[NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 2017

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  • vobo

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    [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 2017

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    Mitreisende
    Zwei Jahre nach der letzten Skandinavientour war es wieder soweit: 4 Wochen Urlaub im hohen Norden, davon 2 Wochen alleine Wandern und danach 2 Wochen Wellness-und-auch-Wandern mit meiner Frau auf den Lofoten .



    Als Region war unverändert das schwedisch-norwegische Grenzgebiet vorgesehen, der Zu- und Ausstieg sollte diesmal aus Norwegen passieren, der gemeinsamen Treffpunkt Bodø als Startpunkt für die Lofoten war auch vereinbart.

    Viele Motivationen waren mir aus berniehh's Reisebericht ab Tag 36 bis 45 gekommen. So wollte ich unbedingt auch über den Litlverivasshamran im Rago Nationalpark, den Zeltplatz am Vielggisbákte, den Hellemobotn-Canyon und die Panoramaroute an Mann- und Grundfjorden erkunden. Aber ein berniehh-Wandertag sind zwei Volker-Wandertage, d.h. soviel Zeit hatte ich nicht. So ist anfänglich viel aus meinen Vorhaben geworden, die Panoramaroute habe ich mir aufgrund von Wetter und Granit alleine nicht mehr zugetraut. Das war auch gut so, denn selbst auf der Nordkalottleden-Alternative ist mir ein übler Leichtsinnsfehler unterlaufen, die Strömung hat mich in einer Furt mitgerissen. Danach habe ich erstmal zwei Ruhetage in Røysvatn eingelegt und dabei das Bootschaos aus Pauro live miterlebt: Bei nur einem Boot oder nur einem Paddel sind einige wieder zurück gelaufen, andere sind geschwommen ...

    Ein Highlight hatte ich mir am Ende noch vorgenommen, den Gränsleden nach Storå gegenüber von Kjöpsvik rauszulaufen, hierauf hatte mich ein Hinweis in einem Post von Otto gebracht. Dort gibt es (noch) einen regulären, täglichen Bootstransfer in die Zivilisation.

    Hier eine Google-Map mit der zurückgelegten Strecke von rund 160 km.

    Die ersten 4-5 Tage waren wettermäßig schön und warm rund um 20 Grad, alle weiteren eher durchwachsen und kalt, das setzte sich später auf den Lofoten fort. Ab 800m Höhe gab es großfläche Schneebereiche, im Rago auf 1000m teilweise kilometerlang.

    So, genug der Vorrede, lasst uns starten.
    Zuletzt geändert von vobo; 01.09.2017, 22:02. Grund: Link zur Map war falsch

  • Horst24
    Erfahren
    • 01.02.2012
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    #2
    AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

    Prima, das verspricht ja spannend zu werden. Genau in die Ecke wollen wir in diesem Winter. Da kommt dein Bericht ja gerade recht

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    • Linnaeus
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      • 21.02.2006
      • 589

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      #3
      AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

      Du spannst uns auf die Folter!
      Die Route interessiert mich sehr!

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      • vobo

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        • 01.04.2014
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        #4
        AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

        Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
        Prima, das verspricht ja spannend zu werden. Genau in die Ecke wollen wir in diesem Winter. Da kommt dein Bericht ja gerade recht
        Dann muss ich ja bis Weihnachten fertig werden, immer diese Herausforderungen

        Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
        Du spannst uns auf die Folter!
        Die Route interessiert mich sehr!
        Da ich nur schwer spannend schreiben kann, muss ich halt anderswo mir die Ladung holen

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        • vobo

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          • 01.04.2014
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          #5
          AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

          03. August Anreise nach Bodø

          Da es im Sommer keine morgendlichen Flüge von Hannover nach Kopenhagen gibt, habe ich mir diesmal Berlin als Abflugsort ausgesucht. Aus der Hauptstadt gibt es dafür Direktflüge nach Oslo, so dass die fehlende Zwischenlandung in CPH die längere Zuganreise nach Tegel wettgemacht hat.

          Um halb 7 brachte mich meine Frau zum Bahnsteig und wir verabschiedeten uns für 2 Wochen. Ich reiste ja nur mit zwei Koffern für zwei Zelte, zwei Isomatten, zwei Schlafsäcken und einem Kochset, dafür kann man ja auch mal frühmorgens aufstehen

          In Tegel durfte die vollbesetzte Maschine dafür eine halbe Stunde auf die beiden (und viele andere) Koffer warten. Habe ich auch noch nie so erlebt, irgendwann kamen 10 Gepäckwägelchen an und wurden verladen, dann ging es los.

