[DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

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  • Torres
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    • 16.08.2008
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    [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Rostock-Schwaan, 25 km

    Die Idee von balticskin schlägt ein: Eine Warnowtour. Gut erreichbar, ein einfaches Gewässer und notfalls ist man schnell zurück, falls das Wetter umschlägt. Dennoch planen wir ein wenig hin und her. Das ewige Drama beim Paddeln: Es gibt keine Seilwinde am Ufer, mit dem man das Boot in Schallgeschwindigkeit wieder zum Ausgangsort transportieren kann. So einigen wir uns auf die umweltschonendere Variante: Start in Rostock mit Ziel Schwaan, von Schwaan nach Bützow und zurück und am dritten Tag zurück nach Rostock.

    Der Tag ist trüb, und wir brauchen Zeit, bis wir fertig sind. Bei meinem Faltboot bedeutet Beladen: Bootshaut auf, alles reinschmeißen, Deckel zu. Bei meinem Festboot bedeutet das: Farblich sortierte Säcke in die Ecken schieben, der letzte Packsack kommt hinter die Füße. Der leere große Rucksack passt oben drauf. Nur ein Teil bleibt übrig: Die kurze Sitzevazote, welche die Apsis abdecken soll. Noch irgendwo etwas frei? Ja, auf dem Sitz. Okay, machen wir sie zum Sitzkissen.

    Die Einsatzstelle liegt ziemlich blöde an einer großen Straße, und so müssen wir die schweren Boote erstmal den Gehweg entlang ziehen, bis wir hinter dem Wehr sind. Ein Bootsverleiher lädt Canadier auf, die Kunden haben eine Flasche Bier in der Hand. Es ist Herrentag. Die erste Herausforderung ist eine niedrige Brücke, ich könnte schwören, ich verliere beim Durchfahren meinen Kopf, aber balticskin meint, es wäre noch ein Meter Platz. Ätzend. Blick zurück auf die Brücke. Die Durchfahrt ist nicht drauf, die war hinter mir.





    Wir haben Rückenwind, und so haben wir auch Strömung. Das Sitzkissen sorgt dafür, dass ich das erste Mal mit den Knien Kontakt mit dem Boot habe. Wieso habe ich das eigentlich nie ausprobiert?





    Häuser und Häuschen stehen direkt am Wasser, ein paar Boote sind unterwegs, es ist Feiertag.








    An günstigen Anlegestellen sitzen überall Grüppchen zusammen, mal mit, mal ohne Musik, aber immer mit Bier dabei. Meine Nackenmuskulatur schmerzt und im Rücken zieht irgendein Muskel, von dessen Existenz ist nichts wusste. Früher bin ich mit Kraft aus der Armen gepaddelt und habe abgebremst, wenn ich nicht steuern konnte. Heute kann ich durch Kanten steuern, bemühe mich um Oberkörperrotation und saubere Paddeltechnik und kann dann vor Schmerzen gar nicht paddeln. Ich fluche innerlich. Balticskin besänftigt mich mit einem schönen Pausenplatz, nachdem die offiziellen Plätze von Gruppen mit oder ohne Boot belagert werden.








    Enten mit lila Köpfen tauchen auf, und langsam wird mit klar, dass wir gerade mal 7 km von 25 km hinter uns haben. Das kann ja heiter werden. Der Schmerz wird unerträglich. Ich entlaste immer mal, beobachte Raubvögel,





    grüße andere Paddler, entdecke mein Boot in einem smarten dunkeltürkisgrün, beobachte Angelbootfahrer und Tretbootfahrer mit Familie, erfreue mich an der Sonne und versuche zu vergessen, dass alles weht tut. Der Fluss ist breit und nur an wenigen Stellen ragen Baumstämme hinein. Erneut machen wir eine Pause, es ist jetzt schon relativ spät, 16.00 Uhr. Einen Moment überlegen wir, ob wir wildzelten, mit meinen Schulter- und Nackenschmerzen wäre das ein Notfall, aber dann passt das Programm von morgen nicht mehr.











    Ein Stück „Gemüse“ treibt von Geisterhand gegen die Strömung.





    Wir haben uns auf dem Campingplatz nicht angemeldet, und da die meisten Plätze gegen 18.00 Uhr die Rezeption schließen, paddeln wir zügig weiter. Es sind immer noch 7,8,9 Kilometer Fahrt, das klingt wenig, ist aber viel, wenn man müde ist.





    Wir nähern uns Schwaan, das zeigt der Schiffsverkehr. Immerhin: Neben der deutschen Flagge weht auch die türkische Flagge. Ein Einzelfall.





