Hochtouren Datenbank / Führer

[Octopi]

Moin zusammen,

ich war die letzten Jahre hauptsächlich mit mehrtägigen Hüttenwanderungen in den Alpen unterwegs und würde mich jetzt gerne mehr in Richtung Hochtouren bewegen.

Mein Problem: Was ich online so an Datenbanken finde, scheint ziemlich limitiert in der Auswahl (bergsteigen.com), ist zum Teil hinter einer Paywall (outdooractive) oder unübersichtlich bzw filtert schlecht (komoot). hikr.org scheint für mich eher sinnvoll zu sein, wenn man schon weiß, wo man hin will (bietet keine Filter).
Die Alternative sind Führer, aber da habe ich keine Ahnung, welche Führer da sinnvoll sind. Lieb wäre mir ein Führer, der möglichst vollumfänglich Hochtouren listet (gibt es so wahrscheinlich nicht, weil alle Führer selektieren). Von mir aus gerne regionsspezifisch, solange Region nicht zu klein interpretiert wird.
Eine längere Anreise hab ich so oder so, von daher bin ich nicht besonders auf eine Region fokussiert.

Könnt ihr da was empfehlen, vielleicht hab ich ja auch eine Webseite übersehen?
Wenns nicht besonders detailliert ist, ziehe ich mir die Details auch gerne aus dem Netz, bzw suche dann spezifischer.

Hier im Forum habe ich nur diesen Thread gefunden, der sehr spezifisch ist: https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...is-aletschhorn
Da sind ein paar gute Tips drin, aber nicht ganz die Info, die ich mir erhoffe.

Ach ja, klar ist für mich auch, dass ich mir alles, was über D geht, fürs erste nicht anschauen muss.

[walnut]

Willst Du alleine losziehen?
Viel Spaß beim Lesen https://www.alpenverein.de/artikel/r...e-c10911593ed4

[Octopi]

Nein.
Ich will nur nicht immer auf andere für Ideen angewiesen sein.

[Schattenschläfer]

Also wenn man selbst noch nicht so recht weiß, was man ansteuern möchte / soll, finde ich sind ja Führer in Buchform schön. Da kann man durchschmökern und bekommt auch Informationen zu den Touren, die nicht irgendjemand im Internet geschrieben hat.
Gängig und auch ganz schön gemacht. sind z.B. die aus dem Bergverlag Rother. Hochtouren Westalpen (2 Bände) und Ostalpen.
Um eine Region möglichst umfassend beschrieben zu kriegen sind die alten Alpenvereinsführer gut - halt nicht mehr so gefragt und oft nur noch schwer zu kriegen.
Aus dem Topoverlag oder vom SAC die Hochtourenführer sind eine sehr gute Quelle (obwohl du ja glaube ich in D bleiben möchtest erstmal).

Ich persönliche verwende bisher keine Apps, sondern Bücher, ergänzt um Berichte aus dem Netz und analoge Karten. Viele meiner Seilschaftspartner finden die Alpenvereinaktiv App ganz gut, gibt da wohl diverse Abomodelle.

Kann man ja, wenn es um konkrete Touren geht durch Berichte von Hikr. oder so ergänzen. Keinesfalls auf eine Hochtour mit komoot oder so losziehen! Das endet im Fiasko. Alpenvereinaktiv bietet wohl auch einiges, gute Apps / Seiten mit gutem Inhalt, der v. A. auch verlässlich ist, kosten halt Geld. Das gibt´s dann nicht mehr für lau durch Werbung finanziert wie bergsteigen.com oder so. Finde ich auch ok, das Geld für den Führer oder die Karten oder so fällt neben Ausrüstung, Hütte und Anreise nicht groß ins Gewicht.

Wobei zwischen Hüttenwandern und Hochtouren schon ein großer Schritt ist, was nötiges Können, objektive Gefahren, Ausrüstung, Aufwand etc. angeht.

[dominik_bsl]

hikr hat ganz hervorragende Filter: https://www.hikr.org/filter.php

Edith sagt: Findet man unter "Explore"

[walnut]

Ich glaube der Fragesteller meint eher die Schwierigkeitsangabe D=schwierig als Deutschland, gar so viele Hochtouren gibts hier ja nicht mehr.
Mit dem von mir verlinkten Link sind übrigens fast alle Alpenvereinsgebietsführer zwar nicht in Buchform, aber dafür gratis verfügbar. Es schadet allerdings nicht zu überlegen inwieweit der Gletscher, Berg jetzt noch ausschaut im Vergleich zur Beschreibung von vor 30 Jahren.

