[SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

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  • Bresh

    Erfahren
    • 18.10.2014
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

    Ich verpack immer nur den Schlafsack gänzlich Wasserdicht, an der Art von Beutel gefällt mir das dass Fleece bleibt wo es ist, und nicht verrutschen kann wie ein Pulli oder eine Jacke.
    Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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    • Sylvie
      Erfahren
      • 20.08.2015
      • 361
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

      Ah... ich habe schon auf Deine Fortsetzung gewartet. Ich mag irgendwie Deinen Schreibstil total, wie Du die Dinge beschreibst, so ruhig und ganz besonnen, und Stück für Stück, ein bisschen ist es für mich wie der Bericht eines Naturwissenschaftlers, der ganz genau beschreibt, was er beobachtet - da kann ich mir immer alles ganz genau vorstellen; ich laufe wirklich mit Euch mit. Und oft werde ich selbst ganz ruhig beim Lesen. Und trotzdem ist es spannend und ich warte immer sehnsüchtig drauf, wie es weitergeht.

      Die Bilder machen dann alles rund. Auch wenn die Bilder hier jetzt grade von Regen zeugen - so sind sie doch trotzdem wunderschön.

      Ich bin immer wieder angetan. Bitte bald weiterschreiben!

      Gruß
      Sylvie

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      • andrea2
        Dauerbesucher
        • 23.09.2010
        • 940
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

        Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
        Ah... ich habe schon auf Deine Fortsetzung gewartet. Ich mag irgendwie Deinen Schreibstil total, wie Du die Dinge beschreibst, so ruhig und ganz besonnen, und Stück für Stück, ein bisschen ist es für mich wie der Bericht eines Naturwissenschaftlers, der ganz genau beschreibt, was er beobachtet - da kann ich mir immer alles ganz genau vorstellen; ich laufe wirklich mit Euch mit. Und oft werde ich selbst ganz ruhig beim Lesen. Und trotzdem ist es spannend und ich warte immer sehnsüchtig drauf, wie es weitergeht.

        Die Bilder machen dann alles rund. Auch wenn die Bilder hier jetzt grade von Regen zeugen - so sind sie doch trotzdem wunderschön.

        Ich bin immer wieder angetan. Bitte bald weiterschreiben!

        Gruß
        Sylvie
        Danke Sylvie

        Wir sind übrigens wirklich beide Naturwissenschaftler

        Fortsetzung kommt, Bilder hab ich schon für den nächsten Tag aber der Text fehlt noch.

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        • Sylvie
          Erfahren
          • 20.08.2015
          • 361
          • Privat

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          #44
          AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

          Wir sind übrigens wirklich beide Naturwissenschaftler
          Hehe.... ich bin das auch ... aber kein typischer.

          Kommentar


          • andrea2
            Dauerbesucher
            • 23.09.2010
            • 940
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

            Sonntag, 27.08.2017 - Namenloser See bis Skuogejávrre (Südende) - 12 km

            Nachts hört der Regen irgendwann auf, aber grau ist es am Morgen immer noch. Der Wind ist komplett weg, spiegelblank liegt unser kleiner See da. Alles ist irgendwie klamm und feucht, rechte Lust zum Aufstehen haben wir keine, und so wird es wieder 8 Uhr bis wir die Schlafsäcke verlassen. Die Wolken sehen aber so aus, als könnten sie vielleicht noch etwas auflockern. Als ich ein paar Bilder mache, wundere ich mich, warum sie so verschwommen sind, bis ich sehe, dass die Linse total beschlagen ist.


            Guten Morgen


            Spiegelblanker See im Hintergrund Bjørntoppen


            Endlich sieht man mal was von der Landschaft, Blick etwa SW


            Noch einmal Bjørntoppen




            Katzenpfötchen (re.) und Stengeloses Leimkraut (li.)

            Benny hat natürlich wieder zuerst sein Frühstück bekommen. Jetzt liegt er zusammengekugelt in seiner Ecke und schläft noch eine Runde, während wir frühstücken und dann zügig zusammenpacken. Heute sind wir richtig schnell und schon um 10.15 Uhr starten wir, heute mal ganz ohne Regenklamotten.


            Benny ist startklar


            Ich komme ja schon

            Zuerst wandern wir ganz entspannt zwischen den kleinen Seen hindurch. Schon nach 30 Minuten erreichen wir die Kreuzung mit dem Nordkalottleden. Hier verlassen wir nun den Gränsleden. Gut hat uns der Weg bisher gefallen. Zwar nicht super spektakulär, aber immer sehr schön, einsamer als viele andere Wege und fast immer gut markiert.


            Kleine Seen und...


            ...einfache Watstellen



            Bis Røysvatn liegen nun noch einmal 100 Höhenmeter vor uns. Tatsächlich ist es aber deutlich mehr, da es immer wieder rauf und runter geht. Die Schneefelder nehmen zu und eine schneegefüllte Schlucht muß umgangen werden. Dort wo man in die Schlucht absteigen könnte, sind große Randkluften, sodass man nicht auf das Schneefeld kommt. Also ein ganzes Stück aufsteigen, bevor die Schlucht flacher wird.




            Hier können wir die Schlucht endlich überqueren

            Immer wieder geht es über teilweise sehr rutschige Felsplatten. Anstrengend! hab ich im Tagebuch notiert. Aber zumindest ist das Wetter ok. Es lockert zunehmend auf, ab und zu kommt die Sonne durch und so können wir immer wieder kleine Pausen machen ohne gleich zu frieren. Die Grenze nach Norwegen überschreiten wir ohne es zu bemerken, da kein Grenzstein in Sichtweite ist.


            Pause - Steine in der richtigen Höhe sind immer willkommen




            Achtung rutschig!!



