[NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

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    Fuchs
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    #41
    AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
    Ich schreibe dann mal weiter.
    Au ja, au ja, fein!

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    • Antracis
      Fuchs
      • 29.05.2010
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      #42
      AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

      Thor schnarchte. Oder, wenn man es präziser beschreiben wollte, entströmten starke Böen dröhnend den haarigen Löchern seiner Nase, und erfüllten die gewaltige Halle mit dem Duft von billigem Met und einer Spur Knoblauch.

      Odin seufzte. Und dabei sollte man nun seine Arbeit machen. Aussichtlos. Genauso, wie Thor nach einem Saufgelage zu wecken. Und um die göttliche Ruhe war es bei der alten Schnarchnase dann stets geschehen. Er versuchte erneut, sich auf die Runen vor sich zu konzentrieren, musste aber einsehen, dass es bei dieser Lautstärke schlicht unmöglich war.

      Ein erneuter infernalischer Laut strömte aus Thors Nase hervor. Das Pochen in Odins Schläfen wurde wieder stärker. Um die göttliche Lärmbelastung machte man sich einfach auch zu wenig Gedanken. Ein achtbeiniges Pferd beispielsweise hielt man nur so lange für eine coole Sache, bis man mal mit Sleipnir über Kopfsteinpflaster geritten war.

      Er stöhnte leise auf. Allein die Erinnerung daran hallte, wie mit tausendfachem Echo, schmerzhaft durch seinen Kopf. Das war genauso nervig gewesen, wie das ständige Rabengekrächze. Aber zumindest hatte sich dieses Problem lösen lassen. Er schaute nachdenklich in die leeren ausdruckslosen Augen der ausgestopften Vögel an der Wand.

      Endlich Ruhe. Ja, wenn da nur nicht dieses Schnarchen wäre. Und wenn es mal beim Schnarchen bleiben würde. Wenn Thor im Tiefschlaf noch einen fahren lies, bebte ganz Asgard, und das Grollen war auch noch im letzten Winkel der Nordlande zu hören. Er grinste. Sich die Story mit Thors Hammer auszudenken, war wieder mal eine geniale Idee von ihm gewesen. Nein, erfolgreiche göttliche Herrschaft war kein Selbstläufer, sondern verlangte ständige Kreativität. Die dämlichen Menschen glaubten zwar schlicht alles, aber der Bedarf nach guten Geschichten war enorm. Und er, Odin, lieferte sie. Dagegen war die Wahrheit oft ernüchternd. Und nicht immer roch sie gut.

      Erneut versuchte er, sich zu konzentrieren.

      Thor schnarchte!

      Odin seufzte!

      Und dann...




      Tag 7 (23.07): Storvatnet - Valen


      "Hast Du den Donner gehört ?"

      In der Ferne grummelte es und dann setzt leichter Nieselregen ein. Es ist ein schwüler Morgen, an dem wir nach tiefem Schlaf, in wieder mal windloser Nacht, erwachen. Der Regen hört aber bereits nach kurzer Zeit auf und es beginnt, wieder heller zu werden.





      Wir frühstücken trotzdem im Zelt, kuscheln noch etwas und trödeln ziemlich herum. Irgendwie haben wir es nicht eilig, obwohl wir eigentlich heute etwas Strecke machen wollten, um uns ein kleines Polster herauszuarbeiten für die Hindernisse, die uns möglicherweise auf unserer Nord-Süd-Route noch bevorstehen. Gegen Mittag brechen wir auf und bewundern zunächst das zerklüftete Gelände mit dichter Vegetation, das jetzt vor uns liegt. Landschaftlich schöne, aber auch anstrengende, Stunden deuten sich an.





      Um ein Sumpfgebiet zu umgehen, passieren wir den kleinen See Sørtjønna an seinem östichen Ufer und furten einen Zufluss mit einem großartigen Wasserfall.





      Die Landschaft ist wunderschön, das Gelände aber schwierig. Die Sonne brennt mittlerweile wieder und es ist sehr schwül und viele kleine Hindernisse in Form von Felsen, Klüften und allerlei Gesträuch stellen sich uns in den Weg. Klar, dass die Insekten diesen Ort noch mehr lieben, wie wir.

      Und überall rauscht das Wasser hinab.





      Wir halten uns mehr in südöstliche Richtung, um einen vegetationsärmeren Rücken zu erreichen, aber das Ganze bleibt dennoch eine ziemliche Schinderei. Etwas erschöpft erreichen wir ein kleines Plateau und hier, so ab 500m, wird das Gelände auch wieder einfacher. Und wir haben eine grandiose Aussicht zurück auf die gestern und heute besuchten Seen.





      Nachdem wir eine kleine Felskuppe, die sich uns auf dem Plateau in den Weg stellt, auf westlicher Seite umklettert haben, stehen wir plötzlich in einem kuschligen kleinen Hochtal mit einem rauschenden Bächlein neben einer schönen kleinen Zeltwiese. Und wie wir da so, in der knallenden Sonne, auf einem lauschigen Felsen eine Pause machen und Nüsse knabbern, reift die Idee, hier zu bleiben. Zumal es ziemlich trocken und vegetationsarm ist und uns folglich nur wenig Insekten Gesellschaft leisten.

      Der Ort ist einfach wunderschön und wir haben die letzten 6 Tage nicht wenig getan, zudem waren die letzten 2 1/2 Stunden auch sehr anstrengend. Lieber also heute hier chillen und Kräfte für einen längeren Tag morgen sammeln.





