Nortic Scubi Speed - Erfahrungsbericht

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    Nortic Scubi Speed - Erfahrungsbericht

    Mahlzeit... Damit es nicht so lange dauert, fange ich halt mal an. Im der Nachbar bricht "Neris Smart 2 - Erfahrungsbericht" habe ich ja unvorsichtigerweise angedeutet, dass ich noch ein Boot besitze und fahre.

    Das Boot ist im Moment im Winterschlaf und von der einen oder anderen im Folgenden beschriebenen Situation fehlen noch Bilder. Kommt noch, wenn die Saison...

    Die Problemstelle habe ich im Smart 2 Bericht ja hinlänglich beschrieben, das Gewicht und die Unhandlichkeit von dem Schiff. Und, dann halt das übliche Problem, analog zum Radsport, der Trend geht zu Boot N + 1.

    Gekauft habe ich den Hobel im September anno 2024 zu einem Betrag unterhalb dessen, was man damals so typischerweise für Neuware ausgeben musste (aktuell ist es dort beim damaligen UVP zu haben, andere Anbieter haben schon aufgesattelt). Und, bekommen habe ich eine Art Überraschungspaket. Denn im Paket war mehr Zeug drin als ich haben wollte. Warum auch immer. Die Überraschung habe ich erst mal verdutzt auf die Seite gelegt, ich wusste eh nicht, was ich damit anfangen sollte.

    Mir war damals natürlich bewusst, dass ein Boot mit 12 kg (plus irgendwas auch immer) nicht das Leichteste ist. Da ich bei meinen radsporlichen Aktivitäten aber mittlerweile auch nicht mehr das Gewicht des Boliden in den Vordergrund stelle: Wurscht. Hauptsache, ich kann das Boot da hin tragen, wo ich es haben will. Meine Fahrräder kann ich schließlich auch hochheben.

    Die Sache mit Länge läuft hat mir gefallen. 460 cm sind hübsch lang. Und, die Breite von 68 cm ist natürlich im Vergleich zum Neris schon auch deutlichst weniger. Das sah mir auf der Papierform und anhand dessen, was ich so im Internet finden konnte, ganz ansprechend aus.

    Spontankauf, Olè!

    Das Geld für das Verdeck habe ich mir gespart. Erst mal schauen, dann seh' ich's schon.

    Lieferumfang

    Tasche mit allem, was nach Boot aussieht, Luftpumpe, Manometer, Reparaturset. Und natürlich die Überraschung.

    Die Luftpumpe ist ein gespielter Witz, Kategorie Badeboot in ganz, ganz lumpig.​ Schon allein die Farbgebung und der putzige Aufkleber trieben mir ungläubiges Staunen ins Gesicht. Das dieses Miststück von einem Spielzeug mir dann im späteren Verlauf fast ne Tour versaut hätte, das ist eine andere Gechichte und kommt später.

    Aufbau von dem Geschoss - für mich notwendige Optimierungen

    Die Idee ist natürlich die gleiche wie bei jedem Hybrid. Blech und Haut und Luft und Zeug in der richtigen Reihenfolge und los geht es. Im Detail ist aber das Konzept weniger gelungen, ich habe das aber am Anfang, im Trockendock aka Wohnzimmer noch nicht verstanden gehabt.

    Der Sitz wird mit vier Splinten an doppelten Kunststoff-Ösen befestigt. Die beiden Längsrohre, die das Netz, aus dem die Sitzfläche besteht, aufnimmt, die werden mit zwei Spanten zusammengeklickt. So dass die ganze Angelegenheit in Bootsmitte Stabilität und Sitzung bereitstellt.

