uns die Sauendichte etwas nachgelassen.

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  • cast
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Durch solches Gelände lieber mit Weg als weglos
    Im Norden ist das manchmal nicht besonders lustig. Verblocktes Gelände völlig mit Heidel- und Preisselbeerbüschen überwuchert so daß man die Löcher nicht sieht.
    Im Fjäll noch mehr Flechten und Krüppelweiden usw.

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  • cast
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Ich weis ja nicht, wie oft ein Reh seinen Wechsel nutzt,
    aber auch in deutschen Wäldern sind deren Pfade gut zu erkennen,
    und Rehe snd wohl bei weitem leichtfüßiger als Menschen

    Von Rehen wirst du keine Wechsel finden, was du meinst sind Sauenwechsel.

    Das einzige was man von Rehwild manchmal sieht sind in der Blatt- bzw Brunftzeit sogenannte Hexenringe von treibenden Böcken, immer im Kreis herum.

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Ich war diesmal einige Tage weglos im Norden unterwegs bzw. in einem Tal mit einem nicht markierten Wanderweg, der aber i.d.R. nicht zu erkennen war. Nett ist wenn man dann plötzlich auf einem scheinbar richtigen Pfad steht, der sich bald wieder ins nichts auflöst. Das dürften meist Rentierpfade sein. Vermutlich sind diese oft die Pioniere bei Wegen, die später als Wanderweg angelegt werden.

    Interessant war es auch einen relativ neuen Weg zu begehen, den Gränsleden. Hier hätte man sich gelegentlich an manchen Stellen im dichteren Wald gewünscht, daß schon mehr Leute längs gegangen sind. Also auch hier wieder von meiner Seite : Durch solches Gelände lieber mit Weg als weglos.

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  • findkfn
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Ja genau das mein ich ja, es scheint dort so wenig frequentiert zu sein das niemand öfters den gleichen Weg geht.
    Ansonsten würde das anders aussehen.

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  • Goettergatte
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Ich weis ja nicht, wie oft ein Reh seinen Wechsel nutzt,
    aber auch in deutschen Wäldern sind deren Pfade gut zu erkennen,
    und Rehe snd wohl bei weitem leichtfüßiger als Menschen.

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  • findkfn
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Ich denke in wirklich stark bewanderten Gebieten in Skandinavien wird man sich über kurz oder lang etwas einfallen lassen müssen - die Natur dort ist dafür nicht wirklich geeignet. Auch wenn ich keine Ahnung habe wie man solche Wege befestigen oder massenkompatibler machen könnte ohne die von Goettergatte beschriebenen Folgen.
    Das betrifft aber halt vorhandene Pfade.

    Da es hier ums weglose Wandern geht - weglos war ich bisher nur im Rago und Reinheimen Nationalpark in Norwegen (und das auch nur über kurze Strecken) unterwegs, da sieht man aber auch nichts von menschlichen Spuren was aber zweifelslos auch nur an der geringen Menge an "Weglosen Wanderern" liegt.

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  • Goettergatte
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Was ich diesen Sommer wieder gelernt habe ist folgendes:
    -Wenig begangene Wege (in unserem Fall ein DNT Weg in Breeheimen NP), auch wenn diese Markiert sind, wachsen oft auf weiten Strecken wieder zu.
    -an neuralgischen Punkten verdichten sich diese Wege aber wieder zu Pfaden, nach der Engstelle fasern diese wieder auseinander und verlieren sich wieder.
    -Rentiermos und Granitplatten mit dünner Humusschicht treten sich extrem leicht los, keine ahnung wie lange die Natur braucht, das zu reparieren, ich schätze, eine Dekade reicht lange nicht.
    -In stark bewanderten Gebieten findet deutliche Zerwegung (durch Umgehung matschiger oder auserodierter Wegrinnen) und starke Erosion der Altpfade statt.
    Hier sollte man wirklich achten, den etablierten Altpfad trotz der Widernisse weiter zu nutzen.
    Fotos zu diesem Fall werden ich oder Sarekmaiac später nachliefern.

