Wintertouren - Wüste in Weiß?

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  • Intihuitana
    Fuchs
    • 19.06.2014
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    Wintertouren - Wüste in Weiß?

    Hallo Forum

    Seit ich zurück bin lese ich mir hier einige der Wintertourenberichte im hohen Norden durch.

    Und mir fällt auf, das gefällt mir und das möchte ich auch. Genau weil die Landschaft ähnliche Parameter hat, wie die Hitzewüsten dieser Erde.

    Große Weite und Leere, Fehlen von fast allem für das Leben essentielle, Reduktion auf das absolute Minimum in Landschaft, Geräusch und Geruch, aber auch in Sachen Ausrüstung und Einstellung.

    Dazu kommen weitere Faktoren wie die potentielle Tödlichkeit der Landschaft an sich und die wichtigkeit der Planung und das Ausarbeiten mindestens noch eines Plan B's.

    Ich glaube es gibt wenige hier die beides schon gemacht haben, aber was meinen die erfahrenen Tourengeher. Findet man ähnliche Eindrücke wie ich sie hier geschildert habe?

    Was wären eurer Meinung nach die großen Gemeinsamkeiten und dann die großen Unterschiede ?
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  • Bulli53
    Fuchs
    • 24.04.2016
    • 2058
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

    Wenn Du von einer Schnee/Eiswüste ausgehst dann hat Du reichlich Wasser um Dich herum. Die Ausrüstung um dieses in einen für Dich nutzbaren Zustand zubringen verdient besonderer Beachtung.

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    • danobaja
      Alter Hase
      • 27.02.2016
      • 3287
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

      hi intihuitana,

      absolut korrekt was du schreibst. das ist nichts anderes. der kern ist total identisch, nämlich lebensfeindlich. im täglichen umgang gibts kleine unterschiede, besonders wenn man mit technik kommt. dann hab ich im eis immer wasser, soviel ich will. dafür hab ich ne kälte die in der wüste kaum erreicht wird. ich brauch n grossen rucksack für die warme kleidung, zelt, etc. in der wüste schlepp ich wasser.

      die landschaft ist ständig im wechsel und doch immer gleich. es gibt eine vielfalt an scenarios die gleich sind. steinwüste, sandwüste, ... du musst nur sand durch schnee oder eis ersetzen.

      wenn du die unterschiede ansprichst. mir kommts bissl vor wie dia und negativ im direkten vergleich. beides zeigt das gleiche, aber total anders. wer gelernt hat zu sehen erkennt die geminsamkeiten sofort.
      muss los,
      ich meld mich nochmal dazu.
      danobaja
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      • Ditschi
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        • 20.07.2009
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        #4
        AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

        Zitat Intihuitana
        Große Weite und Leere, Fehlen von fast allem für das Leben essentielle, Reduktion auf das absolute Minimum in Landschaft, Geräusch und Geruch, aber auch in Sachen Ausrüstung und Einstellung.
        Vergiß nicht das Meer, die "Wüste in Naß". Je kleiner das Boot, desto größer das Empfinden . Herbert Rittlinger hat schon einmal in seinen Büchern aufgelistet, was er " absolute Landschaften" nannte. Seine Definition kam Deiner obigen sehr nahe.

        Ditschi

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        • Intihuitana
          Fuchs
          • 19.06.2014
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

          Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
          Zitat Intihuitana

          Vergiß nicht das Meer, die "Wüste in Naß". Je kleiner das Boot, desto größer das Empfinden . Herbert Rittlinger hat schon einmal in seinen Büchern aufgelistet, was er " absolute Landschaften" nannte. Seine Definition kam Deiner obigen sehr nahe.

          Ditschi
          Ohje das Meer und ich...

          Seit einem Erlebnis in der Kindheit bin ich da etwas reserviert und der Ertrinkungstod ist mir der schlimmste von allen.
          Andererseits hast du Recht.
          Landschaftlich stehen sich diese Orte näher als man denkt. Ich selbst habe oft genug an einen versteinerten Ozean gedacht als ich durch Dünen lief. Der Name, das große Sandmeer kommt nicht von ungefähr.

