[DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

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  • Martin206
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    #21
    AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
    ...
    @Martin
    Das Basiswissen brauchte ich bisher nicht. Wir haben Baumhindernisse, da schneidet / sägt jemand ein Loch (auch auf Tour kann eine Säge nicht schaden) und da geht es durch. Geht bei Felsbrocken wohl nicht so gut.
    Ja, Säge (guckst Du) hab ich auch stets dabei.
    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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    • MichaelH
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      #22
      AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

      Habe noch ein paar nette Beispielbilder von unserer Wildwassertour im Juni gefunden.

      Wenn man das V nicht genau erwischt, kann das so Enden:



      Gleiche Stelle besser getroffen:



      Steine im Fluss können ziemlich gefährlich sein, da saß zum Glück niemand mehr im Boot. Die Bergung war aber nicht so einfach.

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      • Torres
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        • 16.08.2008
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        #23
        AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

        30.09.2018 Ruska. Cham-Imhof, 29,6 km.


        Am Morgen spiegelt sich die Brücke im nebligen Sonnenlicht.





        Die Zelte sind von dem Nebel klitschnass, und die Sonne hat nicht mehr genug Kraft, sie zu trocknen. Also nass einpacken. Ich verabschiede mich von der Blutwurzflasche.





        Die meisten von uns frühstücken gemeinsam an einem langen Tisch am Kanuclub. Ralf und Susi starten dagegen früh mit dem Auto, sie bringen das Boot zum ersten Wehr und Susi fährt anschließend das Auto nach Regenstauf und kommt mit dem Zug zurück. Die Packerei dauert etwas, Michael und P. sind ja gestern noch leer gefahren. Ein Wildwasserwanderbootfahrer packt für eine Tagestour und startet. Ich lasse mein Carbonpaddel im Auto, was ich später bereuen werde. So, wie gestern, bleibt es nicht, ich hätte es mitnehmen können, man braucht einfach weniger Kraft beim Paddeln. Gegen halb zehn setzen auch von uns die ersten ein, wir fahren nun in Gruppen, damit alle ausreichend Pause machen können und sich nicht gehetzt fühlen.





        Cham.





        Das Wehr.





        Ralf wartet und macht Fotos.





        Man kann umtragen.





        Man kann aber auch das Boot über ein Mäuerchen heben und dann auf einer Sandbank einsteigen. Das tun wir doch glatt. PE rockt. Ich rutsche ins kalte Wasser. Blick zurück.





        Hui, hier geht es voran und das gefällt auch mir. Jetzt, wo ich weiß, was mich erwartet, macht es viel mehr Spaß. Wobei ich durchaus mal ins Wasser greifen muss, wenn ich aufsetze. Kalt läuft das Wasser durch den Ärmel der Regenjacke den Körper hinunter.








        Schön.








        Wir sind jetzt zu viert: MichaelH, P., Mopedde und ich. Sowohl die Geschwindigkeit als auch das Pausenbedürfnis passt, und so werden wir bis Ramspau zusammenbleiben.








        Ein Pausenplatz. Wie so oft ist der Aussteig mit Nässe verbunden, weil ein Teil des gemauerten "Steges" im Wasser liegt. Wir machen Rast. Die Sonne scheint. Es ist Sommer. Der Sommer, den wir im Norden in diesem Jahr nicht hatten. Später kommt auch der Wildwasserbootfahrer hinzu, der in Cham gestartet ist.











        Der Vogelbeobachtungsturm ist geschlossen. Wir essen unser Pausenbrot. Nach einer Dreiviertelstunde kommen die anderen, wir dagegen starten wieder. Steine, die mir nach dem Leben trachten, gibt es hier nicht. Dafür Herbsttöne. Ich denke an Finnland. Ruska. Die Färbung der Bäume. Natürlich nicht vergleichbar, aber so ein bisschen bunt ist es hier auch.





        Manchmal.





        Felsen am Rand. Kein Problem.





        Pösing.





        Hinter der Brücke wieder ein Schwall. Ein netter, der Spaß macht. Nicht mit paddeln aufhören, wird mir erneut zugerufen. Ich versuche mich daran zu halten. Das V finde ich auch.