          Mittags in Oslo ist die Welt noch in Ordnung, das neue Zollsystem funktionierte einwandfrei. Glücklicherweise hatte mich SAS unterrichtet, dass der Anschlussflug nach Bodø auch verspätet abfliegen wird, so dass ich mich - im Gegensatz zu meiner Umgebung - in aller Ruhe auf dem Bildschirm erwartete und sogar danach noch Geld abheben und einen Salat essen konnte.


          Bei der Ankunft meiner Frau zwei Wochen später kollabierte das System, alle durften eine weitere halbe Stunde auf das wieder ausgeladene Gepäck warten, da war was los ...

          Wegen des guten Wetters hatte ich beim Check-In zwischen der Aussicht auf die Lofoten oder den Svartisen zu entscheiden ...


          Svartisen


          Glomfjorden mit Skjeggen

          Nach der Landung in Bodø hatte ich nur eingeschränkte Lust mit den 35 kg Gewicht der beiden Koffer den Kilometer ins Hotel zu gehen. So nahm ich mir für nur schlappe 56 NOK den Bus, konnte dabei aber schon mal meine EC-Karte beim bargeldlosen Zahlen ausprobieren. Das klappte so gut, dass ich hierüber den kleinen Tagesrucksack im Bus vergaß während ich in aller Ruhe in mein Zimmer im Scandic Havet eincheckte.

          So brach aber plötzlich die Hektik aus, als ich meine Kamera aus diesem Rucksack holen wollte, der auch weitere durchaus notwendige elektronische Geräte beinhaltete, nur das Handy war in der Hosentasche. Die Rezeption verwies mich an die Kollegen im Sentrumsterminalen (die Busstation für die Nicht-Lokal-Busse) nebenan. Die Dame dort war sehr hilfreich und suchte heraus wann der betreffende Busfahrer wieder zurück ins Zentrum der Großstadt Bodø fuhr, konnte ihn aber nicht über Funk erreichen.

          Die nächsten 45 Minuten waren der Horror für mich. Jeden Lokalbusfahrer hielt ich an und fragte, ob er seinen Kollegen anfunken könnte, zwischendurch chattete ich wie wild mit vielen Ratgebern zuhause. Vermutlich waren die - interessanterweise durchweg dunkelhäutigen - Busfahrer irgendwann so genervt über diesen deutschen Touristen, dass einer irgendwann nur noch "Yes, it was found" sagte. Ich jubelte innerlich, ließ die Busfahrer bis zu meinem Bus in Ruhe, um dann festzustellen dass der Fahrer von nichts wusste - aber immerhin der Rucksack sich noch auf meinem Ex-Sitz befand, hapuuuuuhhhhhhhh !!!

          Ein Schutzengel, jetzt konnte der Urlaub beginnen. Ich ging in den nächsten Byggmakker und holte den vorbestellten Brennspiritus ab, auf dem Rückweg kaufte ich dann noch leckere Schokolade für die Mittagssnacks und Chips und Bier für den Abend zum Feiern. Damit setzte ich mich dann an den Kai und genoss die Stimmung. Interessant war die nicht zu übersehende AIDA im Hafen und deren Publikum:


          Ich fühlte mich jedenfalls nicht zuhause und das war gut so

          Danach ging es ins Hotel zum finalen Packen des Rucksacks, die beiden Koffer passten ineinander und blieben mit der zweiten Campingausrüstung im Hotel.


          Rund 23 kg für 15 Tage mit Essen fand ich in Ordnung.

          Nach dem zweiten Bier besuchte ich noch die fantastische Dachterrasse des Scandic Havet und gönnte mir ein letztes Glas Rotwein für nur 100 NOK. Der Blick und das Licht war aber auch jeden Schluck wert.






          Aufbruch

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          • Blahake

            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 1432
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
            Da ich nur schwer spannend schreiben kann...
            Stell' mal Dein Licht nicht so unter den Scheffel, bin schon wieder voller Freude dabei, Deinem Bericht zu folgen. Gemein finde ich allerdings, dass Du die Gepäckanzeigetafel in Oslo zeigst, mit der wollte ich doch meinen Bericht anfangen!

