AW: Mauersegler...
Das sind eine Menge Fragen, ich versuche es mal:
Wie er singt? Zur Jahrhundertwende (Hermann Löns, ...) wurde der Gesang mit dem Geräusch eines laufenden Spinnrades verglichen. Es ist extrem mechanisch, wechselt regelmäßig zwischen zwei Tonhöhen. So in etwas: Errrrrrrrrrrrrrrr - Örrrrrrrrrrrr.
Dazu kommen noch viele weitere interessante Laute. Gegen Ende der Strophe (das kann nach Minuten bis Stunden(!) sein, klingt er, als ob er absaufe, als ob es seine letzten Atemzüge wären. Wenn er den Standort wechselt ruft er oft sehr Froschartig, nicht sehr laut, aber sehr amphibisch. Mit den Flügeln klatscht er (auch bei der Balz), aber nicht dadurch, dass diese aneinanderschlügen sondern durch den Überschalleffekt.
Er ist massivst nachtaktiv. Auch auf dem Zug. Hier bei uns beginnt er mit dem Gesang ca. 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Weil das im Moment ca. 22:00 ist, habe ich immer lange Abende im Moor. Mit Rückfahrt (Fahrrad) bin ich nie vor Mitternacht zu Hause. Tagsüber schläft er längs(!) auf Ästen. Oder am Boden. Durch das Federkleid, dass extrem einer Eule gleicht, praktisch unsichtbar. Ich traue mir nicht zu, ihn optisch zu entdecken.
Der Name: Da er am Boden schläft, bis nach der Dämmerung wurde er früher oft von Ziegen aufgescheucht. Der Hirte wusste sich das nicht anders zu erklären, als das er da den Ziegen an die Titten gegangen wäre ...
Der Ziegenmelker hat ein extrem schmales Spektrum an Brut-(Habitaten). Warm (Sandboden!) muss es sein, Kiefern sind fast eine notwendige Vorraussetzung. Was bleibt: Heide und Moorrandlagen. Dort gilt der Bestand aber als stabil, er ist es nicht in genau dem Maß, in dem solche Habitate vernichtet werden. Weltweit: Least concern. Vor allem wegen den Ländern nordöstlich von uns.
Den Ziegenmelker überhaupt zu finden ist gar nicht so leicht. Man muss wissen, wo, wann und wie man ihn erkennt. Sollte hier jemand aus dem Raum Hannover sein, ich will ihn gerne zeigen und erklären.
Es sind viele Aspekte, die ihn noch rätselhafter, noch unwirklicher machen.
- Die Fähigkeit der Torporisierung
- Die Nähe der Verwandschaft zu Kolibris(!)
- Die totale Inaktivität am Tage
- Die hohe Neugier
- Die Unwirklichkeit nach Beginn der Dunkelheit
...
-chinoook
Zitat von Sebaho
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Wie er singt? Zur Jahrhundertwende (Hermann Löns, ...) wurde der Gesang mit dem Geräusch eines laufenden Spinnrades verglichen. Es ist extrem mechanisch, wechselt regelmäßig zwischen zwei Tonhöhen. So in etwas: Errrrrrrrrrrrrrrr - Örrrrrrrrrrrr.
Dazu kommen noch viele weitere interessante Laute. Gegen Ende der Strophe (das kann nach Minuten bis Stunden(!) sein, klingt er, als ob er absaufe, als ob es seine letzten Atemzüge wären. Wenn er den Standort wechselt ruft er oft sehr Froschartig, nicht sehr laut, aber sehr amphibisch. Mit den Flügeln klatscht er (auch bei der Balz), aber nicht dadurch, dass diese aneinanderschlügen sondern durch den Überschalleffekt.
Er ist massivst nachtaktiv. Auch auf dem Zug. Hier bei uns beginnt er mit dem Gesang ca. 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Weil das im Moment ca. 22:00 ist, habe ich immer lange Abende im Moor. Mit Rückfahrt (Fahrrad) bin ich nie vor Mitternacht zu Hause. Tagsüber schläft er längs(!) auf Ästen. Oder am Boden. Durch das Federkleid, dass extrem einer Eule gleicht, praktisch unsichtbar. Ich traue mir nicht zu, ihn optisch zu entdecken.
Der Name: Da er am Boden schläft, bis nach der Dämmerung wurde er früher oft von Ziegen aufgescheucht. Der Hirte wusste sich das nicht anders zu erklären, als das er da den Ziegen an die Titten gegangen wäre ...
Der Ziegenmelker hat ein extrem schmales Spektrum an Brut-(Habitaten). Warm (Sandboden!) muss es sein, Kiefern sind fast eine notwendige Vorraussetzung. Was bleibt: Heide und Moorrandlagen. Dort gilt der Bestand aber als stabil, er ist es nicht in genau dem Maß, in dem solche Habitate vernichtet werden. Weltweit: Least concern. Vor allem wegen den Ländern nordöstlich von uns.
Den Ziegenmelker überhaupt zu finden ist gar nicht so leicht. Man muss wissen, wo, wann und wie man ihn erkennt. Sollte hier jemand aus dem Raum Hannover sein, ich will ihn gerne zeigen und erklären.
Es sind viele Aspekte, die ihn noch rätselhafter, noch unwirklicher machen.
- Die Fähigkeit der Torporisierung
- Die Nähe der Verwandschaft zu Kolibris(!)
- Die totale Inaktivität am Tage
- Die hohe Neugier
- Die Unwirklichkeit nach Beginn der Dunkelheit
...
-chinoook
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