[NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Antracis
    Fuchs
    • 29.05.2010
    • 1280
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

    Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen
    Wobei ich mich, wenn ich die konkrete Stelle vom Video richtig verortet habe, frage, warum ihr da nicht einfach oben auf dem Rücken gelaufen seid sondern so nahe unten am Fluss? Egal, ich warte 'einfach' den Bericht ab...
    Ja, ich werd dann später sicher noch einiges dazu schreiben. Wir haben vermutlich nicht die beste Wahl getroffen mit der Route, aber ich bin mir rückblickend auch nicht sicher, welche Flusseite und welcher Weg der Beste gewesen wäre. Letztlich haben wir im Tal am Zusammenfluss gefurtet und nicht am Litlskardvatnet-Abfluss, weil mir das nicht so ganz sicher machbar aussah aus der Ferne und der Abstieg vom Rücken ist auch nicht so bequem von der Anschauung her. So hatten wir eine schöne Mischung aus Bushwhacking und Thrill nahe dem Fluss.

    An der betreffenden Stelle wollten wir aber extra so nah ran, weil es so schön aussah und haben dann da, wo die Kamera endet, auch eine tolle Rast gemacht. Ich sage ja schon beim Hochsteigen zum Wasserfall, dass ich denke, dass wir da nicht weiterkommen, weil ich einen Canyon vermutete. Dann sind wir halt steil hoch...

    Kommentar


    • Antracis
      Fuchs
      • 29.05.2010
      • 1280
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

      Tag 2 (18.07): Hundålryggen - Aksla


      Um 3:00 Uhr wache ich das erste mal auf, weil es hell wird. Nieselregen prasselt aufs Zelt und ergänzt das Rauschen des nahen Flusses. Ich schlafe mindestens noch zweimal ein und selbst als es hell wird, drehen wir uns noch einige Male im Schlafsack und kommen nicht so recht in die Gänge. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass wir auf der anderen Flussseite einen unbequemen Anstieg erwarten und die Flussquerung auch nicht so einfach zu sein scheint.

      Nachdem uns dann gegen 9:00 Uhr ein heißes Teechen und Müsli etwas aufgewärmt und gestärkt hat, kommt aber die Sonne raus und unser Notzeltplatz erweist sich als gar nicht so ungemütlich.





      Im Süden wartet der bewaldete Steilhang.





      Aber zuvor muss der Fluss gequert werden. Wir packen unser Zeug zusammen und das dauert, wie immer am Anfang der Tour, gefühlt viel zu lange - und wie so oft stelle ich erst nach dem Stopfen des Schlafsacks fest, dass das Inlet noch draussen liegt.

      Die Uferböschung beim Fluss ist ziemlich steil, so dass wir erst nach einigem Suchen eine geeignete Stelle zum Wasser finden. Dafür führt der Fluss am Morgen gegenüber gestern erfreulich wenig Wasser.





      Durch diesen niedrigen Wasserstand und die Mittelinsel wird die Sache ziemlich einfach und wir sind schnell drüben.





      Glücklicherweise erweist sich auch der Aufstieg nicht als so beschwerlich wie angenommen, sondern geht erstaunlich gut. So finden wir einen Trampelpfad und die Vegetation ist deutlich weniger dicht, als es aus der Ferne den Anschein hatte.





      Weiterhin gibt es immer wieder leichte Plateaus, wo aus dem Wasserfall wieder ein Fluss wird.





      Lediglich die letzten Meter erfordern einiges an leichter Kletterei...





      ...aber dann sind wir oben, und können den Rückblick auf das bisher durchquerte Gebiet genießen.








      Ab jetzt lichtet sich die Vegetation merklich, das Wetter bleibt aber unbeständig. (Deshalb auch die GoProFotos mit Schlagseite, gab immer mal wieder Regen )








      Wir gelangen durch ein kleines Tal mit einer privaten verschlossenen Hütte. Einen Pfad gibt es schon länger nicht, aber die Orientierung ist kein Problem.





      Dann wandern wir, weiter sanft ansteigend, entlang eines schönen Bachs.





      und gelangen schließlich zu dem, in einem kleinen Kessel wunderschön gelegenen, See Fjellskardjønna...





      ...wo wir eine sonnige Mittagspause verbringen.





      Gestärkt geht es dann weiter und wir gelangen ins wunderschön weitläufige Melkarbakken.








      Einen Pfad gibt es hier zwar nicht, auch keine eindeutigen Markierungen, aber wir kommen gut voran. Darüberhinaus zeigt die leider hier in der Ferne verlaufende Stromleitung den von Tverråga kommenden Pfad an, auf den wir später treffen werden und der deutlich besser markiert ist.

      Vorerst führt das einfache Gelände und die Hangneigung aber dazu, dass wir viel zu weit nach Westen abdriften, was wir dann durch einen etwas steileren Aufstieg korrigieren müssen. Währenddessen ballen sich am Horizont die Wolken zusammen, so dass wir uns umziehen. Kurze Zeit später wird es dann auch deutlich kälter und sehr windig und fängt auch stark an zu Regnen.

      Dafür finden wir dann endlich den Pfad wieder und gelangen zur nördlichen Grenze des Nationalparks Lomsdal-Visten, in dem wir ab jetzt unterwegs sein werden.







      Dann queren wir die, trotz oder gerade bei diesem Wetter, eindrucksvolle Fjellformation Aksla. Die Route ist ausreichend mit Steinmännchen markiert und trotz der vielen Nässe gut gangbar. Allerdings weht ein heftiges Lüftchen.









      Nach Nordwesten haben wir Sicht auf den riesigen Hundålvatnet.






      Das Wetter bleibt wechselhaft, aber der Wind bläst unvermindert stark. Wir wollen zwar wegen der Mücken oberhalb der Baumgrenze zelten, beschließen aber wegen des Windes, heute noch möglichst weit in Richtung Sørvassdalen abzusteigen.

      Ich inspiziere zunächst einen kleinen Canyon, der zwar windgeschützt ist, aber keine einladenden ebenen Flächen anbietet und zudem nur über einen steilen Abstieg zu erreichen ist. Also steigen wir weiter zu einigen Seen ab, wo sich eine einladende Fläche findet.

      Während des Zeltaufbaus fängt es heftig an zu regnen, aber die Ausrüstung ist erstmal im Trockenen und wir bald auch.
      Zum Waschen müssen feuchte Tücher ausreichen und dank trockener Sachen, selbstgemachtem Beef Jerky und Chili Con Carne ist uns im Schlafsack auch bald gemütlich warm.

      Wir sind heute etwas erschlagen von den vielfältigen Landschafts- und Wettereindrücken. Es fühlt sich eher an, als wären wir schon deutlich mehr Tage unterwegs und nicht nur zwei. So schlafen wir, ziemlich erschöpft, schnell ein, während der Wind das Zelt durchschüttelt.

      Kommentar


      • Antracis
        Fuchs
        • 29.05.2010
        • 1280
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

        Tag 3 (19.07): Aksla - Sørvatnet - Gippetjønna


        Regelmäßige Nieselregenattacken sorgen dafür, dass wir uns morgens im Schlafsack mehrmals umdrehen und erst sehr spät, wieder mal im Zelt, frühstücken. Draussen ist alles grau, dennoch haben wir einen schönen Platz mit Aussicht erwischt. In der Ferne ragt das Storfinnkneet auf.