            Endlich taucht linker Hand der See 785 auf, an dem die Hütte liegen muss. Hier treffen wir zwei junge Norweger. Er geht Norge på langs, ist am Nordkap gestartet und will noch bis Kap Lindesnes. Sie begleitet ihn ein paar Tage. Auch hier kommt das Gespräch ganz schnell auf die Bootsproblematik in Pauro. Sie haben die vielen Storys in den Hüttenbüchern gelesen und erzählen gleich, dass es jetzt drei Boote gibt, das Aluboot aber nicht ganz dicht ist.


            See 785



            Weiter geht es, und schon hinter der nächsten Kuppe sehen wir die Hütten vor uns liegen. Zwei Stunden sind wir bereits wieder unterwegs und wollen hier nun eine kleine Pause machen. Wir stellen die Rucksäcke vor der Hütte ab. Den Schlüssel hab ich zum Glück schon heute Morgen aus den Tiefen des Rucksacks hervorgekramt.







            Eigentlich müssen wir nicht in die Hütte, wir wollen sowieso draußen in der Sonne essen. Aber ich muss doch nachsehen was Vobo ins Hüttenbuch geschrieben hat, nachdem ich vor Beginn der Tour eine Nachricht von ihm bekam, in der er kurz schrieb was passiert war und dazusetzte "...könnt ihr dann im Hüttenbuch in Röysvatn nachlesen."

            Da Vobo mit seinem Bericht aber noch nicht so weit ist, werde ich hier auch nichts weiter verraten.


            Gemütlich

            Ich bin noch dabei das Hüttenbuch durchzublättern, als die Tür aufgeht. Zwei deutsche Wanderer und ein belgisches Pärchen wollen in der Hütte Pause machen. Ich frage sie, ob sie einen Schlüssel haben. Ja, aber der liegt leider zu Hause. Dass ich die Hütte wieder abschließen muss, wenn wir gehen, ist ihnen klar. Wir essen nun auch noch eine Kleinigkeit. Leider ist es selbst in der Sonne kälter als vermutet. Benny fängt langsam an zu frieren und wir packen wieder zusammen.


            Der Backofen




            Stengelloses Leimkraut vor der Hütte

            Die Vier sind sowieso schon wieder nach draußen umgezogen. Ich frage noch mal nach, ob sie alles haben (typisch Mutter). Ja, klar alles draußen. Sicherheitshalber sehe ich noch einmal in den Flur, und was steht da noch? Ein Paar Stecken. Sie gehören der Belgierin. Na die hätte dumm geschaut! Nun kontrollieren sie doch noch mal die ganze Hütte. Aber es scheint wirklich alles raus zu sein.

            Ich schließe ab und wir schultern die Rucksäcke und ziehen weiter. Der See 801 ist noch fast komplett mit Schnee bedeckt.




            Der zugefrorene See 801

            Es geht nun in ständigem Auf und Ab weiter. Auf der Karte kann man das nicht erkennen, da sieht es total flach aus. Alles was unter den 20 Metern zwischen den einzelnen Höhenlinien liegt wird auf der Karte nicht dargestellt. Immer wieder müssen wir große Schneefelder queren, aber die Sonne scheint und die Landschaft ist zwar anstrengend aber toll.


            Anstrengendes Gelände



            Dann ist endlich die höchste Stelle erreicht und wir können einen ersten Blick auf den Svátijávrre werfen. Über Felsplatten und viel Schnee geht es ziemlich schnell abwärts. Hier verlieren wir immer wieder den Weg, und müssen oft nach dem nächsten Steinmännchen suchen.


            Svátijávrre


            Blick zurück auf den Abstieg, sieht eigentlich ganz einfach aus.

            Wieder überqueren wir die Grenze ohne es zu bemerken, weit und breit kein Grenzstein.

            Am Svátijávrre entlang wird es erneut anstrengend. Immer wieder geht es rauf und runter. Auch hier müssen teilweise lange nach den Steinmännchen suchen. Die Schneefelder machen die Wegfindung nicht einfacher.

            Auf Höhe der Engstelle im See machen wir Pause. Die Sonne scheint so wunderbar und endlich einmal friert keiner. Während wir hier sitzen überholen uns die Vier aus der Hütte. Sie wollen heute auch nicht mehr bis Pauro sondern irgendwo zelten.


            Pause


            Svátijávrre

            Erst als sich wieder Wolken vor die Sonne schieben laufen wir weiter. Es geht nun dem Ende des Sees entgegen. Hier verläuft der Weg am Fluss entlang weiter abwärts. Langsam wird es wieder grüner und der Weg ist einfacher zu gehen.


            Blick talabwärts ...


            ... und zurück. Dort aus dem Tal sind wir gekommen.

            Leider fühle sich auch die Mücken in der Sonne wieder wohl und begleiten uns jetzt in großer Zahl.
            Am Beginn des Skuogejávrre machen wir noch einmal Pause, essen die letzten Müsliriegel für heute. Das tut gut, ein bisschen kaputt sind wir jetzt schon. Aber eigentlich wollten wir noch ein Stück laufen. Wir beobachten ein Boot, das über den See fährt, und hinter einer Landzunge verschwindet.

            Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Brücke über den Svártijåhkå. Auf der Karte hatten wir uns eigentlich die beiden Flüsse, die etwa zwei Kilometer nach der Brücke in den See münden als potentielle Zeltstellen ausgeguckt.



            Während wir an der Brücke stehen, sehen wir aber genau dort die Vier von der Hütte ihre Zelte aufbauen. Die haben ja ganz schön Gas gegeben, bzw. wir haben heute echt getrödelt. Dann werden wir mal an dem Fluss gleich hinter der Brücke unser Glück versuchen.

            Schnell finden wir hier eine schöne Stelle und bald steht das Zelt. Es ist wieder sehr nass und muss noch trocknen. Auch die Hundedecke und Bennys Isomatte legen wir in die Sonne. Wie schön, dass man mal nicht schnell, schnell machen muss. Während wir noch beim Aufbauen sind, kommt ein Helikopter und landet genau dort, wo das Boot verschwunden ist. Wir meinen ein paar Leute um den Heli herumlaufen zu sehen und dann fliegt er wieder davon. Wir vermuten, dass sich dort Angler ausfliegen lassen.




