[IR] ein bisschen Irland

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  • Sternenstaub
    Alter Hase
    • 14.03.2012
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    #21
    AW: [IR] ein bisschen Irland

    Wo warst du denn bisher in Irland, BlackT?

    Danke @ Rainer

    Locke, ich weiß, man muss sich da selber immer etwas ausbremsen, ich hoffe auch, dass mir das immer besser gelingt.
    Freut mich, dass mein Bericht dir gefällt.

    aber ein kleines Stückchen weiter nun:



    Am nächsten Morgen prüfe ich erst einmal, ob mein Zelt vollständig getrocknet ist, die Nacht davor war schon sehr nass gewesen. Ich hatte es über zwei Stühle gehängt und das Cape im Bad trocknen lassen. So ganz zufrieden bin ich noch nicht, deswegen gehe ich nach dem Duschen erst einmal zum Frühstück hinunter.
    Seitdem ich kaum mehr Fleisch und Wurst esse, ist das full irish breakfast nicht wirklich etwas für mich, Müsli, Toast, Marmelade and Tea sind ok, aber anstelle von ham oder sausages bestelle ich mir Rühreier, die echt lecker sind. Es gibt noch leckeres, selbst gebackenes dunkles Kuchenbrot, davon nehme ich mir zwei schmale Stücke mit, nicht ahnend, dass sie meine Notverpflegung sein werden.
    Ich bin jetzt echt papp satt, so viel esse ich selten zum Frühstück.
    Danach kann ich meine Sachen trocken einpacken, für die kommende Nacht habe ich mir einen besonderen Zeltplatz ausgesucht, bin gespannt, ob das was werden wird.
    Nach etwas small talk mit der Landlady bezahle ich und mache mich kurz vor 10 auf den Weg.
    Ich wandere bei angenehmen Wetter, es regnet nämlich nicht, die Küstenstraße, die ich ja nun wirklich schon gut kenne nach Castletownbere.

    Eine junge Möwe im Hafen sieht etwas zerrupft aus



    die dazu gehörende adulte Möwe schaut aber unbeeindruckt von der recht stürmischen Nacht





    der Morgenhafen ist hellblau und friedlich



    Der Tag scheint schön zu werden, vielleicht sogar ohne Regen?





    C ist wirklich eine hübsche Stadt, ich habe zwar längst nicht alles gesehen, aber das, was ich sehe, gefällt mir.



    Ich erreiche das andere Ende des Ortes und wandere hinaus, es ist nur wenig Verkehr auf der Straße, also macht das Gehen durchaus Laune.



    der Blick aufs Bergland, welches recht weit weg aussieht











    Nach einiger Zeit erreiche ich eine kleine Bucht, die vermutlich eine Verbindung zum Meer hat, obwohl das im Moment nicht zu sehen ist



    und dann erreiche ich das Schild, auf welches ich bereits länger warte...



    Hier wird es etwas voller, was mir nicht so gefällt, einige Autos parken rechts und links der Straße oder fahren das schmale Sträßchen weiter in Richtung der angekündigten Sehenswürdigkeit.

    Dann schaue ich mir das mal an.





    Das sieht eigentlich ganz imposant aus, auch wenn mich die zahlreichen Spaziergänger (die ich natürlich nicht aufgenommen habe ) etwas nerven.





    Es wird mit jetzt echt zu voll und kurz entschlossen drehe ich um und wandere wieder in Richtung Straße





    Tja, auch dort hat der Verkehr zugenommen, wo fahren die bloß alle hin und eigentlich habe ich ja heute noch etwas vor. Ich überlege beim Weitergehen in Richtung Allehies, die Straße geht immer höher hinauf, bis irgendwann der Scheitelpunkt erreicht ist und es wieder runter gehen wird. Soll ich versuchen zu trampen, um mein Ziel zu erreichen? Das Pflastertreten macht mir an sich kaum etwas aus, die Landschaft um mich herum ist ja schön genug, aber die Autos müssten nun nicht sein.
    Der dritte Versuch klappt, die junge Frau am Steuer will wissen, wohin ich denn möchte. Ich sage es ihr und sie bedauert, dass sie so weit heute nicht fahren wird, aber ich gern bis zum XXX (ich verstehe nicht ganz, was sie meint, etwa ein Einkaufscentrum? In den Bergen? Hört sich jedenfalls stylish an). Nach etwa 10 - 15 Minuten biegt sie plötzlich links ab auf ein kleines Sträßchen, welches dann in einen Schotterweg mündet und an einem großen Parkplatz endet. Die Fahrt ist etwas abenteuerlich, der Weg eng und kurvenreich und ich frage mich, ob ich heil ankomme.
    Am Parkplatz hält sie an,, von hier wird mich sicherlich jemand mitnehmen, lächelt sie, sie muss etwas ausliefern.
    Ich steige also aus, bedanke mich und schaue mich um, ein shopping-center ist hier sicherlich nicht. Ich lache über meinen dummen Einfall.
    Neugierig gehe ich auf einige Gebäude zu und siehe da, hier bin ich:

    http://irish-net.de/Irland-Karte/Cou...rum-in-Irland/
    https://www.dzogchenbeara.org/

    Erstaunt gehe ich langsam über das Gelände, die Anliege liegt wirklich wunderschön in den Bergen über dem Meer.
    Ich gehe ins Café, dort hat man einen wundervollen Blick auf die Klippen und die offene See.
    Aber nicht nur das Geistige hat hier Platz, genussvoll verspeise ich einen Kuchen zum Mittagessen, der gar köstlich ist.



    Ich unterhalte mich mit der Frau am Buffet über diese buddhistische Anlage und mache mich wieder auf den langen Weg zurück zur Straße.









    Ich bin vielleicht eine Viertelstunde gegangen, relativ beschwingt, weil das eine nette und vollkommen unerwartete Episode war, da kommt langsam von hinten ein Auto angefahren.

    Es hält an und auf der Beifahrerseite kurbelt eine fröhlich aussehende Frau das Fenster herunter, ob ich nicht mitfahren möchte und wo ich denn überhaupt hin wolle. Als ich erkläre ich wolle nach X, machen sie große Augen, wo denn das sei und ob ich ihnen darüber etwas erzählen könne.
    "Na klar" lache ich und der Mann springt aus dem Auto, öffnet den Kofferraum, damit ich den Rucksack einpacken kann und wir steigen ein.

    Aber was ich ihnen erzähle und wo ich dann hin möchte und ihnen etwas völlig unbekanntes zeigen kann, das erzähle ich dann ein anderes Mal.
    Zuletzt geändert von Sternenstaub; 01.10.2017, 23:23. Grund: zwei Fotos vergessen ;-)
    Two roads diverged in a wood, and I—
    I took the one less traveled by,
    And that has made all the difference (Robert Frost)

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    • blackteah
      Dauerbesucher
      • 22.05.2010
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      #22
      AW: [IR] ein bisschen Irland

      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
      Wo warst du denn bisher in Irland, BlackT?

      Aber was ich ihnen erzähle und wo ich dann hin möchte und ihnen etwas völlig unbekanntes zeigen kann, das erzähle ich dann ein anderes Mal.
      Du machst es ja spannend!

      Ich war im Studium ein halbes Jahr in Nordirland und dann auf kurzer Reise von Dublin aus die Küste hoch und auf der anderen Seite wieder runter bis zum Burren . Aber der Süden muss auch unbedingt noch erkundet werden.

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      • SvenskaDude
        Neu im Forum
        • 23.09.2017
        • 6
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        #23
        AW: [IR] ein bisschen Irland

        Bitte um weitere spannende Erlebnisse aus dem Land der Kelten

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        • Sternenstaub
          Alter Hase
          • 14.03.2012
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          #24
          AW: [IR] ein bisschen Irland

          @ BlackT - dann kennst du ja bereits echt viel von Irlands Landschaften. Donegal und Connemara mag ich auch sehr! Den Osten nördlich von Dublin kenne ich noch gar nicht, da beneide ich dich.

          @ S-dude - na, dann mache ich doch einfach mal weiter.

