Umweltverträgliche Schlafplätze - konstruktive Ideenfindung

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  • Enja
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    AW: Umweltverträgliche Schlafplätze - konstruktive Ideenfidung

    Bei Fernradwegen ist es mir bisher immer gelungen, Campingmöglichkeiten zu finden. Also legale. Wir sind allerdings auch mit ca. 90 bis 100 km/Tag unterwegs. Das ist ein Radius, der in Deutschland meistens Lösungen finden lässt.

    Zu Fuß ist das nicht so. Deshalb habe ich mir angewöhnt, Fernwanderwege in Häppchen zu begehen. Von denen natürlich auch etliche nacheinander stattfinden können.

    All diese Wege haben Betreiber. Die könnten sich mit den Übernachtungsmöglichkeiten befassen. Viele haben HPs. Da werden u.U. solche angeboten. Das sind dann allerdings Hotels. Und interessanterweise eher die kostspieligen. Gekoppelt mit Abhol- und Zurückbringdiensten, was die Kosten in neue Höhen treibt.

    Nachdem ich erst auf dem Jakobs-, dann auf dem Bonifatius-, dem Elisabeth-, dem ökumenischen Pilger- und im Moment dem Lutherweg unterwegs war und bin, habe ich festgestellt, dass es dort im Groben genauso aussieht, es aber zusätzlich wenige zaghafte Ansätze in Richtung "Vermittlung von Privatquartieren" geht. Die Leute, die dort unterwegs sind, behelfen sich teilweise, indem sie einfach sozusagen "auf dem Seitenstreifen" des Weges zelten. Was offensichtlich auch nicht sanktioniert wird.

    Zur Vermittlung von Privatquartieren gibt es verschiedene Portale. Ich meine mich auch an "Campen im Vorgarten" und ähnliche Ansätze zu erinnern.

    Für uns ist das interessant, da wir definitiv lieber draußen als in einem Hotel, auf einem Sofa oder unter einer warmen Dusche übernachten. Und eigentlich möchten wir nicht vorbuchen, da das jede Spontanität tötet und sich häufig genug auch nicht umsetzen lässt. Manchmal kommt einfach was dazwischen. Dann bricht die Planungskette zusammen. Bei längeren Unternehmungen ist das ziemlich unvermeidlich.

    Die ersten Erfahrungen habe ich damals mit dem Rothaarsteig gesammelt. Die direkt auf dem Weg angebotenen Hotelzimmer waren mir viel zu teuer. Also haben wir jeweils ein günstiges gemietet und sind von da aus morgens mit dem Bus in Richtung Start gezuckelt und abends wieder zurück. Richtung Süden wurden die Möglichkeiten dazu immer schwieriger. Busse, die nur einmal am Tag fahren. 20 km, auf denen man 3-4 mal umsteigen muss. Was natürlich auch - je nach Gegend - unterschiedlich ist.

    Folgerichtig haben wir irgendwann die Räder mitgenommen und sind die Strecken in der einen Richtung gewandert, in der anderen geradelt. Und mit dem Auto wieder von einem halbwegs passend gelegenen Quartier (am liebsten natürlich einem Campingplatz) los und abends wieder dorthin zurück.

    Sehr schön, wenn es für das System noch eine passende Bahnstrecke gibt, wie etwa auf dem Rheinsteig oder den Rhein entlang auf dem Lutherweg.

    In Ergänzung fände ich es gut, wenn Sportvereine und Kirchengemeinde Zeltmöglichkeiten zur Verfügung stellen würden. Nach dem Muster der Kanuvereine. Bei denen scheint das zu funktionieren.

    Dass es klappt, ganz Deutschland mit einem Netz der Maschenweite 20 km an Sheltern und Naturlagerplätzen zu überziehen, glaube ich nicht.

