Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourenskiern

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    Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourenskiern

    Hallo,

    ein kurzer diesjähriger Lyngenalpen-Aufenthalt als Abschluß einer Spitzbergen-Segelschifffahrt hat mich auf einen Aufenthalt im Winter in dieser sehr reizvollen Gegend neugierig gemacht, auch auf den Lofoten und Senja ja möglich, wo ich noch nicht war.

    Sehr populär und reichlich angeboten, und mutmaßlich populärer als mit Schneeschuhen unterwegs, sind ja ca. achttägige geführte Tourenski-Touren mit zuweilen todesmutiger Abfahrt als krönendem Abschluß des Aufstiegs (auch auf Senja und den Lofoten eben).
    Da müßte ich bei Null beginnen (und bin dafür auch nicht mehr der Jüngste) hinsichtlich Anschaffung und Erlernen aller Techniken sowie Erwerb der nötigen Kondition für die sicher anstrengenden Aufstiege. An sich machbar. Auf jeden Fall die mit Abstand teuerste Art der Erkundung, hinsichtlich Ausrüstung und der teuren geführten Touren. Und auch nicht ungefährlich!
    Alles einfacher und viel kostengünstiger wird es mit Schneeschuhen, deren Gebrauch ich auch bei Landgängen auf Spitzbergen kennengelernt und gut damit zurechtgekommen - hat Spaß gemacht.

    Die Entwicklung meiner Vorliebe kann mir natürlich niemand abnehmen, aber vergleichende Erfahrungen, also von Tourengehern auf beiden Untersätzen, würden mich schon interessieren.
    Klar ist natürlich, ist man in der Ebene unterwegs, mit nur kleinen Hügeln, wie wohl in der arktischen Tundra Schwedens und Finnlands, so wird man wohl Schneeschuhe favorisieren.
    Der Clou von Skiern ist halt schon die - Abfahrt!
    Wäre dann auch logischerweise nur in den Bergen eine Überlegung wert.
    Das Schneeschuh-Wandern wird mir sicher sehr gut gefallen, ist entspannter, schätze ich mal, und steile Aufstiege, da es ja keine Abfahrt gibt, wird man nicht so unbedingt anstreben (müssen).
    Eine Abfahrt, die ich tüchtig zu lernen hätte, hat natürlich schon auch einen besonderen, ja unersetzbaren Reiz. Und so kann ich von dem Abenteuer mit Tourenski, obwohl viel teurer, viel aufwändiger und ja auch: gefährlicher! - nicht lassen.
    Vorbereiten würde ich das Unternehmen, auf jeden Fall, wenn mit Skiern, erstmal auf kleinen Touren in hiesigen Bergen.
    Mit Schneeschuhen würde man ja wohl, so denke ich mir, den Sommer-Wanderwegen folgen können, über die es reichlich Wanderkarten-Material gibt, so daß man dieses Unternehmen auch selbständig und unkompliziert starten kann.

    Laßt Eure Erfahrungen und Empfehlungen hören!
    There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

    Edgar Allan Poe

  • LihofDirk
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    • 15.02.2011
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    #2
    AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

    Schneeschuhe haben die einfachere Technik,
    Mit Back Country Skiern ist man deutlich schneller unterwegs, gerade im hügeligen Gelände. Mit entsprechender Technik sind auch anspruchsvollere Abfahrten (nichts spektakuläres) möglich.
    Touren Ski habe ich keine Erfahrungen.

    Je nach Gebiet würde ich die Sommerwege nicht im Winter gehen
    - fehlende Brücken bei tiefen Einschnitten
    - Verwendungen an ausgesetzten Stellen
    - ...

    Also im Einzelfall überlegen.

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    • Pseudemys
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      • 20.11.2013
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      #3
      AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

      Ich habe Touren-Ski und Back Country-Ski für verschiedene Bezeichnungen ein- und derselben Sache gehalten.
      Dem ist wohl nicht so, wie ich jetzt bemerke.
      Dazu kam es wohl, da bei Angeboten von Touren-Skiern dann oft von Back Country-Nutzung die Rede ist.

