Steinbocksterben im Gran Paradiso

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • SabineBade
    Gerne im Forum
    • 13.03.2007
    • 60
    • Privat

    • Meine Reisen

    Steinbocksterben im Gran Paradiso

    Ich habe eine Frage, bei der mir vielleicht der Eine/ die Andere hier aus dem Forum helfen kann?

    Vorige Woche geisterte eine – stets fast gleichlautende – Meldung durch den deutschsprachigen Blätterwald. Ausgelöst durch eine Meldung des italienischen „Corriere della Sera“:
    Den Berichten zufolge sterben 75 Prozent der Steinböcke im italienischen Nationalpark Gran Paradiso innerhalb des ersten Lebensjahres, sodass von den 5.000 Steinböcken, die 1993 noch gezählt wurden, heute weniger als die Hälfte übrig sei.

    Die Erklärungen, die dafür angeführt wurden, hören sich allesamt so an, dass man sie getrost dem bekannten „Sommerloch“ zuordnen kann .
    http://derstandard.at/1277339443168/Steinbock-Massensterben-in-Italien
    http://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-Ueberblick/Chronik/Massives-Sterben-junger-Steinboecke-im-Park-Gran-Paradiso
    http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/in_den_italienischen_bergen_sterben_die_jungen_steinboecke_weg_1.7059207.html

    Fakt ist aber, dass bereits seit einigen Jahren – neben Todesfällen wegen strengen Wintern oder durch Infektionskrankheiten – die großen Nationalparks Vanoise und Gran Paradiso eine starke Abnahme der Steinbockpopulation zu verzeichnen haben, für die es anscheinend keine Erklärung gibt.

    Zu dem oben angeführten Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung gibt es einen interessanten Kommentar von Dr. Marco Giacometti:

    Ohne jagdliche Regulierung ist hohe Sterblichkeit normal
    Bruno Bassano ist, wie die Behörde des Nationalparkbehörde Gran Paradiso, strikt gegen jagdliche Regulierung. Dies ist ihr gutes Recht, und in streng geschützten Schutzgebieten auch verständlich. Die Folge dieser Strategie sollten die Verantwortlichen jedoch klar akzeptieren: die Population wächst ohne Regulierung zu stark heran und übernutzt die Vegetation. Die Tiere werden mit der Zeit konstitutionell schwach, die Muttertiere geben weniger Milch, die Kitze sind schwach und sterben. Es ist in unserer Kulturlandschaft nicht möglich, in einem grossen Naturschutzgebiet ohne Jagd starke und vitale Wildtiere zu haben. Die Theorie mit dem dürren Gras ist eine faule Ausrede. Zu Beginn der Vegetationsperiode ist das Gras stets grün und nährstoffreich. Die Steinböcke besiedeln die hohen Lagen gerade auch, um frisches Gras zu finden im Sommer.

    Dr. Giacometti ist Insider (das von ihm herausgegebene Buch „Von Steinböcken, Königen und Wilderern“ hervorragend), hat sicher aus vielen Symposien Infos, die der Allgemeinheit nicht zur Verfügung stehen – aber er ist eben auch Jäger.

    Nun zu meiner Frage, ohne ideologische Vorbehalte, nur weil ich es gerne verstehen möchte:
    Worin sollte der Vorteil einer Bejagung liegen? Nur eine bedeutend kleinere Anzahl der Tiere am Leben lassen, um die Vegetation nicht zu übernutzen?
    Meines Wissen bevölkern die meisten Steinbockherden die valdostanischen Täler des Nationalparks Gran Paradiso – wenn es dort nicht genügend nahrhaftes Futter gibt, könnten sie doch in andere Täler, auf die piemontesische Seite, ausweichen. Platz genug sollte auf 700 km² eigentlich sein.

    Ich hoffe, meine Frage wirkt nicht zu naiv.

    Sabine
    Unterwegs in den Westalpen [http://westalpen.wordpress.com]

  • Flachlandtiroler
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 14.03.2003
    • 30224
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

    Erstmal halte ich die Theorie von Giacometti (Überweidung etc.) für plausibel, zumal wir an Pfingsten die Viecher gleich einer Kuhherde auf der Parkplatzwiese antrafen:



    Zur eigentlichen Frage: Fragt sich wieviel Landwirtschaft da im parco nationale betrieben wird und ob eine Interessenabwägung ("Flurschaden", Wildverbiß", ...) geboten ist. Sonst ist die Selbstregulierung eigentlich schon zweckmäßiger als selektiver Abschuß. Das die Tiere degenerieren glaube ich angesichts der kargen Bergwelt dort oben (Winter...) nicht.