    Bei den Jungs von Paddleventure.de gibt's ja diesen Test zum Boot: https://www.paddleventure.de/nortik-scubi-speed-test/. Hier klang an, dass das mit dem Sitz vllt. nicht so der wahre Jakob sein könnte. Aber, jeder Mensch ist anders, vllt. trifft mich das Schicksal nicht so hart? Ätsch, siehe meinen Kommentar unterm Test: https://www.paddleventure.de/nortik-...#comment-22003

    Ich greife vor, aber, ja - der Hintern schmerzt. Das hier war die Halbzeit meiner ersten Ausfahrt: 7,5 km Main abwärts. Die Bergfahrt war die Hölle. Schlimmer als jeder Rennradsattel, der mir jemals untergekommen ist.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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    Also, das vordere Schiff, das ist meins.

    Also, Sitz = großer Mist, für mich und mein Gestell. Unter einer Stunde Probefahrt täte ich's echt nicht machen. Oder, es ist wurscht, weil man sich was bastelt. Nur, wenn man bastelt und das Verdeck haben möchte, dann kommt unweigerlich das Problem mit zu wenig Platz unterm Verdeck, im Bereich der Oberschenkel.

    Die zweite Baustelle, die man beim ersten Aufbau nicht gleich merkt: Die Rohre, die Bug und Heck aussteifen und die Form geben, die befinden sich nicht in der gleichen Ebene. Das ist nicht immer so, aber hin und wieder erwischt es einen. Das ich nicht der Einzige bin, dem das so geht, das weiß ich von anderen Nortic Scubi Besitzern (nicht Speed). Da heißt es beim Aufbau gut aufpassen und vorm finalen Pumpen peilen und dann das Geröhr bissl zurechtmassieren. Die Verschränkung hat keinen Einfluss auf die Fahreigenschaften. Schaut aber alles andere als gut aus und - in meinem Falle - mir reicht das schon, dass ich das weiß. Ich bin, was sowas angeht, der absolute Monk.

    Naja, dann halt noch die Sache mit den Kleinteilen. Vier Splinte benötigt der Sitz, einen Splint der Verschluss zwischen den Kielrohren. Fünf Dinge, die verloren gehen können.

    Da der Kielrohrsplint ein ganz verhasstes Dingelchen ist: Ich lasse ihn mittlerweile weg. Die Kielrohre können genau nirgendwo hin, null Freiheitsgrad. Der Splint ist sowas wie die berühmten Lawyers Lips (https://wikipedalia.org/index.php/Lawyer_Lips) bei ner Schnellspannergabel. Also nur noch vier Problembären an Bord.

    Der lieben Ordnung halber: Den Durchmesserunterschied zwischen dem Kielrohr mit der "Kugel" und dem mit der Halbschale gleiche ich mit ein paar Zentimeter PVC-Rohr (Baumarkt, Elektrobedarf) aus. Dann hat das Ganze ein bisschen ein Gesicht und es verdrückt sich nichts.

    Aufpassen sollte man auf die beiden kleinen Spanten an Bug und Heck. Diese werden in Gummiaufnahmen eingesteckt, die wiederum am Schlauch befestigt sind, das ist also flexibel und kann sich während des Aufpumpens lösen. Dann sticht zwar der Spant kein Loch in den Schlauch, aber taugen tut das so natürlch nicht. Also, erst mal mit wenig Gas pumpen, halb voll, sagt die Aufbauanleitung. Dann die Spanten auf den richtigen Sitz prüfen und dabei dann auch den oben beschriebenen Monk in den Griff bekommen.

    Klingt jetzt alles schlimmer, als es ist. Mit ein wenig Übung steht das Boot nach 15 min. An nem sehr guten Tag hatte ich aber auch schon nur 12 min. Und, an einem ganz, ganz Schlechten bald an die 20 min. Da hat aber nix geklappt

    So, Boot ist fertig aufgebaut, Treidelleine hängt dran. Es könnte los gehen. Nä? Wohin mit die Fiaß? Keine Fußstütze.

