[DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

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  • GemeinsamDraussen
    Fuchs
    • 02.01.2015
    • 1714
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

    An dem Tag waren Susi & ich ziemlich fotofaul, deshalb nur 5 Fotos zum Nachreichen:


    Morgens leichter Nieselregen am Imhof






    Am Wehr Tiefenbach



    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
    ... Ralf und Susi kommen entspannt an. ...
    Richtig muss es natürlich heißen: Susi und Ralf - schließlich sitz sie ja vorn im Boot und kommt zuerst an.

    "Entspannt" trifft für Susi und mich eigentlich auf die ganze Tour zu und vermutlich auch für jemanden mit der Aufschrift "Ruhe" auf dem Boot oder die taffe Solopaddlerin mit den zwei Hunden.

    Zitat von Was lässt Charles M. Schulz Snoopy sagen?:
    "Mein Leben ist sinnlos" - "es hat keine Richtung... kein Ziel... keinen Zweck..." - "... und trotzdem bin ich fröhlich... wie kommt das nur?" - "Was mache ich richtig?"
    Zuletzt geändert von GemeinsamDraussen; 06.10.2017, 08:31.
    (www.)gemeinsam-draussen.de = Susi & Ralf. Der User "GemeinsamDraussen" ist Ralf.

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    • Eckido
      Anfänger im Forum
      • 13.06.2016
      • 26
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

      Tolle Tour tolle Bilder.
      Vielleicht kann ich mal mit meinem Dolphin dabei sein.

      QUOTE=GemeinsamDraussen;1613085]An dem Tag waren Susi & ich ziemlich fotofaul, deshalb nur 5 Fotos zum Nachreichen:


      Morgens leichter Nieselregen am Imhof






      Am Wehr Tiefenbach




      Richtig muss es natürlich heißen: Susi und Ralf - schließlich sitz sie ja vorn im Boot und kommt zuerst an.

      "Entspannt" trifft für Susi und mich eigentlich auf die ganze Tour zu und vermutlich auch für jemanden mit der Aufschrift "Ruhe" auf dem Boot oder die taffe Solopaddlerin mit den zwei Hunden.

      [/QUOTE]
      Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

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      • Shalea
        Dauerbesucher
        • 17.06.2013
        • 849
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

        Ja, ich war tatsächlich während der ganzen Tour ziemlich entspannt. :-) Es war ja meine erste Mehrtagestour solo im eigenen Boot und ich bin überrascht wie gut das ging.
        Einen Preis für besondere Schnelligkeit erhalte ich sicher nicht, aber ich hätte in meinem Schneckentempo auch noch fünf weitere Tage paddeln können.

        Ich möchte mich an der Stelle auch bei jeder helfenden Hand bedanken. :-) Egal, ob es nun das Umtragen, das Halten der Hunde oder sonstwas anging, es hat sich immer jemand bereit erklärt, zu helfen. Vielen Dank dafür!
        Danke auch an alle, die in die Organisation eingebunden waren, Lagerholz beigesteuert haben oder oder oder! 👍
        LG
        Shalea

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        • Torres
          Freak

          Liebt das Forum
          • 16.08.2008
          • 30671
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

          Hätte ich statt entspannt besser lässig schreiben sollen? Ich wollte damit nur ausdrücken, dass man vielen Gesichtern ansah, dass die Etappe fordernd war. Wir hatten irgendwann mit Waldfex ein Gespräch, der sich wunderte, dass er trotz gemächlichen Paddeln recht nah an den Seekajaks dranblieb. Wir fanden das nicht ungewöhnlich, Zweier sind schneller als Einer und gegen einen Dreierkanadier kommt man kaum noch an. Dagegen brauchte ich aufgrund des kurzen Bootes einen höheren Aufwand, um bei den Seekajaks mitzufahren. Ich fand, das sah man mir an, obwohl ich das gewohnt bin, die Geschwindigkeit fahren wir im Verein immer. Alleine hätte ich das Boot auch kaum so oft umtragen können, auch ich fand die Hilfe aller toll und bin sehr dankbar dafür, wie ich übrigens die gesamte Truppe richtig toll fand. Hätte ich Urlaub gehabt bzw. eine kürzere Anreise gehabt, wäre ich gerne noch weitergepaddelt.
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

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          • Torres
            Freak

            Liebt das Forum
            • 16.08.2008
            • 30671
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

            02.10.2017/03.10.2017 Genusstour, Abschied und Rückreise. Nittenau-Regenstauf, 22,6 km

            Der Morgen ist sehr neblig. Mein Zelt ist nicht nur nass, es ist ein nasser Lappen. Es lohnt sich kaum, das Innenzelt separat einzupacken, aber ich tue es trotzdem. Als ich die Isomatte zusammenpacke, ist sie komplett durchgefeuchtet (Prolite). Das habe ich noch nicht gehabt, aber es wundert mich nicht. Die Evazote untendrunter war gestern nicht trocken, sie liegt im Boot hinter dem Sitz und wird natürlich bei jeder Welle nass. Ich denke an Shaleas Evazotematten, die sie in ihrem Boot ausgelegt hat, und die sie am ersten Abend am Lagerfeuer trocknen wollte. Sie hat ja keine Spritzdecke, und die nassen Hunde tun ihr übriges, um die Matten nass zu bekommen. Morgenidylle, leider verwackelt.





            Ich packe einen Teil der Ausrüstung bereits ins Boot, jedes Ding hat seinen Platz. Das Zelt lasse ich noch stehen. Michael hat kein Brot mehr und da meines zur Neige geht, laufe ich in den Ort, um Brötchen zu holen. Der Handyempfang ist schlecht, so laufe ich die Hauptstraße entlang, finde einen Netto, laufe dann aber wieder zurück. Hier gibt es bestimmt eine Bäckerei. Eine frage eine Frau, die sofort aus der Pistole geschossen fragt: „Welche?“. „Ähm, irgendeine.“ „Dann dort, wo die Herren stehen“. Am Ende der Seitenstraße also die Bäckerei. Ich erwerbe ein paar Brötchen, die sich später als sehr komprimierbar entpuppen – ein Zeichen, dass es keine Backlinge sind – und eine Butterbrezel. Butter. Ich esse nie keine Butter, aber der Gedanke an Butter lässt meine Augen strahlen. Umgehend beiße ich in die Brezel. Köstlich. Butter mit Brezel. Köstlich. Einen kurzen Moment muss ich an meine Tante denken. Butter, das hat ihr im Krieg am meisten gefehlt. Der menschliche Körper ist schon erstaunlich.


