AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch
26.11.2010
Windischeschenbach – Schnaittenbach
Wegen einer langen geraden Strecke durch einen Wirtschaftswald fuhr ich diesmal mit dem Fahrrad. Auch kam ich in meine direkte Heimat wo ich schon jeden Weg kenne.
Die Nacht vorher hatte es geschneit, die Landschaft war in ein weißes Tuch gehüllt. Es war kalt und ich hatte mich entsprechend warm angezogen. Sonne und Wolken wechselten sich ab.
Am Bahnhof von Windischeschenbach startete ich. Zunächst durch das Städtchen, fuhr ich bald auf einem Wanderweg, dem ich mit dem Rad folgte. Der Schnee lag nur ein paar Zentimeter hoch und ich kam gut vorwärts.
An einer Kapelle, am Weg, vorbei erreichte ich bald das Gelände der Kontinentalen Tiefbohrung.

Im dortigen Museum wird die Geschichte der Bohrung und der örtlichen Geologie gezeigt. Der Turm kann nur im Rahmen einer Führung bestiegen werden und ist immer noch der weltweit, höchste Bohrturm an Land. Die Bohrung endete bei 9001m. Die Erforschung des geologischen Untergrundes war nur der kleinste Teil. Das meiste Geld wurde in die Weiterentwicklung der Bohrtechnik gesteckt. So wurde hier das zielgenaue Bohren entwickelt, ohne dass die eingeschlossenen chilenischen Bergleute wahrscheinlich nicht gerettet hätten werden können. Früher sind die Bohrköpfe, in der Tiefe, in irgend eine Richtung abgewichen, wo gerade der geringste Widerstand im Gestein war.


Auf schmalen Sträßchen fuhr ich weiter, kam durch Wildenreuth mit seinem Schloss. In vielen Dörfern stehen kleine Schlößchen oder Hammerherrensitze. Die Oberpfalz wird oft als das Ruhrgebiet des Mittelalters bezeichnet, weil hier viel Bergbau betrieben wurde.


Durch weitere Dörfer erreichte ich einen Aussichtspunkt, von dem aus der Blick zum Parkstein frei war. Dieser markante Vulkanschlot ist der südlichste Ausläufer des Vulkangebietes, dass sich vom Egergraben in Tschechien bis in die Oberpfalz erstreckt. Der Ort Parkstein gruppiert sich ringförmig um den Schlot, auf dem sich Mauerreste einer alten Burg befinden. Auf der Spitze steht eine kleine Kirche.

Da der Basalt früher abgebaut wurde sind die Säulen jetzt gut zu sehen. Auch der Übergang vom Schlot zum Rand ist deutlich sichtbar. Alexander von Humbolt bezeichnete den Parkstein bei seinem Besuch als schönsten Basaltkegel Europas.


Zunächst stieg ich auf den Gipfel, besichtigte die Burgmauern und genoss die Aussicht. Gegen Süden erstreckt sich das große Waldgebiet dass ich anschliesend durchqueren musste.

Inzwischen war es Mittag geworden. Ich kehrte im Bergstüberl an der Basaltwand ein. Hier bestellte ich mir einen Schweinebraten und ein Hefeweizen. Der Schweinebraten ist, hier in der Oberpfalz, das wichtigste Essen und wird dazu benutzt, festzustellen ob in einer Wirtschaft gut gekocht wird. Ist der Braten gut, ist die ganze Wirtschaft gut. Am Preis für den Schweinebraten sieht man ob das Gasthaus preiswert oder teuer ist. Hier schmeckte der Braten gut und mit 5,80 € war er günstig.

Nach dem Mittagessen fuhr ich mit dem Rad auf einem breiten, langen Forstweg durch den großen „Manteler Wald“. Der Weg war natürlich nicht geräumt, es existierten nur Fahrspuren. Der Schnee lag auch etwas höher, so dass ich nicht so gut voran kam. Wie bereits erwähnt ein reiner Wirtschaftswald und ziemlich flaches Gelände. Unterwegs wunderte ich mich über gut Hundert aufgereihte Baumstämme, bis mich eine Tafel aufklärte, dass die Stämme für eine Versteigerung hier gelagert wurden. Es handelt sich um sogenanntes Wertholz, dass von verschiedenen Forstämtern angeliefert wurde.

Durch Mantel und Weiherhammer fahrend erreichte ich schlieslich den Markt Kohlberg. Der Ort hat eine sehenswerte alte, evangelische Wehrkirche. In der katholischen Kirche ist im Advent immer eine große Krippe aufgebaut. Leider war ich dafür zu früh dran.

Nun musste ich das Rad den Kohlbühl hinauf schieben. Oben besuchte ich noch die „Alte Buche“. Für mich ein Wunder der Natur. Von dem Stamm steht nur noch ein ca 15cm starkes Stück von einem Drittel des ursprünglichen Umfangs. Trotzdem treibt dieser Rest des Baumes jedes Jahr neu aus, und dass seit Jahrzehnten.

