Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

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  • hotdog
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    Liebt das Forum
    • 15.10.2007
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    34. Etappe

    Dies ist der Platzhalter für Snuffy's Etappe von Calau nach Elsterwerda, die er vom 4.6.2010 bis zum 6.6.2010 absolviert hat.
    Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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    • hotdog
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      35. Etappe

      Dies ist der Platzhalter für die Etappe von Elsterwerda zum Kutschenberg, die fraizeyt und hotdog am 19.6.2010 absolviert haben.

      Als nächstes kann jetzt Atzes Bericht von der WAI-Übergabe hier eingefügt werden.
      Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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      • Mephisto

        Lebt im Forum
        • 23.12.2003
        • 8532
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        AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

        Bitte schreibt mir ne PN, wenn die Platzhalter gefüllt sind

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        • Mephisto

          Lebt im Forum
          • 23.12.2003
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          AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

          [x] Bericht von Atze1407 rüberkopiert und alten Platzhalter gelöscht

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          • November
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            • 17.11.2006
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            • Meine Reisen

            AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

            Heißt das, daß die bisher in der Sachsenstaffel zwischengelagerten Berichte nun gar nicht mehr hier im kommentierbaren Tourtagebuch erscheinen, sondern nur noch in der Schleimspur? Fände ich schade.
            Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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            • hotdog
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              • Meine Reisen

              AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

              Ich glaube nicht, daß Mephisto im Sachsenstaffelthread "wildert". Er hat meiner Meinung nach nur Atzes Bericht aus dem Tagebuchthread kopiert.

              Allerdings war er dabei etwas zu schnell. Atze sollte seinen Beitrag besser erst verschieben, damit er nach dem Elsterwerda-Kutschenberg-Platzhalter erscheint.
              Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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              • November
                Freak

                Liebt das Forum
                • 17.11.2006
                • 11083
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                • Meine Reisen

                AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                Aber wenn ich jetzt nichts übersehen habe, ist Atzes Bericht nicht kopiert, sondern verschoben worden. Alle anderen Tourberichte sind doch auch hier und in der Schleimspur zu finden.
                Oder verstehe ich irgendwas nicht?
                Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                • hotdog
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 15.10.2007
                  • 16106
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                  Also ich finde in der Schleimspur nur die Kopie von Beitrag Nr. 381 aus diesem Thread.
                  Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                  • November
                    Freak

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                    • 17.11.2006
                    • 11083
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                    • Meine Reisen

                    AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                    Oh, ich bin schon ganz durcheinander. Da habe ich einiges verwechselt und du hast natürlich Recht. Sorry fürs Verwirrung stiften.

                    Und damit wäre als Nächstes mein Bericht über die Lausitztour fällig. jetzt, wo ich den nötigen Druck von Außen habe, wird er hoffentlich bald fertig sein.
                    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                    • hotdog
                      Freak

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                      • 15.10.2007
                      • 16106
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                      Zitat von november Beitrag anzeigen
                      Und damit wäre als Nächstes mein Bericht über die Lausitztour fällig. jetzt, wo ich den nötigen Druck von Außen habe, wird er hoffentlich bald fertig sein.
                      Warte besser, bis Atze seinen Beitrag Nr. 381 nach hinten verschoben hat. Dann stimmt die Reihenfolge wieder.
                      Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                      • Mephisto

                        Lebt im Forum
                        • 23.12.2003
                        • 8532
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                        Wird langsam kompliziert mit den Platzhaltern

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                        • Pfad-Finder
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                          Liebt das Forum
                          • 18.04.2008
                          • 11913
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                          Dies ist kein Platzhalter, sondern ein Einweg-Posting als Hinweis: Bis zur Herstellung der korrekten chronologischen Reihenfolge ist der Tourbericht der Etappe Schwarzenberg-Adorf in der Saggsenstawwel zwischengelagert.

                          Pfad-Finder
                          Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                          • Mephisto

                            Lebt im Forum
                            • 23.12.2003
                            • 8532
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                            Leute, macht mich mit eurem Chaos halt endgültig fertig...