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            • Linnaeus
              Dauerbesucher
              • 21.02.2006
              • 589

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
              Ich fühlte mich jedenfalls nicht zuhause und das war gut so

              ...


              Gut ist das! (Nicht wahr: Die AIDA sieht von außen viel schöner aus als von innen? )

              Bitte weiter!

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              • vobo

                Dauerbesucher
                • 01.04.2014
                • 718
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                Freitag, 04.08.: Aufbruch in den Rago Nationalpark

                Da es erst ab 7 Uhr Frühstück gab, habe ich eine "Breakfast Box" bestellt. Als ich diese dann morgens abholen wollte, hieß es: "I just checked out a group of 30 Italians, probably they have taken too much food". Italiener mit Espresso zum Frühstück und too much food??? Als ich dann jedoch meine Box 10 Minuten später nach einem Kaffee in Empfang nahm, wunderte ich mich nicht mehr: Sie bestand aus einem Brötchen, einem Stück Butter, 1 Scheibe Wurst und Käse und 1 Kiwi, wohl die einzige Schwäche des Scandic Havet.


                Um 07:15 Uhr fuhr der Bus Richtung Narvik ab

                In Fauske eine Stunde später war eine halbe Stunde Pause für die zahlreichen Nachtzügler aus Trondheim.


                Darunter war auch ein Wanderer und Hundefreund, der erst seine Schuhe und dann die Pfoten einrieb.

                Der Busfahrer war so nett, mich am E6-Abzweig nach Nordfjord abzusetzen, obwohl in diese Fahrtrichtung dort eigentlich keine Haltestelle ist.



                Ein kurzer Tunnel war zu durchlaufen.



                Spätestens jetzt hoffte ich auf Motorenlärm, der mich die vier Kilometer bis zum Trackeinstieg mitnehmen würde. Aber es war wunderbar still und ruhig, nur vom Campingplatz fuhren zwei Autos Richtung E6.



                Auch danach blieb es still bis plötzlich zwei Autos von hinten kamen. Das erste war voll und das zweite verdunkelt, na toll. Ok, also keine Mitnahme in diesem idyllischen Tal.




                Ein Müllauto sollte die einzige Brücke des Tals wohl besser nicht befahren ...


                Hier jetzt die einzige nicht steile Stelle des Tals, wo auch der Track beginnen wird.

                Der Hauptwanderweg im Rago beginnt drei Kilometer weiter talaufwärts in Lakshol und führt über Storskogvasshytta am gleichnamigen See hoch zum Sølvskardvatnan, dann zum Litlverviatnet mit der kleinen Brücke über den Wasserfall und zurück zur Straße im Nordfjord.



                Ich wollte jedoch nur zum Wasserfall, wo der eigentliche Nationalpark beginnt und dann wegelos bergauf.



                Der Weg wurde schnell schmaler und "einspurig" und führte stetig bergauf. Auf ca. 200 hm war erstmals wieder ein Rundblick möglich.


                Kleines Bächlein


                Nochmal Nordfjord mit Campingplatz

                Nachdem 400 hm erreicht waren ging es nochmal runter und leicht kletternd wieder hoch, dann trat erstmals der Litlverivatn ins Blickfeld. Fantastisch!


                Im Hintergrund auch erstmals der Berg Rago zu sehen.



                Hier ließ ich den Rucksack stehen und ging hinunter zum Wasserfall - ich musste dringend meine Flasche wieder auffüllen .





                Es war ein Wahnsinnserlebnis auf der Brücke zu stehen, und unmittelbar das unter einem abstürzende Seewasser zu sehen, zu hören und die Gischt zu fühlen.











                Eine knappe Stunde verbrachte ich beim Wasserfall, bevor ich mich wieder zurück zum Rucksack begab. Dabei kamen drei Wandergruppen vorbei, die auf meinem Weg zurück zum Nordfjord gingen, es sollten die letzten Begegnungen für eine Woche bleiben. Als ich dem einen Paar gegenüber meine Absicht äußerte, über den Bergkamm rechts nach Schweden zu laufen, kam ein "Are you sure? It is steep and has much water." Ich war sure, und beides hat sich später nicht bestätigt, es gab nur viel Schnee.


                Ein letzter Blick zum Wasserfall.

