[SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

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  • evernorth
    Fuchs
    • 22.08.2010
    • 1836
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

    Herrliche Bilder aus den herbstlichen Birkenwäldern. Wirklich sehr toll und sehr
    fotogen. Schade, dass der Bericht schon bald zu Ende ist.
    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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    • Ljungdalen
      Alter Hase
      • 28.08.2017
      • 2735
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      #82
      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
      Mittwoch 18.09.2019 ...

      Tarraätno bei Såmmarlappa
      *Der* Fotostandort offenbar, und zu Recht. Lass uns eine Zeitreihe machen (vllt. hat noch jemand):


      16.09.2009


      17.09.2017

      Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
      Tarradalen im Herbst wäre mal einen Besuch wert.
      Absolut...


      18.09.2011 (und in dem Jahr war die Herbstfärbung schon fast weg...)

      Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
      Auf diesem Stück war ich im Tarradalen noch nicht unterwegs, ich erinnere mich nur, dass die Planken südlich der Brücke über den Tarraädno in keinem guten Zustand waren.
      Wurden irgendwann zwischen 2011 und 2017 erneuert, schätze eher näher zu 2017. Seither auch neue Wegweiser.

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      • Vintervik

        Fuchs
        • 05.11.2012
        • 1929
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        #83
        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
        Wurden irgendwann zwischen 2011 und 2017 erneuert, schätze eher näher zu 2017. Seither auch neue Wegweiser.
        Dann sind sie wohl 2017 erneuert worden.
        Ich bin da 2016 vorbeigekommen, die Schilder waren da schon neu. In dem Jahr haben sie in anderen Abschnitten des Padjelantaledens die Planken erneuert, insofern gut möglich, dass 2017 die südlicheren Teile drankamen.

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        • Pfiffie
          Fuchs
          • 10.10.2017
          • 2024
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          #84
          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

          Den Weg zwischen Durrotar und Kvikkjokk empfand ich als ausgesprochen gut ausgebaut. Die Bowlen waren nach meiner Erinnerung durchweg in einem guten Zustand letztes Jahr. Lediglich dort wo permanent Wasser drüber läuft sind sie durchaus rutschig, deswegen auch gestürzt. Manchmal aber nicht richtig festgenagelt bzw. locker. Aber das sie jetzt schon zerbröseln oder gar fehlten kann ich mich nicht dran erinnern.
          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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          • andrea2
            Dauerbesucher
            • 23.09.2010
            • 944
            • Privat

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            #85
            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

            Freitag 20.09.2019, Luoppal – Kvikkjokk


            Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

            Nachts tröpfelt es ab und zu aufs Zelt, regnete aber nicht stärker. Ich bin früh wach und als ich um 6 Uhr aus dem Zelt schaue, kommt gerade die Sonne etwas durch. Also schnell anziehen und vor zum Fluss um ein paar Fotos zu machen. Gerade sind die verschneiten Bergspitzen ins rosa Licht getaucht.


            Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken

            Je weiter die Sonne steigt, desto heller werden die Farben und der rosa Schimmer verschwindet.






            Nur Staika hüllt sich noch in Wolken

            Kurze Zeit später ist das Schauspiel vorbei und die Sonne wieder hinter den Wolken verschwunden.

            Jetzt wird erst mal gefrühstückt. Wie jeden Morgen gibt es Müsli und Kaffee. Genau wie die letzten beiden Tage fehlt uns ein bisschen die Motivation und wir haben keine rechte Lust durchzustarten. Und so trödeln wie wieder ziemlich lange. Heut wollen wir gerne noch mal eine Nacht draußen schlafen, obwohl es kein Problem wäre bis Kvikkjokk zu kommen. Aber dann ist der Urlaub ja auch schon fast vorbei. Wir haben uns überlegt vielleicht noch einen Tag in Kvikkjokk zu bleiben und dann noch mal ein oder zwei Tage in Jokkmokk, bevor es nach Süden geht.

            Das Wetter ist trocken, sieht aber ein bisschen komisch aus, fast bleiern. Laut Vorhersage soll es trocken bleiben. Kalt ist es immer noch. Irgendwann sind wir dann doch soweit und haben alles verpackt. Das Zelt ist nicht sehr nass und so lassen wir das Innenzelt eingehängt.

            Kurz nach 10 Uhr starten wir. Schon bald beginnt der Aufstieg zum letzten kleinen "Pass". Heute sind die Felsen und Bohlen fast trocken, so dass wir relativ entspannt laufen können. Die Sicht auf die schneebedeckten Berge ist fantastisch.







            Oben angekommen haben wir eine wunderschöne Aussicht talauf- und talabwärts. Inzwischen scheint auch die Sonne, trotzdem ist es immer noch sehr kalt im Wind. Eine längere Pause verkneifen wir uns deshalb auch.







            Der Weg führt nun durch den Wald abwärts. Es wird teilweise matschig, ein Blockfeld streifen wir am Rande.



            Eine Weile können wir die Njunjesstugan schon sehen, bevor wir sie um 11.30 Uhr erreichen. Die Hütten liegen wunderschön mit Blick auf die Berge.






            Blick durchs Hüttenfenster


            Blick von der Hütte

            Wir setzen uns für eine Schokopause in den Windschatten der Hütte, aber dort wird es uns bald zu kalt und wir gehen lieber in den offenen Winterraum.


            Winterraum in Njunjes


            Bick aus dem Hüttenfenster

            Hier ist es gemütlich warm und wir werden immer träger. Verlockend ist die Versuchung doch einfach noch einen Tag hier zu bleiben. Ich werfe einen Blick ins Hüttenbuch. Viele Eintragungen gibt es nicht, eine sticht mir allerdings besonders ins Auge. Anfang Mai 2018 war Claes Grundsten hier.

            OT: An diesen Eintrag muss ich denken, als vor zwei Wochen das neue Turistheft des STF im Briefkasten lag. In dem Heft schreibt Claes Grundsten über seine Sarektour die er in der ersten Maiwoche unternahm und dabei unter anderem in Njunjes übernachtete.

            Nach einer halben Stunde reißen wir uns dann aber zusammen, verlassen die gemütliche Hütte und machen uns wieder auf den Weg.





            Über die Brücke könnte man weglos in Richtung Sarddávágge und Pieskehaure wandern.


            Flussabwärts...


            und flussaufwärtes

            Der Weg ist abwechslungsreich, mal führt er durch dichten Birkenwald, mal über Moore und Heideflächen. Es geht nur geringfügig auf und ab. Entspannt zu laufende Abschnitte wechseln mit teilweise anstrengenden Stücken mit vielen Steinen und Wurzeln.





            Nach knapp 2 km erreichen wir Njunjes, ein kleines Gehöft mit baufälliger Scheune. Früher gab es hier ein Telefon, mit dem das Boot in Bobäcken bestellen konnte. Heute geht das viel unkomplizierter per Handy.



            Der Weg führt jetzt wieder sehr nah an den Fluss heran. Wir kommen an einigen wunderschönen Zeltstellen vorbei. Leider ist es noch viel zu früh um für heute hier zu bleiben.