        Hinter unserem See ist alles grau in grau, es wird sicher heute noch einige Male regnen.





        Es ist auch ziemlich kalt und so steigen wir, warm angezogen, über eine gut markierte Strecke ins Sørvassdalen ab und genießen die Aussicht auf den Sørvatnet.





        Dabei gibt es einige eindrucksvolle Wasserfälle zu bewundern.







        Es bleibt zunächst trocken und wird mit jedem Höhenmeter nun deutlich wärmer. Das Tal ist sehr feucht und schwül, aber wunderschön.





        Mit zunehmendem Windschutz und steigendem Feuchtigkeitspegel gibt es natürlich auch jede Menge Insekten. Vor allem riesige Bremsen in großer Menge. It´s Bugshirt-Time.





        Solchermassen geschützt, läuft es sich deutlich unbeschwerter durch die schöne Landschaft. Zwar läuft uns wegen der Wärme die Brühe in Strömen runter, aber ohne T-Shirt drunter ist es erträgich - und besser als zerstochen werden alle mal.





        Schließlich erreichen wir die Gårdselva. Borgmann hatte ja in seinem Bericht darauf hingewiesen, dass es eine neue Brücke gibt, die noch nicht auf den Karten eingezeichnet ist. Jedenfalls gibt es mittlerweile Hinweisschilder wenn man, wie Anke, messerscharf schlussfolgert, dass Bro wohl Brücke heisst.





        Tatsächlich liegt die Brücke ca. 400m flussaufwärts und die Wanderung entlang des Flusses ist zwar schön, aber auch beschwerlich.






        Der Rückweg zieht sich auch. Bei niedrigem Wasserstand ist das Furten durchaus als Alternative in Betracht zu ziehen.


        Dann stoßen wir auf einen urigen, aber sehr muffigen Shelter, vor dem wir eine Pause machen. Das Teil ist wirklich nicht sehr gemütlich, in einem Unwetter freilich mag man das anders sehen.







        Die Insektenplage ist hier enorm, vor allem Bremsen und Kriebelmücken. Eine sticht Anke ins Bein und der Mist entzündet sich letztlich, so dass sie auch noch nach der Tour was davon hatte. Zwischenzeitlich bestand sogar mal Borrelioseverdacht, aber letztlich war alles halb so wild. Naja, gejuckt hat es tierisch.


        Dann folgt eine schöne, recht einfache Strecke, teils auf einem Pfad, entlang des Sørvatnet, der eingelassen in die teils bewaldeten, teils felsigen Steilhänge und die schöne Vegetation zu beeindrucken weiß.











        Hier stehen auch einige wenige private Hütten, folglich treffen wir hier auch erstmals wieder Menschen. Vermutlich Hüttenbesitzer, die ihre Hunde ausführen. Diese Begegnung und der gut ausgetretene Pfad sind vermutlich schuld, dass wir zu weit nach Süden geraten. Wir wollen ja aus dem Tal mit dem Pfad nach Südosten aufsteigen, aber den Abzweig haben wir verpasst.

        Also gehts weglos und steil querfeldein nach Osten, bis wir schließlich auf eine verschlossene, aber sehr interessante Samihütte treffen. Offenbar mit Baumrinde verkleidet, wirkt der Bau irgendwie unheimlich - und unser Outfit macht es nicht besser.





        Nach einer kurzen Essenspause geht es weiter steil nach oben. Die Orientierung ist im dichten Wald schwierig und der Pfad nicht immer vorhanden oder wir verlieren ihn. Dennoch erreichen wir einige Zeit später den Einstieg in das Finnkotbekken. Angesichts der Kartendarstellung waren wir schon sehr gespannt, was uns da erwarten würde und wir wurden nicht enttäuscht.





        Eine eindrucksvolle mächtige Steinrinne, die am südlichen Rand mühsam erklommen werden will. Markierungen sind sehr spärlich und damit es nicht zu einfach wird, fängt es auch noch an zu regnen.











        Aber irgendwie macht die Steinmännchensuche und die Kletterei auch Spaß und letztlich werden wir mit einem schönen Blick zurück belohnt.





        Endlich sind wir oben, vor uns liegt jetzt nur noch eine kleine, zu querende Hochebene...





        ...bis wir endlich unserer Tagesziel erreichen: Den See Gippetjønna.





        Für die eindrucksvolle Kulisse des Sees, der in eine schroffe Felswand eingelassen ist, haben wir nur noch wenig Aufmerksamkeit. Erstmal will eine ebene Zeltfläche gefunden sein und die Heringe wollen im sehr steinigen Boden versenkt werden. Mit etwas Improvisation gelingt das aber.

        Da wir uns die letzten beiden Tage wetterbedingt nur mit feuchten Tüchern gewaschen haben, steht auch noch eine kurze Wäsche im See auf dem Programm. Bei 8 Grad Außentemperatur und noch kälterem Wasser eine belebende Aktion.

        Aber so liegen wir sauber und bald auch gut genährt in unseren Daunentüten. Kurz vor dem Einschlafen checken wir noch die Wettervorhersage. Angeblich stehen uns drei volle Tage mit Sonne bevor und Temperaturen über 20 Grad. So wirklich glauben tun wir das angesichts der rapide sinkenden Temperaturen draußen zwar nicht, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
        Zuletzt geändert von Antracis; 20.08.2017, 22:29.

        Kommentar


        • JustMe79
          Erfahren
          • 28.05.2015
          • 199
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

          Also so Kriebelmückenbisse 'halten' bei mir auch gerne mal 2, 3 Wochen, bis davon nix mehr zu sehen ist. Bremsen habe ich im Norden selbst noch nicht erlebt, vermutlich aufgrund meiner 'Hauptreisezeit' im September. Naja, zumindest scheinen die nicht omnipräsent zu sein sondern nur an manchen Stellen und in tieferen Lagen, oder?

          Das mit der Kraxelei sieht schon etwas heftig aus. Mit schwereren Rucksäcken als euren (so wie meiner leider allzu oft) stell ich mir das 'spannend' vor, vor allem wenn alles schön nass und flutschig ist.

          Wirklich schade, dass die gesamte Gegend nördlich des Parks zwecks Stromgewinnung so verhunzt wurde. Gerade die Gebiete um die angezapften Hundalvatnet, Grytavatnet und die Finnkne-Seen (bzw. das Finnkne-Massiv an sich) hätten eigentlich unbedingt zum NP dazugehört, rein landschaftlich gesehen. Dazu noch die Gegenden westlich und nördlich des Vistenfjords sowie das Eiteradalen und fertig wäre mein 2000km² großer Traum eines norwegischen Nationalparks. Vielleicht erlebe ich das ja noch irgendwann, dass die Wasserkraft da oben quasi nicht mehr gebraucht wird und alles wieder zurückgebaut wird - man kann ja mal träumen...

          Davon abgesehen beruhigt es mich dann doch zu sehen, dass ihr nicht ausschließlich Sonnentage gehabt habt. Wenn mit dem nächsten Bericht-Abschnitt das gute Wetter Einzug hält, wirst du sicher auch wieder viel mehr Feedback und verdientes Lob für deinen Schreibaufwand bekommen, wie's halt häufig so ist mit den Berichten bzw. den Lesern derselben...

