[CZ, PL] Iser- und Riesengebirge, Adrspacher Felsenstadt, bis Waldenburg

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    #21
    AW: [CZ, PL] Iser- und Riesengebirge, Adrspacher Felsenstadt, bis Waldenburg

    und weiter gehts mit unserem vorletzten Wandertag:

    26. Mai 2017 - 7. Etappe: ein Ost-Schlenker zu Burg und See
    22,1 km - 5h 22min (ohne Pausen) - 598m Anstieg

    Heute wird es richtig deutlich - unsere Wanderung geht langsam zu Ende. In aller Ruhe gehen wir in die Gaststube zum Frühstück. Wir hatten ja einen Tag Puffer eingeplant für eventuell schlechtes Wetter oder eine konditions-/gesundheitsmäßig notwendige Pause. Heute könnten wir von der Hütte aus problemlos in einer nicht allzu großen Etappe nach Waldenburg kommen, wären aber einen Tag zu früh dort. Also nehmen wir uns für heute einen See östlich von Waldenburg als Ziel für eine letzte Übernachtung in Zargorze Slaskie.

    Das Früstück ist rustikal und gut. Ich kaufe für meinen Enkel eine Sowa, eine klein Holz-Eule. Wir sind bereits am Rand des Eulengebirges. Vielleicht animiert ihn das später einmal, mit seinem Opa ins Eulengebirge zum Wandern zu fahren. Heute ist er erst zwei Jahre alt, da dauert Wandern noch ein wenig.

    Unsere "Andrezejowka" fotografieren wir heute auch mal aus der Nähe.



    Und dann brechen wir schon wieder auf und müssen wieder mal ziemlich bergauf.
    Das Wetter ist wieder ausgezeichnet. Trotz des blauen Himmels wegen Nordlage auch nicht heiß.






    An einigen Stellen können wir gut zur Hohen Eule schauen, an Ihrem hohen Funk-Turm eindeutig zu erkennen.
    Eine kurze Überlegung, vielleicht heute doch bis dorthin zu laufen und in der Eulenbaude zu übernachten hatten wir schon vor dem Frühstück verworfen. Da hätten wir am letzten Tag noch mal 30km und keinerlei Puffer mehr.

    Am Nordrand der Waldenburger Sudeten werden die Ausblicke wieder gewohnt wunderschön.....






    Erstes Etappenziel heute wird der Kurort Jedlina-Zdroj. Wieder mal gehts an einer aufgelassenen Eisenbahn entlang. Heute nehmen wir unser GPS doch hüfiger Mal zur Hand. Zum Verlaufen haben wir echt keine Lust mehr.
    Der Weg geht doch nochmal bergauf und auf einem Höhenzug Richtung Innenstadt. Wir passieren einen Hochseilgarten, allerdings ohne Betrieb. Und dann kommen wir ins Kurzentrum mit schönem Platz für eine Rast.



    Heute wird es tatsächlich bei dem guten Wetter auch etwas wärmer. Ein großes Eis als Nachtisch lässt sich deshalb nicht vermeiden.

    Da unsere Zloty zur Neige gehen, fragen wir beim Eiskaufen nach einem Bankomat. Die Dame zeigt nur winkend bergab. So kommen wir in den Genß, eine traumhafte Allee zu durchwandern - einmal runter, später wieder rauf.



    Der Bankomat findet sich tatsächlich irgendwann und wir ergänzen ein letztes Mal unsere Geldvorräte.

    Dann geht es wieder bergauf "in die Prärie" - und das sogar wörtlich. An einer Stelle geht der Weg zu einem Behelfstor eines Elektrozaunes. Wir hängen die Drähte zum durchgehen aus und laufen zwischen den Kühen weiter. Nach einiger Zeit stellt sich dann doch raus, dass es wieder Mal nicht so ganz der richtige Weg war. Wir nehmen es gelassen und sind nach vielleicht einem Kilometer wieder mit der Wegführung "synchron"......

    Unser Zielort Zargorze Slaskie ist in der Wanderkarte gekennzeichnet mit einer Burg und einem neben dem Ort liegenden See. Die Burg kommt irgendwann in Sicht.



    Und endlich erreichen wir auch Zagorze Slaskie. Der Orte hat ein recht kleines "Zentrum", das wohl nur aus einer Straßenkreuzung und 2 kleinen Läden besteht. Vorher kommen wir an einem Hotel vorbei. Hinter den Läden ist ein gelbes Haus mit großem Schild "Dom Pod Carpien" - ein Karpfenhaus.



