[SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • dingsbums
    Fuchs
    • 17.08.2008
    • 1503
    • Privat

    • Meine Reisen

    [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Schweden
    Reisezeit: September
    Region/Kontinent: Nordeuropa



    Bei der Planung für die nächste Tour, fiel mein Blick auf der Karte auf einen Weg, der mir vorher noch nie bewusst aufgefallen war. Es gibt einen Weg von Årosjåkk nach Alesjaure? Noch nie von gehört. Meine Recherche ergab - der hat sogar einen Namen: Leavasleden. Und so wurde er schnell für unsere Wanderung 2016 auserkoren. Ich fand nur zwei Berichte über diesen Weg im Sommer, aber die machten Lust auf mehr. Weiter gehen sollte es durch das Vistasvagge. Denn obwohl wir schon oft in dieser Gegend waren, dieses Tal war uns noch unbekannt. Bzw. fast, auf unserer Wanderung von Mårma nach Nallo hatten wir es bei Vistas gekreuzt und damals dachte ich schon 'Durch dieses Tal will ich mal durch.' Jetzt war es soweit. Die ursprünglichen Pläne wurden ab Vistas nochmal etwas geändert, so ging es ab dort mal wieder nach Nallo und von Sälka über den Kungsleden zurück nach Abisko.



    Wer meine Reisebericht kennt, weiß: Es gibt einiges an Erzählung über mich und meine Eindrücke, dazu viele, aber unbearbeitete Fotos. Ich wünsche wie immer viel Spaß. Als Fazit vorab zum Leavasleden: Ich kann den Weg nur empfehlen. Nach einer Stunde bergan steht man schon im Kahlfjäll. Erst hat man weites Fjäll und nähert sich dann immer mehr der Bergwelt. Es ist (wenigstens im September) sehr einsam, wir trafen in 6 Tagen nur 1-2 Menschen (dazu später mehr). Wobei man diesen Weg problemlos auch in 4 Tagen zurücklegen kann, aber ich bin nun mal langsam und gemütlich unterwegs.

    04.09. Das falsche Primus


    Da wir am Wochenende unseres Urlaubsstarts sowieso mal wieder mit dem Auto unterwegs waren (Familienfeier im Sauerland), buchten wir früh und damit zu einem akzeptablen Preis das Flughafenparkhaus und ein Zimmer im Hotel im Flughafen. So konnten wir morgens ganz entspannt erst noch frühstücken (lecker, aber bei der Hotelklasse hätte ich noch mehr erwartet) und sind dann zum Terminal spaziert. Unser Flug hatte Verspätung - und wir hatten in Stockholm sowieso nur 55 Minuten zum Umsteigen. Das konnte ja lustig werden.

    Wir waren logischerweise während des Fluges nicht so müde wie sonst, aber trotzdem hielten wir meist Nickerchen. In Stockholm angekommen wurden wir dann auch noch im Bereich F rausgelassen - weiter weg geht ja kaum, na toll. Immerhin wurde das Gepäck, da komplett mit SAS gebucht und geflogen, durchgecheckt. Wir sind dann zackig los, bis Holger auf die Anzeige in Sky City guckte - unser Flug nach Kiruna hat 1 Stunde Verspätung. Na dann! Det ordnar sig! So hatten wir doch noch Zeit für ein Urlaubs-Start-Lättöl - aber diesmal nach dem Security Check im O'Learys. Ich hatte einen netten Plausch mit dem Barkeeper.


    Das obligatorische Urlaubs-Start-Lättöl

    Wir kamen dann in Kiruna logischerweise etwas später an, aber was soll's. Wir haben heute ja nicht mehr viele Pläne. Im Bus habe ich dann derNACHTFALKE hier aus dem Forum angesprochen, wir hatten vorher kurz Messages ausgetauscht, so wusste ich, er ist im gleichen Flieger. Wir haben uns während der Fahrt nett mit ihm und seinem Kumpel unterhalten. Die üblichen Gespräche zwischen Wanderern. Leider lief ihre Wanderung nicht so erfolgreich, aber sie starten dieses Jahr einen neuen Versuch. Alles Gute nochmal.

    Wir übernachteten im Bishops Arms und ich hatte vorab über Mail gefragt, ob sie uns Reinbenzin besorgen könnten, da an einem Sonntag nachmittag alle passenden Geschäfte geschlossen haben. Dies hatten sie netterweise getan - aber uns eine Primus Gaskartusche gekauft, nicht unser PowerFuel. Schade. Ich habe ihnen dann den Preis für die Kartusche bezahlt, ich denke, er konnte sie bestimmt zurückgeben. Damit hatte er immer noch ein nettes Trinkgeld für seine Bemühungen. Aber der nette Kerl an der Rezeption hat uns vor allen Dingen erzählt, dass der Laden Vildmarkshörnan früher aufmacht als der Intersport, noch bevor am nächsten Tag unser Bus fährt. Wir sind dann mal durchs Fenster gucken - und da stand die von uns gebrauchte Flasche im Regal. Prima, dann können wir die ja am nächsten Morgen doch noch kaufen. AWG! (Alles wird gut, ein Insider.)

    Danach sind wir zu Spis, dort gibt es getrocknetes Rentierfleisch. Noch besser, damit ist unsere Packliste fast abgehakt. Wir wollten an der nächsten Tanke noch Schokolade kaufen, aber die ersten beiden hatten Tankautomaten. Die dritte war keine Tankstelle mehr, dafür aber ein 'AllesMöglicheShop', perfekt für unsere Schokolade. So hatten wir auch unseren Spaziergang durch Kiruna. Wir sind nochmal kurz zurück zum Hotel, danach gab es Abendessen im Spis. Ein leckeres letztes Abendessen, bevor ab morgen wieder Trekkingmahlzeiten auf dem Plan stehen. Ich hatte Renfilet, Holger Pepparstek, alles schmeckte super.

    Wir verzichteten dann sogar auf einen Absacker im Bishops Arms, sondern sind gleich hoch aufs Zimmer. Wir freuen uns auf den nächsten Tag und die Wanderung! Es ist schon richtig herbstlich. Das Wetter sollte am nächsten Tag schön sein, danach durchwachsen, aber nicht schlecht. Wir würden es sehen und nehmen müssen, wie es kommt. Aber die Vorhersage behielt recht. Und unterm Strich war das Wetter wirklich gut, wir wanderten im Ganzen nur ca. 3 Stunden im Regen.


    Kiruna, Blick aus dem Hotelzimmer

  • derNACHTFALKE
    Erfahren
    • 17.05.2015
    • 222
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

    Hallo dingsbums,
    dein Bericht fängt ja toll an und lässt auf mehr hoffen. ;)
    Wie sich im Nachhinein feststellte, war das Gewicht garnicht mein größtes Problem (obwohl es mit gut 27Kg definitiv zu viel war), sondern ein bis dahin unbemerkter beidseitiger Leistenbruch der sich dann mal meldete....
    Jetzt, nach der OP und mit deutlich reduziertem Gepäck geht es Anfang Juli wieder hoch.

    Ich freue mich schon auf die Weiterführung deines Berichtes.

    LG
    Andreas

    Kommentar


    • dingsbums
      Fuchs
      • 17.08.2008
      • 1503
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

      05.09. Kneippkur zum Feierabend (Årosjåkk - Vuollajavri)

      Heute gab es unterwegs viele Arbeitstitel für den Tag, angefangen mit 'So kann das Wetter bleiben' über 'Sonne', 'Kalter Wind' und 'Uff!' bis hin zu 'Fast bis zur Kota'. Wir wanderten dann aber doch bis zur Kota hin, allerdings standen wir 100m vor Schluss vor einem Fluss, der war einfach zu tief. Also eigentlich sah er popelig aus, aber an der Stelle, wo der Weg auf ihn trifft, sammelte er sich in einem kleinen Becken und war einfach zu tief, um in Wanderschuhen durchzugehen. Auf den ersten Blick war weiter oben oder unten keine gute Stelle zu sehen und wir waren in einem Gebiet, das voller Sumpf und Gebüsch war - da geht man nicht mal einfach so ein paar Meter gucken. Also traffen wir die Entscheidung: Schuhe wechseln kurz vor Schluss. Es war klar, dass wir kurz danach vor der Kota stehen und uns sowieso einen Zeltplatz suchen würden, von daher war es nicht ganz so aufwändig. Wir gingen nach der Furt einfach in Crocs weiter und fanden auch einen schönen Zeltplatz.

      Aber beginnen wir am Morgen. Das Frühstück war lecker, wir haben soweit unsere Rucksäcke fertig gemacht und sind dann zu Vildmarkshörnan und haben unser PowerFuel gekauft und auch noch eine schöne Merinounterhose für Holger. Der hatte nämlich in Frankfurt erst festgestellt, dass seine ein Riesenloch hat.


      Umfüllen des Benzins im Freien

      Dann sind wir zum Busbahnhof, unser Bus stand schon da. Der Fahrer war sehr nett. Ich fragte ihn, ob er auch automatisch in Årosjåkk hält, weil ich mir nicht sicher war, ob ich es auch wirklich erkenne (taten wir aber.) Er grinste, meinte 'Wenn ich es nicht vergesse' und schrieb es sich extra auf einen Zettel. Damit waren wir später aber anscheinend die ersten, die geplant dort ausstiegen, wo sie wollten. Der Bus fuhr erst zum Bahnhof, es stieg aber keiner ein. Dann noch in Kiruna war eine Frau verwirrt und wohl falsch und stieg dann kurz vor der Abzweigung aus. Unterwegs wollte dann eine alte Frau noch irgendwo mittendrin raus, es wirkte so, als sei auch sie an ihrem Ziel schon vorbei. Wir erkannten dann Årosjåkk, als wir dort ankamen, und drückten, aber der Fahrer hatte auch schon langsam gemacht. Da standen wir an der Parkbucht.


