AW: [RE][MU] 3 Wochen La Reunion und 1 Woche Mauritius mit Zelt
14.TAG Das Vogelgezwitscher lockte mich aus erstes aus dem Zelt. Wieder einmal war es dieser kleine, pummelige Vogel, ähnlich einem Spatz, der ganz aufgeregt um unser Zelt flog, immer wieder unsere Nähe suchte. Bis auf einem Meter kam er heran, flog schreckhaft wieder zum nächsten Ast, von wo er Einen weiter beobachtete. Das Spiel war lustig anzusehen und währenddessen wollte ich noch das restliche Geschirr vom Vorabend abwaschen. Der sonst immer am Wassersack deponierte rote Plastikkratzschwamm war aber leider nirgends aufzufinden. Ich war mir aber sicher, dass ich ihn auf dem Stein abgelegt hatte. Nach einer kurzen Suche folgte eine längere Überlegungsphase. Dann war es mir klar. Im Schwamm befanden sich genügend Essensreste, er war leicht und gut zu transportieren. Ich war mir sicher, dass ihn der Vogel geschnappt hatte. Seine Jungen sollten nun für eine Weile versorgt sein. Ich hoffe nur, dass diese Aktion für die Jungen nicht prägend sein wird und sie zukünftig als Eltern nicht mehr Würmer, sondern nur noch Putzschwämme erbeuten wollen. Jedenfalls fand sich der Schwamm auch auf dem Rest der Reise nicht wieder, es war Verlust Nummer 2.
Blick in das Ende des Taleinschnittes. Hier stürzten mehrere Bäche ins Tal
Traumhaftes Wetter bescherte uns das abgelegene Tal
Trotz schönem Wetters frühstückten wir im Zelt, die Bäume spendeten noch so viel Schatten, dass es draußen kühl war. Nach der gestrigen Abstiegstortur sollte heute die andere Hälfte zwar anfangs noch steil und unwegsam sein, aber nach schätzungsweise 400hm auf einer Straße weitergehen. Das Zelt konnte heute zur Abwechslung mal wieder nur feucht eingepackt werden. Gegen 9 Uhr Start. Ich wusste ja, was uns die kommenden Kilometer an Abstieg erwarten würde und es lief heute schon besser, das linke Knie hatte sich beruhigt. Es war leicht bewölkt und beim Abstieg blinzelte die Sonne immer wieder durch die Bäume durch. Der Weg war mittlerweile gut durchgetrocknet und trotz steiler Passagen gut zu gehen. Bald erreichten wir mein Wasserloch von gestern und siehe da, da lag meine Brille im Nadelhaufen auf dem Boden, so unsichtbar, dass Täve fast drauf getreten wäre. Schön, nun hatte ich sie wieder, jedoch noch nichtsahnend, dass Täve hätte auch gleich darauf treten können, da sie ein paar Tage später unbrauchbar war. Auf dem Weg weiter kam keine 100m weiter des Weges die auf der Karte eingezeichnete Abri (Schutzhütte). Auch diese war nicht sonderlich einladend, ein Blechdach, offene Türe. Ideale Brutstätte für alles, was schnell krabbeln und springen kann. Das Rauschen des großen Flusses kam immer näher und bald erreichten wir die Talsenke, das sogenannte Cap Blanc. Eine kleine Holzbrücke half beim überqueren des Flusses, hier sahen wir auch einige Zelte. Sicher ein schöner Platz zum verweilen und campen, doch wir verwarfen den Gedanken, denn wir brauchten Proviant, sehr dringend.
Danke an alle diese Bäume, die mich in meinen harten Zeiten unterstützten
Cap Blanc und ein tolles Camp
Nun ging es am Fluss entlang einen Wanderweg zum kleinen Parkplatz. Hier unten waren schon wieder viele Tagestouristen anzutreffen. Am Parkplatz wurde dann der Roller aufgebaut und da die Steigung meistens moderat war, konnte es Täve nun richtig rollen lassen, während ich nun ein wenig entspannter gehen konnte. Mit jedem Kilometer wurde die Straße breiter, der Verkehr nahm zu. Bald erreichten wir die Grand Galet Wasserfälle, die letzten Tütchen und Becher wurden bei einer kleinen Pause ausgeleckt und wir widmeten uns mehr der Diskussion, was wir aktuell gerne essen würden als dem Anblick des faszinierenden Wasserfalls.