            Wir wandern nun immer mehr durch Fichtenwald. Anfangs ist dieser noch sehr licht, mit schönen weiten Ausblicken. Auffallend ist die Stille im Wald. Das kenne ich sonst so nicht. Gerade wenn wir etwas weiter weg sind vom Fluss und das Rauschen nicht mehr höre, ist es fast gespenstisch still. Nur ganz selten lässt sich einmal ein Vogel vernehmen. Auch der Wind hat nachgelassen und die Sonne verschwindet langsam hinter dichter werdenden Schleierwolken.









            Bei Bäcken verläuft der Weg, anscheinend schon länger, anders als auf unserer Karte. Der Weg quert den Njunjesjåhkå erst deutlich weiter im Richtung Tarraätno, so dass wir an Bäcken gar nicht vorbei kommen.

            Bald erreichen wir den großen Fluss wieder. Der Tarraätno bildet hier eine beeindruckende Schlucht.





            Bis kurz vor Bobäcken wandern wir in einiger Entfernung vom Fluss. Zeltstellen finden wir jetzt nur noch in der Nähe der Flüsse, die wir queren. Eigentlich ja klar, denn sonst gibt es ja auch kein Wasser. Aber die Stellen sind alle nicht so toll. Entweder liegen sie mitten im düsteren Wald oder sie sind total schief. Das müssen wir nicht unbedingt haben, da laufen wir lieber durch bis zur Anlegestelle und schauen, ob wir dort noch etwas finden.









            Weiter geht es durch den Wald, immer mal wieder durch ein Moor, ein paar Flüsse werden mit Brücken überquert. Teilweise wirken die Brücken absolut überdimensionierte. Wenn man aber sieht was dort teilweise an entwurzelten Bäumen in den Bachbetten liegt, kann man sich in etwa vorstellen, was hier zu Zeiten der Schneeschmelze an Wasser in den Flüssen ist.

            Und so erreichen wir kurz vor 17 Uhr die Bootsanlegestelle in Bobäcken. Puh, hier sieht es auch nicht gerade gemütlich aus. Es gibt zwar Zeltstellen, aber schön ist was anderes. Was also tun? Wenn wir jetzt nach Kvikkjokk fahren, ist die Tour zu Ende, aber um jeden Preis wollen wir hier auch nicht bleiben. Dann doch lieber ein Bett in der Fjällstation.

            Also rufen wir mit dem Handy aus der Schutzhütte bei Björn an. Nach eine kurzen Diskussion mit Helen, meint er, er wäre in einer halben Stunde da. Wir haben also noch ein bisschen Zeit und sehen uns noch etwas um. Die Schutzhütte ist sehr einfach, ohne Ofen. Lädt also wirklich nicht zum Übernachten ein. Ansonsten gibt’s hier noch ein Plumpsklo und das war es dann auch schon. Wir setzten uns an den Anleger und warten. Es ist immer noch recht frisch und so unglaublich still.



            Eine knappe halbe Stunde später hören wir das Boot kommen und kurz darauf biegt Helena um die Ecke. Die Fahrt durch die Deltalandschaft ist wunderschön, aber auch echt kalt. Gut dass wir die Mützen und Handschuhe griffbereit haben.



            Wir unterhalten uns angeregt mit Helena. Sie meint, sie wusste schon, dass wir kommen würden. Wie das denn? Na ja, sie wusste nicht, dass "wir" kommen, aber sie hätte heute schon eine junge Wandererin gefahren, die meinte sie hätte gestern am späten Nachmittag ein Zelt gesehen. Ok, außer den vermeintlichen Jägern, haben wir niemanden bemerkt. Das Wetter ist natürlich auch ein Thema. Helena erzählt, es soll die nächsten Tage schön werde, schön aber kalt. Wie bitte, das wäre aber echt gemein. Schneller als gedacht sind wir in Kvikkjokk.

            Wir zahlen 250skr/Person, verabschieden uns und machen uns auf den Weg zur Fjällstation. Da es keine andere Übernachtungsmöglichkeit mehr gibt in Kvikkjokk, nehmen wir uns für eine Nacht ein Zimmer. Wir füllen die Anmeldung aus, bekommen unseren Schlüssel und suchen uns unser Zimmer.

            Naja, eine Lampe funktioniert gar nicht, eine Steckerleiste auch nicht. Die Betten machen den Eindruck als fallen sie gleich auseinander. Ob das am Ende der Saison immer so ist? Egal, wir holen nun schnell Handtücher und Kosmetikkram aus dem Auto und gehen Duschen. Herrlich!!!!!

            Danach geht’s ab in die Küche zum Kochen, für das Buffet sind wir zu spät dran. Die Küche ist nicht besonders groß für eine Hütte mit 60 Schlafplätzen, der Eßraum erst recht nicht. Wenn ich mich recht erinnere gibt es dort nur 12 Sitzplätze. Im Moment ist aber eh nichts mehr los, außer uns ist keiner in der Küche. Wir kochen, essen und spülen schnell, hier lockt es uns nicht länger sitzen zu bleiben. Also geht’s wieder ab aufs Zimmer. Ich schreibe das Tagebuch und mein Mann studiert die Möglichkeiten, die es hier vor Ort noch gibt. Es liegt ein Ordner mit Ausflugstipps auf dem Zimmer. Jetzt müssen wir mal überlegen, was noch geht die nächsten Tage.

            Zuerst rufe ich mal den Wetterbericht ab, wir haben noch so viele Daten über, da brauchen wir nicht mehr zu sparen. Als das Klingeln den eingetroffenen Bericht angekündigt, bleibt uns der Mund offen stehen. Die nächsten vier Tage Sonne, Sonne, Sonne und noch mal Sonne. Das ist so gemein!

            Wir fangen an zu rechnen. Wenn wir auf dem Heimweg wieder Jokkmokk – Orsa in einem Stück fahren, dort nur einen Tag bleiben und am Nachmittag des letzten Wandertages von Kvikkjokk noch nach Jokkmokk fahren, dann hätten wir doch noch vier Tage Zeit. Mit vier Tagen kann man schon was anfangen, aber was?

            Klar ist, dass ab 1000 m Höhe Schnee liegt, da geht nicht mehr viel. Wir könnten in Richtung Årrenjarka wandern, aber das ist doof, dann müssen wir den gleichen Weg zurück. Kungsleden genauso. Dann bleibt ja eigentlich nur noch eine Möglichkeit. Boarek!!! Und dann? Vor Jahren sind wir einmal von Kivkkjokk nach Boarek und dann vor der Watstelle nach Nordosten, am Gállakjávrre entlang und wieder zurück zum Kungsleden. Das wäre doch vielleicht was. Aber das war damals Ende Mai und die Moore waren noch mehr oder weniger gefroren. Ob wir da jetzt durch kommen? Und reicht uns dafür die Zeit? Egal, wir wollen noch mal raus, wollen das schöne Wetter nutzen. Wir laufen morgen Richtung Boarek und entscheiden dann weiter.

