Hobie Tandem Island 2016

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    • 17.10.2014
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    [Testbericht] Hobie Tandem Island 2016

    Ich will versuchen Euch heute diesen "Wanderer zwischen den Welten" vorzustellen. Einerseits ein kleiner, leichter Trimaran, der mit Rollgroß und Spinnaker viel seglerische Freude macht, wenn der Wind mit von der Partie ist, andererseits ein Boot, das mit dem innovativen Mirage Drive ausgestattet ist und somit Kayak und "Fahrrad auf dem Meer" gleichermaßen ist.

    Ich nutze ihn nun seit zwei Jahren, hauptsächlich auf dem (Mittel)Meer, aber auch auf den beiden Stauseen bei mir in der Nähe.




    Der Tri wiegt komplett aufgeriggt etwa 140 kg und hat 17 m² Segelfläche (je 8,5 m² für Groß und für Spinnaker), der zentrale Rumpf ist 5,60 m lang (19 Fuß) und kann auch alleine als Kayak gefahren werden. Da ich aber andere Kayaks habe, ist der Hobie so nie zum Einsatz gekommen.



    Mit den beiden Mirage Drive - Pedalen können zwei Personen den Hobie wie ein Tretboot antreiben - nur wesentlich effizienter,
    komfortabler, schneller und somit kraftökonomischer. Der Mirage Drive ist kein Schraubenantrieb, sondern durch vor- und zurücktreten, schwenkt man je zwei "Pinguinflossen" seitlich hin und her. Damit sind Höchstgeschwindigkeiten von etwa 6 Knoten, wenn zwei Personen voll treten möglich. Über mehrere Stunden hält man einen Speed von ca. 4,5 Knoten zu zweit durch (alleine etwa 3,5 Knoten).



    Mit Groß und Spinnaker habe ich bislang maximal 8,75 Knoten (16,2 km/h als Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Meile erreicht. Dazu reicht eine Windstärke von 4 bf aus. Den höchsten Speed erreicht man trimarantypisch auf Halbwindkursen und raumschoten Kursen - aber der Tandem Island läuft auch respektabel Höhe gegen eine frische 6 bf - Brise.



    Ich fahre oft alleine, mitunter zu zweit und im Sommer auch zu viert, wobei dann zwei Personen (Kinder) auf den Trampolinen platz nehmen. Unter Segeln ist die Fahrt auf dem Hobie eine äußerst feuchte Angelegenheit - im Sommer sehr angenehm, im Winter braucht man Neopren und Trockenanzug, wenn das Meer rauh ist und der Wind kräftig bläst.



    Man erreicht problemlos Tagesetappen von 30 bis 40 Meilen pro Tag, wenn man beide Segel setzen kann. Der Spi kann wie eine Genua gefahren werden und erlaubt damit den Einsatz auf verschiedensten Kursen. Im Zentralrumpf ist viel Platz für Gepäck, außerdem kann eine große dichte Tonne, sowie der Strandtrolley achtern befestigt werden. Damit sind Mehrtagestouren mit zwei Personen und Zeltübernachtung am Strand gar kein Problem. Das Konzept ist erstaunlich seetüchtig, große Wellen nimmt der Hobie ohne Probleme und Beachen bei größerer Brandung (mit eingefahrenem Schwert und eingeholten Tretpaddeln und somit nur mit klassischen Paddeln gesteuert) geht nach etwas Übung und mit Gottvertrauen auch.



    Die Beschläge und die Rümpfe, der Carbonmast, die Alu-Ausleger, alles ist hobiemäßiger sehr guter Qualitätsstandard. Trotzdem muss man einige Beschläge und Rollen selbst noch verfeinern, damit die Segelmanöver besser flutschen und Leinen und Falle leichter laufen. Mit einem Hobie-Cat oder einer schnellen Jolle kann man nicht ganz mithalten, dafür kann man die Fahrt fortsetzen, wenn der Wind komplett einschläft und somit Etmale erreichen, die sonst nur mit größeren Booten realisierbar sind.

    In Australien und Amerika schon lange ein Klassiker, in Europa leider nicht wirklich bekannt, ein Grund mehr für mich, ihn Euch heute hier vorzustellen, weil er dem "Wasserwandern" auf dem Meer (die Seen, die ich erreichen kann, sind eigentlich viel zu klein für ihn) ein ganz neue Dimension gibt. Ich habe einen Straßenanhänger, mit dem ich ihn problemlos überall hin transportieren kann. Der Strandtrolley (den man auch an Bord behalten kann) ermöglicht es, den Hobie fast überall zu Wasser zu lassen.


    Ich freue mich auf Eure Eindrücke und Nachfragen.
    Zuletzt geändert von rhw59; 21.10.2017, 23:11.
    C'est pas l'homme qui prend la Corse, c'est la Corse qui prend l'homme.
    www.villa-liamone.com
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