Die Grand Galet Wasserfälle
Wir passierten nun weiter Dorf nach Dorf, aber kein Lädchen oder Supermarkt weit und breit. Wir hatten nicht einmal was zum Mittag. Jeder fing nun an zu jammern, sogar ich machte bei dem Spiel mit. Gegen 14 Uhr dann ein Fischrestaurant, wo man seinen Fisch selbst fangen konnte. Ich als Fischhasser fragte nach was "nicht-fischigem". Sie bot uns einen großen Salatteller mit Hühnerstreifen an. Gebongt, dazu Cola und Eis. Nun waren Alle erst einmal vorübergehend zufrieden. Es ging nun weiter auf der Straße hinunter, rechts und links nahmen nun die Picknickplätze zu, die voll belegt von Einheimischen waren. Da die Steigung immer mehr abnahm, liefen sich die letzten Kilometer des Tages zwar entspannter, aber ich konnte in Yvonne's Gesicht erkennen, dass sie nur noch ankommen wollte. Täve dagegen rollte in geschwungenen Kurven mit viel Spaß voran. "Bitte noch einmal eine Pause!" seufzte Yvonne. Es war ein Picknickplatz, rechts der Straße und etwa 1km unterhalb eines Wasserkraftwerkes. Nur aus Interesse ging ich links am Picknickplatz entlang, wo ein Weg am Fluss entlang führte. Keine 50 Meter weiter entdeckte ich einen tollen Lagerplatz. Klar, hier hatten wir Wasser und ein Camp, aber ich wusste, dass ich mit dieser Entscheidung mir auch wieder eine Last aufbürden würde: Nahrungssuche! Egal, wir schlichen uns in einer Sekunde der Stille und Unaufmerksamkeit der Anderen dort hinter und schlugen das Zelt auf. Da es schon 17 Uhr war und ich nicht wusste, wohin ich heute noch musste, zog ich gleich, nachdem das Zelt stand, los.
Zurück an der Straße, ging es nun weiter bergab, um eine lange Kurve, von der man mit gutem Auge unser grünes Zelt erspähen konnte. Doch für vorbeifahrende Autos keine Chance, der Platz war gut gewählt. In der Ferne erblickte ich Häuser mit Schildern. Ein Supermarkt, ein Restaurant oder doch nur ein Friseur? Je näher ich kam um so sicherer war ich mir, dass es ein Restaurant war, eher sogar ein Mittelding aus Imbiss und Kneipe. Sie boten frisch gebackene frittierte Bananen und Maniok an, aber ich konnte auch Getränke und Süßes im Regal erkennen. Ich orderte 3 Gerichte zum mitnehmen Schwein, Huhn, Rind mit Reis und Soße, dazu Süßes, 20 Teile je von den Bananen und Maniok Dingern, eine Cola und einen Wein, zack 40 Euro. Egal, ich musste nicht weit laufen und wir würden satt und zufrieden werden. 15 Minuten später war ich wieder am Camp und Yvonne war noch nicht einmal fertig mit auspacken. "Essen!" rief ich laut. Ich wurde gestürmt wie die Bastille, mit Göffeln bewaffnet. Es wurde nun geschlemmt und probiert, geteilt und geschmatzt. Trotz kurzer Nieseleinheiten war das Wetter heute gut mit uns gestimmt. Wir saßen nach dem Essen noch gemütlich am Fluss, tranken und quatschten, badeten uns nackt im kühlen Nass und waren trotz harter 2 Tage noch nicht müde als die Dämmerung einbrach. Es fehlten zwar noch 2-3km zum Meer, aber morgen versprach ich den beiden eine kurze Wanderung zum Meer und der Rest des Tages dann relaxen, baden, was auch immer.