    Eine Formation Vollhörner, sie haben ihre Ruderboote an eine Art Floß gebunden, auf dem sie auf Gartenstühlen sitzen, die Bierkästen in der Mitte. Laute Musik, Gegröhle und dazu werfen sie auch noch Böller ins Wasser. Wir sind begeistert.





    Balticskin ist weit vor mir, er will den Platz checken und wartet nun auch nicht mehr. Der Campingplatz ist sehr voll, aber die Zeltwiese ist nur von einem Päärchen besetzt. Wir sind erleichtert. Wir hatten mit dem Schlimmsten gerechnet. Saufereien scheinen hier nicht geduldet zu sein. Die Rezeption ist noch offen, wir werden auf eine angemeldete Gruppe von 10 Wanderfahrern hingewiesen. Aber im Moment sind sie nicht da, und wir platzieren uns zur Freude der Ameisen auf den Sonnenplätzen mit Ameisenhaufen. Schnell ist alles aufgebaut. Das Partyboot taucht auf und beschallt den Platz, dann fahren sie in den Ort zurück. Man hört Kinderlachen, während wir unsere Nudeln kochen. Wo ist eigentlich das Feuerzeug, das ich immer dabei habe? Beim Zweitkocher. Feuerzeug bei balticskin leihen. Immerhin tut das Schulterblatt nur beim Paddeln weh.





    Obwohl es noch hell ist, bin ich völlig erschöpft. Ich krieche ins Zelt und lege mich auf meine TAR Wintermatte (Prolite plus women´s), darunter eine dünne Evazote Doublemat, die den Zeltboden bedeckt. Man hört noch nicht mal ein Geräusch. Ich lege mich drauf, und die Luft ist weg. Von Geisterhand entfleucht. Habe ich das Ventil offen gelassen? Ich puste sie auf. Prall gefüllt liegt sie neben mir. Ich lege mich drauf. Luft ist weg. Ich bin begeistert.
    Plan B für Wintertouren. Evazote rausrobbeln (alles fällt natürlich um, was ich vorher so schön geordnet habe), zusammenklappen, die defekte Matte dazwischen legen. Kufa Reserveschlafsack auf die defekte Matte, damit es noch etwas weicher wird. Ich schlüpfe in den Caribou, denke, das überlebst Du nie und bin auch schon eingeschlafen. Bis ich aufwache, weil ich mich nicht mehr bewegen kann. Meine Schulter schreit vor Schmerz, mein Kreuz steht unter Strom, als wäre es gebrochen, und die Hüfte ist verstorben. Der Boden ist uneben und bretterhart, als wäre er gefroren. Im Halbschlaf taste ich nach der Schwimmweste. Natürlich ist jetzt wieder alles noch unordentlicher. Mittelteil unter die Hüfte, Oberteil ist zu dick, also zur Seite drehen und alles, was ich greifen kann, kommt unter den Kopf. Schon schlafe ich wieder ein. Irgendwann drehe ich mich mühsam um, dann bin ich schon wieder eingeschlafen. Wenn alles weh tut, fällt die Schulter- und Nackenmuskulatur gar nicht mehr auf.
    Zuletzt geändert von Torres; 08.09.2017, 17:44.
    Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

  • Cellofuchs
    Erfahren
    • 02.07.2011
    • 225
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    #2
    AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

    Oh, endlich mal ein Reisebericht aus meiner Heimat! Toll.
    Mit genau dieser Kanutour begann mein Outdoor-Leben vor vielen Jahren in meiner Kindheit; angeleitet damals von meinem Papa fand ich großen Gefallen an dieser Art, die Freiheit zu entdecken!
    Und natürlich war Schwaan deshalb auch mein allererster Zeltplatz überhaupt, und die erste Nacht im Zelt habe ich nicht vergessen. Die verlief aber besser als bei Dir - wenn ich aber das von Dir hier Geschriebene so lese, denke ich mir, "das gehört doch eigentlich besser in die Rubrik 'Warum tun wir uns den ganzen Outdoor-Scheiß an?'"
    Noch habe ich die Hoffnung, daß es für Dich ein gutes Tour-Ende gab - und dass die positiven Erlebnisse letztlich überwogen haben, deshalb erwarte ich gespannt die Fortsetzung!
    Der Abschnitt zwischen Schwaan und Bützow hatte uns dann aber stromauf wegen der flotten Strömung schon ganz schön gefordert als Kinder...
    Warum konntet Ihr die Boote denn nicht auf dem Gelände des Rostocker Kanu Klubs aufbauen? Dann hättet Ihr die niedrige Brücke nicht durchfahren müssen.