          Auf FB hast du ja schon ganz schön geteasert bzw. gespoilert. Wenn man hier die Bilder der ersten Tage sieht, kann man sich eigentlich kaum vorstellen, dass nur 300-400 Höhenmeter weiter oben noch dermaßen viel Schnee und Eis vorherrschen. Deshalb denke ich ja auch, haben die Einheimischen den Winter nicht als sonderlich schneereich empfunden, denn 'so hoch' kommen von denen selbst im Frühjahr und Sommer auch nur (erstaunlich) wenige hinaus. Vermutlich weil sie froh sind, wenn mal irgendwo was wächst bzw. grünt und gerade mal kein Schnee liegt...
          Zuletzt geändert von JustMe79; 21.08.2017, 15:00.

          Kommentar


          • Antracis
            Fuchs
            • 29.05.2010
            • 1280
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

            Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen
            Bremsen habe ich im Norden selbst noch nicht erlebt, vermutlich aufgrund meiner 'Hauptreisezeit' im September. Naja, zumindest scheinen die nicht omnipräsent zu sein sondern nur an manchen Stellen und in tieferen Lagen, oder?
            Wir bisher auch nicht, aber das war schon heftig. Riesige Rentierbremsen und auch Goldaugen. Gerade in den Sumpfgebieten in niederen Lagen unterhalb 400m scheinen die einen schon aus weiter Entfernung wahrzunehmen. Bei Sonne und Mittags war es am schlimmsten, da sitzen dann schnell 15 Bremsen auf einem drauf und 30 schwirren um einen rum. Die lassen sich auch nicht so schnell abschütteln, sondern fliegen hunderte Meter mit. Da waren die Bugshirts und eine stichdichte Hose wirklich Gold wert.

            Wirklich entspannt war es erst oberhalb von 600m in windexponiertem Gelände, das haben wir dann auch immer versucht, zu zelten.



            Das mit der Kraxelei sieht schon etwas heftig aus. Mit schwereren Rucksäcken als euren (so wie meiner leider allzu oft) stell ich mir das 'spannend' vor, vor allem wenn alles schön nass und flutschig ist.
            Ja, wobei es mit einer Schrankwand auf dem Rücken zwar nicht einfacher wird, aber dennoch ist es keine so extreme Strecke, wenn man die richtige Route hat. Und da liegt das Problem. Die Markierungen sind teilweise sehr spärlich und man versteigt sich relativ leicht und landet dann meist in einer Sackgasse oder einer unnötig schwierigen Stelle. Aber wenn man es nicht eilig hat, ist das gut machbar.


            Davon abgesehen beruhigt es mich dann doch zu sehen, dass ihr nicht ausschließlich Sonnentage gehabt habt. Wenn mit dem nächsten Bericht-Abschnitt das gute Wetter Einzug hält, wirst du sicher auch wieder viel mehr Feedback und verdientes Lob für deinen Schreibaufwand bekommen, wie's halt häufig so ist mit den Berichten bzw. den Lesern derselben...
            Derdritte Tag war eigentlich trotz gelegentlichem Regen sehr angenehm, da wenig Wind und nicht kalt. Das macht ja doch eine Menge aus.

            Ansonsten ist mir natürlich nicht egal, ob und wie jemand den Bericht liest, aber dennoch: Die meiste Arbeit macht ja das Lesen unserer Tagebücher, das Sichten und Entwickeln von Foto und Film und das nochmalige Nachvollziehen mit der Karte. Und das reaktiviert bei meiner Frau und mir schon oft vergessene Szenen und Ereignisse, so dass wir auch ordentlich vom Schreiben des Reiseberichtes profitieren.

            Kommentar


            • Antracis
              Fuchs
              • 29.05.2010
              • 1280
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

              Mit entgeistertem Gesichtsausdruck, der ausnahmsweise einmal nicht dem Mangel an Stereoskopie geschuldet war, starrte Odin nun schon seit einigen Minuten auf die Würfel. Nein, das konnte nicht sein. Oder doch ? Das hatte man nun davon, wenn man dem Zufall die Wahl überließ. Mühsam versuchte er sich zu erinnern, was diese Zahlen überhaupt bedeuteten. Nix Gutes, soviel stand fest. Die spassigen Sachen wie Starkregen, Gewittersturm und Blizzard hatten andere Nummern. Das hier war sowohl selten als auch langweilig und...er seufzte. Es war irgendwie auch demütigend.

              Er stand auf und kramte weit unten im Regal in einigen Kisten, als ihn eine schrille Stimme unterbrach.

              "Oooooooohhhhhhhhdinnnn......Esssen ist fertig".

              Auch das noch. Frigg hasste es, wenn er zu spät zum Essen kam und wenn er sich jetzt nicht beeilte, konnte er auf den nächsten Sex bis zum Ragnarök warten. Oder er musste sich wieder mal auswärtig bedienen, was aber erfahrungsgemäß langfristig immer zu Stress führte. Ja, als Gott hatte man es nicht leicht.

              Hastig kramte er weiter, bis er fand was er suchte. Widerwillig setze er die Sonnenbrille auf, wohlwissend, dass sich die Coolnessfaktoren von Augenklappe und Sonnenbrille irgendwie gegenseitig aufhoben. Thor würde Ihn wieder damit aufziehen. Aber was solls, sein zweites Auge konnte er nicht auch noch riskieren.

              Dann ging er zielstrebig in eine finstere, besonders staubige Ecke des Regals, bückte sich tief und zog einen seltsam schwarzen Sack heraus. Der Stoff, der die große Scheibe umhüllte, schien mit magischer Finsternis alles Licht in der Umgebung zu verschlingen. Er zögerte.

              "Ohhhhhhhdiiiiiinn....Schnäuzelchen, kommst Du endlich Essen?"

              Er seufzte wieder. Manchmal konnte man meinen, die Götter hätten sich gegen einen verschworen, allerdings brachten einem solche Überlegungen in seiner Position schnell Ärger sein.

              Er wischte den Staub vom Beutel und las langsam die alten, verblichenen Runen:


              "ACHTUNG! KNALLVÆR!"


              Er atmete noch einmal tief durch, rückte die Sonnenbrille zurecht und zog dann langsam die Scheibe heraus.


              Und es wurde hell.


              Sehr hell!





              Tag 4 (20.07): Gippetjønna - Nordfjellet


              "Du, ich glaube, die Sonne kommt raus!" Der Morgen hatte grau begonnen und wir hatten uns nochmal in unseren Schlafsäcken umgedreht. Just, als wir, noch unter dem Eindruck des gestrigen kalten Abends überlegen, im Zelt zu frühstücken, knallt die Sonne mit voller Wucht auf unser Zelt und treibt uns förmlich nach draussen. Im Zelt sind im Handumdrehen fast 40 Grad.

              Draussen ist die Szenerie atemberaubend. Der See Gippetjønna mit seiner, teils bewaldeten, schroffen Felswand macht in der Sonne eine gute Figur.





              Nach Norden bewundern wir die Aussicht auf Storfinnkneet und Litlfinnkneet.





              Eigentlich wollten wir heute schnell los, aber der Plan wird bald über Bord geworfen. Stattdessen genießen wir unser morgendliches Teechen in gleissender Sonne, was gleich nochmal eine Ecke leckerer ist. Anfangs nutzen wir auch noch unsere Daunenjacken, aber die Temperatur steigt von Minute zu Minute.





