Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

[Bergtroll]

Weiss jemand, ob Vitamin- und/oder Mineraltabletten bei mehrwöchigen/mehrmonatigen Expeditionen eingesetzt werden, bei denen die mitgeführte Nahrung knapp bemessen und unausgewogen ist? Oder ist man auch hier der Meinung, dass zumindest Vitamintabletten nichts nutzen ( http://www.zeit.de/2010/22/E-Vitamine/seite-1 )?

Vielen Dank.

P.S.: Bitte dieses Thema NICHT mit der Frage vermengen, ob Vitamintabletten (i) im Alltag sinnvoll sind, (ii) Krebs o.ä. verhüten oder (iii) auf einer Hüttenwanderung/Kungsledentour o.ä. sinnvoll sind. Das wurde hier schon oft diskutiert. Danke.

[Serienchiller]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Ich kenne mich zwar mit längeren Expeditionen nicht aus, aber ich würde mal stark davon ausgehen, dass spezielle Expeditionsnahrung sowieso schon beim Vitamin- und Mineralstoffgehalt auf den Bedarf angepasst und ggf. angereichert ist. Wenn man "normale" Lebensmittel mitnimmt, kann man ja auch Trockenobst, Trockenfleisch, u.s.w. mitnehmen.

Wenn man allerdings - aus welchem Grund auch immer - mehrere Wochen nur Maisbrei zu sich nehmen will, dann würden solche Tabletten tatsächlich nicht schaden. Allerdings stimmt dann ja auch die Ernährung insgesamt nicht, nicht nur bezogen auf Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch auf die Ausgewogenheit von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen.

[Komtur]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Die Frage ist, wie kannst Du Dich unterwegs ernähren?
Nur Tütenzeugs oder frisches Gemüße und Obst?

Bei mehrmonatigen Reisen musst Du eh unterwegs frisches zukaufen und somit sind Vitamine und Mineralien vorhanden.

Bei 20 oder 25 km pro Tag nehme ich Magnesiumtabletten mit, wenn ich Oberflächenwasser trinke. Zum einen um etwas Mineralien zu bekommen, aber auch für den Geschmack. Tagelang nur Wasser wird langweilg.
Achtung, bei zu viel Magnesium gibt es Durchfall.

Ansonsten benötigt der Körper bei einer ausgewogenen Ernährung keine Ergänzungen. Ist alles Geldmacherei.

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[Fletcher]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Wenn ich viel schwitze und es anstrengend wird, dann gibt es tagsüber ne Magnesiumtablette ins Trinkwasser und am Abend Körnerbrühe zum Salzhaushaltsausgleich.
Allerdings ernähre ich mich auf Tour meist von Tütenkram/Nudeln und Müsli, also eher unausgewogen. Je nach Verfügbarkeit kommt da noch Obst/Beeren hinzu, was man halt so unterwegs findet. Das geht allerdings auch nur im fortgeschrittenem Sommer und frühen Herbst. Da sind die Moltebeeren mein Favorit.

[Bergtroll]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Konkreter gefragt:

17 Mountainhouse ProPaks (a 210g) 3570
48 Corny Big a 50g / 3 pro Tag 2400
10*6 Aoste Wuerstchen (a 10g) / 3.5 pro Tag 600
2* 18 Hanuta Minis (a 11g) / 2 pro Tag 400
7*8 Packungen =56 Babybel (a 20g) / 3 pro Tag 1120

2 Ritter Sport Vollnuss 200
1 getrocknete Ananas 200
1 Vitamintabletten 100 (gemischt: Vit. D3+C+Calcium; Vit. E+Magnesium)

Das ist für 18 Tage. Evt. kann man Beeren sammeln. Soll ich die Vitamintabletten streichen? Sie wiegen relativ viel und mein Gesamtgewicht inkl. Packraft und Kameraausrüstung ist schon über 30kg ...

[Sarekmaniac]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Definier mal "unausgewogen". Klingt für mich so, als ob das bei Expeditionsnahrung zwangsläufig so sein muss (was ich für falsch halte).

Zur Beantwortung, etwas überspitzt: Wenn Du ein paar Wochen unterwegs bist und nur gekochten Reis zuzunehmen gedenkst, solltest Du zumindest Vit C substituieren, sonst wirst Du Skorbut kriegen. Es gibt andere essentielle Vitamine, die kann der Körper mehr oder weniger gut speichern, da wirst u.U. Du auch mehrere Wochen oder Monate ohne Zufuhr überbrücken können.

Eine sinnvolle Antwort auf diese Frage lässt sich nur geben, wenn Du die Dauer der Unternehmung und die Proviantplanung festgelegt hast, und deinen perönlichen Vitaminstatus und eventuell vorhandene Defizite kennst. (Durch Blutuntersuchung).