[Vegareve]

Ich rate dringend davon ab, mit Routenbeschreibungen von vor 30 Jahren loszuziehen, die Landschaft hat sich sehr verändert und die Schwierigskeitsgraden mancher Touren auch!

[mariusgnoedel]

Für eine grobe Auswahl bietet sich auch an anzuschauen was große Bergsportunternehmen oder lokale Bergführer(unternehmen) anbieten.

Dort wird öfters direkt oder indirekt (Anzahl Personen pro Bergführer) die Schwierigkeit angegeben.

Die "kostenlosen" Rotherbücher sind zu alt - zumindestens für "richtige" Gletschertouren. Beispielsweise gibt's in den Ötztaler Alpen einiges an neuer Infrastruktur (Piccard Brücke, neue Zustiege/Klettersteige zum Gletscher).

[Flachlandtiroler]

OT:

Ich glaube der Fragesteller meint eher die Schwierigkeitsangabe D=schwierig als Deutschland, gar so viele Hochtouren gibts hier ja nicht mehr.

ACK, da war ich auch drüber gestolpert. Hochtour in den Alpen = Höhe über 3000m, Gletscher oder Eis. Gibbet in D nich.
Schwierigkeitsgrad D: Wer bisher mehrtägige Hüttenwanderungen in den Alpen macht, braucht sich über Hochtouren im Grad D wohl keinen Kopf machen. Selbst AD/AD+ wäre schon ehrgeizig.
Insofern verstehe ich den Satz irgendwie nicht.

Kostenlose online Touren-DBs haben idR einen regionalen Schwerpunkt: hikr-CH, bergsteigen-AT, gulliver-IT, c2c-FR usw. -- das sind persönliche Schilderungen die man zwingend "einordnen" muss.
Komoot & Co. halte ich nix von, da kann man sich mal einen Spaziergang raus nehmen aber sonst...
Dann gibt's die Komplettführer der Alpenvereine, da steht jeder noch so unlohnende Grat drin; jeder Band deckt ein (kleines) Gebiet ab und kostet... beim SAC kann man das tage- oder wochenweise abonnieren was unterwegs sicher praktisch ist.
Dann gibt's Auswahlführer -- nach Gebiet, nach Schwierigkeit, 3000er, 4000er, usw. usf.
Last not least kann man einfach eine gute topografische Karte der Region besorgen und planen. Beim SAC-Führer (im Abo) stehen die Hochtouren-Routen auch in der Karte drin.

[HO]

- Komot ist meiner Meinung nach die schlechteste Wahl
- auf hikr.org findet man z.B. auch viele Fotos, ganz praktisch, um eine bessere Vorstellung vom Gelände zu bekommen
- die meisten der alten Komplettführer sind leider veraltet und viele der Routen nicht mehr so begehbar!
- für die Schweiz nutze ich das Tourenportal des SAC, perfekt für meine Bedürfnisse

Gruß, Gert

[phoeniks]

Ich finde die Rother Auswahlführer gut. Teilt sich in Ost- und Westalpen auf.

[Flachlandtiroler]

Ich finde die Rother Auswahlführer gut. Teilt sich in Ost- und Westalpen auf.

+1

Allerdings ist das eine wirklich grobe Auswahl (hundert Touren für eine Alpenhälfte...) und die Beschriebe sind zumindest bei den großen Routen nicht allzu detailliert. Es reicht aber definitiv, um sich im klaren zu werden ob die jeweilige Tour für einen geeignet ist oder nicht.
(In der Hinsicht sind die alten, nichtssagenden SAC-Beschriebe mitunter legendär: "man folgt in [anregender|interessanter|schöner|...] direkt dem Grat zum Gipfel".)

Für Einsteiger ist zumindest in den "Westalpen"-Bänden nicht soo viel drin.

[opa]

dei meisten AV-Sektionen verfügen übrigens über Bibliotheken. vielleicht da erstmal rumschmökern?

[Octopi]

Danke schonmal an alle für die hilfreichen Hinweise.

Also wenn man selbst noch nicht so recht weiß, was man ansteuern möchte / soll, finde ich sind ja Führer in Buchform schön. Da kann man durchschmökern

Das war so in etwa mein Gedanke. Wobei ich gut strukturierte Webseite nicht unbedingt schlechter finde.

hikr hat ganz hervorragende Filter: https://www.hikr.org/filter.php

Edith sagt: Findet man unter "Explore"

Super, genau das hat mir auf hikr gefehlt, hab ich anscheinend übersehen.