      Unser Träger findet die Pausenidee ebenfalls gut und muss so auch nicht erst mit der Gewerkschaft drohen.





      Wir genießen die Sonne und schlemmen französische Salami und selbstgetrocknete Mangos.
      Später waschen wir einige Klamotten und bauen mittlerweile routiniert unsere ausgedehnte Lagerstätte auf.





      Den Abend verbringen wir mit Chillen und Aussicht genießen. Zwischendurch gibts noch leckeren Dorsch in Currysauce. Auch, wenn wir uns die Abende anders vorgestellt hatten, langweilig wurde es nie.





      Als später am Abend der Wind auffrischt, bauen wir kurzerhand das Tarp vom Sonnen- zum Windschutz aus und chillen weiter. Erst, als die Sonne gegen 22:30 weg ist, ziehen wir uns ins Zelt zurück.
      Zuletzt geändert von Antracis; 09.09.2017, 15:15.

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      • Antracis
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        • 29.05.2010
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        #43
        AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

        Tag 8 (24.07): Valen - Sirijordaksla - Litlskardvatnet - Måsskardelva


        Heute morgen wachen wir früh auf und haben dieses gewisse Kribbeln in uns, was stets einen besonderen Tourtag ankündigt. Es ist auch klar, dass es ein langer Tag werden wird, denn wir wollen möglichst zum südlichen Ende des Måsskardelva kommen, um eine gute Grundlage für die weitere Durchquerung des Parks zu haben.

        Der Nationalparkranger Carl Norberg hatte uns den Weg über den Litlskardvatnet als die "most scenic" Option beschrieben, was natürlich die Vorfreude steigerte. Andererseits ist die beste Route nicht unbedingt aus der Karte klar ersichtlich. Das es kein Zuckerschlecken werden wird, ist hingegen sicher - soweit können wir mittlerweile schon einschätzen, was uns hier erwartet. Vor allem aber haben wir über diesen Abschnitt keine Berichte finden können. Es ist also spannend und so starten wir auch, für unsere Verhältnisse, ziemlich früh schon um 10:30 Uhr.

        Zunächst steigen wir zu einem Ausläufer des Visttindan auf bis ca. 800m. Das Gelände ist erstaunlich gutmütig und den Ruhetag merken wir positiv in den Beinen. Das Wetter ist wieder mal prächtig.





        Wir sind raus aus der gröbsten Vegetationszone und freuen uns über relativ einfach zu begehende Platten.





        Allerdings brennt uns die Sonne bald erbarmungslos aufs Haupt. Das Ganze ist sehr anstrengend, belohnt werden wir aber mit großartigen Aussichten.





        Ab 700m warten wieder ausgedehnte Schneefelder und wir sind in der gleissenden Sonne froh über unsere Sonnenbrillen.





        Schließlich erreichen wir auf etwas über 800m den Kamm und können den Pass unterhalb des Vistmannen, wo man zu der Ebene der beiden Vistvatnet queren kann, inspizieren.





        Hier oben ist es recht angenehm. Da ein bisschen Wind geht, ist die knallende Sonne gut erträglich.





        Wir genießen den Anblick des Visttindan-Passes, direkt unterhalb der Vistkjerringa, mit 1239 der höchste Berg in Lomsdal-Visten.





        Im Nordosten können wir den Okstindan bewundern.





        Nach einer kurzen Riegelpause wartet nun der Abstieg nach Süden auf uns. Dort können wir schon die hohen Berge des östlichen Parks sehen, auf die wir schon gespannt sind.





        Nach Studium der Karte entscheiden wir uns, nicht direkt nach Süden abzusteigen, sondern einen östlichen Bogen zu schlagen, um die steileren Abschnitte oberhalb des Litlskardvatnet zu umgehen. Der Abstieg ist mit seinen vielen Stufen zunächst nicht einfach, aber mit sorgfältiger Routenwahl ist alles machbar. Und vor uns öffnen sich immer spektakulärere Aussichten.







        Schließlich laufen wir entlang des östlichen Gebirgszipfels auf einer schrägen Plattenebene. Die Platten sind, wie hier üblich, oft von schwarzen Flechten überzogen und bei Feuchte sehr glatt. Bei Regen würde ich definitiv eher weiter westlich halten, aber bei den trockenen Bedingungen kommen wir sehr flott voran.




        Auf den Platten genießt der eine oder andere Parkbewohner die Sonne noch mehr, als wir.





        Schließlich gelangen wir auf die südliche Seite des Gebirgszuges und der sich uns dann plötzlich bietende Ausblick auf den Litlskardvatnet lässt sich mit Worten nur unzureichend beschreiben. Der dunkelblaue See ist malerisch in die Felsen eingelassen und stürzt sich über eine Klippe als Wasserfall ins Tal. Definitiv einer der (vielen) Höhepunkte dieser Tour.





        Wir nutzen diesen wundervollen Ort erstmal zu einer ausgiebigen Mittagspause und legen Sonnencreme nach.





        So schön die Aussichten sind, sie zeigen auch die Probleme, die noch für heute vor uns liegen: Abstiege durch steileres Gebiet mit dichter Vegetation. Breite Flussläufe, die gequert werden müssen. Und entlang des Masskardelva ebenfalls schweres Gelände mit dichtem Gestrüpp. Die Bremsen feiern schon.

        Wir inspizieren zunächst aus der Ferne den Abfluss des Litlskardvatnet, den wir furten müssten und sind uns nicht sicher, ob das so ohne weiteres möglich. Zu Hause mit dem Foto und der Vergößerungsoption sieht das natürlich machbar aus und vermutlich wäre der Weg über den Kamm hinter dem Abfluss sogar zunächst einfacher gewesen (wobei es am Ende auch ziemlich steil runter ins Tal geht, was ich mit der dichten Vegetation auch nicht einfach einschätze!).