        Ich erfahre im Laufe des Tages, dass Michael und Mopedde Wildwasserkurse gemacht haben bzw. Wildwasser fahren. Kein Wunder, dass sie sich auskennen.

        Traumhaft.





        Michael fährt rückwärts.





        Am Wasser gebaut.





        Roding.








        Pause oder nicht? Keine Pause. (Die anderen Gruppen werden hier ihre zweite Pause machen, wie ich gehört habe). Irgendwie italienisch hier. Mit Flutschutzmauern.





        Die fehlen dann hinter der Brücke. Auf dem Plakat steht: Hochwasserschutz für alle.








        Und hier wird es mal wieder interessant. Es ist nämlich flach und man bleibt stecken. Wieder kaltes Wasser im Ärmel. Wie gut, dass heute ein warmer Tag ist.





        Da P.s Boot empfindlich ist und nicht ihr gehört, steigt sie kurz darauf lieber aus und im Wasser wieder ein.





        Hinter der nächsten Kurve dann eine Kirche: Die Wallfahrtskirche Heilbrünnl.








        Landschaftlich wird es nun immer schöner. Für mich ist das der schönste Teil der Strecke. Ich kann mich nicht satt sehen.





        Und es riecht intensiv nach Blüten. Ich kann den Duft nicht einordnen. Dann sehe ich, dass hinter den Bäumen der Raps blüht.








        Wieder das gefärbte Laub.





        Ein Turm. Eine Burg für Göga?





        Burg Regenpeilstein.





        Die Rubber-Duck rauscht mal wieder besonders laut und wir machen Scherze. Wie ein (solarbetriebener) Alsterdampfer.





        Idylle.





        Zwei Mühlräder tauchen auf. Groß und imposant. Moppede ist von dem Anblick begeistert. Hier ist eine Umtragestelle. Aber auch eine Bootsrutsche.








        Die Durchfahrt ist einfach und schnell, aber gegen Ende steckt ein Ast und instinktiv weiche ich mit dem Oberkörper aus, damit er mich nicht seitlich aufschlitzt. Wosch. Eine Welle, das kalte Wasser läuft durch die Spritzdecke durch. Ich erzähle von dem Holzstück. Als Michael durchfuhr, war es noch ein Ast, der den Weg versperrte, er hat ihn bereits gekürzt. Mopedde steigt nun aus und entfernt ihn, damit sich die nachfolgenden Paddler nicht verletzen oder ihre Boote kaputtfahren. Die Wirtin wird später erzählen, dass sie sich beim Bau der Bootsrutsche erhofft hatten, dass die Rutsche so breit wird, dass auch ihr Zwölfer-Kanadier hindurchpasst. Das war aber nicht möglich, da befürchtet wurde, dass die Mühle dann zu wenig Wasser bekommt. Die Räder sind also noch in Betrieb und kein Museumsstück.











        Eine Landstraße führt nun am Fluss vorbei und ein Schild warnt Motorradfahrer vor riskanter Fahrweise. Das Problem betrifft uns nicht. Wir können genießen.





        Kurz ist wieder Autoumsetzen ein Thema. Ich werde emotional, was Michael mit einem analytischen „ Die Nerven liegen blank, wir hätten wohl doch noch eine Pause machen sollen“ quittiert. Umpf. Ich vertage das Problem auf später. Hinten paddele ich übrigens, weil ich durch die Fotografiererei immer zurückfalle, und so schnell bin ich nicht, dass ich dann locker aufhole. Das ist hier ja nur ein Bruchteil der Fotos, die ich gemacht habe.








        Zwei Wohnmobile stehen am Ufer, es sind wohl Angler. Schade, so kann ich den Wald nicht fotografieren. Ein Hof kommt in Sicht, und wir sind bereits am Ziel. Das ging ja schnell. So lang kam mir die Etappe gar nicht vor. Es ist gegen 15.00 Uhr, 15.30 Uhr, so genau weiß ich das nicht mehr.





        Bald steht das Zelt und kann trocknen.





        Anderthalb Stunden später kommen Ralf und Susi.





        Zeltbesichtigung





        Eine Bierbank kostet 1,50 Euro und sorgt für Komfort. Nein, wir haben keine Bierbänke in den Booten transportiert, falls jemand das denkt.





