[Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

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  • kunibald
    Erfahren
    • 15.06.2014
    • 153
    • Privat

    • Meine Reisen

    [Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

    0. Abgesang
    Einige Jahre ist es her, da die Welt noch einfach war. Ganz gleich, wen man in meinem Bekanntenkreis nachts hat in der Gegend rumkreuchen sehen, die Lampe war immer die selbe, glorreiche Petzl Tikka XP². Nicht so sehr die Bergwanderer, sondern Menschen, die in alten Dieselrössern durch die Lande zogen, in Zirkuswägen auf unbeleuchteten Grundstücken wohnten und die oft genug Nachts irgendwelche Vorfilter unter irgendwelchen Tanks vervorpulen, die Solarplatten wieder einfangen mussten, die der Sturm vom Dach geweht hat oder einfach nur zum Kompostklo huschen wollten.
    Was in Forum seitenlang im perfekten EDC-Setup ertüftelt wird, war hier schlicht praxiserprobt jeden Tag im Einsatz.
    Das die Elektronik veraltet und ungeregelt war, geschenkt. Das der Batterieverbrauch unter aller Kanone war, war nervig. Die Lichtstärke war auf jedenfall ausreichend, und die Lampe praktisch unkaputtbar.

    Als Petzl die Lampe eingestellt hat, gab es vielfach die Bestrebungen, noch schnell eine Ersatzlampe zu kaufen. Die letzten Modelle sind auch tatsächlich nochmal deutlich teurer geworden.
    Ich war jedoch gespannt auf den Nachfolger. Eine geregelte Elektronik, das wäre fein. Endlich der kleinste Modus auf den ersten Klick erreichbar und nicht der hellste. Vielleicht sogar per USB ladbar?

    Aber was Petzl dann vorgestellt hat, war eine Katastrophe. So ein windiges Plastikding, welches bei den ersten Schritten nach unten kippte und nur noch das Gesicht beleuchtete. Ein Knopf ohne Druckpunkt und ein seltsames Bedienprinzip. Dafür immer noch 3AAA-Akkus mit wasserdurchlässigen Spalten im Gehäuse. Wenn man wollte, konnte man sie dafür per App bedienen...
    Binnen kürzester Zeit waren die Petzl-Lampen aus den Outdoorläden und von den Köpfen verschwunden. Meine Lampe ging kaputt. Eine Alternative musste her.

    1. Allgemeines zur Nutzung
    Die Lampe ist bei mir ständig im Gebrauch. Zuhause, tagsüber bei der Arbeit (dunkle Räume / Schächte), beim Herumstreunen in Ruinen und im Urlaub / auf Tour. In der Regel brauche ich jedoch keine brachialen Lichtstärken, sondern moderates Licht für längere Zeit.
    Da die Lampe täglich (mit-)getragen wird, waren Gewicht, Robustheit und Bedienbarkeit ausschlaggebende Entscheidungskriterien.

    2. Die Lampe
    Die H52w (Headlamp, Modellnummer, warmweiße LED) der Firma Zebralight ist eine sehr kleine Kopflampe in L-Form. Sie ist aus einem Alukörper gefräst, etwa BIC-Feuerzeug-groß (dabei deutlich schwerer) und wird mittels eines elastischen Silikonhalters am Kopfband gehalten. Die Abdeckung des Reflektors besteht aus Glas, der Reflektor selbst ist vielfach eingedellt, um den Lichtkegel zu streuen ("orange peel"). Laut Hersteller wiegt sie mit Akku und Kopfband 80 Gramm, das kann ich mangels Küchenwaage nicht verifizieren. Bis zwei Meter Tiefe ist sie wasserdicht.
    Es gibt sie in den Varianten H52 (kaltweiß), H52w (warmweiß) und H52fw/f (Flood, also breiter Lichtkegel nur für den Nahbereich).





    3. Die Haltbarkeit
    Habe bis jetzt nichts zu meckern. Die Lampe ist in einer Tasche mit Messer, Gabel und allerlei Gerümpel und hat noch keinen Kratzer davon getragen. Der Gummischalter wird letztlich der Schwachpunkt sein, es bleibt abzuwarten, wie lange er hält.