    Überraschung! Meinem Paket lag die komplette Steueranlage bei. Ergo: Fußstütze. Wer sich die Angelegenheit der Montage dieses Wunderwerks der Technik wirklich geben möchte: Auf DuSchlauch gibt es vom Videomacher "Wo ist Sven ?" eine Episode zum Speed: https://youtu.be/KloxUH_aVEw?feature=shared (Ich hoffe, das klappt, ich wills nicht ausprobieren, ansonsten habe ich Puls bei diesem YT-Irrsinn.) Er zeigt den kompletten Aufbau.

    Die Fußstütze habe ich von diesen lustigen Plastikfüßchen befreit und da dann entsprechend was Vernünftiges gebaut. Grundlage ist das Geröhr, welches wiederum auf das Kielrohr aufgeklipst wird. Nur, ich verwende keine Bänder zum Einstellen des optimalen Abstandes zum Sitz. Ich verwende Elektrikerrohr (siehe oben) in empirisch festgelegter Länge. Damit stützt sich die Fußstütze gegen die Pins des Kielrohrs ab und ich habe keinerlei Gefummel und die Position ist perfekt.

    Den Rest der Steueranlage habe ich in ne Kiste gesteckt und erst mal vergessen - bis...

    Wie bereits beim Smart 2 habe ich mir für den Boden ebenfalls diese Gummimatten zurechtgeschnitten. Eine ist an der Fußstütze befestigt, die Zweite überlappt zwischen Sitz und der Matte der Fußstütze. Somit trete ich nicht direkt auf die Bootshaut und eine Isolierung nach unten ist auch gegeben.

    Die halbe Spritzdecke habe ich mir aus ner Dampfsperre und Klettband gebaut. Funktioniert hervorragend, wiegt nix und stört an den Oberschenkeln nicht. Für die hintere Hälfte vom Boot baue ich sowas auch noch. Spritzschürze, Süllrand usw. ist für mich bei dem Boot kein Thema. Für Herbst/Winter ist das Smart 2 das Mittel der Wahl, das Speed ist eher für den (relativen) Schönwettereinsatz gedacht.

    Nutzung

    Naja, das ist jetzt einfach Wer den Bericht zum Neris Smart 2 gelesen hat, der weiß, wo mich da der Schuh gedrückt hat. Das hat sich alles mit Hilfe des Speed erledigt.

    Abgesehen davon: Die Fuhre fährt am liebsten geradeaus. Und deswegen brauche und will ich kein Steuer dafür.

    Die Sitzposition/Trimmung ist prima. Ach ja, das Boot hat Schenkelgurte - vermutlich liegen die noch länger im Keller. Noch was am/im Boot, was wiegt und mich beim angedachten Einsatz nicht wirklich weiter bringt.

    Sohlschwellen, Grundberührung - ganz ehrlich, will ich mit dem Boot nicht ausprobieren.

    So, jetzt nochmals die "Pumpe". Bei der bislang wirklich relevanten Tour (Mainschleife bergauf, soweit es irgendwie geht) hat das Ding schlicht nicht gepumpt. Null, nix.

    Ich war rund 25 km von daheim entfernt und es war Sonntag. Und November. Toll. Aber, don't panik! Da habe ich das Ding aufgeschraubt und reingeschaut. Zwei Dichtungen gibt es da drin. Die eine war angerissen, die andere abgerutscht. Und das nach 15x benutzten. Also habe ich die verbliebene Dichtung wieder an ihren Platz befördert und ganz behutsam gepumpt. Hat geklappt.

    Daheim habe ich dann eine echte 5 EUR Badepumpe geöffnet und festgestellt: Die Dichtungen sind identisch. Also war das Thema erledigt. Für 1.500 EUR Warenwert so ein Glump beizulegen, das ist schon frech.

    Geräusche? Keine.

