Es mag für den einen oder anderen ein etwas befremdliches oder gar lächerliches Thema sein, aber ich kann mir die Welt ohne Gerüche nicht vorstellen.
Während wir Bild und Ton mitlerweile wirklich gut archivarisch festzuhalten sind, bleiben die Gerüche ein Mysterium. Sie können sich immer nur vor Ort und in dem Moment bemerkbar machen. Wir haben noch keine Möglichkeit sie zu archivieren und immer wieder abzurufen, das gibt ihnen etwas geheimnisvolles und einmaliges.
Wie oft frage ich mich nicht, wenn ich Reiseberichte oder Bilder aus fernen Ländern sehe, wie es dort wohl gerochen hat.
Manchmal kann ich mir anhand des Bildes ein paar Schlüsse ziehen aber vieles erschließt sich nur wenn man erstmal dort gewesen ist.
Ich möchte gerne versuchen anektdotisch hier die Welt der Gerüche in der Natur wiederzugeben, wie ich sie erlebt habe. Vielleicht mag sich der eine oder andere hier wiederfinden, er mag auch etwa beitragen oder ergänzen können.
Gewissermaßen müssen wir uns hier wie Behinderte fortbewegen, da wir eine sehr optische Kultur sind, aber das Reden über Gerüche nie wirklich kultiviert haben. Ich versuche aber mein bestes zu geben.
Wald und Wiese...
Zwar komme ich viel herum doch sind die Wälder, Auen und Weiden der Mittelgebirge meine Heimatlandschaft, dementsprechend fein ist auch die Geruchsunterscheidung die sich für verschiedene Orte, Zeiten und Momente ergeben.
Frühjahr...
Eigentlich ist es noch Winter. Doch die Sonne scheint bereits in die kahlen Eichen und Buchenwälder und taucht aus Mangel an Grün den Wald in Goldene Brauntöne. Das erste Zaghafte Lungenkraut und Huflattich tauchen auf. Tagsüber und bei Wolken riecht der Wald noch nach Winter, doch in der Abenddämmerung riecht man es schwach.
Der allerstes zaghafte Geruch des Frühlings und der Pflanzen. Besonders stark zu riechen am Waldrand und auf den Weiden. Noch Gemischt mit dem sterilen Geruch des Frostes und doch riecht man es. Der Frühling kommt.
...
Nach Wochen gefühlten Winters hat der Frühling nun entgültig die Oberhand ergriffen, der Bärlauch, Giersch und die ersten Auwaldkräuter erwachen in grün, auch sprießt das Gras nun langsam. Speziell sonnige Abende riechen nun immer grasiger aber auch der Frühlingsregen nach einigen Tagen Trockenheit hat seinen ganz speziellen Geruch. Er trägt den Duft der Kräuter die er benetzt hat.
Wo es auf den Weiden, am Waldrand und im Auwald schon nach Frühling riecht ist im Fichtenhochwald gefühlt noch Winter nur bei starkem Sonnenschein auf einen Südhang wo die Fichten exponiert stehen, rieche ich vorweggenommene Trockenheit des kommenden Sommers. Der harzige trockene Geruch der von der Sonne verbrannten Fichtenstämme.
Auch die Kiefern riechen nun endlich wieder stark nach Kiefer. Ein Geruch der mich an meine Kindheit in Rumänien erinnert.
Dort wo Kalkstein auf Buchenhochwald oder schluchtwald trifft, kommt dieser ganz spezielle wurzelige/rettichartige Geruch auf der so typisch für diese Waldform ist.
...
Es ist Mai und die Blütezeit ist in ihrer Hochzeit. Schon morgens aus dem Haus rieche ich von weitem den starken Geruch des Kirschloorbeers der Nachbarn, etwas weiter in den Wald kommen die starken leicht Aasartigen Gerüche der Vogelbeeren und auch der sanftere Geruch des Weißdorns zum tragen.
Es ist eine der zwei schönsten Zeiten im Jahr. Die Natur trägt Neonfarben und explodiert geradezu. Man kann kaum zwei Meter gehen ohne neue Gerüche zu entdecken.
Natürlich ist wie immer, der frühe Morgen und späte Abend am extremsten was die Gerüche angeht.