Nach dem Besuch der „Alten Buche“ schob ich das Rad noch eine kurze Strecke durch den winterlichen Wald. Nach dem Erreichen der Straße rollte ich den Kohlbühl auf der anderen Seite hinab nach Schnaittenbach. Das WAI ist auf seiner Reise nun bei mir zu Hause angekommen.
26.11.2010
Windischeschenbach – Schnaittenbach
Wegen einer langen geraden Strecke durch einen Wirtschaftswald fuhr ich diesmal mit dem Fahrrad. Auch kam ich in meine direkte Heimat wo ich schon jeden Weg kenne.
Die Nacht vorher hatte es geschneit, die Landschaft war in ein weißes Tuch gehüllt. Es war kalt und ich hatte mich entsprechend warm angezogen. Sonne und Wolken wechselten sich ab.
Am Bahnhof von Windischeschenbach startete ich. Zunächst durch das Städtchen, fuhr ich bald auf einem Wanderweg, dem ich mit dem Rad folgte. Der Schnee lag nur ein paar Zentimeter hoch und ich kam gut vorwärts.
An einer Kapelle, am Weg, vorbei erreichte ich bald das Gelände der Kontinentalen Tiefbohrung.

Im dortigen Museum wird die Geschichte der Bohrung und der örtlichen Geologie gezeigt. Der Turm kann nur im Rahmen einer Führung bestiegen werden und ist immer noch der weltweit, höchste Bohrturm an Land. Die Bohrung endete bei 9001m. Die Erforschung des geologischen Untergrundes war nur der kleinste Teil. Das meiste Geld wurde in die Weiterentwicklung der Bohrtechnik gesteckt. So wurde hier das zielgenaue Bohren entwickelt, ohne dass die eingeschlossenen chilenischen Bergleute wahrscheinlich nicht gerettet hätten werden können. Früher sind die Bohrköpfe, in der Tiefe, in irgend eine Richtung abgewichen, wo gerade der geringste Widerstand im Gestein war.


Auf schmalen Sträßchen fuhr ich weiter, kam durch Wildenreuth mit seinem Schloss. In vielen Dörfern stehen kleine Schlößchen oder Hammerherrensitze. Die Oberpfalz wird oft als das Ruhrgebiet des Mittelalters bezeichnet, weil hier viel Bergbau betrieben wurde.


Durch weitere Dörfer erreichte ich einen Aussichtspunkt, von dem aus der Blick zum Parkstein frei war. Dieser markante Vulkanschlot ist der südlichste Ausläufer des Vulkangebietes, dass sich vom Egergraben in Tschechien bis in die Oberpfalz erstreckt. Der Ort Parkstein gruppiert sich ringförmig um den Schlot, auf dem sich Mauerreste einer alten Burg befinden. Auf der Spitze steht eine kleine Kirche.

Da der Basalt früher abgebaut wurde sind die Säulen jetzt gut zu sehen. Auch der Übergang vom Schlot zum Rand ist deutlich sichtbar. Alexander von Humbolt bezeichnete den Parkstein bei seinem Besuch als schönsten Basaltkegel Europas.


Zunächst stieg ich auf den Gipfel, besichtigte die Burgmauern und genoss die Aussicht. Gegen Süden erstreckt sich das große Waldgebiet dass ich anschliesend durchqueren musste.

Inzwischen war es Mittag geworden. Ich kehrte im Bergstüberl an der Basaltwand ein. Hier bestellte ich mir einen Schweinebraten und ein Hefeweizen. Der Schweinebraten ist, hier in der Oberpfalz, das wichtigste Essen und wird dazu benutzt, festzustellen ob in einer Wirtschaft gut gekocht wird. Ist der Braten gut, ist die ganze Wirtschaft gut. Am Preis für den Schweinebraten sieht man ob das Gasthaus preiswert oder teuer ist. Hier schmeckte der Braten gut und mit 5,80 € war er günstig.

Nach dem Mittagessen fuhr ich mit dem Rad auf einem breiten, langen Forstweg durch den großen „Manteler Wald“. Der Weg war natürlich nicht geräumt, es existierten nur Fahrspuren. Der Schnee lag auch etwas höher, so dass ich nicht so gut voran kam. Wie bereits erwähnt ein reiner Wirtschaftswald und ziemlich flaches Gelände. Unterwegs wunderte ich mich über gut Hundert aufgereihte Baumstämme, bis mich eine Tafel aufklärte, dass die Stämme für eine Versteigerung hier gelagert wurden. Es handelt sich um sogenanntes Wertholz, dass von verschiedenen Forstämtern angeliefert wurde.

Durch Mantel und Weiherhammer fahrend erreichte ich schlieslich den Markt Kohlberg. Der Ort hat eine sehenswerte alte, evangelische Wehrkirche. In der katholischen Kirche ist im Advent immer eine große Krippe aufgebaut. Leider war ich dafür zu früh dran.

Nun musste ich das Rad den Kohlbühl hinauf schieben. Oben besuchte ich noch die „Alte Buche“. Für mich ein Wunder der Natur. Von dem Stamm steht nur noch ein ca 15cm starkes Stück von einem Drittel des ursprünglichen Umfangs. Trotzdem treibt dieser Rest des Baumes jedes Jahr neu aus, und dass seit Jahrzehnten.

Nach dem Besuch der „Alten Buche“ schob ich das Rad noch eine kurze Strecke durch den winterlichen Wald. Nach dem Erreichen der Straße rollte ich den Kohlbühl auf der anderen Seite hinab nach Schnaittenbach. Das WAI ist auf seiner Reise nun bei mir zu Hause angekommen.
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