    Gruß, Martin
    Meine Reisen (Karte)

    Kommentar


    • Sarekmaniac
      Freak

      Liebt das Forum
      • 19.11.2008
      • 11003
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

      Als Jagdlaie:

      1) Ob zu schwache Tiere im Winter sterben oder vor dem Winter durch jagd selektiert werden, ist für die Populationsentwicklung IMO total egal.

      2a) Schießen Jäger (zumindest viele) nicht die schwachen Tiere, sondern sind eher an den Starken interessiert (Trophäenjagd)

      2b) Ist es nicht so einfach bzw. unmöglich einem Tier, was man vor der Flinte hat, anzusehen, ob es den nächsten Winter übersteht.

      Klingt mir ein bißchen vorgeschoben, um das Jagdverbot in einem Schutzgebiet aufzuweichen.

      Das eine Wildtierpopulation in ihrem Bestand gefährdet ist, weil sie nicht bejagt wird, kann doch niemand ernsthaft behaupten wollen, oder?
      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
      (@neural_meduza)

      Kommentar


      • SabineBade
        Gerne im Forum
        • 13.03.2007
        • 60
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

        @Flachlandtiroler:
        Von Flurschäden oder Wildverbiss ist in diesem Zusammenhang nie die Rede. Die landwirtschaftliche Nutzung des Nationalparks dürfte eher marginal sein.

        @Sarekmaniac:
        Dass die Jagd nur dem Jäger dient, ist die Auffassung der Parkbehörde und des zuständigen Tierarztes Bruno Bassano
        http://www.abschaffung-der-jagd.de/informationen/interviews/brunobassano/index.html

        Aber Marco Giacometti verstehe ich in der Tat so, dass hier eine Wildtierpopulation in ihrem Bestand gefährdet ist, weil sie nicht bejagt wird. Eben das verstehe ich ja nicht.
        Gruß
        Sabine
        Unterwegs in den Westalpen [http://westalpen.wordpress.com]

        Kommentar


        • Torres
          Freak

          Liebt das Forum
          • 16.08.2008
          • 32298
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

          Ich habe ihn nicht so verstanden, dass der Bestand unmittelbar gefährdet ist. Es wird nur riskiert, dass die Tiere schwächer sind und es in der Folge ein übermäßiges Tiersterben gibt. Das ist einerseits eine natürlich Auslese, aber sie kann auch dazu führen, dass die Bestände krank werden oder es länger dauert, bis der Bestand sich wieder erholt, wenn z.B. Naturereignisse den Tieren zusetzen. Eventuell wird der Bestand auch so dezimiert, dass er sich nicht mehr erholen kann, auch das ist möglich.

          Durch die Jagd kann man natürlich die Menge der Tiere an die Umgebung anpassen und dadurch dafür sorgen, dass die Tiere resistenter und belastbarer sind.

          Eine ähnliche Diskussion gab es im letzten Jahr angesichts des strengen Winters übrigens in Wildtiergehegen: Die Natur sich selbst überlassen und damit in Kauf nehmen, dass das Wild stirbt oder zufüttern. Die Wildparks haben unterschiedlich entschieden, der Tenor war jedoch, das Wild sich selbst zu überlassen.
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

          Kommentar


          • alter Schwede
            Erfahren
            • 26.09.2007
            • 223

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

            Zitat von SabineBade Beitrag anzeigen
            Ich habe eine Frage, bei der mir vielleicht der Eine/ die Andere hier aus dem Forum helfen kann?

            Vorige Woche geisterte eine – stets fast gleichlautende – Meldung durch den deutschsprachigen Blätterwald. Ausgelöst durch eine Meldung des italienischen „Corriere della Sera“:
            Den Berichten zufolge sterben 75 Prozent der Steinböcke im italienischen Nationalpark Gran Paradiso innerhalb des ersten Lebensjahres, sodass von den 5.000 Steinböcken, die 1993 noch gezählt wurden, heute weniger als die Hälfte übrig sei.

