Risiko Extrembergsteigen [entsorgt aus: Berg- und Kletter-Unfälle]

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  • Flachlandtiroler
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    • 14.03.2003
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    AW: Berg- und Kletter-Unfälle

    Nehmen wir mal diese 50% hin... die sind ja bezogen auf die gesamte alpine Karriere bis zum (unfallbedingten) Ende.
    Wieviel Mortalität hat dann eine einzige (herausfordernde) Tour, wenn so einer über Jahrzehnte mehrere solcher "riskanten" Touren machen? (IMHO: einstellige Prozentzahl)
    Und wieviel Mortalität hat, gemessen daran eine Akkli-Tagestour? (IMHO: <<1%)
    Mir fallen spontan einige berühmte Bergsteiger ein, die bei Allerweltstouren umgekommen sind. Also Sachen, die auch für Normalverbraucher mit Familie etc. als vertretbar gelten. (IMHO: ppm-Bereich, aber da ist jeder anders geschnitzt...)

    Nachtrag:
    Und hier eine interessante Studie von Prof. Stephan Weinbruch, Bergsteiger
    und Professor an der Technischen Uni Darmstadt, der zu dem Schluß kommt:
    Dieser Artikel befaßt sich mit Höhen-, nicht mit Spitzenbergsteigen.
    Da stehen die Touristen-Permit-Touren drin, die jährlich von Dutzenden oder Hunderten Amateuren gemacht werden.
    Statistik über Cerro Torre? Ogre? Latok? Bestimmte Routen an Allerweltsbergen?!

    Erfahrung hat im Höhenbergsteigen keinen Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit.
    Hier könnte man sarkastisch anmerken, dass auf den ausgewerteten Bergzielen ja auch der Großteil der Aspiranten geführt unterwegs ist und folglich gar keine Erfahrung zu besitzen braucht
    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 04.05.2017, 11:43.
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    • Juergen
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      • 17.01.2011
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      AW: Berg- und Kletter-Unfälle

      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
      Wieviel Mortalität hat dann eine einzige (herausfordernde) Tour, wenn so einer über Jahrzehnte mehrere solcher "riskanten" Touren machen?
      Weinbruch hat in der Studie Statistiken zu einzelnen Touren veröffentlicht.
      Ich finde das sehr interessant.

      Die Studie zeigt aber eines: Man kann die Überlebenswahrscheinlichkeit nur
      erhöhen, indem man die "Schlagzahl" runtersetzt und bewusst Risiken
      vermeidet. Erfahrung - die hatte Steck zu genüge - schützt nicht.

      Steck hat genau das Gegenteil getan: Er hat die Schlagzahl extrem hoch
      gehalten - ein Rekord folgt dem nächsten - und extrem riskante Dinge - wie
      die Eiger-Nordwand free solo - sogar noch wiederholt. Insofern ist es
      vollkommen richtig, wenn AlfBerlin ihn als "Todeskandidat" bezeichnet hat.

      Und hier im Forum gibt es Leute, die ernsthaft behaupten, der Unfall "zählt"
      nicht, denn es war ja nur auf einer Vorbereitungstour, er hätte genau so
      gut in Zürich auf einer Bananenschale ausrutschen können.

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      • Bergbursche
        formely know as "Schallbruch"
        Erfahren
        • 18.08.2013
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        AW: Berg- und Kletter-Unfälle

        Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
        Brauche ich nicht, ich denke, Reinhold Messner (von dem das Zitat stammt) ist dazu in der Lage.

        Und hier eine interessante Studie von Prof. Stephan Weinbruch, Bergsteiger
        und Professor an der Technischen Uni Darmstadt, der zu dem Schluß kommt:

        Erfahrung hat im Höhenbergsteigen keinen Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit.
        Danke für den Link zu der Studie, sie hatte ich bereits vergessen. Das Fazit ist jedoch nur eines von vielen der Studie. Es gibt keine abschliessende Universalerkenntnis.

        Die Studie, liest man sie vollständig, gibt einen Einblick in Mortalitätsraten der bekannten Risiken des Höhenbergsteigens. Diese Risiken sind mehrheitlich nicht objektivierbar, da die Einflussfaktoren zu variabel sind.
        Somit erlaubt sie aber immerhin für jeden persönlich eine Bewertung des Umgangs mit den bekannten Risiken unter Berücksichtigung der Mortalität des jeweiligen Einzelrisikos.

