Neue Vorschriften für Mont Blanc-Begehungen

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  • Linard
    Erfahren
    • 30.08.2014
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    AW: Neue Vorschriften für Mont Blanc-Begehungen

    Und so auch:
    https://uploads.tapatalk-cdn.com/20190627/4b1f9faf3b9fce0f8d509f4f4559e0b4.jpg

    Scheinbar soll das Einlanden nun auch verboten werden:
    https://www.ledauphine.com/haute-savoie/2019/06/27/mont-blanc-des-gendarmes-vont-faire-de-la-prevention-aupres-des-parapentistes
    Solche Bilder sind der Sache halt auch nicht so dienlich:
    https://uploads.tapatalk-cdn.com/20190627/690211bcd3b4f278f821d801b0059231.jpg
    (Auch wenn Antoine Girard (auf dem Bild mit den Flip Flops) ein Top-Pilot ist und sicher mit anderen Schuhen geflogen und reingelandet ist (er hat ja 2016 den Broad Peak überflogen))
    Zuletzt geändert von Linard; 27.06.2019, 18:47.

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    • sudobringbeer
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      Administrator
      Fuchs
      • 20.05.2016
      • 2487
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      • Meine Reisen

      AW: Neue Vorschriften für Mont Blanc-Begehungen

      Zitat von Linard Beitrag anzeigen
      Und so auch:
      https://uploads.tapatalk-cdn.com/20190627/4b1f9faf3b9fce0f8d509f4f4559e0b4.jpg

      Scheinbar soll das Einlanden nun auch verboten werden:
      https://www.ledauphine.com/haute-savoie/2019/06/27/mont-blanc-des-gendarmes-vont-faire-de-la-prevention-aupres-des-parapentistes
      Solche Bilder sind der Sache halt auch nicht so dienlich:
      https://uploads.tapatalk-cdn.com/20190627/690211bcd3b4f278f821d801b0059231.jpg
      (Auch wenn Antoine Girard (auf dem Bild mit den Flip Flops) ein Top-Pilot ist und sicher mit anderen Schuhen geflogen und reingelandet ist (er hat ja 2016 den Broad Peak überflogen))
      ich beneide die Jungs ja sehr. Würde mich wirklich noch reizen das zu lernen um mir den nervigen Abstieg zu sparen. die 2-3 kg für einen leichten Schirm wären dann auch noch zu verkraften. Aber ja in der Form ist es nur eine Frage der Zeit bis was passiert und dann alle über einen Kamm geschert werden...

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      • Linard
        Erfahren
        • 30.08.2014
        • 290
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        AW: Neue Vorschriften für Mont Blanc-Begehungen

        Zitat von sudobringbeer Beitrag anzeigen
        .. Würde mich wirklich noch reizen das zu lernen um mir den nervigen Abstieg zu sparen. die 2-3 kg für einen leichten Schirm wären dann auch noch zu verkraften. ...
        Die Abstiegshilfe sollte man allerdings auch nicht überbewerten. Oft ist das Gelände ja auch gar nicht geeignet um mit einem Schirm zu starten oder der Wind passt nicht.

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        • Lampi
          Fuchs
          • 13.05.2003
          • 1776
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          AW: Neue Vorschriften für Mont Blanc-Begehungen

          Zitat von Linard Beitrag anzeigen
          1. Oft ist das Gelände ja auch gar nicht geeignet um mit einem Schirm zu starten
          oder
          2. der Wind passt nicht.
          Ersteres sollte sich mit Sicherheit feststellen lassen und letzteres ist eine kurzfristige Entscheidung.
          Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
          Auf Tour
          "Exclusiv Klettern mit der Sektion Breslau" bei Facebook. Mit Stuttgarts kleinster Sektion, kein Lärm, kein Anstehen, familiäres Umfeld!