          -------------------------------------------------------------------------

          Das Paar kommt aus Dublin und ist unterwegs zu einer Einladung aus einem Dinnerclub (ich weiß nicht ob das die richtige Bezeichnung ist). Auf jeden Fall treffen sich da überwiegend Paare aus allen möglichen Ecken Irlands, die gern kochen, mal in dem einen Heim, mal in dem anderen. Dieses Mal treffen sie Leute aus Allehies, die sie bisher nur vom Schreiben kennen. Zweimal hatten sie bereits Leute zu Gast und sie selber waren erst einmal in einem anderen home. Diese drei Treffen waren wohl sehr nett und sie sind nun aufgekratzt und erwartungsvoll. Als sie hören, dass ich in Berlin wohne und auch etliche andere Ecken Deutschlands kenne, erzählt er, dass er länger beruflich bei Siemens in Erlangen war, aber leider nur rudimentär Deutsch gelernt habe, weil die Kollegen alle Englisch sprachen. Als ich erwähne, dass mein Exmann viele Jahre bei SNI gearbeitet hat, grinst er, dann würde ich ja quasi zur Familie gehören.
          Aber wo ich denn nun hin wolle, unterbricht sie ihren gesprächigen Mann, wir stehen immer noch am selben Fleck in der Pampa. ;)
          Also erkläre ich, dass es fein wäre, wenn sie mich dort, wo die große Straße sich später teilt, es rechts nach Allehies, ihrem Ziel ginge, ich aber links nach Dursey wolle. Dort ende die Beara Halbinsel und Dursey Island wäre eine vorgelagerte bekannte Insel. Sie schauen sich an, ne, kennen sie nicht. Was ist denn da so besonders, fragt er.
          tja, ich amüsiere mich köstlich, als ich ihnen erkläre, dass dort die einzige Kabelbahn Irlands ist. cable car? - nein, das gäbe es in den Bergen in Deutschland, aber sicherlich nicht in Irland. Als ich versichere, dass es sowas auch in Irland gibt, mein Neffe und seine Frau wären bereits damit gefahren. Er guckt seine Frau an, da fahren wir hin oder??

          und off we go. Als wir dann an der Kreuzung sind, wo es rechts nach Allehies abgeht, nickt sie noch einmal bestätigend und wir fahren in Richtung Dursey Head. Erst fährt er vielleicht etwas zu schnell für die kurvige Strecke, schaltet dann aber doch runter, was seine Frau ihm mit einem Lächeln dankt. Und ich innerlich auch.
          Wir unterhalten uns die ganze Zeit, als ob wir uns schon Jahre kennen und als wir dann auf den Parkplatz rollen, sagt er immer weder, wie spannend er das findet, ein cable car auf Irland. Als er die Konstruktion sieht, wird er aber etwas blass, da willst du rein? Sie grinst mich an, ja, Frauen sind eben meist mutiger.
          Sie fragen noch, ob ich da nun einen Spaziergang machen möchte, ne antworte ich, ich werde dort am letzten point der Insel zelten. So richtig glaubt er das nicht, sehe ich, macht ja aber auch nichts. Wir verabschieden uns und ich gehe hoch zum Ticketschalter und frage dort, ob ich extra anmelden müsse, wenn ich dort zelten möchte. Da habe ich richtig geraten, der Mann nickt, weil sie sonst sich auf die Suche machen müssen, wenn die Leute nicht am gleich Tag zurück kommen. ich stelle mich in die Warteschlange zum Übersetzen, es passen ja nur 6 Leute in die Kabine und so dauert es etwas.
          Unten winken mir die Dubliner noch einmal zu und düsen dann los, die Gastgeber warten ja.

          Die Kabine auf kurzer Fahrt



          etwas wackelig sieht es ja schon
          aus





          kurz vorm Einsteigen



          Blick nach Dursey Island



          und jetzt sitze ich in der cabin, ich staune über mich selber, ich bin eher nicht höhentauglich und habe in jedem Sessellift ein komisches Gefühl im Magen, hier macht mir das seltsamerweise überhaupt nichts aus.



          Nach erfolgreicher Überfahrt von der anderen Seite fotografiert.



          Wie man sieht, war meine Hoffnung auf einen Regenlosen Tag nicht vergebens, es ist mächtig warm und im Laufe des Tages fange ich mir einen Sonnenbrand ein.





          schon beim ersten Schritt auf der Insel fühle ich mich richtig wohl, es fällt mir zwar ein, dass ich zwar genug Wasser dabei habe, aber meine Essensvorräte auf die beiden Scheiben Brot beschränkt sind, aber unterwegs war halt nichts, wo man etwas hätte einkaufen können, aber das wird bis morgen früh schon reichen.





          Zum Glück gehe ich schneller als die Tagestouristen, sodass ich bald allein bin, juchee

          ok, die Schafe begleiten mich überall, aber die gehören eh neben Katzen zu meinen Lieblingstieren.







          eines von vielen verfallenden Häusern





          Schutz gegen die gefräßigen Schafe?



          sogar Wegweiser gibt es hier, die Strecke gehört ja auch zum Beara Way



          hier ein Haus zu haben, das wäre schon nicht schlecht





          und wieder ein unbewohntes Haus, ich würde so gern eines davon bewon und wieder herrichten





          allein der Luxus eines solchen Blickes





          ich hoffe, der Bericht ist euch nicht zu foto-lastig, aber es geht leider nicht anders...



          was immer das für ein Vögelchen ist, als Vogelliebhaber kommt man hier echt auf seine Kosten









          seit längerem habe ich jetzt keine Menschen gesehen, nur Landschaft, Vögel und





          das Beara-Way-Zeichen



          vom cable car bis zum Ende der Insel sind es etwa 6 km, ein bisschen habe ich also noch zu laufen, aber es wandert sich wirklich wie von selber.



          ob es hier wohl einen Bus gibt, der lauffaule Tagestouris durch die Gegend schuckelt?



          aber das sign ist wirklich nicht zu ernst zu nehmen, wer hier so viel fahren würde (es gibt ja ein paar wenige PKWs, würde auf unnette Art feststellen, wie tief runter es zum Meer geht



          hier im Gegenlicht der ehemalige Leuchtturm auf dem Felsen the calf



          auf der anderen Seite sieht man (glaub ich jedenfalls)

          the bull, wo heute der Leuchtturm steht



          aber erst einmal ein paar Blümchen am Wegesrand fotografieren, das erste Mal, dass ich hier was blaues außerhalb eines Gartens auf Dursey I sehe.



          Ihr merkt, dies ist eher eine Genusswanderung heute als eine sportliche Aktion.

          Farn auf dem Dach eines verfallenden Hauses fasziniert mich, ne, das ist eher kein Farn oder doch?



          dann gelange ich zu einem Einschnitt im Hügel, ich höre Wasser und gehe neugierig näher hinein.





          ich schöpfe Wasser mit der Hand, das schmeckt gut und erfrischt. Ich schaue nach, wie viel Wasser noch in meiner Flasche ist, habe ja doch ab und an etwas getrunken und fülle meine Flasche auf, das reicht dann auf jeden Fall bis morgen, außerdem komme ich auf dem Rückweg hier eh wieder vorbei.



          Später sehe ich dann, dass ein Schlauch von der Wasserstelle bis zu diesem Haus führt, nicht schlecht, wenn man seine eigene Quelle hat.



          das ist aber ein anderes Haus.



          und wieder ein Schild, aber verlaufen kann man sich hier eh nicht.



          ich gehe an einer offensichtlich bewirtschaften Farm vorbei (es leben ja nur noch sehr wenige Menschen hier), ein Hund in einer Scheune bellt.