Edit: OT: Hatte mein Bearbeitungsfenster offen, überschneidung.

Aus 17 x Mountainhaus schließe ich, dass Du zweieinhalb Wochen wandern willst. Das ist doch ein sehr kurzer Zeitraum. Ich denke deinem Körper ist egal, ob das auf dem Kungsleden stattfindet oder sonstwo. Von daher würde ich sagen, Du kannst essen was Du willst.

1 Vitamintabletten 100 (gemischt: Vit. D3+C+Calcium; Vit. E+Magnesium)

Was hat dich bewogen, diese Tabletten auszuwählen?

1) Wenn Du nicht gerade als Bademeister im Freibad arbeitest und den ganzen Sommer am beckenrand stehst, dürftest du beim Wandern im Sonnenschein mehr Vit D bilden als zu Hause
2) Calzium extern zuführen ist Schwachsinn
3) Vitamin E zuführen desgleichen

Ich würde mir eventuell reines Magnesiumcitrat oder Magnesiumtricitrat und reines Vitamin C besorgen (letzteres nur, wenn Du meinst, keine Beeren zu finden.). Von dem Magnesiumtricitrat reichen ein, zwei Messerspitzen täglich für den erhöhten Bedarf.

[Bergtroll]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

"Was hat dich bewogen, diese Tabletten auszuwählen?"

Weil bei den einen Vit C dabei ist und bei den anderen Magnesium. Der Rest wird mich schon nicht umbringen. Es sind die billigen ja! Tabletten mit Zitronengeschmack.

Ich habe früher Touren ohne Vitamintabletten gemacht. Nach einigen Tagen/Wochen unter starker Anstrengung bekam ich teilweise so einen unangenehmen, metallischen Geschmack auf der Zunge. Und die o.g. Nahrung schmeckte mir nicht. Ich hatte das Gefühl ich hätte lieber Salat, Obst, usw. Auf meinen letzten Touren (sowohl Winter, als auch Sommer) hatte ich das Problem nicht mehr. Dort habe ich am Abend immer irgendeine Vitamin C bzw. Magnesium Tablette gegessen. Teilweise hatte ich auch viele Beeren gegessen. Plazeboeffekt?

[Komtur]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Wohl Plazebo.
Vitamin C Mangel tritt erst nach 2 bis 4 Monaten auf.

Bei zwei oder drei Wochen Wanderung mit etwas abweichender Ernährung bekommt nicht so schnell gesundheitliche Probleme. Wichtig ist ausreichend Wasser und Nahrung.

[Sarekmaniac]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

"Was hat dich bewogen, diese Tabletten auszuwählen?"

Weil bei den einen Vit C dabei ist und bei den anderen Magnesium. Der Rest wird mich schon nicht umbringen. Es sind die billigen ja! Tabletten mit Zitronengeschmack.

Ich habe früher Touren ohne Vitamintabletten gemacht. Nach einigen Tagen/Wochen unter starker Anstrengung bekam ich teilweise so einen unangenehmen, metallischen Geschmack auf der Zunge. Und die o.g. Nahrung schmeckte mir nicht. Ich hatte das Gefühl ich hätte lieber Salat, Obst, usw. Auf meinen letzten Touren (sowohl Winter, als auch Sommer) hatte ich das Problem nicht mehr. Dort habe ich am Abend immer irgendeine Vitamin C bzw. Magnesium Tablette gegessen. Teilweise hatte ich auch viele Beeren gegessen. Plazeboeffekt?

Wenn Du diese positive Erfahrung gemacht hast, dann mach das doch weiterhin. Nur würde ich gezielt substituieren, nicht irgend so einen zusammengerührten Tablettenmix mit zweifelhaften Füllstoffen. Dass der Rest dich nicht umbringt ist richtig, aber wozu einen wilden Mix in sich reinschütten, inklusive Füllstoffe, Stärke, künstliche Süßstoffe, wenn eine Prise Vitamin C und einer Messerspitze Magnesium es auch tun (Du beschwerst dich ja übers Gewicht dieser Tabletten)?

Wenn Du es über die Wirkstoffmenge rechnest, ist reines Magnesiumcitrat übrigens die preiswerteste Lösung. Ich benutze das hier: http://www.magnesium-pur.de/Stage/pi3/pd2.html

Speziell bei den beiden Sachen ist es naheliegend, dass auf Tour gegenüber zuhause ein Mehrbedarf entsteht, weil man eben kein Frischobst/ -gemüse zu sich nimmt (Vitamin C), und weil man täglich über viele Stunden körperlich aktiv ist (Magnesium) anders als zuhause, zumindest wenn man Büromensch ist.