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    • Paddolf
      Erfahren
      • 22.10.2014
      • 339
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      #3
      AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

      Herrentag, Schwaan, Zeltplatz ... wir waren ebenfalls dort.
      Allerdings mit dem Fahrrad auf Abendtour von Bützow kommend, am Zeltplatz ein Bier geschlürft und wieder mit dem Fahrrad zurück.
      (Die Fahrräder mussten aber in erster Linie mit an die Warnow, um auf den Bootstouren von der Ausstiegsstelle wieder zurück an die Einstiegsstelle zu gelangen, das dort wartende Auto zu holen.)

      Nun, aus meiner Sicht solltet Ihr die Warnow weiter flussaufwärts in künftige Fahrtenplanungen einbeziehen. Zum Beispiel startet Ihr am noch jungen Morgen an der Einsetzstelle Sternberger Burg. Die Mildenitz teilt Ihr nur mit Stockenten und hübsch gezeichneten Mandarinenten, Entenmuttis schieben die Küken in den Schutz im Wasser liegender Bäume. Im Mildenitz-Durchbruchtal ist es angenehm morgenkühl, die Sonne lässt sich hier unten noch nicht blicken, ohnehin schließen die Kronen der Bäume über Euch ein grünes Gewölbe.
      Schon bald ist die Warnow erreicht - und Ihr werdet erwartet. Zwei Kraniche lassen fanfarengleich ihre Schreie über die weiten Wiesenhügel hallen. Kurz darauf aber taucht Ihr wieder in den Wald. Der Fluss mäandriert mit angenehmer Strömung durchs Warnow-Durchbruchtal. Immer wieder wollen Baumhindernisse umfahren werden, manchmal ist auch die Beherrschung der Schrägfähre sinnvoll. Mit Rauschen kündigt sich eine Stromschnelle an. Trotz des derzeit guten Wasserstandes werdet Ihr kaum ohne Kontakt zu den Steinen hier hindurchkommen. (Nach einem im Restaurant freiwillig-unfreiwillig belauschten Gespräch muss es zu späterer Zeit mindestens eine Kenterung gegeben haben, beobachtet von der passenderweise an der Stromschnelle die Warnow überwindenden Brücke.) Danach habt Ihr bis Eickhof wieder Gelegenheit Eure Fahrkünste beim Umfahren der Baumhindernisse zu schulen, könnt Euch aber auch immer wieder durch das bewaldete Tal treiben lassen.
      Am Wehr Eickhof werden etliche Boote eingesetzt, insbesondere Leihkanadier. Wenn die Einsetzstelle am linken Flussufer zu sehr belagert ist, findet Ihr es vielleicht auch einfacher, die Boote auf der anderen Flusseite über den Uferbewuchs ins Wasser rutschen zu lassen. Zu Anfang hat die Warnow auch hier noch gute Strömung, einige Leihbootfahrer verfangen sich in den Ästen der überhängenden Bäume, die eine Bootsbesatzung nimmt es mit Humor, andere sind mit der Klärung der Schuldfrage befasst.
      Nun wird die Warnow zum Wiesenfluss, die Flotte der bei Eickhof eingesetzten Boote zieht sich auseinander und Ihr könnt gemütlich bis Bützow paddeln ohne Hindernisse im Flusslauf erwarten zu müssen - aber diese schöne Landschaft durftet Ihr ja auch auf der Strecke stromauf nach Bützow genießen.

      So, jetzt freue ich mich auf den Rest Deines Berichtes.
      Jürgen
      Zuletzt geändert von Paddolf; 13.06.2017, 22:33. Grund: ... immer wieder Fehlerchen ...

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      • Torres
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        • 16.08.2008
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        #4
        AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

        @Cellofuchs
        Schwaan-Bützow war meine erste Paddeltour. ich wollte die Forumspaddeltour mit dem Rad begleiten, aber qnze hat mich mitgeschnackt, so bin ich in den Canadier gestiegen und habe den Paddelvirus eingefangen. Der Rostocker Kanu Club hat ein beeindruckend verschlossenes Tor und steht anscheinend nur Mitgliedern und als Gruppe angemeldeten Paddlern offen. Ging doch auch so, wir hätten sowieso den Weg schieben müssen.