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                            • hotdog
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 15.10.2007
                              • 16106
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                              Ach, das ist gar nicht so schwer. Wenn es soweit ist, werde ich dich mit den nötigen Informationen versorgen
                              Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                              • Atze1407
                                Fuchs
                                • 02.07.2009
                                • 2425
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                Das WAI in Sachsen und Diebe in der Nacht



                                Nach fünfstündiger Autobahnfahrt erreiche ich endlich gegen halb elf in der Nacht den Campingplatz in Ortrand. Voller Neugier bin ich auf die Berliner Truppe gespannt. Ist ja schon interessant zu wissen, wer sich hinter den Nicknamen verbirgt. Nach der Begrüßung und Vorstellung der Leute, bekam ich auch schon meine erste Watsche. Hat man doch eine gewisse Vorstellung von denen die sich hinter den Nicknamen verbergen, zumindest denkt man so, ist man doch um so mehr erstaunt, wenn sich derjenige welcher gedanklich als Männlich vorgestellt wird, sich als holde Weiblichkeit entpuppt, so geschehen bei Hotdog. Sie möge mir meine Einfältigkeit verzeihen.

                                Sonnabend 19.06.10


                                Es ist fünf Uhr früh, als ich erwache und aus meinen Biberstall raus krieche. Während die anderen noch den Schlaf der Gerechten sich genehmigen, gönne ich mir schon mal einen Kaffee und eine Kleinigkeit zum essen. So gestärkt bummele ich über den Zeltplatz und schaue mir die Motorräder der Zeltnachbarn an. Es waren alles 350er BK aus den Fünfzigern Jahren der Motorradschmiede MZ. Schöne restaurierte Maschinen. Während ich mir so die Maschinen anschaue, höre ich hinter mir jemanden laut jammern, „ meine Landwürste, meine Landewürste, oh diese Diebe“. Es ist fraizeyt, da muss ihm jemand in der Nacht doch tatsächlich seinen Lebensmittelvorrat geplündert haben,- der Arme. Wir sehen uns die Überreste der Mahlzeit an und rätseln, wer wohl der Übeltäter gewesen sein könnte, kommen aber zu keinem Ergebnis. Ach ja, die Landwürste...


                                Heute soll die große Aktion der Übergabe des WAI auf dem Kutschenberg stattfinden. Zu diesem Zweck, machten sich Hotdog und fraizeyt auf dem Weg nach Elsterwerda um von dort aus zum Kutschenberg zu starten.
                                Während die beiden unterwegs waren, warteten wir unterdessen auf November und Masc die noch kommen sollten, um uns dann gemeinsam ebenfalls auf dem Weg zur Übergabe zu machen.

                                Nach einiger Zeit des Wartens, trudelte auch Masc ein, Nachdem sein Zelt aufgebaut war und wir die Zeit des Wartens so langsam überdrüssig waren, beschlossen wir auch los zu gehen obwohl wir noch ein paar Stunden bis zur Übergabe Zeit hatten. Die Übergabe sollte um 16 Uhr 30 von statten gehen. So machten wir, Masc, Klippenkuckkuck, Rhodan 76, Schlafsack und meine Wenigkeit uns auf dem Weg. November ließ uns ausrichten, das sie später kommen würde.


                                Vor einer Übersichtskarte stehend, machte Klippenkuckkuck den Vorschlag, man könne ja erst einmal einen Rundweg absolvieren, bevor wir den Aufstieg zum Kutschenberg in Angriff nehmen. Ich ahnte nichts gutes und fügte mich meinem Schicksal.


                                Am Ende sollten es knapp zwanzig Kilometer werden, die wir schön brav auf und nieder gingen, um letztendlich den Kutschenberg zu erklimmen.


                                Vorneweg ging Schlafsack, unser jüngster. Ich glaubte der hat wohl Jagdwurst gegessen, so einen Affenzahn von Geschwindigkeit legte er an den Tag, das ich mit meinen kurzen Beinen mühe hatte hinterher zu kommen. Möchte doch einmal ein Stammtisch erleben, wo es geruhsam zu Tage geht.


                                Nachdem wir endlich den Rundweg beendet und den Kutschenberg mit seinen 201 Metern erklommen haben, war von den Berlinern noch keine Spur zu sehen. So hieß es warten.


                                Unterdessen vertrieb sich Masc die Zeit mit einer Zecke an seiner Hand, die er liebevoll entsorgte. Nach gut dreißig Minuten Wartezeit, knackte es im Unterholz und fraizeyt erklomm erschöpft und schnaufend nach Wasser schreiend den Gipfel, gefolgt von Hotdog.