            Glockenblume und Katzenpfötchen



            Während ich die Wassersäcke fülle und Holz für den Hobo sammle versorgt mein Mann Benny und steckt ihn dann ins Zelt, wo er bald tief und fest schläft. Die Mücken quälen den Hund schon sehr. Immer müssen sie ihn in die Nase stechen. Wir können uns da besser schützen, ich laufe schon seit der letzten Pause wieder mit Mückennetz auf dem Kopf.

            Bald brennt das Feuer im Hobo und wir setzen Wasser auf. Zuerst gönnen wir uns einen Kaffee, dann gibt es Abendessen, heute haben wir Hähnchencurry mit Reis, und zum Abschluss noch mal einen ganzen Topf Tee. Wir genießen es, endlich einmal gemütlich draußen essen zu können. Den Tee nehmen wir dann mit ins Zelt, denn langsam wird es kalt. Im Zelt ist es noch schön warm, doch als die Sonne untergeht wird es auch drinnen frisch.




            Abendessen



            Jetzt müssen wir erst einmal aufräumen, haben wir doch vorhin einfach alles nur ins Zelt geschmissen.

            Heute hat unsere Tochter Geburtstag, und so hole ich das erste Mal seit Ritsem das Handy raus, um zu sehen, ob wir vielleicht Empfang haben. Eigentlich hab ich überhaupt nicht damit gerecht und bin so sehr erstaunt, als ich sogar einen recht guten Empfang angezeigt bekommen. Ich schreibe eine SMS zum Geburtstag und checke dann auch noch gleich den Wetterbericht. Morgen soll es noch schön bleiben, aber danach ist sehr viel Regen angesagt. Ihhh!!

            Inzwischen ist es schon 21 Uhr und ich muss noch Tagebuch schreiben. Ganz schaffe ich es nicht mehr im Hellen und muss die Stirnlampe rausholen. Zum Schreiben hab ich inzwischen die Handschuhe angezogen so kalt ist es geworden. Draußen ist es ganz klar und die Mücken geben nun Ruhe.

            Um 21.30 Uhr ist es bereits ziemlich dunkel. Ich sollte wohl am besten noch schnell die Kamera für Nordlichtaufnahmen herrichten. Da ich nur einen digitalen Sucher hab, kann ich im Dunkeln nicht mehr fokussieren, da mir der Sucher einfach nichts mehr anzeigt. Also muss ich immer alles einstellen, solange es noch ein bisschen Licht gibt. Das wäre alles viel einfacher wenn bei ∞ auch wirklich Unendlich wäre. Ich mache ein paar Probeaufnahmen und hoffe, dass es dann in der Nacht, sollte es Polarlicht geben, auch passt. Blende noch auf 4, ISO auf 500 und Selbstauslöser, da ich kein Stativ dabei habe, müssen die Crocs herhalten um die Kamera darauf abzustellen.


            Testbild, sieht soweit ok aus

            Noch schnell Zähneputzen und dann ab in die Schlafsäcke. Während ich Zähne putze sehe ich das erste schwache Nordlicht am Himmel. Zum Fotografieren ist es noch zu schwach, bzw. es ist noch zu hell. Also erst mal etwas schlafen.

            Als ich wieder wach werde, wabert das Nordlicht schon ganz beachtlich über den Himmel. Leider ist nur ein Teil der Bilder scharf geworden. Irgendwann bin ich wohl an den Fokusring gekommen, danach war alles verstellt und ich hab es nicht mehr richtig hinbekommen. Toll das Polarlicht und immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis. Nach gut 20 Minuten bin ich so durchgefroren, dass ich unbedingt wieder in den Schlafsack muss.







            Zuletzt geändert von andrea2; 12.10.2017, 08:31.

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            • vobo

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              • 01.04.2014
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              #46
              AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

              Schönes erstes Nordlicht, das wir leider auch zu der Zeit auf den Lofoten nicht hatten.

              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
              ...
              Aber ich muss doch nachsehen was Vobo ins Hüttenbuch geschrieben hat, nachdem ich vor Beginn der Tour eine Nachricht von ihm bekam, in der er kurz schrieb was passiert war und dazusetzte "...könnt ihr dann im Hüttenbuch in Röysvatn nachlesen."
              Ich hoffe, ihr seid nicht meinetwegen bis zur Hütte gelaufen, hättet doch auch schon vorher abbiegen können? Nett, dass ihr noch nichts erzählt.

              Und ihr habt viel weniger Schnee gehabt als ich, werdet ihr noch sehen. Wahnsinn was da in den zwei Wochen noch weggetaut ist, obwohl es zu meiner Zeit nie über 10 Grad war.

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              • Ljungdalen
                Alter Hase
                • 28.08.2017
                • 2715
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                • Meine Reisen

                #47
                AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                Als ich wieder wach werde, wabert das Nordlicht schon ganz beachtlich über den Himmel.
                Sehr schön. Mitte September, zumal kurz vor Neumond, hatten wir das im Padjelanta dann jede Nacht, in der gleichen Art teilweise über den ganzen Himmel, sogar durch leichte Wolken noch erkennbar. Leider keine Fotos

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                • Linnaeus
                  Dauerbesucher
                  • 21.02.2006
                  • 589

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                  Nordlicht im August! Wow!

                  Solche Tage entschädigen für vieles!

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                  • andrea2
                    Dauerbesucher
                    • 23.09.2010
                    • 940
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                    Ich hoffe, ihr seid nicht meinetwegen bis zur Hütte gelaufen, hättet doch auch schon vorher abbiegen können? Nett, dass ihr noch nichts erzählt.

                    Und ihr habt viel weniger Schnee gehabt als ich, werdet ihr noch sehen. Wahnsinn was da in den zwei Wochen noch weggetaut ist, obwohl es zu meiner Zeit nie über 10 Grad war.
                    Nein, wir wollten sowieso über Røysvatn. Und das Gelände sah auch nicht wirklich einladend aus diese Ecke abzukürzen.