              Heute steht der erste komplett weglose Tag an und wir sind schon gespannt. Besonders hoch oben auf dem Nordfjellet rechnen wir mit schwerer Orientierung. Aber solange wir anfangs rauf und dann wieder runter gehen, sollte das klappen.

              Und wir tragen Sonnenbrillen.





              Zunächst planen wir, am Rande des Fagerjordfjellet aufzusteigen und zwar direkt zum See 692. Im Süden wartet zunächst einiges an Gestrüpp.





              Dann kommen die ersten Stufen mit der typischen Lomsdal-Visten-Geländeplage, die man hier so oft zwischen 300 und 500m antrifft: Steile Felsstufen und Platten, mit dichtem Gestrüpp verziert, dazwischen tiefe Sumpflöcher.





              Dennoch ist es einfacher als anfangs gedacht, weil wir ein paar gute Rampen finden und schnell Höhe gewinnen. Leider verlieren wir dabei die Abdeckung der GoPro, wie wir später merken. Naja, gibt Schlimmeres, aber wir wollten ja eigentlich kein Plastik in die Landschaft schmeissen.

              Das Wetter bleibt stabil, es verspricht ein herrlicher Tag zu werden und wir gewinnen schnell an Höhe, das Gelände wird einfacher.





              Der Aufstieg in der mittlerweile wirklich knallenden Sonne ist zwar schweißtreibend, aber über das plattige Gelände einfacher als gedacht, die Orientierung entlang des Abflusses des See 692 funktioniert auch bestens. Und was für Aussichten!





              Wir blicken zurück auf den Størvatnet, der uns gestern so einen grandiosen Tag beschehrte.





              Wie aus dem Nichts taucht dann plötzlich der See 692 vor uns auf. Die Sonne brennt, kein Lüftchen weht. Sonnencreme nachlegen und eine ausgedehnte Pause genießen.





              Wir können uns nur schwer von diesem großartigen Ort lösen, raffen uns aber schließlich auf und wandern am östlichen Ufer des Sees entlang über sumpfige Hochlagen...





              ...und steigen dann weiter Richtung Osten auf...





              ..bis zum Rand des Fagerjorddalen, wo wir eine tolle Aussicht in selbiges genießen.





              Hier finden sich auch Steinmännchen, da es sich anbietet, den Konturen des Tals in der Höhe zu folgen.





              Dann wird es spannend, weil es keine wirklich klaren Orientierungspunkte mehr gibt. Wir entschließen uns, das Nordfjellet auf ca. 800m zu überqueren und traversieren zwischen 770 und 800m am Hang entlang nach Südosten. Dabei treffen wir auf die ersten Rentiere.







              Höhenbedingt stapfen wir nun immer häufiger über Schneefelder.







              Das Gelände ist zwar teils sehr weitläufig, allerdings gibt es auch stark zerklüftete Passagen, wo die Orientierung nicht so leicht fällt. Wir navigieren oft, auch zur Übung, nur mit Kompass und Höhenmesser, aber ein GPS ist auf jeden Fall von großem Nutzen, gerade wenn schmelzende Schneefelder und steile Felsstufen einen immer wieder zu einem Umweg zwingen.





              Schließlich stehen wir am frühen Nachmittag auf dem Kamm des Nordfjellets und genießen die Aussicht.





              Ursprünglich wollten wir heute einen langen Tag bis zur Hütte Fjellgården abreißen, aber den Plan haben wir aufgrund des genialen Wetters schon längst verworfen. Der Plan ist jetzt, möglichst um die 600m einen Zeltplatz zu suchen. Da hat es meist in Lomsdal-Visten schon schöne grüne Terassen, aber noch nicht viele Mücken.

              Der Abstieg verlangt aber erstmal eine gut kalkulierte Routenwahl, ständig lauern steile Abbrüche und auch einige unterspülte Schneefelder. Dann sehen wir schon von weitem einen schönen Gebirgsbach, der von einladenden Heidelbeerplantagen umgeben ist.





              Mit toller Aussicht futtern wir Pemmikan mit Trekkingkeksen.





              Da uns die Sonne immer noch mächtig aufs Haupt brennt, probieren wir erstmals unser Tarp aus. Ursprünglich für erwartete trübe Regentage mitgenommen, erweist es sich als äußerst gemütlicher Sonnenschutz.





              O.K, bei einem Abspannwettbewerb würden wir noch nicht auf den ersten Plätzen landen, aber wir werden die nächsten Tage noch genug Gelegenheit zum Üben haben.

              Es ist mittlerweile kurz vor 6 Uhr Abends und wir chillen noch etwas länger, bis wir schließlich unser Zelt an diesem wunderschönen Ort aufbauen.





              Es ist mittlerweile so heiss, dass wir das Waschen im Bach, der sogar eine natürliche Badewanne hat, richtig genießen können. Dann gibts noch gefriergetrockneten Red Smoothie, mit kaltem Bachwasser bei dem Wetter top!

              Da die Sonne erst gegen 23:00 Uhr untergeht, wird es noch ein langer genussvoller Abend. Couscous mit Spinat und Linsen, eine der besten Neuzugänge bei Real Turmat, und Süsser Moment Schokolade, setzen den kulinarischen Höhepunkt.
              Zuletzt geändert von Antracis; 26.08.2017, 10:26.

              Kommentar


              • JustMe79
                Erfahren
                • 28.05.2015
                • 199
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                Immer noch kein Kommentar? Ich kann's kaum glauben...

                Tjaja, das langersehnte allseits beliebte Knallvær - es gibt wirklich kaum größere Glücksgefühle, als wenn man nach tagelangen Sauwetter im Fjell von solch einem Morgen bzw. Tag beglückt und verwöhnt wird.

                Ich explodiere da immer förmlich vor Tatendrang und Erkundungsdrang, alles fühlt sich auf einmal so unendlich leicht und genussvoll an, zumindest die ersten ein, zwei Tage. Weiß nicht, ob ihr das auch schonmal erlebt habt, aber bei noch längeren Schönwetterphasen, besonders bei welchen mit wenig bis kaum Wind, habe ich irgendwann so ein komisches Gefühl der Trägheit, so als ob irgendwie die Zeit stillsteht. Wenn die Sonne sticht, sich kein Lüftchen rührt und man nicht gerade in der Nähe eines größeren Flusses ist, dann ist irgendwie alles wie eingefroren, ganz komisch und schwer zu beschreiben. Ich spreche jetzt natürlich von Solo-Tripps - wenn man zu zweit ist, ist das natürlich schon wieder was anderes - das Gefühl ist dann zwar auch irgendwann da, allerdings deutlich weniger intensiv.

                Wie auch immer, jedenfalls ist die Landschaft dort bei solchem Wetter einfach nur atemberaubend schön, vor allem wenn überall noch so schön viele Schneefelder rumliegen für das richtige subarktische Flair. An den Urlaub werdet ihr euch sicher noch lange zurückerinnern, ich vermute in 30 Jahren wird der immer noch in eurer Top-3 sein, mindestens.

                Seit ihr wieder da wart, gab's da oben kaum mal zwei schöne Tage am Stück, wenn überhaupt. Ich vermute allerdings, dass sich ab 2.-3. Septemberwoche die Großwetterlage wieder zum Positiven ändern wird, von dem her besteht durchaus Hoffnung für alle, die ihre Tour dieses Jahr noch vor sich haben (ich zähl mich da auch dazu)...