        Letztlich treffen wir die Entscheidung, unten im Tal zu furten, wo der Abfluss des Sees in die Velfjordskardelva mündet. Das sieht auf jeden Fall machbar aus und entlang des Flusses wirkt der Wald auch nicht allzu dicht.





        Der Abstieg zieht sich wegen diverser umgestürzter Bäume, ist aber gutmütiger als gedacht. Die Furt erweist sich auch als gut machbar.





        Die großen Kiesbänke mitten im Fluss erweisen sich als erfreulich insektenarmer Ort für eine sonnige Pause. Und wir verlieben uns spontan in diesen großartigen Fluss.





        Ausgeruht brechen wir dann zur etwas abenteuerlichen Wanderung entlang des Flusses auf. Anfangs geht das entlang des Ufers noch ganz gut.





        Allerdings wird das Ufer zunehmend steiler und dichter bewachsen.





        Zusammen mit den Insekten und der Hitze ist das eine ziemliche Schinderei. Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Ufer weniger steil, allerdings muss man einen recht wilden Zufluss furten, was aauch nicht einfach ausschaut. Gerade die Platten sind oft sehr glitschig und schlecht begehbar, gerade bei starker Strömung.





        Wir kämpfen uns weiter voran und werden immer wieder mit herrlichen Eindrücken des Flusses entschädigt.







        Zwischendurch müssen wir immer mal wieder felsige Abschnitte umgehen und gelangen weiter nach oben. Alternativ kann man sicher auch auf dem Hügelkamm laufen, allerdings muss man dann am Ende auch relativ steil absteigen. Wir entscheiden uns jedenfalls, nahe am Fluss zu wandern, was uns spektakuläre Eindrücke entlang der Stromschnellen und Wasserfälle beschehrt.







        Nachdem wir einen größeren Wasserfall erklommen haben, kommen wir (wie schon erwartet), ca. 400m vor dem Zufluss, der von Westen aus dem Baelkiesdurrie kommt, in einem engen Canyon nicht weiter und machen erstmal eine Pause, bevor wir anstrengend den Hügel am westlichen Ufer erklimmen. Es folgt ein eher einfacher Abstieg und der Zusammenfluss ist so weitläufig, dass die Furt keinerlei Probleme macht.







        Wieder nutzen wir die ausgedehnten Steinbänke zu einer längeren Pause. Mittlerweile sind schon ziemlich platt.





        Wir wollen aber noch weiter und das Tageslicht ausnutzen und rechnen jetzt auch nach und nach mit flacherem Gelände und, da wir flussauf- und talaufwärts wandern, mit weniger Vegetation. Tatsächlich bleibt das ein frommer Wunsch, denn zunächst wartet nicht selten manns- und frauhohes Dickicht auf uns, in dem wir uns mit teils üblen Bushwhacking vorwärts kämpfen müssen.





        Teilweise kommen wir wirklich quälend langsam voran und sind froh über jede Wildfährte, die sich findet. Schließlich folgen wir einem Dickicht-Tunnel, in dem tiefe Hufabdrücke von ihrem Erzeuger künden und treffen auch schließlich unseren ersten Elch.





        Der ist zum Glück nicht auf Stress aus und sucht das Weite. Ich muss zugeben, im Gebüsch selbst war mir etwas mulmig, denn da möchte ich nicht überraschend auf einen Elch treffen, der sich dann vielleicht in die Enge getrieben fühlt.

        Es ist mittlerweile schon ziemlich spät und wir beschließen, die nächste gute Zeltmöglichkeit zu nutzen. Wir sind ziemlich am Ende mit unseren Kräften und auch absolut gesättigt von Eindrücken. Allerdings wird das Gelände irgendwann tatsächlich etwas gutmütiger und das südliche Ende des Sapmedurrie kommt in Sicht.





        Wir finden schließlich eine schöne Zeltterasse oberhalb einiger Stromschnellen , am Knick des Flusses, und bauen erschöpft das Zelt auf.





        Als wir uns am Fluss waschen, gilt es, dicke Salzkrusten abzuspülen. Im Zelt feiern wir diesen tollen Tag mit Pasta Bolo, Schokopudding, Astronauteneis und einem kräftigen Schluck Laphroig. Anke schläft danach sofort ein, ich kämpfe noch mit zufallenden Augen, um ein paar Eindrücke ins Tagebuch zu schreiben, gebe auch irgendwann auf und träume nur noch von diesem tollen Tag.
        Zuletzt geändert von Antracis; 17.09.2017, 20:17.

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        • SouthWest
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          #44
          AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
          Allerdings brennt uns die Sonne bald erbarmungslos aufs Haupt.
          Oh nein, Ihr armen!

          Saucoole Tour, toller Bericht!

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          • Borgman
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            #45
            AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

            Danke für Deine genaue Beschreibung dieser spannenden Etappe, hatte mit der Strecke für 2015 auch geliebäugelt. Ich staune immer noch über Euer unfassbares Wetterglück und kann die Fortsetzung kaum erwarten.

            P.S. Was ist Astronauteneis? Meine Tochter hat dieses Jahr Schnee aus den Schneefeldern gekratzt und mit Lipton Eisteepulver verrührt, was ein überraschend befriedigendes Slush-Eis ergab...