            Auf dem Platz angekommen, ist niemand zu sehen und meine Mitfahrer haben bereits die Zelte abgebaut. Immerhin ist die Ruhe noch da, und auch ich lasse mich nicht aus der Ruhe bringen. Ich baue mein Zelt ab und bringe es zum Boot. Die anderen Boote sind noch da, weit können sie also nicht sein. Jemand kommt und erklärt mir, dass sie unter einem Unterstand sitzen, der von unten her nicht sichtbar ist. Na dann. Tim kocht mir Wasser, Michael freut sich über die Brötchen, und ich packe mein Pausenbrot diesmal in die Paddeljacke, damit ich auf dem Wasser auch rankomme. Ich frage nach Martin, Martin ist mit Benny das Auto holen gefahren. Benny wird dann in Ramspau parken und beide wieder zurückkommen. Martins Zelt steht noch da, er wird es nach der Rückkehr einpacken, und Benny paddelt mit uns mit. Da Martin gestern sagte, dass er zwar nicht mehr paddelt, aber noch nach Rampspau kommt, mache ich mir keine großen Gedanken. Man sieht sich.


            Während ein Teil der Gruppe auf Benny wartet und meine Gruppe packt, ziehe ich mein Boot an die Einstiegsstelle und unterhalte mich mit Katko, der weit vor uns startet, um sich mehr Zeit lassen zu können. Er berichtet von schmerzenden Schultern, und ich lasse mir seinen Paddelstil zeigen. Kein Wunder, dass er Probleme hat, er paddelt aus dem Schultern heraus, und ich zeige ihm Oberkörperrotation, allerdings mit der Warnung, dass auch das am Anfang ganz schön weh tut, wie ich auf der Warnowtour schmerzhaft erfahren musste. Die Muskeln und Sehnen müssen erst einmal aktiviert werden. Hat man diese Phase überwunden, wird es einfacher. Er dampft davon und bestätigt, dass sich das anders anfühlt.





            Der Fluss sieht harmlos aus, aber hier, kurz vor dem Ziel, gab es einen Stein, den man nicht sieht und mit dem ein paar von uns Bekanntschaft gemacht haben.





            Es wird noch einmal ein schöner Tag.








            Herbstlaub.








            Felsig ist es hier. Ich denke an Finnland. Ich sollte mal wieder hinfahren.











            Ich bin etwas traurig, dass heute der letzte Tag ist und versuche, die Eindrücke bewusst in mich aufzunehmen.











            Schloss Stefling kommt in Sicht. Stefling ist eines der ältesten Orte im Regental und gehört inzwischen zu Nittenau.











            Hier ist wieder eine Umstiegsstelle. Mopedde inspiziert den Fischaufstieg, es geht, ist aber flach, und ich umtrage lieber.





            Von der anderen Flussseite ertönt eine Stimme „Hier drüben“, und ich denke, das ist ein Angler, der uns darauf hinweisen will, dass man auf der anderen Seite umträgt. Ich schaue noch mal auf die Karte, nein, hier ist richtig, und ich rufe ein lautes „Danke“ und steige aus. Der Angler ist aber gar kein Angler, sondern Katko, der wohl Pause gemacht hat.





            Mit Hilfe packe ich mein Boot auf den Bootswagen (ich habe den Standfuß verbogen und gar nicht mitgehabt, daher kriege ich das volle Boot nicht alleine auf den Bootswagen) und Mopedde hilft beim Rollen durch die Wiese zur Straße. Faul, wie ich bin, biege ich bei der nächsten Möglichkeit ab und setze am ersten Punkt ein. Blümchenfoto.





            Ich zerre mein Boot über die Sandbank und steige ein. Hier sieht man den zweiten, geraderen Teil des Schwalls, den die anderen gefahren sind.





            Ich lasse mich vom Wasser treiben, es ist sehr flach und geht so gerade, aber dann muss ich laut Karte links abbiegen und weiß nicht genau wo. Durch diese kleine Rinne, an der ich fast vorbei bin oder weiter hinten? Wusch. Ich sitze auf. Unter mir Kieselsteine. Erst einmal ein Foto machen (mein Paddel liegt im Wasser und wird von der Strömung vors Boot getrieben, hängt aber an der Paddelleine, so dass es nicht verloren gehen kann). Am ersten Tag wäre ich hier vermutlich noch hilflos gewesen, jetzt finde ich es nur lustig.





            Die anderen wissen den Weg auch nicht.





            Ich steige aus, richte mein Boot neu aus und fahre durch die kleine Rinne, die neben mir war. Dann bin ich wieder auf dem Hauptstrom.





            Und schaue dumm aus der Wäsche, als mich kurz darauf Michael von rechts kommend überholt. Ich hätte also auch ein Stück weiterfahren können und dann links abbiegen können.












            Landschaftlich ist es hier wunderschön.





            Der Karte entnehme ich, dass der Regen hier auf 340 Metern über NN fließt. Krass. Die höchste Erhebung Schleswig-Holsteins, der Bungsberg, ist 167,3 Meter hoch. Die höchste Erhebung Hamburgs liegt auf 116,2 Metern in den Harburger Bergen und die Nikolaikirche ist als höchstes Gebäude 147,99 Meter hoch. Immerhin gibt es aber einen UKW Sendemast in Billwerder, der 304 Meter hoch ist. Da kann man ja schon höhenkrank werden. Zumindest dürfte es erklären, warum hier Felsen sind und bei uns nicht. Bei uns werden Findlinge ja gleich Museumsstücke.





            Die Strecke ist nun wieder felsenblockdurchsetzt, es sind Schwälle eingezeichnet und Mopedde setzt einen Plan um, den er schon länger hatte: Aussteigen und besteigen. Dieser Felsblock ist dafür auch geeignet.





            Fotografieren lässt er sich von Michael, aber ich lasse mir das Motiv ebenfalls nicht entgehen. Mit Spritzdecke.





            Neben mir schlummert ein Stein, und ich nutze die Gelegenheit, ihn zu fotografieren. Diese Brocken sieht man nicht und schon gar nicht, wenn ein leichter Wind weht. Man kann aber wunderbar auf sie auffahren, wobei ich mich inzwischen kaum noch erschrecke, wenn es passiert, ist halt so.





            Ohne Spritzdecke. Findet jemand den Stein?





