Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

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    • 19.08.2009
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    AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

    Das ist eh dabei. Aber auf Ski kommt es wirklich selten vor, dass man draussen übernachten muss. Die Lawinen sind die Hauptgefahr, würde ich sagen. Abgeschiedene Touren mit Pulka im hohen Norden sind was anderes.
    "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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    • Kuoika
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      • 23.08.2012
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      AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

      Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
      OT: Hat es in Lappland auch Gletscher? Ich war zuletzt mit Ausrüstung und Essen für 2,3 Tage Skihochtour schon auf über 10 Kg. und das obwohl ich auf den Lawinenrucksack verzichtet habe. Dazu darf der Rucksack auch nicht so gross sein, dass es bei der Skiabfahrt richtig unbequem wird. In Lappland dürfte die Hüttendichte auch eine andere sein als in den Alpen. Um eine Nacht im Winter draussen zu überleben hätte ich meinen Winterschlafsack nehmen müssen, der hätte in dem Rucksack gar nicht reingepasst.
      Ähm ja, Gletcher gibt es , wenn gleich mit geringerer Dichte und natuerlich meist nicht Ziel von Huettentouren. Trotzdem wundert es mich. Mit Schaufel, Windsack und einem 3-Jahreszeitenschlafsack (also kleiner als Dein Winterschlafsack) sollte man schon weiterkommen.

      Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
      In den Alpen haste auf Skitour doch ganz andere Rückzugsmöglichkeiten: die schnelle Abfahrt ins Tal.
      Bei aufkommendem Schlechtwetter z.B. fährts du halt runter und sitzt in 30-60min nicht in einer kalten Hütte, sondern im Restaurant.
      Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
      Das ist eh dabei. Aber auf Ski kommt es wirklich selten vor, dass man draussen übernachten muss. Die Lawinen sind die Hauptgefahr, würde ich sagen. Abgeschiedene Touren mit Pulka im hohen Norden sind was anderes.
      Huettentour ist nicht gleich Pulkatour. Und Huettentour ist meist nicht so abgeschieden wie eine Zelttour. Wenn man im whiteout 100 m vor der Huette einschneit und nicht mehr bis zur Huette findet, ist es ziemlich egal wie weit weg die Huette war, von der man gestartet ist ("Abgeschiedenheit", Lappland vs. Alpen) oder ob die Huette eine Selbsversorgerhuette oder ein Berghotel ist.

      Der Schlafsack ist natuerlich so oder so keine Ausrede fuer zu spätes Umdrehen oder unueberlegtes Starten.

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      • Vegareve
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        AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

        Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
        Ähm ja, Gletcher gibt es , wenn gleich mit geringerer Dichte und natuerlich meist nicht Ziel von Huettentouren.
        Damit hast Du schon mal viel weniger Gewicht und viel mehr Platz im Rucksack (weil die Gletscherausrüstung fehlt). Ich sage nicht, dass niemand einen Schlafsack auf Skitour mitnimmt (wenn man unbewartete Hütten oder Biwakschachteln anpeilt, öfters schon), aber in, sagen wir mal, 98% der Fälle braucht man das nicht und man will nicht unnötig viel schleppen.
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        • Kuoika
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          • 23.08.2012
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          AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

          Ok.
          Gebraucht haben wir unsere Schlafsäcke in dem Sinne zum Glueck auch nicht.

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          • Tristero
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            • 11.05.2018
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            AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

            Bin neu hier, lese aber schon eine Weile mit. Oben sind schon zahlreiche gute Beiträge gepostet worden. Habe mich jetzt angemeldet, weil mich dieses Unglück ziemlich beschäftigt. Und zwar nicht nur, weil es so sinnlos und leicht vermeidlich erscheint. Sondern vor allem weil ich meine, das daraus einiges zu lernen wäre, aber niemand interessiert scheint, diese Lehren ziehen zu wollen. So fürchte ich, bleiben viele Fragen offen.

