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Mitreisende | |
Region/Kontinent: Nordeuropa
Reisezeit: 11.7 - 27.7.2017
Prolog:
Rauch und Bierdunst mäandern um den unerschöpflichen Zapfhahn und hüllen die Kneipe in einen Schleier nächtlicher Anrüchigkeit. Die Wärme der vielen Körper steigert die Raumtemperatur ins Unerträgliche. Die klirrende Musik und die vielen Stimmen dröhnen und betäuben die Sinne. Die trockene Kehle beträuft goldener Hopfensaft. Draußen trommeln dicke Regentropfen an die Scheibe der Kneipe. Des Treibens überdrüßig gehe ich vor die Tür um die Frische der feuchten Luft zu spüren. Dunkle Wolken bewerfen mich mit einem nasskühlen Schrapnell aus Wassertropfen. Ich halte inne und beobachte das Peitschen des Regens. Sehnsucht und Melancholie befallen einen stets in der Schwärze der Nacht wenn die Dunkelheit die Sinne auf das Wesentliche beschränkt. Das Toben des Wetters wandelt sich in dröhnend, pfeifende Dudelsackklänge. Fernweh...
Heuer sollte ich meine alte Bekannte Caledonia wiedersehen und Martin, der schon letztes Jahr in Norwegen dabei war, schloss sich auch dieses Mal an. Da mir die meisten Gebiete durch meine vorherigen Aufenthalte in Schottland schon geläufig waren, stückelte ich mir eine Route, die Neues versprechen sollte, zusammen. 14 Tage haben wir zum Wandern zur Verfügung. Wir haben uns zu Beginn einen Abstecher in die Cairngorms vorgenommen. Von Blair Atholl nach Aviemore und danach eine Durchquerung der Monadhliath Mountains Richtung Fort Augustus. Über die Monadhliath Mountains findet man kaum Informationen im Netz. Dieser Umstand steigerte meine Neugier und Entdeckerlust. Danach ein Autostopp zum Loch Cluanie und von dort über das Glen Affric Richtung Loch Cruoshie. Weiters über Strathcarron ins Glen Torridon um dort das Beinn Eighe Massiv zu umrunden und letztendlich nach Kinlochewe zu gelangen. Den Abschnitt um Beinn Eighe hatte ich vor mehreren Jahren als ich den Cape Wrath Trail ging aufgrund von schlechten Wetters ausgelassen. Dies sollte nun nachgeholt werden. Für die restlichen Tage hatten wir verschiedene Pläne die ich hier nicht ausführen werde, da sowieso vieles anders als geplant kam.
Bahnstation von Blair Atholl: Ausgangspunkt unserer Reise
Schottisches Wetter wie es im Buche steht bereitet uns einen feuchtfröhlichen Empfang am Flughafen von Edinburgh. Per Flughafenbus geht es zur Waverley Station inmitten der Stadt. Meine innere Karte navigiert uns in die Rose Street um Gas zu kaufen. Blöderweise finde ich den Tiso nicht mehr; dürfte wohl nicht mehr existieren. Da die Dichte von Outdoorläden in schottischen Städten sehr hoch ist müssen wir nicht lange nach einem suchen. Wir tätigen die letzten Einkäufe und begeben uns sogleich zum Zug nach Blair Atholl.
Der Zug rollt durch die Lowlands auf denen die Wolken ein Bühnenspiel aus Licht und Schatten inszenieren. Das Wetter besserte sich umso weiter wir in den Norden brettern. Martin nickt immer wieder ein. Wir haben die letzte Nacht am Flughafen in Bratislava verbracht und nicht geschlafen. Nach wenigen Stunden hält der Zug in Blair Atholl.
„Down by the Tummel, or banks of the Garry?“; Nein, entlang des River Tilt. Die ersten Kilometer haben es gleich in sich. Wir steigen viele, steile Höhenmeter hinauf zum Pfad ins Glen Tilt. Oben werden wir sogleich von einem Regenschauer begrüßt. Dunkle Wolken hängen über dem Tal – wir wandern genau dort hinein. Für den heutigen Tag haben wir uns eigentlich kein Wegziel vorgegeben. White Bridge war heute ohnehin nicht mehr zu erreichen. Wir wandern dann doch noch 14 Kilometer bis wir an einer geeigneten Stelle am Fluss unser Lager aufschlagen. Wir waren ziemlich geschafft. Womöglich auch wegen des Schlafmangels. Im Zelt bemerke ich, dass ich die Distanzen unserer Cairngorms Tour möglicherweise etwas unterschätzt habe.