                                Nach der kurzen Übergabe und Rast machten wir uns auf dem Rückweg zum Basislager, wo wir den Rest des Tages, bei gegrilltem und kleinen alkoholischen Genüssen ausklingen ließen. In der Zwischenzeit sind auch November und Pfad-Finder eingetroffen. November kam per Rad, um am Sonntag mit dem WAI Richtung Zittau zu fahren.


                                Alles im allem war es ein gelungener BB/Sachsenstammtisch. Es ist einfach wunderbar, sich so persönlich kennen zu lernen, denn dass gibt dem Forum in seiner Anonymität letztendlich Leben.


                                An dieser Stelle ein großes Danke an Klippenkuckkuck für die lukullische Organisation.
                                Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                Abraham Lincoln

                                Kommentar


                                • peter-hoehle
                                  Lebt im Forum
                                  • 18.01.2008
                                  • 5175
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                                  AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                  Und wo war klein Atze?
                                  Hatte der Hausarrest?

                                  Gruß Peter
                                  Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                  Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                                    • 02.07.2009
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                                    AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                    Zitat von peter-trsth Beitrag anzeigen
                                    Und wo war klein Atze?
                                    Hatte der Hausarrest?

                                    Gruß Peter
                                    Da ich direkt von der Baustelle aus in F./M. zum Treffen gefahren bin, mußte Klein Atze zu Hause bleiben.

                                    Gruß Jürgen
                                    Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                    Abraham Lincoln

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                                    • November
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                                      AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                      Per Fahrrad durch die Oberlausitz

                                      Sonntag, 20.Juni 2010

                                      Nach einem ausführlichen Frühstück, Lagerabbau und natürlich nettem Schwatzen mit den Sächsischen Stammtischkollegen und Berliner Stammtischnachbarn schwinge ich mich gegen 11 Uhr auf mein Fahrrad und rolle vom Campingplatz Ortrand hinunter. Schon außerhalb des Tores, fällt mir noch ein, daß ich vergessen habe zu bezahlen, ich hole das nach und starte nun endgültig.

                                      Meine Route führt mich noch ein kleines Stück durch Brandenburg, bevor ich nach 14 km das Ruhlander Schwarzwasser und damit die Grenze zum
                                      Freistaat Sachsen
                                      überquere. Eine Willkommenstafel mit Sächsischem Wappen gibt es nicht; dafür ist diese Straße wohl zu unbedeutend. Immerhin zeigt ein Schild den Beginn des Landkreises Bautzen an, bereits zweisprachig; das wird sich in nächster Zeit noch häufen.



                                      Von nun an fahre ich langsam aber stetig Richtung Südost – auf kleinen Straßen, Wald- und Feldwegen, die eine Abkürzung versprechen und gleichzeitig befahrbar aussehen.



                                      Ein Zeichen der Lausitz sind neben der Wald-, Feld- und Heidelandschaft die Unmengen an Fischteichen. Von kleinen Tümpeln bis hin zu schon paddelboottauglichen Ausgaben sind sie überall in der Landschaft verteilt. An einem von ihnen, dem Deutschbaselitzer Großteich, mache ich an einem Campingplatz Pause, gönne mir eine Portion Pommes und fülle meine Wasservorräte auf. Na ja, ganz nett hier, aber welche Attraktion habe ich übersehen? Auf dem Parkplatz tummeln sich Autos und Wohnmobile aus ganz Deutschland, mehrere aus Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden (gut, das will nichts heißen, die tummeln sich überall). Die Lausitz als neues Urlaubsparadies?



                                      Nach dieser wohlverdienten Pause und einer kurzen Fahrt immer am Teich entlang erreiche ich das erste Sorbische Dorf: Deutschbaselitz/Němske Pazlicy. Falls es jemandem etwas sagt: Hier ist der Maler und Bildhauer Hans-Georg Kern geboren. Offensichtlich fand er seinen Namen zu fade und benannte sich lieber nach seinem Heimatort Georg Baselitz.





                                      Nach Nebelschütz treffe ich auf eine Autobahn, die auf meiner Karte noch nicht eingezeichnet ist, irre irgendwie weiter und komme schließlich nach Panschwitz-Kuckau/Pančicy-Kukow. Der Name des Ortes ist gleichzusetzen mit dem Kloster St. Marienstern. Es hatte und hat eine enorme Bedeutung für die Kultur der Sorben.