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            • Antracis
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              #46
              AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

              Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen
              Oh nein, Ihr armen!

              Saucoole Tour, toller Bericht!
              Danke! Ich gebe zu, Jammern auf hohem Niveau.

              Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
              Danke für Deine genaue Beschreibung dieser spannenden Etappe, hatte mit der Strecke für 2015 auch geliebäugelt. Ich staune immer noch über Euer unfassbares Wetterglück und kann die Fortsetzung kaum erwarten.
              Das war definitiv einer der besonderen Tourtage, an die wir lange zurückdenken werden. Sehr anstrengend, aber wir haben soviel erlebt, dass es eigentlich für einen ganzen Urlaub ausgereicht hätte.

              P.S. Was ist Astronauteneis? Meine Tochter hat dieses Jahr Schnee aus den Schneefeldern gekratzt und mit Lipton Eisteepulver verrührt, was ein überraschend befriedigendes Slush-Eis ergab...
              Gefriergetrocknete Eis...urspünglich entwickelt für die Nasa...sagt zumindest die Werbung. Ist ganz nett, aber bei Hitze waren die Smoothies noch besser, da haben wir später wirklich auch Slush gemacht, als es eisiger wurde.

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              • Antracis
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                #47
                AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                Tag 9 (25.07): Måsskardelva - Måsskardvatnan - Elgviddvatnet


                Wieder treibt uns morgens knallende Sonne aus dem Zelt, Knallvær vom Feinsten. Es ist wirklich so extrem, dass wir kurz erwägen, schon am frühen Morgen das Tarp aufzubauen, behelfen uns dann aber mit der langsam knapp werdenden Sonnencreme.

                Beim ausgiebigen Frühstück genießen wir unseren Zeltplatz auf einer Terrasse über dem Måsskardelva.





                Heute starten wir wieder entspannt gegen Mittag. Dennoch begleiten uns Fragezeichen. Wir vermuten viel Schnee in den Bergen und müssen einige Ab- und Zuflüsse großer Seen furten. Die Angst, an einer dieser Stellen hängen zu bleiben, schwingt mit. Andererseits sind wir positiv gestimmt, dass es schon irgendwie werden wird. Zunächst geht es weiter nach Süden, zum Ende des Sapmedurrie, durch lichteres Gestrüpp. Und wie immer die letzten Tage, der Sonne entgegen.





                Das weitere Gelände ist eine wahre Wonne. Das Ende des Tals besteht aus weitläufigen Grasflächen. Wunderschön und vor allem kommen wir gut voran.








                Unser Tun bleibt nicht unbeobachtet, schließlich sind wir auf dem Weg zum Elgviddvatnet. And Big Elg is watching us.







                So schön das Szenario ist, es fließt auch viel Wasser und blockt immer mal wieder unseren Weg. Hier sammelt schließlich der Måsskardelva den Großteil seines Wassers. Die erste wirkliche Prüfung unserer Reise wird dann auch der Hauptzufluss, der sich aus den großen Schneefeldern des Måsskartinden speißt und, tief in eine Schlucht einschneidend, ein ernsthaftes Hinderniss darstellt.





                Man muss diesen Fluss zwar nicht zwangsläufig furten, die Alternative ist aber ein sehr steiler Aufstieg direkt nach Süden aus dem Talkessel, der obendrein durch viele Schneefelder erschwert ist und uns unnötig gefährlich erscheint. Wir wollen lieber flacheres Gelände am östlichen Ende des Tales zum Aufstieg nutzen, dazu müssen wir aber irgendwo über diesen Kameraden rüber. Sogar vermutlich zweimal, allerdings erwarten wir weiter oben im Gebirge keine hohen Schwierigkeiten.

                Wir versuchen also unser Glück an einer breiteren Stelle, mit zwar steilem, aber besser zugänglichem Ufer. Und die Breite nimmt dem Fluss doch einiges seiner Kraft, allerdings ist die Strömung in der Mitte schon sehr stark und bringt unsere Stöcke ordentlich zum vibrieren. Zum Glück ist der anspruchsvolle Teil nur sehr kurz.







                Am anderen Ufern machen wir erstmal eine verdiente Pause, ein bisschen aufregend war die Nummer schon. Dafür zeigt sich eine Elchkuh von ihrer besten Seite, die sich bestimmt amüsiert hat, wie zögernd wir uns angestellt haben.





                Dafür haben wir jetzt einen technisch einfachen Aufstieg am östlichen Hang vor uns und können die grandiose Aussicht zurück ins Sapmedurrie genießen.





                Oben angekommen müssen wir, wie schon befürchtet, nochmal über den Zufluss queren. Aber wie vermutet, ist es diesmal erheblich einfacher.





                Hier machen wir erstmal eine weitere Pause und nehmend staunend die andere Welt zur Kenntnis, in die wir nun eintreten. Hier oben ist alles schneebedeckt und oft gefroren. Stille breitet sich unter der knallenden Sonne aus, nur immer wieder unterbrochen von unzähligen Schmelzwasserflüssen.







                Die Schneeschmelze legt uns immer wieder interessante Hindernisse in den Weg. Oft müssen wir Unterspülungen ausweichen oder größere Wasserflächen umgehen. Etwas länger dauert der Abstieg an einer steilen Felskannte, der uns direkt an die Schmelzkante eines Schneefeldes führt.





                Schließlich kommen wir am, noch fast vollständig gefrorenen, östlichen Måsskardvatnet an. Bei absoluter Stille und diesem Wetter ein faszinierender Ort.





                Zeit für einen eiskalten Smoothie in passender Umgebung.