            Es befinden sich nun viele Brocken im Wasser, hübsch aufgereiht. Ein Tele wäre gut. Die Stellen lassen sich aber gut fahren. Nur das Paddel schlägt manchmal gegen einen Stein, und einmal setze ich auch auf einem verborgenen Stein auf. Ein merkwürdiges Gefühl, schief im Boot zu sitzen, aber mit etwas Ruckeln kommt mein Boot frei und schmiegt sich nun quer an den Stein. Mopedde hinter mir gibt Anweisungen und ruft: „Nicht gegen die Strömung drehen“, da ist es schon zu spät, mein Boot treibt quer davon. Mit Steuerschlägen versuche ich es in die Strömung zu bekommen und Mopedde erklärt mir anschließend etwas von „Wasser unter dem Boot nutzen, damit die Strömung es freibekommt, wenn man quer getroffen wird, denn sonst wirft die Strömung das Boot um und man kentert“. Ich verstehe ihn nicht bzw. kann es mit meiner Situation nicht verbinden. Später werde ich erklärt bekommen, dass er dachte, ich wäre quer zur Strömung am Stein hängengeblieben und es wir mir klar, was er meinte. Wieder etwas gelernt.








            Hier könnte man Pause machen, machen wir aber nicht.









            Ich schlage vor, die Steinlaus einzusetzen, um den Regen von den Steinen zu befreien. Mopedde kennt die Steinlaus nicht, und ich erzähle die Geschichte vom Eintrag im Pschyrembel. Er nennt es Fake News, ich nenne es wissenschaftlichen Witz, und wir einigen uns auf Easter Egg. Mit Michael zusammen albern wir nun ein wenig rum und erfreuen uns an dem Spruch: „Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser“, Schnapsmax hat ihn in der Signatur. Michael weiß noch einen anderen Spruch mit Computern, von dem ich nur den ersten und dritten Teil behalten habe. Vielleicht kann Michael ja ergänzen.


            Der offizielle Rastplatz ist an der Straße und nicht so ansprechend, und so essen wir wieder im Boot.














            Es wird nun windiger, und ich fühle mich wie zu Hause und haue in die Paddel, um voran zu kommen. Eine halbe Stunde später sind wir auch schon da.





            Mit etwas Mühe finden wir das Schild im Dickicht.





            Der Plan ist nun ganz einfach. Gert und Karin hatten gestern erklärt, dass sie heute ebenfalls das Auto holen wollen, und Karin auf die Boote aufpassen wird. Die perfekte Lösung, und ich entlade schnell das Boot und baue das Zelt auf, in der Hoffnung, dass es heute abend trocken sein wird.








            Dahinten steht mein Zelt ganz klein, es ist der Zeltbereich, extra mit „Grenze“-Schildern ausgewiesen.





            Auch Gert und Karin laden ein paar Sachen aus. Dann sind wir schon wieder unterwegs. Mopedde bleibt am Platz, er fährt ja morgen weiter, Michael und P. fahren vollbeladen mit, sie werden heute abend bereits zurückfahren und nicht mehr zelten.


            Noch einmal ein Wehr. Wie einfach, wenn das (mein) Boot leer ist.











            Eine Lücke für Mopedde?





            Ausnahmsweise bin ich mal vorne.





            Und dann sind wir schon am Feuerwehranleger Regenstauf.





            Wir parken die Boote, und ich versuche zu ergründen, wo der Bahnhof ist, habe aber kein Netz. Gert und Michael spurten los, der nächste Zug fährt in zwanzig Minuten und beim Versuch, hinterherzukommen, knicke ich mit dem Fuß um. Gott sei Dank nichts Schlimmes, nur ein kurzer Schmerz.
            Wir eilen durch den Ort. Immer wenn wir Passanten nach dem Bahnhof fragen wollen, huschen diese über die vielbefahrene Straße.





            Dank Handyempfang geht es dann auch so, aber als wir am Bahnhof ankommen, ist der Zug vor sechs Minuten abgefahren. Der nächste Zug geht um 17.39 Uhr, wir werden also frühstens um 19.00 Uhr an den Booten sein.





            Wir überlegen essen zu gehen, aber da wir den Zug nicht verpassen wollen, gehen wir zum benachbarten Supermarkt, essen warmen Fleischkäse, und ich kaufe ein wenig für den nächsten Tag ein. Am Tisch beginnen wir mit dem Reisebericht, weiterführen können wir ihn dann aber nicht, weil wir los müssen, und im Zug kein Empfang ist. In Cham stechen mir die Taxis ins Auge, keine Lust jetzt noch 20 Minuten durch eine laute Stadt zu laufen. Eine gute Entscheidung und preiswert ist es auch (6 Euro). Dafür kann man im Hamburg zu dritt noch nichtmal Bus fahren.
            Das Navi lenkt uns über abenteuerliche Landstraßen, es regnet und die traumschön wirkende Landschaft kommt kaum zur Geltung. Ein Auto verfolgt mich nach der Hälfte der Strecke, es hat einen Dachträger drauf, das muss Gert sein und ist es auch.
            Kurz nach halb sieben sind wir am Parkplatz, Karin und P. sind trotz des Regens guter Laune, und wir laden fix die Boote auf. Nun heißt es Abschied nehmen, schade, aber ich kann verstehen, dass Michael fahren will, für ihn ist es ja nicht weit.

            Gert, Karin und ich fahren nach Ramspau, es ist gerade mal 5 Kilometer weit weg, und wir finden zunächst die Zufahrt zum Gelände nicht, weil wir keine Adresse haben. Erst besichtigen wir den wirklich schönen Ort (schade, dass das Restaurant nicht aufhatte), dann fahren wir einen Nebenweg und müssen wenden, dann fahren wir den richtigen Weg (Am Wehr), aber Gert fährt zunächst vorbei, während ich das Wohnmobil erspäht habe und richtig bin.
            Mopedde hat mein Zelt geschlossen, als es zu regnen anfing, aber das Kondenswasser hat die Trockenbemühungen zunichte gemacht. Eine gemütliche Runde sitzt vor den Sanis um einen großen Tisch herum, und ich schaffe mir Platz, ich bin völlig unterzuckert und koche erst einmal eine große Portion Nudeln mit Nüssen, Käse und gekochten Eiern. Heiko sucht unterdessen den Deckel von seinem Trangia-Spiritusbehältnis. Er findet zwar den Deckel irgendwann, doch der Dichtring ist weg. Er vertagt das Problem auf morgen.





            Ich frage nach Martin und erfahre erst jetzt, dass er nach Hause gefahren ist. Ich bin ganz traurig, ich wollte mich doch verabschieden und hatte ihm in Regenstauf extra einen Marienkäfer gekauft, um mich für die schöne Tour und seine Organisation zu bedanken. Ich wollte ihn feierlich überreichen. Nun, Martin, dann halt nur ein Foto, und ich werde ihn für Dich essen. Vielen, vielen Dank für alles!