            Auf einmal ist nun alles wieder anders. Wir sind voll motiviert und freuen uns darauf noch mal vier Tage unterwegs zu sein. Wir gehen die Ausrüstung durch, sortieren aus was wir nicht mehr brauchen. Proviant brauchen wir definitiv nur für vier Tage, und auch die angefangene Gastkartusche fliegt raus. Es reicht, wenn wir die volle dabei habe. Wahrscheinlich hätte auch die angefangene alleine noch ausgereicht, aber sicher ist sicher, zumal es nachts sehr kalt werden soll. Da ist es gut wenn wir mal einen Tee mehr kochen können. Alles war wir nicht mehr brauchen wandert schon mal ins Auto, damit es morgen schneller geht.

            Jetzt ist es 22 Uhr und Zeit zum Schlafen. Ich besser noch eben meine Pflaster an den Fersen aus. Die haben die ganze Zeit wunderbar gehalten, aber heute unter der Dusche haben sie sich dann ganz schnell verabschiedet. Draußen ist es sternenklar und kalt, aber ich kann keine Polarlichter sehen.
            Zuletzt geändert von andrea2; 17.03.2020, 23:15.

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            • Blahake

              Fuchs
              • 18.06.2014
              • 1438
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              #86
              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
              ...Auf einmal ist nun alles wieder anders. Wir sind voll motiviert und freuen uns darauf noch mal vier Tage unterwegs zu sein.
              Jaaaa, das klingt gut, man braucht vielleicht manchmal nur Ziele und die Aussicht auf gutes Wetter

              Und für uns hat das den Vorteil, dass der Bericht noch weiter geht!

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1200
                • Privat

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                #87
                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                Diese Herbstbilder sind wirklich klasse, wenn auf den Bergspitzen schon der Schnee den nahenden Winter ankündigt und die Bäume farblich nochmal alles geben. Echt toll. Und freut mich zu lesen, dass ihr mit der Tour nach Boarek eine Möglichkeit gefunden habt das angekündigte schöne Wetter noch angemessen zu nutzen. Da bin ich mal auf die Bilder gespannt die dann noch kommen.

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                • woelfchen
                  Erfahren
                  • 20.03.2010
                  • 276
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                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                  Wunderschöne spätherbstliche Fotos. Wie ich diese Landschaft vermisse! Soooo schön. Hat sich jedenfalls gelohnt, diesen Bericht, insbesondere die Fotos nochmal am Laptop anzuschauen, als nur auf dem vergleichsweise Minidisplay vom Smartphone.

                  Landschaftlich traumhafte Tour, aber wie eisig es gewesen sein muss, mag ich mir im Moment nicht vorstellen.

                  Ich hoffe, es geht Euch gut!?

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                  • andrea2
                    Dauerbesucher
                    • 23.09.2010
                    • 944
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                    #89
                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                    Vielen Dank für die netten Antworten. Es stimmt, die Aussicht auf gutes Wetter und ein neues Ziel motivieren noch ein mal ganz anders. Das Wetter was schon sehr "speziell", aber gerade deshalb eben auch etwas ganz besonderes.

                    @wölfchen: uns geht's gut. Ich sitze gerade auf der Terasse unter der Markise und versuche mich zum Weiterschreiben zu motivieren. Das fällt mir im Moment etwas schwer. Ich hoffe ihr seid auch alle gesund und munter.

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                    • woelfchen
                      Erfahren
                      • 20.03.2010
                      • 276
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                      #90
                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                      Bin schon gespannt wie es weiter geht. Deine Fotos sind immer klasse und den Schreibstil mag ich auch sehr.

                      Ich kann gerade mal 5 Minuten die Füße auf dem Balkon hochlegen, weil die Kinder vor dem elektronischen Babysitter geparkt sind. Ich nutze die von Corona geschenkte Zeit mit ihnen eigentlich immer voll aus. Rumsitzen und anderen Hobbys nachgehen kann ich in spätestens 3 Jahren wieder genug

                      Vielleicht liegt es auch am Tarra im Wohnzimmer und den letzten drei Zeltnächten darin, dass ich gern wieder Berichte lese und in die Ferne schweifen will.

                      Und Berichte in den Regionen, in den man selbst unterwegs war, kann man immer so gut folgen - auch wenn ich jetzt nach nunmehr 7 Jahren hin und wieder die Fjällkarte zur Hand nehmen muss.

                      Also bitte motiviert Dich

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                      • andrea2
                        Dauerbesucher
                        • 23.09.2010
                        • 944
                        • Privat

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                        #91
                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                        Es hat endlich geklappt mit der Motivation, zumindest für einen weiteren Tag.

                        Samstag 21.09.2019, Kvikkjokk – Boarek


                        Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                        Geschlafen hab ich in der ungewohnten Wärme nicht besonders gut.

                        Der Wecker klingelt um 7 Uhr. Draußen strahlt die Sonne, aber es sieht ziemlich kalt aus, alles ist überreift. Zähne putzen und anziehen, dann geht es in die Küche. Mit dem elektrischen Kocher ist das Wasser schnell heiß. Wie immer gibt es Müsli und Kaffee.


                        Aussicht aus dem Fenster. Herbstlicher Birkenwald und Gasskájvo

                        Diesmal sind wir nicht alleine in der Küche. Mit uns frühstückt ein Däne, der am Mittwoch aus dem Sarek gekommen ist. Er ist von Suorva gestartet und dann über das Basstavágge nach Skaja und auf der Südseite des Rapa entlang, vor dem Gådokvágge hoch zur Brücke, hier hatte er den Wintereinbruch, und dann über Boarek nach Kvikkjokk. Wir lassen uns mehr erzählen, hatten wir doch auch schon über die Südseite des Rapa nachgedacht, aber aufgrund der Schilderungen des Dschungels dort wieder Abstand genommen. Er meinte das wäre alles nur halb so schlimm, vielleicht aber auch weil kaum noch Laub an den Bäumen war. Er hatte am meisten Bedenken vor dem Sarvesjåhkå. Am Ende war die Furt aber gar nicht dramatisch, nur der Wintereinbruch war heftig.

                        Inzwischen gesellt sich auch noch ein schwedisches Paar zu uns. Die beiden sind vielleicht ein paar Jahre älter als wir, aber da kann man sich auch schnell täuschen. Sie wollten eigentlich auch in den Sarek, haben die Tour aber abgebrochen als der Schnee kam und sind nun ein wenig frustriert und wollen heute abreisen.

                        Über dem ganzen Erzählen sind wir längst fertig mit dem Frühstück. Wir spülen noch eben das Geschirr und gehen wieder zurück aufs Zimmer. Bevor wir packen mache ich noch ein paar Fotos vom Aufenthaltsraum. Urgemütlich sieht es hier aus mit einer wunderbaren Aussicht auf den Wasserfall und die Berge.


                        Aussicht aus dem Aufenthaltsraum










                        Mit dem Fernglas kann man sogar das Observatorim auf dem Pårte sehen.