        Inzwischen haben wir bei der Wirtin einfache Gerichte bestellt (Bauernfrühstück kannte sie nicht, und hatte sie auch nicht): Wurst, Schnitzel oder Leberkäse mit Ei. Wer paddelt, muss essen. Und man sollte die heimische Wirtschaft unterstützen, wir hätten natürlich auch kochen können.





        Nach fast drei Stunden tauchen nun auch die nächsten auf, sie haben lange Pause gemacht.














        Shalea baut das Zelt auf. Es ist nicht ganz klar, wer gepaddelt ist, denn die Hunde anscheinend völlig platt. Bones zittert.





        Da mein Handy keinen Empfang hat, laufe ich ein wenig herum. Ich will die Zugverbindungen checken. Aber jeder Versuch, einen Fahrplan der Oberpfalzbahn zu finden, scheitert. Langsam hege hege ich den finsteren Verdacht, dass in Nittenau gar keine Bahn fährt, kann es mangels Netz aber nicht beweisen. Dafür finde ich dieses:





        Es ist das Grab von zwei im Zweiten Weltkrieg gefallenen Söhnen des Imhofes. Wie bitter.





        Der Zeltplatz. Alle da.





        Als es dunkel wird, brennt ein warmes Feuer und Ralf holt die Gitarre heraus. Noten gibt es gespeichert auf dem Smartphone.





        Ich bin hundemüde, die Fahrt war zwar nicht so anstrengend, wie ich dachte, aber morgen soll es erheblich kälter werden und regnen. Da kann ausreichend Schlaf nicht schaden. Ganz helfen die Ohrstöpsel nicht gegen den Gesang, aber die Müdigkeit siegt.
        Zuletzt geändert von Torres; 04.10.2017, 21:55.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • Scrat79
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          • 11.07.2008
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          #24
          AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

          Zitat von Torres Beitrag anzeigen
          Shalea baut das Zelt auf. Es ist nicht ganz klar, wer gepaddelt ist, denn die Hunde anscheinend völlig platt. Bones zittert.



          Typisch!
          So kenn ich das!

          So was geschieht, wenn man die Melone vergessen hat! Hunde total demotiviert!
          Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
          Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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          • DerNeueHeiko
            Alter Hase
            • 07.03.2014
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            #25
            AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

            Übrigens war auffällig: Der Hundetransporter ist auf dieser Tour sowohl mit Bierbanane (ja, auf einer Etappe war auch eine dabei) als auch ohne wesentlich besser geradeaus gefahren als auf der Altmühl. Gibt nicht mehr viele Faktoren, an denen das liegen könnte

            MfG, Heiko

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            • Shalea
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              • 17.06.2013
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              #26
              AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

              Endlich wurde der wahre Schuldige entlarvt.
              Es hat ja lange gedauert, meine Unschuld zu beweisen, aber immerhin...

              Bones war nicht demotiviert. Er war hochmotiviert, alle naselang ins Wasser zu fallen.
              LG
              Shalea

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              • Scrat79
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                #27
                AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                Zitat von DerNeueHeiko Beitrag anzeigen
                Übrigens war auffällig: Der Hundetransporter ist auf dieser Tour sowohl mit Bierbanane (ja, auf einer Etappe war auch eine dabei) als auch ohne wesentlich besser geradeaus gefahren als auf der Altmühl. Gibt nicht mehr viele Faktoren, an denen das liegen könnte

                MfG, Heiko
                Kann ja jetzt jeder behaupten.
                Und schon mal probiert auf nem mäandernden Fluss gerade aus zu fahren?
                Keine gute Idee.

                Zitat von Shalea Beitrag anzeigen
                Er war hochmotiviert, alle naselang ins Wasser zu fallen.
                Fehlt da nicht ein "nicht"?
                Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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                • Ditschi
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                  • 20.07.2009
                  • 12362
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                  Schöne Bilder, Torres. Machen Lust , sich wieder in den Canadier zu setzen. Wir waren dieses Jahr nicht einmal im Boot. Schande! Aber es war ein besonderes Jahr mit zwei Todesfällen und einer Hochzeit. Ereignisse, die das Jahr dominierten.
                  Nächstes Jahr wird es hoffentlich besser und gelöster.
                  Ditschi

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                  • Torres
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 30688
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                    Wart mal ab, was noch kommt.
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • blackteah
                      Dauerbesucher
                      • 22.05.2010
                      • 777
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                      wie schön! So ruhig wie am zweiten Tag kenne ich den Regen auch . Wirklich schöne Bilder.