                Erfrischt geht es weiter. Ab sofort überwiegend über Schneefelder, weiterhin unter knallender Sonne, die noch vom Schnee verstärkt wird. Hier entsteht auch der Titel unseres Reiseberichtes: Die Marschrichtung lässt sich mittlerweile, trotz Lichtschutzfaktor 50, an unseren Armen ablesen.

                Aber natürlich ist die Laune großartig und so stapfen wir weiter behaarlich durch den Schnee.









                Schließlich stoßen wir, etwas überraschend, auf Steinmännchen, welche die Route zum Elgviddvatnet markieren. Das Gelände wird wieder plattig und wir kommen gut voran.





                Schließlich stehen wir auf dem Plateau oberhalb des mächtigen Elgviddvatnet. Der See ist gerade aufgetaut und in seiner Lage in den Bergen der absolute Hammer.





                Wir wollen zu seinem südöstlichen Ende und dort den Zufluss furten, also geht es weiter, quer über die Berge, immer den Steinmännchen nach.





                Etwas unglücklich gelangen wir in relativ steiles Gelände und sind zu bequem, nochmals aufzusteigen, was definitiv einfacher gewesen wäre. Schließlich können wir aber relativ bequem zum See absteigen.





                Der Zufluss des Elgviddvatnet erweist sich leider als problematisch. Bei näherer Betrachtung und Prüfung entscheiden wir, dass die Mischung aus starker Strömung und sehr rutschigen Platten für uns zu anspruchsvoll ist.





                Der Zufluss weitet sich nach Südosten zu mehreren Seen auf, also wandern wir, schon ziemlich platt, an deren Ufer entlang und haben schließlich an der zweiten Enge Glück. Hier finden wir einen breiten und ruhigen Abfluss, der sich gut durchwaten lässt. Am anderen Ufer wartet eine saftige trockene Wiese. Traumhafte Bedingungen zum Waschen und während direkt am Elgviddvatnet die Mücken nur so surrten, ist es hier viel weniger windgeschützt und somit einladend insektenarm. Kurze Zeit später steht unser Zelt und wir stärken uns mit leckerem Schinken.





                Später verziehen wir uns ins Zelt und genießen die untergehende Sonne und einen leckeren Nachtisch mit heißem Apfeldessert. Was für ein weiterer großartiger Tag.


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                • Sylvie
                  Erfahren
                  • 20.08.2015
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                  #48
                  AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                  Toll! Toll! Toll! Was für eine grandiose Tour. Ich bin wirklich beeindruckt!

                  Kommentar


                  • andrea2
                    Dauerbesucher
                    • 23.09.2010
                    • 940
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                    #49
                    AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                    Was für ein fantastischer Bericht. Sehr unterhaltsam geschrieben mit tollen Bildern. Vielen Dank!
                    Nachdem ich nun alles nachgeslesen hab, freue ich mich, dass noch ein paar Tage fehlen.

                    Bei DEM Wetter ist euch mein Neid gewiss, da wir so ziemlich das Gegenteil hatten und die Mücken selbst Anfang/Mitte September nach diversen Nachtfrösten nicht sterben wollten.

                    Gruß Andrea

                    Kommentar


                    • Antracis
                      Fuchs
                      • 29.05.2010
                      • 1280
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                      #50
                      AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                      Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                      Toll! Toll! Toll! Was für eine grandiose Tour. Ich bin wirklich beeindruckt!
                      Danke. Es hat halt auch alles gepasst. Fantastische, abwechslungsreiche Landschaft und extremes Wetterglück. Und die Planung war auch gut, wir waren immer ge-, aber nie überfordert.

                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

                      Bei DEM Wetter ist euch mein Neid gewiss, da wir so ziemlich das Gegenteil hatten und die Mücken selbst Anfang/Mitte September nach diversen Nachtfrösten nicht sterben wollten.

                      Gruß Andrea
                      Danke Andrea,

                      Das Wetter war ja in diesem Jahr wirklich nicht der Hit, wir haben wohl die einzige wirklich gute Periode abgepasst. Ich freue mich aber dennoch schon auf Deinen Bericht, auch wenn das Wetter nicht so dolle war.

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                      • Antracis
                        Fuchs
                        • 29.05.2010
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                        #51
                        AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                        Tag 10 (26.07): Elgviddvatnet - Nedre Jordbruvatnet


                        Wieder mal weckt uns die Sonne zu einem herrlichen Morgen am Elgviddvatnet. Umgebung und Wetter sind einfach traumhaft und so frühstücken wir erstmal ausführlich auf unserer schönen Wiese am Zufluss.





                        Obwohl heute eine längere Etappe ansteht, genießen wir zunächst nochmal die Sonne und studieren die Karte. Währenddessen lüften die Schlafsäcke. Ich glaube, noch nie hatten unsere Tüten auf einer Skandinavientour nach 10 Tagen noch soviel Loft.





                        Wir wollen heute bis zum Nedre Jordbruvatnet kommen. Der Plan ist, sich westlich an den Konturen des Jordbrufjellet zu orientieren und dann, wenn möglich, den Abfluss des Nedre Jordbruvatnets zu furten, womit wir dann hoffentlich die größten Hürden unserer Tour bewältigt hätten. Überhaupt schätzen wir den heutigen Tag nicht einfach ein und sind gespannt, was uns erwartet. Nach dem Eindruck von gestern dürften wir höhenmäßig direkt durch die laufende Schneeschmelze kommen und es ist viel Wasser zu queren.