          Blick zurück



          da hinten wird irgendwann gleich die Sonne untergehen - Blick auf the cow and the bull





          so langsam sehe ich das Ende meiner heutigen Wanderung, aber noch nicht meinen Übernachtungsort selber



          Es gibt etliche Schafspfade hier, den richtigen zu finden, ist jedoch nicht schwer, ich muss immer auf die kleine Insel (the calf) zugehen. Was mir jetzt jedoch etwas Beschwerden macht ist, dass ich nun ziemlich weit runter muss und danach (für meine Verhältnisse) recht steil wieder hinauf. Das Inselende ist relativ schmal und rechts und links sind Klippen und Meer



          Also erst einmal hinunter, das werde ich ja wohl noch schaffen, meckere ich mit mir selber.

          ich setze mich danach auf einen Felsen und schaue



          hm, das ging ja. Aber nun eine recht rutschige Wiese nach oben. Ein Bergfex fände diese für mich schwere Aufgabe wohl lächerlich, aber bei mir schlägt gerade die Höhenangst voll zu. Aber Angst ist in Teilen ja dazu da, sie zu überwinden.
          Also mit einigem wieder hinab rutschen hoch und ein Stück weiter und wieder eines. Als ich oben angekommen bin, atme ich tief durch und blicke nicht zurück sondern nach vorne. Dorthin wollte ich und nun bin ich fast da.

          Es durchströmt mich pure Freude bei diesem Blick



          in diesen Mauern werde ich heute mein Zelt aufschlagen!



          Irgendwo hatte ich vor der Tour gelesen, dass dieses Viereck mal ein Ersatz für den vom Sturm zerstörten Leuchtturm auf the calf war.
          hier einige Infos dazu:

          http://www.google.com/maps/@51.58035.../data=!3m1!1e3 lighthouse D head

          http://irishlighthouses.blogspot.de/...ighthouse.html

          ich lehne meinen Rucksack im Inneren an eine der Mauern und schaue mich erst einmal um.







          Aber jetzt will ich erst einmal mein Zelt aufbauen, mit einem großen Stein befördere ich etliches an Schafscheiße in eine Ecke, welche ich danach nicht mehr betreten werde, erkläre einen der beiden kleinen Nebenräume zum Klo, offensichtlich wie einige andere vorher, aber schlimmer als die Hinterlassenschaften der Schafe ist das auch nicht und zum großen Teil eh bereits vom Regen untergespült.

          Die Sonne ist weiter gewandert, so kann ich The calf besser fotografieren.





          mein Zelt wartet auf mich, alles ist eingeräumt


          aber erst gehe ich noch einmal nach draußen, esse einer der beiden Scheiben vom Kuchenbrot, trinke Wasser und schaue mich um.



          gute Nacht!

          Zuletzt geändert von Sternenstaub; 03.10.2017, 19:15. Grund: etwas vergessen....
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          • Sternenstaub
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            • 14.03.2012
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: [IR] ein bisschen Irland

            Kurz nach 6.00 am nächsten Morgen wache ich auf, kann mich aber nicht sofort überreden, bereits aufzustehen. Ich habe gut geschlafen und langsam werde ich neugierig, wie mein Platz am Morgen ausschaut.





            das Hellblau zieht mich hinaus



            aber erst noch einmal ein kleines Übersichtsbild des Inneren meiner zeitweiligen Behausung



            Blick auf das Morgenkalb



            Richtung Osten, unschwer zu erkennen, da dort die Sonne aufgeht



            ich gehe etwas nach oben



            beschließe aber dann doch, erst einmal meine Scheibe Brot und ein paar Schlucke Wasser zu mir zu nehmen und dann das Zelt abzubauen, um mich auf den Weg zum cable car zu machen.
            Heute ist schließlich Sonntag und ich weiß nicht genau, wann die letzte Tour rüber aufs Festland geht.



            Also den Rucksack schultern und los geht es! Heute fällt es mir viel leichter, den Weg zu gehen, erst hoch, dann die rutschigen Stellen runter und wieder hoch. Frech grinse ich die Schafe an, was ihr könnt, das kann ich auch.

            ich muss mich aber nun mehr rechts halten, sonst falle ich tatsächlich noch die Klippen runter.





            The Cow and The Bull



            Nachdem ich all die "schrecklichen" ;) Stellen heute am Morgen mühelos gemeistert habe, geht es weiterauf dem Beara Way



            Blick nach rechts



            und dann gerade aus, dorthin muss ich



            und immer etwas schönes zu Füßen





            sie sind diese Kulisse gewöhnt



            guten Morgen, ihr Hübschen!









            Blick zurück - eigentlich würde ich gern wieder in die Richtung wandern, aber ohne Nahrung käme das nicht so gut, befürchte ich.











            na mach schon scheinen die Beiden zu sagen



            Das Schiff zwischen den Hügeln fasziniert mich



            Aber nun muss ich wirklich hinne machen, ich versuche wieder flotter unterwegs zu sein, obwohl ich Schwierigkeiten habe, mich von der Insel zu lösen.





            und hier geht es leider wieder zurück



            Ich scheine der erste Passagier heute zu sein, die Kabine ist noch drüben vertäut, dann kommt ein Auto angefahren und entlädt zwei junge Leute, die sich wortreich von einem älteren Herrn verabschieden und sich zigmal bedanken. Deutsche nehme ich, weil die Trekkingsausrüstung doch ziemlich opulent ist, ein bisschen hört man das ja auch am Slang
            Der ältere Mann bedient die Fernsteuerung des Cable cars und holt das Teil zu uns hinüber, dann bedeutet er uns einzusteigen. Aber ja doch, ich danke ihm und steige als erste ein, das Pärchen folgt mir.
            so prickelnd scheint das Wetter auf dem Festland aber nicht zu sein...



            Es zieht sich immer mehr zu.



            Zweimal rede ich meine Mitpassagiere auf Deutsch an, sie unterhalten sich nämlich in dieser seltsamen Sprache, was sie seltsamerweise aber gar nicht mitbekommen, die junge Frau fragt mich dann höflich, ob ich von der Insel sei. Äh, nein. Ist mein Deutsch in den paar wenigen Tage dermaßen schlecht geworden, frage ich mich und antworte lauter in Deutsch, dass ich keine Irin sei. Großes Erstaunen, wo ich denn übernachtet hätte. Ich kläre sie ein wenig auf, achja, sie hätten ja auch zum Dursey Point wandern wollen, nachdem sie mit Erlaubnis des Farmers ihr Zelt beim ersten Ort aufgebaut hätten, aber nach einigen Hundert Metern habe er sich beim Hochgehen den Fuß verstaucht. Er nickt und erzählt dann eifrig, dass der freundliche Mann auf der Farm angeboten habe, sie zur Kabelbahn zu fahren. Besorgt frage ich, wie sie denn von dort weg kommen wollen. Sie sind mit dem Mietwagen unterwegs, das würde schon gehen, er denkt, er werde schon fahren können. Innerlich verdrehe ich etwas die Augen, aber vermutlich ist fahren wirklich weniger anstrengend als laufen. Als wir aussteigen, fragt sie höflich, ob sie mich ein Stück mitnehmen können, der Rucksack sei sicherlich recht schwer. Altersbonus denke ich, aber klar, warum nicht, so nehmen sie mich mit bis zur Kreuzung nach Allihies, sie fahren nun nach Castletownbere, wo ich ihnen das Reallt Mara empfehle.

            Und für mich geht es auf nach Allihies!
            (aber darüber wird erst morgen oder so berichtet)
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            • grenzenlos
              Dauerbesucher
              • 25.06.2013
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              #26
              AW: [IR] ein bisschen Irland

              Schaut wirklich gut aus der Platz. Ich liebe solche Plätze
              Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

              Gruß, Wi grenzenlos

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              • Sternenstaub
                Alter Hase
                • 14.03.2012
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                #27
                AW: [IR] ein bisschen Irland

                ich liebe solche Plätze auch, deswegen reise ich ja immer wieder nach Irland, es hat deren so viele. Auf Dursery Island mal einige Wochen oder gar Monate zu verbringen, das ist nur wegen der Essenslogistik sehr schwer oder auf Cape Clear, ein wirklicher und vermutlich unerfüllbarer Traum für mich.
                Wobei es solche speziellen Plätze für mich zB auch in Schweden gibt.
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                • Sternenstaub
                  Alter Hase
                  • 14.03.2012
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                  #28
                  AW: [IR] ein bisschen Irland

                  (auf nach Alliehies)

                  Zum Glück ist die Straße nur wenig befahren, was wohl daran liegt, dass die meisten, welche von der Nordseite von Beara nach Castlewonbere wollen, die berüchtigte und spektakuläre Straße über den Hungry Hill nehmen. Mir ist das nur recht.
                  Hier auf dem Festland wird das Wetter immer schlechter, Regenwolken ziehen auf, aber es geht sich angenehm und gibt genug für die Augen zu schauen.