Der Fluss ist durch Trockenheit gesunken und riecht etwas brackig, aber er wird überdeckt von der Mondviole, der wohl am traumhaftest duftenden Pflanzen die wir hier haben. Nur in der Nacht und am sehr frühen Morgen verbreiten sie ihren schweren süßen Duft über den Auwald.
Die Wiesen wurden noch nicht gemäht und stehen in voller Blüte. Besonders in den Magerrasen vermischen sich die hunderten Pflanzenarten zu einem harmonischen etwas schweren Geruch.
...
Sommer...
Es gibt wenig vergleichbares mit einem sonnigen Juni Morgen, nachdem es in der vorherigen Nacht geregnet hat.
Der gemischte Geruch des Waldes dringt des morgens an meine Nase. Alles riecht noch so sanft und süßlich.
In den Buchenwäldern unterscheide ich die Hanglage und den Bodentyp am Geruch.
Dort w Kalk im Bodne ist und der Waldboden bedeckt mit Kräutern hat sich der starke rettichartige Geruch noch sehr viel stärker ausgebreitet. Es kommt jetzt aber noch der etwas süßlichere Geruch des Efeu dazu.
Der schwarze Hollunder blüht und das riecht man schon von weitem. Jeder kennt den sanften Geruch der Blüten, welche in so krassem Kontrast stehen zu den stinkenden Blättern.
Bei den Linden ist es ähnlich zusammen mit dem Summen unzähliger Bienen dringt der Geruch der Lindenblüte der lange Landstraßenalleen umfängt.
...
Es herrscht Gluthitze bereits am Morgen. Die Trockenheit macht sich auch in den Gerüchen bemerkbar. Es riecht nach trockenem Frühsommermorgen. Einige Wiesen wurdne schon gemäht. Das merkt man.
Auch die Fichten geben nun endlich ihren Sommergeruch ab. Unter ihnen wächst das Adlerfarn, aber es ist noch sehr zaghaft. Kein Vergleich mit dem August, wenn es prominent im Geruch ist.
Wenn die Sonne im Zenit steht und es am heißesten ist, dringen fast schon exotische schwere Gerüche an mich während ich tief in einem feuchten Bachtal an einem Nordhang den Wald erkunde. Ein kleines Hangmoor rieche ich schon von weitem.
Die Birkenblätter kann man jetzt noch gerade so sammeln.
Die ersten Stinkmorcheln machen sich auch bemerkbar. Eigentlich ist es ein Gestank, aber es ist ein Geruch der zum Wald und zum Sommer gehört und würde ihn vermissen, wenn es ihn nicht mehr geben würde.
Im Bachtal ist der Alant und die Pestwurz allgegenwärtig.
In den Tälern der Karpaten ist dieser Geruch so markant und stark und dringt durch das ganze Tal.
Auch der Bach riecht jetzt nach Sommer, noch nicht ganz gut zum angeln, da muss sich eine kleine Nuance ändern. Das passiert wenn es regnet.
...
Es ist Spätsommer. Wenn man Glück hatte war der Sommer trocken.
Stauden wie Wasserdost und Adlerfarn beherrschen den Geruch des Waldes. Daneben mischt sich immer stärker der Geruch der Pilze, welche jetzt überall aus dem Boden schießen. Es ist aber noch nicht der schwere faulige Geruch der Spätherbstpilze.
Allgemein wird der Wald immer würziger. Es mischt sich auch der Gruc hvon Johanniskraut und Baldrian.
Auch auf den Weiden und in der Landwirtschaft geht es immer mehr auf Herbst zu. die fast reifen Maisfelder habne ihren ganz eigenen "stärkehaltigen" Geruch.
Wenn es sehr trocken und heiß war riecht man das verbrannte und vertrocknete Grasland.
Etwas was in Siebenbürgen praktisch jeden August vorkommt.
Herbst...
Es riecht kümmelig, würzig, faulig, Fruchtig.
Der Herbst ist da.
Fast jeden freien Tag bin ich jetzt auf Pilzsuche. Im September ist der Wettergott noch einmal gnädig. Er schenkt uns noch einmal ein par schöne Wochen.
Doch so warm die Tage sind, werden die Nächte doch recht kühl. Man riecht den nebligen Wald im frühesten Morgen auf dem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad.