                        Zunächst starten wir aber über verhältnismäßig einfaches, plattiges Gelände. Es ist heute etwas diesig und deshalb nicht ganz so heiss. Angenehm!





                        Die Sonne brennt dennoch und erwärmt freiliegendes Gestein. Wir sehen immer mal wieder Reste von kleineren Lawinenabgängen und schauen, dass wir unsere Route ein Stück von den Steilhängen weg halten.





                        Wir werfen noch einmal einen Blick zurück zum Elgviddvatnet, der uns so schöne Stunden schenkte.





                        Dann richten wir den Blick wieder nach vorne, das Gelände bleibt weiter gut zu gehen.





                        Natürlich sind immer mal wieder größere Wasserflächen zu umgehen, aber mittlerweile sind wir auch in der Mikronavigation ganz gut "eingelaufen" und vermeiden viele Schwierigkeiten schon durch vorausschauende Routenwahl. Schon interessant, wie man da im Laufe selbst so einer verhältnismäßig kurzen Tour dazu lernt. Und wenn man gerade so drüber nachdenkt, steht man meist vor dem nächsten üblen Hinderniss.


                        Hier ist die Schneeschmelze gerade größtenteils abgelaufen und die Natur bahnt sich zaghaft ihren Weg.





                        Mit zunehmender Höhe übernimmt der Schnee aber wieder das Regiment und wir stapfen fortan meist über ausgedehnte Schneefelder.





                        Mittlerweile ist das Wetter wieder bestens und wir genießen in einer Pause den Blick zurück bis zum Elgviddvatnet über das bisher bewältigte Terrain.





                        Dann stapfen wir munter weiter. Das ist teilweise nicht unanstrengend und wir sind froh über jede trockene Steinpassage, die sich als Abwechslung bietet.





                        Schließlich überqueren wir den Kamm und haben erstmal freie Sicht auf den, noch größtenteils zugefrorenen Øvre Jordbruvatnet. Umgeben von den noch verschneiten Bergen ist der Anblick einfach der Hammer.





                        Der Abschnitt entlang der westlichen Flanke des Jordbruvatnet ist zwar landschaftlich einer der reizvollsten der ganzen Tour, in der laufenden Schneeschmelze aber alles andere als einfach.


                        Oft müssen wir an der Trennlinie zwischen Schneefeldern und Seen balancieren...





                        ...teilweise gibt es auch ausgedehntere Kletterpartien, meist um unterspülte Schneebrücken oder andere Hindernisse zu umgehen, die uns nicht ganz geheuer sind.





                        Technisch ist das alles gut machbar, aber es kostet Zeit und Kraft. Wir sind mal wieder ziemlich platt.

                        Belohnt werden wir durch die Schönheiten, welche uns die Schneeschmelze bietet...





                        ...und immer wieder das tolle Dauerpanorama des Øvre Jordbruvatnet zu unserer Rechten.





                        Wir machen nochmal eine kurze Pause und genießen den Blick zurück.





                        Dann gehts weiter und schließlich sehen wir zum ersten Mal den, ebenfalls noch größtenteils gefrorenen Nedre Jordbruvatnet, unser heutiges Ziel.





                        Davor haben die Götter allerdings noch den Schweiß in Form einiger steiler Abstiege und vor allem des Querens einiger nicht kleiner Zuflüsse gesetzt.





                        Als härteste Nuss erweist sich, wie schon erwartet, der Abfluss des Nedre Jordbruvatnet. Wir suchen länger nach einer Stelle, wo es vielleicht gehen könnte. Ich teste die Strecke schließlich erstmal ohne Gepäck und in Unterhosen. Das Wasser reicht schon bis Mitte Oberschenkel und die Strömung ist nicht ohne. Ab und zu treibt dann auch noch eine Eisscholle vorbei, was es auch nicht einfacher macht.

                        Dennoch scheint es machbar. Mit Rucksack ist der Stand dann sogar noch besser, die Stöcke vibrieren ordentlich, aber schließlich bin ich drüben. Jetzt muss Anke noch rüber. Ich verzichte auf Foto und Film und betätige mich lieber als Strömungsbrecher und gemeinsam schaffen wir es dann auch. War aber definitiv die schwierigste Furt, die wir bisher gemacht haben. Leicht hatten wir es aber auch nicht erwartet. Jedenfalls freuen wir uns erstmal, dass damit die wohl größte Hürde geschafft ist und bestaunen den See.





                        Mittlerweile hat es sich zugezogen, was der Kulisse aber nicht schadet.





                        Die Suche nach einer geeigneten Zeltstelle dauert etwas länger, weil wir weder auf Schnee, noch auf Geröll zelten wollen. Schließlich finden wir aber die wohl einzige geeignete Stelle in der Gegend, die jemand mit einem Steinmännchen markiert hat. Der Boden ist ziemlich heringsfeindlich und ich muss bestimmt 4 Abspannpunkte mit Steinen improvisieren, bis der Tunnel schließlich stabil steht. Dann genießen wir die Reste von Pemmikan und Trekkingkeksen nebst der Aussicht auf den See.





                        Abends gibt es dann noch lecker Hähnchen Curry. Nachdem es zwischenzeitlich ziemlich kalt wurde und wir uns ins Zelt verzogen haben, wird es plötzlich wieder deutlich wärmer. Das verheisst ja nicht immer Gutes und da ist er auch: Der erste Regen seit 7 Tagen. Allerdings dauert er auch gerade mal 10 Minuten.
                        Zuletzt geändert von Antracis; 03.10.2017, 17:37.