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Stimmt, ich muß da vorsichtig sein. Ich beurteile Regionen, die ich kenne. Dort ist es bereits in aller Regel so einsam, daß man getrost auf den Wegen bleiben kann. Ein Abweichen von den Wegen bringt zu meist keinen Erlebnisgewinn, sondern nur Mühsal und Störung. Dann kann man es auch bleiben lassen. Wie es z.B. im Gebirge aussieht, ist mir nicht vertraut. Und dann gibt es Gegenden, in denen man nicht auf Wegen bleiben kann, weil es keine gibt.Also, was bleibt ? Rücksicht auf die Gegebenheiten.
    Ditschi

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  • Igelstroem
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    Das klingt jetzt etwas bagatellisierend. Auch in unserer Kulturlandschaft gibt es noch Refugien. Es wäre schön, wenn es welche blieben und nicht jeder gedankenlos da hineinspaziert. Grade in einer Kulturlandschaft sind sie unendlich wichtig.
    Ob Seeadlerhorste oder Uhu-Schutzprogramm: da gibt es Leute, die freiwillig und ehrenamtlich ihre Zeit opfern und sich Nächte um die Ohren schlagen, um die Horste zu bewachen und die Tiere vor Störungen zu schützen. Einfach etwas Rücksicht nehmen und sich nicht gedankenlos in die Büsche schlagen, um da möglichst versteckt eigenem Lustgewinn zu frönen. Die abgelegenen, versteckten Nischen denen gönnen, die auf sie angewiesen sind. Das ist nicht zuviel verlangt.
    Ditschi
    OT: Genau genommen hat ronaldinho allerdings nicht von Seeadlern und Uhus gesprochen, sondern von Rehen und Grashalmen. Sinnvollerweise gibt es Naturschutzgebiete, in denen ein Betretungsverbot oder ein Wegegebot gilt.

    LNT-Debatten wie diese hier haben, wie mir scheint, auch noch eine vertrackte umweltpädagogische Dimension, die nicht immer ganz deutlich wird. Sensibilität, die bloß aus erworbenem reflektiertem Wissen und nicht aus reflektierter Erfahrung hervorgeht, ist nämlich abstrakt. Erfahrung ist aber nur möglich, wenn der Erfahrungsraum nicht von vornherein restriktiv geordnet ist. Konkreter gesprochen: Die Gewerkschaft der Waldtiere könnte ein allgemeines Wegegebot befürworten, das die meisten Störungsprobleme löst und deshalb auch in der Diskussion dieses Threads als Option vage im Raum schwebt. Aber wenn der Wald etwas ist, in das nicht hineingelaufen werden darf, ist das Computerspiel für einen Heranwachsenden im Zweifel der interessantere Erfahrungsraum.


    (OT ist das deshalb, weil das Thema ja ›Wandern in wegloser Gegend‹ heißt und nicht ›Wegloses Wandern in der Kulturlandschaft‹.)

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    ist es mir piepegal, ob ich einen Grashalm knicke oder ein Reh aufschrecke.
    Das klingt jetzt etwas bagatellisierend. Auch in unserer Kulturlandschaft gibt es noch Refugien. Es wäre schön, wenn es welche blieben und nicht jeder gedankenlos da hineinspaziert. Grade in einer Kulturlandschaft sind sie unendlich wichtig.
    Ob Seeadlerhorste oder Uhu-Schutzprogramm: da gibt es Leute, die freiwillig und ehrenamtlich ihre Zeit opfern und sich Nächte um die Ohren schlagen, um die Horste zu bewachen und die Tiere vor Störungen zu schützen. Einfach etwas Rücksicht nehmen und sich nicht gedankenlos in die Büsche schlagen, um da möglichst versteckt eigenem Lustgewinn zu frönen. Die abgelegenen, versteckten Nischen denen gönnen, die auf sie angewiesen sind. Das ist nicht zuviel verlangt.
    Ditschi

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  • ronaldo
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    ...Die dritte mögliche Antwort: " Ich bin ein Trampel, laufe querfeldein und mache viel kaputt" .

    Ob die jemand bringt?

    Ja. Ich bin ein Trampel usw...
    Zwar bewege ich mich vorsichtig und versuche, so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen, aber seien wir doch mal ehrlich: In unserer Kulturlandschaft, im festen Griff der industrialisierten Landwirtschaft, ist es mir piepegal, ob ich einen Grashalm knicke oder ein Reh aufschrecke.

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  • StepByStep
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    Zumindest sind die Auswirkungen geringer, als wenn es viele machen. Das dürfte klar sein.

    Aber " keine" dauerhaften Auswirkungen ? Da sehe ich das eher wie ulv in post 9. Um Wild in der Ruhezone zu stören, reicht einer. Geschieht das im Winter, können Tiere sterben durch den Energieverlust. Oder sich unwissend einem Seeadlerhorst so nähern, daß die Vögel ihn verlassen und die Küken sterben? Sieht man immer, was man anrichtet?
    Ditschi
    Naja Ditschi, das sind aber wenn das nur ganz wenige machen Einzelschicksale von Tieren oder Pflanzen... Betrachtet man es auf einer passenderen Skala sagt uns die Störungsökologie, dass es, solange es eben bei Einzelfällen bleibt, das dynamische Gleichgewicht in einem Raum nicht wirklich verändert.