      Am Start in Årosjåkk


      Das Hinweisschild des Leavasleden. Im Sommer ihm aber nicht folgen, sondern nebenan am Häuschen starten.

      Das Schild wurde fotografiert, alles gerichtet, und gegen 11:15 ging die Wanderung an dem Häuschen los (nicht am Schild, wie ich vorher gelesen hatte). An dem Haus, zu dem dieser Weg von der Straße führte, mussten wir mehr oder weniger über den 'Rasen', aber dort fanden wir den Einstieg zum Wanderweg. Es war nicht sonderlich steil, ging aber konstant bergan. Nach einer guten Stunde war die Baumgrenze erreicht und wir machten unsere erste Pause. Das Wetter war gut, viel Sonne, aber ein sehr kalter Wind.


      Während des Aufstiegs, ein einfacher Pfad nach oben


      Während des Aufstiegs, erster Blick zurück


      Erste Pause, da geht es gleich weiter


      Erste Pause, Blick nach Nordwesten


      Erste Pause, Blick nach Südwesten


      Dort am Seeende liegt Nikkaluokta.

      Hochmotiviert ging ich nach der Pause weiter, der Weg war auch gut zu gehen. Ich war dann etwas frustriert, als wir an der nächsten Pause, nach 75 Minuten, 'nur' 3,5 km hinter uns hatten. Werde ich es je lernen, gleich von Anfang an meine Ansprüche realistisch einzuschätzen? Vermutlich nicht, aber ich merke es ja dann immer, was geht und was nicht. Während dieser Pause hockten wir gemütlich im Windschatten eines großen Steins, Holger lüftete sogar seine Füße. Ich tue das mittlerweile nicht mehr. So angenehm es ist, die Schuhe auszuziehen, um so schwerer fällt es mir, sie danach wieder anzuziehen.

      Nach dieser Pause fühlte ich mich unfit, ich hatte ein ziemliches Tief. Und dachte, der Titel wird 'Uff!' und weit kommen wir nicht mehr. Aber siehe da, nach knapp anderthalb Stunden (die Zeit war schnell vorbei) zur nächsten Pause, hatten wir über 4 km zurückgelegt. Das gab mir doch nochmal Aufschwung. Und so entschieden wir, bis zur nächsten Zeltmöglichkeit weiterzuwandern.


      Dritte Pause, Blick zurück


      Dritte Pause, die Seen sind schon zu sehen.

      Kurz nach Aufbruch tauchte schon die erste Zeltmöglichkeit auf, da wollten wir dann doch noch ein bisschen weiter. Und wie es so geht - dann kam ganz lange nix mehr - in diesem Fall, bis wir an der Kota waren. Und ich war happy und stolz, dass wir da waren. Ich war ziemlich fertig, aber nicht stehend k.o. wie früher manchmal am Ende eines Tages. (Ich glaube, ich gehe einfach nicht mehr so schnell und weit - vielleicht werde ich in manchen Dingen ja doch klüger. ) Es war gegen 18:15. Wir waren also ca. 7 Stunden unterwegs. Wer mich kennt, weiß, dass meine Zeiten keinerlei Richtwert darstellen - das ist für 13 km schon lange. Kommt durch langsames Tempo plus längere Pausen.

      Als das Zelt stand, ging ich wie immer Wasser holen, zum See war nicht weit. Da ich mich nicht bücken wollte, hockte ich mich einfach an den See, das ging prima. Die Füße standen dabei im Wasser, aber das störte mich gar nicht, dabei bin ich sonst immer empfindlich, wenn z.B. zum Waschen die Füße länger im kalten Wasser stehen sollen. Da saß ich einfach nur wunderbar zufrieden und fertig in der Sonne und füllte meinen Wassersack.


      Zeltplatz am Vuollajavri in der Abendsonne


      Zeltplatz am Vuollajavri, die Kota im Hintergrund

      Wieder zurück wurde alles notwendige ins Zelt geschmissen, aber bevor ich rein bin, um Matten und Schlafsäcke zu richten, ging es waschen, solange die Sonne noch schien. Das Waschen im See war nach etwas Überwindung super, auch die Füße waren immer noch überraschend unempfindlich. Nur meine Hände waren danach so eiskalt wie noch nie. Ab ins Zelt. Nachdem alles gerichtet war, gab es erst mal den restlichen Tee mit Schokolade. Dann kochte Holger. Ich war nach dem halben Topf schon satt, anscheinend war es doch anstrengend heute. Auch die Snacks (es gibt zum Abschluss des Tages immmer für jeden ein Stückchen Käse und Rentierfleisch) hätte ich nicht gebraucht heute, aber ich aß brav, der Körper braucht Energie. Es wurde heute am Abend auch sehr schnell kalt. Das Zelt hatte schon Raureif und mein Buff, das ich zum Waschen nutzte und draußen hing, war Bretthart. Im Zelt sagte das Thermometer (noch) 0°.

      So lagen wir also im Zelt, happy und zufrieden. Es war ein toller Tag, alles hatte gut geklappt. So konnte es weitergehen. Als wir später nochmal kurz raus sind, gab es die Belohnung: Tanzendes rotes Nordlicht! Geil! Während wir draußen am Zähneputzen waren, zeigte Holger nach oben: Polarlicht! Es war rot und blassgrün und bewegte sich so richtig schnell. Mich fragte mal ein Arbeitskollege, ob die Nordlichtaufnahmen Zeitraffer sind oder es wirklich so schnell tanzt. Ich sagte damals 'Vermutlich beides. Oft ist es Zeitraffer, ich weiß nicht, ob es auch so schnell sein kann.' Jetzt weiß ich es - es kann. Obwohl viele Aufnahmen trotzdem Zeitraffer sind. Ein Nordlicht wurde dann so richtig rosa, auch klasse. Leider war diese Show schnell wieder vorbei, schade. Oder auch gut, schließlich war es schweinekalt draußen. Mir war im Schlafsack auch erst ein bisschen kalt, aber das wurde bald gut. Holger machte kurz später nochmal ein Polarlichtfoto, es war zwar nicht vergleichbar mit dem Erlebnis vorher, aber trotzdem eine schöne Erinnerung.


      Polarlicht und Sterne


      Polarlicht und Sterne

      Kommentar


      • Blahake

        Fuchs
        • 18.06.2014
        • 1432
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

        Juhu, ein weiterer Wundervolle-Herbstfarben-im-Fjäll-auf-unbekannten-Wegen-Bericht von Dir! Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und werde Dir bestimmt wieder ein paar Streckenabschnitte abgucken, um sie bei Gelegenheit nachzumachen
        Bin ein bisschen neidisch auf Eure Sichtung von mehrfarbigen Polarlichtern und dankbar für Deine Infos zur Geschwindigkeit derselben. Mir ging es da genauso wie Deinem Arbeitskollegen.

        Kommentar


        • Sternenstaub
          Alter Hase
          • 14.03.2012
          • 3321
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

          wie schön - endlich mal wieder ein Reisebericht von dir!
          Ich lese deine Berichte nämlich besonders gerne, weil ihr euch Zeit nehmt und nicht sportlich durch die Gegend hechtet. das soll kein Affront für/gegen sportliche Wanderer sein, es mag halt jeder etwas anderes/hat andere Vorstellungen.
          Aber Wandergenuss hat bei mir viel mit Zeit nehmen zu tun. ;)

          freu mich schon auf weiteres.
          Two roads diverged in a wood, and I—
          I took the one less traveled by,
          And that has made all the difference (Robert Frost)

          Kommentar


          • dingsbums
            Fuchs
            • 17.08.2008
            • 1503
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

            Bei den netten Kommentaren (vielen Dank) muss ich doch noch ein bisschen was schreiben, bevor ich ins Bett gehe.

            06.09. Früher Zeltaufbau durch Regen (Vuollajavri - Leavasjohka)

            Nach einer guten Nacht hörte ich zwar um 7:00 Holgers Wecker - die beiden Nachklingeln aber nicht mehr. So sind wir dann mit Verspätung, aber doch noch vor 8:00 in die Pötte gekommen. Es war nicht mehr so kalt - aber deswegen war unser Zelt sehr nass, außen wie innen (also die innere Seite des Außenzelts). Die Morgenroutine klappte schon ganz gut. Trotzdem war es 10:30, bis wir abmarschbereit waren, aber das ist ja normal für uns. Die Kota guckte ich mir noch ein bisschen genauer an, schön ist sie nicht mehr.


            Die alte Kota am Vuollajavri


            Vuollajavri am Morgen


            In diese Richtung geht es gleich weiter.

            Es war klar, dass wir gleich am Anfang durch einen Fluss müssen. Wir sind problemlos durch - nur um dann vor dem wirklichen Fluss zu stehen. Mit so einem großen hatte ich nicht gerechnet. Allerdings hatte er wenig Wasser, wir konnten in Wanderschuhen durch. Zeit kostete das aber schon ein bisschen, so war es dann kurz vor 11, bis wir drüben waren und wirklich losziehen konnten.