            Wie üblich gehe ich auch diesmal früh ins Zelt und verabschiede mich von den anderen, da ich am Morgen ganz früh los möchte.


            Am Morgen gießt es wie aus Eimern und mein Zelt ist eine Tropfsteinhöhle.





            Aber es ist ja egal, alles ins Auto schmeißen und trocknen. In einer kurzen Starkregenpause, in der es nur regnet, bringe ich die Ausrüstung zum Auto, meine Schuhe werden klitschnass. Herbstimpressionen.








            Ich schleppe Futtertüte und aufgebautes Zelt unter den Durchgang zu den Sanis.





            Ich packe vorsichtig das Gestänge in seinen Beutel, auf diesem harten Boden muss ich aufpassen, dass es keinen Schlag bekommt. Ich beschließe, erst das klitschnasse Zelt in den Beutel zu stopfen und lege es auf die Kiste mit dem Holz. Nicht vergessen! Während ich das nasse Zelt in den Beutel stopfe, kommt ein Mann mit zwei Hunden und starrt mich so missbilligend an, dass ich vergesse, was ich mir merken wollte. Ich merke noch, dass etwas nicht stimmt, aber als ich die Heringe im Zeltbeutel fühle, ist für mich alles okay. Ich frühstücke noch schnell und belege für die Fahrt die gestern gekauften Brötchen. Gut, dass ich sie habe, mein Brot ist geschimmelt. Ich schaue mich noch einmal prüfend um, ob ich etwas vergessen habe, und fahre. Dass mein Gestänge noch auf der Holzbox liegt, wo ich es hingelegt habe, werde ich erst zwei Tage später merken, als mich Heiko anschreibt und fragt, ob ich ein Gestänge vermisse. Selbst da bin ich noch der festen Überzeugung, es wäre in der Tasche. Ich bin fassungslos. Das Zelt gibt es nicht mehr, ich bin fast am Supergau vorbeigeschrammt. Hoffentlich kommt es heil an. Danke, Heiko.


            Kurz vor acht Uhr starte ich den Motor, Katko ist schon weg. Die Autobahn ist leer, nur auf der Strecke Magdeburg-Hannover ist mehr Verkehr. Aber die fehlenden LKW machen sich bemerkbar, dafür sind die Rastplätze völlig überfüllt, da die LKW pausieren müssen und teils kreuz und quer stehen. Nach sieben Stunden Fahrt ohne nennenswerte Pause bin ich am Verein und inspiziere mein Boot. Oha. PE ist nicht gleich PE, mein Boot ist ein sehr weiches PE, daher drückt sich das Boot beim Transport auch stark ein, wie man an der welligen Form sehen kann. Die Steine haben ihre Spuren hinterlassen, definitiv.








            Die Sonne scheint, und es weht ein frischer Wind. Bestes Paddelwetter. Aber ich will nach Hause, Reisebericht schreiben, die Tour nacherleben. Am liebsten würde ich sie noch einmal von vorne fahren, jetzt weiß ich ja, wie es geht.



            Vielen Dank noch einmal an Martin206 für die Organisation, die Teilnehmer der Tour für die schöne Zeit und die Unterstützung und an MichaelH, Mopedde und P. für die Navigation, die vielen Tipps und die unermüdliche Hilfe beim Steuern, Basiswissen erlernen und Boote schleppen. Gerne wieder, ich freue mich auf die nächste Tour.
            Zuletzt geändert von Torres; 07.10.2017, 12:10.
            Oha.
            (Norddeutsche Panikattacke)

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            • GemeinsamDraussen
              Fuchs
              • 02.01.2015
              • 1714
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

              Nochmal von Susi und mir:


              "ausgebrochener" Wein




              Reiherversammlung






















              Kurze Schwallstrecke bei Hinterberg




              Der Name ist Programm :-)


              Ramspau


              Der Vormittagsregen wird abgewettert



              (www.)gemeinsam-draussen.de = Susi & Ralf. Der User "GemeinsamDraussen" ist Ralf.

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              • DerNeueHeiko
                Alter Hase
                • 07.03.2014
                • 3136
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                ...und dann waren sie alle weg...

                ...und im Sinne des "pics or it didn't happen" war die Tour damit zu Ende. Oder hat @Ziz noch Fotos gemacht?

                Die letzten tapferen Mohikaner sind irgendwann am Dienstagmorgen langsam aus den Zelten in den Regen gewechselt. Frühstück gabs unter dem Vordach, wo ein einsames Zeltgestänge herumlag und niemandem gehörte ;)

                Erst zwischen 11 und 12 Uhr ließ der Regen nach. Da es der letzte Tag war, legten wir nicht viel Wert auf trockenes Einpacken, und auch die Hunde bekamen ihre Matten wieder ins Boot. Das machte es etwas ruhiger für uns Menschen...

                Immer mal wieder kam die Sonne heraus, und während @Moppede früh vorweg paddelte, um sicher seinen Zug zu erreichen, legten wir übrigen ein entspanntes, lässiges, gemútliches Tempo an den Tag. Und auch wenn wir uns (glaube ich) alle freuten, am Abend wieder eine heiße Dusche und ein richtiges Bett genießen zu können, wären wir doch gern noch ein paar Tage weiter gepaddelt.

                Der Tag wurde ansonsten noch von einigen Wehren unterbrochen, die größtenteils zu umtragen waren. Näher an Regenstauf wurde auch die Zivilisation etwas präsenter (mit Autobahn), so dass wir unsere Mittagspause in Form einer Tafel Schokolade auf dem Wasser einnahmen. In Regenstauf hatten sich schon Susi und Ralf verabschiedet, @Ziz und Freundin fuhren den auch etwas schneller weiter, und zum Ende hin wurden wir übrigen vier auch immer schneller, so dass das letzte Wehr (mit Bootsrutsche und unglaublich vielen "hier Schwimmen verboten") uns schon überraschte. Die Hunde festgehalten machten sie die Bootsrutsche gut mit, die Befürchtung, dass sie noch am letzten Tag ein Trauma für ihr Leben mitnehmen könnten, hat sich glücklicherweise wohl nicht bewahrheitet.