    4. Die Energieversorgung
    Die Energieversorgung geschieht durch Ni-MH-Akkus, Li-Ion-Akkus und Alkaline-Batterien in der AA-Größe.
    Zebralight empfiehlt die Nutzung von Ni-MH-Akkus (z.B. Eneloops), die Nutzung von Li-Ion-Akkus (14500) verdoppelt allerdings die Lichtstärke in der höchsten Stufe für die erste Minute ("Boost").

    Hier ergibt sich ein Vorteil, den ich im Vorfeld des Kaufes nicht bedacht hatte. Mit meinem Vierschacht-Ladegerät kann ich nun vier Mal voll laden, wohingegen ich die Petzl mit ihren drei Batterien nur einmal volladen konnte. Mit einem kleinen USB-Lader für 2 AA-Akkus habe ich auf Reisen praktisch bei jeder Ladegelegenheit wieder zwei volle "Leuchtdauern" zur Verfügung, was mit der Petzl gar nicht ging.
    Ich muss jetzt also viel seltener nachladen.

    Ich nutze Standard-Eneloops, und zwar aus der Zeit, wo Eneloops noch Eneloops waren und es nicht schwarze, weiße, grüne usw. gab. Das ist sicherlich schon 10 Jahre her, und ich komme immer noch auf eine akzeptable Leuchtdauer.

    5. Die Leuchtstärke
    Als die Lampe ankam, war ich schwer beeindruckt von der Zebralight in Vergleich zur Petzl. Ich habe keine Lumenmessgeräte und sehe mich nicht in der Lage, objektive Beamshots zu produzieren, aber gefühlt ist die Lampe ca 1/3 heller als die Petzl.
    Man bekommt in der höchsten Stufe etwa 10 Meter vor sich ganz gut ausgeleuchtet, danach muss man sich an stärker reflektierenden Objekten orientieren.
    Die warme Lichtfarbe hilft dabei, bei schwierigen Sichtbedingungen (nasser Asphalt, Waldwege im Herbst, …) Konturen besser wahrzunehmen als bei bläulichem Licht.

    6. Der Lichtkegel
    Es gibt zwei Lichtkegel.
    Der äußere öffnet sich etwa 45 Grad ausgehend von der Sichtachse in alle Richtungen und leuchtet gleichmäßig schwach.
    Der innere hat bei einem Meter Entfernung vom Objekt etwa 20 cm Durchmesser und leuchtet gleichmäßig stark.
    Beide Lichtkegel haben einen scharfen Rand.

    7. Die Leuchtdauer
    Wegen der oben angesprochenen Akkusituation kann ich hierzu keine belastbaren Daten liefern. Mit meinem Nutzungsprofil wechsele ich den Akku nicht häufiger als einmal wöchentlich.

    8. Die Modi
    Das UI von Zebralight ist gewöhnungsbedürftig. Man hat einen Schalter, 9 Leuchtstärken, zwei Stroboskope, eine Programmierfunktion und eine Batterietestfunktion. Das man es nach einiger Zeit trotzdem intuitiv nutzen kann, spricht eher für das UI.

    Pro Modus (Hoch, Mittel, Niedrig) gibt es drei Helligkeitsstufen. Die einstellbare Helligkeit ist also in einem Bereich von Firefly (man sieht die LED glimmen) bis 500 Lumen mit Lithium-Akku. Im Bild zu sehen ist der hellere der beiden Firefly-Modi.



    Im Alltag benutze ich vor allem Mittel-Hoch und Niedrig-Hoch. In Hostels oder im Zelt hat sich der Firefly-Modus sehr bewährt, um noch zu lesen, während andere schlafen.

    Die wichtigsten Funktionen:
    Lange Drücken: Durchschalten Niedrig-Mittel-Hoch. Hält man es also kurz gedrückt, kann man mit einem Klick im kleinsten Modus starten. Großer Pluspunkt.
    Kurz Drücken: Hellster Modus
    Doppelklick: Helligkeit im Modus umschalten
    Vierfachklick: Batterietester. Sehr praktisch, um zu entscheiden, ob man mit der Batterie loszieht, die drin ist, oder eine neue mitnimmt.