                    Ich hab auf der NOT Seite die Bilder gesehen von Pauro am 12.08. Da ist schon noch mal gut was weggetaut bis wir dort waren. Totzdem hatte man immer noch ein "Gefühl" von Winter.



                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                    Sehr schön. Mitte September, zumal kurz vor Neumond, hatten wir das im Padjelanta dann jede Nacht, in der gleichen Art teilweise über den ganzen Himmel, sogar durch leichte Wolken noch erkennbar. Leider keine Fotos
                    Wir hatten die nächsten Tage leider zunehmenden Mond, so dass es immer schwieriger wurde mit dem Polarlicht, wenn es überhaupt mal klar war.

                    Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                    Solche Tage entschädigen für vieles!
                    Das stimmt, ich finde es immer wieder sehr beeindruckend

                    Kommentar


                    • andrea2
                      Dauerbesucher
                      • 23.09.2010
                      • 940
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                      Montag , 28.08.2017 – Skuogejávrre bis Beginn des Bovrojávri – 12 km

                      Eigentlich wollte ich nachts noch mal nach Polarlichtern sehen, aber als ich wieder aufwache ist es bereits hell. Es ist immer noch klar draußen, doch im Südwesten schieben sich Wolken über die Berge. Um 6.30 Uhr erreichen die ersten Sonnenstrahlen unser Zelt, wie schön. Viel Kraft hat sie leider nicht. Nach der klaren Nacht ist es ziemlich kalt und so warten wir noch einen halbe Stunde mit dem Aufstehen. Es muss ganz ordentlich gefroren habe. Im Hundenapf, der über Nacht draußen stand, ist eine dicke Eisschicht.


                      Guten Morgen liebe Sonne.


                      Dicke Wolken aus SW




                      Benny hat sich schon gewundert, warum er nicht an sein Wasser kommt.

                      Jetzt ist es unser Glück, dass wir nicht weiter gelaufen sind, denn während wir hier in der Sonne sitzen, liegen die Zelte der Vier noch lange im Schatten. Von gestern ist noch etwas Holz über und bald kocht heißes Wasser auf dem Hobo. Wir frühstücken ganz in Ruhe mit viel heißem Kaffee und Tee.

                      Als es ans Packen geht, verschwindet die Sonne bereits hinter dichter werdenden Wolken. Wäre ja auch zu schön gewesen. Die Mücken fangen schon wieder an zu nerven. Ihnen scheint der Frost der letzten Nacht nicht geschadet zu haben. Ich starte dann auch gleich mit Mückenetz als es um 10.00 Uhr weiter geht.


                      Beim Start ist die Sonne schon wieder verschwunden.

                      Wir folgen dem Weg am See entlang. Wie gestern müssen wir oft nach den Steinmännchen suchen. Aber da der Wegverlauf ja im Großen und Ganzen klar ist, ist das nicht weiter tragisch. Die Mücken sind heute extrem nervig, am schlimmsten ist es in den Weiden am See. Dass kein Lüftchen weht macht es noch schlimmer. Was bin ich froh, dass ich das Mückennetz eh schon auf habe. Mein Mann hat darauf verzichtet, hat nur Käppi und Buff auf dem Kopf, und wird dementsprechend zerstochen.

                      Wir fangen an zu rechnen, wie viele Mücken es braucht, bis man blutleer ist, kommen aber nicht wirklich weit. Aber mein Mann wird es wohl überleben.


                      Am Skuogejávrre - Blick zurück


                      Am Skuogejávrre - Blick voraus. Rechts der Spadnetjåhkåtja, links davon unser Pass.


                      Kurz vor dem Anstieg, die Mücken sind überall.

                      Etwas besser wird es, als wir am Ende des Skuogejávrre zum Pass ansteigen. Wir nehmen den Weg westlich des Spadnetjåhkåtja. Den auf der norwegischen Karte eingezeichneten Weg östlich des Spadnetjåhkåtja können wir nicht einmal finden. Auch unser Weg, der zuerst entlang des Rentierzauns verläuft, verliert sich sehr schnell. Ab und zu meinen wir noch Wegspuren zu finden, dass können aber genauso gut auch Rentierwechsel sein. Aber immerhin kommen wir langsam wieder in den Wind und damit werden es etwas weniger Mücken. Grob orientieren wir uns am Zaun und suchen uns sonst unseren eigenen Weg. War uns gerade noch viel zu warm, so wird es im zunehmenden Wind bald wieder frisch.


                      Am Pass, Blick zurück auf den Skuogejávrre

                      Nach einer kleinen Pause am Pass geht es wieder abwärts. Wir krabbeln unter dem Rentierzaun durch, da wir auf der anderen Seite Steinmännchen sehen, nur um kurze Zeit später festzustellen, dass die Steinmännchen wieder auf der anderen Seite des Zauns sind, und wir wieder über den Zaun steigen müssen. Für mich sieht es so aus, als wäre der Zaun neu gebaut worden, ohne Rücksicht auf den Wegverlauf zu nehmen. Es geht weiter abwärts in Richtung der Watstelle durch den Márggojåhkå. Links liegt der Spadnejávrre und weit vor uns können wir bereits den Kåbtåjaure erahnen.



                      Bick nach vorne - Links liegt der Spadnejávrre und weit vor uns können wir bereits den Kåbtåjaure erahnen



                      Das Wetter wird schlechter, die Wolken legen sich auf die Gipfel und ab und zu sehen wir die ersten leichten Regenschleier an den umliegenden Bergen herunterkommen. Es ist also wieder Zeit für den Rucksackschutz, doch mehr als ein paar Tropfen fallen im Moment noch nicht. Für eine kleine Weile ist der Weg nun gut zu sehen.