          Aber das wäre dann schon ein großer Schritt, mich aufs Meer zu trauen und ich müsste bei sehr vielem bei Null anfangen.
          Aber gut das du es erwähnst.

          An sich sollten die psychischen und einige der körperlichen Vorraussetzungen bei mir schon stimmen für eine Wintertour. Was bei mir allerdings trainierenswert wäre, wäre die Kälteresistenz.
          Ich kann zwar super selbst mit extremer Hitze umgehen und funktioniere auch noch bei 40°C und darüber, aber bei großer Kälte merke ich dann schon meine Limits.
          Bei kleineren "Wintertouren" im Harz oder den Karpaten hatte ich immer wieder das Problem mit meinen Händen, dass ich sie nicht mehr fühlen konnte und dann Probleme hatte Zelt und alles andere zusammen oder auseinander zu packen. Das ist mir irgendwie der größte Graus.
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          • Ditschi
            Freak

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            • 20.07.2009
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            #6
            AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

            Ich wollte Dich auch nicht auf`s Meer bringen, sondern nur an die größte Wüste von allen hier auf Erden erinnern. Und was ist das alles winzig im Verhältnis zur unendlichen und lebensfeindlichen Leere des Weltraumes! Egal, ob Sandwüste, Eiswüste oder Meer, vielleicht noch Djungel und Hochgebirge, es bedarf einer langen Entwicklung und Erfahrung, sich in einer "absoluten Landschaft" einigermaßen sicher zu bewegen. Erst dann kann man sie genießen. So ist es keinesfalls einfach, eben mal das vertraute Terrain zu wechseln, und wohl auch nicht immer anzuraten. Ich kratze bei der " Wüste Meer" ja nur am Rand, aber mehr geben meine kleine Boote, ob eigen oder gemietet, nicht her. Es reicht aber für das Empfinden, das solche Landschaften vermitteln. Ein schwimmendes Hotel, sprich Kreuzfahrtschiff, ist eine Exklave, die das Gefühl , zumindest für mich, nicht vermittelt. Es ist für mich schon ein Riesenunterschied, ob ich das Meer winzig klein und verletzlich im eigenen Boot erlebe oder vom Deck einer Fähre aus. Mein Respekt allen, die Wintertouren machen oder in Wüste, Hochgebirge oder Djungel heimisch sind. Ich verstehe, was sie beseelt.
            Ditschi
            Zuletzt geändert von Ditschi; 10.10.2017, 09:44. Grund: Ergänzung

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            • danobaja
              Alter Hase
              • 27.02.2016
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              #7
              AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

              guter einwurf ditschi!

              das meer hätte ich jetzt gar nicht erwähnt. das kenn ich nur von oben ausm flugzeug und mit beiden beinen am boden. naja, ich war in jedem ozean schwimmen, egal wie kalt. aber nie lang und nie weit. da kommt einem das nicht wie wüste vor wenn man das ufer sehen kann. östlich vom mt. logan, canada gibts die einzige usgs-karte auf der nichts ist. keine höhenlinie, kein felsen, nix. also der vergleich mit dem wasser kann sehr trefffend sein.

              @inti:

              trotz handschuhen taube hände? also bei mir kommt das schon vor dass die finger taub werden beim zeltabbau, vor allem wenn man es mit den dicken handschuhen nicht in den sack gestopft bekommt. aber das geht gleich wieder weg, zur not wärm ich sie am körper. zum kochen und hantieren hab ich immer handschuhe dabei die abgeschnittene fingerspitzen haben. plus ein dünnes und ein richtig warmes paar. favoriten sind immer noch die walkfäustel.
              danobaja
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              • blende8
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                • 18.06.2011
                • 882
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                #8
                AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

                bzgl. taube Finger bei Kälte: Such mal nach"Raynaud-Syndrom".
                Blöde Sache, habe ich auch.
                Irgendwas ist immer ...

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                • cast
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                  • 02.09.2008
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

                  Winter ist das Beste.