        Als Sachmittel in einer emotionalen Diskussion halte ich diese Studie für sehr begrenzt tauglich bzw. untauglich. Wahlweise liefert sie beiden Seiten notwendige Argumente, die sich sofort entkräften lassen. Und im Kern wird hier auch in eine andere Richtung diskutiert, wo Meinungen zu menschlichem Verhalten und dessen Wirkung und Interpretation aufeinanderprallen.

        Lege jede Seite an Artikel, Studien und Papier vor, was sie zu finden vermag. Einigkeit wird nicht entstehen und um Herrn Steck geht es längst nicht mehr. Sondern um eure Sicht der Welt und der Überzeugung, dass der andere diese doch auch endlich annehmen sollte, da seine falsch ist.

        Ich für meinen Teil widme mich nun wieder meinem Buch "Endlich beginnen die Schwierigkeiten" von Herrn Benedikt Weibel. Ich bin gespannt, ob und wie er Risiko als Quelle der Motivation betrachtet und kritisch hinterfragt.

        Oh, vielleicht editiere ich doch noch etwas hier hinein, etwas persönlich
        Ich empfehle, wer sich wirklich mit Studien und Texten zum Thema befassen mag, die über die Aggregation des BergundSteigen Artikels hinausgeht, zum einen die zugrunde liegende Studie von Weinbruch und Nordby von der Uni Darmstadt. Aber auch diesen Text hier von Edward Cheng, einem Rechtsprofessor aus den USA:
        http://www.edwardcheng.com/documents/8000mPrePub.pdf
        Seite 21, der letzte Absatz. Da ist für jede Meinung etwas dabei.
        Dort findet sich wohl jeder und somit bleibt: Es ist eine Frage der eigenen Sicht- und Denkweise.
        Im Sinne dieses Textes bin ich wohl ein Purist.
        Zuletzt geändert von Bergbursche; 04.05.2017, 12:12.
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        • Flachlandtiroler
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          AW: Berg- und Kletter-Unfälle

          Zitat von Bergbursche Beitrag anzeigen
          Danke für den Link zu der Studie, sie hatte ich bereits vergessen.
          [...]
          Als Sachmittel in einer emotionalen Diskussion halte ich diese Studie für sehr begrenzt tauglich bzw. untauglich.
          Nochmal, diese Studie befaßt sich mit Höhenbergsteigen. Nicht Spitzenbergsteigen.

          Höhenbergsteigen <> Spitzenbergsteigen.

          Höhenbergsteigen war vor fünfzig Jahren vielleicht Spitze, heute ist es Massentourismus von (statistisch überwiegend) Amateuren.

          Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
          Weinbruch hat in der Studie Statistiken zu einzelnen Touren veröffentlicht.
          Nein, es stehen einzelne Gipfel darin.
          Nicht: Everest Hornbeincoloir, sondern: irgendeine Route (also 99,99% Normalweg)
          Nicht: Denali Winterbesteigung sondern halt Hauptsaison
          Nicht Cerro Torre, Latok usw. so., sondern halt Cho Oju, Everest, Nepal-Trekkingpeaks

          jetzt verstanden?
          Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 04.05.2017, 12:08.
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          • Bergbursche
            formely know as "Schallbruch"
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            • 18.08.2013
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            AW: Berg- und Kletter-Unfälle

            Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
            Nochmal, diese Studie befaßt sich mit Höhenbergsteigen. Nicht Spitzenbergsteigen.

            Höhenbergsteigen <> Spitzenbergsteigen.

            Höhenbergsteigen war vor fünfzig Jahren vielleicht Spitze, heute ist es Massentourismus von (statistisch überwiegend) Amateuren.
            Betrachte meinen zweiten Absatz, dort schränke ich genau auf dieses ein.

            Interessanterweise kommt die Studie unter anderem aber eben auch zu dem Schluss, dass die Mortalitätsraten seit den 1970er Jahren deutlich abgenommen hat.