            Die Erklärungen, die dafür angeführt wurden, hören sich allesamt so an, dass man sie getrost dem bekannten „Sommerloch“ zuordnen kann .
            http://derstandard.at/1277339443168/Steinbock-Massensterben-in-Italien
            http://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-Ueberblick/Chronik/Massives-Sterben-junger-Steinboecke-im-Park-Gran-Paradiso
            http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/in_den_italienischen_bergen_sterben_die_jungen_steinboecke_weg_1.7059207.html

            Fakt ist aber, dass bereits seit einigen Jahren – neben Todesfällen wegen strengen Wintern oder durch Infektionskrankheiten – die großen Nationalparks Vanoise und Gran Paradiso eine starke Abnahme der Steinbockpopulation zu verzeichnen haben, für die es anscheinend keine Erklärung gibt.

            Zu dem oben angeführten Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung gibt es einen interessanten Kommentar von Dr. Marco Giacometti:

            Ohne jagdliche Regulierung ist hohe Sterblichkeit normal
            Bruno Bassano ist, wie die Behörde des Nationalparkbehörde Gran Paradiso, strikt gegen jagdliche Regulierung. Dies ist ihr gutes Recht, und in streng geschützten Schutzgebieten auch verständlich. Die Folge dieser Strategie sollten die Verantwortlichen jedoch klar akzeptieren: die Population wächst ohne Regulierung zu stark heran und übernutzt die Vegetation. Die Tiere werden mit der Zeit konstitutionell schwach, die Muttertiere geben weniger Milch, die Kitze sind schwach und sterben. Es ist in unserer Kulturlandschaft nicht möglich, in einem grossen Naturschutzgebiet ohne Jagd starke und vitale Wildtiere zu haben. Die Theorie mit dem dürren Gras ist eine faule Ausrede. Zu Beginn der Vegetationsperiode ist das Gras stets grün und nährstoffreich. Die Steinböcke besiedeln die hohen Lagen gerade auch, um frisches Gras zu finden im Sommer.

            Dr. Giacometti ist Insider (das von ihm herausgegebene Buch „Von Steinböcken, Königen und Wilderern“ hervorragend), hat sicher aus vielen Symposien Infos, die der Allgemeinheit nicht zur Verfügung stehen – aber er ist eben auch Jäger.

            Nun zu meiner Frage, ohne ideologische Vorbehalte, nur weil ich es gerne verstehen möchte:
            Worin sollte der Vorteil einer Bejagung liegen? Nur eine bedeutend kleinere Anzahl der Tiere am Leben lassen, um die Vegetation nicht zu übernutzen?
            Meines Wissen bevölkern die meisten Steinbockherden die valdostanischen Täler des Nationalparks Gran Paradiso – wenn es dort nicht genügend nahrhaftes Futter gibt, könnten sie doch in andere Täler, auf die piemontesische Seite, ausweichen. Platz genug sollte auf 700 km² eigentlich sein.

            Ich hoffe, meine Frage wirkt nicht zu naiv.

            Sabine
            Servus Sabine,
            ......es gibt keine naiven Fragen. Wie Du siehst, Alles nur Vermutungen und die Experten sind sich auch nicht einig. Von der Klimaerwärmung, umweltbedingte Schadstoffe in der Nahrungsaufnahme, bis zu einem evtl. Virus ist Alles möglich. Dezimierungen durch extrem strenge Winter hat s auch immer schon gegeben. Die Populationen haben sich dabei immer wieder erholt. Außerdem regelt die Natur sowieso Alles von selbst.
            Übrigens, warst Du dieses Jahr in Aosta?

            Gruß
            der alte Schwede

            Kommentar


            • cast
              Freak
              Liebt das Forum
              • 02.09.2008
              • 19442
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

              Worin sollte der Vorteil einer Bejagung liegen? Nur eine bedeutend kleinere Anzahl der Tiere am Leben lassen, um die Vegetation nicht zu übernutzen?
              Das Problem ist, daß Kulurlandschaft und Jagd sich bedingen.
              In einer völlig intakten Naturlandschaft reguliert sich ein Bestand durch viele Faktoren.
              Krankheiten, Beutegreifer, Nahrungsangebot. In den Alpen zusätzlich z.B. der Winter.