            Die Blicke waren schön, geradeaus hatte man immer einen Blick auf einen richtig schönen weißen Berg in der Ferne. In ca. 4 km sollte der nächste Fluss kommen, aber der ließ dann irgendwie doch auf sich warten. Vorab gab es sumpfige Stellen. Dementsprechend auch wirklich lange Strecken über Bohlen, eigentlich sollten wir uns nicht beschweren. Aber manchmal vermissten wir sie doch, wenn es mal wieder so richtig sumpfig wurde und gerade keine da waren.


            Da geht es entlang - Blick kurz nach der ersten Furt.


            Und da kommen wir her.


            Und auch ein Blick zur Seite ins Tal des Leavasjohka

            Wie auch schon am Vortag war der Weg oft eine Quadspur. Und genau dort querten wir auch den Fluss - in Sumpf und Büschen versteckt. Gleich vorne, als wir auf den Fluss stießen, war ein richtiges 'Loch', aber auch dahinter sah man wenige Steine im Fluss. Ich schlug vor, gleich die Schuhe zu wechseln, konnte mir kaum vorstellen, einen Weg in Wanderschuhen zu finden. Holger wollte nicht wirklich (gut, Lust hatte ich dazu auch nicht :-) und wollte erst mal um diese tiefe 'Pfütze' außen rum, um den Fluss selbst zu begutachten. Tja, das ging schief. Vielleicht auch erschrocken durch ein auffliegendes Ripa landete sein Fuß im Sumpfmatsch und war dreckig und leicht nass. Zum Glück nicht schlimm. Gut, danach wollte er dann auch Schuhe wechseln. Der Fluss war voller Matsch und Schlamm, es war nicht gut zu sehen, wo man hintreten konnte. Aber in Crocs kamen wir doch gut rüber. Wir gingen noch ein paar Meter weiter aus den Büschen raus, dann gab es Pause, und wir wechselten zurück in die Wanderschuhe. Es war ca. 12:30, dafür, dass wir schon durch zwei Flüsse waren, fand ich das okay.


            Blick zurück nach der zweiten Furt. In diesen Büschen versteckt sich der Fluss.


            Und wieder der Blick nach vorne

            Danach lief sich der Weg wieder gut, allerdings hatte ich irgendwie vergessen, dass es noch einen Fluss vor dem Leavasjohka gab. Hoffentlich mussten wir da nicht nochmal Schuhe wechseln, da hatte ich ja keine Lust drauf. Nein, mussten wir nicht, da kamen wir gut durch. Die auf der Karte eingezeichnete Stuga sah man schon länger - war das daneben die Kota? (Wir sahen die Kota, die in Nähe sein sollte, nicht. Ich habe jetzt festgestellt, das die Online Karte sie auch nicht mehr eingezeichnet hat. Ich denke, sie existiert nicht mehr.) Es stellte sich heraus, dass das daneben ein recht großes Tipi war. Von weitem sah man auch, dass jemand da ist, aber als wir näherkamen, gingen sie rein und machten zu. Okay, die haben keine Lust auf ein Gespräch, auch gut.

            Bald darauf, gegen 14:00, war der Leavasjohka erreicht. Der ist breit! Wir haben gleich die Schuhe gewechselt. Schon da fragte ich mich: Wird hier etwa die Luft feucht? Bitte nicht! Ziemlich zugezogen hatte es sich mittlerweile. Der Fluss war kalt und breit, aber wir kamen problemlos durch. Im Prinzip konnten wir in unseren Watschuhen locker durchlaufen. Das kann laut der (wenigen) Berichte, die ich gefunden hatte, früher im Jahr um einiges schwerer sein.


            Leavasjohka - Blick nach oben


            Leavasjohka - Blick nach unten


            Leavasjohka - da geht's rüber.

            Auf der anderen Seite angekommen gab es die nächste Pause. Wir überlegten kurz, ob wir weitergehen sollen, weil die Karte mutmaßen ließ, dass es evtl. die nächsten 6 km keinen Zeltplatz gleich am Weg mit Wasser gibt. Wir beschlossen, dass es noch zu früh ist, um zu bleiben, und wir das wagen. Zur Not gäbe es halt einen langen Tag. Dummerweise hatte der Leavasjohka einen zweiten Arm, da hatten wir die Karte vor dem Furten nicht gut geguckt. Jetzt in der Pause fiel es mir auf, als wir die Wanderschuhe schon wieder anhatten. Wir hofften, dass wir auch in diesen durchkommen.

            Wir sollten es dann aber nicht mehr am selben Tag rausfinden. Wir wollten gerade zusammenpacken und los, da wurde die Luft wirklich feucht. Das sahen wir als Zeichen und bauten gleich am Fluss das Zelt auf, keine 10m weiter fand sich eine gute Stelle. Und so lagen wir dann im Zelt, leider noch ungewaschen, aber kuschelig warm. Mal regnete es mehr, mal weniger, aber wir fanden unsere Entscheidung gut. Natürlich hofften wir, dass das Wetter am nächsten Tag wieder besser wird.

            Und dann begann ein altes Problem: Ich zitterte. Und das, obwohl ich mich gar nicht kalt fühlte. Wir koppelten die Schlafsäcke, aber es half nur bedingt, ich zitterte weiter, wenn auch nicht konstant. Dies sollte sich durch den Urlaub ziehen. Meist half das Abendessen. Ich machte dann irgendwann später dumme Witze und sagte jedesmal 'Ich schüttel mal wieder das Fett raus.'

            Irgendwann wollte ich aber doch waschen, obwohl es leider nicht aufhörte zu regnen. Also gut, dann halt nackt runter zum Fluss. Als ich aus dem Zelt kroch, dachte ich erst ja kurz, ich habe einen Schuss. Holger wollte auch schon einen Rückzieher machen, aber da ich auf mein Waschen bestand, ist er dann doch mit. Sobald wir im Fluss waren, ging es auch. Und danach fühlte ich mich einfach gut. Hände und Füße waren zwar erst ziemlich kalt, aber das ließ schnell nach. Vielleicht half dabei auch der restliche Tee und die Schokolade. Nach dem Abendessen fühlte ich mich erst leider etwas unwohl, ich musste dummerweise nochmal aufs Klo. Also altbewährte Methode - oben verpackt, unten nackig, alles prima. Und danach ging es mir viel besser.

            07.09. Wind (Leavasjohka - Kleiner See unterhalb/hinter Lahtekcohkka)


            Unser Zelt am Morgen


            Unser Zelt am Morgen

            Obwohl wir heute so ziemlich alles an Wetter hatten, leider auch wieder Regen, war der Wind am Schluss so vorherrschend, dass er es in den Titel schaffte.

            Ich habe diese Nacht nicht ganz so gut geschlafen wie die zuvor. Aber immer, wenn ich mich drehte, war es draußen trocken (im Zelt hört man ja jeden Tropfen), das stimmte mich optimistisch. Wir kamen heute auch schneller in die Pötte als am Vortag. Aber gerade, als wir alles aus dem Zelt rausschaffen wollten, fing es an zu regnen. Also erst mal wieder alles rein, was schon draußen war (vor allen Dingen Holgers Rucksack), und abwarten.

            Zum Glück hörte es bald wieder auf. Also Zelt nochmal abgewischt, und diesmal klappte auch alles. Kurz nach 10:00 konnten wir los. Ich hatte mich erst mal auf die Regenhose beschränkt, oben trug ich nur meinen Merinopulli. Holger lief gleich in kompletter Regenmontur. Der zweite Arm des Leavasjohka war fast nicht existent und es gab eine kleine 'Bohlenbrücke'. Es kamen ab und zu ein paar Tropfen, das hörte aber wieder auf. Zwischendurch kam sogar die Sonne raus. Ich war optimistisch.


            Leavasjohka, Blick nach Westen, kurz vor Abmarsch


            Blick zurück nach den ersten Metern


            Da laufe ich in meiner viel zu großen Regenhose. Das machte sie aber sehr bewegungsfreundlich.

            Die erste Pause gab es auf Höhe des Gearggejavri, schön war es da. Sowieso, die Gegend gefiel mir ausgesprochen gut, der Blick ins Tal immer lohnenswert. Deswegen nötigte ich Holger auch zu vielen Fotos, es wurde einfach immer besser.


            Der Gearggejavri taucht auf.


            Pause mit Blick auf den Gearggejavri


            Gearggejavri, Panorama


            Unterwegs, Blick zurück


            Unterwegs, so langsam sieht man das Tal Vealevuomus


            Unterwegs, so langsam sieht man das Tal Vealevuomus

            Die nächste Pause gab es an dem ersten eingezeichneten Fluss. Vermutlich hätten wir dort einen Zeltplatz finden können, aber wir hatten das am Vortag schon gut gemacht, dass wir am Leavasjohka geblieben waren. Man hatte von diesem Fluss aus einen tollen Blick auf das Vealevuomas-Tal. Darauf hatte ich mich gefreut! Das Wetter war gerade auch schön, auch deswegen hatten wir hier schon wieder Pause gemacht. Und wir wollten Wasser nachfüllen.


            Pausenblick, Vealevuomus


            Pausenblick, Vealevuomus, Panorama

            Holger entschloss sich, seine Regenhose auszuziehen. Leider musste er das kurz später bereuen. Auf der kleinen Anhöhe angekommen, zog plötzlich Wind mit Regen rein. Und während ich kurz dachte, ich warte mal ab, ob mein Softshell nicht noch etwas länger ausreicht, reichte dann aber ein weiterer Blick nach vorne. Da kam eine dunkle Wand auf uns zu, also holte auch ich meine Regenjacke raus.

            Vor der Regenfront gab es noch ein paar Fotos Richtung Vealevuomus. Mit jedem Meter, den man höher kam, wurde der Blick einfach besser.