      Was wäre der Unterschied auf den Punkt gebracht, also zwischen Touren-Ski-Fahren und Back Country-Ski-Fahren?
      Ersteres zwingender mit Abfahrt als Abschluß verbunden, zweites eher mit klassischem Langlauf vergleichbar?
      There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

      Edgar Allan Poe

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      • Torres
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        • 16.08.2008
        • 30593
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        #4
        AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

        Schneeschuhe einfach und anstrengend. Skier sind schnell und elegant, aber wenn man es nicht kann, kann es sehr schmerzhaft werden. Mir haben finnische Hügel schon gereicht, um zu merken, dass bergab nichts für mich ist. Der Aufwand, es zu lernen, ist zu hoch, da müsste ich dann wohl über einen langen Zeitraum trainieren, in schneeloser Heimat aussichtslos.
        Die Idee mit Sommerwanderwegen und Schneeschuhen klingt gut, in Finnland sind die im Winter aber Loipen. Mit Schneeschuhen kann man höchstens querfeldein stapfen und das ist wieder megaanstrengend (spuren) oder gefährlich (unsichtbarer Untergrund: Flüsse, Felskanten, Büsche). Mit Skiern querfeldein habe ich nicht probiert.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • Pseudemys
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          • 20.11.2013
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          #5
          AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

          Hm, bis jetzt spricht doch mehr für Skier. Wenn ich auch auf Spitzbergen mit den Schneeschuhen zu zurecht kam - aber das waren ja keine langen Touren.
          Was das Erlernen betrifft, so sind halt die Erfahrungen unterschiedlich.
          Vor Jahrzehnten bin ich für eine Woche alpin auf präparierten Pisten abgefahren. Am ersten Tag sah ich wenig Hoffnung, das auch nur bis zum Ende dieser Woche zu lernen, geschweige tagsdarauf mitfahren zu können.
          Ich sah dem Ski-Lehrer bei der Arbeit mit seinen Schülern zu, machte das nach und lernte recht schnell. Am nächsten Tage konnte ich mitfahren und an große Stürze kann ich mich nicht erinnern.
          Man muß natürlich, wie bei so vielen Dingen, regelmäßig am Ball bleiben, womit es ja immer leichter und sicherer wird. Ansonsten verläuft der Lernprozeß zu langsam oder man wird sogar zurückgeworfen, was dann demotivierend ist.
          Zuletzt geändert von Pseudemys; 05.08.2017, 11:12. Grund: Korrektur
          There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

          Edgar Allan Poe

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          • Waldhexe
            Alter Hase
            • 16.11.2009
            • 2875
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            #6
            AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

            Den Sommerwegen im Winter zu folgen ist sinnlos, da die Sommerwege Umwege um sumpfige Stellen und Seen machen, die im Winter auf der direkten Linie überquert werden. Außerdem siehst Du im Winter die Sommerwege ja nicht, auch die Markierungen sind unter Schnee, während die Winterwege mit Stangen oder Kreuzen auf Stangen markiert sind.

            Schneeschuhe sind gut für dicht bewaldete Gegenden und sehr steile Anstiege, das Gehen ist anstrengend und langsam, aber mit wenig Verletzungsgefahr verbunden. Die Ausrüstung ist vergleichsweise billig.

            Tourenski sind gut für alpines Gelände, da die Bindung für den steilen Aufstieg hinten gelöst und für die Abfahrt wieder festgestellt werden kann. Die Stiefel sind fest und ähneln eher Stiefeln alpiner Abfahrtsski, ebenso die relativ breiten Ski. Sie sind nicht gemacht für Gleiten in eher ebenem Gelände, sondern optimal für steile Abfahrten. Die Ausrüstung ist schwer und teuer.
            Im englischsprachigen Raum wird diese Art des Skilaufens als Back Country bezeichnet!

            In D als Back Country Ski bezeinete Ski (z.B. Fischer E99) sind gut geeignet zum Gleiten in ebenem bis bergigem Gelände ohne Bäume oder in lichten Wäldern. Sie sind breiter als Langlaufski und daher auch für loipenloses Gelände geeignet, in der Loipe sind Sie langsamer. Sie sind etwas tailliert und haben Stahlkanten, daher bei Abfahrten besser steuerbar als Langlaufski. Die Stiefel sind hinten frei, Bindung und Stiefel bieten mehr Halt für Abfahrten als Langlaufski. Für sehr steile Abfahrten muss die (Telemark-)Technik beherrscht werden.
            Die Ausrüstung liegt preis- und gewichtsmäßig etwa zwischen Tourenskiausrüstung und Langlaufausrüstung.
            Im englischsprachigen Raum nennt man das Cross Country Ski, in Skandinavien Fjällski.