                Tja, und dann wurden aus einzelnen Häusern immer mehr Häuser, es gab Parks, es gab Promenaden... und plötzlich waren wir mitten in Regensburg. Irgendwie ein komisches Gefühl, am Ende der Tour zwischen lauter Menschen in ihrem Alltag unterwegs zu sein

                Die Donau begrüßte uns dann mit viel Wasser und (relativ) hohen Spundwänden und Kajen. Kurz suchten wir nach dem im Kanuführer erwähnten "DLRG-Steg", hielten dann aber auf einen kleinen Strand zu. Und auf dem Weg vom Strand zur Straße fanden wir auch den DLRG-Standort, wir hatten also richtig gezielt

                Epilog: @timforb und ich verabschiedeten uns von den Bahnfahrern, wanderten zum Bahnhof (wieder ein seltsames Gefühl - nach Tagen auf dem Wasser, das nur eine Richtung kannte, gab es plötzlich ganz viele Kreuzungen, Richtungen, Ampeln... aber wir haben den Bahnhof pünktlich gefunden). Der Zug kam aus München, war voll von Oktoberfest-Rückfahrern (der Optik nach), brachte uns aber trotzdem sicher nach Cham, wo wir @torres Rat befolgten und ein Taxi nahmen. Die Autos brachten uns gut nach Regensburg, wo wir uns prompt einmal kräftig verfahren haben. Naja, Ein- und Aufladen im Dunkeln, und dann ging es los. 5-6h auf der Autobahn später war die Tour dann endgültig vorbei.

                Bis zum nächsten Mal,
                Heiko

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                • blende8
                  Dauerbesucher
                  • 18.06.2011
                  • 882
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                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                  Danke für den supertollen Bericht, Torres!!!

                  Ich bin gerade wieder dabei, mich Kajak-mäßig mehr zu engagieren (Oberkörper!) und solche Berichte sind ein Ansporn!
                  Irgendwas ist immer ...

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                  • Ziz
                    Administrator

                    Vorstand
                    Administrator
                    Lebt im Forum
                    • 02.07.2015
                    • 7333
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                    #49
                    AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                    Ein paar meiner Bilder und eine Erweiterung des Reiseberichtes kommen noch - sortiert sind sie schon, aber ich muss noch die Zeit dafür finden, sie hier ins Forum zu packen und was dazu zu schreiben. Leider habe ich mich sehr darauf konzentriert, die Kamera nicht zu wässern, weshalb ich wenig mit Tiefenunschärfe gespielt habe. Ich hab schlecht vergessen, dass es die Option ja auch noch gibt. Die Bilder sind also streckenweise eher mittelmäßig, aber ein paar werde ich reinstellen.
                    Nein.

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                    • Torres
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 16.08.2008
                      • 30671
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                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                      Fein. Danke auch an Dich, Heiko, für die Ergänzung. Michael ist auf einem Seekajakwochenende, vielleicht hat er auch noch ein paar Bilder für den Bericht. Wenn ich versucht habe, Vögel auf Steinen zu fotografieren, flogen sie meist schon weg, wenn ich die Kamera gezückt habe.
                      Michael wollte auch eine Cloud einrichten. Da werde ich dann meine restlichen Bilder hochladen.
                      Zuletzt geändert von Torres; 08.10.2017, 06:47.
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • Martin206
                        Lebt im Forum
                        • 16.06.2016
                        • 7422
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                        Auch von mir vielen Dank für den Bericht und die Ergänzungen.
                        Ist sehr gelungen und ich finde auch ein paar Info's was nach meinem Abbruch noch so geschehen ist.
                        Schöne Foto's auch ...mal sehen ob ich noch ein paar einzeln beisteuern kann.
                        "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                        • AlfBerlin
                          Lebt im Forum
                          • 16.09.2013
                          • 5073
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                          #52
                          AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                          Leider gibt es ja keine Like-Button. Deshalb auf diesem Weg 5 Sterne:

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                          • Ziz
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                            • 02.07.2015
                            • 7333
                            • Privat

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                            #53
                            AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                            Hallo, hier nochmal ein paar Bilder und Kommentare zu der Tour aus der Sicht der Freunde der Natur e.V. Lücken bitte bei Torres nachlesen. Das ist zusagen die Extended Version mit Kommentaren des Regisseurs.

                            Wie Torres schon schrieb, sind meine Freundin und ich als erste gegen Dreiviertelfünf am Campingplatz Blaibach angekommen. Ich muss sagen, dass ich durch einen Campingplatz an der Altmühl etwas beunruhight wurde, dass man ab einer bestimmten Zeit nicht mehr einchecken könne, weshalb ich eine Menge Luft eingeplant habe. Aber das war alles kein Problem, die Betreiber des Platzes waren sehr freundlich und gechillt (und haben keine Tiere gehortet... ). Unsere Verbindung hatte zwar drei Umstiege zwischen 5 und 11 Minuten, aber wir haben alle Züge ohne Hetzen geschafft. Hab mich fast wie in der Schweiz gefühlt! Wenn die Bahn läuft, läuft sie echt gut. Wir hatten wieder das schon woanders vorgestellte Konzept der "Sackkarre on demand" benutzt, d.h., mit Sackkarre zum Startbahnhof hin und dann vom Zielbahnhof zum Campingplatz, aber zwischendurch bei den knappen Umstiegen Rucksäcke auf den Rücken und Karre in die Hand. Ich habe diesmal so gut gepackt (jahrelange Tetriserfahrung!), dass ich in meinen Rucksack über 34kg unterbekommen habe. Da wir nicht wussten, wann wir in Blaibach ankommen, mussten wir den Proviant für die ersten zwei Tage schon mittransportieren. Rückzu wurde das besser.

                            Am nächsten Morgen gab es dann gemeinsames Frühstück mit Torres, Timforb, Martin206, MichaelH, P., Mopedde, Shalea und DemNeuenHeiko, wobei zwei für mich bestimmende Dinge der Tour anfingen Einzug zu halten: Ich fing als Katzenmensch langsam an mich mit Shaleas Hundis anzufreunden und die erste Autoumsetzdiskussion- und aktion ging los.


                            Während die anderen irgendwas mit Autos machten (ich habe früh aufgehört im Detail zuzuhören), konnte ich meine Sackkarrenbootswagenidee auf Wiese testen. Lief.


                            Dann ging die große Einsetzerei los. Dass wir viele verschiedenen Boote, Fahrstile und Kenntnisstände haben würden, war mir klar. Aber dass Leute mit sportlichen Booten und zügigem Fahrstil, womit ich auf etwas Erfahrung schließe, auf die Idee kommen, an einem viel zu hohem Steg orthogonal zur Strömung einzusetzen, hat mich doch überrascht. (Ein Bild davon gibt es, würde ich aber privat weiterleiten bei Bedarf. ) Aber dazu muss man auch sagen, dass mein Übungsleiter auf der Elbe wirklich viel Zeit investiert hat, uns die Gefahr und Besonderheiten von Stegen einzutrichtern. Und auf der Elbe gibts keine V's, da hatte ich also auch was zu lernen.