            Vealevuomus


            Vealevuomus


            Vealevuomus

            Als nächstes war der Orusjohka zu furten. Er lag etwas tiefer, in den Hang eingeschnitten, man kam aber gut runter und wieder hoch. Und auch durch. Ich rutschte zwar einmal kurz von einem Stein weg und setzte so tiefer auf als geplant, konnte das kalte Wasser auch oberhalb des Schuhs fühlen, aber durch die Regenhose war das kein Problem und die Socke nicht wirklich nass. Holger fragte kurz an, da wir ja hier Wasser in der Nähe hatten, ob wir bleiben wollen. Nein. Ich sagte noch mutig, wir gehen, bis wir und das Wetter wieder trocken sind. Dem war nicht so, aber wir gingen noch ein Stück weiter.

            Es wurde dann steiniger. Also: nass, Wind & Regen von vorne, Steine, bergauf. Fazit: Claudia langsam. Ich ging aber einfach tapfer weiter. Doch irgendwann war der Körper müde und in einer Senke, in der es weniger windig war, machten wir eine Pause. In diesem Moment regnete es auch gar nicht so viel. Wobei das ganz sicher auch daran lag, dass wir dort dem Wind nicht so ausgesetzt waren. Wir waren kurz vor dem Minisee unterhalb des Lahtekcohkka.

            Die Pause erwies sich als goldrichtig, denn danach ging die Post - pardon, der Wind, so richtig ab. Und wie! Während der Pause hatten wir gesagt, wir gehen bis zum nächsten geeigneten Zeltplatz. Gut, so ganz exponiert sollte es bei diesem Wind vielleicht nicht sein. Beim nächsten kleinen See angekommen, war die Frage: Hier bleiben oder weiter runtergehen? Einladend sah das unten im Moment von hier oben auch nicht aus. Einen guten Platz konnten wir hier am See aber erst mal auch nicht sehen. Wir entschieden uns dann für eine relativ windgeschützte Senke, wenn die Stelle auch nicht ganz gerade war. Das bisschen Gefälle sollten wir mit Klamotten ausgleichen können.

            Unser großes Zelt passte gerade so. Mein Vorzelt hatte Steine und war auch leicht auf dem Weg. Aber egal. Ich war happy, besonders als wir dann kuschelig warm in unserem Zelt lagen. Mal regnete es mehr, mal weniger. Trotz Wind trauten wir uns raus zum Waschen, wir erwischten sogar einen Moment ohne Regen. Aber kalt war das! Kurz vor dem Einschlafen war es sogar mehr oder weniger trocken draußen. Das ließ doch auf einen guten nächsten Tag hoffen.


            Unser Zeltplatz am nächsten Morgen
            Zuletzt geändert von dingsbums; 20.06.2017, 15:28. Grund: Tippfehler

            Kommentar


            • Senja
              Erfahren
              • 22.05.2014
              • 113
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

              Das ist echt interessant, da denkt man, man kennt fast alles und dann kommt ihr und eröffnet neue Möglichkeiten. Musste schon mehrmals grinsen bei deinen Schilderungen, ich erkenne uns dann doch mitunter wieder:-)
              Mal gespannt, wie es weitergeht im Vistastal, da wird es für uns interessant:-) lg Tanja

              Kommentar


              • LapplandJens
                Erfahren
                • 23.04.2007
                • 286
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                Interessante Strecke. Ich hatte die Markierung auf der Karte auch schon mal gesehen, hatte es mir aber nicht so schön vorgestellt. Und die in der Karte eingezeichneten Gestrüpp-Felder scheinen auch nicht so schlimm gewesen zu sein?

                Kommentar


                • blackteah
                  Dauerbesucher
                  • 22.05.2010
                  • 777
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                  Tolle Bilder! Ich hatte bisher Schweden zum wandern gar nicht so auf dem Schirm, aber dein Bericht macht richtig Lust darauf

                  Da hattet ihr ja richtig Glück mit dem Nordlicht! Genau zur richtigen Zeit aus dem Zelt...

                  Kommentar


                  • dingsbums
                    Fuchs
                    • 17.08.2008
                    • 1503
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                    Zitat von Senja Beitrag anzeigen
                    Mal gespannt, wie es weitergeht im Vistastal, da wird es für uns interessant:-) lg Tanja
                    Ob ich das noch schaffe, bevor es für euch losgeht. Aber ich versuche es, und schreibe deswegen auch gleich weiter.

                    Zitat von LapplandJens Beitrag anzeigen
                    Und die in der Karte eingezeichneten Gestrüpp-Felder scheinen auch nicht so schlimm gewesen zu sein?
                    Tatsächlich gar nicht. Wir waren auch überrascht, wie viele Bohlen dort lagen. Klar gab es immer mal wieder etwas sumpfige Abschnitte (früher in der Saison sind die vielleicht auch unangenehmer), aber unterm Strich lief sich der Weg einfach gut.

                    Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
                    Tolle Bilder! Ich hatte bisher Schweden zum wandern gar nicht so auf dem Schirm, aber dein Bericht macht richtig Lust darauf
                    Das freut mich. Ich kann Lappland nur empfehlen, muss allerdings warnen: Wenn es dich einmal packt ... Gucke dir nur die Reiseberichte der ganzen 'Wiederholungstäter' hier im Forum an.

                    08.09. Sonne (Kleiner See unterhalb/hinter Lahtekcohkka - Vierrojohka)

                    Heute morgen wachten wir bei feuchtem Wind auf - wer hätte da gedacht, dass wir einen so schönen sonnigen Tag bekommen würden! Trotz unserer scheppen Stelle habe ich gut im Zelt gelegen, wir kamen dann morgens auch recht zügig in die Pötte. Ohne Blaubeeren schmeckte das Müsli nicht ganz so gut, aber es war okay. Und während wir dann unsere Sachen zusammenräumten, kam die Sonne raus. So konnten wir das Zelt sogar trocken einpacken, super.


                    Morgens wurde der Zeltplatz von allen Seiten fotografiert.


                    Morgens wurde der Zeltplatz von allen Seiten fotografiert.


                    Morgens wurde der Zeltplatz von allen Seiten fotografiert.


                    Der kleine See war schön.


                    Der Blick zum Vealejavri war morgens in der Sonne auch viel einladender als am Abend zuvor.

                    Kurz nach 10:00 starteten wir, nach ca. 30 Minuten war der erste Fluss mit Zeltmöglichkeit erreicht. Aber vermutlich wäre es am Vortag dort verdammt windig gewesen, unsere scheppe windgeschützte Ecke war schon gut. Außerdem war es an dem See wirklich schön. Der Blick nach unten zum Vealejavri war heute allerdings auch viel schöner als gestern.


                    Blick kurz nach Start auf den Vealejavri

                    Beim Fluss vor der Renvaktarstugan waren alle Arme bis auf den letzten leer - dabei sah das Bachbett aus, als wäre zumindest der eine manchmal ein heftiger Fluss. An der Renvaktarstugan gab es schon die erste Pause. Erst wollten wir auf der Treppe sitzen, aber dann gingen wir doch zur Seite. Windschutz und Sonne! Da hockte ich schön, aber bald ging es weiter.


                    Typische Claudia-Pause: Faul sitzen und Karte studieren


                    Pause an der Renvaktarstugan, da geht es weiter.


                    Pause an der Renvaktarstugan, Blick zurück

                    Kurz später kam ein Fluss, der sah eigentlich recht harmlos aus, aber er hatte eine tiefe Stelle. Holger wollte schon Schuhe wechseln, aber heute wollte ich partout nicht. Deswegen guckte ich mir noch eine andere Stelle an, und da kamen wir gerade so in Wanderschuhen durch.

                    Die Strecke ging sich ganz gut, mal Sumpf, mal Steine, aber okay. Es gab auch weiter Bohlen - nur einmal hörten sie zu früh mitten im Matsch auf. Da half wirklich nur, ein Stück zurück und drumherum zu gehen. Allerdings fühlte ich mich nicht ganz so fit, deswegen gab es nach gut einer Stunde wieder eine Pause, kurz nach dem kleinen See. Da saßen wir in der Sonne, ich holte sogar die Sonnencreme raus.

                    Nach dieser Pause ging es für mich wieder besser. Es ging zwar bergan, aber immer nur leicht, und der Weg war sehr gut zu gehen. Und am Horizont tauchten immer mehr hohe Berge auf, schön war das. Allerdings fand sogar ich, dass ohne Softshell der Wind ziemlich kalt von vorne kam, Sonne hin oder her.


                    Bald ist das Ende des Vealejavri erreicht.


                    Leicht bergan


                    Blick zurück Richtung Vealejavri


                    Giegajavri


                    Blick zurück


                    Blick nach vorne

                    Beim nächsten kleinen See, den man direkt passiert, gab es die dritte Pause. Schön war es da, super Aussicht. Wir waren uns einig, dass wir heute nur bis zur Brücke gehen, also war es nicht mehr weit. Ich war mir sicher, wir hatten letztes Mal gesagt, man hätte dort zelten können.


                    Pausenblick in Wegrichtung


                    Blick zurück mit Giegajavri


                    Blick nach Norden, Bahkkabahokcohkka

                    Bevor es bergab ging, genossen wir allerdings erst mal die Aussicht ins Tal des Aliseatnu. Der Abstieg war weniger steil als befürchtet, aber zog sich doch ganz schön. Und dann gingen wir durch ein Blaubeerfeld. Ich wurde langsam und überlegte. Das merkte Holger und fragte 'Was ist?' 'Ich überlege, was mein Mann sagt, wenn ich jetzt Blaubeeren pflücken will.' 'Pflücke!' Na dann! Dazu sollte ich vielleicht erklären, dass es ihm manchmal gar nicht passt, gerade jetzt irgendwo zu warten, weil ich Blaubeeren entdeckt habe. Aber es war ja noch früh, das Wetter prima, es passte.