            Unter Deinen Voraussetzung würde ich Dir zu Fjällski (in D Back Country Ski) raten. Du kommst in ebenem oder hügeligem Gelände müheloser vorwärts als mit Schneeschuhen und hast bergab den Spaß des Abfahrens, die Technik ist leichter zu lernen als mit Tourenski (die in der skandinavischen Tundra fehl am Platz sind!).

            Zum Üben sind in D die sanfthügeligeren Mittelgebirge besser geeignet als die Alpen, die das Revier der Schneeschuhe und Tourenski sind. Gut geeignet fürs tägliche Training sind auch Forstwege, so sie gut verschneit sind...

            Gruß,

            Claudia

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            • Pseudemys
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              • 20.11.2013
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              #7
              AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

              Vielen Dank für die sehr erschöpfende Erklärung!
              Das ist eine schöne Entscheidungshilfe.
              There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

              Edgar Allan Poe

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              • Flachlandtiroler
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                Moderator
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                • 14.03.2003
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                Konditionell sollte es mit BC- oder Tourenskiern eher einfacher sein als mit SS. Vor einer geführten, mehrtägigen (i.e. mit Gepäck...) Tour würde ich mich auf jeden Fall mal mit dem Material vertraut machen wollen (wie und wo auch immer...) und sicherlich die Abfahrtsschwierigkeiten sehr defensiv wählen.

                Wenn Du schon Ski-Erfahrung hast oder bspw. auch mit Schneeschuhen einen Schneepflug hinbekommst (entsprechende Steilheit und Sulz/Pulver vorausgesetzt), hast Du sicherlich gute Karten, das "heil runterkommen" schnell hin zu bekommen IMHO.
                Meine Reisen (Karte)

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                • Vegareve
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                  • 19.08.2009
                  • 14385
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                  #9
                  AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                  Es gibt hier im Forum ein Skitourenbericht von den Lyngen Alpen (von Benzodiazepin). Die Lawinengefahr ist nicht zu unterschätzen.
                  "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                  • Pseudemys
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                    • 20.11.2013
                    • 629
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                    Merke gerade, daß ich mich vielleicht unklar ausgedrückt habe, denn die Waldhexe empfiehlt mir ja die ausgesprochenen Wander-Ski im hügeligen Gelände, die wohl abfahrtstauglicher als Langlauf-Ski (mit Telemark-Technik), aber die Ferse ist in der Bindung hier auch nicht fest eingeschlossen (von dieser Art Skier wußte ich gar nichts.)
                    Ich bin aber schon an Abfahrten interessiert, wenn zu diesen auch ein sehr langer Weg, den ich womöglich nie gehen werde können (überhaupt wollen…?).
                    Somit sollte ich alpine Tourenski nicht ausschließen, die Bindung daher die Ferse, die nur beim Aufstieg bzw. auf der Tour gehoben (mit Bindung bei der Rahmenbindung, ohne die ganze Bindung bei der Pin-Bindung), fest umklammern für die sehr sichere Abfahrt.
                    Ja, ich brauche einen Allround-Ski, denn in der (leicht hügeligen) Ebene sollte der Ski auch überzeugen - falls ein und derselbe Ski das alles leisten kann.
                    There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

                    Edgar Allan Poe

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                    • Zz
                      Fuchs
                      • 14.01.2010
                      • 1521
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                      #11
                      AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                      Hallo Pseudemys,
                      Freunde von mir sind seit Jahren in Nordschweden mit Tourenski unterwegs, skandinavisches Fjell und Tourenski schliessen sich nicht zwangslaeufig aus. Sicherlich gibt es fuer die Ebene besser geeignete Ski, aber da sie waehrend der Touren immer mal wieder auf einen Gipfel steigen und die abschliessende Abfahrt geniessen, sind Tourenski fuer sie die bessere Wahl als LL- oder CC/BC- Ski. Abfahrt geht mit Tourenski jedenfalls besser als mit CC/BC- oder LL- Ski. Fuer die Aufstiege und zum Pulka ziehen nutzen sie Felle.
                      Auf einschlaegigen Gebrauchtmaerkten solltest Du mit etwas Geduld auch immer eine guenstige und gute Tourenskiausruestung finden.
                      Gruss Z
                      Zuletzt geändert von Zz; 07.08.2017, 12:02.
                      "The Best Laks, Is Relax."
                      Atli K. (Lakselv)

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                      • Pseudemys
                        Dauerbesucher
                        • 20.11.2013
                        • 629
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                        Ich bewege mich also schon in die richtige Richtung, gut.

