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Hallo,
Vor zwei Tagen bin ich von meiner 300 km langen Runde durch die Westalpen zurückgekommen. Wegen dem Wetter musste ich 1 1/2 Tage abkürzen, aber es war auch so eine tolle Wanderung mit Zelt. Herrlich ist das italienisch-französische Grenzgebiet! Ich bin kath. Priester. Von daher war das ganze natürlich auch als Pilgerweg ausgelegt und mit dem Mont Thabor (F), 3178m, und zum Rocciamelone (I), 3538m, zwei der höchsten Wallfahrtsorte Europas als Ziele anvisiert.
Start und Ende waren meine Eremo im Val d'Angrogna.
Das embedden der Youtube Clips zu jedem Tag hat nicht funktioniert. Hier gibt es den Link zum Videotagebuch als Playlist:
https://www.youtube.com/watch?v=Ieu4...Z_XFimegsw42v9
TAG 1
Auf vertrauten Wegen ging es am Grat zwischen dem Val Pellice und dem Val Chisone Richtung Lago Verde. Nach einem etwas zu späten Start und Plaudereien auf den ersten Kilometern wurde es allerdings zeitlich etwas eng - und die 18-20kg Gepäck spürt man trotz dem Tragesystem von Aarn dann durchaus. Gegen Abend wurde klar, dass ich es vielleicht nicht vor Einbruch der Dunkelheit schaffen würde. Da kam mir die flache Kuppe hinter dem Passo Giulian gerade recht. Zelt aufgestellt mit Blick auf den König aus Stein. Warum hetzen?
Tag 2
In der Nacht hatte ich kein Auge zugetan. War es nur der Wind, oder war ich das Schlafen im Zelt nicht mehr gewöhnt? Auf alten Militärpfaden kroch ich am Morgen westwärts Richtung Colle Frappier. Dabei ließ ich das Rifugio am Lago Verde "links (südlich) liegen" und ging direkt zum Fuss des Passes. Um 11 Uhr erreichte ich die breite Scharte und blickte in das lange Tag von Argentera. Es war nun fast Mittag und ich hatte gerade mal 10km (und 1000 Höhenmeter) Ich entschloss mich wegen der noch bevorstehenden 25-30 km den Gipfel des Grand Queyron (3060m) auszulassen und machte mich auf den langen (nur im oberen Teil schönen) Weg nach Cesana Torinese. Gewitter. Regen. Endlose Kilometer. Mit über 36km wurde es der längste (aber nicht anstrengenste) Tag der Tour.
Tag 3
Im Morgengrauen war ich nach einer guten Nacht in einer Pension bereits am Weg durch die Gervasius-Schlucht nach Claviere wo ich am GR5 am Chaberton vorbei nach Norden bis ins Valle Stretta gehen wollte. Auch hier war der Vormittag wieder traumhaft. Vom ersten Pass (Col de la Lauze, 2529m) gab es wunderbare Aussichten auf die bizarren Gipfel der Ecrins und die direkt gegenüberliegende Felsmauer (Name leider nicht in meinen Karten vermerkt). Bis Les Acles war der Weg wunderschön zu gehen. Dann wurde nicht nur dem Himmel grau. Der Weg war nun auf den Kilometern ein staubiger Forstweg der sich in steilen Kehren nach Plampinet hinunter wand. Dort waren 3,5 Stunden zum Col des Thures (2194m) angeschrieben. Eine Gehstunde davor erreichte man jedoch schon einen höheren Punkt (ca. 2220 m) und genau dort blitzte und krachte es über mir. Beine in die Hand und runter in die Deckung. Es blieben noch 1 Stunde Licht als ich beim Rifugio Tre Magi an die Türe klopfte, aber für Polenta hätte ich warten müssen und da vernünftiges Zelten im Tal erlaubt ist, versuchte ich die Höhenmeter für den Folgetag zu kürzen. Ein Abstecher zum Lac Vert hatte sich in jedem Fall gelohnt bevor ich unweit von dort mein Zeit aufstellte.