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Oft reguliert sich das ganze auch von selbst : Da wo man durch dichte Vegetation müßte, zerstört man sicher mehr und schreckt eher Tiere auf, die sich dort Schutz gesucht haben. Das wäre mir schon aus rein praktischen Gründen zu mühsam. Wenn es da vorhandene Wege gibt nutze ich die gerne, oder versuche sonst eher ein solches Gebiet zu umgehen. Im Kahlfjäll, wo ich das dann eher schon mal mache, halte ich die Auswirkungen für geringer.

    Gleiches gilt auch für die deutschen Wälder. Ich bin da teilweise schon verzweifelt, weil offizielle Wanderwege plötzlich im nichts aufhörten und man vor einem Dornengestrüpp stand. Mag ich überhaupt nicht und meine Ausrüstung auch nicht. Wenn das allerdings in einem offen zugänglichen Waldstück passiert und auf GPS erkennbar ist, daß in einigen 100 m der nächste Weg kommt, versuche ich dort zügig durchzugehen und bin mir dessen bewußt, daß ich ggf. Wild aufschrecke.

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Zitat Stepbystep:kommt selten wer in einem Gebiet weglos daher, ist keine Dauerhafte Auswirkung auf das Ökosystem zu erwarten
    Zumindest sind die Auswirkungen geringer, als wenn es viele machen. Das dürfte klar sein.

    Aber " keine" dauerhaften Auswirkungen ? Da sehe ich das eher wie ulv in post 9. Um Wild in der Ruhezone zu stören, reicht einer. Geschieht das im Winter, können Tiere sterben durch den Energieverlust. Oder sich unwissend einem Seeadlerhorst so nähern, daß die Vögel ihn verlassen und die Küken sterben? Sieht man immer, was man anrichtet?
    Tiere sind Menschen auf Wegen gewohnt. Das erlebe ich jedes Wochenende wieder. Man kommt ganz nah ran. Sie nehmen keine Notiz. Aber wehe, man setzt einen Fuß neben den Weg. Wilde Flucht!
    Nachdenken und sich hinterfragen, ob es Tier und Pflanze wirklich nicht schadet, weglos zu gehen, ist wohl von ulv gut formuliert. Dazu gehört sicher auch, sich zu prüfen, ob es wirklich nötig ist, den Weg zu verlassen.
    Ditschi

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  • Ulv
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Zitat von StepByStep Beitrag anzeigen
    Die Hauptfrage ist doch immer wie viele das in einer bestimmten Gegend machen: kommt selten wer in einem Gebiet weglos daher, ist keine Dauerhafte Auswirkung auf das Ökosystem zu erwarten, nimmt das stark zu dann schon.

    Darum ist Weglos zu gehen in stark frequenteriter Gegenden abzulehnen, solange alternativ Wege da sind. Bestes Beispiel sind hier die Alpen unterhalb der Vegetationsgrenze...
    Genau das trifft wohl den Kern der Sache.

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  • StepByStep
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Die Hauptfrage ist doch immer wie viele das in einer bestimmten Gegend machen: kommt selten wer in einem Gebiet weglos daher, ist keine Dauerhafte Auswirkung auf das Ökosystem zu erwarten, nimmt das stark zu dann schon.

    Darum ist Weglos zu gehen in stark frequenteriter Gegenden abzulehnen, solange alternativ Wege da sind. Bestes Beispiel sind hier die Alpen unterhalb der Vegetationsgrenze...

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  • Ulv
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    So pauschal lässt sich das wohl kaum beatworten. Wer meint , wenn er in einem kleinen Bach läuft und dabei keinen Schaden anrichten kann, ist einfach naiv. Äste abzubrechen wegen eines Zeltplatzes ist für mich auch nicht so der " Brüller".
    Unter einem Seeadlerhorst Ende März durchzulatschen kann schon fatale Folgen haben.
    "Wir" sind auch mehr als angesprochene Beutegreifer und erhöhen das Störpotential schon gewaltig.
    Trotzdem werde auch ich im März durch den Sarek latschen, mich aber wenigstes bemühen so wenig wie möglich zu zerstören oder zu stören.
    Ich glaube man stört immer irgendwie, gerade abseits der Wege und man tut gut daran sich immer zu hinterfragen.
    Gruß aus Hamburg

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: Wandern in wegloser Gegend

    Jetzt haben wir auf die Eingangsfrage die beiden zu erwartenden Antworten:

    " Ich laufe Querfeldein, mache aber nichts kaputt"

    Und

    " Ich laufe nicht querfeldein und mache deshalb nichts kaputt "

    Die dritte mögliche Antwort: " Ich bin ein Trampel, laufe querfeldein und mache viel kaputt" .

    Ob die jemand bringt?

    Ditschi

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