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          • Linard
            Erfahren
            • 30.08.2014
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            AW: Neue Vorschriften für Mont Blanc-Begehungen

            Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
            Ersteres sollte sich mit Sicherheit feststellen lassen und letzteres ist eine kurzfristige Entscheidung.
            Mit den heutigen relativ guten Wetterprognosen lässt sich auch das Zweite meistens mit relativ guter Sicherheit voraussagen.

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            • Flachlandtiroler
              Freak
              Moderator
              Liebt das Forum
              • 14.03.2003
              • 28955
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              • Meine Reisen

              Aus einem aktuellen Tourenbericht:
              Zugangskontrolle
              Wir wurden direkt vor dem Boarding zum TMB (Tramway du Mont Blanc) am Bahnhof Le Fayet kontrolliert. Ausweise mussten wir nicht zeigen, der Kontrolleur hakte lediglich eine Liste mit den Namen der Personen, die an dem Tag eine Buchung hatten, ab. Vor dem Tête Rousse Gletscher steht ein Wachhäuschen der Brigade Blanche, wo bei unserem Abstieg ein Kontrollposten stand (morgens anscheinend nicht). Dort wurden auch tatsächlich unpassend gekleidete Personen weggewiesen. Ausrüstungskontrollen fanden keine statt, es gibt aber Hinweisschilder, die einem horrende Strafen androhen, falls man die dort aufgelisteten Gegenstände nicht dabeihat.
              Meine Reisen (Karte)

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              • Vegareve
                Freak

                Liebt das Forum
                • 19.08.2009
                • 14385
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                • Meine Reisen

                Man, bin ich froh, den Berg zu seinen guten (sprich, freien) Zeiten gemacht zu haben.
                "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                • Flachlandtiroler
                  Freak
                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 14.03.2003
                  • 28955
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                  • Meine Reisen

                  Es gibt ja noch die andere Seite

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_7993_montblanc.jpg
Ansichten: 535
Größe: 477,5 KB
ID: 3151674
                  Meine Reisen (Karte)

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                  • Spartaner
                    Alter Hase
                    • 24.01.2011
                    • 4760
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                    Man, bin ich froh, den Berg zu seinen guten (sprich, freien) Zeiten gemacht zu haben.
                    Ich auch!

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                    • Flachlandtiroler
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                      Liebt das Forum
                      • 14.03.2003
                      • 28955
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                      Man, bin ich froh, den Berg zu seinen guten (sprich, freien) Zeiten gemacht zu haben.
                      Hier!
                      Meine Reisen (Karte)

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                      • Schoenwettersportler
                        Erfahren
                        • 08.07.2016
                        • 427
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                        Interessant fand ich, dass sie zur "Vorbereitung" bzw. "Akklimatisation" für den Mt. Blanc Normalweg auf dem Finsteraarhorn war.

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                        • Vegareve
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                          Liebt das Forum
                          • 19.08.2009
                          • 14385
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                          Ja, so was ist heute nicht mehr denkbar. War echt klasse .
                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: P7033033_800.jpg
Ansichten: 483
Größe: 86,4 KB
ID: 3151686
                          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                          • Flachlandtiroler
                            Freak
                            Moderator
                            Liebt das Forum
                            • 14.03.2003
                            • 28955
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            Zitat von Schoenwettersportler Beitrag anzeigen
                            Interessant fand ich, dass sie zur "Vorbereitung" bzw. "Akklimatisation" für den Mt. Blanc Normalweg auf dem Finsteraarhorn war.
                            Und der Autor hat auch noch reihenweise 3000er erwandert; sehr solide, gefällt!
                            Ich finde die Schilderungen insgesamt sehr ehrlich und auch wirklich hilfreich.
                            Sozusagen der Kontrapunkt zur Feierabendrunde

                            Spartaner Wir wollen Bilder sehen!
                            (Karohemden, Brust-Sitzgurte, Zwiegenähte und lila-orange Rucksäcke )
                            Meine Reisen (Karte)