        @Paddolf
        Hey, zieh bitte keinen Massentourismus an. Ja, die Strecke hatten wir erst überlegt, aber uns fehlte der Sonntag, da hatte balticskin einen Termin. Zudem hat er kein Auto und das wäre umständlich geworden. Die angekündigten Wasserwanderer habe ich später noch getroffen, ein Verein, die fast alle Seekajaks fuhren. Sie sind ab Weitendorf gestartet und haben mir die Strecke geschildert. Einige hatten mit den langen Booten echt Probleme, es gab unschöne Kratzer an den GFK Booten und zwei Kenterungen hatten sie auch. Die haben die Autos anschließend mit dem Großraumtaxi vom Startpunkt geholt, das kostet aber alles Zeit und Geld. Im nächsten Jahr, mal sehen, noch ein bisschen Paddeltechnik kann sicher nicht schaden.
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        • ronaldo
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          • 24.01.2011
          • 11863
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          #5
          AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

          Oh das geht ja gut los... freu mich auf die Fortsetzung.
          Welches Boot fährst du da gleich wieder? Balticskin hat ein Grabner, scheint mir.

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          • Torres
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            Liebt das Forum
            • 16.08.2008
            • 30555
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

            Ich fahre ein Wilderness Tsunami 125 und balticskin ein Grabner Discovery.
            Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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            • Ditschi
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              • 20.07.2009
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              #7
              AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

              @ Torres, daß Du dich überhaupt darauf eingelassen hast, eine Tour gemeinsam mit balticskin zu machen, zeugt von einem enormen Zuwachs an Können und Selbstvertrauen. Zu Erläuterung: ich kenne kaum jemanden, der mit seinem Kajak müheloser vorankommt als Tommy. Da ist als Begeiter Muskelkater doch vorprogrammiert ?
              Die unangenehmen Begegnungen am langen Himmelfahrts-Wochende sind vorprogrmmiert. Der nächste Saison- Höhepunkt ist das Pfingstwochenende. Beides Wochenenden, die wir alljährlich im eigenen Garten verbringen, was allerdings kein Nachteil ist.
              Aber wenn es nicht anders geht... Toll, daß Du es angegangen bist.
              Ditschi

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              • Spartaner
                Alter Hase
                • 24.01.2011
                • 4743
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                • Meine Reisen

                #8
                OT: unangenehme Begegnungen am langen Himmelfahrts-Wochende sind vorprogrammiert

                Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                Die unangenehmen Begegnungen am langen Himmelfahrts-Wochende sind vorprogrammiert.
                Nein, sind sie nicht. Wir hatten zB einen 76-km-Abschnitt eines schön gelegenen pommerschen Flusses ganz für uns allein. Nicht ein einziger weiterer Paddler. Nur an einem Abend schallte gedämpft etwas Bum-Bum-Musik aus einem fernen Dorfe. Ansonsten nur Vogelstimmen (zB der Sprosser mal ganz nah am Zelt), Rehböcke, Rufe von Kranichen und Wildgänsen, und das Grunzen von Wildschweinen im Weidendschungel am Ufer.

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                • Ditschi
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                  Liebt das Forum
                  • 20.07.2009
                  • 12335
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                  Spartaner:
                  Nein, sind sie nicht.
                  Glückwunsch. Nach zwei äußerst unangenehmen Begebenheiten beim Paddeln auf Himmelfahrt in zwei Jahren nacheinander haben wir uns einmal geschworen: das war`s für die Zukunft. . Aber wir haben es einfacher, da wir nicht auf solche Wochenenden angewiesen sind. Was Torres da beschreibt mit der Floßgruppe, kommt mir jedenfalls vertraut vor.
                  Ditschi

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                  • Torres
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                    • 16.08.2008
                    • 30555
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                    Die Formel ist doch die Erreichbarkeit. Je besser erreichbar ein Fluss ist, je großstädtischer er ist, desto voller. Aber groß gestört hat das nun auch nicht, war eigentlich auch mal eine nette Abwechslung.