                P.S.: Meintest du wirklich 'Süsser Moment' oder doch 'Mein Moment'? Ich vermute Letzteren, oder? Habt ihr den selber mit Milchpulver angerührt, oder wie? Echt nervig, dass es das Original nicht mehr gibt...

                Kommentar


                • Antracis
                  Fuchs
                  • 29.05.2010
                  • 1280
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                  Tag 5 (21.07): Nordfjellet - Fjellskardelva - Fjellgården


                  Die Sonne braucht heute morgen etwas länger, um in unseren Talkessel zu finden, aber sie kommt. Kurz zuvor habe ich mit dem Delorme Inreach eine aktuelle Forecast eingeholt und staunend auf das Display geblickt. Für die nächsten Tage ist tatsächlich weiterhin nur Sonne, keine Bewölkung und kein Niederschlag angesagt. Eher Teneriffa als Lomsdal-Visten.





                  Wir kuscheln noch etwas, aber schon sehr bald ist es im Zelt kaum auszuhalten, unsere Morgenroutine müssen wir abändern: Sobald die Sonne da ist, Schlafsack schnell öffnen. Dann kurze Zeit später bis auf die Unterhose ausziehen, anders ist es nicht auszuhalten. Frühstück und Packen ist sowieso nur draussen erträglich. Echte Luxusprobleme.

                  Aber erstmal genießen wir diesen wunderbaren Platz. Anke hat zwar auf ihrer rutschigen Exped-Matte nicht so gut geschlafen, da wir doch etwas schräg lagen, aber der Platz war es wert.





                  Auch der Bachlauf ist wundervoll, mit eingebauter Badewanne und mit der üblichen nordischen Bergwasserqualität.







                  Nach dem Frühstück lassen wir uns noch viel Zeit. Ich fotografiere, Anke schreibt Tagebuch.





                  Wir brechen erst gegen 13:00 Uhr auf, aber wir haben heute auch keine extrem weite Strecke bis zur Hütte Fjellgården. Wir überlegen, ob wir dem Bachlauf bis zur Fjellskardelva folgen sollen, aber wir entscheiden uns lieber dafür, einen kleineren Bogen nach Südosten zu schlagen, und über einen Rücken abzusteigen. Die Aussicht ist weiterhin grandios.





                  Teilweise müssen wir die Route gut wählen, um größere Steilstufen zu umgehen, manchmal ist das Gelände aber auch sehr gutmütig.





                  Als Zwischenziel zur Orientierung dient uns ein länglicher See. Trotz der knallenden Sonne ist es halbwegs angenehm, da ein kühlendes Lüftchen weht.





                  Die Vegetation wird dichter, ganz ohne Bushwhacking-Aktionen geht es nicht, aber schließlich finden wir einen guten Weg nach unten.





                  Der See und vor allem sein Abfluss ist ausserordentlich reizvoll.





                  Hier machen wir erstmal eine kurze Pause und futtern einen Riegel. An der Stelle für diejenigen, die es interessiert, mal ein Ausflug zu unserer Basisernährung:

                  Für jeden Tag gibt es morgens neben einem halben Liter Tee 80 bzw. 90g hochkalorisches Müsli (Selbstgemischt mit viel Nüssen und Trockenfrüchten und Orangenpulver - Milchpulver hat uns in Testreihen nicht so überzeugt). Dann über den Tag jeder 2 Riegel ( 1 Oatsnack und 1 Powerbar) und wir teilen uns 125g Nüsse. Abends teilen wir dann noch ein Real Turmat - Fertigessen und jeder einen "Mein Moment" als Nachtisch. Und dann gibt es für jeden Tag meist noch ein Goodie. Also z.B. eingeschweiste Hartwurst, Speck, Pemmikan mit Trekkingkeksen oder Trockenfrüchte. Damit kommen wir gut über den Tag und diese Tour waren wir teils sogar sehr sehr satt. Lag vermutlich an der selten benötigten internen Heizung.


                  Mit dichter werdender Vegetation und nachlassendem Wind werden die Insekten, vor allem die Bremsen, nerviger. Ab in die Bugshirts, auch wenn es dadurch nicht kühler wird.





                  Letztlich sind wir gut auf Kurs und sehen unser heutiges Zwischenziel, die Fjellskardelva, die eine eindrucksvolle Kurve durch das Tal vor uns beschreibt.





                  Um sich nicht durch die dichte Vegetation quälen zu müssen, peilen wir eine große Sumpffläche an. Ein kleiner Hügel steht zwar im Weg, aber nachdem wir den umrundet haben, kommen wir gut am Rande der Sumpffläche voran.





                  Der Fluss ist großartig. Breit dahinfliessend, bei sehr niedrigem Wasserstand wäre er jederzeit furtbar.





                  Am großen Knick, den die Fjellskardelva im Tal beschreibt, kann man auf den Steinen weit auf den Fluss raus gehen und wir nutzen das für eine insektenarme Pause. Was für ein toller Ort, außerdem geht dort ein gewisses Lüftchen, dass die Viecher nicht sonderlich mögen. Die Sonne brennt weiter extrem. Die Kaputzen der Bugshirts schützen unsere Köpfe nicht nur vor Stichen.





                  Der weitere Weg am Ufer entlang ist zwar manchmal mühsam, aber nicht so anstrengend wir erwartet - und was für Aussichten.









                  Langsam wird der Berg zu unserer Linken immer flacher, was darauf hinweist, dass wir bald nach Osten abbiegen müssen, um am Rande eines ausgedehnten Sumpfgebietes zur Hütte zu wandern.





                  Der Abzweig nach Osten, in Form eines sumpfigen breiten Tals, ist nicht zu verfehlen und wir treffen auch bald auf die ersten Markierungen, die uns bis zur Hütte leiten werden.





                  Der Weg durch den Sumpf ist hart. Es ist unerträglich heiss und schwül und wir laufen in eine Wolke von Bremsen eingehüllt. Kein Bugshirt ist keine Option. Das Summen macht uns fast wahnsinnig!







                  Langsam nähern wir uns dem Wald und treffen auf einen Wegweiser, mit dem wir ehrlich gesagt nichts anfangen können.





                  Durch dichter werdenden Wald führt uns ein gut ausgetretener Pfad und wir sind schon sehr kaputt und wirklich glücklich, als wir endlich auf die Hütte Fjellgården treffen. Was für ein großartiger Ort. Sofern die vermutete Übersetzung "Berggarten" richtig ist, verdient er seinen Namen zurecht. Auf einer idyllischen Lichtung gelegen, mit grandioser Aussicht. Die schöne Farbe und das niedliche Grasdach, hier stimmt alles.





                  Früher haben hier so abgelegen tatsächlich Menschen gelebt, heute ist die Hütte eine offene Statskog und dient Wanderern und Jägern als Zuflucht. Ein wirklich wunderschöner Ort, voll ausgestattet (sogar Grillanzünder für den Ofen sind vorhanden. ) und Gemütlichkeit aus jeder Holzpore ausstrahlend.







                  Mit einem Eimer mache ich mich auf Wassersuche und wundere mich, dass ich ziemlich weit laufen und schleppen muss. Erst später beim zweiten Eimer stelle ich fest, dass das, was ich direkt neben der Hütte für Reste eines verfallenen Gebäudes hielt, eine Quelle ist.