                    Die wunderbare Kulisse Richtung Westen taucht auf.


                    Etwas später erkennt man auch den Aliseatnu im Tal.


                    Blick nach Norden


                    Noch ein Foto, bevor es bergab geht.


                    Und nochmal der Blick auf die Hänge des Bahkkabahokcohkka. Irgendwo da verläuft der Weg, den wir 2011 kamen und alle so gerne verlieren.

                    An der Brücke sah es anders aus, als ich es in Erinnerung hatte. Ich fand es nicht wirklich schön, so zwischen Sträuchern und Bäumen. Außerdem war nicht klar, wie gut man wohl runter zum Fluss kommt. Einen Zeltplatz hätte man zwar schon gefunden, aber wir sind verwöhnt. Also sagten wir uns, gehen wir mal rüber und gucken, wir können ja sonst zu unserem alten Platz. Sind wir dann auch, weil es bis dahin entlang des Flusses nicht wirklich was besseres gab.

                    Holger wollte ja eventuell 'oben' zelten, aber so weit zum Wasser, da hatte ich keinen Bock drauf. So sind wir tatsächlich bis zu unserem Zeltplatz von 2011, obwohl es dann doch ein paar Hundert Meter flussab waren. Das hatte ich so auch nicht in Erinnerung. Und auch nicht mehr, wie laut der Platz ist. Nun, normalerweise stört mich das beim Schlafen nicht.

                    Bei Ankunft gab es einige Knots, aber mit der Sonne verschwanden netterweise auch die. Ich war dann doch irgendwie fertig und wollte erst mal nur rumhocken. Also Flucht vor den Knots und ab ins Zelt, sobald es stand. Aber ich war auch glücklich und zufrieden. Ein schöner Tag, gut angekommen, so hockte ich einfach da. Und ging bald waschen.

                    Und während wir also nackig am Fluss stehen - kommt ein Wanderer vorbei. Klar, wir treffen den ersten Wanderer nach 4 Tagen (und auch die nächsten 2 Tage waren einsam), wenn wir nackt herumspringen. Na, wir haben gewunken, er hat zurückgewunken und ging weiter. Ich mutmaße, er war auf dem Weg Richtung Mårma.

                    Heute gab es zur Belohnung erst mal Nüsse. Und wie gehabt Tee und Schokolade. Später machte Holger Abendessen, während ich Tagebuch schrieb. Ich notierte 'Vielleicht schaffe ich es wieder ohne Zittern, gestern war auch fast ohne, nur ein kleines bisschen.' Da ich dazu nichts weiteres schrieb, gehe ich davon aus, dass der Abend zitterfrei blieb.
                    Zuletzt geändert von dingsbums; 08.07.2017, 10:36. Grund: Tippfehler

                    Kommentar


                    • woelfchen
                      Erfahren
                      • 20.03.2010
                      • 276
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                      Lese gerne immer mal wieder still mit, wenn es die Zeit und die Kinder erlauben und freue mich über alle Berichte aus Lappland. Kann sich keiner vorstellen, wie groß die Sehnsucht inzwischen ist, mit Zelt und Rucksack los zu ziehen. Um so schöner, all die tollen Berichte mit den herrlichen Impressionen zu lesen, wie diesen hier. Danke dafür!

                      Warum ich jetzt mal schreibe ist einfach. Das mit dem Zittern kenne ich auch. Hat auch eine einfache Ursache. Zuviel Anstrengung bei zu wenig Energiezufuhr. Es hörte immer auf, kurz nachdem oder schon während dem Essen - obwohl ich gefühlt kaum Hunger hatte. Habe eine ähnliche Statur wie Du und auf Touren immer ordentlich abgenommen. Kannte dieses Zittern (teils mit heftigen Zähneklappern) allerdings schon vor der ersten Trekkingtour. Problem ist, das man den Zeitpunkt, an dem man Energie zuführen und eine Pause machen sollte, häufig bei der Anstrengung gar nicht so merkt. Und sobald man am Ziel angelangt ist und zur Ruhe kommt, geht's los. Geholfen hat mir der simple Trick, einfach zwischendurch anzuhalten und eine Kleinigkeit zu essen oder Wasser mit zuckerhaltigen und / oder isotonischen Zusätzen zu trinken.

                      Freue mich schon auf die Fortsetzung.

                      Kommentar


                      • dingsbums
                        Fuchs
                        • 17.08.2008
                        • 1503
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                        Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
                        Das mit dem Zittern kenne ich auch. Hat auch eine einfache Ursache. Zuviel Anstrengung bei zu wenig Energiezufuhr. Es hörte immer auf, kurz nachdem oder schon während dem Essen - obwohl ich gefühlt kaum Hunger hatte ... Geholfen hat mir der simple Trick, einfach zwischendurch anzuhalten und eine Kleinigkeit zu essen oder Wasser mit zuckerhaltigen und / oder isotonischen Zusätzen zu trinken.
                        Zuviel Anstrengung bei zu wenig Energiezufuhr - das war mir schon irgendwie klar. Komisch finde ich halt, dass mir dabei nicht wirklich kalt ist. Der Nebeneffekt, dabei Gewicht zu verlieren, ohne zu hungern, und sich dabei wohl zu fühlen, ist ja auch willkommen. Deswegen ja mein Spruch 'Ich schüttel das Fett raus.' Wenn das Gewicht sich nur bis zur nächsten Tour halten würde.

                        Allerdings essen wir in jeder Pause. Auch etwas Schokolade bei Ankunft verhindert das Zittern nicht. Wirklich helfen tut nur das Abendessen. Aber gut, es ist eher skurril als unangenehm, ich will auch kein Drama draus machen. Es hat es halt nur regelmäßig in mein Tagebuch geschafft, und ich lasse ziemlich wenig hier in meinen Berichten weg. Und dieser geht jetzt auch weiter. Schön, dass wir dir was von der Freude, die wir an deinen Berichten hatten, zurückgeben können. Und irgendwann geht es ja auch für euch wieder los, schätze ich.

                        09.09. Reingefallen (Vierrojohka - Ahpparjavri)

                        Reingefallen - im wahrsten Sinne des Wortes. Bin ich heute, als ich an unserem Zeltplatz den Wassersack füllen wollte. Ich wollte dazu mit einem Fuß auf den Stein im Bach treten. Ich war vorsichtig, weil ich weiß, die sind glatt. Es hat nicht geholfen, ich bin ausgerutscht und in den Bach gefallen. Meine komplette linke Seite war nass, dazu beide Schuhe. Aber ansonsten ist außer einer fetten Beule unterhalb des linken Knies (und ein bisschen empfindliche linke Handfläche) nix passiert. Also was soll's. Ärgerlich, aber wenn sonst nicht mehr passiert, falle ich zur Not noch dreimal in einen Bach. Habe mir gleich überlegt, dass ich am nächsten Tag in Regenhose wandern könnte. Und genau deswegen haben wir Ersatzklamotten (Unterhose, Shirt und Socken) dabei. Gut, das dicke Merino war halt nass, aber ich habe ja Softshell und Regenjacke, wenn es sein müsste. Und dann - am nächsten Tag wandern wir sowieso nach Alesjaure, da kann alles trocknen.

                        Der Arbeitstitel unterwegs war 'Stille' oder vielleicht auch 'Ein beruhigendes Plätschern', denn die Nacht am rauschenden Fluss war doch verdammt laut. Es hat diesmal sogar mich ein wenig gestört, zumal ich einmal in der Nacht so richtig wach lag. Besonders aufgefallen ist es, als wir dann den kleinen Hang hoch waren und den Krach hinter uns hatten - war das schön.

                        So sind wir am Morgen sogar mal kurz vor dem Wecker aufgestanden. Gegen 9:45 waren wir abmarschbereit, keine 10 Minuten später zurück an der Abzweigung. Der Weg ging sich gut, das Wetter war prima, frohgemut bin ich marschiert. Tatsächlich gab es mehr oder weniger direkt einen kleinen Bach, an dem man hätte zelten können. Aber das konnte ja keiner ahnen. Und schön war unser Zeltplatz schon - ich würde aber nächstes Mal doch den ruhigeren wählen.


                        Unser Zeltplatz am Morgen


                        Rote Bäume sind einfach schön!


                        Tal des Aliseatnu kurz nach Start

                        Auch heute gab es regelmäßig Bohlen, aber auch heute endeten sie manchmal etwas zu früh. :-) Gemächlich ging der Weg bergan, der Blick runter auf den Fluss sehr schön. Irgendwann stellte ich fest, mein Schuh ist auf. *grummel* Es lag vermutlich daran, dass ich für die erste kleine Furt des Tages die Hose hochzog und vergaß, sie wieder runterzumachen. So blieb der Schnürsenkel bestimmt am Gestrüpp hängen. Wenn ich schon Schuhe binden muss, dann machen wir doch gleich Pause.

                        Während dieser Pause war es relativ frisch, deswegen ließen wir danach erst mal die Jacke an. Wenn ich aber eins nicht abkann, dann zu warm eingepackt zu sein. So ging das nicht. Zum Glück kam die Sonne auch wieder, der Wind ließ nach und ich konnte das Softshell wieder ausziehen. Irgendwann tauchte links ein Gipfel auf, der war aber so richtig weiß. Von der Karte her tippe ich auf den Moarhmmacohkka. Er faszinierte mich.