Die Apfel, Pflaumen und Birnenbäume sind jetzt reif, manchmal schon überreif und geben ihr fruchtiges Aroma in die Landschaft ab.
Pilze und ihre vielfältigen Gerüche finden sich jetzt überall.
Auch der Wald und die Bäume an sich sind jetzt deutlich modriger im Geruch. Aber irgendwo drückt sich noch der Sommer durch. Besonders in der Tagesmitte.
Auch die Tiere riechen jetzt immer stärker.
Es beginnen die ersten Brunftzeiten. Gleichzeitig gehen die vegetabilen Gerüche Stück für Stück zurück.
Der Geruch der Wildschweine dringt immer stärker durch die Wälder. Ich komme an Mahlbäumen vorbei und rieche schon von weitem das unverwechselbare Aroma.
Es ist diese magische Zeit, wo sich die Natur noch einmal vor dem kommenden Winter aufbäumt. Ich bin gefangen in magischen Farben, Gerüchen und einer nicht zu beschreibenden Stimmung.
...
Der Grosse Blattfall beginnt und dies ist nicht nur sichtbar. Besonders in den Eichenwäldern riecht es nach einem undefinierbaren Gewürz. Ich würde es gerne konzentrieren und mir aufs Essen tun, aber wie so oft bei den Gerüchen des Waldes ist es ein Zusammenspiel von so vielen Faktoren und man kann gar nicht erklären was von wo kommt.
Das was im Sommer durch den starken Geruch der Pflanzen unterging kommt jetzt mehr zum Vorschein.
Tiere, modriges Holz, Torf, Erde.
Dies wird sich immer mehr verstärken je weiter der Herbst voranschreitet.
Auc hdie ersten Frostnächte machen sich bemerkbar. Der glasige kalte Geruch des Frostes dringt nun immer stärker in meine Nase.
...
Winter
Der Winter ist keinesfalls frei von Gerüchen, aber sie sind diffiziler und schwerer zu beschreiben als die, der anderen Jahreszeiten.
Mit Voranschreiten des Novembers gehen immer mehr der herbstlichen Gerüche verloren.
Was bleibt sind kahle Wälder, Nebel und endlose Wolkenverhangene Tage. Der Geruch von Moder, Erde und Verfall ist nun immer stärker zu spüren.
Auch das feine Aroma des Mooses kann man jetzt wieder stärker spüren.
Die Fichtenwälder riechen tendenziell stärker, vor allem im Regen als die kahlen Laubwälder.
...
Frost und Eis haben das Land fest im Griff. Kaum noch dringen Gerüch an die Nase. Doch dafür riecht man jedes entfernte Reh und Wildschwein, weil nix ihre Gerüche überdeckt.
Wenn der Schnee in dicken Flocken fällt, riecht man das. Mir fällt keine Beschreibung dazu ein.
Ebenfalls en verschneiter Wald nach frostiger Nacht.
Es sind fast eher mineralische Gerüche, unmöglich in Worte zu fassen. Zumindest jetzt noch. Es fehlt mir an der Bildung Gerüche adäquat zu beschreiben. Und wir haben auch keine wirkliche Kultur dafür.
...
Der Schnee schmilzt. Nun dies ist ein ganz spezieller Geruch. Wolkenverhangene verregnete Tage, die den Schnee schmelzen lassen. Die düstersten und unangenehmsten im ganzen Jahr und auch der kalte nasse Geruc hder Schneeschmelze fügt sich dort ein. Doch findet sich dort auch ein ganz sanfter und leichter Anklang an einen noch fernen Frühling.
Nun freilich, ich habe wahrscheinlic mehr vergessen, als an was ich mich errinere, aber dieses Thema ist wirklich sehr komplex und meine Worte können dies nur ganz marginal wiederbringen. Welche Gefühle ich bei den verschiedensten Gerüchen empfinde kann ich gar nicht beschreiben, aber die Gerüche in ihrem Jahreszyklus haben mich mit Sicherheit genauso stark, wenn nicht noch stärker geprägt als die visuellen und akustischen Reize.
Es ist ein schräges Thema, aber ich wäre froh wenn ihr auch etwas dazu beitragen könnt. Vielleicht finde ich mich in einigen Beschreibungen wirklich wieder.