    9. Das Gimmick
    Eines der Dinge, von denen ich nicht wusste, dass ich es brauche, ist der optionale Nachtleucht-Silikonhalter. Aus Jux dazu bestellt, hat er sich als wirkliche Bereicherung der Lampe erwiesen. Er leuchtet nicht hell, aber wenn man im Dunkeln aufwacht, ist die ganze Nacht durch gut zu erkennen. Nie mehr nach der Lampe kramen!

    10. Die Kritik
    Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Leuchtzwerg. Klar, heller, länger, leichter geht natürlich immer, aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten macht sie vieles richtig. Nichtsdestotrotz gibt es einige kleine Kritikpunkte:
    - der Halter drückt nach längerem Tragen auf der Stirn, wenn er etwas verrutscht ist, was leicht passiert
    - der Lampenkopf wird in den hohen Modi schnell unangenehm warm
    - das Gewinde des Batteriefaches ist nicht besonders failsafe. Fällt einem der gefettete Deckel des Batteriefaches in den Sand, hat man ein Problem, und zwar ein ordentliches
    - Der Knopf an der Seite ist nicht besonders ergonomisch. Oben wäre leichter zu erreichen (aber auch regenanfälliger)

  • karteundkanu
    Erfahren
    • 01.08.2011
    • 332
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

    Vielen Dank für diesen sehr persönlichen Testbericht.

    Ich habe mittlerweile drei von diesen Lampen an verschiedenen Stellen deponiert, verwende sie zum Hunde-Gassi-gehen ebenso wie im Zelt. Der nachtleuchtende Silikonhalter ist auch für mich nicht mehr wegzudenken, echt praktisch, wenn man die Lampe im Dunkeln sieht. Wobei meine erste Zebra noch einen nachleuchtenden Reflektor hatte...

    Womit ich überhaupt nicht klar komme ist die Programmierung der Lampe über diverse Doppel- bis Vierfachklicks auf den Schalter. Nachdem ich ein paar Mal die Nerven weggeschmissen habe, habe ich beschlossen, die Standardmodi sind für mich ausreichend

    Eine tolle Lampe, mit nur einem AA-Akku von Eneloop hält sie vor allem in den unteren Stufen wirklich lange.

    Lg Heinz

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    • HaegarHH

      Alter Hase
      • 19.10.2009
      • 2925
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

      Schöner Testbericht, dem ich mich über weiten Strecken anschliesse

      Ich habe 2015 mit der H52w angefangen und nachdem die den üblichen Weg, sprich in die Taschen einer Freundin , nahm, folgte die H52fw. Ich finde das Licht für fast alles sehr viel angenehmer, als das der H52w und nutze sie nicht nur im Nahbereich, wobei halt immer die Frage ist, was ist Nahbereich?

      Also Nachts Laufen geht damit sehr gut, Nachts Traillauf eingeschränkt weil gerade in der dunklen Jahreszeit nasses Laub unglaublich viel Licht schluckt, Zusatzlich abseits der Straßen auf dem Tourenrad - erst gestern fast Brombeerranke im Gesicht gehabt, weil die Lampe nicht dabei ... und für alles andere, also Zeltplatz, vor und im Zelt usw. perfekt.

      Habe dann im Mai für das MTB mit einer 900Lm Lupine Neo nachgerüstet, hier mal ein Lichtvergleich (700+x weil die 900 noch nicht offiziell war ) für das MTB immer noch viel zu wenig ... Traillaufen besser, aber bei feucht und Wald immer noch nicht ok, Wander prima, aber für den Alltag ist mir dann die H25fw lieber. Derzeit ist gerade eine 2100Lm Lupine Blika im Zulauf, da wird dann alleine vom Gewicht der Unterschied noch klarer, wann ich welche Lampe greifen werde.
      Aktuelle Bilder von unterwegs … kommindiepuschen auf Instagram

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      • Fritsche
        Alter Hase
        • 14.03.2005
        • 2817
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

        Zitat von HaegarHH Beitrag anzeigen
        Lupine Neo nachgerüstet.
        wobei Lupine auf proprietäre Akkus setzt. Das ist für mich ein Ausschlusskriterium.