                        Im Zimmer macht sich das Packen um einiges leichter als im Zelt, ein paar Sachen kommen noch ins Auto, dann müssen wir nur noch fegen und zahlen. Wir fragen, ob es noch eine Möglichkeit gibt hier zu übernachten, wenn wir in vier Tagen wieder kommen und die Fjällstation schon zu hat. Es kann sein, dass noch jemand da ist, dann könnten wir ein Zimmer haben, aber die Küche und die sanitären Einrichtungen sind nicht mehr nutzbar, ansonsten gibt es keine andere Möglichkeit mehr in Kvikkjokk. Das bringt uns dann ja wenig, aber damit hatten wir ja auch schon gerechnet.

                        Es ist nun 9.30 Uhr, wir schultern die Rucksäcke und los geht es. Es ist fast wolkenlos und trotz der Sonne noch kalt. Nachts hatte es sicher wieder einige Grad unter null. Der Vorteil ist, dass der Matsch auf dem Weg gefroren ist. Wir laufen gleich zu Beginn ohne Fleece, Jacke und Mütze. Bei entsprechendem Tempo ist das nicht zu kalt, auch die Handschuhe ziehen wir bald aus.





                        Nachdem wir die Fjällstation mit dem Kungsledentor verlassen haben, geht es am Parkplatz vorbei, ein paar wenige Autos stehen hier immer noch, bevor dichter Fichtenwald beginnt. Der Weg ist sehr ausgetreten, und man muss sich etwas konzentrieren um nicht über einen der unendlich vielen Steinköpfe zu stolpern. Mit der Zeit werden die Steine weniger und der Weg läuft sich entspannter. Zeitweise laufen wir über Bohlen. teilweise sind sie überreift, und sehr rutschig. Dort wo Wasser steht, dass noch nicht zugefroren ist, sehen wir immer wieder nasse Hundepfotenabdrücke auf den Bohlen. Wir fragen uns, wo die Wanderer mit dem Hund wohl hingehen. Auf dem Kungsleden werden ab morgen die Boote für den Winter eingemottet, dann ist ab dem Laitaure Schluss und Boarek ist schon im Sarek, also sind Hunde verboten. Wir werden es nicht erfahren, denn wir holen sie nicht ein.





                        Heute treffen wir mehr Wanderer als in der ganzen letzten Woche zusammen. Das ist ganz ungewohnt, am Ende waren es aber auch nur 8 Leute. Meist gibt es nur ein kurzes Hallo, Kungleden ist doch anders als kleinere Wege.

                        Wir kommen gut voran und nach ca. 2 Std erreichen wir den Abzweiger nach Boarek. Hier steht eine kleine Bank, die allerdings immer zusammenbricht, wenn man nicht aufpasst. Wir ziehen alles an, was wir an Klamotten haben und machen eine kleine Schokoladenpause. Es wird schnell kalt, der Wind hat ordentlich zugelegt und hier fehlt der schützende Wald und so geht es bald weiter.



                        Der Weg ist jetzt zwar nicht mehr markiert aber gut ausgetreten und nicht zu verfehlen. Nach einem kurzen Waldstück müssen wir ein Moor durchqueren, dann geht es wieder in den Wald parallel zum Unna Dáhtá.


                        Der Weg nach Boarek mit Pårte und Boarektjåhkkå



                        Irgendwo hier treffen wir wieder auf einen Wanderer. Kaum haben wir den Kungsleden verlassen, kommt man schon wieder ins Gespräch. Wir stehen hier bestimmt eine halbe Stunde und unterhalten uns über den Wintereinbruch. Am Ende stellen wir auch noch fest, dass es sich bei dem Wanderer um einen ODSler handelt: Feigenbaum

                        Zitat von Feigenbaum Beitrag anzeigen
                        Hi ihr beiden!
                        Wir hatten uns im September getroffen, ich auf dem Rückweg vom Luohttoláhko über Parek, ihr auf dem Weg Richtung Berge....

                        Jedenfalls war der Weg über Luohttolahko bei dem Wetter für mich die anspruchsvollste Bergaufgabe, der ich mich je gestellt gesehen hab. Und die einsamste. Aber dazu werd ich hoffentlich auch noch einen Bericht abfassen. Will aber noch warten, bis der dazugehörige 8mm-Film fertig ist, ich hatt ja sonst keine Kamera dabei und ein Bericht ohne Bilder ist irgendwie nur halbgeil.

                        Danke für die Bilder, den tollen Bericht und die Gedanken an diese Landschaft zu dieser Jahreszeit!
                        Ich werde jetzt nicht zu viel verraten, was er uns von seiner Tour erzählt hat, denn da kommt ja hoffentlich noch ein Bericht. Auf jeden Fall tat es uns noch einmal gut, bestätigt zu bekommen, dass die Verhältnisse auf dem Luohttoláhko nach dem Wintereinbruch extrem waren und somit unsere Entscheidung auf den Padjelantaleden auszuweichen für uns genau richtig war. Zumal die Schneegrenze immer noch bei 900 - 1000 m Höhe liegt.

                        Nach der halben Stunde sind wir durchgefroren, müssen schnell weiter und verabschieden uns somit. Wir kommen näher ans Ufer des Unna Dáhtá. Am See entlang geht es durch den Wald bis der Unna Dáhtá in den Stuor Dáhtá übergeht. Vor vielen Jahren hatten wir hier irgendwo einen wunderschönen Zeltplatz mit Blick über den See. Den wollen wir uns mal ansehen. Bei dem starken Wind ist es vielleicht keine gute Idee bis auf die Hochebene zu steigen. Leider können wir den Platz nicht finden, aber in 30 Jahren kann sich auch einiges verändert haben. Wir waren der Meinung, dass die Stelle schon am Stuor Dáhtá gewesen sein muss. Erst am Abend sehe ich auf meiner abfotografierten BD10 mit den eingezeichneten Touren und Zeltstellen, dass der Platz noch am Unna Dáhtá war. So kann man sich irren. Dort hatten wir zwar was gesehen, aber nicht weiter nachgesehen, da wir ja fest überzeugt waren unser toller Platz kommt erst noch.

                        Aber das wissen wir jetzt noch nicht. Wir sind nun schon ein Stück den Anstieg hinauf und entfernen uns immer weiter vom See. Hier kommt unsere Stelle nicht mehr. Das letzte Wasser war auf Höhe des Übergangs der beiden Seen, dort floss ein kleiner Bach. So wie es aussieht kommt erst mal eine Weile keines mehr. Aber zurück zu gehen, darauf haben wir auch keine Lust. Also geht es weiter, zuerst ganz schön steil den Berg hinauf. Das Wetter ist schwierig, bei Anstrengung und Sonne wird es gleich sehr warm, im Schatten bei Wind frieren wir dann schnell. Aber wir wollen uns ja nun nicht beklagen. Wir machen an einer windgeschützten sonnigen Stelle noch eine kleine Pause.