    Es würde sich zeigen, was draus wird. Ein Gewinn oder ein neuer Müllplatz. Wir haben hier gerade um die Ecke das Problem, dass unsere Flussaue Wochenende für Wochenende zur Partylocation wird. Viele Autos, obwohl auf den Wegen dahin verboten, ein Meer von Zelten und Pavillons, Riesen-Grills im Heu, die anschließend im Fluss abgewaschen werden. Und zurück bleibt eine zugeschissene Landschaft mit Bergen von Müll. Die Stadtverwaltung meint dazu, es gäbe einen Papierkorb, mehr könnte man nicht tun.

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  • ApoC
    antwortet
    AW: Umweltverträgliche Schlafplätze - konstruktive Ideenfidung

    Ein paar Gedanken dazu: Mindestens eine Stunde getragen kann man meiner Meinung nach rauslassen da es sowieso nicht nachprüfbar ist und man im Zweifelsfall "sehr sehr langsam" ist. Ähnliches gilt bei offiziellen Campingplätzen.

    Eine Begrenzung der Anzahl der Zelt ist in sofern schwierig, dass man auch dann ein Problem hat wenn ein Camp voll ist. Was soll man dann machen wenn das nächste Camp 10 km weit entfernt ist und man schon 30 km in den Beinen hat? Meiner Meinung nach muss die Begrenzung im Vorfeld stattfinden.

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  • Mus
    antwortet
    AW: Umweltverträgliche Schlafplätze - konstruktive Ideenfidung

    Ich werfe mal zu Beginn eine bereits an anderer Stelle genannte Ideensammlung hier ein:

    Aktuell ist Trekking quer durch D ungefähr so gut möglich wie bis ins 19 Jhd hinein mit Handelsware unterwegs zu sein: Die Regeln sind überall völlig unterschiedlich, z.T. nicht nachvollziehbar und selbst den Einheimischen nicht bekannt.
    Eine einheitliche, verständliche Regelung wäre ein erster Schritt, um diese Regeln auch konsequent an die Leute zu bringen

    Eine Möglichkeit wäre:
    • Erlaubt nur für Wanderer und Radler mit Gepäck, dass sie mindestens eine Stunde getragen haben/tragen können.
    • Nutzung nur von 1 h vor Sonnenuntergang bis 1 h nach Sonnenaufgang.
    • Kein offenes Feuer. Kein Alkohol. Kein Müll. Keine Musik. Keine Taschentücher fürs Geschäft. Keine Seife in Gewässer.
    • Nicht mehr als zwei kleine Zelte unter Stehhöhe.
    • Nicht in Naturschutzgebieten.
    • Nicht in der Nähe (halbe Stunde) von offiziellen Campingplätzen.
    • Erlaubt nur auf Gebieten, die nicht eingezäunt oder aktuell landwirtschaftlich bebaut sind.
    • Von sensiblen Gebiete wie Waldsäumen, Feuchtbiotopen, Naturschutzgebieten & Wohngebäuden sind mindestens 500 Meter Abstand zu wahren, es sei denn es liegt bei Wohngebäuden das Einverständnis der Nutzer vor.



    Oder alternativ: Mehr erlaubte Orte (gerne auch ohne Infrastruktur) ausweisen und in einer Übersichtskarte markieren.


    Und vielleicht auch - wir reden ja von Deutschland - ein verbindliches Mitführen eines "Bivakscheines" für alle Personen über 14 Jahre, den man bekommt, wenn man eine entsprechende Schulung absolviert und ein Prüfung bestanden hat und den man bei Fehlverhalten auch wieder verlieren kann.

    Im übrigen könnte man auch die Schulen mit ins Boot nehmen. Ich denke es wäre sehr zeitgemäß, die unseligen Skiwochen durch Wanderwochen in der Region zu ersetzen.

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  • ApoC
    antwortet
    AW: Umweltverträgliche Schlafplätze - konstruktive Ideenfidung

    Gute Idee der Thread! OT: Ich hatte in dem anderen Thread schon einige male einen Beitrag geschrieben aber nie gepostet da ich mich genätigt sag auf andere Beiträge zu antworten aber das geschriebene gefiel mir dann doch nicht.