                        Tal des Aliseatnu


                        Tal des Aliseatnu


                        Moarhmmacohkka?

                        Ich weiß gar nicht mehr, auf welchem Stück es passierte, aber ich rutschte auf einer nassen Bohle weg und kniete dann auf eben dieser nassen. Wie sollte ich da wieder aufstehen, der linke Fuß war ja neben den Bohlen im Sumpf? Aber ich schaffte es irgendwie, dass der Fuß trocken blieb. Okay, bis zum Zeltplatz. Vielleicht lag es ja auch daran. Das linke Knie war neidisch auf das rechte und wollte auch einen Sturz abfangen, deswegen fiel ich in den Bach.

                        Die nächste Pause gab es am ersten Fluss Biegganjira. Da saßen wir schön und waren guter Laune. Der zweite Fluss war dann der Hauptstrom, mit zwei Armen. Bei beiden musste man etwas gucken, wo man waten kann. Aber wir kamen durch alles mit Wanderschuhen durch. Heute gab es auch ab und zu Knots, zum Glück hatte ich das Off (Djungelolja) in der Hosentasche.


                        Bieggaluoppal


                        Pause am Biegganjira


                        Pause am Biegganjira, Blick zurück

                        An dem Fluss aus dem Gahcahakriehppi hätte man toll zelten können, aber etwas weiter wollten wir noch. Allerdings machten wir kurz nach dem Waten noch eine Pause. Und da fielen tatsächlich ein paar Tropfen, dabei sah es noch gar nicht nach Regen aus. Außerdem waren noch Knots unterwegs, es konnte also noch gar nicht regnen. Aber wir machten sicherheitshalber schon mal die Regenhülle auf die Rucksäcke.


                        Letzte Pause, Blick zurück


                        Letzte Pause, Blick nach vorne


                        Ahpparjavri

                        Am Ahpparjavri angekommen gab es gleich an der Brücke (nicht eingezeichnet, da wo der Weg auf den See stößt) einen guten Zeltplatz. Nehmen wir! Und noch während des Zeltaufbaus kamen dann doch die ersten Regentropfen. Gutes Timing. Und da dachte ich mir - ich habe Durst, fülle ich doch noch den Wassersack, dann sind wir versorgt, sollte es mehr Regen geben. Der Rest ist Geschichte, damit war es passiert. Aber wie gesagt - halb so schlimm. Ich zog die nassen Sachen aus und saß somit schnell nackt im Zelt. Na, dann konnte ich mich ja gleich waschen gehen. Ich ging dann an der Quadspur rein ins Wasser - aber beim Waschen stellte ich mich gerade auf den Stein, auf dem ich ausgerutscht war! Dem zeige ich, wer hier das Sagen hat.

                        Zurück im Zelt dann schnell rein in die Wohlfühlklamotten und den Schlafsack. Alles prima und kuschelig. Holger hat dann übrigens den Wassersack gefüllt, bevor er selbst zum Waschen ist. Es regnete sich ein. Oder hörte sich mal so an, vermutlich war es gar nicht so viel, aber es regnete kontinuierlich. Wir hatten also alles richtig gemacht mit dem Zeltaufbau.

                        Kommentar


                        • dingsbums
                          Fuchs
                          • 17.08.2008
                          • 1503
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                          10.09. 'Kitchen closes at 10!' (Ahpparjavri - Alesjaure)

                          Heute wanderten wir nach Alesjaure. Abends wurden wir dann fast aus der Küche rausgeschmissen, das war uns in einer STF-Hütte noch nie passiert. Da ich in eben dieser Küche Tagebuch schrieb, landete es sofort im Titel. Später relativierten sich die Dinge etwas, aber davon werde ich am Ende dieses Tages bzw. am nächsten Tag, unserem Ruhetag, erzählen.


                          Ahpparjavri, Zeltplatz am Morgen


                          Ahpparjavri, Zeltplatz am Morgen


                          Die Brücke und der Bach, in den ich fiel.

                          Als wir morgens aufwachten, war erst einmal alles grau. Aber es war so ein Tag, an dem sich die Wolken heben - und dann ganz viel die Sonne scheint. Also ein richtig schöner Tag. Obwohl wir wieder zügig raus aus den Schlafsäcken sind, war es dann doch schon ca. 10:15, als wir abmarschbereit waren. Naja, es waren ja auch ungewohnte Abläufe, ich mit meinen nassen Klamotten.


                          Ahpparjavri, kurz vor Start, die Nebel lichten sich.


                          Ahpparjavri, kurz nach Start.


                          Ahpparjavri, kurz nach Start, das Wetter wird immer besser.

                          Gestartet bin ich in Regenhose, Wanderhose und dickes Merinoshirt waren außen am Rucksack befestigt. Die nasse Unterwäsche irgendwo im Rucksack. Direkt am Weg kam erst mal kein schöner Zeltplatz, von daher hatten wir da gut gezeltet. Die erste Pause gab es, als wir schon fast auf die Seenkette gucken konnten (ohne den Alesjaure selbst, der war noch 'hinter der Ecke'). Kurz hinter der Abzweigung zur ersten Watstelle. Da hockten wir in der Sonne, Blick auf die Seen und die Schutzhütte gegenüber, schön!


                          Ahpparjavri


                          Blick nach Norden


                          Die Seenkette kommt in Sicht.


                          Pausenblick


                          Pausenblick


                          Pausenblick


                          Pausenblick

                          In meinem Softshell war mir mittlerweile viel zu warm, deswegen wechselte ich nach der Pause in mein nasses Merinoshirt. Okay, ich habe notiert 'Das war zwar etwas klamm', es war also nicht ganz nass. Und es war überraschend gut, viel besser als im zu warmen Softshell. Wir kamen dann an den Godujohka, wo wir vorab schon mit gerechnet hatten, dass wir für diese Furt die Schuhe wechseln müssen. Wir überlegten auch gar nicht lange, Crocs an, und so kamen wir einfach durch den Fluss.


                          Godujohka


                          Godujohka, auf Fotos sehen die Flüsse irgendwie immer aus, als könnte man einfach durchlaufen.


                          Godujohka


                          Blick rüber zum Kungsleden


                          Godujohka

                          Ich hatte mir vorab schon überlegt, dass dann ein Hosenwechsel eine gute Idee sei - und habe das getan. Die Hose war zwar nasser als das Shirt, aber auch das ging überraschend gut, prima! Durch Sonne, Wind und Bewegung war relativ bald alles am Körper getrocknet. Dafür wurde der Weg aber anstrengend. Zwar nichts wirklich schweres, aber Auf und Ab, Sumpf und Steine, es zog sich ganz schön.

                          Die zweite Pause gab es dann wieder mit wunderbarer Aussicht, zu Beginn des Alesjaure. Mit dem Monokular beobachteten wir Wanderer auf dem Kungsleden.


                          Wunderschön entlang der Seenkette


                          Wunderschön entlang der Seenkette, der Alesjaure taucht auf.


                          Wunderschön entlang der Seenkette


                          Pausenblick auf den Alesjaure


                          Pausenblick

                          Danach haben wir uns fast verlaufen. Also nicht wirklich, aber wir suchten so ein bisschen den Weg. Wir waren ja nicht mehr weit von der Samensiedlung weg, hier gab es wieder Quadspuren. Mal können die dem Wanderweg entsprechen, manchmal aber auch nicht. Wir kamen an dem Wasserfall vorbei, den (fast) jeder von der anderen Seeseite fotografiert (wir übrigens 9 Tage später auch). Ein Miniwasserfall unterhalb machte das Bild noch schöner. Tatsächlich ging der Weg diese Stufe hoch, so dass wir den Wasserfall mehr oder weniger in seiner ganzen Pracht bewundern konnten. Den Weg aber nicht mehr.


                          Wasserfall aus dem Njuikkostakvaggi


                          Wasserfall aus dem Njuikkostakvaggi

                          Eine Zeit lang gingen wir mehr oder weniger nach Gefühl (die Richtung war ja klar :-). Holger meinte dann plötzlich 'Ein Klohäuschen.' Da man zum ersten Mal die Hütten von Alesjaure sah, dachte ich, er meint das. Aber nein, mitten im Nichts stand ein verwittertes Klohäuschen. Die frühere Hütte dazu lag in Trümmern in der Nähe. Aber wir fanden den Weg wieder, und ich wollte noch ein bisschen weiter bis zur nächsten Pause. Ich ließ Holger zwischendurch sogar kurz vorgehen, manchmal ist hinterherlaufen einfacher. Aber dann kam irgendeine doofe Stelle und ich hatte kurz die Schnauze voll. Pause! Und warum auch nicht, wieder saßen wir in der Sonne, hatten Spaß und genossen die Pause.


                          Klohäuschen im Nichts


                          Zur Pause bewundern wir die Wolken, die aus dem Unna Visttasvaggi quellen.

                          Es waren laut GPS noch ca. 2 km zum Samendorf und 3,5 km Luftlinie zu den Hütten. Na dann los. Endlich ging sich der Weg auch wieder besser, und so kamen wir bald in der Siedlung an. Ganz schön groß. Wir suchten uns einen Weg hindurch, klappte auch ganz gut. Wir folgten mal wieder einer Quadspur, aber die kam zu einer Furt, die nicht so einfach aussah. 'Nebenan' hatten wir aber einen Wegweiser gesehen, also ab durch die Büsche dahin. Auch hier gab es keine Brücke, furten ging aber in Wanderschuhen.