                Der Einstieg in den 600-hm-Aufstieg zum Svenskhammeren war ein wenig schwierig und steil, aber danach ging es problemlos. Etwa alle halbe Stunde bzw. 100 Höhenmeter machte ich eine Pause. Ich soff wie verrückt und mir fiel abends auf, dass ich überhaupt nicht pinkeln musste.






                Auf etwa 600 hm traten die ersten Schneeflächen auf.

                Immer mehr waren die Hügel des Rago NP zu überblicken.






                Ganz im Hintergrund rechts ist die zackige Bergkette der Lofoten zu sehen.

                Nachdem ich ein erstes richtig großes Schneefeld erstiegen hatte, baute ich auf gut 900 hm direkt unterhalb des Svenskhammeren mein Zelt auf.






                Es gibt schlechtere Blicke aus einem Zelt.

                Ich war stolz über die rund 1000 hm heute, ziemlich kaputt und hatte einen Riesenhunger. Aber trotz vieler Probeaufbauten wurde jetzt das Zelt zum ersten Mal richtig genutzt. Und auch der Kocher und der Spiritus waren nicht so verpackt wie erwartet usw. Bis dann endlich der Magen zu seinem Recht kam, dauerte es doch fast eine Stunde. Dafür haben aber die Ausblicke für alles entschädigt.


                Auch hier wieder die Lofoten im Hintergrund.


                Nachts um 1 Uhr hätte man immernoch ohne Lampe lesen können. 4 Wochen später Ende August war es nachts etwa 5 Stunden lang stockdunkel - verrückt wie schnell das geht.

                Ein schöner erster Wandertag ging zuende und alles hat geklappt. Ich war sehr gespannt auf den morgigen Weg entlang des Bergkamm am Litlverivasshamran, davon habe ich mir viel versprochen und das Wetter versprach seinen Beistand.

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                • Blahake

                  Fuchs
                  • 18.06.2014
                  • 1432
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201



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                  • Horst24
                    Erfahren
                    • 01.02.2012
                    • 211
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                    Wow, stärker Start, da hast du ja gleich voll losgelegt, 1000hm mit vollem Gepäck, Donnerwetter.
                    Ich neige ja auch gerne zu einer Anfangseuphorie, die ich dann so nach 3 -4 Tagen büße.....

                    Beste Grüße
                    Horst

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                    • sudobringbeer
                      Administrator

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                      Fuchs
                      • 20.05.2016
                      • 2487
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

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                      • Dogmann
                        Fuchs
                        • 27.09.2015
                        • 1022
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                        #12
                        AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                        Beeindruckende Bilder . Toller Bericht , nur weiter so.
                        Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                        • evernorth
                          Fuchs
                          • 22.08.2010
                          • 1828
                          • Privat

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                          #13
                          AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                          Sehr interessant. Ein guter Start in einer mir bestens bekannten Gegend. Abonniert.
                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                          • vobo

                            Dauerbesucher
                            • 01.04.2014
                            • 718
                            • Privat

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                            #14
                            AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                            Danke für die netten Rückmeldungen.

                            Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                            Wow, stärker Start, da hast du ja gleich voll losgelegt, 1000hm mit vollem Gepäck, Donnerwetter.
                            Ich neige ja auch gerne zu einer Anfangseuphorie, die ich dann so nach 3 -4 Tagen büße.....
                            Für die nächste Etappe drohte nach all meinen Informationen zwischen den Kilometern 5 bis 15 (Boatnjas bis hinter die schwedische Grenze) keine vernünftige Zeltmöglichkeit. Das hat sich auch zumindest in der Schneelage bewahrheitet. Daher die Anstrengung am ersten Tag, ich hatte in der Nacht auch mit einigen muskulären Krämpfen zu kämpfen...

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                            • OoS
                              Erfahren
                              • 13.06.2011
                              • 262
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                              Schöner Bericht, tolle Bilder! Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

                              Die Enttäuschung über den Frühstücksbeutel im Scandic Havet kann ich gut verstehen - gerade weil das Frühstück vor Ort der absolute Oberknaller ist

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                              • vobo

                                Dauerbesucher
                                • 01.04.2014
                                • 718
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                                #16
                                AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                                Samstag, 05.08. Traumpfad

                                Gegen 9 Uhr am nächsten Morgen war ich aufbruchsbereit, trotz der Krämpfe habe ich gut geschlafen und fühlte mich fit. Ich freute mich auf den heutigen "alpinen" Wegeabschnitt und hoffte es gut bis hinter die schwedische Grenze zu schaffen, wo es dann wieder auf unter 800m runterging.