              In den heutigen Alpen fallen die Beutegreifer weg, bis auf wenige Ausnahmen.
              das Nahrungsangebot ist durch die relativ geringe Größe der Schutzgebiete bedingt.

              Man kann natürlich alles sich selbst überlassen. Folgen sieht man wohl jetzt im Gran Paradiso.
              Interessant wäre es die Schweizer zu hören , die ihre Steinbockbestände nach sehr strengen Regeln jagdlich nutzen.

              1
              ) Ob zu schwache Tiere im Winter sterben oder vor dem Winter durch jagd selektiert werden, ist für die Populationsentwicklung IMO total egal.

              2a) Schießen Jäger (zumindest viele) nicht die schwachen Tiere, sondern sind eher an den Starken interessiert (Trophäenjagd)

              2b) Ist es nicht so einfach bzw. unmöglich einem Tier, was man vor der Flinte hat, anzusehen, ob es den nächsten Winter übersteht
              .


              1) man kann durch den Abschuß einer gewissen Anzahl von Tieren das Nahrungsangebot für die übrigen verbessern.
              2a) das ist komplett falsch.
              Jäger greifen bei Abschußplänen vorallem in die Jungendklasse ein, schonen meist den Mittelbau und bejagen zusätzlich die alten Stücke mit den entsprechenden Trophäen.
              Durch den Populationsaufbau bedingt sind das einige wenige während die überwiegende Zahl Jungtiere und zweijährige sind.
              2b) richtig aber man kann ganz gut bei zwei Kitzen Unterschiede im Gewicht sehen und schwächere (leichtere) herausschießen.


              Bestes Beispiel was mit Wildbeständen passiert , die nicht bejagt werden ist die Seehundpopulation an der Nordsee.
              Auf Grund der nichtbejagung wachsen die Bestände kontinuierlich, bis sie alle paar jahre einen Wert erreicht haben, bei dem es zum Ausbruch von Seuchen kommt.
              Durch Nahrungsmangel und die Umweltbedingungen bedingt, sind die Tiere zusätzlich geschwächt und erkranken schneller.
              Folge, die Bestände brechen total ein und erholen sich erst langsam wieder, bevor der nächste Seuchenzug wieder Einkehr hält.

              Eine mäßige Bejagung würde das ziemlich zuverlässig verhindern.
              Aber es gibt Menschen die schauen lieber zu wie die Tiere an einer Seuche eingehen.
              "adventure is a sign of incompetence"

              Vilhjalmur Stefansson

              Kommentar


              • Gast-Avatar

                #8
                AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                Du hast Recht Cast, eine gut kontrollierte Bejagung, bei der geschwächte und kranke Tiere aussortiert würden könnte da sinnvoll sein.
                Aber- leider schiessen die Hobbyjäger ja am liebsten die schönsten und stattlichsten Hirsche, Böcke u.s.w.
                Man sollte die Jagd also nur auf professionelle staatliche Jäger begrenzen.
                Das wird ja auch in Schweden nach dem Wolfsmassaker gefordert.
                Da ging es ja angeblich um das Aussortieren der "Inzuchtwölfe", das Ergebnis war jedoch dass nur gesunde starke Tiere auf den Tischen der Veterinäre landeten.

                Kommentar


                • Gast-Avatar

                  #9
                  AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                  Da ging es ja angeblich um das Aussortieren der "Inzuchtwölfe", das Ergebnis war jedoch dass nur gesunde starke Tiere auf den Tischen der Veterinäre landeten.
                  Das setzt voraus, daß es diese kranken schwachen Inzuchtwölfe gibt? Wie überleben die eigentlich den Winter?

                  Bestes Beispiel was mit Wildbeständen passiert , die nicht bejagt werden ist die Seehundpopulation an der Nordsee.
                  Auf Grund der nichtbejagung wachsen die Bestände kontinuierlich, bis sie alle paar jahre einen Wert erreicht haben, bei dem es zum Ausbruch von Seuchen kommt.
                  Durch Nahrungsmangel und die Umweltbedingungen bedingt, sind die Tiere zusätzlich geschwächt und erkranken schneller.
                  Folge, die Bestände brechen total ein und erholen sich erst langsam wieder, bevor der nächste Seuchenzug wieder Einkehr hält.