            Für die Staatsanwaltschaft hat sich die Suche nach möglichen Schuldigen mit dem Tod des Bergführerpaares so ziemlich son selbst ad acta gelegt. Und die anderen Beteiligten scheinen die Reihen eher schließen zu wollen. So jedenfalls muss man die Kommentare der Bergführerverbände wohl verstehen. An dem Führen der nun angemessenen Debatte über fachgerechtes Verhalten, zeitgemäße Ausrüstung und allgemeine Sicherheit am Berg scheint kein Interesse zu bestehen. Vielleicht, weil man allzu leicht in Konflikt mit den Interessen der Altkollegen geriete? Oder womöglich weil der Fokus dabei auf die Schattenseiten des professionellen Führens insgesamt gelenkt werden könnte?

            Jedenfalls sind noch viele Fragen offen. Zum Beispiel:

            Zitat von Becks Beitrag anzeigen

            2) Es herrschte seit mindestens Samstag starker Föhn. Der Sturm kam also nicht aus dem "Nichts" heraus sondern war lediglich eine Steigerung der hohen Windgeschwindigkeiten, die bereits am Tag zuvor sowie vor 10 Uhr herrschten.
            (...)
            Die Vignettes liegt zwar höher als die Nacamuli, aber der Weg ist um zig Kilometer kürzer und man muss zig hundert Höhenmeter weniger rauf und runter. Warum ein Guide trotz angekündigtem Schlechtwetter mit Kaltfronteinbruch an solch einem Tag überhaupt auf die Idee kommen kann, eine neunstündige(!) Tour mit neun Leuten im Schlepptau anzugehen (und sich nicht einmal auf der Hütte anzumelden), ist immer noch unklar und imo ist das weit weit weg von einer Unschuldsvermutung, wie der Text es einem einredet.

            3) Ein vereistes GPS ist kein Beinbruch. Das packt man für 2 Minuten unter die Jacke und kann dann damit arbeiten.

            4) Ungeklärt ist immer noch der Zeitverlust. Laut neuer Aussage befanden sich die Leute um 10 Uhr nicht auf 3400m an der Serpentine, sondern am Sattel knapp unter der Gipfelhöhe auf 3800m.

            (...)
            Zu 2): Ja, das fragt man sich. Das Vorhaben zur Nacamuli zu gehen bietet die einzige schlüssige Erklärung nicht die sichere Variante über den Pas de Chèvres zu wählen, bei der man zu jeder Zeit alle Möglichkeiten gehabt hätte: Vignettes oder sicherer Rückzug nach Arolla.
            Aber dass zwei Bergführer mit einer Zehnergruppe zur Hochsaison der Haute Route eine Hütte ansteuern, die dazu auch noch ewig weit entfernt ist, ohne sich vorher dort anzumelden ist schier unglaublich. Und ich glaube es auch nicht. Kein Bergführer handelt so, denn dann schläft man öfter mal auf dem Boden. Die wenigsten teuer zahlenden Gäste wissen das zu schätzen. Zurecht. Und die Hüttenwarte auch nicht. Auch zurecht. Wenn es denn aber wider allen gesunden Menschenverstands keine Anmeldung auf der Nacamuli gegeben hatte, warum ist man dann angesichts der Wetterlage nicht gleich zur Vignettes marschiert? Der Hüttenwart der Nacamuli hat sich ja denn auch recht kryptisch geäußert. In einem der oben verlinkten Artikel ist er mit ungefähr den Worten zitiert, er wolle "nun im Nachhinein niemandem mehr die Schuld zuweisen". Womöglich meinte er sich selbst?
            Jedenfalls würde ich allzu gerne mal einen Blick in das Hüttenbuch werfen und hoffe inständig, dass die Untersuchungsbehörden das tun. Ganz unabhängig von jeglicher juristischer Dimension, wäre diese Debatte wichtig.

            Zu 3): Auch das ist so ein Thema und wie eigentlich alles an diesem Fall mysteriös. Wer hatte welche Art von GPS dabei? Der Architekt besaß wohl eine Version des Garmin Etrex (Joystick). Hinsichtlich der anderen widersprechen sich die Aussagen. Ein Smartphone wäre jedenfalls in einer solchen Situation kaum noch zu nutzen und kann auch nicht als GPS-Gerät bezeichnet werden. Gleichwohl behauptet der italienische Bergführerverband, Castiglioni habe ein GPS mit der Swiss-Topo-Karte mitgeführt. Wirklich? Warum sind sie dann nicht einfach auf die Vignettes gegangen um sich eine heiße Schoki zu bestellen?