                  Hier ist eine Gedenkstätte, aber leider erinnere ich mich nicht mehr genau, worum es dabei geht.





                  Es geht immer ein bisschen rauf und runter und bald habe ich einen schönen Blick über die Ballydonegan Bay.
                  Kurz vor den Bergen im Hintergrund liegt Allihies.
                  Ich stehe etwas länger an der kurvigen Straße und schaue über die Bucht.



                  Drei Autos stehen ebenfalls am Straßenrand und es wird eifrig fotografiert. Eine ältere Frau fragt mich, ob sie mich mitnehmen soll, aber ich möchte lieber weiter laufen und lehne dankend ab.





                  Ich komme an einem B&B vorbei und überlege, ob ich nach einem Zimmer fragen soll. ok, bin ich halt diesen Urlaub so dekadent und wechsele zwischen Zelt und B&B, wie es gerade halt kommt. Die Landlady bedauert sehr, aber es sind gerade "DIE" Festwochen hier auf Beara und alles ist voll und seit langem reserviert. Sie überlegt, bittet mich zu warten und führt einige Telefongespräche. Bei dem dritten hat sie Erfolg, sie kann mir ein Zimmer reservieren, das B&B liege direkt gegenüber vom Bergbaumuseum. Ich danke ihr und gehe langsam weiter, da ich ja weiß, wo ich unter komme, besteht kein Grund für Eile.

                  Während ich gemächlich meiner Wege gehe, ertönt plötzlich ein lauter Ruf, eine Frauenstimme und danach die eines Mannes, erfreut klingen sie, meinen die mich? Aus einer Toreinfahrt kommen vier Leute und und zwei davon kommen mir bekannt vor. Ich staune, es sind tatsächlich die Dubliner, die mich nach Dursey gefahren haben. Die Frau eilt auf mich zu und umarmt mich, wie denn die Nacht auf der Insel gewesen sei und er schüttelt mir Freude strahlend die Hand. Das andere Paar wären ihre Gastgeber und sie hätten den ganzen gestrigen Abend sich darüber unterhalten, wie sie mich getroffen haben und dafür bewundert, dass ich allein auf einer einsamen Insel im Zelt schlafen wolle. Das andere Paar lächelt freundlich und begrüßt mich ebenfalls per Handschlag. Wir unterhalten uns einige Zeit, doch dann verabschiede ich mich aufgrund des plötzlich heftig einsetzenden Regens und ich wandere weiter. Kurz darauf entdecke auf der rechten Seite das Museum und wenig später links das B&B.

                  Veronica, die Landlady ist aber gerade sehr busy, unter dem Schutzdach sitzen etliche Leute, die dort Tee oder Kaffee trinken und allerlei dazu verspeisen. Sie bittet mich, mich drinnen in die Stube zu setzen, draußen ist eh alles belegt, ob es schlimm wäre, dass sie gerade keine Zeit für mich hat. natürlich nicht, ich gehe hinein, bin froh, angenehm in einer warmen Stube zu sitzen. Sie fragt zwischendurch, ob ich eine Tasse Tee haben möchte oder doch lieber Kaffee, ich bitte um Tee. Kurz darauf bringt mir ihr Mann ein Kännchen Tee und zwei scones, home made, wie er betont.

                  Der heiße Tee tut richtig gut und auch das Gebäck und mir wird bewusst, dass ich heute erst eine kleine Scheibe von dem Kuchenbrot aus Castletownbere gegessen habe.
                  Nach etwa einer halben Stunde zeigt mir Veronica das Zimmer und ich bin echt beeindruckt, es ist wunderschön. Es ist liebevoll eingerichtet und ich fühle mich gleich wohl.



                  Ich wasche einige Sachen durch, dusche und gehe dann hinüber ins Museum. http://www.acmm.ie/theminemuseum/

                  Es ist wirklich interessant, was man hier über die Kupferminen erfahren kann. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Kupfer führende Adern entdeckt, der Abbau wurde nach etwa 70 Jahren eingestellt, weil die Erträge und die Einkünfte daraus auf dem Weltmarkt für die Minenbesitzer nicht mehr genug einbrachten.Wenn man sich anschaut unter welchen Bedingungen die Minenarbeiter (darunter Frauen und Kinder) arbeiten mussten, um ihre Familien zu ernähren, das kann man sich heute zumindest in Europa kaum mehr vorstellen. Es gibt viele bauliche Anlagen aus dieser Zeit rund um den Ort, zu denen Wanderwege führen.

                  Da ich keine Lust habe, später noch in einen Pub zu gehen, um zu etwas Essbarem zu gelangen, setze ich mich anschließend in das Miners Café, trinke Tee und esse ein super leckeres und großes Stück Nusstorte.

                  Ich gehe in mein Zimmer, draußen stürmt es inzwischen enorm, mache mir noch mehrmals Tee, lese gemütlich in meinem Irlandbuch über die Beara Halbinsel, frühzeitig gehe ich ins Bett und lausche in der Nacht immer wieder auf den heftigen Regen, der an die Fenster schlägt.

                  -----------------------

                  Nachdem es die ganze Nacht geschüttet hat, beschließe ich, dass ich mich von dem Gedanken verabschiede, die normale Tour durch die Berge zu laufen, das macht schlicht wenig Sinn. Zelten werde ich bei Möglichkeit sicherlich, aber wenn ich mich nicht täusche, ist das zurzeit kaum möglich, weil ich an geeigneten Plätzen nicht vorbei kommen werde bzw es Campingplätze so gut wie gar nicht gibt. Jetzt einfach noch mehr die Gegebenheiten so akzeptieren, wie sie nun eben sind, irgendwann werde ich hier mal lang wandern, wo die Bedingungen besser sind.

                  So sitze ich am geöffneten Fenster und schlürfe meinen early morning tea



                  Nachdem ich diese Entscheidung getroffen habe, geht es mir gleich besser, es hat doch schon etwas an mir genagt, dass ich bis auf die erste Strecke ab Glengarriff und die Tour auf Dursey Island nicht wirklich den Wanderweg gegangen bin.
                  eigentlich bin ich überwiegend dem Beara Way für Fahrräder und dem wild Atlantic drive gefolgt. ;)
                  Ich dusche, packe die Sachen ein und gehe dann hinunter zum Frühstück. es schmeckt köstlich und ich unterhalte mich ein wenig mit Veronica, sie fragt mich, wohin denn ich heute möchte und ob sie mir eine Übernachtung klar machen soll. Das sei teils echt schwierig, aber sie würde es gern für mich versuchen. Ich überlege und antworte, das wäre fein, selbst wenn mal ein Bett frei sein sollte, ist es bei der Vielzahl an events im August durchaus möglich, dass das am Nachmittag belegt ist. Sie ruft bei 2 B&B an, ja Therese hat ein Zimmer für mich, sie bittet aber auf jeden Fall dann auch zu kommen, weil sie andere Anfragen dann ablehnt. Ja natürlich und Veronica gibt mir noch die Visitenkarte vom B&B. Ich hole meinen Rucksack herunter, zahle und verabschiede mich.
                  Ein Erinnerungsfoto vom Haus und dann geht es los.



                  Selbst bei diesem düsteren Wetter ist der Blick über die Bucht herrlich



                  Ein wenig muss ich die Straße hoch, um wirklich nach Allihies zu gelangen, ein paar bunte Häuser stehen herum



                  und wenig später später gelange ans Ortsende und sehe in der Ferne im Bergland Teile einer der Minenanlagen





                  Ich beschließe, bei irgendeinem zukünftigen Aufenthalt mir das genauer anzuschauen, aber jetzt wollen meine Füße erst einmal laufen.

                  ein paar nette Gesellen am Wegesrand



                  Eyeries - genau dort möchte ich hin



                  hier geht es weiter auf dem Beara Way, aber ich ignoriere das tapfer





                  Eine Fuchsienhecke hellt die düstere Landschaft etwas auf.



                  und Blick zurück zur Bucht



                  links das Meer und rechts die Berge, man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen möchte





                  Der copper mine trail wäre sicherlich auch eine interessante Wanderung (Zukunftsmusik)



                  Die Geschichte dieser Minen und der Menschen, die dort gearbeitet haben ist für mich sehr spannend und geht mir nahe, ich fühle mich ihnen verwandt, arbeitete doch die Herkunftsfamilie meiner Mutter über Generationen im Bergbau, so auch ihr Vater, der 1884 geboren war und als Schreiner im Pütt malochte.