                            Die ersten Kilometer, die die Gruppe nach stark zusammenfuhr wurden von Torres schon gut beschrieben, aber ein paar Bilder kann ich noch beisteuern.

                            In Reih und Glied durch das V:


                            Lachhaft einfach zu erkennende Steine:


                            Am ersten Tag habe ich noch kaum auf die Strömung geachtet und eher den kurzen (lies: falschen) Weg genommen. Später habe ich probiert, einfach meinen Vorderfrauen- und männern zu folgen. Aber langsam trennten sich die Sportsfreunde um Torres von der Hundelimousinenregatta um Shalea und ich musste anfangen selbst über sinnvolle Wege auf dem Fluss nachzudenken *schauder*. Denken! Mittem im Urlaub!

                            Wie die Boote am Horizont wohl dahin kamen, wo sie nun sind?


                            Bis zum Wehr mit Borstengasse hatten sich dann schon zwei Gruppen gebildet: Shalea und ich und der Rest. Die nachfolgenden Tage hat sich die hintere Gruppe dann vergrößert. Aber so wurde ich einziger Zeuge, was Bones und Ebby von der Borstengasse hielten.

                            In diesem Bild haben sich zwei Fehler eingeschlichen.


                            Bei der Pause war die Gruppe wieder vereint:


                            Nach der Pause kristallisierten sich langsam die Freunde der Natur e.V. heraus, die auch viel die folgenden Tage zusammen vor sich hin schipperten:


                            Auf der Flussreise fiel uns besonders ins Auge, dass wir scheinbar "in den Herbst" fuhren. Am Anfang der Tour gab es nur wenige bunte Flecken in den Bäumen, aber je weiter wir kamen, desto mehr zeigte sich uns die Herbstpracht, wie man später noch sehen wird. Wir starteten sozusagen im Spätsommer und beendeten die Tour im Herbst.


                            Nach einem Lagerfeuer (danke an Katko!) am Zeltplatz Cham (man achte auf die zwei Personen, die eine Matte am Feuer trocknen! ^^) …


                            … ging es am nächsten morgen dann bei bestem Wetter weiter.


                            Unser Plan war eigentlich immer mal einkaufen zu gehen. Dummerweise hatte ich den Sonntag nich auf dem Schirm und in Nittenau war die Kaufhalle etwas weiter weg und ich wusste nicht, ob ich morgens da Bock gehabt hätte, zu Netto zu hechten. Im Nachhinein wäre es okay gewesen. Alle Orte am Wasser waren wirklich schön, aber so haben wir uns abends sicherheitshalber noch für 4 Tage eingedeckt. Es ist erstaunlich, was man alles in zwei so kleine Boote unterbekommen kann. Und da war noch Luft!

                            Brücke hinter dem Wehr. Den roten Punkt (meine Freundin) am Horizont werde ich lange nicht mehr sehen.


                            Die Hälfte des Tages bilden Shalea und ich das gefühlte Schlusslicht. Aber wir wissen, irgendwo hinter uns müssten noch Katko und die drei Kanadierpäärchen kommen (Franz hatte ich da gar nicht auf dem Schirm). Bones fängt in der Zeit an, seine Sitzmöglichkeiten zu erkunden. Wer denkt, dass das nass enden kann, wird an folgenden Tagen Recht bekommen.


                            Natürlich in dem Moment, wo sich Shalea am Nachmittag entscheidet, die Hundis mal ihren Geschäften nachgehen zu lassen, ereicht uns die Kanadierfraktion. Die Stelle, wo Shalea anlandete war dabei recht steil und die Hunde sind direkt nach oben. Bones kam recht schnell wieder, aber Ebby war weg. Die dachte nämlich einer der vorbeifahrenden Kanadier (Waldfex + Frau) wäre ihrer und fahre ohne sie weiter! Schrecklich. Sie also gleich hinterher. Das fiel den beiden aber auf und wir konnten Ebby gegen den Strom zurück ins richtige Boot leiten, teils schwimmend, teils laufend.

                            Danch wurden die Gruppen etwas gemischt. Ich hielt mich eher vorne bei Ralf und Susi, Katko leistete Shalea, nun nicht nur gefühlt hinten, Gesellschaft. Relativ nah am Tagesziel machten wir die erste Gruppenpause des Tages.


                            Dabei konnte ich auch gleich unser Abendbrot durch eine Rotkappe und zwei Täublinge erweitern:


                            Shalea und Katko wussten leider nicht, dass wir Pause machten und haben deshalb kurz vor uns ein eigenes Päuschen eingelegt. Das mit der Kommunikation sollten wir das nächste mal verbessern. Die Sportfreunde sind schon wieder weitergepaddelt als der Hundekahn und das knallrote Gummiboot bei uns eintrudelten. Zu fünft fuhren wir dann bis zum Ende des Tages zusammen über Stock und Stein.

                            Bones wurde immer mutiger bzw. leichtsinniger.


                            Wir fahren in den Herbst.


                            Am nächsten Morgen kamen wir viel zu spät los, die Handschuhe meiner Freundin waren verschwunden (sie tauchten dann in ihren Pullitaschen auf ) und Bones hat sein Glück überstrapaziert und hat die Verwandtschaft zu den Seehunden ausgetestet. Ich glaube, die schlottern weniger... Meine Freundin kam auf die Idee, Bones zur Abwechslung mal in ihr Boot zu nehmen. Es ist unglaublich kippstabil und die Hoffnung war, dass er etwas sicherer sitze und er sich an ihr etwas aufwärmen könnte. Ich war echt skeptisch, aber es hat geklappt! Es ging nicht lange, weil Ebby und Bones ungerne getrennt waren, aber am Ende stieg ein trockenerer, warmer Bones zurück in Shaleas Boot.


                            Das Bild leidet leider an Beschlag der Kamera, aber sieht Shalea ohne Hunde nicht glücklich aus in ihrem Einer aus?

                            (Der geneight Leser wird sich fragen, wann Ebby das Boot wechselte. Antwort: Nie, sie duckt sich nur )

                            Mal wieder etwas zur Umgebung. Meine Freundin und ich haben 4 Wochen zuvor die Altmühl nachgeholt, nachdem wir beim entsprechenden Forumsevent nicht dabei sein konnten. Und im direkten Vergleich hat der Regen die Nase eindeutig vorne - trotz der teils längeren Umtragungen. Landschaft, Idylle, Ortschaften und der ständig wechselnde Flusscharakter suchen wirklich ihresgleichen. Leider haben die Sportfreunde die Eisvögel von uns weggetrieben und allgemein sahen wir wenig Tiere (bis auf den schon von Torres erwähnten amerikanischen Nerz, der europäische ist bei uns kaum noch anzutreffen), aber die unbeweglichen Teile der Landschaft machen das locker wett.