                      Obwohl der Márggojåhkå an einer sehr breiten, verzweigten Stelle gefurtet wird, ziehen wir lieber gleich die Crocs an. Vielleicht hätten wir es geschafft, trockenen Fußes über den Fluss zu kommen, aber da hätten wir eine Weile suchen müssen, und wären auch nicht schneller gewesen. So war der Fluss einfach zu furten. Am anderen Ufer schnell wieder in Strümpfe und Socken, und da wir eh schon sitzen, teilen wir eben ein Snikers und trinken etwas, bevor es weiter geht. Benny ist nass und friert schon wieder.


                      Márggojåhkå




                      Wir teilen natürlich auch mit Benny. Man beachte die vielen Mückenstiche bei meinem Mann.

                      Es geht jetzt abwärts zum Kåbtåjaure und an diesem entlang nach Norden. Auch hier ist der Weg teilweise nur schwer oder gar nicht zu finden.


                      Noch ein Blick zurück über den Spadnejávrre. Im Hintergrund jetzt links der der Spadnetjåhkåtja, rechts davon unser Pass.

                      Ich habe ja überhaupt nichts dagegen mir meinen eigenen Weg zu suchen, oft sind wir sowieso weglos unterwegs. Aber wenn ich auf einem in der Karte als markiert eingetragenem und auch viel beworbenem Weg unterwegs bin, und den Weg immer wieder suchen muss, dann finde ich das zumindest bedenklich. Ich weiß sehr wohl um die Problematik, dass hier der NOT zuständig ist, und sämtliche Arbeit von ehrenamtlichen Mitgliedern geleistet wird. Aber dann sollte der Weg in der Karte anders dargestellt werden.


                      Abwärts zum Kåbtåjaure

                      So geht es nun mal mit mal ohne Weg am Ufer des Kåbtåjaure entlang. Das Wetter wird zunehmend schlechte, immer mehr Schauer sehen wir rings um uns. Inzwischen haben wir auch die Regenjacken an, hoffen aber noch ein Weilchen auf die Regenhosen verzichten zu können.


                      Am Kåbtåjaure


                      Am Kåbtåjaure


                      Blick nach Norden über den Kåbtåjaure, ständig sieht man nun irgendwo einen Regenbogen.


                      Blick nach Osten über den Kåbtåjaure, auch hier sieht das Wetter nicht mehr einladend aus.


                      Blick über den See aufs Paurofjellet.


                      Regenbogen über dem Abflusses des Bovrojávri in den Kåbtåjaure.

                      Auf Höhe des Abflusses des Bovrojávri in den Kåbtåjaure verlieren wir den Weg nun endgültig. Wir folgen zwar Spuren, finden auch immer wieder Fußspuren, aber absolut keine Steinmännchen mehr. Laut Karte sollte der Weg deutlich höher verlaufen, die letzten Markierungen die wir fanden verliefen viel zu tief. Vor uns nun steile Schneefelder bis in den See hinein und der Grenzstein, in dessen Nähe der Weg vorbei gehen sollte, ist ein ganzes Stück höher, aber auch dort können wir von hier unten keinen Weg, oder Markierungen erkennen.


                      Bovrojávri mit Fonntinden, Geittinden und Paurofjellen v.l.n.r.


                      Hier noch einmal näher herangezoomt die Schneefelder auf der linken Seite, im Hintergrund der Fonntinden.


                      Blick den Hang hinauf, der Grenzstein ist ziemlich genau in der Mitte des Fotos...


                      ... das können wir aber erst später mit dem Fernglas erkennen.

                      Am Fluss sehen wir etwas, dass eine Brücke sein könnte. Eingezeichnet ist aber keine in den Karten. Ich versuche über ein vergrößertes Foto Klarheit zu bekommen, kann aber auf dem kleinen Display der Kamera nichts Genaues erkennen. Zu allem Überfluss fängt es nun auch noch an zu regnen. Kurzentschlossen machen wir für heute Schluss, auch wenn es erst 16.00 Uhr ist. Im Regen wollen wir uns nicht den Weg über die steilen Schneefelder suchen müssen.


                      Brücke? Ausschnittsvergrößerung

                      Ein Zeltplatz ist schnell gefunden, nur die Steine machen uns Probleme. Wir müssen eine ganze Weile tüfteln bis wir das Zelt stehen haben, zwar etwas schief, aber damit können wir leben.



                      Nun schnell auswischen, heute Morgen hatten wir viel Kondenswasser im Zelt, und dann das Gepäck hinein. Heringe mit Steinen sichern, einräumen, Benny füttern und Wasser holen, Feierabend. Wir ziehen uns um und überlegen schon was es zum Abendessen geben soll. Der Regen lässt gerade wieder nach, das nutzen wir um draußen zu kochen. Heute essen wir Couscous mit Hühnchen, geht super schnell und schmeckt ganz ok. Im Anschluss gibt es noch einen Tee, dabei genießen wir die Aussicht auf den "Winter" über dem Bovrojávri. Mit dem Fernglas suchen wir nach dem Weg, können aber außer dem Grenzstein nicht wirklich etwas entdecken. Am gegenüberliegenden Ufer entdecken wir dafür aber die Paurohütten.




                      Verblühte Rosenwurz auf einem Felsen


                      Norwegisches Wintergrün



                      Gerade als wir alles aufgeräumt haben, fängt es wieder an zu regnen. Glück gehabt! Jetzt ist erst mal das Tagebuch an der Reihe. Der Regen wird stärker und es scheint sich einzuregnen, das würde ja leider zur Wettervorhersage passen. Eine Pause in der es ein bisschen weniger regnet nutzen wir noch einmal zum Zähneputzen, bevor es früh schlafen geht.

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                      • Sylvie
                        Erfahren
                        • 20.08.2015
                        • 361
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                        #51
                        AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                        Wir fangen an zu rechnen, wie viele Mücken es braucht, bis man blutleer ist, kommen aber nicht wirklich weit. Aber mein Mann wird es wohl überleben.
                        Ich hab dolle gelacht. Wie viel Blut saugt eine Mücke? 20 µl? 50? Vielleicht auch nur 10? Bei 5-7 Liter Blut, braucht es einige Mücken. Wobei es ja bei 1-1,5 Liter Blutverlust schon sehr kritisch wird. Wenn die Mücken nicht sehr fassungsvermögend sind und nur 10 µl saugen, dann braucht es 100.000 Mücken für einen Liter... nun gut, diese Zahlen kann sich eh keiner mehr vorstellen. Aber gefühlt waren bestimmt 100.000 Mücken da, oder?