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                            • nunatak

                              Alter Hase
                              • 09.07.2014
                              • 3428
                              • Privat

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                              Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                              Man, bin ich froh, den Berg zu seinen guten (sprich, freien) Zeiten gemacht zu haben.
                              Ich bin auch froh, dass ich den Berg noch in gutem Zustand genießen durfte. Ich war bescheidene 3x auf dem Mont Blanc, war jedes Mal beeindruckend schön. Das erste Mal als Skitour von der Grand Mulets-Hütte aus, dann im Sommer über Montblanc du Tacul und Mont Maudit und beim letzten Mal über die Aiguille Bionnassay.




                              War allerdings viel los damals, z.T. mit Stau am Gipfelgrat, nur beim letzten Mal Glück gehabt, da waren kaum Leute unterwegs.



                              Niederschlag gab's damals beim Abstieg auch mitten im Sommer, sogar etwas mehr als man sich vom Gipfel aus gewünscht hätte


                              Zumindest von der Orientierung sehr einfach geht es über die Aiguille Bionnassay, einfach immer dem Grat nach. Vom Tal aus waren wir am 4. Tag der Traverse Royale auf dem Gipfel.​


                              ​Auch ganz nett: Der Blick von der anderen Talseite aus beim Klettern

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                              • Spartaner
                                Alter Hase
                                • 24.01.2011
                                • 4760
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                                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                Spartaner Wir wollen Bilder sehen!
                                (Karohemden, Brust-Sitzgurte, Zwiegenähte und lila-orange Rucksäcke )
                                Nee, ganz so toll ausgerüstet waren wir nicht. Die rote Nylonjacke war ein Fundstück aus der Hohen Tatra Mitte der 70er Jahre. Die wollene "Sturmhaube" hat meine Oma gestrickt. Nur untenrum war alles relativ neu, so von Frühjahr 1990:

                                Mt Blanc 2. Sep 1992:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: MontBlanc19920902_IMG_20220905_144229.jpg
Ansichten: 470
Größe: 4,17 MB
ID: 3151703

                                Kommentar


                                • nunatak

                                  Alter Hase
                                  • 09.07.2014
                                  • 3428
                                  • Privat

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                                  Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen

                                  Nee, ganz so toll ausgerüstet waren wir nicht.
                                  Mt Blanc 2. Sep 1992:
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: MontBlanc19920902_IMG_20220905_144229.jpg
Ansichten: 470
Größe: 4,17 MB
ID: 3151703
                                  Seil noch traditionell ums Herz geknüpft?

                                  Kommentar


                                  • nunatak

                                    Alter Hase
                                    • 09.07.2014
                                    • 3428
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                                    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                                    Man, bin ich froh, den Berg zu seinen guten (sprich, freien) Zeiten gemacht zu haben.
                                    Ich sehe gerade, dass die Bilder, die ich eingespielt habe, nicht dargestellt wurden. Daher nun meine Erinnerungen nochmal mit Bildern, aber Achtung, die können noch Spuren von Schnee und Eis enthalten :

                                    Ich bin auch froh, dass ich den Berg noch in gutem Zustand genießen durfte. Ich war bescheidene 3x auf dem Mont Blanc, war jedes Mal beeindruckend schön. Das erste Mal als Skitour von der Grand Mulets-Hütte aus, dann im Sommer über Montblanc du Tacul und Mont Maudit und beim letzten Mal über die Aiguille Bionnassay.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSCN2541.JPG
Ansichten: 361
Größe: 818,5 KB
ID: 3151844


                                    War allerdings viel los damals, z.T. mit Stau am Gipfelgrat. Nur einmal Glück gehabt, als Ende Juni kaum Leute unterwegs waren.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSCN2529.JPG
Ansichten: 352
Größe: 481,6 KB
ID: 3151843