                  Gegen Kälte kann ich mich schützen. Gegen Hitze nicht.
                  Ich ertrage Hitze ohne Probleme, im Kartierkurs auf Naxos bin ich den ganzen Tag bei weit über 30 Grad herumgekraxelt. Studienkollegen hatten zu kämpfen.
                  Aber ich mag es nicht, Winter ist viel besser, richtiger Winter.
                  Das kälteste auf der Jagd in Schweden waren bis jetzt minus 30. Richtige Klamotten und alles ist super.
                  Handschuhe brauche ich selten, selbst bei diesen Temperaturen nur leichte, in Bewegung noch weniger. Leider, ich bin ein Handschuhfreak.

                  Vorrausetzung ist eine erstklassige Ausrüstung. Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kocher. Warm schlafen , warm essen.
                  "adventure is a sign of incompetence"

                  Vilhjalmur Stefansson

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                  • LihofDirk
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                    • 15.02.2011
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

                    Ich sehe Wüste und Winter/ Eiswüste differenziert.
                    Das Gefühl von Einsamkeit kann ähnlich sein.
                    Die Eisstille und die Wüstenstille sind ähnlich aber völlig anders. Schnee klingt anders als Sand als Fels.
                    Die Herausforderung durch das Wetter/ Klima sind anders, brauchen aber ähnlich viel Erfahrung.
                    Navigation ist beiderseits problematisch, im Eis aber völlig anders als in der Wüste.
                    Schnee- bzw. Sandstürme ähneln sich nur, was die Sichtweite angeht, ansonsten völlig unterschiedliche Erfahrung.
                    Die Fortbewegung in der Wüste ist völlig anders als im Winter. Vor allem Tiefschnee ohne Skier oder Schneeschuhe wird in keiner Wüste erreicht.
                    Im Winter habe ich kein Wasserproblem, dort besteht die Kunst Warm zu bleiben, in der Wüste habe ich das Problem "nur" nachts (wenn überhaupt)
                    Die psychologischen Belastungen sind beim Wüste oder Eiswüste queren ähnlich, da sehe ich die größeren Gemeinsamkeiten.

                    Eine wahnsinnige Erfahrung ist beides, süchtig machen kann es auch. Habe zum Glück nur das Eis Fieber, das Wüstenfieber ist verheilt.

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                    • Intihuitana
                      Fuchs
                      • 19.06.2014
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                      #11
                      AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

                      Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                      Navigation ist beiderseits problematisch, im Eis aber völlig anders als in der Wüste.
                      Interessant. Wo würdest du da die großen Unterschiede sehen?
                      Meinst du damit die Mittel der Navigation, (GPS, Karte, Kompass) oder Landmarken an sich, an denen man sich orientiert, bzw. auch das Terrain auf dem man sich bewegt.

                      Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                      Schnee- bzw. Sandstürme ähneln sich nur, was die Sichtweite angeht, ansonsten völlig unterschiedliche Erfahrung.
                      Die Fortbewegung in der Wüste ist völlig anders als im Winter. Vor allem Tiefschnee ohne Skier oder Schneeschuhe wird in keiner Wüste erreicht.
                      Ist das nicht die ganz große Stärke der Eisregionen? Mit Ski und Pulka kann man sich doch, sofern eine geschlossene Schneedecke vorhanden ist, viel effizienter vorwärtsbewegen als zu Fuß durch die verschiedenen Wüstenformen. Vor allem Sand schluckt ungeheur viel Energie.

                      Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                      Im Winter habe ich kein Wasserproblem, dort besteht die Kunst Warm zu bleiben, in der Wüste habe ich das Problem "nur" nachts (wenn überhaupt)
                      Die psychologischen Belastungen sind beim Wüste oder Eiswüste queren ähnlich, da sehe ich die größeren Gemeinsamkeiten.
                      Leider, oder auch eben nicht ist das Wasser der limitierendste Faktor überhaupt. Es wird immer sein spezifisches Gewicht haben. Bei Ausrüstung und Essen kann man ja durch moderne Technik und eigene Erfahrung und Tüftelei immer noch ein paar Quäntchen rausholen, aber bisher wurde noch kein komprimiertes Wasser erfunden
                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                      • LihofDirk
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                        • 15.02.2011
                        • 13729
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                        #12
                        AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