                                Kaum ging ich los und traf auf die Wegmarkierungen, die vom Svenskhammeren herunterkamen (gestern schon gesehen), habe ich am Abfluss vom Råggejávrre erstmal die Gamaschen angezogen - so sicher fühlte sich die Überquerung noch nicht an. Die Gamaschen blieben von nun bis zum letzten Wandertag an.


                                Eigentlich ein ganz unscheinbare Überquerung

                                Hier der erste Råggejávrre-See auf 924 m.


                                Der See ist im Hintergrund zugefroren, rechts ist der Abfluss

                                Gerade frisch die Wegmarkierungen aufgenommen, tat ich mich schwer ihnen zu folgen. Bei größeren Schneefeldern die jetzt schon häufiger auftraten war es fast unmöglich auf der anderen Seite gegen das dunkle Gestein eine Markierung zu erkennen. Also musste ich schon 2-3 Mal das GPS zu Hilfe nehmen um mich neu zu orientieren. Aber letztlich war der Weg auch grundsätzlich klar, ging eigentlich eher darum zu steile Schneefelder zu vermeiden.




                                Nochmal ein Blick bis zu den Lofoten.

                                Und der zweite Råggejávrre-See auf 953m war natürlich auch zugefroren, ganz anders als in berniehh's Bildern 2013.


                                Jetzt ging es auf etwa 1030m Höhe den Bergkamm entlang, Abstiege meistens über Schneefelder wegen der östlich gelegenen Hänge, im Tal über einen mehr oder weniger starken Bach, den Aufstieg dann wieder über Gras- oder Steinhänge.




                                Warm war es (noch)!

                                Die Blicke über den Rago Nationalpark, nach Westen Richtung Lofoten oder einfach nur nach unten zum Litlverivatn machen diesen Weg einzigartig.




                                Ganz unten rechts ist noch die Brücke beim Seeausfluss zu erkennen.




                                Hier der Blick auf die Seen Sølvskardvatnan am Hauptweg durch den Rago NP. Im Hintergrund das Gletschergebiet um den Gaskacohkka.

                                Die Markierungen waren in der Regel gut zu finden (und eigentlich auch nebensächlich), schöne Flecken zogen aber die Blicke an.







                                Jetzt kam der Abstieg zu den kleinen Seen am Boatnjasroahtti auf 930m Höhe. Im weiteren Verlauf sind die Gipfel des Litlrago und des Rago zu erkennen.






                                Problemlos war auch dieser Abfluss zu durchwaten.


                                Nochmal der Litlverivatn ist ganzer Schönheit.




                                Am Seeende muss irgendwo die Hütte liegen, die mit einem Boot erreichbar ist, ich konnte sie aber nicht erkennen. Man braucht aber einen Schlüssel, sagte mir ein Norweger auf dem Hauptwanderweg.

                                Jetzt ging es rauf auf den Boatnjastjåhkkå auf 1070m. Dort wurde zum ersten Mal der Blick nach Schweden eröffnet.


                                In der Bildmitte ist schwach der schwedische Virihaure zu erkennen.


                                Ein letzter Blick zurück zum Litlverivatnet



                                Die 100 Höhenmeter Abstieg runter zum Gletscher Flatkjölen waren nur noch Schneefelder mit weniger Gesteinrinnen durchzogen.





                                Jetzt tauchte der Blåmannnsisen-Gletscher auf, links mit dem Berg 1462. Er wird mich heute und morgen noch mehrfach faszinieren.




                                Flatkjølen und Blåamannsisen


                                Den Trinkwasserbedarf wollte ich jetzt nicht aus dem auftauenden See sondern aus den Bächen rechts stillen.





                                Weiter ging es durch endlose Schneeflächen ...




                                ... dem Virihaure entgegen ...


                                ... von Steinmännchen zu Steinmännchen ...


                                ... mal gut zu erkennen ...


                                ... und mal gar nicht.


                                Ein immer wieder faszinierender Blick auf den Blåmannsisen.