                    Balticskin ist zwar schnell, wartet aber immer, so dass ich schon häufig mit ihm zusammen gepaddelt bin. Gut möglich aber, dass ich anfangs zu stark mithalten wollte. Muskelkater war das nicht, eher eine zu starke Belastung, immerhin meine erste Gepäckfahrt mit dem Boot, das Boot ist sonst natürlich leichter. Paddeltechnisch dazugelernt habe ich in den letzten Wochen aber definitiv. Das Boot fuhr, wie es sollte, keine Richtungsprobleme mehr, wie früher. Und schneller bin ich auch geworden. Insofern waren die anderen Paddler sogar hilfreich, ich konnte sie locker überholen, ein echtes Erfolgserlebnis. Und wenn dann der eine oder andere mit dem Canadier herumeierte und mich an die Anfänge erinnerte, musste ich grinsen. Mit einigen Paddlern konnte man auch ein bisschen Spässchen machen, die Stimmung war heiter und ausgelassen. Viele Familien. Dann auch wieder lange Zeit niemand. Und die Wasserschutzpolizei war auch nett, wir haben uns zugewinkt.
                    Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                    • Katsche
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                      • 06.10.2016
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                      #11
                      AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                      Hi Torres,

                      schöner Bericht! Ja, ja, die Öberkörperrotation... bevor man solche Flausen in den Kopf gesetzt bekommen hat, war das Leben leichter. Wenn ich mir die in der Regel sehr respektablen Bizeps der Kanuten und Ruderer (Birgtit Fischer eingeschlossen) anschaue, kommt sicherlich nicht alle Kraft nur aus dem Oberkörper und den Beinen.

                      Meine nagelneue Exped hat mich neulich erst auch im Stich gelassen. Touch Down um 2 Uhr nachts. Zum Glück hatte ich auch noch eine Evazote-Matte dabei, aber schön war es nicht... War bestimmt nicht schön, den REst der Tour so durchzustehen. Die Exped SynMat 9 UL konnte aber nichts dafür. Ein richtiges kleines Loch in der Oberseite.

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                      • Torres
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                        • 16.08.2008
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                        #12
                        AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                        bevor man solche Flausen in den Kopf gesetzt bekommen hat
                        Lass das nicht, Du weißt schon, hören. Der Witz ist aber, dass es tatsächlich das Paddeln vereinfacht, auch das Steuern. Krafteinsatz schließt das ja nicht aus. Der Ausdruck Paddelsport wird damit auch verständlich(er). Der Körper muss sich halt erst daran gewöhnen.
                        Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                        • Katsche
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                          • 06.10.2016
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                          #13
                          AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                          Verpetz mich nicht, sonst muss ich mein - Du weißt schon was - noch abgeben

                          Ich bin ja einer Meinung mit Dir, dass es mit Oberkörperrotation besser läuft. Außerdem tut man etwas für seine Rumpfmuskulatur, was meinem Rücken gut tut. Trotzdem lehne ich mich zwischendurch gerne auf die gemütliche Rückenlehne meines Herons zurück und ziehe nach Großelternsitte einfach nur die Arme durch. Es ist der Wechsel der Stile und Sitzpositionen, der Paddeln über längere Strecken für mich erträglich macht.

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                          • Torres
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                            #14
                            AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                            Verpetz mich nicht, sonst muss ich mein - Du weißt schon was - noch abgeben

                            . Das wär´s noch.
                            Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                              #15
                              AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                              Schwaan-Bützow-Schwaan, 32 km

                              Am Morgen bin ich gegen halb 6 wach. Vögel randalieren und ein Kuckuck („Kuckuck“ ) nervt ganz schön. Aufstehen fällt schwer, nicht geistig, sondern körperlich. Ich erfühle meine Knochen. Anscheinend doch noch alles da. Dusche. Niemand da. Ich frühstücke vor dem Zelt und koche mir Kakao. Mit Streichhölzern, die ich mir bei einem Hängemattenoutdoorer erschnorrt habe, wie peinlich, mitfühlend lässt er mir noch welche da. Balticskin hat sich noch nicht gerührt. Dann entscheide ich mich, nach den Löchern in der Isomatte zu forschen. Ich habe am Abwaschbecken gerade Wasser eingelassen, da sehe ich einen riesigen Riss. Wo kommt der denn her? Ich habe die Matte kaum benutzt, auf der Wintertour und zwei Mal beim Wintercamping, man rutscht von ihr so leicht runter.





                              Die offiziellen Flicken liegen zu Hause. Blasenpflaster habe ich auch keins dabei. Dann fällt mir glücklicherweise ein, dass ich Flickzeug für´s Rennrad dabei habe. Ich lasse mich zum Basteln auf der Wiese nieder. Der Bootstrupp von gestern taucht unter lauter Musikbegleitung auf, und ein Vorgröler ruft „Sieg“ und andere Gröler das dazu passende h-Wort. Niemand interessiert sich für sie, ein paar Väter schauen schweigend ihren spielenden Kindern zu, und es wirkt, als wäre der Ausruf einigen peinlich, und so wird der h-Wort Ruf immer schwächer und bleibt schließlich aus. Sie treiben wieder zurück. Der Flicken hält, besser Aufpumpen als gestern lässt sie sich schon mal. Vor lauter Freude mache ich kurz die Augen zu und schlafe auf der Schwimmweste noch einmal ein. Man will den Flicken ja nicht wieder ablösen. Bestimmt eine Stunde.
                              Als ich wieder aufwache, macht balticskin ein wenig Druck. Die Strecke heute ist viel länger, wir sollten nicht zu spät los. Wenn wir heute pausieren, tut es noch mehr weh. Also los. Erstaunlich viele Leute sind in der Frühe abgereist, sie müssen wohl heute arbeiten. Das Tagesgepäck wird im Boot verstaut, und wir starten bei wolkenverhangenem Wetter.