[Schwuppdich]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Hallo,

"Vitamine, Mineralstoffe" ein Thema welches sicher polarisiert.

Ich glaube, dass die menschliche Evolution grundsätzlich keine Nahrungsergänzungsmittel vorgesehen hat. Ich glaube aber auch, dass bei dieser "Planung" die heutigen Umweltgifte, Zusätze in Nahrungsmitteln und andere Belastungen aussen vor waren. Zudem gibt es Studien, dass der Nährstoff/Vitamingehalt im Obst und Gemüse in den letzten Jahren (Züchtung? Pestizide?) abgenommen hat.

Die Frage ist ja auch wie viele Vitamine/Mineralstoffe ein Mensch benötigt. Jeder von uns hat ja z.B. einen anderen Grundumsatz an Kalorien. So verhält es sich m.E. auch bei den Vitaminen. Dem einen "reicht" die Dosis "X", ein anderer braucht die Dosis "Y". Man kann das auch bei einem dahingehend ausgerichteten Mediziner testen lassen.

Ich habe in einem anderen Thread ja auch schon vom Gerstengraspulver berichtet. Reich an Vitamin C (7-fach einer Orange), 11 mal so viel Kalzium wie Kuhmilch, 5 mal so viel Eisen wie in Spinat ..... . Es wiegt wenig und lässt sich gut unters Müsli mischen.

Achtet mal bei den Vitamintabletten darauf, ob in denen Titandioxyd (TiO2 ein Weisspigment - E 171) enthalten ist. Das würde ich persönlich nicht nehmen.

Viele Grüße
Schwuppdich

[Daddyoffive]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Konkreter gefragt:

17 Mountainhouse ProPaks (a 210g) 3570
48 Corny Big a 50g / 3 pro Tag 2400
10*6 Aoste Wuerstchen (a 10g) / 3.5 pro Tag 600
2* 18 Hanuta Minis (a 11g) / 2 pro Tag 400
7*8 Packungen =56 Babybel (a 20g) / 3 pro Tag 1120

2 Ritter Sport Vollnuss 200
1 getrocknete Ananas 200
1 Vitamintabletten 100 (gemischt: Vit. D3+C+Calcium; Vit. E+Magnesium)

Das ist für 18 Tage. Evt. kann man Beeren sammeln. Soll ich die Vitamintabletten streichen? Sie wiegen relativ viel und mein Gesamtgewicht inkl. Packraft und Kameraausrüstung ist schon über 30kg ...

Das hört sich doch schon sehr ausgewogen an. Vitamintabletten sind bei der Tourenlänge und Ernährung m.E. nicht zwingend erforderlich. Aber da du ohnehin was trinken musst und immer nur Wasser langweilig ist, spricht doch nichts dagegen, mal was ins Wasser zu rühren (evtl. mit Vitaminen und Mineralien). Schau doch mal nach entsprechendem Getränkepulver, dass man dann deutlich unterdosiert (z.B. heiße Zitrone).

[Spartaner]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

... da du ohnehin was trinken musst und immer nur Wasser langweilig ist, spricht doch nichts dagegen, mal was ins Wasser zu rühren (evtl. mit Vitaminen und Mineralien).

So sehe ich das auch. Wir haben dieses Jahr in Lappland (auf dem Lainio) erstmals auf einer Tour das Wasser aus dem Fluss auch ohne weitere Behandlung getrunken (kein Filtern, kein Abkochen). Insgesamt vielleicht 3 Liter (ansonsten wurde das Flusswasser immer kurz aufgekocht für Tee und Kaffee). Die Magnesium-Vitamintabletten geben etwas Geschmack. Außerdem bilde ich mir ein, dass dieser plötzlich "Salzschock" eventuell ein paar Restkeime inaktivieren könnte.

Auch ich spüre öfter das Bedürfnis nach solchen ergänzenden Mineralien, undsolche Brausetabletten oder eine Brühe am Abend stillte dieses Bedürfnis.

Gruß Michael

[rapidfire22]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

Achtet mal bei den Vitamintabletten darauf, ob in denen Titandioxyd (TiO2 ein Weisspigment - E 171) enthalten ist. Das würde ich persönlich nicht nehmen.
Schwuppdich

servus,

kannst du konkret begründen, warum? alles, was ich finden konnte, ist, dass TiO₂ vom körper wieder ausgeschieden wird. inwieweit von einer bioakkumulation gesprochen werden muss, kann ich nicht beurteilen.

[chinook]

AW: Vitamin-/Mineraltabletten bei Expeditionen?

TiO2 ist z.B. in Zahnpasta vorhanden. Bringt einen sicher nicht um.


-chinoook