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                        • andrea2
                          Dauerbesucher
                          • 23.09.2010
                          • 940
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                          #52
                          AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                          Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                          Ich hab dolle gelacht. Wie viel Blut saugt eine Mücke? 20 µl? 50? Vielleicht auch nur 10? Bei 5-7 Liter Blut, braucht es einige Mücken. Wobei es ja bei 1-1,5 Liter Blutverlust schon sehr kritisch wird. Wenn die Mücken nicht sehr fassungsvermögend sind und nur 10 µl saugen, dann braucht es 100.000 Mücken für einen Liter... nun gut, diese Zahlen kann sich eh keiner mehr vorstellen. Aber gefühlt waren bestimmt 100.000 Mücken da, oder?
                          Wir haben auch versucht uns vorzustellen, wie viel eine Mücke wohl saugt. Viel kann es nicht sein, ein "Normtropfen" hat 50 µl, aber saugt eine Mücke so viel? Wenn man mal eine Mücke erwischt, die schon gesaugt hat, gibt das einen ganz schön großen roten Flecke, aber wohl eher keine 50 µl. Der einfachheit halber haben wir dann mal 10 µl angenommen und sind auch bei 100 000 Mücken pro Liter Blut gelandet. Aber die saugen ja nicht nur, sondern injizieren ja auch Speichel, also wer weiß vielleicht haben wir ja nachher mehr Flüssigkeit als vorher... An diesem Punkt haben wir die Berechnungen abgebrochen.

                          Kommentar


                          • andrea2
                            Dauerbesucher
                            • 23.09.2010
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                            #53
                            AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                            Dienstag 29.08.2017 – Bovrojávri – 0 km

                            Die ganze Nacht regnet es weiter. Durch den Wind ist das Zelt innen aber ziemlich trocken. Gegen Morgen werden die Regenpausen langsam größer. Sogar die Sonne kämpft sich ab und zu durch die Wolken. Wir hatten uns gedanklich schon auf einen Tag im Zelt eingestellt, aber nun sieht es gar nicht mehr so schlecht aus. Also heißt es um 8.00 Uhr raus aus den Schlafsäcken. Benny bekommt sein Futter und wir frühstücken. Heute wieder kalter Kaffee und Müsli, wir wollen etwas Spritus sparen. In diesem Jahr läuft es mit dem Hobo nicht so gut. Entweder gibt es kein Holz oder das Wetter ist uns zu ungemütlich.


                            Sonne


                            Eine halbe Stunde später schon wieder ein Regenbogen.

                            Nach dem Frühstück packen wir zusammen. Aber noch bevor wir soweit sind, dass die Isomatten zusammen gerollt werden müssen, setzt der Regen wieder ein. Es ist erst 10 Uhr, wir haben noch Zeit und warten erst einmal ab. Es regnet sich ein, nur ganz selten gibt es mal kurze Pausen.

                            Wir haben ja nun Zeit und studieren noch einmal genau die Karte und die Beschreibungen die wir dabei haben. Kurz vor dem Start in den Urlaub hatte ich auf utsidan einen sehr interessanten Beitrag über unsere geplante Route gefunden. Der User ist diese Tour Juli/August diesen Jahres gewandert. Allerdings hatte ich mir nicht mehr die Zeit genommen, dass genau zu lesen. Mit meinen eher rudimentären Schwedischkenntnissen tue ich mir da sowieso immer schwer. Also hab ich den Beitrag einmal durch den Google Übersetzer gejagt, ausgedruckt und mitgenommen.

                            utsidan.se/forum

                            Hier schreibt er zu dem Wegstück, das jetzt vor uns liegt:

                            Zitat von m2ec7 Beitrag anzeigen

                            Därifrån fortsatt lätt vandring till Kåbtåjaure. Här når leden Noajdetjåhkkå som rundas på skrå. Ursprungligen hade NOT tänkt sig en bro vid Bovrojavris utlopp i Kåbtåjaure. Boskapsskötarna som nyttjar området för bete, motsatte sig dock detta. Därför går leden djupt in i dalen kring Bovrojavri, en dal som får ta emot mycket snö och som tinar fram sent.

                            Det var i stort sätt helt snötäckt inne i dalen och isen på sjöarna låg när vi gick där i månadsskiftet juli, augusti.

                            Wenn ich das richtig verstehe heißt das sinngemäß:

                            Von dort setzt sich eine leichte Wanderung zum Kåbtåjaure fort. Der Weg erreicht den Noajdetjåhkkå ??? Ursprünglich hatte sich der NOT eine Brücke am Ausfluss des Bovrojavris in den Kåbtåjaure vorgestellt. Tierhalter, die das Gebiet zur Beweidung nutzen, wiedersetzten sich jedoch. Deshalb geht der Weg tief in das Tal des Bovrojavri, ein Tal, in dem viel Schnee fällt und das spät auftaut. Das Tal war fast völlig verschneit, und der See mit Eis bedeckt, als wir dort Ende Juli gingen.
                            Die Wanderung rund um Noajdetjåhkkå hat einige schwierige Abschnitte. Es ist zuerst ganz nass. Dann viel Blockgelände. Es endet nach der Passage der R 252 mit einer Strecke von einigen hundert Metern, wo der Berg steil in den See abfällt. Es ist sehr steil an der Grenze. Wir haben diesen Teil auf Schnee passiert. Ich würde das nicht noch einmal tun.


                            Das erklärt zum einen die Fundamente der Brücke, die wir sehen. Zu Hause hab ich in einer alten Fjällkartan von 1984 (Sitasjaure 29GH) gesehen, dass dort früher eine Brücke eingezeichnet war. Damals gab es aber auch noch keinen Nordkalottleden. Ich weiß nicht, ob das jetzt nur noch die alten Fundamente sind, oder ob die Samen bei Bedarf dort kurzfristig eine Brücke installieren.