                                      Hier wollte ich mich an einem schattigen Platz ein wenig ausruhen und die Atmosphäre auf mich einwirken lassen. Doch bereits vor dem Eingangstor ahnte ich schlimmes, viel zu viele Autos und Fahrräder standen davor; irgend etwas stimmte nicht. Kaum eingetreten, traf mich fast der Schlag: Menschenmassen schwärmten zwischen den altehrwürdigen Gemäuern umher und von einer Bühne dröhnte, man glaubt es kaum, eine Polonaise. Absurderweise nennt sich dieser Lärm auch noch Klosterfest. Noch schnell ein Photo gemacht und sofort wieder raus hier. Dabei bin ich extra wegen St.Marienstern diesen Schlenker gefahren.

                                      Weiter den Berg hinauf nach Crostwitz/Chrósćicy, wo nur noch die Grundschule existiert. Die dortige sorbische Mittelschule wurde 2003 trotz großer Proteste geschlossen, weil die in Sachsen erforderliche Mindestanzahl von Schülern nicht ganz erreicht wurde. Geredet und geprahlt aber wird gerne mit großzügiger Minderheitenpolitik.


                                      Kurze Zeit später komme ich nach Neschwitz/Njeswačidło. Den Ort kenne ich schon von einer viele Jahre zurückliegenden Radtour. Damals habe ich hier in der JH übernachtet, heute schaue ich mich nur ein bißchen um: ein herausgeputztes Barockschloß samt gepflegtem Park, eine frisch sanierte Kirche mit neu wiederaufgesetzter Turmhaube, passend zu einem hübschen Dorf.

                                      typisch katholisches Wegkreuz im ansonsten protestantischen Sachsen

                                      Ein weiteres typisch sorbisches Dorf ist Radibor/Radwor. Ebenso wie vorher schon in Crostwitz höre ich hier im vorbeifahren auf der Straße fremdartige und doch so vertraut klingende slawische Laute; hier ist sorbisches Kernland.
                                      Auch hier gibt es wie in Neschwitz ein Schloß, nur wenige Kilometer entfernt und doch eine komplett andere Erscheinung: verfallen und heruntergekommen, ein fast zugewachsener Park. Und doch fühle ich mich hier viel wohler und stromere ein wenig umher.



                                      Es ist doch schon recht spät geworden und so suche ich mir noch ein Stück weiter bei dem Dörfchen Brehmen/Brĕmjo einen gemütlichen Platz für mein Zelt neben einem abgestellten Bauwagen auf einer Waldlichtung.




                                      Strecke: 82 km



                                      Montag, 21.Juni 2010 – Mittsommer


                                      Aufbruch

                                      So richtig früh komme ich nicht aus dem Knick, aber da ich heute allein bin, sitze ich doch um einiges zeitiger auf dem Sattel als gestern.
                                      Über Sdier/Zdźěr mit seinem Wasserschloß fahre ich nach Klix/Klukš und mache an der Brücke über die Spree eine Pause. Hier am Wehr haben wir vor Jahren einmal unsere Faltboote umtragen müssen. Bei dem jetzigem Wasserstand hätte vielleicht eine Befahrung geklappt, vielleicht. Aber es ist sowieso egal, ich bin mit dem Rad hier und muß mich nach der Straße richten, nicht nach dem Fluß.



                                      Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft: ein etwas langer und umständlicher, dafür treffender Name. Ich verlasse die Straße und fahre eine Weile auf teils recht sandigen Wegen durch eben jene Heide- und Teichlandschaft.





                                      Wieder auf der Straße ziehe ich durch bis Rothenburg.



                                      Leicht erschrocken stelle ich fest, daß ja schon Mittag ist und ich noch einiges vorhabe. Eine Pause für einen Tee auf dem Marktplatz ist trotzdem drin. Von nun an fahre ich auf dem Oder-Neiße-Radweg entlang Richtung Süden, mal ganz nahe am Fluß und damit an der Grenze zu Polen, dann wieder ein ganzes Stück entfernt.


