[US] 7225 kM - Mit Fahrrad, Sack und Pack von Ost nach West

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  • jakobhanna
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    • 23.03.2015
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    • Meine Reisen

    [US] 7225 kM - Mit Fahrrad, Sack und Pack von Ost nach West

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    USA Sommer 2016

    Von New York nach Los Angeles (06.05.16-04.08.16)



    Ausrüstung
    - Froschrad Trekking N8 (Nexus 8-Gang Nabe)
    - Schlafsack Mountain Hardwear RATIO 32 LONG
    - Dauenjacke Dynafit - Cho Oyu Down
    - Regenjacke Arc'teryx Beta LT Hybrid Jacket
    - Zelt Hubba hubba hubba 2 NX
    - Regenhose Marmot PreCip Full Zip
    - Primus Gaskocher Express Spider II
    - Isomatte Thermarest Ridge Rest SOLite L
    - Kopflampe Black Diamond – Cosmo
    - Fahrradüberschuhe Vaude Bike Gaiter short
    - Vorderradtaschen ORTLIEB Front Roller
    - Hinterradtaschen Ortlieb Back Roller
    - Trangia Topfset
    - Flaschenhalter Topeak Modula Cage XL
    - Essgeschirr Light my Fire Set Mealkit 2


    New York nach Chicago (06.05.16-30.05.16)



    Endlich im Flugzeug.
    Die USA rücken jede Minute näher, auf ins nächste Abenteuer. Vor mir liegen mehrere tausend Kilometer. Ich versuche mit meinem berliner Fahrrad von der nordamerikanischen Ostküste zur Westküste zu fahren.

    Ich bin erfüllt von Vorfreude und Abenteuerlust, komme in New York an – im Regen. Die Stadt ist müde. Still und ängstlich. Wie Berlin bei Nacht.



    Starten tue ich bei alten Freunden, welche mich zum Glück die ersten Tage aufgenommen haben. So werde ich erstmal New York besichtigen. Es gibt zuviel zu sehen. Trotzdem mache ich mich mit meinem Fahrrad auf und erkunde die Großstadt. Voller Gegensätze. Mit riesigen Brücken, kleinen Gassen, dreckigen Hinterhöfen und strahlenden Reklamewänden. Es gibt alles und nichts.



    Ich sehe viele Museen, in welchen man sein ganzes Leben verbringen könnte; habe leider nur drei Tage. Gehe zum Japan Day, sehe Queens und Brooklyn. Die Nachbarschaften sind ethisch und kulturell homogener.





    Es geht los, die ersten Kilometer sind anstrengend. Die Umgebung gekennzeichnet durch die Peripherie. Viel Dreck, schlechte Wege, Armut. Plötzlich erscheinen andere Orte. Diese sind reich. Alles unglaublich gepflegt, an jeder Straßenecke Schullotsen die darauf aufpassen, dass Kinder sicher die Straße überqueren. Schlafen tue ich in einem schönen Stadtpark.



    Nur Vorstädte und die Universität Princeton, dort herrscht Tradition und Wissen. Man fühlt sich in einer anderen Welt. Alles strahlt Ruhe aus. Abends lese ich dann „On the Road“ von Kerouac. Fast in Philadelphia angekommen.



    Der größte Unterschied, neben den vielen Vorstädten, sind die Menschen. Alle unglaublich nett, freundlich, zuvorkommend; immer wird gefragt was man treibe, wo es hingehen soll. Macht sehr viel Spaß. Ist einfach toll, so fahre ich immer mit einem Lächeln.





    Durch Philadelphia und noch viel weiter, nun in Newport. Ich schlief das erste Mal bei einem Ami. Gefunden haben wir uns über das Portal Warmshowers. Fahrradfahrer helfen Fahrradfahrern. Der liebe Tom zeigt mir ein Ort für historische Züge – dort hilft er freiwillig. So gewinne ich langsam immer mehr Einblicke von dem Leben hier.