                  (vielleicht geht es gleich noch weiter mit dem Tag. )
                  Two roads diverged in a wood, and I—
                  I took the one less traveled by,
                  And that has made all the difference (Robert Frost)

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                  • Intihuitana
                    Fuchs
                    • 19.06.2014
                    • 2043
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [IR] ein bisschen Irland

                    Ich mag deine Blicks fürs Detail. Schön weiterschreiben. Muss jetzt erstmal alles schön von Anfang durchlesen.

                    Schön das du deine Freie Zeit so gut nutzt.
                    Schon Pläne für die nächsten Reisen?
                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                    • Sternenstaub
                      Alter Hase
                      • 14.03.2012
                      • 3370
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [IR] ein bisschen Irland

                      danke dir, Inti. Pläne habe ich noch für ein ganzes weiteres Leben, aber bedauerlicherweise hat man nur eines

                      Auf jeden Fall im nächsten Jahr weiter auf dem E 8, vielleicht sogar wieder von Beginn an, wenn das Wetter mitspielt, sonst halt ab Killarney. Und Schweden steht auf dem Plan und noch harz und dies und jenes und das.


                      -------------------- back to topic


                      es wird nun blumiger und auch sonniger,



                      die Felsformationen am Meer ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich, immer wieder bleibe ich stehen und staune





                      Die Straße schlängelt sich die Hügel rauf und runter, die wenigen Autos fahren bedachtsam, bei Gegenverkehr müssen sie rangieren, aber die Aussichten sind eh zu schön und es werden viele Fotostopps von den Fahrenden eingelegt.













                      eine Begegnung am Wegesrand







                      an dieser Bucht steht ein Auto und gerade klettert eine junge Frau im Badeanzug mit wirrem Haar vom Wasser hoch, lacht, grüßt und fährt in einen Bademantel gehüllt wieder los.



                      denen ist vermutlich zu kalt zum Baden ;)





                      Beim Blick zurück, beschließe ich, dass der nächste bekletterbare Felsen mein ist, ich brauche eine Rast nach den vielen Eindrücken und dem ständigen Auf und Ab.



                      und oh Wunder über Wunder, mein Wunsch ist des Schicksals Befehl und ich gelange nach der nächsten Biegung zu einem Pub.



                      In der urigen Gaststube bestelle ich mir was kaltes zum trinken und ein Sandwich mit cheese, tomato and onions und setze mich nach draußen.





                      Bei der Aussicht möchte man wirklich am liebsten hier bleiben



                      und ich denke voll Freude, dass das ein genialer Tag heute ist, kommt schon fast an Dursey Island heran. Bin ich nicht ein glücklicher Mensch, hier herum wandern zu dürfen?

                      Ich bringe Körbchen und Glas hinein sage bye und seufze ein wenig beim weiter gehen. Hier zu wohnen!!!!



                      Aber nun keine Sentimentalitäten sage ich mir und weiter gehts.



                      Dort hinten scheinen Höhlen zu sein, im Miners Museum wurden einige erwähnt, auch das bleibt für ein anderes Mal.





                      erster Blick auf Eyeries





                      die Coolagbay, nach welcher mein heutiges B&B benannt ist



                      gleich bin ich da



                      aber erst komme ich am Friedhof vorbei. Friedhöfe ziehen mich magisch an, aber denkt euch nichts dabei. ;)





                      Angekommen, ich bestelle - wie erbeten - Grüße an die Landlady (eines der weißen Dachfenster gehört zu meinem Zimmer)



                      und beziehe mein Zimmer und mache mich bald auf den Weg in den Ort, um für den Abend etwas essbares zu kaufen.











                      Im Foodstore habe ich mir ein Sandwich machen lassen, mit Käse und Coleshaw, eine kleine Flasche Milch dazu gekauft und gehe nun beschwingt zum B&B. Eyeries selber ist mir zu tidy und zu aufgemotzt, Allihies ist sehr viel authentischer, aber der kurze Blick vorhin aus dem Fenster verriet, dass ich beim Abendessen gleich einen phantastischen Blick aus dem Fenster haben werde.

                      das Abendkino beginnt





                      ich stelle meinen Tee schnell beiseite und öffne weit das Fenster, das will ich mir nicht durch eine Scheibe anschauen.





















                      Von all der Schönheit förmlich berauscht, gehe ich ins Bett und schlafe tief und fest.
                      Two roads diverged in a wood, and I—
                      I took the one less traveled by,
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                      • Rattus
                        Lebt im Forum
                        • 15.09.2011
                        • 5177
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                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [IR] ein bisschen Irland

                        Schön, schön Muss die Fortsetzung erst mal in Ruhe lesen, habe jetzt nur die Bilder angesehen, die mir alle so vertraut vorkommen. Nächstes Jahr wieder Die orangefarbenen Blumen sind übrigens Montbretien, wahrscheinlich von den Engländern auf die Insel gebracht wie so viele subtropische Pflanzen.
                        Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                        • blackteah
                          Dauerbesucher
                          • 22.05.2010
                          • 777
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [IR] ein bisschen Irland

                          Ein Zimmer mit der Aussicht bei Sonnenuntergang ist wahrlich einfach nur perfekt Hattest du ein Glück!

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                          • Babsbara
                            Erfahren
                            • 26.06.2013
                            • 169
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [IR] ein bisschen Irland

                            Was für ein wunderschöner Reisebericht!

                            Und wie immer bewundere ich alle (besonders Frauen), die irgendwo ganz einsam in einem Zelt schlafen. Ich würde vermutlich kein Auge zutun ;)

                            Freu mich auf die Fortsetzung!

                            LG,
                            Babs

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                            • Sternenstaub
                              Alter Hase
                              • 14.03.2012
                              • 3370
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [IR] ein bisschen Irland

                              @ Rattus - nächstes Jahr mit sehr großer Sicherheit bei mir auch wieder! Wenn ich mir die Fotos anschaue, kommt immer eine große Sehnsucht hoch.

                              @ BlackT - ja, ich hatte auf dieser Reise wirklich viel Glück mit allem, ob es die Menschen, die Landschaft, besondere Momente wie dieser Sonnenuntergang waren. Ich muss nur die Augen schließen am Abend und denke, ich sitze wieder dort am Fenster und schaue aufs Meer und auf den Himmel.

                              @ BabsB - mutig muss man dafür nicht sein, einerseits ist es denke ich mal schlicht Gewohnheit, andererseits habe ich Angst vor Höhe und nicht vor Einsamkeit oder Menschen. Freut mich, dass dir mein Bericht gefällt.
                              Two roads diverged in a wood, and I—
                              I took the one less traveled by,
                              And that has made all the difference (Robert Frost)

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                              • grenzenlos
                                Dauerbesucher
                                • 25.06.2013
                                • 566
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                                #35
                                AW: [IR] ein bisschen Irland

                                Dankeschön fürs herrliche Abendkino
                                Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                Gruß, Wi grenzenlos

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                                • Sternenstaub
                                  Alter Hase
                                  • 14.03.2012
                                  • 3370
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                                  #36
                                  AW: [IR] ein bisschen Irland

                                  da nicht für

                                  --------------------------------

                                  Am nächsten Morgen stelle ich fest, dass ich komplett aus der Zeit gefallen bin, ich weiß nicht einmal, welcher Wochentag ist. Eigentlich ist das ja eher egal, aber irgendwie muss ich meinen Rückflugtermin doch im Auge behalten. Das frustriert mich und ich beschließe, dass ich irgendwann mal ein wirkliches open end erleben möchte und schiebe irrwitzige Frustrationen beiseite, schließlich geht es heute ja wieder weiter!