    Transport? Eingeschränkt, würde ich sagen. D-Ringe gibt es genug, aber der Schnitt vom Rumpf ist halt schon schön schlank. Eine ausgedehnte Tagestour geht da auf jeden Fall, aber mit dem Campingsach', das ich besitze, ist nicht mehr drin. Für mich ist das Boot mehr so der Kreditkartenrenner. Kleinstes Gepäck und der Rest wird vom Geldbeutel geregelt ;)

    Verarbeitung: Haut OK, wobei ich da auch schon ein Loch reinzementiert habe. Aber Flicken war kein Ding. D-Ringe sind aus Kunststoff, werden schon halten. Kielrohre erinnern an bessere Röhrchen aus den 1970er Hauszeltjahren. Vermutlich kann man sich im Defektfall aber auch mit sowas dann behelfen.

    Speed?

    Ei, joh. Rennt wie'd Sau. Wenn ich dann mal soweit bin und ein paar Muskeln und ein paar sonstwas mein Eigen nenne, ja dann: Ziel 2025 wäre ein Marathon, erst mal 42 km am Tag bergab (Main, natürlich) inkl. allen Hindernissen, die es da so geben mag.


    So, das ist jetzt mal ein Anfang. Ich füttere da schon noch was rein, wenn die Saison beginnt.

  • ronaldo
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    • 24.01.2011
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    #2
    Vielen Dank, seeehr anschaulich!

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    • sigggi
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      • 22.04.2011
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      #3
      Am Sitz musst Du nur einen Stift entfernen wenn du das Boot montierst.
      Die zwei Streben, die man in die Stitzstreben einklicken muss, gehen eigentlich gut rein. Man muss sie vorher in die richtige Position bringen. Macht man das nicht ist es ein Kampf.

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      • Penguin
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        • 26.12.2024
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        #4
        Das ist mir bekannt. Allerdings kommt früher oder später das böse Erwachen, weil der Gummi, der an den Stiften befestigt ist, reißt und solch ein ungesicherter Stift dann halt doch fliegen geht. Kumpel hatte das Vergnügen schon. Es ist halt wie immer im Leben, bei solchen Kleinteilen ist die Verlockung groß, jeden Cent zu sparen und demnach sind diese Gummiringe halt keine wirklich gute, dauerhaltbare, Qualität. Kann man alles selbst verbessern, eh klar. Daran denken muss man halt.

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        • sigggi
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          • 22.04.2011
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          #5
          Mein Scubi 1XL ist jetzt etwa 6 Jahre alt. Bis jetzt halten die O-Ringe noch.
          Ich habe mir allerdings auch mal ein Video von Steve dem Flusswanderer angeschaut. Der hat das mit den Ringen und den Stiften auch bemängelt. Sie können angeblich zu leicht rausrutschen.
          Ja klar, wenn man die Stifte von unten nach oben in die Löcher steckt, so wie er es gemacht hat, kann das passieren.
          Steckt man sie von oben durch, so wie ich es von Anfang an gemacht habe, rutscht der Stift nicht so schnell raus.
          Ich finde die Lösung jedenfalls praktisch.
          Weil, so einen simplen Stift, oder Ring, kann man unterwegs immer leichter durch ein Provisorium ersetzen als irgend ein Sonderteil.

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          • Penguin
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            • 26.12.2024
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            #6
            Von unten nach oben? Hm? Österreichische Schwerkraft? ;)

            Genau, irgendein Ästchen kann man da locker reinstopfen. Oder einen rostigen Nagel vom nächsten Ufer.

            Heute kamen meine Winterwasserstiefel. Größe 46, meine Herren, das sind Boote. Aber, Socken + Dicke Socken + Füsslinge der Trockenhose passen prima rein und nix ist eingeengt. Könnte aber sein, dass diese Särge ein wenig über die Schläuche des Speed rausstehen. Beim Neris dürfte es egal sein.

            Freue mich schon auf die erste Fahrt damit, ich liebe warme Füße.

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            • sigggi
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              #7
              Ich habe immer eine Bundeswehrisomatte als Boden drin liegen. Ich habe sie passend zurecht geschnitten und Ausschnitte rein gemacht so, dass ich das Gestänge über die Matte schieben kann. Richtig warm wird es aber erst wenn man das Verdeck + Spritzdecke benutzt.

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