                                    Niederschlag konnte es damals beim Abstieg auch mitten im Sommer geben, sogar etwas mehr als man sich vom Gipfel aus gewünscht hätte

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSCN2355.JPG
Ansichten: 372
Größe: 532,6 KB
ID: 3151842

                                    Zumindest von der Orientierung sehr einfach geht es über die Aiguille Bionnassay, einfach immer dem Grat nach. Vom Tal aus waren wir am 4. Tag dieser Traverse Royale auf dem Gipfel.​

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Conny und Alex vor großer Kulisse.JPG
Ansichten: 363
Größe: 1,15 MB
ID: 3151845

                                    ​Auch ganz nett: Der Blick von der anderen Talseite aus beim Klettern

                                    Kommentar


                                    • Spartaner
                                      Alter Hase
                                      • 24.01.2011
                                      • 4760
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                                      • Meine Reisen

                                      Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                                      Seil noch traditionell ums Herz geknüpft?
                                      Kann mich nicht mehr erinnern, wie wir das genau gemacht haben. Sicherheit war bei mir noch nie oberste Priorität.

                                      Ich war 1992 eine Woche dienstlich in Barcelona, und auf Hin- und Rückweg haben wir uns zu dritt mit Privatauto jeweils eine Woche Zeit gelassen für Wanderungen und Besichtigungen. Für uns war das damals das erste Mal in Frankreich und Spanien.

                                      Auf dem Hinweg sind wir ein paar Tage in den Pyrenäen wandern gewesen, auf den Pico de Aneto, und auf dem Rückweg sind wir auf den Mt Blanc. Im damaligen, nicht von mir geschriebenen Reisebericht liest sich das so: " ... Chamonix. Wir fuhren zum Stadtrand und stellten dort unser Auto ab. .... Da wir unsere Schneegamaschen zu Hause gelassen hatten, wurden erst mal die Sportläden abgeklappert. ... Jetzt hieß es noch irgendeine Wegbeschreibung in Bezug auf den Gipfelsturm aufzugabeln. In den vielen Geschäften, ob Buchläden oder Sportläden, hatten wir wenig Glück. Lediglich eine recht gute Karte fanden wir. In dem Bergführerbüro hatten wir dann mehr Erfolg. Hier wurde uns der Aufstieg von der französischen Seite her, aus einem deutschsprachigen Buch kopiert. So schwer hörte sich das alles gar nicht an. Jetzt noch einen Blick auf die Wetteranzeige, welche vor der Tür an einem Brett ausgehängt worden war und unser Entschluss stand fest. Gleich morgen früh wollten wir aufsteigen. Für den Mittwoch war gutes Wetter angesagt und da wollten wir auf dem Gipfel stehen."
                                      Dazu muss man wissen, auf dem Hinweg in die Alpen sind wir noch durch extreme Unwetter gefahren, die Wetterlage war nicht besonders stabil.