    Der Apettit auf polnischen Karpfen lässt mir schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Blauloke meint, für Urlaub auf dem Bauernhofe ist er ganz aufgeschlossen. Wir werden von einem kleinen Hofund begrüßt. Die Gästezimmer sind aber nicht in dem Karpfenhaus. Sie sind aber gewohnt sauber und modern - neu und mit dem gewohnt gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Karpfen gibt es leider aktuell nicht.

    Nach ausführlichen duschen und erholen brechen wir gegen Abend Richtung des Hotels zum Abendessen auf. Das ist aber mehr wie zu - war uns am Herweg gar nicht aufgefallen. Wir folgen einem Wegweiser Richtung eines Restaurants mit Pizzas, bis auf einem weiteren Wegweiser eine Entfernung von vielleicht 5 km auszumachen ist. Schlußendlich gehen wir eine Nebenstraße in Richtung des Campingplatze des auf der Karte vezeichneten Sees. Sind dann ungefähr 1 1/2 km, wir hatten heute ja eine etwas kürzere Etappe. Am See können wir dann sogar das Restaurant wählen. Essen gut, Bier gut, Wanderer satt - doch ein schöner Ausklang für den letzten Abend.



    - Fortsetzung folgt - (noch eine...)
    Zuletzt geändert von Hebi19; 30.06.2017, 09:10. Grund: Korrektur

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      #22
      AW: [CZ, PL] Iser- und Riesengebirge, Adrspacher Felsenstadt, bis Waldenburg

      auf zur letzten Etappe -

      27. Mai 2017 - 8. Etappe: nach Waldenburg und wieder Heim
      17,5 km - 4h 33min (ohne Pausen und ohne Stadtbummel) - 458m Anstieg

      Diesmal wird es nicht nur schönes Wetter, es wird auch ein richtig heißer Tag. Das merken wir schon früh Morgens. Erstmal das letzte Frühstück und dann das letzte Mal packen. Ist schon ein wenig wehmütig, wenn so eine schöne Wanderung zu Ende geht.
      Und dann beginnen wir die letzte Etappe. Wir wandern heute wieder ein kleines Stück des Fernwanderweges E3. Er führt gleich neben unserem Quartier vorbei. Bald geht es wieder steil bergauf und nach einer dreiviertel Stunde erreichen wir unseren letzten Gipfel. 631m !! Blaulocke postiert zum Abschiedsfoto fürs Forum vor dem Gipfelfelsen.





      Mich packt der Ehrgeiz und ich stell mich ganz oben drauf.



      Auch so relativ stadtnah bleibt die Landschaft so naturbelassen und schön wie alle Tage der Tour.





      und dann kommt schliesslich das Ziel unserer Wanderung in Sicht - die Stad Waldenburg - Walbrzych.



      Bald sind wir in einer recht belebten Einkaufsstraße und wandern weiter Richtung Zentrum. Und schließlich kommen wir auf den Marktplatz. Ich schalte das GPS ab - die Wanderung werden wir hier "offiziell" beenden.



      Es ist gerade mal Mittag vorbei, Zeit haben wir bis Abend - also zuerst ein Eiskaufen und ein Touristenbüro suchen.
      Das Eis ist gut. In Waldenburg scheint heute ein großes Pfadfindertreffen stattzufinden. Pfadfinder vom Kindergarten- bis Opa-Alter bevölkern die Stadt. Auf einer kleinen Bühne bringen wechselnde Gruppen musikalische Darbietungen.



      Wir machen einen ersten Stadbummel zu den wichtigsten Kirchen und Sehenswürdigkeiten.



      In einem früheren Palais ist die technische Universität untergebracht. Davor liegt ein langer, dicker Baumstamm, auf dem Studenten sitzen und palavern. Erst beim zweiten Vorbeigehen sehe ich die Hinweistafel und bin beeidruckt. Waldenburg ist ein Zentrum des polnischen Steinkohle-Bergbaus, sozusagen der Ruhrpott Polens. Und der Baumstamm ist versteinert, oder besser "versteinkohlt" und 318 Millionen Jahre alt. Da in Steinkohle sehr selten solche ganzen Stämme gefunden werden gilt dieser Stamm weltweit als einzigartig.