                                  Da die ganze Woche noch volles Programm sein wird, also family week auf Beara, jede Menge Pubmusik und andere Veranstaltungen, nehme ich das Angebot der Landlady an, für mich herum zu telefonieren, wo etwas frei sein könnte. Den nächsten Cplatz gibt nach meinen Infos kurz vor Kenmare, das hilft mir im Moment nicht wirklich und die Möglichkeit irgendwo frei zu zelten, ist an dieser Strecke eher beschränkt. Sie findet ein Zimmer für mich bei Rose, da hat jemand in letzter Minute abgesagt, sie hält mir das Zimmer frei, auch wenn jemand nach einem Raum fragt.

                                  Der Frühstücksraum ist total voll, mich nervt ein Ehepaar etwa in den 50igern, die dermaßen laut reden, dass alle anderen wirklich jedes Wort mitbekommen und sich beredsame Blicke zuwerfen. Ich nehme mein Hörgerät aus dem Ohr, also das ist mir echt zu laut, sie sprechen ein dermaßen hartes Englisch, aus Irland sind die sicherlich nicht. Sie sind in total tollen Funktionsklamotten unterwegs, 100 % Plastik, hauteng, da passt noch nicht einmal ein Hauch von Luft zwischen Körper und Kleidung, natürlich super Schuhe in leider etwas zum Outfit beißenden Farben, wenn ich da auf meine alten Wanderbotten schaue, bin ich froh, dass ich sowas nicht tragen muss.
                                  Als ich gerade im Flur warte, weil ich zahlen möchte, kommen sie aus ihrem Zimmer, stellen zwei wuchtige Koffer vor die Tür. Die Frau fragt mich, ob ich das etwa alles schleppen würde und zeigt auf meinen Rucksack. öh ja, warum? Weil also nein, das kann man doch transportieren lassen, sie gehen immer nur mit Tagesrucksack und ihren Stöcken. Wo denn meine Stöcke seien. äh, als ich antworte, dass ich ungern mit Stöcken gehe und auch gar keine besitze, schüttelt sie nur den Kopf. Plötzlich unterbricht er sie, gestern wäre echt eine Horrorwanderung gewesen, sie seien durch die Berge gegangen und mehrmals ausgerutscht und gefallen, ein Wunder, dass sie sich nichts gebrochen hätten. Langsam nervt mich das Gespräch und ich hoffe, dass Theres endlich kommt. Um das ganze etwas abzukürzen, werfe ich ein, dass ich halt den Radweg am Meer entlang gegangen sei, eine sehr schöne unrutschige Strecke. Endlich kommt die Landlady, ich bezahle und sie verabschiedet mich freundlich. irgendwie habe ich den Eindruck, die Superwanderer nerven auch sie nicht wenig.
                                  Frohgemut mache ich mich auf den Weg, endlich kein Geplapper mehr.

                                  Der Beara Way und der dazu gehörige Radweg verlaufen am Anfang und durch den ganzen Ort auf einer Strecke, aber nicht lange und ich komme am Ortsende an.

                                  Auf dem folgenden Foto sieht man am rechten Bildrand den Beginn des Beara Way, der jetzt über eine längere Strecke an der Küste entlang führt, um mich zu ärgern beginnt er direkt mit einem style.



                                  Obwohl ich ja einsehe, dass die Kletterei auf den Teilen sein muss, damit man über die hier stehenden Zäune kommen kann, ist mir auf ihnen nie wirklich behaglich, beim ersten muss ich mir wirklich Mut zusprechen, aber dafür geht es jetzt durch ein interessantes Gebiet.

                                  [ALIGN="center"][/ALIGN]







                                  Der Weg führt immer am Meer entlang, mal ein bisschen rauf und runter, aber alles recht relaxt, nach dem dritten style habe ich mich auch daran gewöhnt.













                                  ab und zu setze ich mich auf einen der Steine und schaue mich um, höre auf die Geräusche der Wellen



                                  Ich verzeihe den styles, schließlich ermöglichen sie mir ja erst, hier überhaupt wandern zu können. ;)





                                  Bald kommt ein interessantes Gebäude, die Old Coast guard station, ich freue mich schon darauf, leider gibt es nicht wirklich viele Infos dazu.

                                  [ALIGN="center"][/ALIGN]



                                  Es ist schon ein imposantes Bauwerk







                                  Blick zurück



                                  Ich gehe etwas zur Seite und schaue durch eine Lücke noch einmal zur Station



                                  Das ist der das dazu gehörige Bootshaus







                                  und gleich passiert mir ein Malheur

                                  Ich klettere mal wieder über so einen verdammten style, von der einen Seite ok, aber die andere Seite, da geht es tiefer runter, rutschig sieht es aus, da geht es fast nen Meter runter und nix zum Festhalten. Tja, man könnte ja so rein theoretisch auch den Rucksack vorher hinüber bzw runter hieven, so rein theoretisch, warum ich das nicht mache, keine Ahnung, ich rutsche etwas ab, schramme mir den einen Arm auf, halte mich am Metalltritt fest und drehe mich ein Stück um meine eigene Achse in Richtung eines ekligen Gebüsches mit Dornen. Na prickelnd. Dann sehe ich eben etwas verkratzt aus, pah, was ich aber nicht bemerke ist, dass mir das Hörgerät, welches in meiner Hosentasche steckte seit dem Frühstück durch meine Schieflage den Weg in eine zweifelhafte Freiheit suchte und sich vermutlich im Gebüsch versteckte. Das fiel mir dann erst später auf, aber da war ich schon an meinem heutigen Ziel gelandet. wie blöd kann man nur sein bzw ich?



                                  Um mich von meinen brennenden Schrammen abzulenken, fotografiere ich (was sonst? )



                                  Ich gelange auf einen breiten Weg, gehe durch ein längeres Waldstück, nunja Wald ist übertrieben, es sind eher hohe Büsche, der Beara Way ist zwar links abgebogen, aber ich wollte jetzt erstmal zur Straße, der Wanderweg hätte eh darauf geführt.
                                  Nach etlichen Minuten komme ich zu einem Tor und sehe die Straße. Zurück gehen? Hinüber klettern? Sicherlich nicht zurück gehen, ich bin grad sauer. also Rucksack hinüber wuchten. Das Metallgatter ist recht hoch für jemanden von meiner Größe oder besser Kleinheit, aber durchzwängen kann ich mich auch nicht, also erstmal vier Querstangen hoch, dann an der Mauer festhalten, erstes Bein hinüber, dann das zweite und wieder runter klettern.



                                  - more to come -
                                  Two roads diverged in a wood, and I—
                                  I took the one less traveled by,
                                  And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                  • Sternenstaub
                                    Alter Hase
                                    • 14.03.2012
                                    • 3370
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [IR] ein bisschen Irland

                                    Nichtsdestotrotz - nachdem ich auch diese eher lächerliche Herausforderung abhaken kann, wandere ich mit guter Laune weiter - ich weiß ja noch nichts von meinem Verlust.
                                    Der Boreen, dem ich folge, führt um den landschaftlich schönen Ballycrovane Harbour, es gibt wenig Autoverkehr, weil die "große" Straße weiter im Landesinneren verläuft. Von der Coastguard Station aus hatte ich einen guten Ausblick auf den Harbour, aber nun führt das Sträßchen ins Hügelland. Ich sehe genau zwei Radfahrer, die den Beara Radweg mit viel Gepäck befahren und mich freundlich grüßen und 2-3 Autos. Ich bedauere, das Meer im Moment nicht sehen zu könen, aber dann erreiche ich einen Abzweig zur R 571, welche direkt nach Argrom führt.
                                    Ich entschließe mich jedoch dem Boreen in Richtung der großen Bucht weiter zu folgen, es gibt eine Strecke immer am Meer entlang, also quasi um die Halbinsel herum, die ebenfalls nach Ardgrom führt. Ich schaue noch nicht einmal auf die Karte, welche Strecke weiter ist, so sehr zieht es mich zum Meer.

                                    Ich erreiche das kleine Sträßchen, welches zum Qay von Ballycrovane abzweigt.







                                    Ich beobachte einen Reiher, das sind die Momente, die ich besonders liebe.