                            Zum andern ist der Autor des Beitrags wohl genau wie wir viel zu tief gelaufen, und hat dann die steilen Schneefelder queren müssen.

                            Interessant ist auch der folgende Abschnitt:

                            Zitat von m2ec7 Beitrag anzeigen

                            Roddleden är 40 meter lång i ett sund som delar Bovrojavri i två delar. Det ska ligga en båt på var sida av sundet. Det finns enbart en åra till varje båt, så du får kajaka över. Och eftersom det ska ligga en båt på varje sida, ska detta upprepas tre gånger. Båtarna ligger uppe på land.
                            De är tunga att släpa upp och ner. Och aluminiumbåten läcker ganska mycket. Vi var två, vilket gjorde det lättare. Och båda båtarna låg på södra sidan, vilket gjorde det lätt för oss. Men om du kommer hit och båda båtarna ligger på motsatta sidan, eller något annat hindrar överfart, så återstår att gå runt hela sjön. Det är cirka 9 km extra vandring, vilket gör etappen hela 37 km lång.
                            Was ich folgendermaßen übersetzt habe:

                            Der Ruderweg ist 40 Meter lang in einem Sund, der den Bovrojávri in zwei Teile teilt. Auf beiden Seiten des Sundes sollte sich ein Boot befinden. Es gibt nur ein Ruder für jedes Boot, so kannst du Kajak fahren. Und da auf jeder Seite ein Boot sein sollte, sollte dies dreimal wiederholt werden. Die Boote sind auf dem Land. Sie sind schwer nach oben und unten zu ziehen. Und das Aluminiumboot leckt ziemlich stark. Wir waren zwei, was es einfacher machte. Und beide Boote lagen auf der Südseite, was es uns leicht machte. Aber wenn Sie hierher kommen und beide Boote auf der gegenüberliegenden Seite sind oder etwas anderes die Überquerung verhindert, müssen Sie um den ganzen See herumlaufen. Das sind etwa 9 km extra Wandern, so dass die Etappe 37 km lang ist.

                            Ok, dann sind wir mal sehr froh, dass zumindest das Problem mit den Booten behoben scheint.

                            Mittags kommt ein einzelner Wanderer vorbei. Wir sehen ihn nur, da der Regen gerade etwas nachlässt und wir dieses Pause eigentlich zum Austreten nutzen wollen. OK, müssen wir wohl noch einen Moment warten. Der Wanderer geht noch tiefer als wir, fast am Ufer des Sees und quert dann über die steilen Schneefelder. Ab und zu scheint er abzurutschen, bleibt kurz stehen, geht dann aber weiter. Also machbar ist dieser Weg, aber da wollen wir eigentlich nicht entlang.

                            Um 14.30 Uhr beschließen wir endgültig heute abzuwettern. Die Zeit wird zu knapp und wir haben auch nicht wirklich Lust mit dem Hund im Regen über die Schneefelder, die "schreckliche" Brücke am Noajdejávri zu laufen und dann steht ja auch noch die Bootpassage an.

                            Wir packen also wieder alles aus, was nicht sowieso im Laufe des Vormittags schon wieder aus dem Rucksack geholt wurde. Wie kann es anders sein, jetzt hört der Regen natürlich auf. Aber statt uns zu ärgern beschließen wir die trockene Zeit zu nutzen. Während ich ein paar Fotos mache kocht mein Mann. Es gibt heute die zweite Hälfte vom gestrigen Hühnchen mit Couscous, das war eine Doppelportion.


                            Noch einmal die Rosenwurz diesmal in der Sonne.




                            Norwegisches Ruhrkraut


                            Stengelloses Leimkraut


                            Lebendgebärender Knöterich oder auch Knöllchen-Knöterich




                            Die ersten Herbstfarben erscheinen langsam.





                            Nach dem Essen ist es immer noch trocken und sonnig. Zu sonnig um im Zelt zu hocken. Also packen wir die Regensachen zusammen und machen uns auf, die ominösen Brückenreste zu erkunden. Wir gehen runter an den See. Dort gibt es am Südufer einen schönen Sandstrand. Dort steht ein Tisch aus Steinen und im Sand finden wir ein Ruder. Ob das wohl das fehlende Ruder vom Boot in Pauro ist?





                            Am Ufer und dann am Fluss entlang sind wir bald bei der "Brücke". Was von der Ferne wie eine Brücke aussah sind hölzerne Fundamente mit Leitern auf beiden Seiten des Flusses, ab leider keine Brücke. Das wäre es jetzt gewesen, wenn wir hier abkürzen hätten können. Sehr alt sehen die Fundamente nicht aus. Ich nutze die Sonne und mache noch ein paar Fotos, dann geht es zurück zum Zelt. Unterwegs stolpern wir quasi über tote Weidenzweige. Die können wir natürlich nicht liegen lassen. Vielleicht hält das Wetter ja noch etwas und wir können abends noch mal auf dem Hobo kochen.


                            Abfluss des Bovrojávri






                            Einfluss in den Kåbtåjaure


                            Einsame Glockenblume


                            Die "Brücke"


                            Kåbtåjaure




                            Am Fluss


                            Und hier nun endlich in voller Größe, die Fundamente der nicht vorhandenen Brücke.


                            Stengelloses Leimkraut




                            Noch ein letztes mal der Fluss.

                            Zurück am Zelt ist es bereits 16.30 Uhr. Benny bekommt schon mal sein Abendessen. Dann entschließt mein Mann sich, sich den Weg zum Grenzstein noch einmal genau anzusehen. Irgendwo muss der markierte Weg doch sein. Ich bleibe beim Hund, der soll nach dem Fressen immer mindestens eine Stunde ruhen. Finde ich jetzt auch nicht so tragisch, im Zelt ist es schließlich gemütlich. Ich hole mein Telezoom raus und mache ein Bild der Paurohütten. So kann ich nach dem Urlaub immerhin sagen, ich habe die 450 g nicht umsonst mitgeschleppt. Das bleibt aber auch das einzige Bild, das ich dieses Jahr damit mache.