            Für mich ist die Studie, wenn überhaupt (ich bin kein Höhenbergsteiger), interessant da ich so einmal für mich über die Risiken reflektieren kann. Vor allem den Typus der Risiken und ihren Ursprung. Dies im Kontext, mit welchen Massnahmen man diesen Risiken begegnen kann. Denn da gibt es aus meiner Sicht nur 5 Taktiken. Klassische Risikoanalyse aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung. Nur ein Kopfspiel für mich in Bezug auf Höhenbergsteigen.

            Als Berg-gänger dennoch immer ein Thema und lernen kann ich überall. Von Herrn Steck (Den ich auch bewundert habe und der für mich auch eine Inspiration war und dem ich dennoch nicht nacheifere und manches auch kritisch sehe.) ebenso wie aus diesem Thread (über die Menschen und Diskussion, denen ich dennoch weiterhin fröhlich und positiv gegenübertrete) oder aus diesen Studien. Ich mag nur nicht mit Schlamm werfen, sondern für mich kritisch und würdigend ein Fazit ziehen, das mir in meiner kleinen, verschrobenen Gedankenwelt gefällt
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            • Flachlandtiroler
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              • 14.03.2003
              • 29035
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              AW: Berg- und Kletter-Unfälle

              Zitat von Bergbursche Beitrag anzeigen
              Betrachte meinen zweiten Absatz, dort schränke ich genau auf dieses ein.
              Kannst Du die These dieses Deines 2. Absatzes nochmal wiederholen, ich verstehe Dich nicht.
              Was hat diese Studie über Höhenbergsteigen für Normalverbraucher mit Spitzenbergsteigern wie U. Steck in technisch schwierigen, noch nie oder sehr selten begangenen Touren zu tun? Ich bleibe dabei, diese entziehen sich valider Statistik.

              Was ich sehr wohl gelten lasse ist der Aspekt, viele Touren mit größeren objektiven Risiken zu machen. Wobei da ein Speedrunner auch deutlich bessere Chancen hat wie ein russischer 4-Wochen-Epos im capsule-style...
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              • Juergen
                Fuchs
                • 17.01.2011
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                AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Höhenbergsteigen <> Spitzenbergsteigen.
                Die Tour von Steck, welche ihn das Leben gekostet hat, fällt doch
                wohl unter Höhenbergsteigen oder?

                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Nein, es stehen einzelne Gipfel darin.
                Ich zitiere:

                Das Todesrisiko beim Höhenbergsteigen ist nicht homogen auf
                einen Berg verteilt, sondern hängt von der gewählten Route und
                der Expeditionsphase ab.


                Es ist den Autoren der Studie (und auch mir) durchaus bewusst,
                dass das Risiko nicht nur vom Berg, sondern auch von der Route
                abhängt. Lies den Text, dann findest Du auch Aussagen zu
                Routen. Für unsere Diskussion ist das aber alles ziemlich egal.

                Entscheidend ist, dass das Risiko für Spitzenbergsteiger auf dem
                Berg ums Leben zu kommen mittlerweile in der Nähe von 50% liegt.

                Die Argumente "Steck war so gut", "Steck war so erfahren" und
                "Steck war so vorsichtig" ist schwach. Entscheidend sind Schlagzahl
                der Aktivitäten, Risiko der Route, Gehgeschwindigkeit (zu schnell
                und zu langsam sind gefährlich) usw. Und da hat Steck es leider
                auf die Spitze getrieben. Deshalb fällt es mir auch schwer zu glauben,
                dass er genauso gut in Zürich auf einer Bananenschale hätte ausrutschen
                können.

                Wenn man es genauer wissen will, müsste man weitere Studien
                suchen und die ganzen Literaturverweise studieren. Ich habe
                aber leider noch anderes zu tun.

                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                jetzt verstanden?
                ???

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                • Flachlandtiroler
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                  • 14.03.2003
                  • 29035
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                  • Meine Reisen

                  AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                  Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                  Zitat von Flachlandtiroler
                  jetzt verstanden?
                  ???
                  Eigentlich kann ich das so stehen lassen...