    Ich finde das System auf dem PCT, AT (CDT auch? andere Wege?) ganz nett wo man einen Permitt braucht um den Weg laufen zu dürften was dann eben auch beinhaltet dort zu zelten. Ich glaube für manche Nationalparks braucht man noch etra erlaubnisse. Die Version finde ich wie geschrieben relativ gut da man so doch zumindest das ganz wilde "Einfallen von Horden" begrenzten kann und zumindest in einigen Regionen bzw. an Wanderwegen sehe ich da durchaus die Gefahr wie man in Schottland sieht: Wildzelten erlaubt außer am WHW. Sachsen hat eine ähnliche Variante: Man muss die Plätze nicht vorher buchen sondern kauft vorher ein "Abreiticket" was man dann an jedem Platz selbstsändig einlöst und bei Kontrolle eben überprüft wird. So könnte man eben dafür sorgen, dass auf einem Wanderweg zur N Leute unterwegs sind. Oder man macht das eben Gebietsbezogen.

    Feuer sollte strikt verboten sein denn das hinterlässt drastische Spuren und bringt eben eine große Waldbrandgefahr mitsich. Schwierig sind in meinen Augen die menschlichen Hinterlassenschaften. Müll kann man zum großen Teil wahrscheinlich mitnehmen lassen. Sobald sich Camps bilden und das ist definitv zu erwarten schafft die Natur es nicht mehr jeden Haufen inkl. Klopapier (Taschentücher wären noch schlimmer) so schnell zu zersetzen bis der nächste kommt. Das sieht man auch heute schon zum Beispiel im Elbsandsteingebirge an manchen Boofen. Da ist man eigendlich ganz schnell dabei, dass man (Torf)Toiletten braucht aber dann wird es schon sehr aufwendig. So eine richtige Lösung fällt mir dazu auch nicht ein.

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  • Mus
    hat ein Thema erstellt Umweltverträgliche Schlafplätze - konstruktive Ideenfindung.

    Umweltverträgliche Schlafplätze - konstruktive Ideenfindung

    Wer in Deutschland auf Fernwanderwege oder Fernradwegen unterwegs ist, hat oft das Problem: Wo schlafen?
    Die kommerziellen Angebote sind in vielen Regionen längs des Weges nicht/kaum vorhanden und/oder nicht realistischer Weise nutzbar.
    Wildes biwakieren ist im Moment leider an vielen Stellen nicht erlaubt bzw. es ist unklar ob es erlaubt ist und je nach dem wie es praktiziert wird auch schädlich für die Natur.

    In diesem Thread soll es darum gehen konstruktive Ideen zu sammeln, die mithelfen können diese umweltverträglichste Art zu reisen (keine Emissionen, kein zusätzlicher Flächenverbrauch, keine langen Anreisen) besser zu ermöglichen, indem eine entsprechende Übernachtungskultur oder ggf. Infrastruktur geschaffen wird, die sowohl legal als auch umweltverträglich ist.

    Oder kurz gesagt: Wie sollte eurer Meinung nach ein Übernachtungsregelung für Wanderer und Radler gestaltet sein, damit sie sowohl für diese praktikabel als auch umweltverträglich ist.

    Die Idee dazu ist schon deutlich älter, leider war in den Vorgängerthreads meist keine konstruktive Arbeit möglich. Darum eine deutliche Warnung: Hier geht es wirklich nur um eine konstruktive Ideenfindung!!!!! Innerhalb von dieser ist natürlich auch eine Diskussion möglich.

    Generell ablehnende Haltungen á la "hält sich ja eh keiner dran", "sind eh schon zu viele im Wald unterwegs", "ich hau mich einfach hin, wo ich will, ist mir doch egal" sind hier unerwünscht und werden sofort als OT gemeldet.
    Ebenso wie rechtliche Einlassungen.
    Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Naturschutzgedanken. Menschen gemachte Gesetze lassen sich ändern - was durchaus ein Ziel dieses Threads sein könnte.
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