                        Ich suche auch nach Angeboten gebrauchter (Vorjahresmodelle) und getesteter Skier (bei aktuellen Modellen) im Komplett-Set, womit man deutlich sparen kann und mit einem Schlag alles beieinander hat.
                        Offensichtlich wird jeder, auch auch wirklich jeder Ski, wie auch jede Bindung, jedes Jahr in neuer Version herausgebracht, und die Tester überzeugt habenden Modelle aus dem alten Jahr sind ja inzwischen nicht schlechter geworden - soo dramatisch sind die Verbesserungen eher selten, und wenn, dann wohl am ehesten bei den Bindungen.
                        So macht die bisher (eher unsichere, aber leichte) Pin-Bindung solche Fortschritte, daß die (bisher sichere, aber schwerere) Rahmenbindung bald wohl überflüssig werden wird - besonders für den Tourengeher interessant.
                        Die todesmutigen Hardcore-Freerider wie im Video oben werden aber ihr Leben weiterhin, vorerst, lieber einer bombensicheren Rahmenbindung anvertrauen.
                        Zuletzt geändert von Pseudemys; 07.08.2017, 11:47.
                        There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

                        Edgar Allan Poe

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                        • LihofDirk
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 15.02.2011
                          • 13729
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                          Meine regelmäßig genutzten BC Ski sind jetzt 20 Jahre alt. Bei der Lebensdauer schadet es nicht, ein Vorjahres Modell zu kaufen.

                          Ich habe damals nach einer Tour kurz vor Ostern in Oslo zugeschlagen. Mit Schlussverkauf Rabatt, Steuerrückerstattung bei Ausreise durchaus ein Schnäppchen. Skandinavien ist nicht immer teuer.

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                          • Murph
                            Fuchs
                            • 30.06.2007
                            • 1374
                            • Privat

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                            #14
                            AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                            Wieso sollte man mit free heel / telemark nicht abfahren können? Fette Ski und Plastikstiefel sind doch nicht dem Alpinskifahrer vorbehalten.
                            "Als wir fertig waren mit Reflektieren war es schon zu windig, um das Zelt aufzustellen."

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                            • Murph
                              Fuchs
                              • 30.06.2007
                              • 1374
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                              #15
                              AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                              Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen

                              Tourenski sind gut für alpines Gelände, da die Bindung für den steilen Aufstieg hinten gelöst und für die Abfahrt wieder festgestellt werden kann. Die Stiefel sind fest und ähneln eher Stiefeln alpiner Abfahrtsski, ebenso die relativ breiten Ski. Sie sind nicht gemacht für Gleiten in eher ebenem Gelände, sondern optimal für steile Abfahrten. Die Ausrüstung ist schwer und teuer.
                              Im englischsprachigen Raum wird diese Art des Skilaufens als Back Country bezeichnet!
                              Ist das so. Wie nennt sich dann die Art des Skifahrens im englischsprachigen Raum mit massiver Telemarkbindung und Plastestiefeln im backcountry?
                              Was ist mit backcountry im englischsprachigen Raum mit sagen wir nem e109 und ner 3pin Bindung? Wie heißt das?

                              Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen

                              In D als Back Country Ski bezeinete Ski (z.B. Fischer E99) sind gut geeignet zum Gleiten in ebenem bis bergigem Gelände ohne Bäume oder in lichten Wäldern. Sie sind breiter als Langlaufski und daher auch für loipenloses Gelände geeignet, in der Loipe sind Sie langsamer.

                              Und was ist in D mit z.B. einem Rossignol BC 90. Ist der gut zum Gleiten in ebenem Gelände weil als backcountry (D) Ski bezeichnet?
                              Zuletzt geändert von Murph; 07.08.2017, 20:38. Grund: Bezug hergestellt durch Zitat und verständlicher formuliert
                              "Als wir fertig waren mit Reflektieren war es schon zu windig, um das Zelt aufzustellen."