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                      • GemeinsamDraussen
                        Fuchs
                        • 02.01.2015
                        • 1714
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                        ... Als es dunkel wird, brennt ein warmes Feuer und Ralf holt die Gitarre heraus. Noten gibt es gespeichert auf dem Smartphone. ... Ganz helfen die Ohrstöpsel nicht gegen den Gesang, aber die Müdigkeit siegt.
                        Keine Noten auf dem Smartphone, nur Texte, das war ja so bestellt worden... und soo schlimm haben wir doch gar nicht gesungen, denke ich, dass man Ohrenstöpsel brauchte.

                        Hab meine Fotos auch fertig, soll ich sie hier mit "einkleben"?
                        (www.)gemeinsam-draussen.de = Susi & Ralf. Der User "GemeinsamDraussen" ist Ralf.

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                        • Torres
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 16.08.2008
                          • 30688
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                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                          und soo schlimm haben wir doch gar nicht gesungen, denke ich, dass man Ohrenstöpsel brauchte.
                          Nein, ich gebe zu, qualitativ war es hochwertig, nur eben nicht schlaffördernd.


                          soll ich sie hier mit "einkleben"?

                          Gerne.


                          Die nächste Folge kommt gleich.
                          Oha.
                          (Norddeutsche Panikattacke)

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                          • GemeinsamDraussen
                            Fuchs
                            • 02.01.2015
                            • 1714
                            • Privat

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                            #33
                            AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                            Dann auch erst mal meine Fotos bis zum Imhof:


                            Gute Einsatzstelle auf der Insel in Cham


                            Der Regen-Verlauf in Stein gemeißelt


                            Umtragen am Wehr Cham










                            Vogelbeobachtungsturm Untertraubenbach




                            Roding












                            Sägemühle Wiesing
                            Zuletzt geändert von GemeinsamDraussen; 05.10.2017, 23:06.
                            (www.)gemeinsam-draussen.de = Susi & Ralf. Der User "GemeinsamDraussen" ist Ralf.

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                            • Torres
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                              Liebt das Forum
                              • 16.08.2008
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                              #34
                              AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                              Schöne Ergänzung. Besonders die Umtragestelle in Cham, die aus Deiner Position aus besser zu fotografieren war. Und das Mühlrad-Foto ist auch sehr gut geworden. Den Vogelbeobachtungsturm wollte ich von der Wiese aus fotografieren, habe ihn aber nicht mehr gesehen.
                              Oha.
                              (Norddeutsche Panikattacke)

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                              • Torres
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                                #35
                                AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                01.10.2017. Regen und Wehre. Imhof-Nittenau, 20,3 km.

                                Gegen Morgen setzt der angekündigte Regen ein. Ich verspüre ein Kratzen im Hals. Eine Erkältung? Kann nicht sein. Eher eine Erschöpfungsreaktion. 29 km sind 29 km, das fordert den Körper, man merkt es am Appetit. Auch wenn die Kondition stimmt.
                                Das Außenzelt ist wieder klatschnass, und eine Seite des Innenzeltes auch, da haben die Packsäcke gegen das Außenzelt gedrückt. Ich bin froh, dass ich mein Zweischlafsack-System mitgenommen habe – Daune und Kufa. Passt besser ins Boot und die Daune bleibt trocken.

                                Gegen sieben Uhr sieht es draußen so aus.





                                Ich schlurfe zu den Sanis. Der Gasthof. Regentalstrand. Soso. Ein Strand. Man lernt nie aus. Ich ziehe mein Boot unter das Tarp und beginne die hintere Luke zu beladen. Jemand kündigt Frühstücken in der Garage an, dort werden die Bierbänke gelagert, und sie ist offen.