Die nächsten 2 Tage gehen wir über White Bridge und Lairig Ghru hinüber nach Aviemore. Auf halber Strecke nach Aviemore rasten wir etwas länger. Martin legt sich erschöpft in eine windgeschützte Mulde. Schlafdefizit und die Kilometer des ersten Tages fordern nun ihren Tribut. Wie schon befürchtet hat mich die Klimaanlage des Flugzeugs leicht erkranken lassen. Ich dränge darauf weiterzugehen. Die letzten Kilometer stoppten wir alle 800 Meter. Müde und erschöpft kommen wir an der Straße an wo wir sogleich per Autostopp zum nächsten Campingplatz fahren.
Whiskey River?
Lairig Ghru
Eigentlich sollte es von hier weiter über die Monadhliath Mountains gehen. Martin hat sich aber am Folgetag noch nicht erholt und so beschließen wir uns per Zug nach Inverness in ein Hostel zu begeben. Ich fühle mich am nächsten Tag wieder topfit und ziehe alleine los. Von einem Sportladen Verkäufer erfahre ich, dass die Monadhliath Mountains ohnehin nicht allzu sehenwert wären.
So fahre ich mit dem Bus ans Loch Cluanie wo meine geplante Route ihre Fortsetzung fand. Natürlich regnet es wie ich mitten in der Pampa aus dem Bus aussteige und die Windböen rauschen, klassisch schottisch, horizontal in mein Gesicht. „Good luck, sir!“ ruft mir der joviale Busfahrer. Auf der Karte ist ein Weg eingezeichnet der zum Scottish Youth Hostel Alltbeithe führt. Der Pfad ist anfangs, wenn auch „boggy“, vorhanden, wandelt sich aber recht schnell in niedergedrücktes, wassertriefendes Gras. In meinen Stiefeln hat sich wieder eine beachtlich große Menge Wasser eingefunden. Das abgelegene Hostel ist natürlich brechend voll und so zelte ich, um dem starken Wind zu entgehen, hinter einer seiner Hütten- mit Genehmigung des Warden.
Kräftige Windböen peitschen Regen auf mein Zelt. Besser kann der Tag nicht starten. Getrocknet ist natürlich nichts, schon gar nicht die Schuhe. Nach kürzester Zeit stehen meine Stiefel wieder unter Wasser. Ich maschiere einen Pass hoch um ins Gleann a‘ Choilich zu gelangen. Das Wetter bessert sich leider nur unwesentlich. Die Flüsse und Bäche schwellen aufgrund des Regens zu beträchtlichen Größe an. Da meine Füße in den Stiefeln ohnehin auf Tauchstation sind, wate ich ohne sich auszuziehen einfach hindurch. Schlimmer wird‘s nicht! Eigentlich wollte ich den Pfad zum Loch Mhoicean gehen, dies wäre aber der längere Weg zur Bothy beim Loch Cruoshie gewesen. Aufgrund des Wetters entscheide ich mich für den Weg über den Killian Forest, den ich bereits vom Cape Wrath Trail kenne. Völlig durchnässt aber relativ guter Laune erreiche ich die Bothy. Endlich ins Trockene!
Sturmwinde peitschen in der Nacht über das Dach der Bothy. Auch der Morgen versprach keine Besserung. Ich entscheide mich nicht dem Cape Wrath Trail zu folgen sondern weiter nach Norden zum Loch Calavie zu gehen. Ich entsinnte mich der weglosen, mühsamen Kilometer entlang der Hänge, die der Cape Wrath Trail vorschrieb. An der Bendronaig Bothy angelangt öffnete sich urplötzlich die Wolkendecke und Sonnenstrahlen erwärmen meinen nasskalten Körper. So schnell kann‘s gehen. Nach ein paar Minuten war keine Wolke mehr in Sicht. Von einem Extrem ins andere. Jetzt machte mir die Sonne und die Hitze zu schaffen.