Wasser, Camp und Essen - alles nah bei einander. Das nennt man mal Glück
14.TAG Das Vogelgezwitscher lockte mich aus erstes aus dem Zelt. Wieder einmal war es dieser kleine, pummelige Vogel, ähnlich einem Spatz, der ganz aufgeregt um unser Zelt flog, immer wieder unsere Nähe suchte. Bis auf einem Meter kam er heran, flog schreckhaft wieder zum nächsten Ast, von wo er Einen weiter beobachtete. Das Spiel war lustig anzusehen und währenddessen wollte ich noch das restliche Geschirr vom Vorabend abwaschen. Der sonst immer am Wassersack deponierte rote Plastikkratzschwamm war aber leider nirgends aufzufinden. Ich war mir aber sicher, dass ich ihn auf dem Stein abgelegt hatte. Nach einer kurzen Suche folgte eine längere Überlegungsphase. Dann war es mir klar. Im Schwamm befanden sich genügend Essensreste, er war leicht und gut zu transportieren. Ich war mir sicher, dass ihn der Vogel geschnappt hatte. Seine Jungen sollten nun für eine Weile versorgt sein. Ich hoffe nur, dass diese Aktion für die Jungen nicht prägend sein wird und sie zukünftig als Eltern nicht mehr Würmer, sondern nur noch Putzschwämme erbeuten wollen. Jedenfalls fand sich der Schwamm auch auf dem Rest der Reise nicht wieder, es war Verlust Nummer 2.
Blick in das Ende des Taleinschnittes. Hier stürzten mehrere Bäche ins Tal
Traumhaftes Wetter bescherte uns das abgelegene Tal
Trotz schönem Wetters frühstückten wir im Zelt, die Bäume spendeten noch so viel Schatten, dass es draußen kühl war. Nach der gestrigen Abstiegstortur sollte heute die andere Hälfte zwar anfangs noch steil und unwegsam sein, aber nach schätzungsweise 400hm auf einer Straße weitergehen. Das Zelt konnte heute zur Abwechslung mal wieder nur feucht eingepackt werden. Gegen 9 Uhr Start. Ich wusste ja, was uns die kommenden Kilometer an Abstieg erwarten würde und es lief heute schon besser, das linke Knie hatte sich beruhigt. Es war leicht bewölkt und beim Abstieg blinzelte die Sonne immer wieder durch die Bäume durch. Der Weg war mittlerweile gut durchgetrocknet und trotz steiler Passagen gut zu gehen. Bald erreichten wir mein Wasserloch von gestern und siehe da, da lag meine Brille im Nadelhaufen auf dem Boden, so unsichtbar, dass Täve fast drauf getreten wäre. Schön, nun hatte ich sie wieder, jedoch noch nichtsahnend, dass Täve hätte auch gleich darauf treten können, da sie ein paar Tage später unbrauchbar war. Auf dem Weg weiter kam keine 100m weiter des Weges die auf der Karte eingezeichnete Abri (Schutzhütte). Auch diese war nicht sonderlich einladend, ein Blechdach, offene Türe. Ideale Brutstätte für alles, was schnell krabbeln und springen kann. Das Rauschen des großen Flusses kam immer näher und bald erreichten wir die Talsenke, das sogenannte Cap Blanc. Eine kleine Holzbrücke half beim überqueren des Flusses, hier sahen wir auch einige Zelte. Sicher ein schöner Platz zum verweilen und campen, doch wir verwarfen den Gedanken, denn wir brauchten Proviant, sehr dringend.
Danke an alle diese Bäume, die mich in meinen harten Zeiten unterstützten
Cap Blanc und ein tolles Camp
Nun ging es am Fluss entlang einen Wanderweg zum kleinen Parkplatz. Hier unten waren schon wieder viele Tagestouristen anzutreffen. Am Parkplatz wurde dann der Roller aufgebaut und da die Steigung meistens moderat war, konnte es Täve nun richtig rollen lassen, während ich nun ein wenig entspannter gehen konnte. Mit jedem Kilometer wurde die Straße breiter, der Verkehr nahm zu. Bald erreichten wir die Grand Galet Wasserfälle, die letzten Tütchen und Becher wurden bei einer kleinen Pause ausgeleckt und wir widmeten uns mehr der Diskussion, was wir aktuell gerne essen würden als dem Anblick des faszinierenden Wasserfalls.