                              Der Muskelschmerz im Rücken ist weg, aber die Schultern tun noch weh. So langsam kommt dennoch der Blick für die Schönheit der Natur zurück.





                              Wieder Raubvögel, aber meine Kamera ist zu schlecht, um sie näher heranzuholen.





                              Meine Schulter nervt mich und nach ca. 3,5 km machen wir in Werle Pause. An diesem Rastplatz waren wir auch auf meiner ersten Forums- unnd Paddeltour gewesen, ich sehe willo vor mir, wie er den Kocher anwirft und all die anderen. Hier war ich beim Wiedereinstieg an der schlammigen Uferkante mit dem Bein ins Wasser gerutscht, und hatte die Trekkinghose die ganze Fahrt über nicht mehr trocken bekommen. Seither fahre ich lieber mit Aquashell, selbst wenn es warm ist. Wir erinnern uns an die Namen der Beteiligten, wir waren damals ziemlich viele. Übernachtet hatten wir in Bützow, die Strecke war gut zu machen. Balticskin schätzt die Strecke für heute dagegen auf 29 km, und ich frage mich, wie ich das schaffen soll. Rücksichtsvoll skiziiert balticskin Plan B: Die Alternative wäre zurück zum Platz, gemütlich kochen, dann mittags nach Schwaan und zum Museum an der Beke. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich kochen, aber nicht paddeln. Da klingt Bützow doch netter, ich kenne die Strecke ja schon. Notfalls drehe ich an der Abzweigung zum Wehr um. Wir paddeln weiter.





                              Und plötzlich sind die Schmerzen weg. Ich kann es gar nicht glauben. Leichter wird paddeln dadurch nicht, immer wieder feile ich an meiner Technik, aber es hebt die Laune. Ruhig gleiten die Boote dahin. Ich erkenne nun einiges wieder. An der Brücke habe ich ein Foto mit der nassen Kamera gemacht. An diesem Baum hat der Canadier gehalten. Hier haben wir uns gedreht.





                              Ein langes, gerades Stück. Das Thema der Fotochallenge ist in dieser Woche „Ferne“.





                              Wieder kommt mir die Landschaft bekannt vor. Neben dem alleinstehenden Baum sieht man schon den Kirchturm von Bützow.








                              Aber das täuscht, es ist noch weit.











                              Am Wehr muss umgetragen werden. Ich kriege beim ersten Ausstiegsversuch Wasser ins Boot, dann klappt es mit Mühen. Warum sind diese Ausstiege nur immer so grauenvoll hoch, und jeder auch noch anders? Immer, wenn man denkt, man hat die Technik raus, ist alles wieder völlig neu. Und das Wasser ist lausig kalt, ein nasser Ausstieg nicht zu empfehlen.

                              Passenderweise ist an der Stelle auch eine Eisdiele.





                              Anschließend wird es idyllisch, trotz der Häuser. Schmal, abwechslungsreich. Eine kurze Schwallstrecke, auf die ich nicht vorbereitet bin. Mit offener Spritzdecke bekomme ich einen guten Schwung Wasser ins Boot. Ich bin stinksauer, damit habe ich hier nicht gerechnet.








                              Unberührte Natur. Eine verwachsene, kurvige Strecke.





                              Und dann sind wir schon am Bützower See.








                              Es weht ein frischer Wind, und innerlich stöhne ich kurz angesichts der Herausforderung, das Boot wird zur Seite gedrückt, also haue ich rein, und es macht sogar Spaß. War doch eine gute Idee, hier entlang zu fahren.

                              Der Ausgang des Sees ist schwer zu finden, balticskin sucht herum. Dann liegt wieder die Warnow vor uns, und der Rückweg geht flott. Ich habe jetzt den Jübermann vor mir liegen und merke, dass mir die Karte gut tut. Man ist nicht mehr so hilflos, sondern kann einschätzen, wie weit es noch ist und wo man gerade ist. Das macht es interessanter und leichter.