                                Lange hatte ich noch mit einer Besteigung des Rago geliebäugelt. Das wäre auch gegangen, aber dazu hätte ich entweder den Gletscher Ragojiegna überschreiten müssen (nicht bei dem Schnee!), oder von Südosten entlang der Grenze aufsteigen müssen. Aber nicht mehr an diesem Tag, dafür war ich zu kaputt und der Tag auch schon zu weit fortgeschritten, weil ich ja wieder hätte absteigen müssen um zu zelten. Hinter der schwedischen Grenze konnte ich im Tal wieder grüne Grasflächen erkennen! Zeltplätze, aber erst auf 800 m Höhe, also 500m unter dem Ragogipfel. Nein, die Entscheidung zum Ragogipfel verschiebe ich auf morgen.


                                Links jetzt auch schon der zweite große schwedische See Vastenjaure zu sehen



                                Der erste grüne Streifen kriegt mein Zelt, das wurde mir schnell klar. Aber bis exakt auf 800m Höhe ging es unverändert nur durch Schneefelder ...



                                Und so schlug ich hier nahe dem rauschenden Bach mein Zelt auf. Aber natürlich waren hier wieder Unmengen von Mücken, die ich den ganzen Tag nicht wirklich vermisst hatte. So versuchte ich, draussen mit Mückennetz über dem Kopf zu essen, aber das macht ja nicht wirklich Spaß. Also verzog ich mich zum zweiten Gang ins Zelt und schlief bald mit den Bildern dieses wunderbaren Tages ein.
                                Zuletzt geändert von vobo; 16.09.2017, 20:42. Grund: Rechtschreibung, falsche Links zu den Bildern ...

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                                • blackteah
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                                  • 22.05.2010
                                  • 777
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                                  #17
                                  AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                                  sehr schön dein Bericht und tolle Bilder

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                                  • evernorth
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                                    • 22.08.2010
                                    • 1828
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                                    #18
                                    AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                                    Ich entdecke da ein neues Zelt.
                                    Warst du zufrieden mit dem Stratospire 1? Wie bist du mit der asymmetrischen
                                    Liegefläche klargekommen?
                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                    • Borgman
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                                      • 22.05.2016
                                      • 724
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                                      #19
                                      AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                                      Fabelhafter Bericht und tolle Fotos! Der Bericht interessiert mich besonders, weil ich vor ungefähr 10 Jahren lange an einer Route von Hellemobotn zum Rago NP gebastelt habe. Bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

                                      Und die großartige Strecke hoch über dem Litlverivatnet war für mich auch ein absoluter Höhepunkt. Bin damals über Svenskhammaren nach Lappelva am Andkjelvatn abgestiegen, also die spärlich markierte Route bis zum westlichen Ende.

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                                      • vobo

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                                        • 01.04.2014
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                                        #20
                                        AW: [NO][SE] Rago, Hellemobotn, Røysvatn, Storå - mein spezieller Gränsleden 201

                                        Sonntag, 06.08. Donnerschlag

                                        Früh schien die Sonne und es wurde warm im Zelt. Ein Vorteil des Stratospire ist die mögliche Öffnung auf beiden Seiten, so dass schnell eine angenehme Temperatur im Zelt herrschte. Ansonsten werde ich in Deinem Testbericht Evernorth etwas zum Zelt anhängen: Nur kurz, ich bin super klar gekommen, es hat einen Sturm ausgehalten, aber auch Probleme mit der Innenzeltaufhängung gehabt.

                                        Nun stand die Frage der Ragobesteigung an. Während der Nacht wurde mir schon klar, dass ich nicht wieder 500 hm durch Schnee stapfen wollte, und das nur Schnee lag war klar, wenn man sich so umschaut ...


                                        die Kante im Hintergrund wäre es hoch gegangen ...

                                        Zurückblickend sieht man auch, dass wirklich genau bis 800 m Höhe Schnee lag:


                                        Hier kam ich gestern runter.

                                        Immer wieder schöne Blicke zum Blåmannsisen und über den Virihaure.





                                        Jetzt galt es erstmal durch die beiden Flusstäler Oarjep und Nuortap Gierisgåhpe am Hang des Rahkotjåhkkå entlang zu gehen. Jedesmal die Frage ob 800 m auf gleicher Höhe ins Tal reinlaufen und wieder raus oder halt gerade durch und 80 Höhenmeter runter und wieder raufklettern.


                                        Beim ersten Mal entschied ich mich für runtergehen durchs Schneefeld.


                                        Beim Nuortap Gierisgåhpe war der Taleinschnitt nicht so stark und ich hielt Höhe.