Die Grand Galet Wasserfälle
Wir passierten nun weiter Dorf nach Dorf, aber kein Lädchen oder Supermarkt weit und breit. Wir hatten nicht einmal was zum Mittag. Jeder fing nun an zu jammern, sogar ich machte bei dem Spiel mit. Gegen 14 Uhr dann ein Fischrestaurant, wo man seinen Fisch selbst fangen konnte. Ich als Fischhasser fragte nach was "nicht-fischigem". Sie bot uns einen großen Salatteller mit Hühnerstreifen an. Gebongt, dazu Cola und Eis. Nun waren Alle erst einmal vorübergehend zufrieden. Es ging nun weiter auf der Straße hinunter, rechts und links nahmen nun die Picknickplätze zu, die voll belegt von Einheimischen waren. Da die Steigung immer mehr abnahm, liefen sich die letzten Kilometer des Tages zwar entspannter, aber ich konnte in Yvonne's Gesicht erkennen, dass sie nur noch ankommen wollte. Täve dagegen rollte in geschwungenen Kurven mit viel Spaß voran. "Bitte noch einmal eine Pause!" seufzte Yvonne. Es war ein Picknickplatz, rechts der Straße und etwa 1km unterhalb eines Wasserkraftwerkes. Nur aus Interesse ging ich links am Picknickplatz entlang, wo ein Weg am Fluss entlang führte. Keine 50 Meter weiter entdeckte ich einen tollen Lagerplatz. Klar, hier hatten wir Wasser und ein Camp, aber ich wusste, dass ich mit dieser Entscheidung mir auch wieder eine Last aufbürden würde: Nahrungssuche! Egal, wir schlichen uns in einer Sekunde der Stille und Unaufmerksamkeit der Anderen dort hinter und schlugen das Zelt auf. Da es schon 17 Uhr war und ich nicht wusste, wohin ich heute noch musste, zog ich gleich, nachdem das Zelt stand, los.
Zurück an der Straße, ging es nun weiter bergab, um eine lange Kurve, von der man mit gutem Auge unser grünes Zelt erspähen konnte. Doch für vorbeifahrende Autos keine Chance, der Platz war gut gewählt. In der Ferne erblickte ich Häuser mit Schildern. Ein Supermarkt, ein Restaurant oder doch nur ein Friseur? Je näher ich kam um so sicherer war ich mir, dass es ein Restaurant war, eher sogar ein Mittelding aus Imbiss und Kneipe. Sie boten frisch gebackene frittierte Bananen und Maniok an, aber ich konnte auch Getränke und Süßes im Regal erkennen. Ich orderte 3 Gerichte zum mitnehmen Schwein, Huhn, Rind mit Reis und Soße, dazu Süßes, 20 Teile je von den Bananen und Maniok Dingern, eine Cola und einen Wein, zack 40 Euro. Egal, ich musste nicht weit laufen und wir würden satt und zufrieden werden. 15 Minuten später war ich wieder am Camp und Yvonne war noch nicht einmal fertig mit auspacken. "Essen!" rief ich laut. Ich wurde gestürmt wie die Bastille, mit Göffeln bewaffnet. Es wurde nun geschlemmt und probiert, geteilt und geschmatzt. Trotz kurzer Nieseleinheiten war das Wetter heute gut mit uns gestimmt. Wir saßen nach dem Essen noch gemütlich am Fluss, tranken und quatschten, badeten uns nackt im kühlen Nass und waren trotz harter 2 Tage noch nicht müde als die Dämmerung einbrach. Es fehlten zwar noch 2-3km zum Meer, aber morgen versprach ich den beiden eine kurze Wanderung zum Meer und der Rest des Tages dann relaxen, baden, was auch immer.
Wasser, Camp und Essen - alles nah bei einander. Das nennt man mal Glück
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