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                        • Borgman
                          Dauerbesucher
                          • 22.05.2016
                          • 724
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                          #52
                          AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                          Fantastisch! Spannend! Elgviddvatnet und Øvre Jordbruvatnet sind ja beide hammermäßig schön. Und was 100 Höhenmeter doch für einen Unterschied machen können .

                          Auf den Abfluss des Nedre Jordbruvatnet war ich natürlich besonders gespannt, der lässt sich ja kaum ohne lebensgefährliche Kletterei umgehen. Hast Du wirklich kein Foto, auf dem man die Furtstelle sehen kann? Vielleicht aus der Ferne?

                          Oh, und auf den See 716m und den Abstieg bin ich auch sehr gespannt, aber ich warte geduldig ...

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                          • Antracis
                            Fuchs
                            • 29.05.2010
                            • 1280
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                            #53
                            AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                            Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                            Und was 100 Höhenmeter doch für einen Unterschied machen können.
                            Ja, meine größte Sorge war zwischenzeitlich, dass alles noch so feucht oder noch schneebedeckt ist, dass sich keine guten Zeltplätze finden

                            Auf den Abfluss des Nedre Jordbruvatnet war ich natürlich besonders gespannt, der lässt sich ja kaum ohne lebensgefährliche Kletterei umgehen. Hast Du wirklich kein Foto, auf dem man die Furtstelle sehen kann? Vielleicht aus der Ferne?
                            Nein, wir waren einerseits vom Tag so erschöpft und dann froh, dass wir durch waren.

                            Aber keine Bange, so schlimm ist es nicht. Da fließt halt das ganze Jordbruvatnsystem ab, insofern war der Wasserstand an einem Abend mit starker Sonneneinstrahlung bei dem vielen Restschnee noch ziemlich hoch, morgens sah es schon harmloser aus. Es ging letztlich auch nur um einige Meter, wo tiefes Wasser, nicht wenig Strömung und Untergrund mit großen Steinen zusammenkommen.

                            Ich hab mal aus einem Video eine Übersicht extrahiert:




                            Wie du siehst, schneidet der Abfluss in einen "Mini-Canyon", und man sieht schön, wie das Wasser davor Fahrt aufnimmt und mit nicht wenig Speed auf der anderen Seite rauskommt. Wir sind genau in der Mitte bei den Steinen gefurtet, die entscheidenden Meter sind durch den Canyon verdeckt, aber das ist wie gesagt keine lange Strecke. Am nächsten morgen sah es auch mit etwas niedrigem Wasserstand so aus, dass auch vor der Verengung nahe am See gegangen wäre, aber das war Abends noch sehr tief.

                            Also aus meiner Sicht alles kein Problem, man sollte aber für die Strecke schon Reservetage haben, weil in einem Unwetter wird das ungemütlich. Aber wem sag ich das.
                            Zuletzt geändert von Antracis; 03.10.2017, 20:07.

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                            • evernorth
                              Fuchs
                              • 22.08.2010
                              • 1828
                              • Privat

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                              #54
                              AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                              Das sind ja wirklich traumhafte Aussichten - der Hammer, bei dem " Kaiserwetter ".
                              Näheres erfahren sie hier: Mein schönstes Winter - Erlebnis, mitten im Sommer.......
                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                              • Rainer Duesmann
                                Fuchs
                                • 31.12.2005
                                • 1642
                                • Privat

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                                #55
                                AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                Muss an der Stelle mal ein Hoch auf Anke aussprechen. Du bist als Leistungssportler ja schon sehr belastbar. Aber was sie dort immer leistet verlangt tiefsten Respekt!

                                LG
                                Rainer
                                radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                                • JustMe79
                                  Erfahren
                                  • 28.05.2015
                                  • 199
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                  Es hat halt auch alles gepasst. Fantastische, abwechslungsreiche Landschaft und extremes Wetterglück. Und die Planung war auch gut, wir waren immer ge-, aber nie überfordert.
                                  ...
                                  Das Wetter war ja in diesem Jahr wirklich nicht der Hit, wir haben wohl die einzige wirklich gute Periode abgepasst.
                                  Das stimmt so nicht ganz - dem 'Himmel' sei Dank, im wahrsten Sinne des Wortes!

                                  Tatsächlich war in Nordnorwegen der September der trockenste und einer der sonnigsten und wärmsten September-Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen überhaupt. Speziell die zweite Monatshälfte hatte es wahrlich in sich (im positiven Sinne):

                                  https://twitter.com/Meteorologene/st...56000101081089
                                  https://twitter.com/Meteorologene/st...65650065215489
                                  https://www.yr.no/sted/Norge/Nordlan...tatistikk.html

                                  Aufgrund der Hochzeit eines sehr guten Freundes konnten wir unsere diesjährige Tour erst am 18.9. starten - ich hatte schon schlimme Befürchtungen, da es gen Ende September auch mal bis auf Meereshöhe hinab schneien kann...

                                  Was folgte war allerdings der sonnenreichste und regenärmste Skandinavienurlaub in den gesamten 22 Jahren seit meinem ersten Tripp 1995! Es gab 2 Wochen lang keinen einzigen(!) Tag mit Regen, stattdessen mehr komplett wolkenlose Tage als sonst in ~8 durchschnittlichen Urlauben zusammen, die Herbstfarben waren auf dem Höhepunkt, es gab Beeren und Nordlichter en Masse - sprich, es war einfach nur surreal schön und wird in dieser Form sicherlich nicht noch einmal wiederkommen.