TAG 4
Für mich ein erstes Hi-light. Als alpiner Pilger lockte mich die wohl höchste Wallfahrtskapelle Frankreichs (mit Geschichte zurück bis ins 17. Jahrhundert - also das Gebiet noch zu Italien gehörte). Der Aufstieg zum Mont Thabor durch die Dolomiten von Bardonecchia war fantastisch. Ich genoss jeden (anstrengenden) Meter. Am Gipfel selbst folgte eine kleine Enttäuschung. Die Kapelle ist durch das Abschmelzen der Permafrostbodes akut einsturzgefährdet und gesperrt. Ich musste die Messe im Freien unter den klaffenden Rissen der Nordwand des Gotteshauses feiern.
An diesem Freitag kamen bald die Massen auf den Berg. Kein Wunder. Technisch ohne Schwierigkeit und mit großartigen Aussichten in die Ecrins. Während wie in den vorangegangenen Tagen der erste Teil des Abstiegs landschaftlich reizvoll war, wurde den Sache Richtung Valfrejus und Modane etwas eintönig. Vielleicht bin ich auch einfach kein Freund der Abstiege (der Knie wegen).
TAG 5 und TAG 6
Bei der Planung hatte ich 2 Tage durch den NP der Vanoise einbezogen. Da ich nun am Wochenende unterwegs war traf ich in einigen Abschnitten eine Vielzahl von Wanderern, die Ausblicke auf die Gletscher suchten. Ich selbst war auf dem GR5 (E2) und seinen Varianten mit Hochgefühlen unterwegs. Schwer zu beschreiben. Ich lasse am besten die Bilder sprechen. :-)
TAG 7
Auf dem Papier war der heutige Tag nicht besonders lang oder anstrengend. Aber meine Batterien waren beim heutigen Aufstieg zum Mont-Cenis und am Sentiero 2000 (Via Alta Val di Susa) zum Rif Ca d'Asti leer. Es ging einfach nichts. Zwar spulte ich wegen dem einfacheren Terrain schon am Vormittag einige Kilometer, aber am Höhenweg über Susa kam ich nur mehr schleppend voran. Zum einen waren einige der steilen Bachbette von Flutkatastrophen so ausgespühlt, dass eine Querung knifflig war, zum anderen waren die letzten Kilometer zwar ausgezeichnet markiert, aber im Geröll weitgehend weglos. Jeder Schritt musste abgewogen werden. Und wie gesagt hatte ich heute einfach keine Kraft in den Beinen. Tausende Edelweiß versuchten mich aufzumuntern, und doch war es früher Abend als ich nach nur 25 Kilometern beim Rifugio es gut sein ließ. Mein heeres Ziel - am selben Tag noch die 700 Höhenmeter zum Gipfel zu machen (um am nächsten Tag weniger Abstieg machen zu müssen - ertränkte ich in einem Panaché.
TAG 8
Vielleicht war es Fügung gewesen, dass ich den Gipfel gestern nicht mehr unternommen hatte, denn der heutige Sonnenaufgang oben am höchsten Wallfahrtsort Europas war spektakulär. Vom Gipfel ging es dann 3000 steile Meter ins Tal nach Susa, die ich von Anfang an etwas gefürchtet hatte. Vielleicht war es die Käse-Polenta auf halben Weg - eine Riesenportion im Il Trucco - die mich kugelförmiger machte und damit vom Berg gleichsam abrollen. In jedem Fall war ich um 15.30h trotz spätem Start vom Ca d'Asti in Susa und verbrachte 2 Stunden in der schönen Kleinstadt. Dann sammelte ich meine Kräfte und stieg in die Orsiera hoch. Ursprünglich wollte ich die Höhenmeter für den morgigen Tag wegen dem kommenden Schlechtwetter nur verringern, aber bis zum Sonnenuntergang hatte ich keinen Zeltplatz gefunden. Es ging hoch und hoch und nirgends waren auch nur 2 m² für einen müden Wandersmann. So kam ich mit der Stirnlampe um kurz vor 22.00h zum Bivacco unter dem Col de la Orsiera (ein Endpunkt, den ich nur scherzhaft am selben Morgen erwähnt hatte: "da möcht ich hin - aber möchten ist nicht gleich können"). Allerdings wurde ich 200 Meter vor dem Bivacco von Hundegebell begrüßt, weil ein Hirte dort mit seinen Schafen lagerte. Es war stockfinster, vom Hirten keine Spur und so vermied ich die Konfrontation mit den Vierbeinern und baute mein Zelt etwas entfernt davon auf. Hundemüde. 18 Stunden war ich auf den Beinen gewesen (nicht immer am Weg). 3000 Höhenmeter runter und über 2100 hoch.