[I]Strathcarron[/]
Damals waren die Wettergötter nicht an meiner Seite und ich konnte den Beinn Eighe Massiv nicht umrunden sondern lief über die Straße nach Kinlochewe. Dieses Stück wollte ich nun nachholen. Ein schöner Pfad führt hinauf zur Triple Buttress. Von dort trete ich die weglose Umrundung an den Hängen des Ruadh-stac Mhór an. Die Sonne brennt mir unaufhörlich in den Nacken und ich bahne mir den Weg über die moosbewachsenen Steinhaufen. Es schien als würde ich kaum voran kommen. Nach mehreren Kilometern stoße ich auf endlich wieder auf einen Pfad der mich hinunter nach Kinlochewe bringt. Mit letzter Kraft, immerhin hatte ich über 30 Kilometer hinter mir, komme ich an die Pforten des Camping Platzes.
Zurückgelegtes, wegloses Gelände entlang der Hänge
Gezwungener Maßen gönnte ich mir einen Erholungstag in Kinlochewe. Busse fahren nur alle paar Tage. Da ich früher als geplant in Kinlochewe angekommen bin überlegte ich, was ich denn mit den restlichen Tagen anfangen würde. Da ich sowieso in den Süden muss entschließe ich mich den West Highland Way zu gehen. Später fahre ich über Inverness nach Fort William wo ich meine Reserven auffühle. Ich kaufe noch einen Reiseführer für den WHW und los geht‘s.
Die Freude verging mir recht schnell in den ersten Tagen. Zu viele Menschen sind hier unterwegs, zu viel Zivilisation in Form von Straßen, Ortschaften und Strommasten. Im Rannoch Moor pflanzten sich abends, relativ weit vom Weg, mind. 4 andere Zelte äußerst nah an mein eigenes. Das gab mir den Rest und die Zeit wurde ohnehin auch knapp. Am Loch Lomond angekommen, entscheide ich per Fähre hinüber nach Ardlui zu fahren um den Zug nach Glasgow zu nehmen. Nie wieder WHW!
Reisezeit: 11.7 - 27.7.2017
Prolog:
Rauch und Bierdunst mäandern um den unerschöpflichen Zapfhahn und hüllen die Kneipe in einen Schleier nächtlicher Anrüchigkeit. Die Wärme der vielen Körper steigert die Raumtemperatur ins Unerträgliche. Die klirrende Musik und die vielen Stimmen dröhnen und betäuben die Sinne. Die trockene Kehle beträuft goldener Hopfensaft. Draußen trommeln dicke Regentropfen an die Scheibe der Kneipe. Des Treibens überdrüßig gehe ich vor die Tür um die Frische der feuchten Luft zu spüren. Dunkle Wolken bewerfen mich mit einem nasskühlen Schrapnell aus Wassertropfen. Ich halte inne und beobachte das Peitschen des Regens. Sehnsucht und Melancholie befallen einen stets in der Schwärze der Nacht wenn die Dunkelheit die Sinne auf das Wesentliche beschränkt. Das Toben des Wetters wandelt sich in dröhnend, pfeifende Dudelsackklänge. Fernweh...
Heuer sollte ich meine alte Bekannte Caledonia wiedersehen und Martin, der schon letztes Jahr in Norwegen dabei war, schloss sich auch dieses Mal an. Da mir die meisten Gebiete durch meine vorherigen Aufenthalte in Schottland schon geläufig waren, stückelte ich mir eine Route, die Neues versprechen sollte, zusammen. 14 Tage haben wir zum Wandern zur Verfügung. Wir haben uns zu Beginn einen Abstecher in die Cairngorms vorgenommen. Von Blair Atholl nach Aviemore und danach eine Durchquerung der Monadhliath Mountains Richtung Fort Augustus. Über die Monadhliath Mountains findet man kaum Informationen im Netz. Dieser Umstand steigerte meine Neugier und Entdeckerlust. Danach ein Autostopp zum Loch Cluanie und von dort über das Glen Affric Richtung Loch Cruoshie. Weiters über Strathcarron ins Glen Torridon um dort das Beinn Eighe Massiv zu umrunden und letztendlich nach Kinlochewe zu gelangen. Den Abschnitt um Beinn Eighe hatte ich vor mehreren Jahren als ich den Cape Wrath Trail ging aufgrund von schlechten Wetters ausgelassen. Dies sollte nun nachgeholt werden. Für die restlichen Tage hatten wir verschiedene Pläne die ich hier nicht ausführen werde, da sowieso vieles anders als geplant kam.