                        Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                        Interessant. Wo würdest du da die großen Unterschiede sehen?
                        Meinst du damit die Mittel der Navigation, (GPS, Karte, Kompass) oder Landmarken an sich, an denen man sich orientiert, bzw. auch das Terrain auf dem man sich bewegt.
                        Landmarken, auf der Karte sind zwar Flüsse und Seen eingezeichnet, man sieht sie aber nicht, die Konturen werden weicher, Mulden und Gräben sind teilweise gefüllt und nicht mehr zu sehen. Das Höhenprofil von der Karte bringt dann wenig. In der Wüste rechne ich nicht damit.
                        das Laufen nach Marschzahl (ich kann zu Fuss besser die gerade Linie halten als auf Skiern, wenn das Gelände geneigt ist, mag aber ein persönliches Problem sein, die Sichtweite (Einschränkung durch Dünen, ...)
                        In der Wüste kann ich zur Not nachts laufen, habe dann sternklaren Himmel. Dass würde ich im Winter nicht probieren, mit der Dämmerung fehlen die Konturen im Schnee, man sieht keine Wellen, Rinnen, Eisplatten. Da fühl(t)e ich mich im Dunkeln in der Wüste wohler.

                        Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                        Ist das nicht die ganz große Stärke der Eisregionen? Mit Ski und Pulka kann man sich doch, sofern eine geschlossene Schneedecke vorhanden ist, viel effizienter vorwärtsbewegen als zu Fuß durch die verschiedenen Wüstenformen. Vor allem Sand schluckt ungeheur viel Energie.
                        Tiefschnee oder verwehter Schnee kostet auch viel Kraft, selbst mit Ski/ Schneeschuh und Pulka.
                        Spätestens wenn man mal mit Ski an den Füssen das Zelt aufgebaut hat, oder alternativ ohne Ski immer eingebrochen ist wird man einen grossen Unterschied zum Sand feststellen, wie Sand nicht gleich Sand ist ist aiuch Schnee nicht gleich Schnee.
                        In unwegsamem Gelände kann es sein, dass Skier zu unhandlich werden, Bergauf im Wald wenn kein V mehr möglich ist helfen zwar Felle, aber ohne selbige bleibt nur abschnallen.
                        Vereiste, wellige Verwehungen (es läuft sich wie auf Wellblech, nur nicht so regelmässig) werden mit Fellen erträglich, manchmal auch gutem Wachs aber No-Wax-Ski haben dann oft keinen Grip. Wachsen wird zur Kunst, wenn Neuschnee weggeweht wurde, sich in Kuhlen ansammelt und man die wechselnden Bedingungen "blankes Eis" und "tiefer Neuschnee" hat. Bleiben also Felle. Damit ist es aber mehr ein Stapfen als entspanntes Gleiten.

                        Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                        Leider, oder auch eben nicht ist das Wasser der limitierendste Faktor überhaupt. Es wird immer sein spezifisches Gewicht haben. Bei Ausrüstung und Essen kann man ja durch moderne Technik und eigene Erfahrung und Tüftelei immer noch ein paar Quäntchen rausholen, aber bisher wurde noch kein komprimiertes Wasser erfunden
                        Im Winter ist dafür die Ausrüstung "sperriger" durch dickere Isolation, der Brennstoff Bedarf höher, weil jeder Schluck Wasser geschmolzen werden muss. Und Brennstoff wie dürre Äste oder Kameldung findet man einfach nicht, liegt alles unter dem Schnee.

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                        • Philipp
                          Alter Hase
                          • 12.04.2002
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                          #13
                          AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

                          Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                          In der Wüste kann ich zur Not nachts laufen, habe dann sternklaren Himmel. Dass würde ich im Winter nicht probieren, mit der Dämmerung fehlen die Konturen im Schnee, man sieht keine Wellen, Rinnen, Eisplatten. Da fühl(t)e ich mich im Dunkeln in der Wüste wohler.
                          Zwar habe ich keine eigene Wüsten- aber Wintertourenerfahrung, würde aber hier widersprechen. Die Nacht in Äquatornähe ist dunkler als die nordische Nacht bei Schnee. Bei den Eskimos war Winterzeit oft Reisezeit (--> Knud Rasmussen lesen). Sicherlich verschwinden Konturen, aber eine Restsicht bleibt im nordischen Winter meist bestehen.

