Hallo MissPoppy,
nach deinem Post schwirren mir viele Gedanken durch den Kopf. Hier gibt es ja (wie immer bei dieser Art von Anfängerfragen sehr viele Meinungen). Ich kann zuerst einmal gut verstehen, dass es dich nach Island zieht, ich war selbst schon 4x dort und halte mich momentan nur zurück, weil eh schon so viele andere Leute dort herum laufen.
Ich denke bei allen Empfehlungen dazu was man als Anfänger schaffen kann muss man auch immer bedenken welche Erfahrungen man schon mit den verschiedenen Teilbereichen die so eine Wanderung mit Zelt beinhaltet man schon gemacht hat. Ist man auch sonst viel bei Wind und Wetter unterwegs? Geht man viel zu Fuß? Auch mit schwerem Gepäck? Hat man schon oft im Zelt geschlafen? In der Natur oder auf dem Campingplatz? Jede einzelne dieser Vorerfahrungen macht einen gewaltigen Unterschied. Gerade im Vergleich mit meiner Frau ist mir das sehr aufgefallen. Ich habe als Kind schon ein paar Nächte im Zelt verbracht. Wandern war ich ohne Gepäck mit meinen Eltern immer wieder. Meine Frau war als Kind sehr viel in der Natur, aber sie hatte erst einmal in einem Zelt geschlafen.
Mit diesen Vorkenntnissen waren wir vor 4 Jahren 2 Wochen in Österreich Weitwandern mit Übernachtungen in Unterkünften (Ostösterreichischer Grenzlandweg - sehr empfehlenswert!), also mit leichtem Gepäck. Das hat uns sehr gut gefallen deshalb waren wir im Jahr darauf mit dem Zelt auf dem Kungsleden. Wir haben vorher den Zeltaufbau ein/zwei Wochenenden geübt und auch den Kocher ausprobiert. Und wie soll ich sagen. Für uns war die ach so leichte Kungsledentour mehr Stress als Urlaub. Für jeden von uns aus anderen Gründen. Wir haben beide mit dem Gewicht des Rucksacks gekämpft. Meine Frau hat sehr schlecht geschlafen, weil ihr sehr kalt war und sie zu hart gelegen ist. Ich hatte mit der abgeschiedenen Lage zu kämpfen, weil ich ständig das Gefühl hatte daheim könnte etwas schreckliches passieren und niemand kann uns informieren, weil es kein Handynetz gibt. Im Nachhinein betrachtet haben wir auch viel zu wenig gegessen. Die ganze Arbeit die das Zeltleben mit sich bringt haben wir stark unterschätzt. Erschöpft Zelt aufbauen und noch Kochen müssen ist echt nicht lustig, gerade wenn es regnet und windig ist. Nachdem wir bei diversen Wochenendtrips die für uns angenehmste Form des Reisens ausgetestet haben waren wir heuer im Sommer für einen Monat mit Zelt und Auto in Schottland. Es war ein wirklich toller Urlaub und wir hatten sehr viel Spaß obwohl das Wetter gar nicht gut war. Wir konnten so gut unsere verschiedenen Komfortbedürfnisse testen und wir sind motiviert uns mit der gewonnen Erfahrung im Rücken mal wieder an einen Wanderweg heranzuwagen.
Was ich will ich damit sagen? Erfahrungen sind sehr unterschiedlich. Vermutlich würde wir den Laugavegur mit unserem momentanen Kenntnisstand gut überstehen, aber ich denke nicht, dass er uns viel Spaß machen würde. Wir haben oft zu hören bekommen, dass der Kungsleden eine Wanderautobahn ist und ach so leicht zu schaffen. Das mag für viele hier zutreffen, aber eben nicht für alle. Für uns wäre es besser gewesen erstmal kleinere Brötchen zu backen, denn so hatten wir die Wanderfreude erstmal für längere Zeit verloren.
Zum Halos: wir hatte das Halos mit in Schottland und auf windstillen Campingplätzen war es super. Auf den Äußeren Hebriden war es ähnlich windig wie in Island und dort hatte ich schon beim Versuch das Zelt zu zweit aufzubauen das Gefühl es geht gleich kaputt. Deshalb haben wir stattdessen unser Hilleberg Nallo 2 GT aufgebaut, das wir eigentlich zum Wandern mit hatten. Das war vom Wind gänzlich unbeeindruckt. Der Unterschied war echt faszinierend.