TAG 9 + 1/2
Italien wartete auf die große Abkühlung nach der großen Hitze. Ich hoffte, es vor den Gewittern noch über die Berge nachhause zu schaffen. Das war auch der Grund warum ich nach dem ersten Pass des Tages und beim Blick auf die Prognosen schließlich beschloss, die Runde abzukürzen, die Aussichtsberge ohne Aussicht zu verlassen und ins Val Chisone abzusteigen. So schön die Berge darüber, so wenig eignet sich das Tal darunter für Wanderungen - wenigstens im unteren Verlauf. Einige Kilometer Asphalt. Die Nacht in einer heruntergekommenen Pension und schließlich der Aufbruch auf die letzten Kilometer. Diese waren nicht spektakulär, aber doch etwas besonderes. Ich liebe es eine Tour bei der Haustür zu starten. Damals (2013-14) nicht nur nach Jerusalem zu gehen, sondern auch wieder zurück, war eine der besten Entscheidungen jenes Weges gewesen. Diesmal waren es nicht einmal 10 Tage, aber trotzdem lässt sich das Gefühl des "Heimkommens" nur schwer beschreiben. So stellte ich am späten Vormittag den Rucksack zufrieden in die Ecke, setzte mich in den Hängestuhl, blickte über "mein" Tal, über das 2 Minuten nach meiner Ankunft die ersten Donner rollten. Dankbar bin ich. Deo Gratias!
So das war es mit einem kleinen Reisebericht. Ich kann die wilden Westalpen nur empfehlen. Ich hoffe, das Videotagebuch kann ein paar der schönen Eindrücke vermitteln. (leider hatte ich das externe Micro daheim vergessen und damit war Windrauschen immer wieder ein nerviges Problem) https://www.youtube.com/watch?v=Ieu4...Z_XFimegsw42v9
In Kürze werde ich auch meine Ausrüstung "review-en" - vor allem, was ich von meinem neuen Aarn Bodypack halte.
Euch allen einen gesegneten Sonntag,
don Johannes
Vor zwei Tagen bin ich von meiner 300 km langen Runde durch die Westalpen zurückgekommen. Wegen dem Wetter musste ich 1 1/2 Tage abkürzen, aber es war auch so eine tolle Wanderung mit Zelt. Herrlich ist das italienisch-französische Grenzgebiet! Ich bin kath. Priester. Von daher war das ganze natürlich auch als Pilgerweg ausgelegt und mit dem Mont Thabor (F), 3178m, und zum Rocciamelone (I), 3538m, zwei der höchsten Wallfahrtsorte Europas als Ziele anvisiert.
Start und Ende waren meine Eremo im Val d'Angrogna.
Das embedden der Youtube Clips zu jedem Tag hat nicht funktioniert. Hier gibt es den Link zum Videotagebuch als Playlist:
https://www.youtube.com/watch?v=Ieu4...Z_XFimegsw42v9
TAG 1
Auf vertrauten Wegen ging es am Grat zwischen dem Val Pellice und dem Val Chisone Richtung Lago Verde. Nach einem etwas zu späten Start und Plaudereien auf den ersten Kilometern wurde es allerdings zeitlich etwas eng - und die 18-20kg Gepäck spürt man trotz dem Tragesystem von Aarn dann durchaus. Gegen Abend wurde klar, dass ich es vielleicht nicht vor Einbruch der Dunkelheit schaffen würde. Da kam mir die flache Kuppe hinter dem Passo Giulian gerade recht. Zelt aufgestellt mit Blick auf den König aus Stein. Warum hetzen?
Tag 2
In der Nacht hatte ich kein Auge zugetan. War es nur der Wind, oder war ich das Schlafen im Zelt nicht mehr gewöhnt? Auf alten Militärpfaden kroch ich am Morgen westwärts Richtung Colle Frappier. Dabei ließ ich das Rifugio am Lago Verde "links (südlich) liegen" und ging direkt zum Fuss des Passes. Um 11 Uhr erreichte ich die breite Scharte und blickte in das lange Tag von Argentera. Es war nun fast Mittag und ich hatte gerade mal 10km (und 1000 Höhenmeter) Ich entschloss mich wegen der noch bevorstehenden 25-30 km den Gipfel des Grand Queyron (3060m) auszulassen und machte mich auf den langen (nur im oberen Teil schönen) Weg nach Cesana Torinese. Gewitter. Regen. Endlose Kilometer. Mit über 36km wurde es der längste (aber nicht anstrengenste) Tag der Tour.