                        Weiter geht es steil bergan, dann wieder ein Stück abwärts. Etwa auf der Grenze zum Sarek finden sich ein paar Zeltstellen, allerdings mitten im Wald mit null Aussicht. Es ist ja eigentlich auch noch sehr früh und wir könnten noch einen ganze Weile laufen, wir haben nur etwas Angst, wie kalt es wohl weiter oben wird.

                        Also wieder weiter. Inzwischen haben wir den Fichtenwald verlasse und wandern durch Birken. Aber der wunderschöne gelbe Birkenwald ist über Nacht verschwunden. Die Bäume sind kahl und alles sieht jetzt schon sehr grau und winterlich aus. Ab und zu verschwindet die Sonne hinter den Wolken, dann wird es noch ungemütlicher. Das Gelände wird nun flacher, wir können wieder auf Boarek und Pårte sehen, vollkommen in Weiß.




                        Kahler Birkenwald, dahinter der Boarektjåhkkå

                        Der Wind wird stärker und es wird Zeit das wir eine windgeschützte Stelle finden, bevor wir die letzte Rippe, die noch ein bisschen Schutz nach Westen bietet auch noch hinter uns lassen. Es ist nur nicht so einfach etwas zu finden. Entweder sind die Stellen uneben oder es gibt kein Wasser und da es noch früh am Tag ist, sind wir auch noch anspruchsvoll. Auf etwa 700 m Höhe, vor dem ersten großen Moor finden wir eine Stelle mit fantastischer Aussicht. Allerdings ist der Wind hier schon stärker und auch das Wasser ist ein paar 100 m weit weg und nur ein kleines Rinnsal durchs Moor. Aber noch höher wollen wir wirklich nicht hinauf. Wir bleiben hier, auch wenn es erst 15.30 Uhr ist. Immerhin sind wir heute für unsere Verhältnisse auch früh losgelaufen. ;)


                        Blick über die Boarekebene auf den Boarektjåhkkå, links in den Wolken der Pårte

                        Zeltaufbau im Sturm geht nur zu zweit. Als es steht, wische ich es aus und richte schon mal ein, während mein Mann Wasser holt. Während ich beim Einräumen bin, kommen wieder zwei Wanderer vorbei. Da das Zelt etwas abseits vom Weg steht, kommt es zu keiner Unterhaltung. Die beiden sehen aber so aus, als würden sie auch nach einem Zeltplatz suchen. Sie bleiben immer wieder stehen und inspizieren Stellen, gehen am Ende aber doch weiter.




                        Balto wärmt schon mal den Schlafsack

                        Wir verziehen uns nun erst mal ins Zelt, ziehen trockene Klamotten an, und machen es uns gemütlich. Nachdem wir uns kurz im Schlafsack aufgewärmt haben gibt’s Kaffee und Erdnüsse. Nach einer kleinen Pause fängt mein Mann an das Abendessen zu kochen während ich Tagebuch schreibe. Heute gibt es Reis mit Pfifferlingsauce und viel Butter. Im Tagebuch steht "Ganz lecker", was auch immer das heißt. Zum Abschluss wieder ein Tee.





                        Draußen ist es inzwischen echt kalt, am Himmel sind nur nach wenige Wolken. In der Nacht wird es sicher wieder frieren. Wir gehen schon mal Zähne putzen, denn später wird’s immer ungemütlicher. Noch etwas Aufräumen und dann wird die Karte studiert. Zu weit wollen wir in den letzten drei Tagen nicht mehr laufen. Optimal wäre es, wenn wir Richtung Gállakjávrre durchkämen. Auf der Karte ist kurz vor der Watstelle vor Boarek ein Weg eingezeichnet, der nach SO zu einem Rengärde führt. Wenn wir den Weg finden, dann sollten wir ganz gut durch den Sumpf kommen. Wir könnten südlich des Gállakjávrre zelten, den Gállakvárre besteigen, dann ein Tag zur Pårtestugan und ein weiterer bis Kvikkjokk, das passt. Nur was machen wir, wenn wir durch das Moor nicht durch kommen? Alternativ könnten wir durch die Furt weiter zwischen Unna und Stuor Jierrtá hindurch und dann um das Ijvvárláhko herum zum Kungsleden auf Höhe des Huornnásj und über die Pårtestugan zurück nach Kvikkjokk. Aber das sind gut und gern 40 km und eigentlich ist uns das schon fast zu weit für drei Tage. Wir müssen morgen vor Ort entscheiden.



                        Und nun ist der Abend der Einleitung gekommen:

                        Es ist 19.30 Uhr, draußen ist es kalt, richtig kalt, stürmisch und schon fast dunkel. Wir liegen im Schlafsack und haben es schön warm. Die Verrichtungen am Abend eines Wandertages sind bereits alle erledigt. Die Heringe sind gegen den Sturm mit Steinen beschwert. Wir haben ein leckeres warmes Trekkingessen im Bauch und jede Menge Tee, das Tourentagebuch ist geschrieben, Wasser ist aufgefüllt und genauso wie die Schuhe möglichst nah am Innenzelt gelagert, damit nicht alles einfriert, sogar die Zähne sind geputzt, denn später können wir uns dazu sicher nicht mehr durchringen. Eigentlich sollten wir nach Polarlichtern Ausschau halten, denn der Himmel ist sternenklar, aber bei den Temperaturen?

                        Was machen wir nun mit dem angebrochenen Abend? Sicher könnten wir noch etwas lesen, aber dazu müssten wir die Hände aus dem Schlafsack nehmen. Außerdem haben wir nur noch eine gute Taschenlampe mit voller Batterie und die wollen wir für den Notfall aufheben. Oder ich könnt noch etwas Hörbuch hören, aber da muss erst der Akku aufgeladen werden und dazu hab ich auch keine Lust.

                        Nach 10 Wandertagen, an denen es früh dunkel wird, ist auch schon alles besprochen, was besprochen werden muss und den Alltag von zu Hause wollen wir jetzt nicht diskutieren, den haben wir ja ganz bewusst für einige Zeit hinter uns gelassen.
                        Wenn wir jetzt vor uns hin dösen sind wir null Komma nichts wieder eingeschlafen.

                        "Erzähl mir etwas" sage ich zu meinem Mann, "erzähl mir einen Witz".
                        "Ich weiß keinen"
                        Ich sage: "Kommt Gandhi zum Augenarzt…" und wir müssen beide lachen, denn das ist einer der wenigen Witze, den wir nicht vergessen haben.
                        Mein Mann vollendet: …"Der Doktor mustert den Patienten und fragt Gandhi: "Na, ist Ihre alte nicht mehr scharf genug?" Worauf Gandhi antwortet: "Das geht Sie gar nichts an. Ich brauche eine neue Brille." "

                        Viele Witze wurden es an diesem Abend nicht mehr, aber der eine oder andere ist in den nächsten Tagen aus den Tiefen des Unterbewusstseins aufgetaucht.

                        "Kommt Gandhi zum Augenarzt…." ist quasi zu unserem Abendritual geworden.
                        Zuletzt geändert von andrea2; 23.04.2020, 14:38.