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                              • Pseudemys
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                                #16
                                AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                                Fasse mal zusammen, ob alles richtig verstanden, denn der Back Country / Fjellski-Ski war mir bisher völlig unbekannt.

                                Klassischer Langlaufski in der gespurten Loipe
                                Klassischer alpiner Abfahrt-Ski
                                (Hier nicht relevant.)


                                Tourenski:
                                Mit ihnen werden Tages- und Mehrtagestouren absolviert, und zwar in den Bergen auf einem Aufstieg mit dem Ziel einer rasanten Abfahrt.
                                Die breiteren Skier sind hier abfahrtsorientiert, besonders im Pulverschnee überzeugend, die schmaleren mehr aufstiegsorientiert, da auch leichter, für die Abfahrt auch sehr tauglich, aber nicht so sehr für eine extrem anspruchsvolle im Pulverschnee.
                                Bindung löst die Ferse eines Schuhs, der dem für alpine Abfahrt ähnlich, für den Aufstieg, für die Abfahrt wird die Ferse fest fixiert wie bei der klassischen alpinen Abfahrt.


                                Back Country / Fjellski-Ski (und mir bisher unbekannt):
                                Mit ihnen werden ausgedehnte Ski-Wanderungen in einem wilden Terrain ohne Loipen absolviert, bei denen zwischendurch auch mit Abfahrten, aber wohl keinen spektakulären, als von einem Gipfel aus, zu rechnen ist. Hier kommt bei der (spätestens anspruchsvollen) Abfahrt dann die Telemark-Technik mit entsprechender abfahrtsorientierter Telemark-Bindung zur Anwendung.
                                Für mich nicht uninteressant, wenn nicht gar am interessantesten, spätestens, falls ich mal wieder Spitzbergen mit Skiern bereisen will, denn da sind wohl - mutmaßlich! - auch ausgedehnte Ski-Wanderungen mit gezogener Pulka möglich (Aufstieg und Abfahrt mit Tourenskiern den Angeboten nach auf jeden Fall dort auch [für sehr viel Geld] möglich).

                                Aber sind auch Ski-Wanderungen in den Lyngenalpen, auf Senja und auf den Lofoten möglich?
                                Da da auch gewandert wird, so sollte man meinen, daß Ski-Wanderungen auch möglich. Allerdings sind die Wanderungen da immer sehr aufstiegsorientiert, die Berge steigen fas immer unmittelbar von Wasser aus steil an, und so wird dann mutmaßlich auch das Wandern im Winter sein. D.h., ausgedehnte Ski-Wanderungen, die man ja eher in einer ebenenorientierten (Hügel)-Landschaft absolviert, wo auch mit sanften Abfahrten zu rechnen, werden möglicherweise ja hier nicht so möglich sein. Hier wird wohl vorwiegend, wenn nicht gar ausschließlich, aufgestiegen mit dem Ziel der anspruchsvollen Abfahrt: das Operationsgebiet des Tourenski.

                                Ja, der Name Tourenski hat mich genarrt und auf die falsche Spur gebracht, zumal bei Angeboten von Tourenskiern auch von Back Country die Rede ist. Es geht ja eindeutig in erster Linie um die Abfahrt und nicht um die Tour im Sinne einer Ski-Wanderung - es wird nur zum Abfahrtspunkt hochgetourt, dann im Sauseblitz, oft tollkühn, mitunter auch lebensgefährlich, abwärts gedüst.

                                Mir scheint, die Waldhexe hat mir schon richtig geraten, bis jetzt erstmal, denn mit Back Country / Fjellski-Ski und ihren Möglichkeiten muß ich mich noch umfassender beschäftigen.
                                Nach Zz's Darstellung könnten die Tourenski für mich auch nicht verkehrt sein - denn: die rasante Abfahrt, neben der Ski-Wanderung, reizt mich auch sehr.
                                Ja, auf die Antwort von Murphs Frage bin ich auch gespannt.
                                Hierbei erfuhr ich erstmalig von der Telemarkbindung, die sogar Freeride-tauglich werden kann, wenn aber wohl mutmaßlich nicht soo richtig.

                                Globetrotter klärt auf
                                Zuletzt geändert von Pseudemys; 07.08.2017, 19:53.
                                There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

                                Edgar Allan Poe

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                                • flyingscot
                                  Erfahren
                                  • 27.12.2007
                                  • 396
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                                  #17
                                  AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                                  Alles sehr gut beschrieben.