                          Alesjaure in Sicht


                          Kurz vor der Siedlung - wir fanden sie hier schon groß, dabei sieht man einen Teil der Hütten noch gar nicht.


                          Blick zurück nach der Furt, zur letzten Pause


                          Blick auf den oberen Alesjaure


                          Blick Richtung Vistasvagge, da geht es übermorgen weiter.

                          Und plötzlich sahen wir rote Kleckse auf den Steinen, Markierung! Wir machten noch eine kleine Pause, dann kam der Endspurt. Der ging nochmal durch einiges an Matsch und Steinen. Zwischendurch lief er auch über die Quadspur - und diese hatte Doppelreihenbohlen über einen guten Abschnitt. Und dann standen wir vor der Brücke. Auf dieser Seite bauten erste ihr Zelt auf. Wir wollten Hütte, also rüber, noch den Hang hoch, und gegen 18:00 waren wir da. Es ist noch einiges los hier in Alesjaure. Wir wechselten die Schuhe (hingen ja noch außen am Rucksack) und sind dann rein, angemeldet und Zimmer zugewiesen bekommen. Nachdem wir unser Zimmer (das große am Ende des Flurs) bezogen hatten, ging es zurück zum Shoppen.

                          Um 8 ist gemischte Sauna. Vorher gab es eine heiße Tasse und einen kurzen Plausch in der Küche mit einem belgischen Paar. In der Sauna war dann viel los, vielleicht wäre es besser gewesen, erst eine halbe Stunde später zu gehen. Andererseits, wir warteten nach dem Waschen halt kurz, bis Platz in der Sauna war, auch kein Problem. Wir gönnten uns zwei Saunagänge, aber als wir dann zurück in unserer Hütte waren, war der Hunger groß. Ich fing sofort mit Kochen an. Es gab Futter aus dem Shop: Potatismos, Ärtor und Korv. Die Dosenöffner gingen leider nicht, also hat Holger die Dosen mit seinem Leatherman aufgemacht.

                          Und während ich noch am Kochen bin, kommt der Stugvärd Mats und meint 'Um 10 ist die Küche dicht.' Hm, ich weiß, ab dann soll Ruhe sein, aber dass man rausgeschmissen wird, das haben wir noch nie erlebt. Wir durften dann immerhin doch zu Ende essen, aber nur beim Licht der Taschenlampe. Keine Kerzen mehr, kein Gas mehr. An dem Abend schrieb ich 'Gut, das ist hier eine große Anlage, aber trotzdem.' Da ich das Geschirr aber nicht dreckig stehen lassen wollte, spülten wir dann so lautlos wie möglich mit viel kaltem Wasser, das ging zur Not. Und dann hockten wir uns noch gemütlich an den Tisch und tranken unser Bier, das wir auch im Shop erstanden hatten. Und während wir da saßen, kam der Stugvärd auch nochmal zurück und prüfte, ob das Gas wirklich abgedreht ist. (Wir hätten also doch warm spülen können, aber wir sind ja brav.) Er sagte dann aber freundlich 'Gute Nacht'. Wir tranken unser Bier aus und sind dann auch gleich ins Bett.

                          Als wir in unser Zimmer kamen, bat mich der 'kranke Mann' um etwas Licht. Ich hatte ihn nicht ankommen sehen, nur später, als er schon im Bett lag. Holger meinte, er wäre krank. Keine Ahnung, ob er durch uns wach wurde, oder schon vorher wach war, auf jeden Fall fragte er, ob wir ihm leuchten könnten. Er hatte eine Thermos mit heißem Wasser am Bett stehen (dank Stugvärd Katarina, wie ich am nächsten Tag erfuhr) und machte sich eine Suppe. Ich hätte ihm auch meine Stirnlampe für die Nacht geliehen, aber er meinte, braucht er nicht mehr. So saß der alte Mann dann auf seinem Bett, trank das Süppchen und knabberte Brot.

                          Am nächsten Morgen unterhielt ich mich mit ihm in der Küche. Ian ist Engländer, der seit 35 Jahren in Finnland lebt. Er sah wirklich ziemlich schlecht und schwach aus. Trotzdem war er todunglücklich, dass er später mit dem Hubschrauber abgeholt werden würde. Gerne hätte er einen Ruhetag gemacht und geguckt, ob er dann wieder fit genug ist, um weiter zu wandern. Allerdings muss er, als er am Tag vorher ankam, so schlecht dran gewesen sein, dass die Stugvärds befürchteten, dass er einfach umfällt und das war's. Die waren an dem Abend unter Spannung, weil sie einen sehr kranken Mann da hatten und auf sich allein gestellt waren, da der Hubschrauber nicht kommen konnte. Zu viel los. Sie hatten die Verantwortung und wirklich Angst, er stirbt ihnen weg.

                          Mit diesem Hintergrund waren sie um unsere Hütte besonders besorgt. Und dann saß eine Zelterin in der Küche, die in Hüttennähe umsonst zeltete (was ja okay ist, wenn man die Hütte nicht nutzen will), die sich trotz Aufforderung weigerte, die Hütte zu verlassen. Mats und Katarina meinten, manchmal muss man einfach durchgreifen. Deswegen waren sie am Abend so rigoros. Als wir uns am nächsten Tag nett mit ihnen unterhielten, entschuldigten sie sich bei uns sogar dafür. Nicht nötig. So bedankten sie sich dann für unser Verständnis. Nun, egal wie unglücklich Ian war, der Hubschrauber war schon am Vortag gerufen und wurde auch nicht mehr abbestellt. Mats, Katarina und Inger-Lise wollten verständlicherweise dafür nicht die Verantwortung übernehmen.

                          11.09. Klotag (Ruhetag Alesjaure)

                          Kein toller Titel, aber ich musste am Ruhetag das Klo öfter aufsuchen, als mir lieb war. Und da man sich ja erst mal Wetterfest machen musste und ein paar Meter laufen, ging ich auch lieber früher und einmal mehr als zu spät. Vielleicht lag es am ungewohnten und vielen Essen? Ruhetag ist immer Energienachschiebetag.

                          So schmeckte auch das Wasa zum Frühstück ganz ausgezeichnet. Nachdem die Hütte fast leer war (es war wirklich viel los und es war lustig, die unterschiedlichsten Menschen loswandern zu sehen), wusch ich ein paar Klamotten, während Holger wie immer Küche und vor allen Dingen den Gasherd putzte. Zu der Zeit kam dann auch Katarina zum Säubern und wir haben uns in der Küche sehr gut unterhalten. Während wir ja bei der ersten Begegnung mit Mats, am Abend in der Küche, noch dachten 'Was ist das denn für einer?', mussten wir feststellen, dass Mats und Katarina unheimlich nette Leute sind. Inger-Lise auch, aber mir ihr hatten wir nicht ganz so viel zu tun. Sie hielt meist die Stellung im Shop.

                          Annähernd keiner der anderen Gäste hatte irgendwas gesäubert. Es war nicht gekehrt, alle Betten noch ganz unordentlich. Weiß denn keiner mehr, wie man sich in der Hütte zu benehmen hat? Katarina hat also alle Betten gemacht, das von Ian frisch bezogen, und alle Kissen lagen hübsch akurat schräg auf den Betten, sah sehr einladend aus. Außerdem hat sie in der Küche noch alle Oberflächen abgewischt. Aber mit drei Leuten so eine große Anlage wie Alesjaure in Schuss halten, das ist Arbeit von morgens bis abends. Sie meinte, sie machen immer Witze, sie freuen sich, wenn sie nach Hause kommen und nur 8 Stunden im Büro arbeiten müssen. Aber es macht ihnen trotzdem Spaß. Im Moment sind sie übrigens als Hüttenwart in Singi. Da ist es vermutlich etwas entspannter. Der Kotzeimer von Ian wurde übrigens verbrannt, kein Risiko eingehen, wer weiß, warum es ihm so schlecht ging.

                          Der Morgen war ruckzuck um. Wir 'planten' dann unsere weitere Strecke, allerdings waren wir uns gleich einig, es gab nicht viel zu überlegen. Wir wollten definitiv nach Vistas, und da unsere Tour gemütlich war, strichen wir das Kaskasvagge und entschieden, über Nallo nach Sälka zu gehen und dann über den Kungsleden nach Norden abzuwandern. In Nikkaluokta würde schon kein Bus mehr fahren, und rudern über den Teusajaure und eine 'komplizierte' Rückfahrt nach Kiruna war auch nicht in unserem Sinn.

                          Dann gab es Mittagessen, ich machte Bannock, dazu gab es Suppe und Wurst. Außerdem stand im Küchenschrank Senf, den hatte ich auch schon am Abend vorher genutzt, super! Und an der Rezeption hatte Inger-Lise mir (wie jedem anderen auch) Lingonsylt geschenkt, das Holger mir dann fast ganz wegfutterte. :-) Es regnete sich ein, der Ruhetag war gut gewählt. Und wir machten auch nicht mehr viel, die Zeit verging trotzdem schnell. Es kamen immer mehr Wanderer an, oft nass und im Wind.

                          Zwei nette ältere Schweden kochten ihr Wasser lieber gemütlich auf ihrem Gaskocher am Tisch, als extra die zwei Meter zur Küchenzeile zu gehen. Das hat Holger interessiert beobachtet - und dieses Jahr werden wir mit einem neuen Gaskocher losziehen.

                          Ich ging zwischendurch zur Rezeption und guckte mir den Bücherschrank an. Große Auswahl. Ich entschied mich für einen Riesenwälzer und las dann mal gerade drei Seiten. Zum Abendessen gab es eine große Portion Nudeln mit Tomatensoße, sehr lecker.