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                        • woelfchen
                          Erfahren
                          • 20.03.2010
                          • 276
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                          #92
                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                          Danke für die Fortsetzung!

                          Ich bin schon gespannt, ob ihr durch den Sumpf gekommen seid ... gehe aber mal davon aus

                          Wie immer tolle Fotos.

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                          • Taffinaff
                            Fuchs
                            • 03.01.2014
                            • 1067
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                            Eine weitere Neuerung ist ein Satellitenkommunikator. Bisher war das nie ein Thema aber die Kombination aus Sarek und der späten Jahreszeit, hat uns doch etwas zu denken gegeben. Ganz kurzfristig konnten wir ein InReach Mini leihen. Es hat mich viele Stunden und etliche Telefonate bzw. Mails mit den netten Mitarbeitern von Global SafeTrack gekostet, bis ich das Gerät und die dazugehörigen Webaccounts, so weit im Griff hatte, dass ich mir zutraute, damit unsere Route zu tracken, mit den Interessierten daheim zu teilen und vor allem immer an den neuesten Wetterbericht zu kommen. Der SOS Knopf, den wir hoffentlich nicht brauchen, erklärt sich dagegen von selbst.
                            Wunderbarer Bericht, danke!

                            Was den Inreach angeht, so habe ich das bisher eher zur Psychotherapie mitgenommen, nicht zuletzt fuer die Familie. 2018 gab es dann den Augenöffner. Da war ich Anfang Juli im Sarek und konnte eines Tages einen Rettungshubschrauber beobachten, der durch das Rapadalen flog. Eine Woche später erfuhr ich dann die Geschichte dazu. Am Bahnhof in Gällivare traf ich einen jungen Mann, der mich um Hilfe bat, ihm seinen Rucksack in den Zug zu laden. Wir hatten dann das selbe Abteil im Nachtzug und seine Geschichte ist also diese: Er machte seine erste Tour in der Gegend und war dafuer bestens präpariert, jung, fit, reichlich Wanderererfahrung aus den Alpen. Eines Morgens in der Wildnins erwachte er mit Bauchschmerzen und allgemeiner Schwäche, so dass er kaum aufstehen konnte. Kein Telefonnetz weit und breit und er hatte keinen Satellitendingens mit. Er quälte sich dann viele Stunden zu Fuss weiter, zehn Kilometer durch den Sarek, wobei es ihm immer schlechter ging. Am Ende seiner Kräfte erreichte er das Nottelefon bei der Skarjahuette und rief den Heli. Der brachte ihn dann ins Krankenhaus nach Gällivare, wo man ihn sofort wegen einer perforierten Appendizitis operierte. Fit wie er war, konnte er dann nach ein paar Tagen den Zug nehmen. Die Geschichte hätte aber auch ganz anders ausgehen können, wäre er bisschen weiter weg gewesen oder hätte das Telefon nicht funktioniert, oder wäre das einer weniger robusten Person passiert...

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                            • andrea2
                              Dauerbesucher
                              • 23.09.2010
                              • 944
                              • Privat

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                              #94
                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                              Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen

                              Ich bin schon gespannt, ob ihr durch den Sumpf gekommen seid ... gehe aber mal davon aus
                              Mal sehen Ich hab zwar Text und Fotos für den nächsten Tag fertig, aber das Zusammenbasteln dauert noch ein bisschen.

                              Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                              Wunderbarer Bericht, danke!

                              Was den Inreach angeht, so habe ich das bisher eher zur Psychotherapie mitgenommen, nicht zuletzt fuer die Familie. 2018 gab es dann den Augenöffner. Da war ich Anfang Juli im Sarek und konnte eines Tages einen Rettungshubschrauber beobachten, der durch das Rapadalen flog. Eine Woche später erfuhr ich dann die Geschichte dazu....
                              Das ist schon krass, aber sowas kann immer passieren. Da war man noch nicht mal unvorsichtig, denn man lässt sich ja normalerweise nicht prophylaktisch den Blinddarm rausnehmen. Als wir vor über 30 Jahren das erste Mal im Sarek waren, da gabs weder Notfallsender noch Handy. Das war schon nochmal ganz was anderes. Genau deshalb wurde auch eindringlich empfohlen nicht alleine in den Sarek (oder andere weit abgelegene Gebiete) zu gehen. Im schlimmsten Fall hat man 2-3 Tage zu gehen bis zum nächsten Telefon, da kann es für eine Rettung schon knapp werden.

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                              • Pfiffie
                                Fuchs
                                • 10.10.2017
                                • 2024
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                                #95
                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                Wahnsinn die Bilder. Birken ohne Blätter und in den Bergen schon eine geschlossene Schneedecke. Sehr beeindruckend. Das geht im Norden so wahnsinnig schnell und ruck zuck ist Winter.
                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                • andrea2
                                  Dauerbesucher
                                  • 23.09.2010
                                  • 944
                                  • Privat

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                                  #96
                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                  Sonntag 22.09.2019, Boarek – Unna Jierttá


                                  Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                  Heute war ein harter Tag, eine große Watstelle und viele kleine, 3 x unter dem Rentierzaun durch krabbeln und jede Menge Weiden, aber das Wetter war der absolute Traum. Wolkenlos blaue Himmel und kaum Wind.

                                  Aber der Reihe nach. In der Nacht ist es sternenklar und es wird richtig kalt, überall friert die Feuchtigkeit, am Außenzelt von außen und von innen und sogar innen am Innenzelt. Morgens ist das Wasser in den Wassersäcken und den Flaschen teilweise gefroren. Wir legen die Säcke in die Sonne, damit wir eine Chance haben sie vor dem Packen zu leeren, um sie dann zusammen rollen zu können. Aber obwohl wir morgens immer lange brauchen, ist das Eis vor dem Aufbruch noch nicht völlig geschmolzen. In den Flaschen ist es nicht so schlimm, die kommen ja eh wie sie sind an bzw. in den Rucksack. Zum Glück ist noch genug flüssiges Wasser in den Säcken und Flaschen und so können wir Wasser für das Frühstück kochen, ohne noch mal zur Wasserstelle zu müssen, welche auch teilweise zugefroren ist, wie wir später feststellen.



                                  Aber, wir haben nicht gefroren, die Schlafsäcke haben gut warm gehalten. Nachts hat der Wind völlig aufgehört und morgens scheint die Sonne zum Glück auf das Zelt. Wir bleiben etwas länger liegen, stehen erst um 7.30 Uhr auf. Vielleicht wird es ja schon mal ein bisschen wärmer. Und tatsächlich, draußen ist es gar nicht so unangenehm in der Sonne und ohne Wind.


                                  Boarektjåhkkå


                                  Tjevrra (links) und Pårte

                                  Zum Frühstück gibt es wieder Müsli und Kaffee. Die Sonne scheint ins Zelt, es geht uns gut. Wir können das Frühstück ganz entspannt genießen. Das Parken macht sich auch einfacher. Bei dem schönen Wetter kann man seinen ganzen Kram draußen verteilen. Das Innenzelt hängen wir zum Einpacken wieder aus, um Innen- und Außenzelt besser ausschütteln zu können.