So das war jetzt ein langer Beitrag, aber es war mir ein Anliegen.
nach deinem Post schwirren mir viele Gedanken durch den Kopf. Hier gibt es ja (wie immer bei dieser Art von Anfängerfragen sehr viele Meinungen). Ich kann zuerst einmal gut verstehen, dass es dich nach Island zieht, ich war selbst schon 4x dort und halte mich momentan nur zurück, weil eh schon so viele andere Leute dort herum laufen.
Ich denke bei allen Empfehlungen dazu was man als Anfänger schaffen kann muss man auch immer bedenken welche Erfahrungen man schon mit den verschiedenen Teilbereichen die so eine Wanderung mit Zelt beinhaltet man schon gemacht hat. Ist man auch sonst viel bei Wind und Wetter unterwegs? Geht man viel zu Fuß? Auch mit schwerem Gepäck? Hat man schon oft im Zelt geschlafen? In der Natur oder auf dem Campingplatz? Jede einzelne dieser Vorerfahrungen macht einen gewaltigen Unterschied. Gerade im Vergleich mit meiner Frau ist mir das sehr aufgefallen. Ich habe als Kind schon ein paar Nächte im Zelt verbracht. Wandern war ich ohne Gepäck mit meinen Eltern immer wieder. Meine Frau war als Kind sehr viel in der Natur, aber sie hatte erst einmal in einem Zelt geschlafen.
Mit diesen Vorkenntnissen waren wir vor 4 Jahren 2 Wochen in Österreich Weitwandern mit Übernachtungen in Unterkünften (Ostösterreichischer Grenzlandweg - sehr empfehlenswert!), also mit leichtem Gepäck. Das hat uns sehr gut gefallen deshalb waren wir im Jahr darauf mit dem Zelt auf dem Kungsleden. Wir haben vorher den Zeltaufbau ein/zwei Wochenenden geübt und auch den Kocher ausprobiert. Und wie soll ich sagen. Für uns war die ach so leichte Kungsledentour mehr Stress als Urlaub. Für jeden von uns aus anderen Gründen. Wir haben beide mit dem Gewicht des Rucksacks gekämpft. Meine Frau hat sehr schlecht geschlafen, weil ihr sehr kalt war und sie zu hart gelegen ist. Ich hatte mit der abgeschiedenen Lage zu kämpfen, weil ich ständig das Gefühl hatte daheim könnte etwas schreckliches passieren und niemand kann uns informieren, weil es kein Handynetz gibt. Im Nachhinein betrachtet haben wir auch viel zu wenig gegessen. Die ganze Arbeit die das Zeltleben mit sich bringt haben wir stark unterschätzt. Erschöpft Zelt aufbauen und noch Kochen müssen ist echt nicht lustig, gerade wenn es regnet und windig ist. Nachdem wir bei diversen Wochenendtrips die für uns angenehmste Form des Reisens ausgetestet haben waren wir heuer im Sommer für einen Monat mit Zelt und Auto in Schottland. Es war ein wirklich toller Urlaub und wir hatten sehr viel Spaß obwohl das Wetter gar nicht gut war. Wir konnten so gut unsere verschiedenen Komfortbedürfnisse testen und wir sind motiviert uns mit der gewonnen Erfahrung im Rücken mal wieder an einen Wanderweg heranzuwagen.
Was ich will ich damit sagen? Erfahrungen sind sehr unterschiedlich. Vermutlich würde wir den Laugavegur mit unserem momentanen Kenntnisstand gut überstehen, aber ich denke nicht, dass er uns viel Spaß machen würde. Wir haben oft zu hören bekommen, dass der Kungsleden eine Wanderautobahn ist und ach so leicht zu schaffen. Das mag für viele hier zutreffen, aber eben nicht für alle. Für uns wäre es besser gewesen erstmal kleinere Brötchen zu backen, denn so hatten wir die Wanderfreude erstmal für längere Zeit verloren.
Zum Halos: wir hatte das Halos mit in Schottland und auf windstillen Campingplätzen war es super. Auf den Äußeren Hebriden war es ähnlich windig wie in Island und dort hatte ich schon beim Versuch das Zelt zu zweit aufzubauen das Gefühl es geht gleich kaputt. Deshalb haben wir stattdessen unser Hilleberg Nallo 2 GT aufgebaut, das wir eigentlich zum Wandern mit hatten. Das war vom Wind gänzlich unbeeindruckt. Der Unterschied war echt faszinierend.
So das war jetzt ein langer Beitrag, aber es war mir ein Anliegen.
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