                              Die Gerade in Gegenrichtung.





                              Erst schaut er mich regungslos an, dann kommt die Alarmstellung mit anschließender Flucht.





                              Das Licht ist schön geworden.





                              Reiteridylle.





                              Balticskin bleibt schon längere Zeit hinter mir und macht immer mal Pausen, so dass ich in Ruhe meinen eigenen Rhythmus paddeln kann. Meinem Nacken tut das sehr gut, zwar merke ich die Anstrengung, aber der Schmerz ist weg.





                              Kilometer um Kilometer schweben wir dahin, ein richtiger Flow, und erst kurz vor dem Campingplatz habe ich keine Lust mehr.





                              Kaum sind wir angekommen, springt balticskin in die Warnow, um zu baden. Ich will es ihm gleichtun, aber schon der erste Tritt ins Wasser ist so „erfrischend“, dass ich verzichte. Das ist mir zu kalt. Lieber in die Sonne an mein Zelt.








                              Es gibt wieder Nudeln. Vater und Sohn, die wir mit einem RZ 85 in Bützow überholt hatten, bauen ihr Zelt auf, und wir kommen ins Gespräch. In der Ferne kommt Nebel auf.





                              Hoffnungsfroh lege ich mich auf meine Isomatte. Lautlos entschwindet die Luft. Anscheinend gibt es ein zweites Loch. Ich bin begeistert. Ich hoffe, dass das zweite Loch am Anfang ist, und knicke die Isomatte einfach im erste Drittel ab. Der Trick hilft beim Einschlafen. In der Nacht ist die Matte wieder platt. Erneut bin ich viel zu müde, um mir große Gedanken zu machen. Ich liege weiter hinten, hier ist der Boden flacher. Ich greife wieder nach der Schwimmweste und schlafe weitgehend durch. Solange ich mich nicht bewege, ist alles gut.
                              Zuletzt geändert von Torres; 29.05.2017, 20:20.
                              Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                              • Torres
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                                • 16.08.2008
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                                #16
                                AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                                Schwaan-Rostock, 25 km

                                Nach dem Frühstück packen wir und checken am Empfang aus. Wie üblich wird es später als gedacht, ich muss mal wieder trödeln. Immerhin sind es wieder 25 Kilometer heute und es soll heiß werden. Der Himmel ist strahlend blau. Gegen halb elf geht es los.





                                Schwaan ist bald erreicht.





                                Zwei schöne Anlegeplätze, ansonsten teilt auch dieser Ort das Schicksal vieler kleiner Orte. Es ist zu wenig los, um Einkaufsmöglichkeiten oder Einkehrmöglichkeiten zu schaffen.





                                Noch ist es einsam.














                                An einem offiziellen Wasserwanderplatz halten wir an. Der Steg ist sehr hoch und mir fehlt die richtige Technik. Eine Frau hält das Boot. Es ist eine Familie, die mit Festbooten paddeln geht.








                                Blaue Libellen sitzen auf den Seerosenblättern oder surren zu zweit herum, ins Liebesspiel vertieft.





                                Es blüht, ich nenne die Pflanzen seit meiner Kindheit „Stinkeblume“, obwohl es bestimmt Blumen gibt, die mehr stinken.





                                Die Partybootfahrer von Donnerstag sind Kanuten und Gelegenheitspaddlern in Gummibooten gewichen. An jedem geeigneten Platz stehen aber immer noch Vatertagsgrüppchen, unter anderen Canadierfahrer im Cowboylook oder Familien mit Kindern. Obwohl mein Boot schwerer ist, sind wir nun ein eingespieltes Team. Läuft. Ich habe meinen Rhythmus gefunden und komme kraftsparend voran. Die Schmerzen sind verschwunden.





                                Eine Bierstation findet sich dann doch. Sie schnacken zwei junge Paddlerinnen an, die uns entgegenkommen.





                                Unter der Autobahnbrücke macht balticskin kurz Rast, und auch ich genieße den kurzen Moment Schatten. Aussteigen tue ich nicht, zu matschig. Der Platz ist übrigens offizieller Rastplatz. Naja.





                                Ein Ally. Versuch der Besitzer, ein Segel zu spannen, das den Wind nutzt. Als ich sie dafür bewundere, sind sie etwas pikiert, sie kämen schon an. Das hatte ich gar nicht gemeint.





