Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg

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    • 02.10.2010
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    • Meine Reisen

    Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg

    Endlich wollte ich mal wieder eine Solotour starten, letzte Woche waren ein paar schöne Tage dabei aber irgendwie klappte es dann doch erst heute! Aber wo sollte es hingehen, ich erinnerte mich das ich noch mit einer Traumschleife eine etwas ältere Rechnung aus dem August dieses Jahres offen hatte. Und so entschied ich mich für den Layensteig Strimmiger Berg. Im Sommer musste ich aus beruflichen Gründen meine Wanderung genau auf diesem Weg abbrechen, obwohl ich schon gut 2/3 gewandert war. Aber wenn interessiert das Geschehene und so schaute ich mir gestern die Wettervorhersage an und gleich war klar das wird ein goldener Herbst-(schmuddel)Tag aber immerhin ohne große Regenwahrscheinlichkeit. Außerdem gebe ich eh nicht so viel auf das Wetter, frei nach dem Motto "Bei Sonnenschein kann´s jeder!"

    Fakten!

    Die Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg liegt gerade einmal 10 Autominuten von mir daheim entfernt und gehört zu den Traumschleifen des Saar Hunsrück Steges. Sie ist erst im Sommer vom deutschen Wanderinstitut mit 82 Punkten bewertet worden und allemal eine Reise wert. So auch für mich an diesem frühen Donnerstag morgen, naja was heißt früh, um 8 Uhr parkte ich auf dem ausgeschilderten Parkplatz oberhalb von Mittelstrimmig, stieg aus dem Auto aus und was sah ich, nix, außer Nebel! Ja, der ganze Hunsrück schien im Nebel verschwunden! Und ihr wisst was passiert wenn der Nebel kommt! Aber der hier war wohl schon länger da! Sch...iß drauf, zu sehr hatte ich mich auf diesen Vormittag gefreut. Vor mir lagen 13,8 Kilometer und 465 positive Höhenmeter (laut Homepage). Vorab noch, ich habe eine Menge Fotos gemacht, zum Vergrößern einfach anklicken

    Siehst du was?

    Schnell noch den Rucksack auf und schon stand ich vor dem Eingangsportal dieser Traumschleife. So wie die meisten Portale wird hier über den Wanderweg informiert, ansässige Firmen zeigen ein wenig Werbung und das erste Schild weist dir die Richtung, also los! Noch etwas verschlafen, aber mit gutem Willen setzen sich meine Füße in Bewegung und marschiere durch den Nebel und eine Art Allee. Auf der linken Seite tauchen immer wieder Schilder auf, auf denen verschiedene Baumarten erläutert werden und ich erahne an einem großen Feld welchen tollen Ausblick man von hier eigentlich haben muß, nur heute Morgen sehe ich nichts. Oder doch! Ja, da ist eine kleine Kapelle auf dem Weg, die sogenannte Schockkapelle und nach erst 5 Minuten Wegstrecke bekomme ich nun schon göttlichen Beistand;)

    Und eigentlich müsste die Stimmung aufgrund der doch recht schlechten Bedingungen mies sein, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ich bin bestens gelaunt und freue mich auf den Vormittag, den ich nur für mich habe. Zu Hause habe ich mich abgemeldet und auf dem Weg wird heute auch nicht viel los sein! Also verlasse ich die kleine Kapelle und überquere schon bald die Landstraße, über die ich eben gekommen bin. Weiter geht es durch ein kleines Waldstück, bevor sich vor mir ein riesiges Feld auftut, durch das ich mittendurch wandere und nach den nächsten Schildern Ausschau halte. Ich kenne den Weg zwar noch von vor einigen Monaten aber Sicher ist Sicher. Jetzt stehe ich vor einer tollen Schiefertafel (warum man sowas zerkratzen muss ist mir ein Rätsel), die dem Wanderer die Himmelsrichtungen weist bzw. vorgibt welcher Ort wo liegt, ah ja!

    Der Weg zweigt nach links ab und ich folge dem Feld. Der Untergrund ist nass und matschig, was zu erwarten war. Ich rutsche mehr als ich gehe und erahne nach einigen hundert Metern die Ortschaft Altstrimmig zu meiner Linken. Eine Besonderheit dieser Traumschleife ist, das es drei Eingangsportale gibt: Mittelstrimmig, Altstrimmig und Liesenich!

    Immer näher rückt der Ort, auf einer Tafel ist von Nachhaltigkeit die Rede und ich suche meinen Weg über eine Koppel, die durch Elektrozäune gesichert ist. Der Weg führt weiter bergab und ich verlasse die Felder, tauche in einen Wald ein, der herbstlicher nicht sein kann.

    Noch kurz führt mich der Weg über eine Brücke und schon stehe ich am Eingangsportal Altstrimmig! Bisher ist de Weg sehr gut ausgeschildert, abwechslungsreich und durch etliche Infotafeln auch sehr informativ. An diesem Portal gibt es eine Schutzhütte und sogar eine Toilette mit Waschgelegenheit. Ich bin begeistert und steige weiter durch den Wald bergab entlang des Bildbaches Richtung Mörsdorfer Bachtal. Am Wegesrand tauchen immer wieder Schilder auf, welche die bereits zurück gelegte Entfernung anzeigen, mich persönlich nervt sowas, aber wer´s braucht. Und so sind die ersten drei Kilometer schnell im Kasten.

    Wasserrauschen!