                                  Um 10.20 sind wir fertig. Wir starten wie gestern, ohne Fleece und Jake, aber mit langer Unterhose. Es geht nun über die wunderschöne Boarekhochebene. Durch Moore und an Seen vorbei, die alle überfroren sind, und immer wieder über kleine Hügel. Und dabei immer der Blick auf die schneebedeckten Berge rundherum. Es ist einfach nur fantastisch.


                                  Der erste See linker Hand, dahinter die Sähkokwand, weiß verschneit der Tjollda im Hintergrund


                                  Tjevrra (links) und Pårte, angeschnitten der Boarektjåhkkå


                                  Tjollda und Sähkok


                                  Pårte und Boarektjåhkkå


                                  Boarektjåhkkå mit Gåssgågårsså


                                  Vallespiken und Tarrekaise


                                  Boarektjåhkkå und rechts der Stuor Jierrtá, dazwischen geht’s zur Brücke über den Gådokjåhkå


                                  Und zum Schluss noch das ganze Panorama v. l. n. r. Vallspieken und Tarrekaise, Tjuollda, Sähkok, Tjieveea, Pårte. Boarektjåhkkå und Stuor Jierrtá
                                  Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken


                                  Der Weg schlängelt sich geschickt durch das Labyrinth. Der Boden ist hart gefroren und somit auch nicht besonders matschig. Nach einer Stunde haben wir etwa die Stelle erreicht, an der der Weg zum Rengärde abgehen sollte, aber wir können hier nichts finden, nichts was auch nur annähernd nach Weg aussieht. Wir steigen auf einen Hügel um uns einen Überblick verschaffen zu können. Es sieht nicht so aus, als könne man hier einfach querfeldein laufe, überall sind kleine und größere nasse bis sehr nasse Moorflächen zu sehen. So richtig toll schaut die Gegend eh nicht aus zum Laufen. Hinter den Mooren geht es einen verblockten Hang hoch mit lichten Birkenwäldern. Fotos habe ich leider keine gemacht in diese Richtung, das war wohl nicht fotogen genug.


                                  Vallespieken mit Vállevárre und Tarrekaisemassiv. Hier kann man gut sehen, dass der Schnee noch bis aufs Vállevárre herunter reicht.


                                  Vallespieken mit Vállevárre und Tarrekaisemassiv
                                  Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken


                                  Also weiter zu Watstelle und auf den Weg hoffen, der von dort abgehen soll zum Rengärde. Dann gehen wir halt etwas zurück.

                                  Schneller als gedacht, stehen wir an der Watstelle. Das sieht ja gar nicht so schlimm aus. Nur einen Weg gibt es auch hier nicht. Vor vielen Jahren standen wir hier Mitte Juni und hatten keine Chance durch den Fluss zu kommen, die Schneeschmelze war in vollem Gange. Damals sind wir am Boarekjåhkå entlang Richtung Gállakjávrre. Das ging aber auch nur, weil der Boden vom Winter noch gefroren war. Heute sieht es nicht so aus, als wäre das eine gute Idee.

                                  Also doch Plan B? Schnell ist der Entschluss gefasst, wir gehen jetzt rüber und dann oberhalb des Unna Jierttá entlang. Mein Mann kommt mit Stiefeln rüber, ich ziehe lieber gleich die Crocs an. Ich hasse das Balancieren auf den nassen Felsen im Fluss. Zusammen mit den Neoprensocken ist es auch gar nicht so kalt im Wasser. Mit den Crocs habe ich auch guten Halt auf den Steinen und bin schnell drüben. Das Umziehen dauert deutlich länger als das eigentliche Furten. Da die Sonne so wunderbar scheint, und es sich auf den Bohlen bequem sitzt, machen wir gleich noch eine Pause und essen eine Schokolade.


                                  Watstelle im Gegenlicht



                                  Zu lang wollen wir aber nicht pausieren, wir haben ja nun doch noch einiges an Strecke vor uns. Weiter geht es, den Weg hoch zur Samensiedlung. Immer mit dem Blick auf die Berge rundherum. Vom Vallespiken über Tarrekaise, Tjullda, Tsahtsa, Pårte und Boarektjåhkkå. Ins Tjuoldavágge kann man auch hinein sehen.

                                  Vor dem Samendorf zweigt ein Weg ab zur Hütte von Axel Hamberg ab. Ein fast lieblicher grüner Fleck, schön geschützt in einem Birkenwäldchen. Hütte und Messstation sind abgesperrt. Wie eine Tafel erklärt, wurde die Hütte zur Versorgung des Observatorium auf dem Pårte gebaut und später als Meteorologische Messstation genutzt.


                                  Zum Lesen des Textes 2 x klicken







                                  Hier findet man übrigens eine lesenswerte PDF-Datei über den Bau der Hütten im Sarek:
                                  http://www.axelhamberg.se/pdf/Hamberg_Bau_von_Hutten.pdf


                                  In dem Wäldchen liegen die Hütten von Boarek weit verteilt.


                                  Vereister Bach im Wald.


                                  Flechten

                                  Es geht durch den kahlen Birkenwald, der Weg führt uns nicht direkt durchs Dorf, sondern westlich herum. So steigen wir weiter aufwärts und kommen langsam aus dem Wald raus.

                                  Das Samendorf liegt nun schon unter uns und als sich der Weg immer weiter nach Westen wendet, verlassen wir ihn und gehen weglos weiter. Ein Stück steigen wir parallel zum Gasskagårsåjågåsj, furten den Bach auf einer Höhe von etwa 780 m und wenden uns nach Osten.


                                  Blick zurück über die Siedlung, die Boarekeben und im Hintergrund Kabla


                                  Blick nach Westen, Gasskagårsåjågåsj

                                  Wir hatten uns eigentlich vorgestellt, so weit oben am Hang zu laufen, dass wir die Weiden unter uns lassen, aber weiter oben sieht es nicht besser aus und bis auf 1000 m Höhe wollen wir auch nicht steigen. Die nächsten Kilometer werden also sehr anstrengend mit vielen Weiden und Zwergbirken und immer wieder Sumpf. Einge Bäche müssen gequert werden, was nicht immer ganz einfach ist, da es durch das Eis, bzw. Schneereste die sich im Schatten gehalten haben, im Wasser und auf den Steinen sehr rutschig ist. Einmal passiert es dann natürlich auch, ich rutsche vom Felsen und bekomme eine Ladung Wasser in den Stiefel. Mist, also erst mal Stiefel aus, Socken auswringen und alles wieder anziehen.


                                  Paß zwischen Boarektjåhkkå und rechts dem Stuor Jierrtá, dazwischen geht’s zur Brücke über den Gådokjåhkå. Wir bleiben unterhalb des Stuor Jierrtá


                                  Vereister Bach, dahinter Gállakvárre


                                  Hier wächst reichlich Engelwurz.