                                      Ein Gedenkstein am Wegesrand. Würde er nicht stehen, fiele gar nicht auf, daß es hier vor einigen Jahrzehnten noch ganz anders aussah. Tormersdorf, am rechten Neißeufer gelegen, wurde zum Ende des zweiten Weltkrieges vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut, ebenso die Brücke, die an dieser Stelle über den Fluß führte. Auf der hiesigen Seite von Tormersdorf befand sich auf dem Gelände des Martinshofes ein Arbeitslager für Juden, die später alle in die östlichen Vernichtungslager deportiert wurden.


                                      Zurück ins Heute und auf zur Kulturinsel Einsiedel. Sie ist eine prächtige, aus Holz gebaute Phantasielandschaft.



                                      Die Entrittspreise aber gelten für eine Tageskarte und sind dafür sicher auch gerechtfertigt, für „nur mal schnell gucken“ ist es aber definitiv zu viel. Der nette Herr hinter seiner Fensterscheibe scheint meine zögernden Blicke zu richtig zu deuten und erklärt mir, daß ich für maximal 90 Minuten auch umsonst hinein kann. Einzige Bedingung: Ich muß hier etwas essen oder trinken. Kein Problem; ob ich das Stück Kuchen, nachdem ich schon die ganze Zeit sabbere, erst in Görlitz oder gleich hier verputze, bleibt sich gleich. Hier und sofort klingt sogar noch besser. Da das WAI heute noch ein gutes Stück Weg vor sich hat, nehme ich mir vor, nur mal schnell durchzugehen und ein paar Photos zu machen.



                                      Denkste, inklusive einem Stück Apfel-Nougat-Kuchen wird es dann doch über eine Stunde, bevor ich wieder am Ausgang stehe. Und dann habe ich Suse doch tatsächlich vergessen, mir den Verzehr des Kuchens durch einen Stempel bestätigen zu lassen. Aber offensichtlich mache ich so ein ehrliches Gesicht, daß der nette Herr mich trotzdem ziehen läßt.
                                      Wer die Kulturinsel noch nicht kennt, sollte sie sich unbedingt einmal (oder auch zweimal) ansehen. In der Gruppe macht es definitiv mehr Spaß als alleine und man muß auch kein Kind sein, um sich an den skurrilen Bauten zu erfreuen.



                                      abgerissene Neißebrücke bei Zentendorf

                                      Der nächster Programmpunkt wartet nicht weit entfernt: der östlichste Punkt Deutschlands. Von der Straße aus, hier immerhin der offizielle Fernradweg, ist er äußerst miserabel ausgeschildert. Da hilft mir nur meine Karte weiter. Erst als es nun wirklich nichts mehr falsch zu machen gibt, reiht sich Hinweisschild an Hinweisschild.

                                      Wie es der gemeine Bürger vom fernen Osten so erwartet, wird der Weg zunehmend schlechter. Von Asphalt ist schon lange nichts mehr zu merken, der Weg wird sandig und endet schließlich als schmaler Fußpfad durch ein Getreidefeld; mein Rad muß ich das letzte Stück schieben. Und dann steht der „point of special interest“, wie es in der offiziellen Staffellaufkarte heißt, in Gestalt eines übergroßen Findlings endlich vor mir.




                                      Die genaue Grenze zu Polen und damit auch Deutschlands östlichster Punkt liegt aber in der Mitte der Neiße, also noch etwa 50 Meter vom dekorativen Stein entfernt. In den Fluß hinein begebe ich mich jedoch nicht, das WAI muß sich mit dem Ufer begnügen.



                                      Von hier aus führt der Weg nur noch zurück, bis ich erneut die Straße erreiche und endlich nach Görlitz aufbrechen kann. Diese Stadt ist immer wieder einen Besuch wert.
                                      Auch wenn Görlitz und die umliegenden Städte und Dörfer zum Bundesland Sachsen gehören, traditionell sind sie schlesisch. Alles in dieser Stadt weist darauf hin und so erwerbe ich denn hier auch für das WAI einen kleinen Aufkleber, zum Zeichen, daß es durch diese Region gereist ist.



                                      Zielgerichtet laufe ich mit dem WAI einige Photopunkte an, fülle sicherheitshalber meine Flasche mit Trinkwasser auf, und setze mit dem Rad über die Altstadtbrücke hinüber auf die andere Seite der Stadt, nach Zgorzelec. Die Brücke an dieser Stelle wurde noch am 7.Mai 1945 gesprengt. Erst im Oktober 2004 wurde die neue Fußgängerbrücke eingeweiht.