                                    Zwei Tankwagen mit Benzin/Diesel schnaufen über den boreen heran und biegen zum Qay ab, der scheint eine Tankstation für Schiffe zu sein, es liegen einige größere Boote dort, die befüllt werden. Die ganz großen Boote kann ich zwar sehen, aber nicht fotografieren, weil ich nicht auf das Dockgelände weiter gehen möchte.





                                    Ich folge den Tankwagen aber ein Stück weit, um mir das ein wenig anzuschauen



                                    Dann drehe ich wieder um, ich habe ja vermutlich noch ein längeres Stück Weg vor mir.






                                    Ich umrunde nun etwa eine Stunde, zwar nicht schnell aber stetig, einen großen Teil der Bucht, auf meinem Kartenausschnitt ist als besonders interessant der Kilcatherine Graveyard ( http://www.eyeries.ie/activities-his...rchaeology.php )markiert und dort möchte ich hin.
                                    U.a. wurden dort Teile des Filmes Falling for a Dancer gedreht.

                                    Als ich ihn erreiche, bin ich wahrlich nicht enttäuscht. Aber seht selber.















                                    Es herrscht eine sehr dichte Atmosphäre auf dem Friedhof (anders vermag ich das nicht zu beschreiben), einerseits möchte man den Atem anhalten, andererseits fühle ich mich herrlich los gelöst, sodass ich mich kaum zu trennen vermag.
                                    Aber ich habe ja noch ein Stück Weg vor mir, also setze ich meinen Rucksack wieder auf und gehe langsam und in Gedanken los.

                                    Ich nehme zwar die Gegend und ihre Schönheit weiterhin wahr, aber so ganz richtig bin ich nicht beim Weg. Nach etwa einer halben Stunde komme ich an mehreren verstreut liegenden Gebäuden vorbei, was ich aber nur wahrnehme, weil von einem der Wochenendhäusern (?) eine chic gekleidete Frau mir entgegen kommt, die mich unwillig anschaut, als ich sie frage, wie weit es wohl etwa noch nach Ardgrom ist.
                                    Also das wären noch gut 15 km. Ich bedanke mich und gehe weiter. 15 km noch?? Yikes!!! Etwas entmutigt mache ich mich weiter auf meinen Weg und komme nach einiger Zeit an eine kleine Kreuzung, wo aber nichts ausgeschildert ist. Erstmals seit meiner kleinen Rast auf einem Stein beim ersten Teil meiner heutigen Wanderung mache ich eine wirkliche Pause, indem ich mich auf eine Mauer dort setze und Wasser trinke, das hatte ich unterwegs komplett vergessen. Ich überlege, ob das wirklich sein kann mit der Entfernungsangabe, weil 7- max 8 km, das wäre meine lockere Schätzung gewesen. Während ich ein bisschen ok dort sitze, kommt aus einem sehr schmalen Boreen ein altes Auto, in welchem ein älterer Mann sitzt, er hält direkt vor mir und kurbelt die Scheibe herunter, na, das wäre aber selten, dass hier jemand säße, Ob ich anwachsen wolle. Ich muss lachen und erkläre, dass ich noch nach Ardgrom wolle und mich einfach nur ausruhen würde. Eine Dame hätte mir vor kurzer Zeit erklärt, das seien noch etwa 15 km. hm, er wolle nach Castletownbere über die Passstraße über den Hungry Hill, ob er mich irgendwo absetzen könne? ich denke nach, vorhin war ich ja am Abzweig zur 571, von dort nach a sind es etwa 6 km, wenn ich mich recht erinnere. Wenn er mich da raus schmeißt, kann er weiter nach rechts Richtung Castletownbere fahren und ich links nach A laufen. Das sage ich ihm und er meint, na dann steig mal ein, der Rucksack könne auf den Rücksitz. Na, das ist doch erfreulich, denke ich mir.
                                    Als ich die Tür beim Beifahrersitz öffne und überlege, wie ich mich da drauf setzen soll, grinst er, murmelt etwas von altem Junggesellen und fegt mit drei vier Handbewegungen alles vom Sitz, Zigaretten, Geld in wenigen Scheinen und etliche Münzen, Quittungen undund..
                                    Ich steige ein und grinse zurück, er scheine ja ein reicher Mann zu sein, wenn er so mit dem Geld herum werfen würde. Wir müssen beide lachen, die Situation ist einfach komisch. aufgeräumt fragt er mich, wohin ich denn in A wolle. Ich erzähle ihm, dass Rose dort auf mich wartet, weil Therese mir dort ein Bett für die Nacht besorgt hätte. Achso, bei Rose, ja das ist eine sehr nette Frau und auch Therese wäre ok, er kenne beide Familien. wir fahren quasi die selbe Strecke zurück, die ich vorher gelaufen bin und ich erzähle, dass ich mit den grave yard angeschaut habe und dort wirklich schöne Grabsteine stünden. Ob ich den coastal way gegangen sei, der sei echt schön. als ich ihm erkläre, wo ich genau gewandert bin, gefällt ihm das offensichtlich, eine ganz schön lange Strecke, die ich da mit dem Rucksack gegangen sei. Aber vermutlich sei ich das ja gewöhnt.
                                    Wären wir so reden, kommen wir an die R 571, er blinkt aber links, lächelt mich an und biegt in Richtung a ab, na da werde ich mich sicherlich nicht beschweren. Wir unterhalten uns weiter, plötzlich fährt er dann eine Auffahrt und hupt mehrmals. Er sagt: here we are und steigt aus und ich wuchte meinen Rucksack aus dem Auto. Eine Frau kommt aus dem Haus geeilt, er begrüßt sie mit launigen Worten. Er habe gehört, dass sie auf eine Kathi aus Berlin warte und er sei auserkoren, sie zu liefern, weil er mich gefunden hätte. Obwohl - es hieße doch: wer findet, darf behalten, er zwinkert mir zu, wir müssen alle drei lachen und danach verabschiedet er sich mit Handschlag bei Rose und mir. Rose ist mir gleich sympathisch und nachdem sie mir mein Zimmer gezeigt hat, bittet sie mich in die Küche auf eine Tasse Tee und cookies. Sie erzählt mir etwas über den Ort und das Musicfestival, welches momentan auch bei ihnen sei, gestern sei sie selber mal im Pub gewesen, weil eine gute Band dort gewesen sei. Ich frage, ob es einen shop gibt, was sie bestätigt und nach diesem netten Gespräch mache ich mich erst etwas frisch und gehe dann in den Ort hinein.



                                    Ich muss sagen, dass er mich nach Eyeries sehr positiv überrascht, so klein ist er erstens nicht und zweitens einfach nicht so "touristisch".

                                    Vom Glenbeg-Lake habe ich schon gelesen, da muss ich auch mal hin irgendwann





                                    hier geht ein Wanderweg entlang



                                    Ich bin so vermessen und kaufe mir zwei Dosen Cider und ein Stück Gemüsetarte, sowie zwei Äpfel und kehre nach dem Gang durch das Dorf ins B&B zurück. Inzwischen hat es angefangen zu regnen und ich lese weiter in meinem Irlandbuch und nehme ein leckeres Mahl zu mir.



                                    Und danach: Gute Nacht
                                    Zuletzt geändert von Sternenstaub; 13.10.2017, 14:36.
                                    Two roads diverged in a wood, and I—
                                    I took the one less traveled by,
                                    And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                    • Sternenstaub
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                                      • 14.03.2012
                                      • 3370
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                                      #38
                                      AW: [IR] ein bisschen Irland

                                      Der nächste Tag beginnt, mein erster Blick gilt dem Wetter, es hat nämlich die ganze Nacht gestürmt und geregnet. Ich aber hoffe, dass es dennoch aufklart. Ich würde gern an der Küste entlang wandern, bis Lauragh oder weiter. Weit ist das nicht, das sollte auch bei schlechtem Wetter machbar sein.