                            Pauro

                            Keine Stunde später ist mein Mann wieder da, und hat, hipp hipp hurra, den Weg gefunden. Der Weg läuft fast am Grenzstein vorbei, und wenn man oben steht, dann ist der Wegverlauf auch deutlich zu sehen, nur von unten sieht man nichts. Jetzt wo wir wissen, wo wir suchen müssen, meinen wir sogar von unten ein paar Steinmännchen ausmachen zu können. Vom Grenzstein aus ist der weitere Weg, soweit er einsehbar war, flach und völlig problemlos. Wir haben den Weg also kurz vor der Landenge zwischen Bovrojávri und Kåbtåjaure verloren, als er relativ steil nach oben ging.


                            Blick vom Grenzstein zum Übergang zwischen Bovrojávri und Kåbtåjaure, da unten muss irgendwo unser Zelt stehen.


                            Der weitere Weg Richtung Noaidejávri, hier sind deutliche Wegspuren zu erkennen.

                            Es ist immer noch trocken, also schnell Feuer machen. Wir kochen Wasser, und jeder bekommt eine Portion Erbswurst, danach einen Tee und die Nüsse aus dem Tageproviant. Die Schokolade und die Müsliriegel von heute sparen wir uns. Wer sich nicht anstrengt bekommt auch nichts zu essen.

                            Kaum kocht das Teewasser, fängt es auch schon wieder an zu tröpfeln. Es ist zwar schnell wieder trocken, aber wir verziehen uns nun sowieso lieber ins Zelt. Das Wetter wechselt ständig. Einmal sonnig, dann ist es wieder grau und es regnet. Hoffentlich wird es morgen besser. Für die Brücke und das Boot wäre das nicht schlecht. Zumindest wissen wir jetzt, dass wir nicht über die steilen Schneefelder müssen.


                            Das Wetter sieht nicht gut aus.

                            Nun noch Tagebuch schreiben, bald ist es 21 Uhr und es wird schon langsam dunkel.
                            So ist ein fauler Tag auch schnell vorbei.
                            Zuletzt geändert von andrea2; 30.10.2017, 16:27.

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                            • Vintervik

                              Fuchs
                              • 05.11.2012
                              • 1929
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                              #54
                              AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                              Der Weg erreicht den Noajdetjåhkkå...
                              ...som rundas på skrå bedeutet ...der am Hang entlang laufend umrundet wird.

                              Kommentar


                              • andrea2
                                Dauerbesucher
                                • 23.09.2010
                                • 940
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                                AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                                Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                ...som rundas på skrå bedeutet ...der am Hang entlang laufend umrundet wird.
                                1000 Dank mit skrå konnte kein Übersetzer etwas vernünftiges anfagen.

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                                • Vintervik

                                  Fuchs
                                  • 05.11.2012
                                  • 1929
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                                  #56
                                  AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                                  På skrå bedeutet eigentlich sinngemäss auf der Schräge.
                                  Man geht also ständig auf der Hangschräge, was aber sowohl mit als auch ohne Höhenveränderung geschehen kann.

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                                  • Prachttaucher
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                                    • 21.01.2008
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                                    #57
                                    AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                                    Sehr schön zu lesen - in Pauro habe ich damals auf der Bootsfahrt meine Kamera geflutet. Muß also mal wieder hin, um davon Bilder zu haben.

                                    Mir gefallen die Benny- und Blumenbilder auch sehr gut. Habt Ihr dafür ein besonderes Objektiv, das gut freistellen kann ?

                                    Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                                    Ich hab dolle gelacht. Wie viel Blut saugt eine Mücke? 20 µl? 50? Vielleicht auch nur 10? Bei 5-7 Liter Blut, braucht es einige Mücken. Wobei es ja bei 1-1,5 Liter Blutverlust schon sehr kritisch wird. Wenn die Mücken nicht sehr fassungsvermögend sind und nur 10 µl saugen, dann braucht es 100.000 Mücken für einen Liter... nun gut, diese Zahlen kann sich eh keiner mehr vorstellen. Aber gefühlt waren bestimmt 100.000 Mücken da, oder?
                                    Ich würde sogar eher auf 1-2 µl tippen. 10 µl würden aus einer Mücke zwar keinen Elefanten, aber schon eine Fliege machen.

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                                    • andrea2
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                                      • 23.09.2010
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                                      #58
                                      AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                                      Auch schon egal ob 100 000 ode 1000 000 Mücken.

                                      Jetzt wo du es schreibst, erinnere ich mich, dass du da mal was geschrieben hast. Die Kamera lag im Boot im Wasser?

                                      Ich bin immer noch mit den Kitobjektiven der Sony Alpha unterwegs. In diesem Fall das Sony 16-50. Aber ich stelle die Bilder oft nachträglich noch frei.

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                                      • Prachttaucher
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                                        • 21.01.2008
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                                        #59
                                        AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                                        Danke, dann hast Du mich zum Glück nicht auf die Idee gebracht noch eine Festbrennweite zu kaufen.

                                        Das Boot lag damals nicht umgedreht und so war einiges Wasser drin. Eigentlich konnte ich es alleine kaum bewegen und hatte zusätzlich einen windigen Tag erwischt. Vor lauter Aufpassen daß ich das mit dem Rudern hinbekam, merkte ich irgendwie nicht daß meine nur spritzwassergeschützte Kameratasche in die Wasserlache gerutscht war....

                                        Wollte aber weder den Bericht stören noch vorgreifen - Pauro kommt ja noch oder ?

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                                          • 23.09.2010
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                                          #60
                                          AW: [SE][NO] Zwischen Akkajaure und Torneträsk im Herbst 2017

                                          Kein Problem
                                          Pauro kommt noch, und die Wetterbedingungen waren deinen sehr ähnlich.

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