                            Eine Burg, die dreisterweise renoviert wird, wenn wir da sind!


                            So stell ich mir ODS-Harmonie vor. Zwei Luftboote, drei Faltboote (in einem sitz ich) und zwei Festboote. Dabei von Kanadier über Wanderboot bis Wildwasserböötchen alles dabei. Das Babylon der Wasserwanderfreunde!


                            Bei einem Wehr an diesem wehrlastigen Tag, gab es die Option statt umzutragen eine vierstufige Schifftstreppe runterzufahren. Nachdem DerNeueHeiko diese Option mit seinem mehr als passendem Boot gewählt hatte und von keiner Grundberührung berichtete, habe ich mich auch mit meinem Scubi versucht und ich kam ohne Loch oder Kratzer durch. War wirklich ein Heidenspaß. Die perfekte Stelle für das wendige, aber für sowas eigentlich etwas zu anfällige Scubi.

                            Nach der schönen Nacht in Nittenau (dazu mehr bei Torres) wurde es am nächsten Tag seeiger und meine Freundin und mich packte der Sportsgeist und da die Naturfreunde noch auf den nachts hinzugestoßenen Benny warteten, der mit Martin eine kleine Umsetzaktion vollbrachte, paddelten wir den Sportfreunden hinterher. Am diesem Tag gab es nur ein Wehr und wieder konnte man es mit einer Fischtreppe umfahren. Leider konnte kein Wildwasserboot für mich scouten, also schauten wir es uns von außen an und es sah fahrbar aus. Es war aber flacher als gedacht.

                            Ein Foto gibt es nicht, aber ein (unspektakuläres) Video:


                            Da wir am Ende der Fischtreppe eh treideln mussten, wollte ich die Chance gleich nutzen, mein Boot auf Kratzer zu untersuchen, da ich doch ein paar mal unsanft aufsetzte. Also zog ich die Spritzdecke ab und war erstaunt, dass mein Boot voller Wasser war. Ich hatte es endlich geschafft, ein Loch in mein Scubi zu reißen! Das Scubi ist wirklich ein anfälliges Boot, kaum fährt man mal eine viel zu flache Wildwasserstrecke runter, die für Fische und nicht für Boote gebaut wurde, schon hat es ein Loch!!! Nein, ich habe es wirklich provoziert und war auch voll darauf vorbereitet: Alles im Boot war wasserdicht verpackt (auch der Paddler ) und ich hatte einen Plan A und B zum Flicken. Plan A war Spezialisolierpanzertape von Tesa, auf dass die Leute vom packraftingstore schwören. Plan B war PVC Kleber und ein echter Flicken. Das wäre jedoch mit einer etwas längeren Pause verbunden gewesen, damit der Kleber kurz trocknen kann. Die Zeit hätten wir locker gehabt (wir kamen an dem Tag kurz nach 3 Uhr am Ziel an...), aber Plan A hielt dicht. Ich beobachte das mal, aber wenn das hält, sehe ich keinen Grund für eine richtige Reperatur. Nichts hält länger als ein Provisorium!

                            Dann ging es weiter durch den Herbst:


                            Kurz was zur Tierwelt, aber ohne Bilder (da schlecht): Neben Graureiher und Störchen sahen wir zwei bis drei Vogelarten, die wir bei uns noch nich gesehen haben: Gänsesäger, Silber- und vielleicht auch Seidenreiher. Ich war echt erstaunt, als da auf einmal ein weißer Nichtschwan in Form und Größe eines Graureihers über uns drüber zog.

                            Der Regen ist in Stein gemeißelt.


                            Diese Goldschüpplinge sahen wir auch an der Altmühl. Aber was steht mehr für Herbst als ein Pilz?


                            Von allen Tageszielen, fanden wir Ramspau wirklich am hübschesten mit seinen zwei prägnanten Bauten. Da um 18 Uhr Regen (von oben) angesagt war, waren wir motiviert schnell anzukommen.


                            Als wir wirklich kurz nach drei ankamen, waren wir überrascht, wie fix wir waren. Als es dann doch schon 15:30 anfing zu regnen, waren wir ganz froh hinne gemacht zu haben. Es waren aber eher kleiner Niesel als richtige Schauer. Richtig an zu pissen fing es dann Abends - mit open end. Ich habe die ganze Zeit auf die Vorhersage gestarrt, um einen Plan für den nächsten Tag zu machen. Nur bis Regenstauf oder doch bis Regensburg? Spätestens 14 Uhr sollte es aufhören zu regnen, aber bis Regensburg wären wir bei Tageslicht dann nicht mehr gekommen. Aber Regenstauf fuhr immerhin ne Bahn für Plan B. Nach einem sehr angenehmen, lustigen Abend (für mich der richtige Abschlussabend) bei Regen von allen Seiten, aber Dach überm Kopf, hieß es am nächsten Tag dann morgens warten ab wann es weitergehen konnte. Ab 11 Uhr lies der Regen stark nach und wir konnten kurz nach 12 auf dem Wasser sein. Nach einigem Hin- und Her und in Anbetracht der Erfolge des Vortages haben sich meine Freundin und ich dann für Regensburg entschieden.

                            Wir haben uns von den anderen Paddlern, die auch bis Regensburg wollten, verabschiedet, damit wir noch eine Chance haben irgendwas in Regensburg bei hellem zu sehen. Beim Wehr Regenstauf haben sie uns aber wieder eingeholt, da wir die 230m in zwei Etappen umtragen haben. Nach Regenstauf sahen wir dann unseren ersten und einzige Eisvogel der Tour kurz aufblitzen - richtige Entscheidung getroffen!


                            Beim letzten Wehr des Regens haben wir dann nochmal eine Pause gemacht. Später haben uns Timforb, Shalea und DerNeueHeiko erzählt, dass sie uns dort noch kurz gesehen hätten. Sie haben aber keine Pause gemacht, sondern sind die Strecke durchgepaddelt. Das Wehr hatte wieder eine lustige Borstengasse. Ich find das Konzept ja echt Klasse.


                            So nah an Regensburg wurde der Regen wirklich (wie angesagt) lauter, aber nicht (wie fälschlicherweise behauptet) weniger schön.


                            Und auf einmal waren wir auf der Donau. Nach ner Viertelstunde abbauen, kamen dann die eigentlich schon Verabschiedeten auch an. Es gab die letzte Autoumsetzaktion (leider viel zu wenig Diskussion!) und wir machten uns noch vor Sonnenuntergang auf den Weg Richtung Hostel.