    Nächster Tag ein wenig verregnet, zum Glück bin ich gut ausgerüstet. Mache in einem Tattoostudio Pause; die ersten Kilometer geschafft. Dort zeigt mir der Tattoowierer Fotos von sich, Freunden und seiner Freundin, auch eins wo er mit einem Hakenkreuz posiert. Komisch. Er findet es sogar sehr komisch. Washington kommt näher; zuerst noch Baltimor gesehen. Eine kleine Hafenstadt, von den Protesten der letzten Jahre ist der Stadt nichts anzumerken. Nach langer Zeit auch wieder auf einem Waldweg gefahren, welcher in Richtung der Hauptstadt führt.







    Washington baut sich vor mir auf. Das Capitol ist riesig, im Gegensatz zu der kleinen Stadt. Beherrscht wird die Stadt von der National Mall, dem weißen Haus und natürlich Lincoln, der über allem thront. Bis er erwacht – aus seinem Tempel der Demokratie.





    Habe wieder eine tolle Warmshowers-Bekanntschaft gemacht, diesmal ein anarchistischer Bibliothekar, welcher wunderbar kochen kann. Die nächsten Tage viele Museen gesehen, die Stadt kennengelernt, die Menschen gespürt; so viel Kultur an einem Ort! Die Stadt ist einem einfachen Konzept unterworfen, vier Bereiche, die sich alle zum weißen Haus hinbewegen. Alles ist politisch, überall Demonstranten, Diplomaten, dann noch ein kurzer Besuch im Capitol. Abends gab es mit anderen lieben Fahrradfreunden zu viele Chicken Wings. Gut gestärkt in Richtung Chicago.





    Die Stadt ist verschwunden und die Luft frisch, es grünt und das Wasser rauscht. Ich folge dem Pontomac Fluß bis zu den Appalachen. Einige Tage (fast) keine Zivilisation. Ich bin sporadisch noch in Kontakt mit meiner Familie und meinen Freunden – höre mir abends in Ruhe Sprachnachrichten an. Sonst schreibe ich aus jeder größeren Stadt eine Postkarte, skype manchmal und lass alles auf mich zukommen. Morgens früh stehe ich auf und fahre mehrere Stunden. Meist folgt eine längere Mittagspause wo ich spannende Bücher lese (mit meinem Ebook). So schaffe ich jeden Tag um die 100 km.





    Auf den Straßen hat man meist viel zu sehen, auch wenn nur kleine Details sind. Im Wald mehr ruhe; manchmal Langweile. In der Natur entdeckt man Rehe, Eisvögel und sich sonnende Schildkröten.





    Je näher ich den Appalachen komme, desto stärker werden die Steigungen. Wie dumm von mir. 8 Gänge sind viel zu wenig (wohl nur eine Mindestübersetzung 2,78 m). Durch das Gewicht wird jeder kleine Berg eine Menge Arbeit. Anfangs gefallen mir noch die Abstiege, jedoch wird mir klarer denn jeh: wo es runtergeht, da fährt man zeitig wieder aufwärts. Nach zwei sehr harten Tagen komme ich in einem riesigen Haus auf einem Berg an. Aussicht über die ganze Umgebung. So hat sich doch alles gelohnt.





    Abends früh schlafen gegangen. Morgens erwartet mich ein riesiges Frühstück, ich sehe wohl schon zu abgemagert aus. Warmshowers ist das Beste, was mir passieren konnte – ein Traum!




    Langsam nehmen die Steigungen ab. Besser für mich, die nächsten Tage werde ich mehr Kilometer schaffen. Es wartet ein Hotel auf mich in Chicago. Jetzt fahre ich entlang des Flußes, fühlte mich jedoch nicht immer sehr sicher. Es gibt keine Fahrradwege mehr und die Straßen haben meist auch kein Seitenstreifen. Noch dazu habe ich zu wenige Positionen an meinem Lenker. Die eine Hand wird langsam taub. Daran muss sich schnell etwas ändern.





    Doch entferne ich mich von dem Youghigheny River. Ich bin in Deutschland. Kleine Hügel, umgeben von dunkelgrünen Wäldern. Jeden Kilometer bin ich den Amish People näher. Die Straße schlängelt sich durch die Landschaft, es ist ruhig und wie in Mitteldeutschland.