                  Wir waschen erst uns und dann unsere Klamotten. Später kommt noch ein norwegisches Pärchen vorbei, die aber nicht bleiben. Die Strasse ist nicht weit, ich denke mit leichtem Gepäck in weniger als zwei Stunden erreichbar. Dann sind wir wieder allein und da es doch mit untergehender Sonne merklich kühler wird, heizen wir die Hütte doch mal kräftig ein.





                  Es wird noch ein gemütlicher Abend mit schönem Sonnenuntergang, selbst um 23:30 Uhr könnte man noch ohne Lampe lesen draußen. Wir feiern den Tag mit einem Schluck Laphroig Quarter Cask. Sehr lecker, obwohl ein Mochito oder Gin Tonic besser gepasst hätte.

                  Viel später, als wir schon in einem der Schlafräume liegen, ist aber immer noch das Summen der Bremsen in unsere Ohren.





                  O.K., das war die romantische Version! In Wahrheit habe ich den Abend in der Hütte nur knapp überlebt: Beim Versuch, keine Mücke mit durch die Eingangstür zu lassen, donnere ich wirklich mit voller Wucht an den Querbalken der sehr niedrigen Tür*** , schwanke etwas durch den Raum und sehe kurzzeitig die ganze Milchstrasse. (Und schreie meine Frau, die sich liebevoll um mich kümmern will an, dass sie verdammt nochmal die Tür zumachen soll, damit keine Mücken reinkommen. ) War aber nur ein sehr kleiner Cut und nur eine größere Beule. Und auch, als ich die Petroleumlampe auslöschen wollte, hat es zwar an meiner Hand gezischt, aber nur kurz. Wirklich länger weh tut nur, dass ich wieder mal vergesse, dass nach stundenlangem Betrieb eines Jøtul-Ofens auch dessen Kunststoffisolierung am Türöffner sehr heiss wird. Aber auch da war halt das Problem, dass der Finger schon von der Lampe verbrannt war.




                  ***Ich dachte immer, die Menschen früher wären durch die harte Arbeit oder durch Kummer und Gram so gebeugt gewesen, aber es lag an den niedrigen Türen!
                  Zuletzt geändert von Antracis; 27.08.2017, 23:40.

                  Kommentar


                  • Monolith
                    Neu im Forum
                    • 18.08.2013
                    • 8
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                    Sehr schöner Bericht mit tollen Fotos das macht Lust auf mehr

                    Besonders schmunzeln musste ich bei diesem Satz :

                    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                    Ankunft dann im Mosjøen Hotel, dessen Atmosphäre irgendwie schwer zu beschreiben ist: Anklänge der städtischen Trostlosigkeit eines Edward Hopper treffen auf den nicht vorhandenen Charme eines kommunistischen Planbaus.
                    Diese Art der Architektur scheint in Norwegen nicht so unüblich, selbst in Oslo wecken manche Gebäude ähnliche Assoziationen.

                    Bezüglich Milchpulver: Habt ihr das schonmal probiert?

                    https://www.globetrotter.de/shop/tre...pulver-199068/

                    Nach längerem Hin- und Herprobieren und einigen wirklich grässlichen Varianten bin ich mit diesem ziemlich zufrieden.

                    Kommentar


                    • JustMe79
                      Erfahren
                      • 28.05.2015
                      • 199
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                      Zitat von Monolith Beitrag anzeigen
                      Bezüglich Milchpulver: Habt ihr das schonmal probiert?

                      https://www.globetrotter.de/shop/tre...pulver-199068/

                      Nach längerem Hin- und Herprobieren und einigen wirklich grässlichen Varianten bin ich mit diesem ziemlich zufrieden.
                      OT:
                      Ich hab das mal probiert und fand es furchtbar - war viel zu 'fettig' und hat sich daher nur extrem schwer in kaltem Wasser aufgelöst (trinke im Fjell immer Kaba-Milchpulver-, Vanille-Kaba-Milchpulver-, Erdbeer-Kaba-Milchpulver- und Nescafe Frappé-Milchpulver-Mix). Mit warmem Wasser mag das Vollmilchpulver besser gehen, aber da ich keine warm Milch mag, betrifft mich das nicht. Ich nehme seit Jahren immer Saliter Magermilchpulver vom Kaufland und habe damit ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.

                      Kommentar


                      • Rainer Duesmann
                        Fuchs
                        • 31.12.2005
                        • 1642
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                        Oha, da gings ja gefährlich zur Sache. Gut das Anke auf dich auf aufpasste.
                        LG
                        Rainer
                        radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

                        Kommentar


                        • Monolith
                          Neu im Forum
                          • 18.08.2013
                          • 8
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                          Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen
                          OT:
                          Ich nehme seit Jahren immer Saliter Magermilchpulver vom Kaufland und habe damit ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.
                          OT: Das habe ich auch schon probiert, aber das war absolut nicht mein Fall. Aber Geschäcker sind ja (zum Glück?) verschieden. Da ich morgens immer auch meinen Kaffee brauche, um in den Tag zu kommen, mache ich ein wenig mehr Wasser warm und mische in den Rest das Treck'n Eat-Vollmilchpulver rein, dann klappt das auch mit der Löslichkeit. Das 'verdünne' ich dann immer noch mit kaltem Wasser (mag auch nicht so gerne warme Milch).

                          Kommentar


                          • Antracis
                            Fuchs
                            • 29.05.2010
                            • 1280
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                            Zitat von Monolith Beitrag anzeigen
                            Bezüglich Milchpulver: Habt ihr das schonmal probiert?

                            https://www.globetrotter.de/shop/tre...pulver-199068/

                            Nach längerem Hin- und Herprobieren und einigen wirklich grässlichen Varianten bin ich mit diesem ziemlich zufrieden.
                            Ja, das nutzen wir auch für den süssen Moment, finde ich geschmacklich gut. Allerdings haben wir uns irgendwie an die Orange gewöhnt, so dass wir das fürs Müsli so beibehalten haben.


                            Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen


                            P.S.: Meintest du wirklich 'Süsser Moment' oder doch 'Mein Moment'? Ich vermute Letzteren, oder? Habt ihr den selber mit Milchpulver angerührt, oder wie? Echt nervig, dass es das Original nicht mehr gibt...
                            Ja, wir rühren selbst an. Ist aufwändiger und wir haben uns anfangs auch geärgert, aber man muss sagen, dass sich der Geschmack aus meiner Sicht verbessert hat.

                            So, und jetzt mache ich mich mal wieder ans Schreiben, damit am WE der nächste Tag Online gehen kann.

                            Kommentar


                            • Blahake

                              Fuchs
                              • 18.06.2014
                              • 1431
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                              Oh, wieder so ein schöner Bericht von Dir! Wäre ich nicht gerade - nicht zuletzt aufgrund Eures Saltfjelltourberichtes - in selbigem unterwegs gewesen, hätte ich ihn schon viel früher entdeckt. Um das Wetter beneide ich Euch, um die Viecher nicht

                              Kommentar


                              • Antracis
                                Fuchs
                                • 29.05.2010
                                • 1280
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                Tag 6 (22.07): Fjellgården - Skjørlægdelva - Storvatnet


                                Nach einer sehr komfortablen Nacht in der Hütte deutet sich ein weiterer großartiger Tag an. Nachdem wir beim Aufstehen alle möglichen Türzargen knapp verfehlt haben , nutzen wir erst mal die Küche der Hütte, um ein leckeres Frühstück zuzubereiten. Unser Jetboil ist zwar praktisch, aber zum Braten taugt er nicht, jedenfalls nicht ohne zusätzliche Pfanne.
                                Die gibts aber in der Hütte...