Während wir Bild und Ton mitlerweile wirklich gut archivarisch festzuhalten sind, bleiben die Gerüche ein Mysterium. Sie können sich immer nur vor Ort und in dem Moment bemerkbar machen. Wir haben noch keine Möglichkeit sie zu archivieren und immer wieder abzurufen, das gibt ihnen etwas geheimnisvolles und einmaliges.
Wie oft frage ich mich nicht, wenn ich Reiseberichte oder Bilder aus fernen Ländern sehe, wie es dort wohl gerochen hat.
Manchmal kann ich mir anhand des Bildes ein paar Schlüsse ziehen aber vieles erschließt sich nur wenn man erstmal dort gewesen ist.
Ich möchte gerne versuchen anektdotisch hier die Welt der Gerüche in der Natur wiederzugeben, wie ich sie erlebt habe. Vielleicht mag sich der eine oder andere hier wiederfinden, er mag auch etwa beitragen oder ergänzen können.
Gewissermaßen müssen wir uns hier wie Behinderte fortbewegen, da wir eine sehr optische Kultur sind, aber das Reden über Gerüche nie wirklich kultiviert haben. Ich versuche aber mein bestes zu geben.
Wald und Wiese...
Zwar komme ich viel herum doch sind die Wälder, Auen und Weiden der Mittelgebirge meine Heimatlandschaft, dementsprechend fein ist auch die Geruchsunterscheidung die sich für verschiedene Orte, Zeiten und Momente ergeben.
Frühjahr...
Eigentlich ist es noch Winter. Doch die Sonne scheint bereits in die kahlen Eichen und Buchenwälder und taucht aus Mangel an Grün den Wald in Goldene Brauntöne. Das erste Zaghafte Lungenkraut und Huflattich tauchen auf. Tagsüber und bei Wolken riecht der Wald noch nach Winter, doch in der Abenddämmerung riecht man es schwach.
Der allerstes zaghafte Geruch des Frühlings und der Pflanzen. Besonders stark zu riechen am Waldrand und auf den Weiden. Noch Gemischt mit dem sterilen Geruch des Frostes und doch riecht man es. Der Frühling kommt.
...
Nach Wochen gefühlten Winters hat der Frühling nun entgültig die Oberhand ergriffen, der Bärlauch, Giersch und die ersten Auwaldkräuter erwachen in grün, auch sprießt das Gras nun langsam. Speziell sonnige Abende riechen nun immer grasiger aber auch der Frühlingsregen nach einigen Tagen Trockenheit hat seinen ganz speziellen Geruch. Er trägt den Duft der Kräuter die er benetzt hat.
Wo es auf den Weiden, am Waldrand und im Auwald schon nach Frühling riecht ist im Fichtenhochwald gefühlt noch Winter nur bei starkem Sonnenschein auf einen Südhang wo die Fichten exponiert stehen, rieche ich vorweggenommene Trockenheit des kommenden Sommers. Der harzige trockene Geruch der von der Sonne verbrannten Fichtenstämme.
Auch die Kiefern riechen nun endlich wieder stark nach Kiefer. Ein Geruch der mich an meine Kindheit in Rumänien erinnert.
Dort wo Kalkstein auf Buchenhochwald oder schluchtwald trifft, kommt dieser ganz spezielle wurzelige/rettichartige Geruch auf der so typisch für diese Waldform ist.
...
Es ist Mai und die Blütezeit ist in ihrer Hochzeit. Schon morgens aus dem Haus rieche ich von weitem den starken Geruch des Kirschloorbeers der Nachbarn, etwas weiter in den Wald kommen die starken leicht Aasartigen Gerüche der Vogelbeeren und auch der sanftere Geruch des Weißdorns zum tragen.
Es ist eine der zwei schönsten Zeiten im Jahr. Die Natur trägt Neonfarben und explodiert geradezu. Man kann kaum zwei Meter gehen ohne neue Gerüche zu entdecken.
Natürlich ist wie immer, der frühe Morgen und späte Abend am extremsten was die Gerüche angeht.