                                      Das schönste an Zgorzelec ist der Blick hinüber auf die andere Seite, dem heutigen Görlitz, heißt es immer wieder, und daß nicht erst, seit die Stadt nach dem Krieg zweigeteilt wurde. Da ist durchaus was dran, wohl fühle ich mich hier trotzdem. Die Zeit drängt gewaltig, deshalb fahre ich nur eine kurze Rundtour, kaufe noch kurz vor Ladenschluß eine Postkarte für das WAI und für mich die obligatorischen polnischen Lebkuchen. Die sind hier kein Adventsbedarf, sondern es gibt sie hier überall das ganze Jahr über – lecker. Die Lebkuchen bleiebn aber für später, jetzt und sofort hole ich mir an einem Kiosk Zapiekanka (überbackenes Käsebaguette) und zum Nachtisch Gofry (Waffel) mit Apfelmus und Sahne.

                                      Zurück nach Deutschland. Es ist schon recht spät und ich weiß nicht so recht, wo ich heute Abend bleibe. Der Weg direkt an der Neiße entlang ist zunächst sehr schön, bis er vom Fluß abweicht und auf einem zwar separatem Radweg, aber doch nahe an der Fernverkehrsstraße entlang führt. Links landwirtschaftlich genutzte Wiesen, rechts die Straße und nichts geeignetes zum Zelten. Auf der Karte war das schon vorher zu sehen und so hoffe ich auf den Zeltplatz in Hagenwerder.



                                      Da er jedoch nur auf einer meiner Karten und auch sonst auf keinem Hinweisschild zu finden ist, bin ich sehr skeptisch. Aber das ist nicht nötig. Der kleine gemütliche Platz mit Ostalgieflair und angelndem Platzwart kommt gerade zur rechten Zeit. Uff.




                                      Strecke: 96 km



                                      Dienstag, 22.Juni 2010

                                      Morgens rufe ich Atze1407 an und vereinbare eine WAI-Übergabe irgendwann gegen Mittag in Zittau. Vorher komme ich auf meinem Weg noch am Kloster St. Marienthal vorbei.



                                      Es ist das älteste Zisterzienser Frauenkloster in Deutschland, das seit seiner Gründung im Jahr 1234 bis heute ununterbrochen besteht. Und anders als in St. Marienstern herrscht hier auf dem weiträumigen Gelände wirklich Ruhe. Ich setze mich mit einem Kaffee an einen Tisch und schreibe das WAI-Tagebuch.



                                      Auf dem weiteren Weg Neiße aufwärts Richtung Zittau gibt es noch einige alte Industriedenkmäler zu sehen, bevor ich in dem hübschen Städtchen Hirschfelde eine letzte Kuchenpause einlege und dem Markttreiben zusehe.





                                      Nun sollte mich auf dem Weg nach Zittau nichts mehr aufhalten, denke ich mir so. Schon kurz nach dem Ortsausgang lege ich eine Vollbremsung ein und hole das WAI für einen weiteren Phototermin aus der Tasche. Es darf vor der Lausitz im Miniaturformat posieren.




                                      Blick zum Isergebirge

                                      In Zittau wartet Atze1407 schon vor der Johanniskirche, wo auf dem Turm die feierliche WAI-Übergabe stattfindet.





                                      Kurze Zeit später sitze ich ohne das WAI im Zug nach Dresden.


                                      Strecke: 21 km
                                      Zuletzt geändert von November; 09.08.2010, 11:34.
                                      Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                                        Schöne Landschaften, jetzt wohl zum Teil weggespült

                                        Am Heiligen Grab zu Görlitz wart ihr wohl nicht?
                                        "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                        Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                        Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                        Der über Felsen fuhr."________havamal
                                        --------

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                                          Dies ist kein Platzhalter, sondern ein Einweg-Posting als Hinweis: Bis zur Herstellung der korrekten chronologischen Reihenfolge ist der Tourbericht des Ausflugs von Adorf zum Dreiländereck Sachsen-Bayern-Böhmen und zum Südpol Sachsens in der Saggsenstawwel zwischengelagert.

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