                                ...und dann Rührei bei Sonnenschein.





                                Für aus der Tüte schmeckt es wirklich gut. Zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr könnte man das sicher auch noch gut mit frischen Pilzen pimpen. Weil wir ja Zeit haben, gönnen wir uns auch noch eine zweite Tasse Tee. Anke fegt kurz die Hütte, ich hacke noch Holz für die nächsten Ankömmlinge, und dann sind wir, wieder mal gegen Mittag , startklar. Und das Wetter ist weiter prächtig.





                                Vor der Hütte treffen wir eine hübsche Norwegerin: Knappe Shorts, knappe Worte.
                                Sie scheint eine Staffelei aufzubauen, um die tolle Szenerie auf Leinwand zu bannen. Wie gesagt, zur Strasse ist es nicht sehr weit.

                                Wir genießen derweil nochmal das Blumenmeer, das die Hütte einrahmt.











                                Zunächst geht es auf gut ausgetretenem Pfad bergab zur Fluß, den wir schon von Weitem rauschen hören.





                                Schließlich erreichen wir den Skjørlægdelva, der hier ein beeindruckender, recht wilder Fluss ist.







                                Die Brücke ist von jener schwankenden Sorte, die Anke sofort in ihr Herz schließt, wo sie sich fortan mit verschiedenen Höhenängsten aufhalten muss.





                                Der Vistmannen schenkt uns ein bisschen Denali-Feeling.





                                Die Szenerie ist wirklich großartig. An unserer Seite der wilde, von dichtem Nadelwald gesäumte, Fluss. Das Wetter genial, der Pfad gut und die Mücken nicht so schlimm, wie erwartet.









                                Wir wandern zwei Stunden schweißtreibend am Ufer entlang und finden schließlich einen schönen Felsen der uns, ins Wasser ragend, zu einer Pause einlädt. Der Fluss ist mittlerweile deutlich ruhiger, aber mit den, schon am Horizont aufscheinenden Gebirge, nicht weniger attraktiv.





                                Es ist mittlerweile wieder fast unerträglich heiss. Wir staunen nicht schlecht, als plötzlich ein norwegisches Pärchen den Pfad entlang kommt und uns während der Pause überholt. Sie sind genauso erstaunt, wie wir. Wir sind zwar am Rande des Parks unterwegs, dennoch ist es trotz des Wetters und der laufenden Ferien weiterhin sehr einsam.

                                Anne und Bjørn pflegen die typische Gewichtsverteilung, die uns schon öfters bei norwegischen Pärchen aufgefallen ist. Sie hüpft fröhlich und sportiv mit leichtem Tagesrucksack voran, er schleppt sich mit, von mir auf über 30 Kg geschätzter, grüner Schrankwand mit Abstand hinterher. Später erfahren wir, dass es sich bei beiden um Tagesgepäck handelt, morgen gehts wieder zum Auto.

                                Wir lassen die beiden erstmal ziehen und genießen weiter die Sonne. Wir müssen schließlich auch die Pausenzeiten unseres Trägers einhalten.





                                Schließlich wandern wir gut gelaunt weiter und holen Anne und Bjørn kurz vor dem Litlvatnet ein. Die Beiden wollen auch zum Storvatnet, haben aber weder eine Karte noch eine Ahnung, wie sie dahin kommen und fragen, ob Sie sich uns anschließen dürfen, da wir mit Karte und GPS doch etwas besser ausgestattet sind.

                                Also stapfen wir, nach kurzer Pause bei der verschlossenen Litlvasshytta, zusammen weiter. Letztlich ist die Orientierung aber, wie wir bereits vermuteten, nicht das Problem. Ein ausreichend ausgetretener Pfad führt, auch wenn nicht auf der Karte eingezeichnet, weiter nach Süden. Es ist zwar unerträglich schwül und feucht und ziemlich hügelig, aber schließlich erreichen wir ein kleines Sumpfgebiet nahe des Sees.

                                Hier sind die Insekten natürlich wieder besonders wild und der Sumpf reicht direkt bis an den am Nordufer des Sees liegenden Strand, weshalb wir schon im Vorfeld geplant hatten, lieber am Südufer unser Glück zu versuchen. Wir begleiten aber die Beiden noch bis zur Copacabana des Storvatnet.





                                Sicher ab Mitte August ein wundervoller Ort, aktuell aber eher ein Platz zum freiwilligen Blutspenden.

                                Also geht es weiter entlang des Sees. Um die dichte Vegetation zu vermeiden, balancieren wir direkt am steinigen Uferrand. Das Wetterchen ist weiter, frei nach Bugs Bunny, eine Verlustigung erster Kajüte. Und der Storvatnet, eingefasst in Nadelwald und im Schatten des Visttindan gelegen, einfach ein fantastischer Ort.





                                Am Südufer gibt es eine erhöht gelegene, vegetationsarme Fläche und unsere Vermutung nach Studium von Karte und Norgeibilder, dass man dort gemütlich, mit toller Aussicht und vor allem insektenarm zelten kann, erweist sich als richtig.

                                Wir stellen schnell das Zelt auf und begeben uns mit einigem Zeugs zum Badeurlaub nach unten zum Ufer. Wichtig ist erstmal, die Sonnencreme aufzutragen.





                                Die Sonne knallt extrem und wir erfrischen uns erstmal herzhaft.





                                Angeln könnte man hier sicher auch gut.





                                Eine wirkliche Entdeckung dieser Tour sind, vor allem bei diesem Prachtwetter, gefriergetrocknete Smoothies. Auf den letzten Touren haben wir ja gegen Ende am meisten frisches Obst vermisst und die Teile bedienen genau diese Nische. Gefriergetrocknetes Obst oder Trockenfrüchte waren schon gut, aber das ist noch erfrischender. Man braucht nur kaltes Wasser und dann

                                Fill it...





                                ...shake it...





                                ...enjoy it.





                                Wir verbringen noch einige schöne Stunden am Wasser. Später machen wir es uns dann hoch oben auf unserem Aussichtspunkt gemütlich. So langsam geht das mit dem Tarp abspannen auch immer besser.





                                Wir lassen uns Hähnchen in Currysauce und Milchreis schmecken und nehmen in Kauf, dass uns der Laphroig noch mehr aufwärmt, als wir es ohnehin schon sind.

                                Bei aller Entspannung und Schönheit ist dies ein Ort der Entscheidung. Unsere Tour ist nun zur Hälfte rum und wir haben mehrere Optionen zur Fortsetzung:

                                Unser Notausstieg, nach Trofors durchs Stavassdalen, wird glücklicherweise absehbar nicht benötigt. Zudem wäre die Strecke sehr kurz für die verbleibende Zeit und die Route verläuft in dichter Vegetation unten im Tal, was bei der aktuellen Insektenlage wenig verlockend erscheint.

                                Ein Aufstieg für ein paar Tage in den Visttindan mit Tagestouren auf die Gipfel, ist auf jeden Fall ein besserer Plan.