                  Du besorgst Dir Zahlen von Normwegen und Normalbergsteigern und schlußfolgerst, bei Steck & Co könnte es ja nur schlimmer sein.
                  Ich habe aber leider noch anderes zu tun.
                  Nur zu -- wir kommen glaube ich sowieso zu keiner gemeinsamen Beurteilung.
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                  • Waldhexe
                    Alter Hase
                    • 16.11.2009
                    • 2891
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                    • Meine Reisen

                    AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                    Zitat von tuan Beitrag anzeigen

                    Definiere Spitzen- bzw. Extrembergsteiger!
                    Die 90% Pfeiffen welche auf den Everest steigen, können damit nicht gemeint sein.
                    Diese 90% Pfeiffen stellen (vermutlich) auch 90% der Toten welche die Hänge des Everest säumen.
                    Damit haben wir auch eine wunderbare Überleitung zu Deiner Kompetenz in Sachen Extrembergsteigen (schon wieder), welche nämlich nicht vorhanden ist. Halbseidenes, gefährliches bis falsches Halbwissen aus Artikeln Anderer zu ziehen ist eben nunmal keine Basis auf der man sich auf Kompetenz berufen sollte.

                    Und hormonell verwirrte Jugendliche..., hehe, der ist echt gut, ich brech zusasmmen!

                    (oh Gott, kann mir jemand sagen, warum ich nicht an mich halten kann und diesen Quark welcher hier fabriziert wird trotzdem kommentieren muß? Als ob man mit Blinden über Farbe diskutieren würde.
                    Ich versuche mich zu zügeln...)
                    Hättest Du es mal lieber gelassen und mal nachgeschaut, wer z.B. so alles am Everest gestorben ist. Kleiner Hinweis: Einen großen Anteil haben die Sherpas, darunter viele sogenannte "Eisdoktoren", erfahrene Sherpas, die den Khumbu alljährlich versichern.
                    Ich hoffe, eine derart zynische und arrogante Haltung steht auf begründeter Basis?!?

                    Gruß,

                    Claudia

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                    • Juergen
                      Fuchs
                      • 17.01.2011
                      • 2221
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                      AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                      Du besorgst Dir Zahlen von Normwegen und Normalbergsteigern und schlußfolgerst, bei Steck & Co könnte es ja nur schlimmer sein.
                      Wenn die Aussage der Studie stimmt, dass Erfahrung keinen Einfluß auf das tödliche Risiko hat,
                      kann es für Steck jedenfalls nicht besser sein.

                      Das deckt sich auch mit der Aussage von Messner, der sagt, dass es über 50% sind,
                      die ins Gras beißen.

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                      • Flachlandtiroler
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                        Liebt das Forum
                        • 14.03.2003
                        • 29035
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                        Bitte nochmals, die Diskussion hier geht doch um das Risiko von Spitzenbergsteigern und nicht um Höhenbergsteiger. 8000er Normalwege und Himalaya-Neutouren sind Äpfel und Birnen. Unter den 8000er-Normalweg-Touristen und mehr noch unter den sie begleitenden Climbing Sherpa sind sicher auch sehr gute Bergsteiger, aber das hat *nichts* mit Spitzenalpinismus zu tun.
                        Unter den Spitzenbergsteigern sind natürlich auch Nepalesen (bspw. der Belgeiter von Steck), aber ich gehe davon aus mit Sherpa sind hier die Hochträger und Routenabsicherer gemeint.
                        --
                        Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                        Hättest Du es mal lieber gelassen und mal nachgeschaut, wer z.B. so alles am Everest gestorben ist. Kleiner Hinweis: Einen großen Anteil haben die Sherpas, darunter viele sogenannte "Eisdoktoren", erfahrene Sherpas, die den Khumbu alljährlich versichern.
                        Ich hoffe, eine derart zynische und arrogante Haltung steht auf begründeter Basis?!?

                        Gruß,

                        Claudia
                        Meine Reisen (Karte)

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                        • tuan
                          Fuchs
                          • 22.10.2009
                          • 1038
                          • Privat

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                          AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                          Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                          Hättest Du es mal lieber gelassen und mal nachgeschaut, wer z.B. so alles am Everest gestorben ist. Kleiner Hinweis: Einen großen Anteil haben die Sherpas, darunter viele sogenannte "Eisdoktoren", erfahrene Sherpas, die den Khumbu alljährlich versichern.
                          Ich hoffe, eine derart zynische und arrogante Haltung steht auf begründeter Basis?!?