                                An einer offiziellen Raststelle machen wir Pause. Es ist massig viel Betrieb, der Straßenanschluss sorgt für reges Treiben. Das Ally trifft ein, wird verpackt und weggefahren, ebenso der falschgetrimmte Canadier von Vater und Sohn, der vorne in der Luft hing. Radfahrer kommen vorbei, eine Gruppe Jugendlicher feiert. Wir essen im Schatten Würstchen, die balticskin auf dem Boili (Jetboil) zubereitet hat, und netterweise mit mir teilt. Ich hätte noch Fondue bieten können. Zwei junge Damen im Bikini – eine paddelnd, eine sitzend – bewegen sich mit dem SUP-Board fort, der Sitzenden ist die Sache nicht geheuer. Sommer.

                                Die Eisenbahnbrücke als markanter Punkt. Radfahrer haben die Spur unterhalb zur Verfügung.





                                Vater und Kind.





                                Und dann ist Rostock in Sicht.





                                Am Kanuclub ist die Hölle los. Heute scheint sich jeder Paddelfreund ein Boot leihen zu wollen. Im Schwimmbad hüpfen die Kinder ins Wasser.








                                Meine „Angstbrücke“ taucht auf.





                                Dann gilt es aus dem Boot zu kommen, der Steg ist hoch und schmal gebaut, und das viele Sitzen macht nicht sehr beweglich. An Land ist es einfach nur heiß, und ich pelle mich aus der Aquashellhose. Es ist jetzt gegen vier. Wieder heißt es, die Boote auf dem kombinierten Geh- und Radweg spazieren zu fahren. Als alles verstaut ist, und das Boot auf dem Auto ist, bin ich einfach nur müde. So fahre ich zum Campingplatz zurück, auf dem ich heute morgen ausgecheckt habe. Mühsam finde ich ein Plätzchen, die Wanderfahrer sind angekommen. Was für ein Kontrast zu den letzten Tagen, es ist ein Kanuverein, sie sehen nett aus. Normalerweise hätte ich Gespräche angefangen, sie zaubern frisches Gemüse aus ihren Booten, aber ich bin nicht in Form.




                                Erst als eine Paddlerin die Ameisen entdeckt, werde ich aktiv und haue ein paar nette Infos heraus, Gelächter. Die Anhöhe belegt eine mit zwei britisch zu nennenden Designzelten bestückte Gruppe SUP-Paddler on Tour, ein Werbebanner dazwischen gespannt.

                                Ich widme mich meiner Isomatte, finde zwei weitere Löcher auf der Rückseite der Isomatte und klebe sie zu. Optimistisch bette ich mein Haupt, den Aldi Schlafsack aus dem Auto als Backup untendrunter. Ich bin vorsichtig geworden. Ganz ungewohnt, das ist so weich. Die Paddler bauen neben mir ein Tarp auf, um eine Tropfsteinhöhle abzudecken, dann verziehen sie sich weiter nach hinten, um mich nicht zu stören. Als ich nachts aufwache, ist die Isomatte wieder platt. Es interessiert mich nicht. Ich schlafe einfach weiter. Isomatten werden völlig überbewertet, das steht fest.

                                Am nächsten Morgen tausche ich mit den Paddlern noch ein paar Informationen über das Paddeln an der Warnow aus und bekomme Sehnsucht nach unseren Vereinsfahrten. Wann ich mir wohl ein Seekajak kaufe? Wehmütig schaue ich hinter ihnen her. So muss das aussehen. Ich habe mich verändert.


                                Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                                • Waldlaeuferin

                                  Erfahren
                                  • 11.03.2013
                                  • 232
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                                  #17
                                  AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                                  gerne gelesen Nächstes Mal Evazote...
                                  Es ist immer zu früh, um aufzugeben.

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                                  • Tie_Fish
                                    Alter Hase
                                    • 03.01.2008
                                    • 3550
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                                    Danke Torres! Kommt auf die Checkliste!
                                    Grüße, Tie »

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                                    • Ziz
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                                      • 02.07.2015
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                                      #19
                                      AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                                      Ersatzschlafsack... Du klingst schon fast wie ein Kanadierfahrer.

                                      Schöne Bilder
                                      Nein.

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                                        • 18.08.2006
                                        • 4747
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                                        AW: [DE] Isomatten werden völlig überbewertet – Paddeltour auf der Warnow

                                        Da mein Rücken das Schlafen ohne Isomatte nicht mehr hinkriegt, nehme ich eine Ersatz-Isomatte mit. So ein Dreiviertel-Teil in schmal. Dadurch spare ich den Ersatz-Schlafsack.

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