Tag 3
Im Morgengrauen war ich nach einer guten Nacht in einer Pension bereits am Weg durch die Gervasius-Schlucht nach Claviere wo ich am GR5 am Chaberton vorbei nach Norden bis ins Valle Stretta gehen wollte. Auch hier war der Vormittag wieder traumhaft. Vom ersten Pass (Col de la Lauze, 2529m) gab es wunderbare Aussichten auf die bizarren Gipfel der Ecrins und die direkt gegenüberliegende Felsmauer (Name leider nicht in meinen Karten vermerkt). Bis Les Acles war der Weg wunderschön zu gehen. Dann wurde nicht nur dem Himmel grau. Der Weg war nun auf den Kilometern ein staubiger Forstweg der sich in steilen Kehren nach Plampinet hinunter wand. Dort waren 3,5 Stunden zum Col des Thures (2194m) angeschrieben. Eine Gehstunde davor erreichte man jedoch schon einen höheren Punkt (ca. 2220 m) und genau dort blitzte und krachte es über mir. Beine in die Hand und runter in die Deckung. Es blieben noch 1 Stunde Licht als ich beim Rifugio Tre Magi an die Türe klopfte, aber für Polenta hätte ich warten müssen und da vernünftiges Zelten im Tal erlaubt ist, versuchte ich die Höhenmeter für den Folgetag zu kürzen. Ein Abstecher zum Lac Vert hatte sich in jedem Fall gelohnt bevor ich unweit von dort mein Zeit aufstellte.
TAG 4
Für mich ein erstes Hi-light. Als alpiner Pilger lockte mich die wohl höchste Wallfahrtskapelle Frankreichs (mit Geschichte zurück bis ins 17. Jahrhundert - also das Gebiet noch zu Italien gehörte). Der Aufstieg zum Mont Thabor durch die Dolomiten von Bardonecchia war fantastisch. Ich genoss jeden (anstrengenden) Meter. Am Gipfel selbst folgte eine kleine Enttäuschung. Die Kapelle ist durch das Abschmelzen der Permafrostbodes akut einsturzgefährdet und gesperrt. Ich musste die Messe im Freien unter den klaffenden Rissen der Nordwand des Gotteshauses feiern.
An diesem Freitag kamen bald die Massen auf den Berg. Kein Wunder. Technisch ohne Schwierigkeit und mit großartigen Aussichten in die Ecrins. Während wie in den vorangegangenen Tagen der erste Teil des Abstiegs landschaftlich reizvoll war, wurde den Sache Richtung Valfrejus und Modane etwas eintönig. Vielleicht bin ich auch einfach kein Freund der Abstiege (der Knie wegen).
TAG 5 und TAG 6
Bei der Planung hatte ich 2 Tage durch den NP der Vanoise einbezogen. Da ich nun am Wochenende unterwegs war traf ich in einigen Abschnitten eine Vielzahl von Wanderern, die Ausblicke auf die Gletscher suchten. Ich selbst war auf dem GR5 (E2) und seinen Varianten mit Hochgefühlen unterwegs. Schwer zu beschreiben. Ich lasse am besten die Bilder sprechen. :-)
TAG 7
Auf dem Papier war der heutige Tag nicht besonders lang oder anstrengend. Aber meine Batterien waren beim heutigen Aufstieg zum Mont-Cenis und am Sentiero 2000 (Via Alta Val di Susa) zum Rif Ca d'Asti leer. Es ging einfach nichts. Zwar spulte ich wegen dem einfacheren Terrain schon am Vormittag einige Kilometer, aber am Höhenweg über Susa kam ich nur mehr schleppend voran. Zum einen waren einige der steilen Bachbette von Flutkatastrophen so ausgespühlt, dass eine Querung knifflig war, zum anderen waren die letzten Kilometer zwar ausgezeichnet markiert, aber im Geröll weitgehend weglos. Jeder Schritt musste abgewogen werden. Und wie gesagt hatte ich heute einfach keine Kraft in den Beinen. Tausende Edelweiß versuchten mich aufzumuntern, und doch war es früher Abend als ich nach nur 25 Kilometern beim Rifugio es gut sein ließ. Mein heeres Ziel - am selben Tag noch die 700 Höhenmeter zum Gipfel zu machen (um am nächsten Tag weniger Abstieg machen zu müssen - ertränkte ich in einem Panaché.