                                      Weiter im Bericht: "Von Felsen zu Felsen laufend erreichten wir dann die Baraque Forestière des Rognes bei 2768m. In diesem Steinhaus hatten sich mehrere Tschechen häuslich niedergelassen. Sie warteten auf besseres Wetter und warnten uns vor dem weiteren Aufstieg. Es sei viel zu stürmisch. Da hier unten wenig Wind herrschte, gaben wir auf ihr Gerede nicht allzu viel und marschierten nach einer kurzen Verschnaufpause weiter.
                                      Als wir dann den Sattel erreichten, worauf unser heutiges Nachtquartier stand, begann es langsam ungemütlich zu werden. Umso höher wir kamen, umso stürmischer wurde es. Zuletzt bewegte ich mich sogar auf allen Vieren vorwärts. Einmal konnte ich mich gerade noch flach auf den Bauch fallen lassen und mit den Händen krampfhaft am Felsen festhalten. Es hätte mich sonst unweigerlich in die Tiefe gefegt. Der Weg führte immer in Serpentinen und in luftiger Höhe am Hang entlang. Peter war es wohl ähnlich mir ergangen, erzählte er mir später. Der Wind nahm einem sogar teilweise den Atem.
                                      Im Schneckentempo näherten wir uns der Sattelhöhe. Oben angekommen trennte uns von unserem Quartier, dem Refuge de Tête Rousse 3167m hoch, nur noch ca 200 m Schneefeld. Da wir nicht wussten, wie dieser Schnee beschaffen war, beschlossen wir lieber unsere Steigeisen anzuschnallen. Als ich gerade den Rucksack absetzen wollte, erfasste mich eine Windböe und schleuderte mich auf einen spitzen Stein. Sowohl meine nagelneue Hose als auch mein rechter Oberschenkel bekamen ein tiefes Loch. Zusätzlich schrammte ich mir noch den linken Unterarm auf. Das Loch im Bein entpuppte sich dann als eine tiefe und stark blutende Fleischwunde. Na, da war ich doch wieder bergfit.
                                      Michael hat es ebenfalls umgeworfen, er war aber glimpflich bei weggekommen.
                                      Da half aber alles nichts, über das Schneefeld mussten wir, drüben winkte die Hütte. Mit den Steigeisen an den Füßen ging es recht einfach. Sie waren auch nötig gewesen, da der Schnee teilweise stark vereist war. …

                                      [abends weiter im Refuge de Tête Rousse]… wurde es vor der Haustür dunkler und dunkler. Plötzlich zuckten Blitze durch die Fensterscheiben und es grollte mächtig. Dazu gesellte sich dann noch das Geräusch heftigen Regens. Dieser verwandelte sich später in Schnee. Das Unwetter konnte man vom Fenster aus wirklich gut sehen. Die Hütte stand sehr exponiert am Rande eines Felsabhanges und bei Sonne konnte man bis tief in das Tal hinunter blicken. Jetzt erhellten immer wiederkehrende Blitze die Landschaft. Das kann ja morgen heiter werden. Hoffentlich legt sich das Unwetter. …
                                      Kurz vor dem Schlafengehen besuchte ich dann noch das Klo. Dieses lag außerhalb des Hauses und war sehr schwierig zu erreichen, da der Schnee sehr glatt und der Weg recht steil war. Irgendwie schaffte ich es dann aber doch und musste im Gegensatz zu Michael des Nachts nicht mehr raus. Er berichtete mir später, dass sich das Unwetter zu einem richtigen Orkan ausgewachsen und er es sogar ein wenig mit der Angst zu tun bekommen hatte, als er nachts raus musste und ihm der Schneesturm den Atem verschlug.

                                      Dienstag 1.9. - zum Refuge de l'Aiguille du Goûter 3817m
                                      Am Morgen war von dem nächtlichen Spuk nichts mehr zu merken. Strahlender Sonnenschein über uns und ein sauberes weißes Schneefeld vor uns. Keine Spuren waren mehr darauf zu erkennen. Der gestrige Sturm hatte alles zugedeckt. Wir liefen dann zwar als erste los, kamen aber so ziemlich als letzte oben an. Da keine Spuren zu sehen waren mussten wir spuren. Da weder Michael noch Peter den Weg genau kannten, ließen wir dann aber doch andere vorlaufen. …. Wir marschierten also immer brav bis durch kniehohen Schnee im Gänsemarsch hinter Steffen her. …..