                                Und dann ist da noch der Traum einer kompletten Nord-Südquerung über die großen Seen im Südosten. Abgesehen davon, dass die mögliche Route ziemlich anstrengend werden dürfte, könnten wir bei einem Wetterwechsel leicht festgesetzt werden. Schließlich müssen auf dem Weg zum Tosentunnel einige größere Flüsse sowie Ab- und Zuflüsse großer Gebirgsseen gefurtet werden, was einerseits durch die Schneeschmelze schon haarig ist, andererseits bei einem Unwetter richtige Probleme mit sich bringen könnte.

                                Wir erwägen und diskutieren hin und her. Anke tendiert eher zum kalkulierbaren Visttindanabstecher, lässt sich aber schließlich überzeugen, den Weg weiter nach Süden zu versuchen. Entscheidend ist letztlich, dass für die Besteigung der Visttindanberge auch mal 1-2 schöne Tage reichen, während man für die Nord-Süd-Passage schon ein gehöriges Wetterglück braucht - und das scheinen wir ja zu haben. Delorme piepst weiter Knallvær und ausserdem können wir im Verlauf des Måsskardelva noch später im Notfall nach Nordosten aussteigen. No risk, no fun.

                                Also verbringen wir noch einen entspannten Abend und malen uns Szenarien für die nächsten Tage aus. Wieviel Schnee erwartet uns noch ? Werden wir alle Flüsse furten können ? Wird die Sonnencreme reichen ? Auf jeden Fall wird es spannend. Die Mücken sind jedenfalls erstaunlich friedlich - und die unbelehrbaren halten wir mit DEET in Schach.





                                Die Sonne geht erst kurz vor 23:00 Uhr unter, wir schlafen erst spät ein, und hängen noch lange an den Eindrücken des heutigen Tages.
                                Zuletzt geändert von Antracis; 03.09.2017, 07:29.

                                Kommentar


                                • Ditschi
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 20.07.2009
                                  • 12345
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                  Was für schöne Bilder! Und natürlich auch ein gut geschriebener Bericht....
                                  Ditschi

                                  Kommentar


                                  • JustMe79
                                    Erfahren
                                    • 28.05.2015
                                    • 199
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                    Epische Landschaft + Traumwetter + Fotograf mit Auge = grandiose, abwechlungsreiche Bilder! Das wird nächstes Mal praktisch nicht zu toppen sein, mit der Gewissheit solltet ihr euch so langsam anfreunden... Aber diesen Urlaub wird euch immerhin keiner mehr nehmen können...

                                    Ich bin zwar absoluter Fjell-GPS-Verächter, aber wenn du schonmal eines mithattest, könntest du ev. noch die getrackte Kilometerzahl irgendwo ergänzen und wie lange eure Netto-Laufzeit war? Das würde echt helfen, das Gelände besser einzuschätzen, zumindest bei euren Bedingungen.

                                    Ansonsten - welche Smoothies waren das, die ihr diesmal dabei hattet, und was kosten die? Ich schwöre seit genau 20 Jahren auf Fruchtkaltschalen von Ruf. Die kosten nur nen Euro oder so und sind bei uns absoluter Pflichtnachtisch. Die gibt's mit Erdbeer, Kirsch- und Maracujageschmack. Früher gab's auch noch Blaubeere - dafür muss jetzt halt die Treck 'n Eat Blaubeerfruchtsuppe herhalten, die kostet allerdings deutlich mehr. Allgemein gilt, je kälter das 'Quellgewässer', umso göttlicher schmecken diese Teile, am besten sind so 3-5°C...

                                    Kommentar


                                    • Antracis
                                      Fuchs
                                      • 29.05.2010
                                      • 1280
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                      Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                      Was für schöne Bilder! Und natürlich auch ein gut geschriebener Bericht....
                                      Ditschi
                                      Danke! Kommen ja zum Glück noch ein paar Tage.


                                      @Justme 79: Muss nochmal nachschauen nach den GPS-Daten, sind noch auf dem Gerät und das hab ich gerade nicht zu Hand. Waren aber ca. 110km, 5000hm und um die 60h. Also ein recht gemütlicher Schnitt. Wir sind ja meist erst Mittags los und haben viel Pause gemacht und viel fotografiert. Und an manchen Stellen war es andererseits so anstrengend, dass wir vermutlich unter 1km/h gefallen sind.

                                      Die Smoothies waren von Lyo, müssten so um die 3€ gekostet haben, also nicht ganz billig- ist für einen halben Liter. Das mit der Ruf-Kaltschale ist ein guter Tipp!

                                      @Blahake: Danke, geht bald weiter. Und ich warte dann auf Deinen Saltfjellbericht.

                                      Kommentar


                                      • Borgman
                                        Dauerbesucher
                                        • 22.05.2016
                                        • 724
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                        Herrlich!! Habe jetzt mit großer Begeisterung Deinen Bericht bis hierhin gelesen. Tolle Fotos und wie immer ein unterhaltsam gechriebener Text. Auf die zweite Hälfte Eurer Wanderung bin ich natürlich besonders gespannt, aber schon der erste Teil ist ganz große Klasse und weckt lebhafte Erinnerungen an die schöne Zeit, die ich dort im vergangenen Jahr hatte.

                                        Euer Einstieg über Hundålryggen sieht sehr attraktiv aus. Ich hatte die Strecke damals auch als Ausstieg in Erwägung gezogen, aber weil sie sehr viel weniger begangen wird und durch dichten Wald verläuft mit größerem Zeitaufwand eingeschätzt. Schön, dass sie hier mal gut beschrieben ist.

                                        (Kleine Klugscheißer-Anmerkung am Rande: Deine vermutete Übersetzung von "Fjellgården" ist nur zur Hälfte richtig. "Gård" heißt (Bauern-) Hof, Garten wäre "hage".)

                                        Kommentar


                                        • Antracis
                                          Fuchs
                                          • 29.05.2010
                                          • 1280
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          AW: [NO] Wenn der Sonnenbrand die Richtung weist: Lomsdal-Visten 2017

                                          Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                          Herrlich!! Habe jetzt mit großer Begeisterung Deinen Bericht bis hierhin gelesen. Tolle Fotos und wie immer ein unterhaltsam gechriebener Text.
                                          Danke!


                                          Euer Einstieg über Hundålryggen sieht sehr attraktiv aus. Ich hatte die Strecke damals auch als Ausstieg in Erwägung gezogen, aber weil sie sehr viel weniger begangen wird und durch dichten Wald verläuft mit größerem Zeitaufwand eingeschätzt. Schön, dass sie hier mal gut beschrieben ist.
                                          Ich denke, Du schätzt richtig. Wenn ich unsere Eindrücke vergleiche, ist unsere Route etwas ruppiger, vor allem aber schlechter markiert. Das merkte man deutlich, als wir dann auf Deine Route getroffen sind, ab da ist immer eine ausgetretene Spur und/oder ausreichend Steinmännchen vorhanden gewesen bis zu den Sørvatn.

                                          (Kleine Klugscheißer-Anmerkung am Rande: Deine vermutete Übersetzung von "Fjellgården" ist nur zur Hälfte richtig. "Gård" heißt (Bauern-) Hof, Garten wäre "hage".)
                                          Danke, das wurde mir freundlicherweise schon als PN gesteckt - hätte ich mit etwas mehr Sprachverständnis eigentlich auch selbst drauf kommen können.

                                          Ich schreibe dann mal weiter.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X