                                      Aber erst einmal frühstücken, vielleicht sieht es dann besser aus. Ich suche mein Hörgerät, bei direkten Gesprächen trage ich es lieber, es müsste doch in der Hosentasche sein und erstarre förmlich. Es ist weg?! Ich untersuche jedes einzelne Teil meiner Ausrüstung, es ist einfach nicht da. Siedend heiß fällt mir ein, wie ich da etwas unglücklich vom style abgestiegen, bzw besser gesagt gerutscht bin. Und ich ja vorher das Hörgerät wegen diesen lauten Leuten aus dem Ohr genommen hatte. Offensichtlich habe ich da nicht nur ein paar Schrammen dazu gewonnen, sondern etwas wichtiges verloren. ich fluche innerlich etwas vor mich hin, real kann ich das nicht und denke: dann ist es eben so!!! Zum Glück habe ich eh nur eines meiner Hörgeräte mitgenommen, das andere reicht dann, wenn ich wieder zuhause bin.
                                      Aber trotzdem - jetzt ist Frühstück angesagt!
                                      Rose begrüßt mich mit schlechten Nachrichten, es soll laut Wetterbericht Sturm geben, also fröhliches Wandern scheint damit obsolet und irgendwo Zelten erst recht. Es ist zwar nicht wirklich zersiedelt hier, aber es gibt viele eingezäunte Grundstücke und in die Berge bei Sturm erscheint mir auch nicht als prickelnd. Es gibt zwei sehr große Tische in der Küche, wo locker jeweils 8-10 Leute sitzen können. An dem einen Tisch sitzt das Ehepaar, welches mich am Vortag so lustig über die Vorteile von Stöcken belehrte. Ich grüße laut, sie beachten mich aber nicht. aber ok.
                                      Ein älteres Ehepaar kommt herein, welches Rose an meinen Tisch setzt. Das sind sehr nette Leute, die aus Mayo stammen und ihren hier verheirateten Sohn besuchen wollen, quasi auf dem Weg nach Cork noch einen Umweg gemacht haben, um sich die Gegend anzuschauen. Wir unterhalten uns lebhaft, ja, das geht, weil sie erstens relativ laut sprechen und zweitens ich eh viel von den Lippen ablese. Dann brechen sie auf und verabschieden sich mit Handschlag von mir, das sei ja mal ein nettes Gespräch gewesen. Finde ich auch!
                                      ich will gerade aufstehen, da bittet Rose mich, doch ein wenig zu warten, sie wolle gleich noch mit mir reden. Aber klar, da trinke ich eben noch eine Tasse Tee, bei dem Mistwetter kann man eh nicht viel anderes machen.

                                      Nachdem sie den nächsten Frühstücksgang bei dem einen Paar serviert hat, setzt sie sich auf eine Tasse Tee noch zu mir. Sie habe nachgedacht und hätte ein extrem schlechtes Gefühl, wenn sie mich nun "thru thunder and storm" schicken würde. Und sie selber sei ab heute Abend für mehrere Tage komplett ausgebucht. Sie würde gleich das Gepäck der Wandergäste zu deren nächstem B&B fahren und ihnen anbieten, auch sie selber mitzunehmen, das Wetter sei einfach grauslich und sie würde mich gern auch mitnehmen. Es würde ja nur das Gepäck offiziell transportiert, wäre also alles bezahlt und sie würde sich freuen, wenn ich ihr Freundschaftsangebot annehmen würde, dass sie mich in Lauragh absetze. Ob ich schon eine Unterkunft habe? Nein? dann bemühe sie sich um eine und telefoniere mal für mich, ob das ok sei? Und ich müsse keine Angst haben, sie hoffe, dass sie bei einer Freundin ein Zimmer bekäme, da wären die anderen Gäste nicht untergebracht. Und sie zwinkert mir dabei zu. Ich finde das total lieb und sage, dass sie ein -Schatz ist, was sie damit quittiert, dass ihr Mann das auch immer sage. wir müssen beide lachen. Ok, dann wird heute halt alles wieder anders als geplant.

                                      Sie geht hinaus und kommt kurze Zeit darauf wieder, sie hat ein Zimmer für mich organisiert, von wo aus ich dann hoffentlich morgen wieder normal weiter wandern könne.
                                      Rose muss noch auf ihren Mann warten, der mit dem Auto unterwegs ist, ich gehe also in mein Zimmer und packe. Danach bezahle ich und das Wanderpärchen kommt ebenfalls aus seinem Zimmer, um zu bezahlen und gemeinsam warten wir darauf, dass Rose uns zu unseren jeweiligen B&Bs fährt. Sie setzen sich sogar an meinen Tisch, Rose hat uns noch Tee auf den Tisch gestellt. Es ist eigentlich eine ganz nette Unterhaltung und ich schimpfe mit mir, weil ich sie doch recht blöd vorher fand. Sie kommen aus "the middle of nowhere" in den US, er ist wohl Dekan oder sowas an einer Uni, aus ihrem Job werde ich nicht ganz schlau, das liegt aber an meinen mangelnden Kenntnissen über Berufe an amerikanischen Unis. Sie sind total erstaunt, dass ich Deutsche bin, warum verstehe ich nicht wirklich ;)
                                      Dann aber kommt Rose, wir können los, sie platziert mich auf den Beifahrersitz, weil das Paar natürlich hinten sitzt. ;)

                                      Es gießt und gießt und windet und windet, als wir die Grenze zum County Kerry überfahren, hört es innerhalb von wenigen Sekunden auf. Sogar die Sonne kommt heraus, was Rose zu dem Ausruf "wheater!!!" bringt. Wir erreichen zuerst mein B&B, ich sage bye zu dem Paar und steige aus. Rose springt ebenfalls aus dem Auto und liefert mich mit den Worten bei meiner neuen Landlady ab, das sei Kathi und ich sei eine besonders nette. Wir umarmen uns zum Abschied, sie lächelt und sagt, ich solle mal wieder vorbei schauen, wenn ich in der Gegend bin. Und das werde ich mit Sicherheit machen!

                                      Norreen zeigt mir mein Zimmer, welches wirklich wunderschön ist, bisher waren eigentlich alle Zimmer mehr als in Ordnung, sie fragt mich, ob ich ein Dinner haben möchte oder doch lieber unten im Café mir etwas zum Abendessen besorgen wolle. Ich danke ihr, nein, ich werde mir eine Kleinigkeit besorgen und was man sich vielleicht in der Nähe anschauen könne. Sie empfiehlt mir, den Derreen Garden anzuschauen, das sei wirklich wunderschön und zu Fuß mehr als gut machbar.



                                      Ich richte mich in meinem Zimmer ein und beschließe, erst einmal in Richtung des Cafés zu gehen, um in Erfahrung zu bringen, wie lange sie offen haben, und später dann zum Derreen Garden.



                                      Schön ist es hier!





                                      und nun auf zum garden!



                                      http://www.derreengarden.com/

                                      ich komme an der Schule vorbei, mir gefällt die Gestaltung





                                      mein B&B - es ist inzwischen wieder stark bewölkt





                                      Im garden/parc



                                      das Herrenhaus

















                                      auf dieser Bank sitze ich für einige Minuten



                                      es ist schon schön hier, wobei ich Herrschaftssitze eigentlich weniger mag



                                      viele interessante Ausblicke bieten sich an







                                      Ich kehre zu meinem B&B zurück, bleibe kurz dort und mache mich dann auf zum Café, um mir ein Sandwich zu besorgen, welches ich dann mit viel Tee gemütlich in meinem Zimmer zu mir nehme. Morgen geht es weiter nach Kenmare...

                                      Und wieder ein Tag um - schon erschreckend, wie die Zeit letztlich verfliegt. Ob ich wohl das in Kenmare erreiche, was ich möchte?
                                      Two roads diverged in a wood, and I—
                                      I took the one less traveled by,
                                      And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                        • 27.02.2007
                                        • 3373

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: [IR] ein bisschen Irland

                                        Ein schoener Bericht, der Erinnerungen wachruft. Wir sind den Beara Way vor rund 25 Jahren gelaufen.
                                        Je suis Charlie

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                                          Alter Hase
                                          • 14.03.2012
                                          • 3370
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          AW: [IR] ein bisschen Irland

                                          danke dir, Ran.
                                          Vor 25 Jahren war es sicherlich noch ursprünglicher als heute, aber man kann halt die alten Zeiten nicht für immer so zementieren. Zum Glück ja auch.
                                          Two roads diverged in a wood, and I—
                                          I took the one less traveled by,
                                          And that has made all the difference (Robert Frost)

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