            Habe mir auf meinem Etrex die fragliche Stelle auf einer frei verfügbaren OSM-Karte angesehen. Die Komplexität des Geländes ist durch nichts zu erkennen. Ohne genauen Track der Durchschlupf durch die Felsen im Whiteout unmöglich zu finden. Zugleich würde man aber auch nie auf die Idee kommen, einen Schlenker nach Süden durchführen zu müssen.
            Man kann nicht umhin festzustellen, dass sich der Unglücksverlauf hundertprozentig mit den Aussagen des Architekten in Einklang befindet: außer seinem Garmin gab es kein weiteres echtes GPS-Gerät. Und er besaß offenbar nicht die für den Garmin mangels günstiger App-Lösung für solche harten Fälle erforderliche, rund 340€ teure Swiss Topo Pro.
            Auch das gehört unbedingt aufgeklärt. Denn man kann sehr wohl die Meinung vertreten, dass ein professioneller Bergführer ein solches Gerät am Start haben sollte. Von der Akkuratesse der Tourenplanung ganz zu schweigen. Wäre nicht schlehct gewesen, man hätte sich die mögliche Ausweichroute zur Vignettes mal vorher auf Papier angeguckt. Nur falls das mal nix wird mit dem 9-Stunden-Trip durch den Sturm...

            Zu 4): Oh ja. Man könnte fast meinen, sie seien doch lange in Richtung Nacamuli marschiert und dann umgekehrt, wobei sie die Rampe wieder hoch gegangen wären, die sie von der Pigne kommend runter gemusst hätten... Oder sie sind wirklich an der Serpentine auf einen falschen Gletscher eingebogen, evtl. auf den Tsijiore Nouve. Oder nach Süden auf den Serpentine, oder, etwas wahrscheinlicher, auf den Brennay. Das würde sich ebenfalls mit dem Bericht des Architekten decken und stellt eigentlich die einzige schlüssige Erklärung dar. Das machte die Frage nach dem GPS aber um so dringlicher!

            Außerdem wäre da immer noch die zweite Gruppe. Die sind offenbar wenig gesprächig, was ja auch nachvollziehbar ist. Wer ventiliert schon gerne öffentlich die Gründe, warum die Bergrettung aufgrund von Eigenverschulden ausrücken musste? Aber wissenswert wäre schon, wohin die wollten. Womöglich haben die gesehen, dass die geführte Gruppe in Richtung Pigne aufbricht und das als Zeichen der Sicherheit interpretiert. Aber dann, wollten die auch zur Nacamuli? Auch unangemeldet? Beides unwahrscheinlich. Also zur Vignettes? Auch ohne Anmeldung? Ebenfalls kaum zu glauben. Und das wären dann schon zwei Hüttenwarte, die es offensichtlich normal finden, wenn Gruppen bei Sturm einfach nicht aufschlagen.

            Fragen über Fragen...

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            • Benzodiazepin
              Fuchs
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              AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

              Zitat von Tristero Beitrag anzeigen
              dann schon zwei Hüttenwarte, die es offensichtlich normal finden, wenn Gruppen bei Sturm einfach nicht aufschlagen.

              Fragen über Fragen...
              hast du eine ahnung, wie viele leute jeden tag unabgemeldet nicht auf einer hütte erscheinen? was ich so von dem einen oder anderen hüttenwart gehört habe, ist das jedenfalls keine seltenheit. da kann man kaum jedesmal eine suchaktion starten.
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              • Vegareve
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                • 19.08.2009
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                AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

                Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                hast du eine ahnung, wie viele leute jeden tag unabgemeldet nicht auf einer hütte erscheinen?
                Leute, aber auch Bergführer mit grossen Gruppen? Zumindest die wissen, wie man sich verhält und der Trip war lange geplant (und teuer gebucht).
                Ich finde diese Sache auch immer noch sehr merkwürdig. Wie die Tatsache, dass jemand der Denali (eins der kältesten Bergen der Welt) und Ama Dablam, Fitz Roy, Cerro Torre (technisch viel schwieriger als so mancher Achttausender) bestiegen hat, und, zudem, die Haute Route sehr gut kennt, es von den gut markanten Felsen in der Nähe der Hütte (so weit muss man erstmals kommen...) nicht zur Hütte schafft und draussen bleibt. Ja, white-out und unvorstellbarer Sturm, aber die schwierigsten Orientierungspassagen hatten sie schon hinter sich, die Felsgruppe war ein guter Orientierungspunkt, dass die Hütte nicht mehr weit ist.
                Ich finde das Ganze auch hoch tragisch, aber ich fürchte, wir werden nicht mehr viel darüber erfahren.
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                • HaegarHH