                                  So suchen wir uns Stück für Stück den besten Weg. Belohnt werden wir durch die Aussicht auf die Seenplatte und die Berge. Und mit dem Anblick von drei Elchen, ein kapitaler Bulle mit zwei Elchkühen. Die drei stehen genau dort, wo wir lang wollen und machen keinerlei Anstalten das Weite zu suchen. Ganz wohl ist uns dabei nicht, so gehen wir langsam weiter, unterhalten und nicht mehr leise, sondern extra laut und sind dann doch erleichter, als die drei Fersengeld geben.


                                  Weiden soweit das Auge reicht, rechts der Gállakvárre


                                  Noch besser: Weiden mit Sumpf


                                  Suchbild, Echbulle und eine Kuh

                                  Kurze Zeit später landet in der Samensiedlung ein Hubschrauber. Ob die wohl wieder Elche jagen wollen? Nach kurzer Zeit sieht man aus einem Schornstein Rauch aufstiegen. Wahrscheinlich nehmen sie nur ihren Sonntagnachmittagskaffee hier ein.

                                  Langsam kommt ein bisschen Wind auf und so ist es nicht mehr ganz so gemütlich in den Pausen. Wir ziehen wieder die Jacken über.

                                  Wir halten nun auf das Rengärde im Sattel zwischen Unna und Stuor Jierttá zu. Das ist ein guter Anhaltspunkt und zusammen mit der kleinen Hütte dort, kann man es schon lange sehen. Auf dem Weg dorthin, kommen wir über eine ausgefahrene Quadspuren, sogar mit einer Markierung.


                                  Wir kommen langsam höher. Unterhalb des Gállakvárre sieht man nun den Gállakjavrre. Im Hintergrund der Pass zwischen dem Favnoajvve und Huornnásj über den der Kungsleden verläuft


                                  Blick zurück über das Seenplateau mit Vallespiken und Tarrekaise


                                  Quadspur mit Markierung, wahrscheinlich kommend vom Samendorf


                                  Und da geht’s sie weiter. Wir gehen allerdings links hoch zum Rengärde

                                  Als wir den ersten Zaun erreichen, stellt sich das nächste Problem. Hier kommen wir nicht so einfach unter dem Zaun durch. Er sieht relativ neu und sehr stabil aus. Wir müssen lange suchen, bis wir eine Stelle finden, an der wir unten durch krabbeln können. Das Ganze dann auch gleich drei Mal. Der komplette "Pass" ist hier abgesperrt. Anders als auf der Karte eingezeichnet, verläuft ein Zaun nach Südosten den Unna Jierttá hoch, einer nach Nordwesten bis zum Fuß des Stuor Jierrtá und dann noch einer in der Mitte des Passes nach Nordosten. Alle laufen auf das eigentliche Regärde zu und sind sehr stabil gebaut.


                                  Endlich ist der erste Durchschlupf gefunden


                                  Obwohl den ganzen Tag die Sonne schien, ist hier noch alles gefroren


                                  Rengärde (Ein Rengatter zum Trennen und Markieren der Rentiere)

                                  Als das endlich geschafft ist, ist es auch schon 17 Uhr durch. Bis um 18 Uhr wollen wir eigentlich das Zelt stehen haben, damit es nicht zu spät wird. Wir gehen noch etwas weiter, nördlich um den Unna Jierttá herum, um eine bessere Übersicht zu haben. Hier im Schatten des Berges, wo die Sonne kaum hinscheint, liegt sogar noch Schnee. Bald können wir das Ijvvárláhko überblicken. Sowohl die Umrundung auf der östlichen Seite sieht machbar aus, als auch der direkte Abstieg nach Süden zum Kungsleden. Eigentlich ist ja schon beschlossen, dass wir, wenn das Wetter morgen wieder so schön ist, die östliche Variante gehen wollen.


                                  Ijvvárlláhko


                                  Neugierige Rentiere


                                  Blick zurück, Stuor Jierrtá

                                  Jetzt wollen wir aber erst mal einen Platz fürs Zelt haben. Dazu laufen wir noch bis zum ersten Bach. Hier finden wir wieder eine wunderschöne Stelle mit fantastischer Aussicht. Schnell ist das Außenzelt aufgebaut, das Einhängen des Innenzeltes ist inzwischen Routine. Während mein Mann sich mit den zwei Wassersäcken und den beiden Flaschen auf dem Weg zum Wasser holen macht, wische ich das Zelt aus, es ist doch noch sehr nass von heute Morgen, blase die Isomatten auf und hole die Schlafsäcke raus. Denen tut es auch gut, wenn sie noch ein bisschen trocknen können.


                                  Das Zelt steht unterhalb des Unna Jierrtá, leider schon im Schatten


                                  Blick aus dem Zelt über das Ijvvárláhko

                                  Nachdem wir uns fertig eingerichtet und umgezogen haben, gibt es eine Kaffee und gleich im Anschluss das Abendessen, heute essen wir Couscous mit "Quattro Formaggi", wie immer lecker, und zum Schluss noch einen Tee. Danach schreibe ich mit Handschuhen und im Licht der Stirnlampe den Tagebucheintrag.

                                  Jetzt ist es 20 Uhr und es wird schon wieder dunkel. Die Wassersäcke und Flaschen holen wir heute Nacht ins Zelt, damit das Wasser nicht wieder friert. Ich hoffe meine nassen Stiefel sind morgen kein Eispanzer. Wir dösen nun etwas, ein paar Witze sind uns auch noch eingefallen und um 22 Uhr geht es noch mal raus zum Zähneputzen und Pipi machen. Es ist schon wieder alles gefroren. Der Boden knistert wenn man darüber läuft. Am Himmel zeigt sich ein ganz schwaches Polarlich.
                                  Zuletzt geändert von andrea2; 01.05.2020, 21:54.

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                                  • Pfiffie
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                                    #97
                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                    Fantastisch, ein Wetterchen habt ihr da gehabt
                                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                    • andrea2
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                                      • 23.09.2010
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                                      #98
                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                      Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                      Fantastisch, ein Wetterchen habt ihr da gehabt
                                      Ja, das haben wir uns aber auch hart verdient.

                                      Wir waren auch jeden Tag sehr sehr glücklich, dass wir noch mal losgezogen sind. Ich darf mir gar nicht vorstellen, wir wären nach Jokkmokk gefahren und hätten dort dieses Traumwetter gehabt.

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                                      • TilmannG
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                                        • 29.10.2013
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                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                        Wirklich suuuuper schön! Ich hätt so Bock auf Schnee, selbst der dünne Herbst-Puder löst bei mir Sehnsüchte aus...
                                        Grüße von Tilmann
                                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                        • vobo

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                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                          Wunderschöner Tag so spät im Jahr - wenn man so ein Wetter erwischt ist es echt herrlich. Und diese Zuckerhüte sind auch echt herrlich. Danke für den Axel Hamberg Bericht, da habe ich gleich in der Mittagspause was zu lesen.

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