    Die Amish leben in großen Farmen, grüßen lieb und leben umgeben von gaffenden Touristen (wie auch ich). Überall werden selbsthergestellter Käse oder aber Möbelstücke beworben. Daneben dann Kutscher mit ihren Pferden und Kinder in Latzhosen und Strohhut. Übernachte dann am Tag danach bei einem Ami auf einer Farm. Meinte ich hätte keinen Schlafplatz gefunden. Stellt sich heraus es war in Deutschland, noch als Marine. Wunderschöne Frauen. Leider hat er seine verloren, fühlt sich für mich nach einem sehr schweren Verlust an. Er versucht wieder Spaß am Leben zu finden, dabei hilft ihm ein kleiner Hund und das Anbauen von Wein und anderen Pflanzen. Toller Typ.







    Die nächsten Tage nur noch über den Highway. Fahre so viel wie möglich, so rauscht alles an mir vorbei. Ich bin im mittleren Westen. Nicht groß anders als Europa. Nur ist das Land unglaublich groß, es gibt kleine Städtchen und Unmengen an Farmen. Flaches Land – wenige Erinnerungen.









    Ich komme Chicago näher. Dann bin ich schon in den Vorstädten, wo ich den ganzen Morgen hindurchfahre. Endlich wieder eine Großstadt, es gibt mehr Menschen und auch einen anderen Schlag davon. Ich vermisse mein Berlin. Freue mich auf liebe Nachrichten von meinen Freunden und in einer WG in Chicago zu wohnen. Warmshowers machts möglich. Viele Museen besichtigen, das schnelle Lebe genießen, ohne Fahrradtaschen fahren!





    Wie ist die Ausrüstung bis jetzt? Ich kann mich nicht beklagen, der Kocher steht perfekt, Schlafsack mehr als warm genug. Die Regensachen halten und alle Taschen sind Wasserdicht. Die Taschen sind so stabil , dass die sogar beim fahren einmal tunerfielen (mein Fehler) - trotzdem nichts kaputt. Nur das Wichtigste, mein Fahrrad, hat viel zu wenige Gänge. Noch dazu ist der Lenkter mit zu wenigen Handpositionen ausgestattet.




    Die Route ging über:

    New York - New Brunswick - Celtenhem - Newport - Rossville - Washington D.C. - Antietam - Littel Orleans - Beachley - McKeensport - Carrollton - Mount Vernon - Ada - Lake Everett - Valparaiso (gps Infos müsste ich suchen)

    Bald kommt der nächste Teil!
    Hoffe es hat euch gefallen, ist mein erster Reisebericht, deshalb freue ich mich auch über alle Verbesserungsvorschläge, Ideen und Anmerkungen. Wenn ich ausführlicher schreiben soll, bescheid sagen..

  • grenzenlos
    Dauerbesucher
    • 25.06.2013
    • 566
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [US] 7225 kM - Mit Fahrrad, Sack und Pack von Ost nach West

    Hoffe es hat euch gefallen, ist mein erster Reisebericht, deshalb freue ich mich auch über alle Verbesserungsvorschläge, Ideen und Anmerkungen. Wenn ich ausführlicher schreiben soll, bescheid sagen..[/QUOTE]

    Ja, hat mir gefallen + freue mich auf die Fortsetzung + Heinz Helfgen (1. Deutscher Weltumradler) hat nur einen Gang. Ging auch irgendwie
    Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

    Gruß, Wi grenzenlos

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    • Fabian485
      Fuchs
      • 12.06.2013
      • 1651
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [US] 7225 kM - Mit Fahrrad, Sack und Pack von Ost nach West

      Klingt gut Bin gespannt auf den nächsten Teil.

      Zu den amischen Frauen: Die gehen leider mit dem Alter oft ziemlich auseinander

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      • blauloke

        Lebt im Forum
        • 22.08.2008
        • 8302
        • Privat

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        #4
        AW: [US] 7225 kM - Mit Fahrrad, Sack und Pack von Ost nach West

        Schreib weiter in deinem Stil, ist nicht zu ausufernd und doch bringst du das wichtigste rüber.
        Freue mich auf die Fortsetzung.
        Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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