    Unten angekommen, zweigt der Waldweg links ab und führt weiter entlang des Mörsdorfer Baches. Eine weitere Beschilderung weist auch auf den Madascher Burgherrenweg hin, der von hier aus nur einige Kilometer entfernt lang läuft, ich liebe meine Heimat! Ich muss zugeben, das mich die nächsten 2 Kilometer nicht grade von den Socken hauen und beschließe erst einmal eine kleine Rast zu machen. Der Kaffee tut gut und weckt nun auch noch die restlichen Lebensgeister in mir, die dachten sie bräuchten heute nicht aufzustehen!

    Der Weg geht weiter über breite Forstautobahnen, von einer Mühle ist die Rede und ich folge stumm meinen Füßen. Ich merke wie gut mir die Einsamkeit tut, hab Zeit meine Gedanken zu ordnen und man glaubt es kaum, der Nebel lichtet sich ebenfalls! Ununterbrochen rauscht das Wasser rechts von mir und begleitet mich auf dem Weg. Das stört mich keineswegs und nach einer Weile tauchen vor mir einige Häuser auf! Ist das die Mühle? Nein!

    Aber kurz danach, ca. bei Kilometer sieben, die Pulgermühle!

    Sie hat leider bis März geschlossen, ansonsten bekommt man hier wohl leckere Fischgerichte, gehören doch einige Forellenteiche zur Mühle! Der Weg zweigt links ab und führt bergauf über eine Landstrasse, die aber vorher angekündigt wird. Weiter geht es durchs raschelnde Laub dem Kilometer acht entgegen:

    Jetzt kommt einer er schönsten Abschnitte dieser Traumschleife finde ich. Es geht weiterhin am Bach entlang, allerdings öffnet sich das Gelände und weite Wiesen reichen bis an die Wälder, traumhaft schön! Ich genieße die Kilometer und höre den Vögeln zu, wie sie sich durch die Weite tragen. Bei Kilometer acht ist es Zeit für den nächsten Kaffee und ein leckeres Brötchen!

    Klettersteige!

    Frisch gestärkt freue ich mich auf den nächsten Abschnitt der Wanderung! Klettersteige, diese kenne ich auch noch nicht und ich bin gespannt. Es gibt drei Kletterpartien, welche aber auch umgangen werden können. Diese Steige sind recht kurz und auch relativ einfach zu meistern. Trotzdem ist festes Schuhwerk, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit zwingend erforderlich, ein Klettersteigset nicht! Die Klettersteige folgen in kurzen Abständen auf dem Wanderweg!

    Der Burgberg Klettersteig!

    Nicht wirklich ein Steig, aber trotzdem eine willkommene Abwechslung. Für mich ist der Burgberg Klettersteig der Schönste!

    Der Schinnkaul Klettersteig!

    Ähnlich der ersten Kletterpartie! Schöne Aussichten!

    Der Höhlenschlucht Klettersteig!

    Er ist der längste von der Entfernung her und endet in einer traumhaften kleinen Schlucht, der Höhlenschlucht!

    Der letzte Teil!

    In der Höhlenschlucht angekommen, entdecke ich kleinere Höhlen und lese vom Schieferabbau! Alte Ruinen erinnern an die Unterkünfte der Arbeiter! Für mich der absolut schönste Teil der Wanderung! Aber Vorsicht, von hier aus sind es noch ca. 3 Kilometer bis zum Schlußpunkt! Die haben es noch einmal in sich, es geht oft bergauf und die letzten Reserven werden nochmal aktiviert! Spart euch also etwas Kraft um dieses verwunschene und romatische Tal zu erleben. Ich finde einen Steinhaufen, und lege einen dazu, muß ich verraten, das er dabei FAST umgefallen wäre! Nö!

    Dieses Tal hat mich total in seinen Bann gezogen und so streife ich vorbei an Tolettenhäuschen....WAS! Ja, da kannste auf KLO!

    Über Liesenich zum Schlußpunkt!


    Kaum verlässt man das Waldstück steht man vor einem kleinen Teich der wunderbar in die Landschaft passt, wenn da nicht die blöde Landstrasse wäre. Diese gilt es zu überqueren und eine Rastbank mit einem Altar lädt zum verweilen ein! Für mich geht´s aber weiter und so stiefel ich über einige Feldwege bis zum Portal Liesenich! Jemand hat mich wohl kommen gesehen und ein kleines Feuer entfacht an dem ich mich wärmen kann! Danke dafür! Oder war es doch eher für den Sankt Martin? Egal, meine letzte Rast bevor es zum Endspurt geht!
    Viel zu schnell gehen die restlichen 1,5 Kilometer zu Ende und ruck zuck hat die Zivilisation mich wieder! Das Witzige daran war, das der Nebel in Mittelstrimmig immer noch da war und ich wohl auch wider gesund und munter am blauen Flitzer stand!

    Fazit!

    Die vergebenen 82 Punkte des deutschen Wanderinstitutes hat die Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg auf jeden Fall verdient! Es führt eine abwechslungsreiche Strecke durch schöne Wälder, breite Wiesen und verwunschene Täler. Die Ausschilderung ist an den meisten Stellen hervorragend. Für Kinderwagen ist die Strecke nicht geeignet und bei Eis und Schnee würde ich da auch nicht rumkraxeln! Ansonsten haben Kinder mit Sicherheit eine Meng Spaß, es gibt so viel zu entdecken! Meine Uhr hat 366 Höhenmeter gemessen, also hundert weniger wie angegeben! Keine Ahnung, vielleicht lag es am Nebel! Bei besseren Bedingungen steigt das Wandererlebnis wohl noch um einiges, man wird belohnt mit wundervollen Aussichten und unberührter Natur! Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung! Ach ja, noch was! Die Tour heute hat wieder mal gezeigt: Scheiß auf´s Wetter!
    OUTDOORLOGS
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