                  Eine mäßige Bejagung würde das ziemlich zuverlässig verhindern.
                  Aber es gibt Menschen die schauen lieber zu wie die Tiere an einer Seuche eingehen.
                  Cast, das solltest du doch auch wissen daß Populationszyklen etwas ganz normales auch in ungestörter Natur sind, warum also nicht zusehen.
                  Weil die barmherzige Regulierung der Bestände durch Jagd stattfände?

                  Kommentar


                  • cast
                    Freak
                    Liebt das Forum
                    • 02.09.2008
                    • 19442
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                    Aber- leider schiessen die Hobbyjäger ja am liebsten die schönsten und stattlichsten Hirsche, Böcke u.s.w.


                    Unsinn.
                    In Deutschland wird für Schalenwild, also auch Trophäenträger ein Abschussplan von der untere Jagdbehörde aufgestellt, außer für Wildschweine.
                    Da steht genau drin, was jedes Revier zu schießen hat. Nach dem Jagdjahr werden die Abschüsse gemeldet.
                    Bei Nicherfüllung über einen längeren Zeitraum kann die Behörde Zwangsmaßnahmen ergreifen, die bis hin zur Zwangsbejagung durch dritte gehen können.

                    Um mal bei unserem Revier zu bleiben.
                    da steht 8 Böcke älter als 2 Jahre, 9 einjährige Böcke und Bockkitze, 8 Geisen, 10 Schmalrehe und Geiskitze.
                    Du siehst von 35 Stück Gesamtstrecke sind gerade mal 8 Böcke mit ener Trophäe zum Abschuß frei.

                    Die Idee mit Berufsjägern den Abschuß erfüllen zu lassen ist nicht neu, hat aber massive Probleme.
                    1. Woher die vielen Beruifsjäger nehmen?
                    2. Wohin mit dem Wldbret?
                    3. Wer soll das bezahlen?
                    und 4. es greift in Eigentumsrechte der Landbesitzer ein. Das wäre ein verfassungsrelevantes Problem.
                    Im Staatsforst wäre es ja jetzt schon möglich, aber der Staat macht bei uns das Gegenteil und verkauft immer mehr Jagdmögliochkeiten an Privatleute um Geld zu verdienen. Funktioniert anscheinend auch.

                    uzu guter Letzt, ranke Stücke werden sowieso gestreckt. Aber sind genußuntauglch und werden entsorgt. Schwache Stücke werden sowieso bevorzugt , weil man ja einen gesunden Wildbestand heranhegen will.
                    "adventure is a sign of incompetence"

                    Vilhjalmur Stefansson

                    Kommentar


                    • cast
                      Freak
                      Liebt das Forum
                      • 02.09.2008
                      • 19442
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                      Weil die barmherzige Regulierung der Bestände durch Jagd stattfände?
                      Weil es dann manche Probleme nicht gäbe, schließlcih können Wildseuchen auch auf haustiere übertragen werden.
                      Die Bestände gesünder wären und man schließlich und endlich als Staat sogar noch Geld verdienen könnte.
                      "adventure is a sign of incompetence"

                      Vilhjalmur Stefansson

                      Kommentar


                      • Gast-Avatar

                        #12
                        AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                        Unsinn.
                        In Deutschland wird für Schalenwild, also auch Trophäenträger ein Abschussplan von der untere Jagdbehörde aufgestellt, außer für Wildschweine.
                        Da steht genau drin, was jedes Revier zu schießen hat. Nach dem Jagdjahr werden die Abschüsse gemeldet.
                        Bei Nicherfüllung über einen längeren Zeitraum kann die Behörde Zwangsmaßnahmen ergreifen, die bis hin zur Zwangsbejagung durch dritte gehen können.
                        Soweit die Theorie.

                        Kommentar


                        • cast
                          Freak
                          Liebt das Forum
                          • 02.09.2008
                          • 19442
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                          OT:
                          Soweit die Theorie.
                          Es gibt Strafen gegen das zu schnell fahren, fahren die Leute deswegen vorschriftsmäßig?