Bahnstation von Blair Atholl: Ausgangspunkt unserer Reise
Schottisches Wetter wie es im Buche steht bereitet uns einen feuchtfröhlichen Empfang am Flughafen von Edinburgh. Per Flughafenbus geht es zur Waverley Station inmitten der Stadt. Meine innere Karte navigiert uns in die Rose Street um Gas zu kaufen. Blöderweise finde ich den Tiso nicht mehr; dürfte wohl nicht mehr existieren. Da die Dichte von Outdoorläden in schottischen Städten sehr hoch ist müssen wir nicht lange nach einem suchen. Wir tätigen die letzten Einkäufe und begeben uns sogleich zum Zug nach Blair Atholl.
Der Zug rollt durch die Lowlands auf denen die Wolken ein Bühnenspiel aus Licht und Schatten inszenieren. Das Wetter besserte sich umso weiter wir in den Norden brettern. Martin nickt immer wieder ein. Wir haben die letzte Nacht am Flughafen in Bratislava verbracht und nicht geschlafen. Nach wenigen Stunden hält der Zug in Blair Atholl.
„Down by the Tummel, or banks of the Garry?“; Nein, entlang des River Tilt. Die ersten Kilometer haben es gleich in sich. Wir steigen viele, steile Höhenmeter hinauf zum Pfad ins Glen Tilt. Oben werden wir sogleich von einem Regenschauer begrüßt. Dunkle Wolken hängen über dem Tal – wir wandern genau dort hinein. Für den heutigen Tag haben wir uns eigentlich kein Wegziel vorgegeben. White Bridge war heute ohnehin nicht mehr zu erreichen. Wir wandern dann doch noch 14 Kilometer bis wir an einer geeigneten Stelle am Fluss unser Lager aufschlagen. Wir waren ziemlich geschafft. Womöglich auch wegen des Schlafmangels. Im Zelt bemerke ich, dass ich die Distanzen unserer Cairngorms Tour möglicherweise etwas unterschätzt habe.
Die nächsten 2 Tage gehen wir über White Bridge und Lairig Ghru hinüber nach Aviemore. Auf halber Strecke nach Aviemore rasten wir etwas länger. Martin legt sich erschöpft in eine windgeschützte Mulde. Schlafdefizit und die Kilometer des ersten Tages fordern nun ihren Tribut. Wie schon befürchtet hat mich die Klimaanlage des Flugzeugs leicht erkranken lassen. Ich dränge darauf weiterzugehen. Die letzten Kilometer stoppten wir alle 800 Meter. Müde und erschöpft kommen wir an der Straße an wo wir sogleich per Autostopp zum nächsten Campingplatz fahren.
Whiskey River?
Lairig Ghru
Eigentlich sollte es von hier weiter über die Monadhliath Mountains gehen. Martin hat sich aber am Folgetag noch nicht erholt und so beschließen wir uns per Zug nach Inverness in ein Hostel zu begeben. Ich fühle mich am nächsten Tag wieder topfit und ziehe alleine los. Von einem Sportladen Verkäufer erfahre ich, dass die Monadhliath Mountains ohnehin nicht allzu sehenwert wären.
So fahre ich mit dem Bus ans Loch Cluanie wo meine geplante Route ihre Fortsetzung fand. Natürlich regnet es wie ich mitten in der Pampa aus dem Bus aussteige und die Windböen rauschen, klassisch schottisch, horizontal in mein Gesicht. „Good luck, sir!“ ruft mir der joviale Busfahrer. Auf der Karte ist ein Weg eingezeichnet der zum Scottish Youth Hostel Alltbeithe führt. Der Pfad ist anfangs, wenn auch „boggy“, vorhanden, wandelt sich aber recht schnell in niedergedrücktes, wassertriefendes Gras. In meinen Stiefeln hat sich wieder eine beachtlich große Menge Wasser eingefunden. Das abgelegene Hostel ist natürlich brechend voll und so zelte ich, um dem starken Wind zu entgehen, hinter einer seiner Hütten- mit Genehmigung des Warden.