Dann gibt's die Komplettführer der Alpenvereine, da steht jeder noch so unlohnende Grat drin; jeder Band deckt ein (kleines) Gebiet ab und kostet

Das wäre mir im Zweifel lieber, dann kann ich filtern, und es filtert nicht jemand für mich. Sind das die hier gelisteten (zum Teil sehr alten)? Laut Wikipedia werden die aber nicht mehr weitergeführt, sind oder werden also obsolet. Klar, das "Problem" hat jedes Printmedium, deshalb würde ich sowieso immer aktuelle Infos aus dem Netz mit einbeziehen...

So ganz ist das alles leider nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber klar, da steckt Aufwand drin, dann muss ich vllt doch mal über ein Abo nachdenken. Ich schau auf jeden Fall mal bei meiner AV Sektion vorbei.

Danke auch für die netten Hinweise zu Schwierigkeit, Risiko etc angeht. Ich denke, dass ich den letzten 10 oder so Jahren genug Erfahrung beim Wandern (stellenweise bis T6) und klettern (Halle und Fels, allerdings nur wenig alpin) gemacht habe, um einschätzen zu können, was ich mir zutrauen kann (Hm, Strecke, Akklimatisierung, Geschwindigkeit etc). Mir ist durchaus klar, dass ich mich vom dem, was ich bisher gemacht habe, langsam steigern sollte.

[Schattenschläfer]

So ganz ist das alles leider nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber klar, da steckt Aufwand drin, dann muss ich vllt doch mal über ein Abo nachdenken.

Ich fürchte, das gibt es schlicht nicht, zumindest nicht zum Nulltarif. Ob man zum Einstieg wirklich alle noch so unlohnenden Routen beschrieben haben muss? Ich würde wahrscheinlich eher mit gängigen, aber nicht total überlaufenen Touren anfangen. Die sind oft auch deswegen beliebt, weil das Verhältnis aus Aufwand, Anstrengung, objektiver Gefahr und Genuss / Erlebnis vergleichsweise gut ist.

Danke auch für die netten Hinweise zu Schwierigkeit, Risiko etc angeht.

Ist nicht böse gemeint und soll dich nicht etwa kränken oder so. Es sind einfach andere Anforderungen, andere Fähigkeiten und andere Risiken - nicht unbedingt nur "höher" (teils sicher auch nicht). Manches lässt sich nicht mit Fitness, Höhenmetern, Strecke und Erfahrung im Wandern / Klettern ersetzen. Wenn du die Möglichkeit hast, einen Kurs zu besuchen (Spaltenbergung, Seilschaft, Fixpunktbau in Firn und Eis, Sturz abbremsen etc.) und/oder mit Freunden / Bekannten zu starten (spätestens am ersten Gletscher wird man ja nicht einfach alleine losziehen wollen...) wäre das natürlich prima. Sicher ist auch bei Hochtouren hilfreich, wenn du eine gute Kondition und Kraxelfähigkeiten mitbringst. Natürlich soll jeder erstmal selbst entscheiden, was man machen möchte, welches Risiko eingegangen wird bzw. wie man mit Hinweisen und mehr oder weniger gut gemeinten Ratschlägen umgehen möchte.

Denke, nach den ersten paar Touren kann man auch noch besser einschätzen, welche Art einem eigentlich gefällt und wie man Tourenbeschreibungen für sich persönlich am besten interpretiert und verwendet.

[opa]

kleiner tipp am rande: ich bin ja selbst nur harmloser kdg, kein zng und wäre mit dem meisten zeug da heillos überfordert, aber dieses buch habe ich mal geschenkt bekommen und nehme es immer mal wieder gerne zu hand, um ein wenig drin zu blättern:
https://www.rother.de/de/himmelsleit...den-alpen.html
da bekommt man richtig lust auf eisige höhen... wenn ich nur mehr zeit hätte...

[Octopi]

Ist nicht böse gemeint und soll dich nicht etwa kränken oder so. Es sind einfach andere Anforderungen, andere Fähigkeiten und andere Risiken

Klar, lieber einmal zu viel gewarnt, als nachher doof in die Röhre gucken. Und es lesen ja auch noch andere mit. Passt schon.

[cabernet]

Moin zusammen,
… hikr.org scheint für mich eher sinnvoll zu sein, wenn man schon weiß, wo man hin will (bietet keine Filter).

hikr biete schon Filter: Journal => Explore:
Attribut „Regionen“
Attribut „Typ“
Attribut „Aktivität“
Attribut „Schw.“
=> „Suchen“