                          ABER

                          die Jäger die ich kenne halten sich an die Vorschriften, denn denen ist eins gemeinsam, die kümmern sich um das ihnen anvertraute Revier.
                          Hinzu kommt schießt man zu wenig weibliches oder zu wenig in der Jugendklasse, werden es a) zuviele alte Stücke und b) zuviele insgesamt, das bewirkt vermehrt Krankheiten und schlecht veranlagte Stücke, also kleinere kränklichere Stücke somit sinkt die Qualität der Trophäen und die Wildbretgewichte sinken, also taugt das Gehörn nicht zum renomieren und man erzielt weniger Geld beim Verkauf.

                          Ergo, JEDER, der etwas Ahnung hat versucht einen gesunden, den Umständen angepassten Bestand zu erhalten. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
                          Das zeichnet einen guten Jäger aus und nach diesem Ziel streben die überwiegende Anzahl der Jäger.
                          Die, die kein Ahnung haben gibts auch, leider.
                          "adventure is a sign of incompetence"

                          Vilhjalmur Stefansson

                          Kommentar


                          • Kuckuck
                            Erfahren
                            • 02.08.2005
                            • 416
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                            Zitat von cast Beitrag anzeigen
                            OT:
                            Ergo, JEDER, der etwas Ahnung hat versucht einen gesunden, den Umständen angepassten Bestand zu erhalten. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
                            Das zeichnet einen guten Jäger aus und nach diesem Ziel streben die überwiegende Anzahl der Jäger.
                            Die, die kein Ahnung haben gibts auch, leider.
                            Und für diese kleine Minderheit gibt es die vielen Anzeigen in den einschlägigen (Fach-?)Zeitschriften - fast immer nur Geweihträger? Honi soit qui mal y pense..

                            Kuckuck

                            Kommentar


                            • cast
                              Freak
                              Liebt das Forum
                              • 02.09.2008
                              • 19442
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                              Es gibt eine Unterschied wenn jemand losfährt und ein bestimmtes Stück schießen will oder wenn der gleiche ein Revier zu verwalten hat.
                              Das eine ist Tourismus, über den man diskutieren kann, das andere ist die tägliche Wahrheit.
                              In dem Revier wo der eine nur ein Stück, meist einen Trophäenträger schießt, muss ein anderer den restlich Abschuß des weiblichen und Jungwilds erledigen, sonst gibts keine starken Trophäenträger, die man verkaufen könnte.
                              "adventure is a sign of incompetence"

                              Vilhjalmur Stefansson

                              Kommentar


                              • Gabarinza
                                Anfänger im Forum
                                • 26.08.2010
                                • 21
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso

                                Es ist immer wieder interessant wie man fleissig auf die Jäger eindrischt und mit den immer gleichen Argumenten alle zusammen in eine Ecke stellt.
                                Ich kenne auch ein paar Jäger und kann cast in dem was er hier schreibt nur voll und ganz zustimmen. Die, welche sich selbst um eine Jagd kümmern sind meiner Erfahrung nach Liebhaber denen die Tiere wirklich am Herzen liegen.
                                Es gibt natürlich auch die, die in der Weltgeschichte rumreisen und irgendwelche seltenen Tiere abknallen, leider.

                                Eins würde mich mal interessieren: Die die hier die Jagd als Teufelswerk abtun essen doch Fleisch, oder?
                                Dann würde ich mal gerne wissen was inhumaner ist:
                                Das Fleisch von einem Tier zu essen das Zeit seines Lebens (auch wenn es manchmal kurz ist) in Freiheit gelebt hat, keinen Stall, kein Antibiotika etc. kennt irgendwann abzuschiessen. (Bei nem guten Schützen hören die nichtmal mehr den Schuß.)
                                Oder aus irgendeiner Industriefarm, wo die Tiere nur Leid und Stress kennen, zum Abgreifen von Fördermitteln vor der Schlachtung noch Stunden oder Tage in der Gegend rum gefahren werden?

                                Kommentar


                                • Fledi
                                  Batgirl
                                  Alter Hase
                                  • 20.02.2003
                                  • 3702
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: Steinbocksterben im Gran Paradiso


                                  Post als Moderator
                                  Leute, das hier hat nix mehr mit dem Ursprungsposting zu tun, bitte kommt zurück zum Thema. Sollte das in eine Jagddiskussion ausarten, werde ich hier dichtmachen.

                                  Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                                  ~Aufgeben ist das Letzte, was man sich erlauben darf. ~

                                  ~Freunde sind wie Sterne, Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da. ~

                                  Kommentar

                                  Lädt...
                                  X