                  Alter Hase
                  • 19.10.2009
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                  AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

                  Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                  Ich finde diese Sache auch immer noch sehr merkwürdig. Wie die Tatsache, dass jemand der Denali (eins der kältesten Bergen der Welt) und Ama Dablam, Fitz Roy, Cerro Torre (technisch viel schwieriger als so mancher Achttausender) bestiegen hat, …
                  Vielleicht vor 20 Jahren? Oder vor 10 Jahren?

                  Wer weiss, wie es ihm auf dieser Tour das erste Mal ging? Vielleicht das erste Mal durch Alter oder Krankheit nicht mit seinem Kräften ausgekommen, oder die Augen nun gerade auf dieser Tour das erste Mal das Quentchen zu schlecht in einem schleichenden Prozess usw. … zum Glück mit viel weniger dramatischen Ausgängen, aber ich kenne von mir Situationen, die ich dann halt mal nicht gemeistert habe, obwohl ich sie vorher immer konnte.

                  Dazu mag z. B. auch kommen, dass seine Frau dabei war, wer weiss, wie es ihn und seine Entscheidungen belastet hat, ggf. im Kopf zu haben, dass sie schon halb sterbend war.

                  Klar, das sind alles noch wildere Spekulationen, muss man aber ggf. berücksichtigen, um einzuordnen, worum "so jemand" auf einmal "nur dabei" solche dramatischen Probleme hatte
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                  • Benzodiazepin
                    Fuchs
                    • 12.03.2012
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                    AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

                    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                    Leute, aber auch Bergführer mit grossen Gruppen? Zumindest die wissen, wie man sich verhält ....
                    das stimmt hoffentlich. trotzdem wäre interessant zu wissen, wie oft sowas vorkommt. ich selbst habe in diesen tagen mehrfach hüttenreservationen angepasst/abgesagt. wenn das viele gemacht haben, was aufgrund des wetters wahrscheinlich war, wird's schnell unübersichtlich. weiss jemand aus erster hand, wie das normalerweise läuft bei nicht eingehaltenen reservationen durch bergführer?
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                    • Vegareve
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                      • 19.08.2009
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                      Zitat von HaegarHH Beitrag anzeigen
                      Dazu mag z. B. auch kommen, dass seine Frau dabei war, wer weiss, wie es ihn und seine Entscheidungen belastet hat, ggf. im Kopf zu haben, dass sie schon halb sterbend war.
                      Sie war nicht halb sterbend, bzw. konnte er das nicht wissen. Sie hat sich, nach der Entscheidung, bei den Felsen zu bleiben, von der Gruppe entfernt, um sich einzugraben (hat es aber wohl doch nicht geschafft, oder es war zu spät. sie wurde unterkühlt gefunden, da war er durch einen misteriösen Sturz schon tot).
                      Klar, wir können nichts wissen.

                      edit: seine Frau war "nicht dabei", sondern sie haben die Tour gemeinsam geführt (warscheinlich auch nicht zum ersten Mal), sie war auch geprüfte Bergführerin.
                      Zuletzt geändert von Vegareve; 05.06.2018, 16:07.
                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                      • TilmannG
                        Fuchs
                        • 29.10.2013
                        • 1332
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                        Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                        ...seine Frau war "nicht dabei", sondern sie haben die Tour gemeinsam geführt (warscheinlich auch nicht zum ersten Mal), sie war auch geprüfte Bergführerin.
                        Das hatte ich anders verstanden: Sie war eher als Gast mit dabei, irgendwann kam auf, dass sie auch ein (internationales?) Bergführerpatent hat. Hier hat dann jemand gemeint, dass mit einem zweiten Bergführer alles anders gewesen sein muss.