Der Fluss ist durch Trockenheit gesunken und riecht etwas brackig, aber er wird überdeckt von der Mondviole, der wohl am traumhaftest duftenden Pflanzen die wir hier haben. Nur in der Nacht und am sehr frühen Morgen verbreiten sie ihren schweren süßen Duft über den Auwald.
Die Wiesen wurden noch nicht gemäht und stehen in voller Blüte. Besonders in den Magerrasen vermischen sich die hunderten Pflanzenarten zu einem harmonischen etwas schweren Geruch.
...
Sommer...
Es gibt wenig vergleichbares mit einem sonnigen Juni Morgen, nachdem es in der vorherigen Nacht geregnet hat.
Der gemischte Geruch des Waldes dringt des morgens an meine Nase. Alles riecht noch so sanft und süßlich.
In den Buchenwäldern unterscheide ich die Hanglage und den Bodentyp am Geruch.
Dort w Kalk im Bodne ist und der Waldboden bedeckt mit Kräutern hat sich der starke rettichartige Geruch noch sehr viel stärker ausgebreitet. Es kommt jetzt aber noch der etwas süßlichere Geruch des Efeu dazu.
Der schwarze Hollunder blüht und das riecht man schon von weitem. Jeder kennt den sanften Geruch der Blüten, welche in so krassem Kontrast stehen zu den stinkenden Blättern.
Bei den Linden ist es ähnlich zusammen mit dem Summen unzähliger Bienen dringt der Geruch der Lindenblüte der lange Landstraßenalleen umfängt.
...
Es herrscht Gluthitze bereits am Morgen. Die Trockenheit macht sich auch in den Gerüchen bemerkbar. Es riecht nach trockenem Frühsommermorgen. Einige Wiesen wurdne schon gemäht. Das merkt man.
Auch die Fichten geben nun endlich ihren Sommergeruch ab. Unter ihnen wächst das Adlerfarn, aber es ist noch sehr zaghaft. Kein Vergleich mit dem August, wenn es prominent im Geruch ist.
Wenn die Sonne im Zenit steht und es am heißesten ist, dringen fast schon exotische schwere Gerüche an mich während ich tief in einem feuchten Bachtal an einem Nordhang den Wald erkunde. Ein kleines Hangmoor rieche ich schon von weitem.
Die Birkenblätter kann man jetzt noch gerade so sammeln.
Die ersten Stinkmorcheln machen sich auch bemerkbar. Eigentlich ist es ein Gestank, aber es ist ein Geruch der zum Wald und zum Sommer gehört und würde ihn vermissen, wenn es ihn nicht mehr geben würde.
Im Bachtal ist der Alant und die Pestwurz allgegenwärtig.
In den Tälern der Karpaten ist dieser Geruch so markant und stark und dringt durch das ganze Tal.
Auch der Bach riecht jetzt nach Sommer, noch nicht ganz gut zum angeln, da muss sich eine kleine Nuance ändern. Das passiert wenn es regnet.
...
Es ist Spätsommer. Wenn man Glück hatte war der Sommer trocken.
Stauden wie Wasserdost und Adlerfarn beherrschen den Geruch des Waldes. Daneben mischt sich immer stärker der Geruch der Pilze, welche jetzt überall aus dem Boden schießen. Es ist aber noch nicht der schwere faulige Geruch der Spätherbstpilze.
Allgemein wird der Wald immer würziger. Es mischt sich auch der Gruc hvon Johanniskraut und Baldrian.
Auch auf den Weiden und in der Landwirtschaft geht es immer mehr auf Herbst zu. die fast reifen Maisfelder habne ihren ganz eigenen "stärkehaltigen" Geruch.
Wenn es sehr trocken und heiß war riecht man das verbrannte und vertrocknete Grasland.
Etwas was in Siebenbürgen praktisch jeden August vorkommt.
Herbst...
Es riecht kümmelig, würzig, faulig, Fruchtig.
Der Herbst ist da.
Fast jeden freien Tag bin ich jetzt auf Pilzsuche. Im September ist der Wettergott noch einmal gnädig. Er schenkt uns noch einmal ein par schöne Wochen.
Doch so warm die Tage sind, werden die Nächte doch recht kühl. Man riecht den nebligen Wald im frühesten Morgen auf dem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad.