                                Es ist kalt geworden, und ich bin froh, die Paddeljacke mitgenommen zu haben. Sie hat an den Ärmeln Neomanschetten. Damit werde ich nicht mehr so viel Wasser an den Körper bekommen, wenn ich im Nassen aussteigen oder das Boot bewegen muss. Die in der Mitte offenen Handschuhe sind jetzt ebenfalls griffbereit. Ich hatte mir gestern zwei Blasen an der rechten Handfläche zugezogen, doch dank einer Salbe werden sie mich nicht am Paddeln hindern. Ralf bestätigt, dass in Nittenau keine Bahn fährt, und auch die touristische Karte am Platz sagt entsprechendes. „Wir haben ein Schloss für Dich, schließt Du das Boot halt irgendwo an und holst das Auto“, beruhigt er mich. Mein Boot alleine lassen? Für eine Großstadtpflanze undenkbar. Aber eine Handlungsoption, in der Tat. Ausrüstung in Ramspau lassen, Boot nach Regenstauf paddeln, Auto holen. Das kann ich auch alleine. Ich entspanne mich. So kann das klappen, auch wenn ich – im Gegensatz zu anderen Booten – keine Stahlschlaufe für ein Seil habe.


                                Hundefrühstück.





                                Satt.





                                Der Regen ist schwächer geworden, und wir beladen die Boote. Ich bin schwer beeindruckt, was man so alles mitnehmen kann.





                                Dagegen bin ich unspektakulär unterwegs.





                                Ziz Freundin mag Katzen, und so wird die Hofkatze, die so gerne schmust, an den Frühstückstisch gebracht.





                                Beatmungsgerät.





                                Der nasse Einstieg macht bei der Kälte wenig Spaß, und ich bin froh, irgendwelche Neo-Übersocken angezogen zu haben, die zwar nicht wasserdicht sind, aber das kalte Wasser warm wirken lassen. Durch den Regen sind die Bäume bunter geworden.





                                Weiter hinten hätte es noch einen Steg gegeben. In der Nähe der Ziegen wollte Michael gestern seine Wäsche aufhängen. Ich hatte stärkstens davon abgeraten, und er hat auf mich gehört, Ziegen sollte man nicht auf dumme Gedanken bringen. Links die Garage. Die Anderen bringen mich auf den neusten Stand: Der Kajakfahrer (Franz) hat sich verabschiedet, er hatte nur eine Jeans dabei, das passt bei diesem Wetter nicht. StoniNbg und Frau sind ebenfalls gefahren, vermutlich wegen des schwimmfreudigen Hundes.





                                Die erste Umtragestelle ist hinter der nächsten Kurve. Dicherling. Auf Lücken verlassen wir uns nicht, sondern landen an. Zwei Angler haben es sich an genau dieser Stelle gemütlich gemacht und schauen mit Staunen und Verwirrung, was da gerade über sie hineinbricht, als fünf Boote plötzlich genau zwischen ihren Zelten an Land transportiert werden müssen. Waldfex und Karin sind jetzt auch dabei, und müssen den Kanadier weitgehend ausladen und das Gepäck zur Einsatzstelle transportieren. Die anderen Boote können wir schleppen.





                                Als ein wenig Ruhe einkehrt, kündigen wir noch zehn andere Boote an, was die Angler mit hilflosem Lächeln quittieren. In der Ferne kommt bereits Katko.





                                Ich biete Katko noch Hilfe beim Aussteigen an, aber er kommt klar. Boot transportieren kann ich leider nicht, was mir leid tut, ich muss eilen, die anderen setzen bereits wieder ein. Meine Einstiegstechnik verbessert sich, da ich dank der Kleidung nun nicht mehr so friere und mir ein Im-Wasser-Einstieg nicht mehr soviel ausmacht. Das Wehr.











                                Bunt.








                                Es regnet immer noch, wird aber später aufhören.








                                Walderbach.








                                Links befindet sich ein Schild Bootstreppe. Außerdem gibt es einen Ausstieg, wo man laut Karte durch das Gelände des Sägewerkes umtragen kann, falls dieses die Erlaubnis gibt. Moppede und Michael sondieren erst einmal das Gelände, dann entscheiden sie sich für die Bootstreppe. „Für Geübte K1 überheben und Treppe. Vorsicht glatt.“, schreibt Jübermann.
                                Alleine hätte ich die Bootstreppe vermutlich noch nicht mal gefunden, ich bin bei Meterangaben ziemlich fantasievoll. Im nächsten Schritt bin ich froh, Hilfe zu haben. Meine Leine schlummert irgendwo unter dem Gepäck, das sollte ich mal ändern. Und ein vollbeladenes Boot transportiert sich schlechter als ein leeres Boot.