                                        Zur Abwechslung mal ein Nicht-Schnee-Klumpen :



                                        Viele Bäche flossen den Hang entlang und füllten den Virihaure.






                                        Der Snøtoppen im Hintergrund mit zwei Plüschohren .

                                        Jetzt erreichte ich den Ráhkojávrre - natürlich schneebedeckt ...



                                        Ich wollte am linken (westlichen) Seeufer entlang, aber das war zweimal recht mühselig. Einmal an der Stelle wo der markierte Pfad zum See 718 lang läuft und einmal noch ein Stück weiter.


                                        Diesen Zufluss zum Ráhkojávrre konnte ich seenah nicht überqueren ...


                                        ... und musste rund 500 m nach Westen leicht bergauf ausweichen.

                                        Völlig überraschend wollte mich meine Frau besuchen, doch der Hubschrauber konnte wegen des Schnees nicht landen, schaaaade


                                        Er flog wirklich über das Tal bis zum Vastenjaure und dann Richtung Staloluokta wieder zurück.

                                        Jetzt stand ich am Übergang zum See Rástesjávrásj, selbst dieser See (im Hintergrund!) auf 715 m Höhe war schneebedeckt, unglaublich.



                                        Sollte ich jetzt linksrum den weiteren Weg über die Schneefelder gehen (und dafür hinterher gleich auf der richtigen Seite des Abflusses sein) - oder rechts den deutlich kürzeren Weg über schon grüne Felder und teilweise offene Spalten?



                                        Ich entschied mich für rechts.


                                        Komme ich da rüber? Wenn man reinzoomt sieht man schon ein paar Querspalten.

                                        Und hatte Glück, es ging so gerade noch gut. Sonst wäre es doch bestimmt ein Kilometer Umweg geworden.




                                        Ein Blick zum Snøtoppen und dem häufiger begangenen Weg und der Schlechtwetteralternative zum Rago.


                                        Der Abfluss aus dem Rástesjávrásj.


                                        Schnee auf beiden Seiten des breiten und tiefen Baches, überquerbar war er hier nicht.

                                        Mir war klar dass der Fluss jetzt auf einen Canyon zulief, aber noch wollte ich wegen der zahlreichen Schneefelder nicht wieder aufsteigen.


                                        An der nächsten Linkskurve ging es steil bergab, und so richtig einfach zu besteigen sahen die Hänge auch nicht aus.


                                        Hier der Fluss vom Rastesvarre, durch das Schneefeld gerade noch einfach zu überqueren.

                                        An dieser Stelle wäre ein Ausstieg aus dem Canyon gut möglich gewesen, ich entschied mich aber dafür am Fluss zu gehen.


                                        Immerhin kein Schnee mehr ...


                                        ... dafür schon recht schräg am Hang


                                        Geschafft (Blick zurück nach oben)


                                        und Blick nach vorne.

                                        Jetzt wollte ich zeitnah noch vor der Renvarktarstuga den Guovddelisjåhkå furten, um von den zahlreichen weiteren Zuflüssen keinen weiteren Ärger zu bekommen. In den bisherigen Berichten wurden ja sowohl bei diesem als auch später beim Hurrejåhkå von keinen Schwierigkeiten berichtet, aber bei dem Schnee??? Die Furt klappte mit den Gamaschen auch recht problemlos an dieser Stelle knapp 1 km vor der Stuga.


                                        Oben rechts am Berghang war die Schlucht an der ich entlang kam.

                                        Jetzt trat erstmalig der Vastenjaure richtig ins Blickfeld.






                                        Renvaktarstuga bisher gänzlich ohne menschliches oder tierisches Leben.

                                        Plötzlich donnerte es hinter mir! Doch etwa Leben?!

                                        Ähhh, wieso das denn. Ja, um den Snøtoppen hinter mit waren immer ein paar Wolken, aber das war doch nichts. Und iiih, auch noch Regentropfen. Ich hatte gerade die beiden Flüsse vom Berg Guovddelistjåhkkå hinter mir und wollte noch frohgemut Richtung Vastenjaure ziehen, aber nun? Na gut, irgendwie kann man jetzt hier auch ein Zelt aufstellen, schön ist es aber nicht gerade . Grrr, und die Tropfen wurden ratzfatz doller. Doofes Ende für den Tag, halb fünf und im Regen im Zelt sitzen. Aber es donnert, also doch irgendwie gut so.

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