                                      Mittwoch 2.9. - Gipfelbesteigung des Mont Blanc 4808m
                                      [im Refuge de l'Aiguille du Goûter] Zeitig, nämlich gegen 2 Uhr am Morgen, flackerte Licht auf. Mit dem Licht begann ein geschäftiges Treiben um uns herum. Da wurde geschnarcht, da gegessen und da die Schuhe angezogen. Der ganze Spuk war um 3 Uhr fast vorbei, da ging das Licht auch wieder aus. Wir hatten uns in der Zwischenzeit auch zurecht gemacht. Ich wollte es wenigstens versuchen. Da wir keine Kopflampen hatten, wollten wir eigentlich erst mit der anbrechenden Dämmerung losgehen. Michael hatte aber kein Sitzfleisch mehr und so versuchten wir es mit einer Taschenlampe. Auf den Kili hatte das auch genügt. Hier war es aber doch bedeutend dunkler als dort. Zum Glück hatten die Massen vor uns gut gespurt. Außerdem sahen wir sie ja noch. Gleich einer Glühwürmchenkette wanderten sie vor uns her. Es sah toll aus, wie da aus dem Nichts und in dieser Höhe so viele Lichter herkamen. Unter uns im Tal konnte man sogar die Lichter einer Ortschaft deutlich erkennen. Herrlicher konnte es eigentlich nicht sein. …. Ein Glück nur dass es dunkel war, so dass ich nicht sehen konnte, wohin wir liefen und wie steil der Weg war. … Mit der aufkommenden Dämmerung verspürte ich immer weniger Lust zum weiterwandern. Auch konnte ich meine Zehen kaum mehr bewegen. Ich bekam Angst, dass ich sie mir in meinen Leichtwanderschuhen erfriere. Ein Bekannter von mir hatte dieses vor Jahren im Rilagebirge geschafft…. Seine Unvernunft hatte er mit dem großen Zeh zu bezahlen gehabt. Ein gleiches Schicksal wollte ich nicht teilen.
                                      Plötzlich endete der Weg bergaufzu, es sollte wieder ganz schön abwärts gehen, so ca 40 Meter. Genau am gegenüberliegenden Hang stand eine Blechbaracke [Refuge Vallot?]. Bis dahin hatte ich eigentlich noch hinwandern wollen. Da es zuerst aber abwärts gehen sollte, beschloss ich gleich zurückzukehren. Während meine Männer weiter aufstiegen marschierte ich zurück [zum Refuge de l'Aiguille du Goûter]….”. Ihr ging es auch wegen der Höhe nicht gut und wartete auf uns.
                                      Weiter heißt es in ihrem Bericht:
                                      “Heute herrschte wie vorausgesagt wunderbares Wetter. Es regte sich so gut wie kein Windchen und über allem strahlte ein azurblauer Himmel, fast ohne jede Wolke. Ein besseres Wetter für die Gipfelbesteigung hätte man sich gar nicht aussuchen können. …

                                      So gegen 12 Uhr trudelten meine Männer mit roten Köpfen bei mir ein. Sie hatten den Gipfel geschafft und eine wahnsinnig gute Sicht gehabt. Angeblich bis zu 300 km Sichtweite soll gewesen sein. Die roten Köpfe hatten sie sich durch die Sonne eingehandelt. Sonnenschutzcreme hatten wir so gut wie keine mit dabei. Als wir unsere Rucksäcke gepackt hatten, hatten wir alles unnütze Zeug ausgeladen. Dabei befand sich leider auch fälschlicherweise diese Creme. ….
                                      Nach einer kurzen Rast marschierten wir zu der unteren Hütte ab. Diesmal gingen wir ohne Seil, obwohl es bestimmt nicht minder gefährlich war als gestern. Der Schnee war teilweise weggetaut oder hatte sich in eine rutschig breiige Masse verwandelt. Das große Schneefeld vor der unteren Hütte, welches gestern noch so sauber war, sah richtig durchsiebt aus, als wären lauter Maden auf ihm entlang gerobbt. Wir rutschten auch nicht die offiziellen Wege da hinunter. Plötzlich löste sich weit vor uns eine Lawine. Laut rauschend riss sie dreckigen Schnee und etliche Tonnen Gestein mit sich zu Tale. So etwas hätte uns also auch in der bewussten Rinne blühen können.
                                      Unten im Refuge de Tête Rousse angekommen, mussten wir feststellen, dass es hier ganz schön voll war. Da blieben uns nur noch äußerst beengte Schlafplätze im Zwischengeschoss des Schankraumes übrig. Ehe sich nun die einzelnen Wandersleute in ihre Schlafkojen verzogen hatten, dauerte es so eine ganze Weile. Einschlafen konnte ich dann aber trotzdem noch nicht, es war einfach zu eng.
                                      Gegen Mitternacht wurde es wieder lebhaft um uns herum. Die, welche heute noch den Gipfel erklimmen wollten, gingen in die Spur. Das Wetter hatte übrigens wieder umgeschlagen. Draußen herrschte ein ganz schöner Sturm. Wir hörten es von unseren Schlafplätzen laut um die Hausecken pfeifen. Sie ließen sich davon aber nicht abschrecken und wanderten eine Stunde später bergauf.
                                      Uff, endlich gab es genügend Platz. Zusammen mit Michael ging ich in den eigentlichen Schlafraum. Hier konnten wir uns aussuchen, ob wir oben oder unten schlafen wollten. Auswahl hatten wir genügend. Jetzt schlief ich auch ungestört durch Bein- bzw Armknüffe bis zum Morgengrauen durch.