                        Es ist schon schade, dass es keine unabhängige bergsteigerische Aufarbeitung dieser Katasrophe gibt, von Menschen die über alle Informationen verfügen. Aber wer soll das leisten? Die Bergführerverbände jedenfalls haben sich dafür frühzeitig disqualifiziert. Der schweizerische ohne direkten Anlass, da er keine eigenen Mitglieder schützen musste.
                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                        • Vegareve
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                          • 19.08.2009
                          • 14385
                          • Privat

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                          Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                          Das hatte ich anders verstanden: Sie war eher als Gast mit dabei, irgendwann kam auf, dass sie auch ein (internationales?) Bergführerpatent hat. Hier hat dann jemand gemeint, dass mit einem zweiten Bergführer alles anders gewesen sein muss.
                          Ich meine, in einem italienischen Artikel gelesen zu haben, dass sie das Ganze zusammen geleitet haben durch ihre private Bergführerfirma. Aber wer weiss....
                          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                          • Benzodiazepin
                            Fuchs
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                            Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                            Das hatte ich anders verstanden: Sie war eher als Gast mit dabei, irgendwann kam auf, dass sie auch ein (internationales?) Bergführerpatent hat. Hier hat dann jemand gemeint, dass mit einem zweiten Bergführer alles anders gewesen sein muss.
                            falls du damit mich meinst:
                            ich hab damit gegen posts wie diesen hier

                            Zitat von deralpinkletterer Beitrag anzeigen
                            Und?

                            Welcher Bergführer übernimmt die Verantwortung für 9 Mann am Berg??? Geht´s noch? Egal, ich ticke da anders, die Versicherungen werden die genauen Ursachen schon ergründen und festlegen..wünsche Euch ne gesunde Restsaison 2018!
                            angeschrieben und darauf hingewiesen, dass die gruppe eben zwei bergführer hatte.
                            und wie vega schreibt, die beiden haben zusammen im selben bergführerbüro (das ihm oder beiden gehörte) gearbeitet. da wird sie wohl eher nicht als gast dabei gewesen sein. ist aber, wie so ziemlich alles hier, spekulation.
                            experience is simply the name we give to our mistakes

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                            • sudobringbeer
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                              • 20.05.2016
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                              AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

                              Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                              Es ist schon schade, dass es keine unabhängige bergsteigerische Aufarbeitung dieser Katasrophe gibt, von Menschen die über alle Informationen verfügen. Aber wer soll das leisten? Die Bergführerverbände jedenfalls haben sich dafür frühzeitig disqualifiziert. Der schweizerische ohne direkten Anlass, da er keine eigenen Mitglieder schützen musste.
                              Schwierig zu sagen, ob es überhaupt eine richtige Untersuchung geben wird, da ja der Einzige der belangt werden könnte tot ist. Kann mir aber gut vorstellen, dass das trotzdem für die Versicherungen erfolgen wird. Dann machen das im Normalfall unabhängige Gutachter und das ist zumindest in DACH bei den Sachen die ich gelesen habe recht gründlich gewesen. In IT (siehe Tod des 13jährigen Kletterers) wäre ich da skeptischer. Ich weiss jedoch nicht welches Land (oder ob überhaupt) Ermittlungen durchführt.

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                              • HO
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                                • 04.02.2016
                                • 188
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                                AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

                                In der neuen Spiegelausgabe gibt es einen ausführlichen Bericht dazu.

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                                • sudobringbeer
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                                  AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

                                  Zitat von HO Beitrag anzeigen
                                  In der neuen Spiegelausgabe gibt es einen ausführlichen Bericht dazu.
                                  Ja hab ihn auch gelesen. Ausser vielen Ausschmückungen, so dass es eine "tolle" Geschichte ist hat er kaum neuen Fakten enthalten.

                                  Neues:
                                  Sie waren auf dem richtigen Weg:
                                  Irgendwann reißt der Nebel auf, und Luciano, der 72-jährige Schweizer, sieht einen schwarzen Gummischlauch, der quer über einem Hang hängt. Luciano weiß, dass im Sommer Wasser durch diesen Schlauch fließt, von einer Quelle direkt zur Cabane des Vignettes.Er sagt: Wir müssen nur der Wasserleitung folgen. Doch je weiter sie gehen, desto steiler fällt der Hang ab. Der Abstand zu dem Schlauch wird größer, irgendwann hängt er so hoch, dass sie ihn im Schneegestöber nicht mehr erkennen können. Sie müssen umkehren.