                          Gruß,

                          Claudia
                          Ok, sorry, da habe ich mich evtl. etwas mißverständlich ausgedrückt.
                          Sherpas waren in meinem Posting definitiv nicht gemeint, sondern deren Kundschaft, meißtens gut betucht und oft von bergsteigen keine Ahnung habend...

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                          • Juergen
                            Fuchs
                            • 17.01.2011
                            • 2221
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                            Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                            Bitte nochmals, die Diskussion hier geht doch um das Risiko von Spitzenbergsteigern und nicht um Höhenbergsteiger. 8000er Normalwege und Himalaya-Neutouren sind Äpfel und Birnen. Unter den 8000er-Normalweg-Touristen und mehr noch unter den sie begleitenden Climbing Sherpa sind sicher auch sehr gute Bergsteiger, aber das hat *nichts* mit Spitzenalpinismus zu tun.
                            Unter den Spitzenbergsteigern sind natürlich auch Nepalesen (bspw. der Belgeiter von Steck), aber ich gehe davon aus mit Sherpa sind hier die Hochträger und Routenabsicherer gemeint.
                            --
                            Ich zitiere mal aus der Studie:

                            "Senkt Erfahrung das Risiko?
                            Im Gegensatz zur Einschätzung vieler Bergsteiger scheint Erfah-
                            rung keine Schutzwirkung zu haben (Lattimore, 1993; Huey et al.,
                            2007; Westhoff et al., 2012; Cheng, 2013)."


                            Das Risiko von Steck ist also nicht geringer, weil er Erfahrung hat.

                            Und ein weiteres Zitat:

                            "An den meisten Gipfeln haben Hochträger eine nominell
                            niedrigere Sterblichkeit als Expeditionsteilnehmer, erkennbar
                            an einem relativen Risiko kleiner als eins."


                            Es sind also nicht die Sherpas, welche die Statistik verderben.

                            Deine These, dass das Risiko auf Himalaya-Neutouren geringer sein könnte,
                            ist abenteuerlich. Auf Himalaya-Neutouren kann man das Risiko viel schlechter
                            einschätzen und das in der Kombination mit einer Speedbegehung ist eher gefährlicher.

                            Es hat seinen Grund, dass die Himalaya-Neutouren "neu" sind. Diese Touren
                            sind eben nach Ansicht von Spitzenbergsteigern als besonders gefährlich,
                            schwierig oder lang eingestuft, sonst wären sie vorher von eben diesen
                            Spitzenbergsteigern begangen worden.

                            Und diese Tatsache möchtest Du etwa als Beleg dafür verwenden, dass diese
                            "Himalaya-Neutouren" mit weniger Risiko verbunden sind????
                            Zuletzt geändert von Juergen; 04.05.2017, 22:29.

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                            • Simon
                              Fuchs
                              • 21.10.2003
                              • 2005
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                              AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                              Wollte mich da ja eigentlich nicht einmischen aber ok:
                              @flachlandtiroler: Nimm einfach aus der zitierten Statistik das Risiko vom Everest zum Risiko K2 34:134 Todesfälle pro 1000 Gipfelbesteiger, oder du nimmst das Verhältnis am Everest für Todesfälle mit O2 und ohne O2, immerhin 30:83.
                              Und jetzt schätze mal wie viele von den Tourihorden K2 gehen oder den Everest ohne O2 machen. Nein ich glaube dem Messner, im Spitzenbereich liegt die Wahrscheinlichkeit am Berg irgendwann zu verunglücken in der Nähe von 50%.

                              Gruaß
                              Simon
                              PS: Tragisch bleibt jeder Todesfall, habe auch schon ein paar Bekannte am Berg verloren. Klar ist das Risiko bekannt, aber in der Bergsteigerszene findet schon auch ein gewisser Abstumpfungsprozess statt.
                              Mein Blog: www.steilwaende.at

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                              • Benzodiazepin
                                Fuchs
                                • 12.03.2012
                                • 1322
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                                AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                                Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                                Es hat seinen Grund, dass die Himalaya-Neutouren "neu" sind. Diese Touren
                                sind eben nach Ansicht von Spitzenbergsteigern als besonders gefährlich,
                                schwierig oder lang eingestuft, sondern wären sie vorher von eben diesen
                                Spitzenbergsteigern begangen worden.