                                Der Kanadier verabschiedet sich zum Rastplatz, es ist immerhin schon 12.00 Uhr, wir sind seit 1,5 Stunden unterwegs, während wir uns für Pause im Boot entscheiden. Ich komme an mein Brot nicht ran und bin dankbar, dass Michael Landjäger anbietet.





                                Die Strömung treibt uns langsam weiter, und das lohnt sich. Kloster Walderbach, 1140 als Augustinerchorherrenstift gegründet, dann als Zisterzienserkloster genutzt und 1669 in barockem Stil umgebaut. Der Turm entstand im Rokoko (Quelle: wikipedia). Jemand meint, bei solchen Häusern denkt er sofort an die Heizkosten. Da ist was dran. Heute beinhaltet das Gebäude das Kreismuseum Walderbach.





                                Der nächste Ort heißt Reichenbach. Von Ferne sieht man zwei Türme, die eingerüstet sind. Es wird sich als eine riesige Klosteranlage entpuppen, das Kloster Reichenbach, ein Kloster der Barmherzigen Brüder vom heiligen Johannes von Gott. Von den Benedektinern 1118 gegründet, wurde es 1890 durch die Barmherzigen Brüder erworben und zu einer Heil- und Pflegeanstalt für geistige und körperlich Behinderte umgewandelt, die heute durch die Fachschulen für Heilerziehungspflege Reichenbach und Tegernheim ergänzt wird. (Quelle wikipedia).








                                Und schon haben wir die nächste Umtragestelle.





                                Boote aus dem Wasser heben und diese Wiese entlang tragen oder fahren. Ich entscheide mich für den Bootswagen.





                                Hier kommt man nämlich nicht durch.





                                Und ausladen. Ich bin froh, dass die anderen mehr Kraft haben, als ich.








                                So kann ich mich darum kümmern, mein eigenes Boot von der Stelle zu bekommen. Das ist für mich schon schwer genug. Der Wiedereinstieg ist unproblematisch, ich rutsche einfach über eine Graskante ins Wasser. Einen Moment hänge ich zwar halb in der Luft, aber mit ein wenig Ruckeln erreichen wir doch noch das Wasser. Die anderen werden sich kurz darauf über mein sandverschmiertes Heck amüsieren. Im flachen Wasser schwimmen Kaulquappen.





                                Kurz darauf das Highlight des Tages. Tiefenbach. Mittlerweile kann ich ja Karte lesen und da steht „!!Stein!!“ und es sind unübersehbar vier Treppen eingezeichnet („Fischaufstieg nur für Geübte. Schwieriger Kurvenschwall“). Andeutungsweise ist ein Slalomkurs eingezeichnet, aber da muss man schon genau schauen. Keine Experimente, sagen sich P. und ich und steuern sofort den Ausstieg an.





                                Michael und Mopedde packt dagegen das Abenteuerfieber, das sich vermutlich auf das sog. Helden-Gen zurückführen lässt, obwohl sie keine Ahnung haben, was sie erwartet. Besagter Stein.





                                Der ist aber noch die einfachste Herausforderung, denn den Slalomkurs haben die beiden nicht auf dem Zettel, sie haben das vierstufige Quergestein auf der Karte übersehen. Es geht alles gut, aber das erstaunt-erschrocken-stolze Lachen, das man so drauf hat, wenn es knapp war, ist nicht zu überhören. Mopedde tastet sich dann auch gleich auf die Felsen vor, um mit meiner Kamera Fotos zu machen und die Stelle zu dokumentieren.






                                Und hier sieht man dann auch ein V, das zu treffen war. Die beiden freuen sich schon, wie dieses Wehr und seine Überwindung über die Jahre in den Erzählungen immer größer, immer anspruchsvoller, immer knapper zu fahren gewesen sein wird, bei meterhohen Wellen und riesigen Felsen, natürlich.





                                Konventionelle Vorgehensweise. Danke für die Hilfe.








                                Von der Wasserseite aus.