                                  Der Bergführer gab das Kommando auf dem Plateau zu übernachten:
                                  Die Dämmerung hat schon eingesetzt, als sie zwei Steinmännchen entdecken, brusthoch. Die Steine markieren eine Passage, durch die Skifahrer bei klarer Sicht gleiten können, die letzten 400 Meter hinunter bis zur Hütte. Doch der Sturm ist zu heftig. Hier bleiben wir, sagt der Bergführer. Er sagt: Stapelt eure Rucksäcke übereinander, als Barriere gegen den Wind.


                                  Weiterhin bleibt völlig unklar wieso alle 4 aus der anderen Gruppe überlebt haben oder wieso sie keine Schneehöhle gegraben haben...

                                  Video zum Thema mit Aufnahmen vor Ort:
                                  http://spiegel.de/sp302018alpen
                                  Zuletzt geändert von sudobringbeer; 22.07.2018, 14:36.

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                                  • Taffinaff
                                    Fuchs
                                    • 03.01.2014
                                    • 1067
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                                    AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

                                    Artikel auf Outside Online : https://www.outsideonline.com/232904...route-disaster

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                                    • Fossil
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                                      • 18.02.2010
                                      • 522
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                                      AW: Schwarzer Sonntag am Pigne d'Arolla (ausgelagert aus "Bergunfälle")

                                      Leider gibt es auch in diesem Outsideonline-Artikel keinerlei Informationen über die Franzosen. Von diesen vieren haben (wikipedia) drei die Nacht mit leichten Unterkühlungen und der letzte sogar ohne 'Schäden' überstanden. Es wäre interessant zu wissen, wie die Franzosen navigieren wollten, ob denen auch die Smartphones 'eingefroren' sind, ob die wärmere/winddichtere Ausrüstung, bessere Verpflegung dabei hatten und wo/wie die Schutz für die Nacht gefunden haben.

                                      Korrektur:, der vierte Franzose hatte wohl schwere Unterkühlungen
                                      Zuletzt geändert von Fossil; 15.09.2018, 15:02.

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                                      • blende8
                                        Dauerbesucher
                                        • 18.06.2011
                                        • 882
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                                        Der Interviewte war auf jeden Fall sehr erfahren:
                                        He knew from mountaineering courses and books he’d read, that in order to survive, he had to stay awake and moving. “Not great movements. Little movements, just enough to keep your heart beating, and just a little bit your body,” he explained. “And also not to fall asleep, because that’s dangerous, to fall asleep. Then the hypothermia catches you and you’re gone. So I said to myself, ‘In the next eight to ten hours, I have to move. I just can’t go to sleep.’”
                                        Irgendwas ist immer ...

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                                        • Linard
                                          Erfahren
                                          • 30.08.2014
                                          • 290
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                                          Dies ist ein guter Artikel, danke für den Link. Ein paar wenige Punkte sind auch neu für mich, auch wenn wir nicht wissen ob es stimmt, der gesamte Artikel erscheint aber stimmig für mich. Interessant ist auch die nordamerikanische Sichtweise im Artikel, insbesondere am Schluss wird noch auf die Unterschiede der Bergsportkultur in Nordamerika und den Alpen (autark in den Bergen unterwegs sein vs Abhängigkeit vom Hüttensystem) eingegangen.

                                          As a result, U.S. guides also tend to be better at or focus more on communication with their clients, from sharing maps, weather, and navigation plans to hazards and the reasons behind go and no-go decisions. “American guides are definitely into giving a lot of briefing, in general,” Smart acknowledged. “It’s something we’re known for."
                                          Dies würde vielen von unseren Bergführern wohl auch ganz gut tun, wenn sie etwas mehr mit den Gästen kommunizieren würden. Dies scheint auch ein Teil der Umstände zu sein, die zu dieser Tragödie geführt hat.

                                          Was mir sonst noch aufgefallen ist:
                                          Ich nehme an, "Mylar space blanket" ist ein Rettungsdecke, ein Biwaksack ist damit wohl nicht gemeint.

                                          Everyone in the group had Mylar space blankets in their packs, but, as Piccioli said, “They were completely useless because of the wind. So I didn’t even take mine out, because as soon as you took it out, it would blow away."
                                          Zuletzt geändert von Linard; 16.09.2018, 09:43.

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