                                      Donnerstag 3.9.1992 - von Chamonix bis nach Berlin
                                      Ein trüber Tag blickte durch die Fensterscheiben zu uns rein. Na, uns machte das nicht mehr viel aus, wir waren ja auf dem Rückweg. Da der Weg runterzu gerade im Abtauen begriffen war, war es ganz schön glatt. Einmal konnte ich mich nicht mehr auf den Füßen halten und rutschte, zum Glück nur ein wenig, auf meinem Sitzfleisch talabwärts. Bis zur Seilbahnstation ging es ansonsten gut, aber dann setzte Nieselregen ein, der sich immer mehr verstärkte. …
                                      Unten herrschte auch kein besseres Wetter und so beschlossen wir heimwärts zu fahren. Es war gegen 12 Uhr. Bei Regen fuhren wir ab und mit Sonnenschein ging es durch die Schweiz …
                                      Gegen 3 Uhr am Morgen waren wir dann zu Hause.”

                                      Soweit meine Auszüge aus dem Reisebericht damals. Und ganz zum Schluss gibt es noch ein Bild des 3. Mannes. Man achte auf das Seil ….

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Name: MontblancGipfelPeter_IMG_20220906_103042k.jpg
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                                      • Flachlandtiroler
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                                        Moderator
                                        Liebt das Forum
                                        • 14.03.2003
                                        • 28955
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                        Spartaner Wir wollen Bilder sehen!
                                        (Karohemden, Brust-Sitzgurte, Zwiegenähte und lila-orange Rucksäcke )
                                        Ich sehe meine Erwartungen satt übererfüllt
                                        Herzlichen Dank für die Schilderung!
                                        Meine Reisen (Karte)

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                                          Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                          Zuletzt bewegte ich mich sogar auf allen Vieren vorwärts. Einmal konnte ich mich gerade noch flach auf den Bauch fallen lassen und mit den Händen krampfhaft am Felsen festhalten. Es hätte mich sonst unweigerlich in die Tiefe gefegt.
                                          Das kommt mir bekannt vor. So erging es uns in der Nähe der Britanniahütte.
                                          Ich versuchte die Türe eines Geräteschuppens Nähe Felskinn zu erreichen, um im Inneren windschutz zu bekommen. Dazu musste ich 6-8 Stufen einer Treffe "erklimmen". Stehend hätte es mich weggeweht. Ich hilt mich deshalb an der Seite der Treppenstufen fest. Die Tür war natürlich zu. Am nächsten tag hatten wir erfahren, dass die Messstation vom Lift 165km/h gemessen hatte!

                                          Stehen nicht möglich, wegen Wind!
                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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