Kräftige Windböen peitschen Regen auf mein Zelt. Besser kann der Tag nicht starten. Getrocknet ist natürlich nichts, schon gar nicht die Schuhe. Nach kürzester Zeit stehen meine Stiefel wieder unter Wasser. Ich maschiere einen Pass hoch um ins Gleann a‘ Choilich zu gelangen. Das Wetter bessert sich leider nur unwesentlich. Die Flüsse und Bäche schwellen aufgrund des Regens zu beträchtlichen Größe an. Da meine Füße in den Stiefeln ohnehin auf Tauchstation sind, wate ich ohne sich auszuziehen einfach hindurch. Schlimmer wird‘s nicht! Eigentlich wollte ich den Pfad zum Loch Mhoicean gehen, dies wäre aber der längere Weg zur Bothy beim Loch Cruoshie gewesen. Aufgrund des Wetters entscheide ich mich für den Weg über den Killian Forest, den ich bereits vom Cape Wrath Trail kenne. Völlig durchnässt aber relativ guter Laune erreiche ich die Bothy. Endlich ins Trockene!
Sturmwinde peitschen in der Nacht über das Dach der Bothy. Auch der Morgen versprach keine Besserung. Ich entscheide mich nicht dem Cape Wrath Trail zu folgen sondern weiter nach Norden zum Loch Calavie zu gehen. Ich entsinnte mich der weglosen, mühsamen Kilometer entlang der Hänge, die der Cape Wrath Trail vorschrieb. An der Bendronaig Bothy angelangt öffnete sich urplötzlich die Wolkendecke und Sonnenstrahlen erwärmen meinen nasskalten Körper. So schnell kann‘s gehen. Nach ein paar Minuten war keine Wolke mehr in Sicht. Von einem Extrem ins andere. Jetzt machte mir die Sonne und die Hitze zu schaffen.
[I]Strathcarron[/]
Damals waren die Wettergötter nicht an meiner Seite und ich konnte den Beinn Eighe Massiv nicht umrunden sondern lief über die Straße nach Kinlochewe. Dieses Stück wollte ich nun nachholen. Ein schöner Pfad führt hinauf zur Triple Buttress. Von dort trete ich die weglose Umrundung an den Hängen des Ruadh-stac Mhór an. Die Sonne brennt mir unaufhörlich in den Nacken und ich bahne mir den Weg über die moosbewachsenen Steinhaufen. Es schien als würde ich kaum voran kommen. Nach mehreren Kilometern stoße ich auf endlich wieder auf einen Pfad der mich hinunter nach Kinlochewe bringt. Mit letzter Kraft, immerhin hatte ich über 30 Kilometer hinter mir, komme ich an die Pforten des Camping Platzes.
Zurückgelegtes, wegloses Gelände entlang der Hänge
Gezwungener Maßen gönnte ich mir einen Erholungstag in Kinlochewe. Busse fahren nur alle paar Tage. Da ich früher als geplant in Kinlochewe angekommen bin überlegte ich, was ich denn mit den restlichen Tagen anfangen würde. Da ich sowieso in den Süden muss entschließe ich mich den West Highland Way zu gehen. Später fahre ich über Inverness nach Fort William wo ich meine Reserven auffühle. Ich kaufe noch einen Reiseführer für den WHW und los geht‘s.
Die Freude verging mir recht schnell in den ersten Tagen. Zu viele Menschen sind hier unterwegs, zu viel Zivilisation in Form von Straßen, Ortschaften und Strommasten. Im Rannoch Moor pflanzten sich abends, relativ weit vom Weg, mind. 4 andere Zelte äußerst nah an mein eigenes. Das gab mir den Rest und die Zeit wurde ohnehin auch knapp. Am Loch Lomond angekommen, entscheide ich per Fähre hinüber nach Ardlui zu fahren um den Zug nach Glasgow zu nehmen. Nie wieder WHW!
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