                                Nun wird die Sache wieder ruhiger.








                                Nittenau. Mopedde entscheidet sich, auch hier zu fahren, es gibt einen schmalen Durchlass für Kurzboote. Wenn ich mich richtig erinnere, holt er sich ein paar Schrammen, aber nichts Ernstes. Wir anderen, auch Michael, biegen links in Richtung Ausstieg ab, wo vor der Strömung eines Kraftwerks gewarnt wird.





                                Die Boote müssen nun ein paar Meter mit dem Bootswagen transportiert werden, es geht über einen Parkplatz am Ufer entlang. Auf einer Sandbank kann ich gut einsteigen.





                                Die Strömung treibt mich flott weg, und an der Gabelung sehe ich Mopedde, der ganz überrascht ist, wo wir rauskommen. Er hatte uns woanders erwartet.





                                Und dann sind wir auch schon am Ziel. Freibad Nittenau. Es ist 15.00 Uhr. Ich nutze einen Sandstrand zum Ausstieg, nicht so clever, ich kommen zwar gut raus, aber Michael muss mir helfen, das Boot über eine Wiese zu schleppen, es ist ein Umweg. Ich rufe den Campingplatzwart an, und er öffnet uns die Tür. Die Boote sollen am Eingang liegen bleiben. Ich bin so platt, dass ich keine Fotos mehr mache und erst einmal sehe, dass ich meine Ausrüstung zum Zeltplatz schleppe. Gefühlt ein sehr langer Weg. Das Zelt muss trocknen.

                                Kurz gibt es eine Diskussion, der Platzwart hatte uns zwar den Platz zugewiesen, aber die Zeltwiese ist eigentlich ein Stück daneben. Wir dürfen stehen bleiben, sollen uns aber möglichst komprimieren. Auf die andere Wiese sollen aber auf jeden Fall die Zelte mit Hunden hin. Ich esse erst einmal etwas, am Hang ist eine Sitzgruppe. Links sieht man die Zeltwiese, wir stehen auf der Badewiese.





                                Ralf und Susi kommen entspannt an. Später zeigt sich die Sonne zaghaft am Horizont, und langsam mache ich mir Sorgen, wo die Einzelpaddler bleiben, sie liegen ca. 3 Stunden zurück. Ich muss noch etwas aus dem Boot holen und habe leider keine Kamera dabei, als sie dann doch eintrudeln. Katko, völlig fertig, zwar noch lächelnd, aber ihm tut alles weh, und er murmelt etwas von „sich überschätzt“. Martin206, der ausgezehrt aussieht und von Fieber redet. Er kündigt an, dass er die Tour abbricht. Auch die anderen sind von der Anstrengung im Gesicht gezeichnet, mich übrigens eingeschlossen. Nur Ziz und Freundin lächeln entspannt, sind aber auch noch in einem Alter, wo man mehr Spielraum hat.

                                Die anderen nutzen nun clevererweise eine Schubkarre zum Transport.





                                Der Zaun füllt sich mit nassen Sachen.


                                Michael hat für sieben Uhr einen Tisch im Restaurant bestellt. Als die ersten loslaufen, bin ich noch mit Umkleiden beschäftigt, und ich renne hinterher.





                                Auf der Brücke Tour-Nacherleben, da bin ich gefahren, da seid ihr rausgekommen, die Stimmung ist gut.
                                Michael muss erst mal googeln, wo er überhaupt reserviert hat, das Gasthaus ist völlig überfüllt, aber wir sind richtig. Zehn Minuten sollen wir noch warten. Das Thema der Fotochallenge ist „(fast) weiß“, und ich schaue nach Motiven. Karin ruft mich, und ich sage: „Gleich“, doch als ich zurückkomme, sind sie weg. Sie sind in den Biergarten gegangen, der geschlossen ist. Auf der Suche nach ihnen mache ich einen kurzen Rundgang und fotografiere. Die anderen Restaurants sind leer (nur junge Leute mit Pizzaschachteln in der Hand gibt es allerdings einige), anscheinend haben wir uns ein gutes Haus ausgesucht























                                Ein Storch. Die Nahaufnahmen werden unscharf.