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        • lorenz7433
          Fuchs
          • 08.11.2012
          • 2269
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

          nicht nur das,
          vor allem wenn armyteks und zebralight 1x18650er lampen"egal ob taschenlampen oder stirnlampen" federleicht und irgendwie besser zum biken geeignet sind.

          hab selber vor ner weile ne armytek zum biken getestet und ist genial.
          dann kein dümmlicher kamelsalat weil einem lupine eine notwendigkeit davon eintrichtert mit den kuriosen akkupacks die ja auch nix anderes sind als 2x18650er welche regulär 5€ das stück kostet lupine für diese 2 akkus in nen plastikcase aber 100€ verlangt.

          heutzutage ist es keine kunst mehr echte 2000 lumen aus ner einzelnen 18650er raus zu holen bei vertretbarer laufzeit, top lampenhersteller zeigen es ja.

          um beim eigentlichen thema zu bleiben, ich vrwende trotzt allem auch lieber 1xAA lampen als 1x18650er modelle, zum wandern mehr als genug power+laufzeit und leichter und kleiner sind sie eben auch als ihre li-ion brüder.

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          • JoSch83
            Erfahren
            • 29.10.2013
            • 172
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

            Bin eben erst auf den Faden aufmerksam geworden.

            Danke auch nochmal von meiner seite für die umfangreiche Betrachtung der Lampe.

            Ich fahr ja auch voll ab auf Winkelstirnlampen, gerade wil man sie auch als Winkelhandlampen nutzen kann.
            Und das mit dem Nachleuchteb ist auch ne Supersache. Im Zeltlager haben die meisten Leiter jetzt auch was nachleuchtendes an ihren Lampen um sie dann finden wenn sie braucht: wenn es dunkel ist.


            Gruss

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            • hungerast
              Erfahren
              • 25.09.2013
              • 365
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

              Zitat von lorenz7433 Beitrag anzeigen
              nicht nur das,
              vor allem wenn armyteks und zebralight 1x18650er lampen"egal ob taschenlampen oder stirnlampen" federleicht und irgendwie besser zum biken geeignet sind [...] ich vrwende trotzt allem auch lieber 1xAA lampen als 1x18650er modelle, zum wandern mehr als genug power+laufzeit und leichter und kleiner sind sie eben auch als ihre li-ion brüder.
              Naja, kommt drauf an, was man will. Für mich persönlich sind die aktuellen Winkellampen auch das Maß aller Dinge - habe eine alte Petzl Tikka, die kannste noch nicht mal zum Laufen verwenden, so schwachbrüstig ist die. Ich persönlich finde 1x18650er Modelle am besten, weil sie die Möglichkeit bieten, die Energieversorgung unterwegs flexibel zu halten. Einfach das Ladegerät inkl. Powerbank-Funktion + 2 18650 mitnehmen, eine davon in die Lampe, die andere als eigentliche Energiereserve. Sollte die wirklich mal alle sein, bevor man wieder aufladen kann, hat man immer noch den Akku der Lampe, den man für Handy & Co. anzapfen kann.
              Take a load of your feet Pete
              You better watch out what you eat
              Better take care of your life
              'Cause nobody else will

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              • kunibald
                Erfahren
                • 15.06.2014
                • 153
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [Erfahrungsbericht] Zebralight H52w

                Zwischenzeitlich wurde die Lampe noch um zwei Eneloop Pro und ein xtar xp1-Ladegerät erweitert. Beides wurde erfolgreich ein Jahr um die Welt geschleppt. Die Akkus sind glaube ich keinen Kommentar wert.

                Das Ladegerät ist allerdings ziemlich cool. Es ist federleicht (34g), spottbillig (10€) und mikroprozessorgesteuert. Im amerikanischen Taschenlampenforum wurde es mal durchgemessen und befunden, dass es exakt tut, was es angibt zu tun. Es lädt per micro-USB-Kabel und kann dementsprechend auch an eine Powerbank angeschlossen werden. Im Schnelllademodus lädt es etwa 5 Stunden für eine eneloop pro, langsam und akkuschonend dementsprechend 10 Stunden.

                Negativ ist allerdings, dass die Kontakte relativ große Öffnungen haben und Dreck ins innere lassen, welchen man nie wieder heraus bekommt. Auch ist die Verchromung der Kontakte nicht besonders gut, mein erstes Exemplar war verrostet und das Austauschexemplar fängt mittlerweile auch an, zu rosten.



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