Die Apfel, Pflaumen und Birnenbäume sind jetzt reif, manchmal schon überreif und geben ihr fruchtiges Aroma in die Landschaft ab.
Pilze und ihre vielfältigen Gerüche finden sich jetzt überall.
Auch der Wald und die Bäume an sich sind jetzt deutlich modriger im Geruch. Aber irgendwo drückt sich noch der Sommer durch. Besonders in der Tagesmitte.
Auch die Tiere riechen jetzt immer stärker.
Es beginnen die ersten Brunftzeiten. Gleichzeitig gehen die vegetabilen Gerüche Stück für Stück zurück.
Der Geruch der Wildschweine dringt immer stärker durch die Wälder. Ich komme an Mahlbäumen vorbei und rieche schon von weitem das unverwechselbare Aroma.
Es ist diese magische Zeit, wo sich die Natur noch einmal vor dem kommenden Winter aufbäumt. Ich bin gefangen in magischen Farben, Gerüchen und einer nicht zu beschreibenden Stimmung.
...
Der Grosse Blattfall beginnt und dies ist nicht nur sichtbar. Besonders in den Eichenwäldern riecht es nach einem undefinierbaren Gewürz. Ich würde es gerne konzentrieren und mir aufs Essen tun, aber wie so oft bei den Gerüchen des Waldes ist es ein Zusammenspiel von so vielen Faktoren und man kann gar nicht erklären was von wo kommt.
Das was im Sommer durch den starken Geruch der Pflanzen unterging kommt jetzt mehr zum Vorschein.
Tiere, modriges Holz, Torf, Erde.
Dies wird sich immer mehr verstärken je weiter der Herbst voranschreitet.
Auc hdie ersten Frostnächte machen sich bemerkbar. Der glasige kalte Geruch des Frostes dringt nun immer stärker in meine Nase.
...
Winter
Der Winter ist keinesfalls frei von Gerüchen, aber sie sind diffiziler und schwerer zu beschreiben als die, der anderen Jahreszeiten.
Mit Voranschreiten des Novembers gehen immer mehr der herbstlichen Gerüche verloren.
Was bleibt sind kahle Wälder, Nebel und endlose Wolkenverhangene Tage. Der Geruch von Moder, Erde und Verfall ist nun immer stärker zu spüren.
Auch das feine Aroma des Mooses kann man jetzt wieder stärker spüren.
Die Fichtenwälder riechen tendenziell stärker, vor allem im Regen als die kahlen Laubwälder.
...
Frost und Eis haben das Land fest im Griff. Kaum noch dringen Gerüch an die Nase. Doch dafür riecht man jedes entfernte Reh und Wildschwein, weil nix ihre Gerüche überdeckt.
Wenn der Schnee in dicken Flocken fällt, riecht man das. Mir fällt keine Beschreibung dazu ein.
Ebenfalls en verschneiter Wald nach frostiger Nacht.
Es sind fast eher mineralische Gerüche, unmöglich in Worte zu fassen. Zumindest jetzt noch. Es fehlt mir an der Bildung Gerüche adäquat zu beschreiben. Und wir haben auch keine wirkliche Kultur dafür.
...
Der Schnee schmilzt. Nun dies ist ein ganz spezieller Geruch. Wolkenverhangene verregnete Tage, die den Schnee schmelzen lassen. Die düstersten und unangenehmsten im ganzen Jahr und auch der kalte nasse Geruc hder Schneeschmelze fügt sich dort ein. Doch findet sich dort auch ein ganz sanfter und leichter Anklang an einen noch fernen Frühling.
Nun freilich, ich habe wahrscheinlic mehr vergessen, als an was ich mich errinere, aber dieses Thema ist wirklich sehr komplex und meine Worte können dies nur ganz marginal wiederbringen. Welche Gefühle ich bei den verschiedensten Gerüchen empfinde kann ich gar nicht beschreiben, aber die Gerüche in ihrem Jahreszyklus haben mich mit Sicherheit genauso stark, wenn nicht noch stärker geprägt als die visuellen und akustischen Reize.
Es ist ein schräges Thema, aber ich wäre froh wenn ihr auch etwas dazu beitragen könnt. Vielleicht finde ich mich in einigen Beschreibungen wirklich wieder.
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