TAG 8
Vielleicht war es Fügung gewesen, dass ich den Gipfel gestern nicht mehr unternommen hatte, denn der heutige Sonnenaufgang oben am höchsten Wallfahrtsort Europas war spektakulär. Vom Gipfel ging es dann 3000 steile Meter ins Tal nach Susa, die ich von Anfang an etwas gefürchtet hatte. Vielleicht war es die Käse-Polenta auf halben Weg - eine Riesenportion im Il Trucco - die mich kugelförmiger machte und damit vom Berg gleichsam abrollen. In jedem Fall war ich um 15.30h trotz spätem Start vom Ca d'Asti in Susa und verbrachte 2 Stunden in der schönen Kleinstadt. Dann sammelte ich meine Kräfte und stieg in die Orsiera hoch. Ursprünglich wollte ich die Höhenmeter für den morgigen Tag wegen dem kommenden Schlechtwetter nur verringern, aber bis zum Sonnenuntergang hatte ich keinen Zeltplatz gefunden. Es ging hoch und hoch und nirgends waren auch nur 2 m² für einen müden Wandersmann. So kam ich mit der Stirnlampe um kurz vor 22.00h zum Bivacco unter dem Col de la Orsiera (ein Endpunkt, den ich nur scherzhaft am selben Morgen erwähnt hatte: "da möcht ich hin - aber möchten ist nicht gleich können"). Allerdings wurde ich 200 Meter vor dem Bivacco von Hundegebell begrüßt, weil ein Hirte dort mit seinen Schafen lagerte. Es war stockfinster, vom Hirten keine Spur und so vermied ich die Konfrontation mit den Vierbeinern und baute mein Zelt etwas entfernt davon auf. Hundemüde. 18 Stunden war ich auf den Beinen gewesen (nicht immer am Weg). 3000 Höhenmeter runter und über 2100 hoch.
TAG 9 + 1/2
Italien wartete auf die große Abkühlung nach der großen Hitze. Ich hoffte, es vor den Gewittern noch über die Berge nachhause zu schaffen. Das war auch der Grund warum ich nach dem ersten Pass des Tages und beim Blick auf die Prognosen schließlich beschloss, die Runde abzukürzen, die Aussichtsberge ohne Aussicht zu verlassen und ins Val Chisone abzusteigen. So schön die Berge darüber, so wenig eignet sich das Tal darunter für Wanderungen - wenigstens im unteren Verlauf. Einige Kilometer Asphalt. Die Nacht in einer heruntergekommenen Pension und schließlich der Aufbruch auf die letzten Kilometer. Diese waren nicht spektakulär, aber doch etwas besonderes. Ich liebe es eine Tour bei der Haustür zu starten. Damals (2013-14) nicht nur nach Jerusalem zu gehen, sondern auch wieder zurück, war eine der besten Entscheidungen jenes Weges gewesen. Diesmal waren es nicht einmal 10 Tage, aber trotzdem lässt sich das Gefühl des "Heimkommens" nur schwer beschreiben. So stellte ich am späten Vormittag den Rucksack zufrieden in die Ecke, setzte mich in den Hängestuhl, blickte über "mein" Tal, über das 2 Minuten nach meiner Ankunft die ersten Donner rollten. Dankbar bin ich. Deo Gratias!
So das war es mit einem kleinen Reisebericht. Ich kann die wilden Westalpen nur empfehlen. Ich hoffe, das Videotagebuch kann ein paar der schönen Eindrücke vermitteln. (leider hatte ich das externe Micro daheim vergessen und damit war Windrauschen immer wieder ein nerviges Problem) https://www.youtube.com/watch?v=Ieu4...Z_XFimegsw42v9
In Kürze werde ich auch meine Ausrüstung "review-en" - vor allem, was ich von meinem neuen Aarn Bodypack halte.
Euch allen einen gesegneten Sonntag,
don Johannes
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