                            Unser Plan Regensburg am Abend noch bei Licht zu sehen, ging voll auf!


                            Abends fiel mir im Hostel dann noch etwa anderes, lustiges auf. Ich habe eine Tanline bekommen! Am Handgelenk! Durch den Trocki haben nur mein Gesicht und meine Hände Sonne abbekommen. Und das nicht zu wenig. KA, wie gut man es auf dem Bild erkennt, aber in Realität ist es gut sichtbar.


                            Wir waren an dem Tag wirklich fix und alle, haben noch schnell gekocht und dann am nächsten Morgen von 8 bis 10:30 Regensburg zu Fuß erkundet, eh wir um 11 auschecken mussten und uns auf den Weg zum Bahnhof gemacht haben.

                            Wirklich eine hübsche Stadt!


                            Viel Kunst und Kultur


                            Man achte auf die kleinen Dächer am Dachgiebel.


                            Ein interessanter Stil zwischen Hansestadt und bayerischem Dorf - was es beides nicht ist.




                            Ich mochte besonders die "Siebnerin", Nachbau eines alten Salzschiffes.


                            Musste der Erbauer dieses Turmes etwas kompensieren?


                            Einfach ein schönes Städtchen


                            Damit endete unser Aufenthalt in Regensburg und somit auch der ganze Urlaub. Die Rückfahrt war sehr viel einfacher als die Hinfahrt, wir konnten bis Hof durchfahren und bekamen unseren Zug trotz 8 Minuten Umsteigezeit. Auf dem Weg dahin fuhren wir über Regenstauf und konnte nochmal dem Regen winken. Ein wirklich toller Fluss, wo für jeden was dabei ist. Die Etappen waren für uns gerade richtig und meiner Meinung nach war es ein guter Kompromiss zwischen den verschiedenen Fraktionen.

                            Wir sind das nächste mal bestimmt wieder dabei. Lasset die Abstimmung über die Flüsse beginnen!

                            VG Ziz

                            PS: Falls jemand (zu sehr) zu sehen ist, was ihn/sie stört, bitte PN!
                            Nein.

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                            • DerNeueHeiko
                              Alter Hase
                              • 07.03.2014
                              • 3136
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                              Zitat von Ziz Beitrag anzeigen
                              Nach einem Lagerfeuer (danke an Katko!) am Zeltplatz Cham (man achte auf die zwei Personen, die eine Matte am Feuer trocknen! ^^) …
                              Die zwei Personen sind - zumindest bei meiner Bildschirmeinstellung - praktisch nicht zu sehen, von der Matte ganz zu schweigen. Aber ich war ja dabei

                              Zitat von Ziz Beitrag anzeigen
                              Es gab die letzte Autoumsetzaktion (leider viel zu wenig Diskussion!) und wir machten uns noch vor Sonnenuntergang auf den Weg Richtung Hostel.
                              Tja, die Autoumsetzdiskussionen lassen mit der Erfahrung (und der Eliminierung der Optionen) immer weiter nach Anders als die Flussoptionsdiskussionen, glaube ich...

                              Danke auch für deine Bilder, dann hätte ich den letzten Tag ja doch nicht beschreiben müssen...

                              MfG, Heiko

                              Kommentar


                              • Ziz
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                                • 02.07.2015
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                                #55
                                AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                Zitat von DerNeueHeiko Beitrag anzeigen
                                Danke auch für deine Bilder, dann hätte ich den letzten Tag ja doch nicht beschreiben müssen...
                                Was dir an Bilder fehlte, fehlte mir an textlicher Beschreibung, gerade am Ende. Ich denke, es ergänzt sich gut.
                                Nein.

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                                • Torres
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                                  • 16.08.2008
                                  • 30671
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                                  #56
                                  AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                  Ich finde auch, dass sich Eure Beiträge gut ergänzen.

                                  Eine Frage noch: Wieso wurde Auto umtragen so ein Trauma, ich habe doch kaum mit Euch gesprochen? Oder waren da auch andere etwas nervös? . Auf jeden Fall werden jetzt einige Gesprächsfetzen plötzlich verständlich, so kryptische Andeutungen, wie Hunde auf Abwegen, Kuschelhunde oder Tape.


                                  orthogonal
                                  Woher kennste denn sowas, das musste ich ja erstmal googeln.

                                  Freunde der Natur e.V.
                                  Isch fühl mir diskriminiert. Wir waren auch Freunde der Natur. Was können wir dafür, wenn die Boote einfach mit den Hufen scharren und davongaloppieren. . Ich habe zumindest auch für Felsen gebremst und für Vögel sowieso!

                                  Und ja, wir haben sogar sich jagende, schreiende Vögel gesehen, und ich habe mich gefragt, ob das wohl Kampf sei. Sah verdächtig nach Kampf aus, vielleicht ein Jungvogel, der vertrieben wurde. Und dass Reiher immer aufgeflogen sind, sobald wir/ich nach der Kamera gegriffen haben, war auch nicht geplant.


                                  Oha.
                                  (Norddeutsche Panikattacke)

                                  Kommentar


                                  • blauloke

                                    Lebt im Forum
                                    • 22.08.2008
                                    • 8344
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                                    #57
                                    AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                    Hallo Ziz,

                                    freue mich über deinen Bericht der den Regen und das sehenswerte Regensburg gut beschreibt.
                                    Schön dass euch meine Oberpfalz so gut gefallen hat.
                                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                    • qwertzui
                                      Alter Hase
                                      • 17.07.2013
                                      • 2887
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                                      #58
                                      AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                      Schön, dass ich durch euren gut bebilderten Bericht auch noch an der versäumten Tour "teilnehmen" konnte.

                                      Danke!!!

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                                      • DerNeueHeiko
                                        Alter Hase
                                        • 07.03.2014
                                        • 3136
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                                        #59
                                        AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                        Gern geschehen, und schade, dass du/ihr nicht dabei sein konntet.

                                        MfG, Heiko

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                                        • Torres
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                                          Liebt das Forum
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                                          • 30671
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                                          #60
                                          AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                          Ja, fand ich auch schade. Die Info konnte ich in Imhof noch lesen und hab‘s weitergeleitet.

                                          @Blauloke
                                          Ja, wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde. Hätte ich gewusst, dass Du so nah wohnst, wär ich zumindest noch durch den Ort gefahren, wir hatten uns ja im letzten Jahr drüber unterhalten.
                                          Oha.
                                          (Norddeutsche Panikattacke)

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