                                  Daher kann ich deinen bzw. euren schönen Bericht nun völlig neidlos weiterlesen und mich umso mehr über euer Wetterglück mitfreuen. Schönen Restschnee hattet ihr natürlich im Juli noch deutlich mehr. Auf unserem Rückflug von Bodö direkt über den LV konnte ich den Vistenfjord, Storfjorden und Okfjorden sehen - zumindest die (knapp) 1000er-Berge dort hatten nur noch relativ kleine Schneefelder angesichts dessen, was dort im Juli noch lag.

                                  Meine 3-wöchige 'kryss og tvers'-LV-Durchquerung liegt nun schon seit längerem in der Schublade und wartet nur auf ein geeignetes Jahr zwecks ihrer Durchführung. Allerdings geht es mir in gewisser Weise ähnlich wie euch - die nächste Tour kann zumindest wettermäßig eigentlich nur noch ein Rückschritt sein, von dem her müssen die aktuellen Eindrücke jetzt erst einmal sacken, und danach kann und wird sich dann wie jedes Mal dann doch wieder die Lust auf neue Abenteuer einstellen bzw. durchsetzen. Ich war noch nie so (über-)satt von tollen Eindrücken wie dieses Jahr, und ich glaube herausgelesen zu haben, dass es bei euch ähnlich war...

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                                  • Fio
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                                    • 03.08.2017
                                    • 5
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                    Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
                                    Muss an der Stelle mal ein Hoch auf Anke aussprechen. Du bist als Leistungssportler ja schon sehr belastbar. Aber was sie dort immer leistet verlangt tiefsten Respekt!
                                    Danke! Ich mache das alles auch gerne und trainiere auch etwas😉. Außerdem versucht Sascha mir das Leben leichter zu machen: In der ersten Woche hat er auch von mir Sachen getragen👍🏻😊

                                    Lg
                                    Anke

                                    Kommentar


                                    • JustMe79
                                      Erfahren
                                      • 28.05.2015
                                      • 199
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                      Zitat von Fio Beitrag anzeigen
                                      Danke! Ich mache das alles auch gerne und trainiere auch etwas. Außerdem versucht Sascha mir das Leben leichter zu machen: In der ersten Woche hat er auch von mir Sachen getragen

                                      Lg
                                      Anke
                                      Ja, da muss ich dem Rainer beipflichten - hatte ich aber glaube ich auch schon in eurem Börgefjell-Bericht mal erwähnt. Lauftechnisch und schwierigkeits- bzw. quälgrad-technisch alle Achtung - die Tour hätte ich mit meiner Freundin so sicherlich nicht machen können, trotz des schönen Wetters.

                                      Bei uns lag das Rucksackgewichtsverhältnis am Anfang der Tour bei etwa 40-45kg zu ~15kg und am Ende bei 30-35kg zu ~10kg - aber was tut man nicht alles... Solos können echt toll sein und haben ihren ganz eigenen Reiz (und mehr Möglichkeiten bzw. weniger Restriktionen), aber wenn man die (schönen) Eindrücke teilen kann, ist das natürlich um ein Vielfaches besser.

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                                      • Antracis
                                        Fuchs
                                        • 29.05.2010
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                                        #59
                                        AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                        Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen
                                        Ja, da muss ich dem Rainer beipflichten - hatte ich aber glaube ich auch schon in eurem Börgefjell-Bericht mal erwähnt. Lauftechnisch und schwierigkeits- bzw. quälgrad-technisch alle Achtung - die Tour hätte ich mit meiner Freundin so sicherlich nicht machen können, trotz des schönen Wetters.


                                        Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
                                        Muss an der Stelle mal ein Hoch auf Anke aussprechen. Du bist als Leistungssportler ja schon sehr belastbar. Aber was sie dort immer leistet verlangt tiefsten Respekt!

                                        LG
                                        Rainer
                                        Ja, ich bin mir auch durchaus bewusst, was ich - auch diesbezüglich - an Ihr habe.

                                        Ist aber wichtig, hier auch nochmal dran erinnert zu werden. Ich bin nämlich ein eher ungeduldiger Mensch . Und gerade bei solchen Leistungen darf man aber auch Geduld verlangen.

                                        Wichtig ist ja bei so einem Team, auch klar abzusprechen, dass wenn der eine wirklich nicht kann oder sich nicht traut, das man dann auch eine Aktion abbricht, die Route ändert ect. Das finde ich ganz wichtig. Angst ist nicht immer der schlechteste Ratgeber und Panik kann auch jeden erwischen.

                                        Anke beispielsweise fühlt sich in der Höhe gar nicht wohl, da bin ich sehr robust. Während mir aber bei einem sehr steilen Schneefeld heftig ie Pumpe ging, weil ich Angst hatte zu stürzen und dann ggf. den Sturz nur schwer halten zu können, hat sie den Abstieg wohl ziemlich genossen und ist da angstfrei runtergestapft.

                                        @Justme: Freu mich, dass Du so gute Bedingungen hattest! Ich kann nächstes Jahr leider Jobbedingt wieder nicht im September, das wäre aber auch prinzipiell mein bevorzugter Zeitraum.

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                                          • 03.08.2017
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                                          #60
                                          AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                          Ja, ich bin mir auch durchaus bewusst, was ich - auch diesbezüglich - an Ihr habe.

                                          Ist aber wichtig, hier auch nochmal dran erinnert zu werden. Ich bin nämlich ein eher ungeduldiger Mensch . Und gerade bei solchen Leistungen darf man aber auch Geduld verlangen.
                                          Ich werde dich bei entsprechender Gelegenheit daran erinnern

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