                          Wir bekamen dann am Abend die Verantwortung, dass die Kerzen in der Küche später aus sind. Alles viel lockerer heute. Zwei Mädels kämpften in unserem Zimmer damit, den Ofen anzumachen. Mir war die Nacht vorher schon viel zu warm gewesen, ich hoffte ganz egoistisch, dass sie den Kampf verlieren würden. Auch eine weitere Dame hatte in ihrem Zimmer Probleme mit dem Ofen, es lag wohl an der starken Luft, die von außen kam. Sie allerdings war erfolgreich und happy. Wir gingen dann auch bald ins Bett und hofften auf besseres Wetter am nächsten Tag.
                          Zuletzt geändert von dingsbums; 25.07.2017, 09:29. Grund: Tippfehler

                          Kommentar


                          • JensB800
                            Erfahren
                            • 16.01.2008
                            • 179
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                            Toll, wie immer! Danke Dingsbums! Eure Reiseberichte inkl. Fotos sind immer sehr informativ und fließen jedes Jahr in meine Routenplanung mit ein.

                            Jetzt wird es spannend..Vistasvaggi ist mein Lieblingstal dort oben in meiner 2. Heimat.

                            Liebe Grüße, Jens
                            Zuletzt geändert von JensB800; 25.07.2017, 13:19.

                            Kommentar


                            • dingsbums
                              Fuchs
                              • 17.08.2008
                              • 1503
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                              Zitat von JensB800 Beitrag anzeigen
                              Vistasvaggi ist mein Lieblingstal dort oben in meiner 2. Heimat.
                              Habe ich vollstes Verständis für. Hat mir unheimlich gut gefallen.

                              12.09. Gute Zeltplatzempfehlung (Alesjaure - Fluss vom Bogicohkka)

                              Heute ging es also ins Vistasvagge. Wir begegneten 5 Wanderern, mit den beiden Pärchen haben wir uns kurz unterhalten. Die ersten waren aus Österreich, das andere wissen wir nicht. Die allerdings fragten wir, ob in den nächsten 3-5km eine gute Möglichkeit kommt, das Zelt aufzubauen. Er empfahl die Stelle, wo der Fluss vom Bogicohkka kommt. Diese Gegend hatte ich auch vorab (ich glaube, mit Fotos aus dem Internet, unter anderem hier im Forum) als geeignet angesehen. Und wir hatten einen wirklich schönen Zeltplatz! Wer weiß, vielleicht hätten wie ohne die Empfehlung schon etwas früher einen Platz gesucht (und bestimmt auch gut gezeltet), aber so war es einfach gut.

                              Aber beginnen wir am Morgen. Ich hatte gut geschlafen, bin dann, als um 7:00 der Wecker klingelte (er lag diesmal bei mir, da Holger ihn ja sowieso nie hört, um die anderen nicht zu stören), auch gleich raus. Trotzdem gingen wir alles wie immer sehr gemütlich an. Da wir die Strecke nach Vistas sowieso teilen wollten, hatten wir auch viel Zeit.

                              Das Wetter sollte bald besser werden, wurde mir gesagt. Ich erfuhr auch, wo hier in Alesjaure die Wetterprognosen herkamen. Jeden Morgen ruft Mats seine Mutter (Mitte 80) an, die sitzt wartend am Computer und diktiert ihm die Wettervorhersage von yr.no. Und er malt sie passend auf einen schon vorbereiteten Zettel. Wahnsinn!

                              Wir haben ordentlich saubergemacht, ich habe die Kissen und Decken auf unseren Betten auch genau so hingelegt, wie Katarina es tut, sonst hätte sie ja doch an unserem Bett was schaffen müssen. Als wir gegen 11:00 endlich soweit waren, war sie schon zum Putzen und Mats zum Müll einsammeln in unserer Hütte angekommen. Es ist ihr gleich aufgefallen. :-) Wir hielten noch einen kurzen Schwatz und kündigten uns für vermutlich Sonntag wieder an. An diesem Tag würde die Hütte zwar schließen, aber sie wären noch zum Putzen da.

                              Die beiden jungen Mädels aus unserem Zimmer waren übrigens aus Schweden und Österreich. Da musste ich doch an die beiden netten Damen aus der Schweiz und Schweden denken, die wir in Sårjåsjaure und Staloluokta einmal getroffen hatten. Ob hier die beiden auch in 30/40 Jahren noch gemeinsam zusammen Urlaub machen? Und wenn ja, auch wandern? Auch mit einem Deutschen, Tobias, der erst über Unna Allakas nach Narvik und dann zu den Lofoten wollte, haben wir uns noch etwas unterhalten.

                              Um 11:15 ging es aber wirklich los, es regnete auch nicht mehr. Das erste Stück kannten wir ja schon vom Hinweg, dann ging es bergan. Nachdem der erste Anstieg geschafft war und Holger ein Foto machen wollte - stellte er fest, oh, die Batterie ist leer, die Kamera war wohl aus Versehen permanent an. Nun, da gab es halt schon die erste Pause, da die Ersatzbatterie tief im Rucksack war. Ich hatte heute immer das Gefühl, gut, aber gemütlich zu gehen. Vermutlich war ich ähnlich schnell wie immer - also langsam.


                              Blick zurück nach dem ersten Anstieg


                              Alesjaure

                              Der Teil an den Seen vorbei gefiel mir gut, und dann kam der Blick ins Tal: Wahnsinn! Netterweise schaffte es die Sonne sogar, einen Teil des Tales zu bescheinen, es sah einfach toll aus. Deswegen musste auch (schon wieder) eine Pause sein, bevor es runtergeht! Diesen Blick muss man genießen. Wir fragten uns dabei, wo genau wohl die Brücke ist. Auf der Karte war es nicht zu erkennen, aber natürlich ging es nach dem (knackigen) Abstieg zur Brücke hin etwas bergauf. Um zu ihr selbst dann abzusteigen. Egal, die Gegend war toll, und auch wir machten ein Foto des Wasserfalls hinter der Brücke.


                              Bajip Cazajavri


                              Der kleine namenlose See


                              Bajip Cazajavri


                              Eins meiner Lieblingsbilder: Hinter dem Vuolip Cazajavri geht es runter ins Vistasvagge.


                              Vistasvagge


                              Vistasvagge


                              Vistasvagge


                              Wasser von Mårma


                              Vistasvagge


                              Brücke über den Moarhmmajohka, Vistasvagge


                              Wasserfall hinter der Brücke

                              Weiter ging es, und da trafen wir bald das Paar mit der Zeltplatzempfehlung. Aber bis dort lief ich natürlich nicht durch, kurz vor der Renvaktarstugan brauchte ich nochmal Pause. Der Weg ging sich ganz gut, die steinigen Abschnitte hielten sich zum Glück sehr in Grenzen. Und so kamen wir dann gegen 17:30 an unserem Zeltplatz an. Ein passendes Plätzchen war schnell gefunden. Heute schaffte ich es auch, Wasser zu holen, ohne wieder in den Fluss zu fallen.


                              Blick zurück


                              Vistasvagge, wir nähern uns der Renvaktarstugan.


                              Vistasvagge, letzte Pause


                              Zeltplatz Vistasvagge, am Fluss vom Bogicohkka


                              Zeltplatz Vistasvagge

                              Nach etwas Räumen hieß es 'Ab zum Waschen', bevor es zu kalt wird. Kostete wie immer Überwindung, war aber gut. Ich hatte nur meine Mütze auf dem kurzen Stück mit - und schaffte es aber tatsächlich, als ich schwungvoll mit einem vollen Topf Wasser aus dem Fluss stieg, diese nasszumachen. Toll! Der Topf war mir beim Waschen auch schon aus der Hand gerutscht, aber den hatte ich zum Glück gleich schnell greifen können. Wie meist nach dem Waschen gab es Tee, Holger bekam dazu die letzten Nüsse, ich Gummibärchen aus Alesjaure. Und schon war es Zeit fürs Abendessen. Heute beendete ich mein Tagebuch mit folgendem Eintrag: "Ich danke Gott für diesen schönen Tag und hoffe auf weitere."
                              Zuletzt geändert von dingsbums; 26.07.2017, 10:14. Grund: Tippfehler

                              Kommentar


                              • DerNeueHeiko
                                Alter Hase
                                • 07.03.2014
                                • 3129
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                                Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                Habe ich vollstes Verständis für. Hat mir unheimlich gut gefallen.
                                Mir auch, jedes Mal wieder Die Fotos kommen mir auch sehr bekannt vor, zwischen den beiden Seen habe ich letztes Jahr im Juli/August einen Pausentag verbracht

                                Vielen Dank für den Bericht,
                                Heiko

                                Kommentar


                                • JensB800
                                  Erfahren
                                  • 16.01.2008
                                  • 179
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                                  Obwohl ich den Abschnitt Nikkaluokta - Vistas ebenfalls extrem schön finde...besonders im Herbst! Eine Übernachtung in / an Lisas Stuga ist auch sehr zu empfehlen. Einfach toll so ein Tal bald 60 km lang auf kleinem Pfad zu folgen.

                                  Kommentar


                                  • Blahake

                                    Fuchs
                                    • 18.06.2014
                                    • 1432
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [SE] Leavasleden, Vistasvagge, Nallo, Kungsleden

                                    Soo schöööön, dein Bericht und die Bilder! Besonders die roten Bäume!

                                    Kommentar

                                    Lädt...
                                    X