                                  Im Tourenskibereich gab es immer den kleinen Bereich der Telemarkski. Ursprünglich aus dem Fjellskibereich kommend aber mit massiven Bindungen, breiten Ski und Plastikstiefeln auch im Tourenski- und Freeridebereich anzutreffen.

                                  Fjellski fallen in den USA in den Bereich cross country ski. In Europa hingegen als back country bezeichnet, ob die Engländer das auch so bezeichnen, weiß ich leider nicht.
                                  Zuletzt geändert von flyingscot; 07.08.2017, 20:35.

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                                  • Murph
                                    Fuchs
                                    • 30.06.2007
                                    • 1374
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                                    #18
                                    AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                                    MADSHUS The Cross Country Company Since 1906, norwegische Firma (Fjellski?), bewirbt auf der Homepage u.a. Backcountry Ski von 55 bis 110 mm oder so.
                                    "Als wir fertig waren mit Reflektieren war es schon zu windig, um das Zelt aufzustellen."

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                                    • DasBushbaby
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                                      • 20.01.2015
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                                      #19
                                      AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                                      Zitat von Pseudemys Beitrag anzeigen

                                      Ja, der Name Tourenski hat mich genarrt und auf die falsche Spur gebracht, zumal bei Angeboten von Tourenskiern auch von Back Country die Rede ist. Es geht ja eindeutig in erster Linie um die Abfahrt und nicht um die Tour im Sinne einer Ski-Wanderung - es wird nur zum Abfahrtspunkt hochgetourt, dann im Sauseblitz, oft tollkühn, mitunter auch lebensgefährlich, abwärts gedüst.
                                      Woher hast Du diese Weisheiten? Auf welchen YouTube Kanälen treibst Du Dich herum?

                                      Solltest Du wirklich recht haben, hätte ich in der Vergangenheit bei meinen Mehrtagestouren und Skidurchquerungen den völlig falschen Ski verwendet.

                                      Richtig ist vielmehr, dass es bei Tourenskier Modelle gibt, die sind eher aufstiegsorientiert, andere haben ihren Schwerpunkt bei der Abfahrt (bis hin zu Freeridern). Ein Manko bei Tourenskier ist der Umstand, dass man gewöhnlich bei der Abfahrt die Felle herunter macht. Das bedeutet, kommt anschließend ein Gegenanstieg, müssen die Felle wieder drauf. Hier macht sich häufig die Kälte bemerkbar und der Kleber hält schlecht oder gar nicht mehr. Das Problem sollten aber alle Arten von Skieren mit Klebefellen haben.

                                      Um Dir eine realistische Vorstellung von Tourengehen zu vermitteln, empfehle ich Dir die Sendungen von BergaufBergab in der Mediathek des BR und keine GoPro-Promotion Videos vom Heliskiing.

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                                      • flyingscot
                                        Erfahren
                                        • 27.12.2007
                                        • 396
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: Wandern im Schnee - vergleichende Erfahrungen mit Schneeschuhen und Tourensk

                                        Den Abschnitt hatte ich gar nicht gelesen, da hat @DasBushbaby recht. Skitouren die mit Tourenski gemacht werden, werden neudeutsch auch gern als Skibergsteigen beschrieben. D.h. ist sind immer viele Höhenmeter hoch- wie runter dabei. Aber man kann damit auch weite Mehrtagestouren unternehmen. Allerdings i.A. dann von Hütte zu Hütte, da wesentlich weniger Gepäck mitgenommen werden kann (keine Pulka und deutlich mehr als 10kg im Rucksack macht weder im Aufstieg noch in der Abfahrt Spaß). Ein Klassiker oder besser "Modetour" ist z.B. die Haut Route von Chamonix nach Zermatt, immerhin 180km in 7-10 Tagen.

                                        Fjellski sind in Bereichen mit nur geringen Steigungen und Gefällen aber deutlich im Vorteil: Leichteres Material, bequemere Schuhe, man kommt in der Ebene spürbar schneller voran als mit Tourenski (ok, bei frischem tiefen Pulverschnee nicht unbedingt...).
                                        Zuletzt geändert von flyingscot; 07.08.2017, 22:04.

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