                          Ich würde aber mal behaupten, dass die große Einsamkeit und Leere, die Du suchst, höchstens in echten Eiswüsten zu finden ist. In den Weiten des den meisten hier zugänglichen Nordens wird man immer wieder mal gestört (z.B. durch die lästigen Schneescooter) .

                          Gruß, Philipp
                          "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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                          • LihofDirk
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                            • 15.02.2011
                            • 13729
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

                            Zitat von Philipp Beitrag anzeigen
                            Zwar habe ich keine eigene Wüsten- aber Wintertourenerfahrung, würde aber hier widersprechen. Die Nacht in Äquatornähe ist dunkler als die nordische Nacht bei Schnee. Bei den Eskimos war Winterzeit oft Reisezeit (--> Knud Rasmussen lesen). Sicherlich verschwinden Konturen, aber eine Restsicht bleibt im nordischen Winter meist bestehen.

                            In der Wüste hatte ich den Eindruck, dass ich im Sternen-/ Mondlicht (bei meist wolkenlosem Himmel) besser gesehen habe, zumindest hinreichend, um durch den Sand zu stapfen. Und zumindest mit Skiern habe ich bei Dämmerlicht abseits der gespurten Loipen nicht so dolle Erfahrungen gemacht, ohne Stirnlampe geht da (für mich) gar nichts, liegt aber vielleicht auch an meinem fehlenden Stereosehen.

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                              • 19.11.2008
                              • 10958
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Wintertouren - Wüste in Weiß?

                              Persönlich habe ich keinen Vergleich-

                              Die faszinierenden Landschaftsattribute hast Du, finde ich, gut zusammengefasst:

                              Große Weite und Leere, Fehlen von fast allem für das Leben essentielle, Reduktion auf das absolute Minimum in Landschaft, Geräusch und Geruch, aber auch in Sachen Ausrüstung und Einstellung.

                              Dazu kommen weitere Faktoren wie die potentielle Tödlichkeit der Landschaft an sich und die wichtigkeit der Planung und das Ausarbeiten mindestens noch eines Plan B's.
                              Ich denke, dass beide Extreme ähnliche Anforderungen an die Psyche stellen. Wer Winter kann, könnte von der Psyche her auch Wüste, und umgekehrt.

                              Umgang/Klarkommen mit Hitze oder Kälte sind allerdings meiner Meinung nach sehr unterschiedliche Anforderungen. Zum Teil erlernbar, zum Teil auch Veranlagung.

                              Die paar Gelegenheiten, wo ich bei Hitze gewandert bin (keine Wüsten: Kreta im September, 35-km-Etappen im deutschen Mittelgebirge bei über 30 Grad) fand ich schlimmer als jedes Wintertrekking. Ich bin mir sicher, dass ich niemals eine Wüstenwanderung unternehmen werde. Ich finde Kälte viel einfacher (obwohl ich auch ein Raynaud-Syndrom an Händen und Füßen habe.: Muss man die Extremitäten halt immer gut verpackt halten.

                              Ein weiterer Unterschied: schwere Lasten lassen sich IMO im Winter leichter bewegen.

                              Es gibt Leute, die können beides, Jerome Blösser fällt mir ein.

                              Es gibt übrigens Eiswüsten, da fällt weniger Niederschlag als in der Sahara. Die nördlichen Ausläufer der Brooksrange z.B. ("polar desert", 150-250 mm Niederschlag p.a.).

                              Zur Dunkelheit: Wenn der Himmel klar ist, ist es im Schnee ist es nie richtig dunkel, Sternen- und Mondlicht verstärken sich. Meist. Wenn man einen halbwegs windstillen, klaren Tag hat und kein technisch anspruchsvolles Terrain, ist es ein ganz besonderes Erlebnis, in die Dämmerung hinein und im Dunkeln weiterzugehen.
                              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                              (@neural_meduza)

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