                                Und diese Tatsache möchtest Du etwa als Beleg dafür verwenden, dass diese
                                "Himalaya-Neutouren" mit weniger Risiko verbunden sind????
                                was du in deiner Gleichung vernachlässigst, ist das können. Ist es gefährlicher, als Profi eine schwierige Route zu klettern, oder ist es gefährlicher, einen Normalweg hochzustiefeln, wenn man erst im Basecamp gelernt hat, wie man Steigeisen anzieht?
                                (Als bergfremdes, überspitztes Bild: Ist es gefährlicher, ein Kind mit 50km/h durch die Stadt fahren zu lassen oder einen Nikki Lauda mit 300 auf der Rennstrecke?)

                                Ich denke, dass nicht die effektive Schwierigkeit der Routen die Mortalität unter den Spitzenbergsteigern hoch sein lässt. Sondern die vielen Tage, die sie im gefährlichen Gelände verbringen.
                                experience is simply the name we give to our mistakes

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                                • Juergen
                                  Fuchs
                                  • 17.01.2011
                                  • 2221
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                                  AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                                  Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                                  Ist es gefährlicher, als Profi eine schwierige Route zu klettern, oder ist es gefährlicher, einen Normalweg hochzustiefeln,
                                  Es ging Flachlandtiroler um "Himalaya-Neutouren" und nicht um "schwierige" Touren.
                                  Auch bekannte Touren können schwierig sein. Neutouren sind aber viel weniger
                                  berechenbar, was das Risiko eher erhöhen dürfte.

                                  Wenn also ein erfahrener Bergsteiger auf den untersuchten Touren kein geringeres
                                  Risiko hat als ein wenig erfahrener Bergsteiger, dann ist es doch kühn zu behaupten,
                                  dass das Risiko von erfahrenen Bergsteigern auf Neutouren geringer ist als auf
                                  bekannten Touren.

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                                  • Benzodiazepin
                                    Fuchs
                                    • 12.03.2012
                                    • 1322
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                                      Hier ein Bericht auf der Seite des Alpenvereins:

                                      http://www.alpenverein.de/home/ueli-...aid_29367.html

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                                      • sudobringbeer
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                                        • 20.05.2016
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                                        AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                                        Es ist doch ehrlich gesagt gleichgültig wie hoch das Risiko ist. Die Diskussion hier ging ja vielmehr darum, ob man einen Lebensentwurf akzeptiert der anders ist als der eigene. Ich habe Polli auch nie verstanden und mir auch gedacht, der kann seine Tage auch zählen bis er drauf geht, aber ich würde nie daraus schließen, dass sein Leben sinnlos war... Jeder der verantwortungsvoll und auf hohem Niveau einen Sport oder einen Beruf ausübt ist sich über die Risiken im Klaren. Und wenn jemand mit einer 50:50 Chance zu überleben Bergsteigen oder basejumpen will, so be it... Wer bin ich darüber zu urteilen?

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                                        • tuan
                                          Fuchs
                                          • 22.10.2009
                                          • 1038
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                                          AW: Berg- und Kletter-Unfälle

                                          Hier ein wirklich schöner und gelungener Nachruf von Steve House:
                                          http://mailchi.mp/uphillathlete/uelisteck

                                          Er findet auch recht gute Worte, woher denn Kritiker, obwohl oder gerade weil sie von der Materie keine Ahnung haben, ihre Motivation nehmen zu (ver-)urteilen.
                                          Und damit halte ich es wie Benzodiazepin und klinke mich nun wirklich endültig aus dieser unsäglichen, von Ignoranz und Unwissenheit geprägten Diskussion aus...
                                          (schon alleine das Argument, "erfahrene Bergsteiger gehen auf selber Route das gleiche Risiko ein wie Unerfahrene", ist so dermaßen haarsträubend, da wird mir einfach nur übel!)

                                          Servus und Baba

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