                                Das Essen ist sehr lecker. Ich bestelle Rinderroulade mit Semmelknödeln und Salat. Leider ist der reservierte Tisch noch nicht frei, und der uns zugewiesene Tisch für alle zu klein, und als die andere Gruppe kommt, müssen sie an einen anderen Tisch auf der gegenüberliegenden Seite des Saales. So bleibt eine gewissen Zweiteilung erhalten, leider, die bleibt, als wir später zu den anderen rücken. Benny kommt dazu, er ist erst jetzt angereist, so sind wir 16 Personen am Tisch. Die anderen bekommen Nachspeise, und die frittierten Apfelscheiben gefallen mir (den bayrischen Namen habe ich immer noch nicht verstanden). Mit der Bestellung geht leider etwas schief, aber in der letzten Minute macht mir die Küche doch noch eine Portion. Danke. Es lohnt sich.


                                Wieder gehen wir in zwei Gruppen zurück, es ist gegen 22.00 Uhr. Ich mache mich bettfertig und greife nach dem Daunenschlafsack. Nichts. Okay, nur der Kufa Schlafsack, aber das ist bereits zu kalt. Also aufstehen, zum Boot laufen, Schlafsack aus der Spitze der Luke holen, zurücklaufen. Immerhin ist mir jetzt schön warm, und ich will gerade wegschlummern, als die anderen kommen und neben meinem Zelt (wir sind nur durch einen Busch getrennt) noch reden, reden und reden. Aber auch hier gewinnt wieder die Müdigkeit. Schlafen, schlafen, schlafen. Wer weiß, was morgen kommt. Der Tag heute hat mich ziemlich geschafft.
                                Zuletzt geändert von Torres; 05.10.2017, 18:50.
                                Oha.
                                (Norddeutsche Panikattacke)

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                                • DerNeueHeiko
                                  Alter Hase
                                  • 07.03.2014
                                  • 3136
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                                  #36
                                  AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                  Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                  Die Strömung treibt mich flott weg, und an der Gabelung sehe ich Mopedde, der ganz überrascht ist, wo wir rauskommen. Er hatte uns woanders erwartet.
                                  Jupp, das ging mir genauso... der Einstieg war von unten nicht zu sehen, ich hab da eine Weile rumgehangen und zurück geschaut, bis ich irgendwann weit hinter mir die anderen gesehen habe...

                                  Für (m)ein PE-Kajak war das alles recht locker zu fahren, dass man das mit Faltbooten nicht will, kann ich aber auch gut verstehen - deutlich zu wenig Wasser, ich saß ungefähr an jeder zweiten Stufe auf einem Stein.

                                  MfG, Heiko

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                                  • rumpelstil
                                    Alter Hase
                                    • 12.05.2013
                                    • 2701
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                                    #37
                                    AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                    Danke für den schönen Bericht.
                                    Als ich mal in Nittenau gezeltet habe, habe ich zugeschaut, wie auf dieser Zeltwiese

                                    zwei ein Lavvu aufgebaut haben. Es hat mich dahingehend bestätigt, dass der Aufbau nicht "total einfach" ist, auch wenn immer wieder behauptet wird. Sie haben ca. 30min gebraucht, haben aber sonst nicht wie Zelt-Dummies gewirkt.
                                    (Ja, ich habe auch schon selber welche aufgebaut und meist ist ja der Boden nicht so schön flach und überall weiche Wiese wie hier.)

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                                    • MichaelH
                                      Dauerbesucher
                                      • 13.10.2014
                                      • 630
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                      Der Nachtisch:

                                      http://www.chefkoch.de/rezepte/60172...elkuechle.html

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                                      • Shalea
                                        Dauerbesucher
                                        • 17.06.2013
                                        • 853
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                        Na, des hoast "Apfekiachl" oder "Apfekiachal" [abbfekiachal].

                                        Banausen.
                                        LG
                                        Shalea

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                                        • DerNeueHeiko
                                          Alter Hase
                                          • 07.03.2014
                                          • 3136
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: [DE] Auf der Suche nach dem V - Forumspaddeltour Regen

                                          Zitat von Shalea Beitrag anzeigen
                                          Na, des hoast "Apfekiachl" oder "Apfekiachal" [abbfekiachal].
                                          Gesundheit

                                          Kommentar

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