      Nach einem ersten Stadtbummel gehts wieder auf den Marktplatz in einen Biergarten zum Kaffee-Trinken. Wir kommen mit Deutschen im Rentenalter ins Gespräch, die nach über 70 Jahren ihren Geburtsort nochmal besucht haben.
      Am späten Nachmittag brechen wir nochmal auf, um ein Restaurant zum Abendessen zu finden. Wir finden einige Dönergeschäfte, teilweise auch mit Pizza-Angebot, aber wir wollen am letzten Abend "typisch polnisch" essen. Das erweist sich als ziemlich schwierig.
      Wir kommen bei unserer Suche beim "Haupttreffen" der Pfadfinder vor dem Rathaus vorbei. Insgesamt wohl eine deutlich 4-stellige Teilnehmerzahl.

      Nach 2 bis 3 km Suche wird uns ein Bistro in der Nähe unseres Biergartens empfohlen - und tatsächlich, hier lässt es sich gut sitzen, gut essen und als Nachtisch gibts Apfelkuchen.



      Ein würdiger Ausklang der Wanderung. Auf dem Zielbild hat heute der Hut von Blaulocke Gesellschaft bekommen:



      Ausgeruht und gesättigt starten wir zur Heimfahrt. Die Fernbushaltestelle ist an einer Tankstelle etwa 6 oder 7 km nördlich des Zentrums. Wir leisten uns dorthin ein Taxi. Die Adresse auf dem Busticket lässt den Taxifahrer sofort nicken. Auf der Tankstelle können wir noch die letzten Zloty ausgeben. Der Bus bringt uns innerhalb 90 Minuten zu einem größeren Busbahnhof. Hier stehen und kommen die Busse nach Hamburg - Rotterdam - Paris über Mannheim - und unserer nach Stuttgart über Nürnberg.



      Am nächsten Früh mit einsetzendem Tageslicht kommen wir in Nürnberg an. Vielleicht 300m Fußweg bis zu unserem Bahngleis. Im Zug telefonieren wir beide nach Hause und melden uns zum Frühstück an.

      Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig auf unsere Wanderung mitnehmen. Ich gehe heute davon aus, dass ich nicht das letzte Mal in dieser Gegend war - dafür hat sie mir viel zu gut gefallen.

      Grüße von den Wanderern
      Hebi19 und Blaulocke
      Zuletzt geändert von Hebi19; 30.06.2017, 07:16. Grund: Korrekturen und Rechtschreibung

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        #23
        AW: [CZ, PL] Iser- und Riesengebirge, Adrspacher Felsenstadt, bis Waldenburg

        Danke! Schön, die bekannten Punkte mal mit anderen Augen zu sehen.
        Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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          #24
          AW: [CZ, PL] Iser- und Riesengebirge, Adrspacher Felsenstadt, bis Waldenburg

          Zitat von Hebi19 Beitrag anzeigen
          Die Landschaft welche wir jetzt durchwandern erlebe ich als "richtig traumhaft" und werde noch wochenlang meinen Mitmenschen davon vorschwärmen. "10 km, 15 km, so weit das Auge reicht, KEIN Raps, KEIN Mais, KEIN Getreide, KEINE intensive Landwirtschaft - nur Wiesen, Gebüsch, Baumbestand - ich habe gar nicht mehr gewußt, wie schön sowas sein kann...."
          Diese Landschaft habe ich so oft durchwandert, dass ich sie als völlig normal empfinde.
          Schön, dass ihr mich darauf stoßt, dass dem eben nicht so ist.
          Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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          • blauloke

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            #25
            AW: [CZ, PL] Iser- und Riesengebirge, Adrspacher Felsenstadt, bis Waldenburg

            Zitat von November Beitrag anzeigen
            Diese Landschaft habe ich so oft durchwandert, dass ich sie als völlig normal empfinde.
            Schön, dass ihr mich darauf stoßt, dass dem eben nicht so ist.
            übliche Betriebsblindheit Manchmal muss einem gesagt werden was in seiner Umgebung besonders ist.

            Im Alpenvorland gibt es ja auch viele Wiesen, weil dort zu viel Regen fällt für Getreideanbau. Allerdings blühen dort bei weitem nicht so viele Blumen auf den Wiesen wie wir das in Polen gesehen haben.
            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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