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Zeitraum: März 2017
Wanderung in der marokkanischen Sahara
Intro- Wenn sich Pläne ändern
Dinge können sich schnell ändern. Eigentlich habe ich mir eine ziemlich harte und schwierige Solotour in der Westsahara vorgenommen wo mich vermutlich über 300 km völlige Einsamkeit und nur eine einzige Wasserstelle erwarten würde.
Der Flug nach Marokko war schon gebucht und eigentlich alles in trockenen Tüchern.
Aber ich hatte so einige körperliche Zipperlein, die ich mir für so eine Route eigentlich nicht leisten könnte.
Ich hätte kurzfristig abbrechen und stornieren können, doch ich merkte dass ich unbedingt wieder die Sahara sehen wollte.
So habe ich mir relativ kurz vor meinem Flug eine Ersatzstrecke gesucht, welche nicht so schwierig und mit mehr Wasser und hin und wieder auch Menschen versehen ist.
Genaugenommen hatte ich diese Strecke schon eine ganze Weile auf meinem Computer und sie war schon fertig ausgearbeitet.
Dieses mal habe ich mir für eine nicht allzulange Strecke viel Zeit genommen und ich wollte bewusst auch gucken was sich alles ergibt und wen ich alles treffe.
Wenn es mir an einem Ort gefällt, so wollte ich eine Weile bleiben. Ich wollte nicht nur durchrennen sondern das Leben in der Wüste kennen lernen und das beste aus meinem Ersatzplan machen.
Wieder habe ich die Tour mit meinem Wanderwagen durchgeführt, auf dem ich einen Wassersack der maximal 20 L Wasser fassen konnte, befestigte. Aber ich habe ihn nie ganz gefüllt. Das Maximum waren so etwa 15 L.
Unterwegs gibt es genug Brunnen und Gueltas zum Auffüllen.
In Marrakech verbrachte ich nur die nötigste Zeit um die benötigten Vorräte und Busticket in den Süden zu kaufen.
Wenn ich aber schon mal hier war, konnte auch direkt ein bischen raus gehen und ein paar Fotos schießen.
Ich war zwar schon paar male in Marrakech aber jedesmal findet man paar schöne Ecken die man noch nicht gesehen hat.
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Ab in die Wüste
Am nächsten Tag ging es schon mit dem Bus über den Atlas, welcher zu dieser Jahreszeit noch bis in die tieferen Lagen Schneebedeckt war.
Ich weiß nicht woran es liegt aber in keinem anderen Land habe ich so viele Leute im Bus kotzen gesehen, wie in Marokko. Ob das bloß mein Pech war, oder es an den Leuten liegt?
Vielleich sind sie das Busfahren nicht gewöhnt. Komisch.
Zagora war meine Zwischenstation. Ich kam spät Abends an und es fuhr natürlich nichts mehr in die Richtung von wo ich meine Tour starten wollte. Also noch eine Nacht dort übernachten, denn es fährt nur ein Bus pro Tag nach Foum Zguid, wo die Wüste beginnt und ich meine Wanderung beginnen sollte.
Am nächsten morgen war es endlich so weit.
Meine Wüstenwanderung sollte starten.
Den Wanderwagen hatte ich wie letztes Jahr am Rucksack befestigt und die Trekkingstöcke, welche als Deichselstangen dienen, an der Seite befestigt.
Einige Details habe ich im Vergleich zum letzten Jahr verbessert. Dabei ist es vor allem die Deichselbefestigung.
Dazu aber später mehr.
In Foum Zguid angekommen setzte ich mich erstmal an ein Café, gönnte mir einen Tee und ein Omellett und baute mir meinen Wagen zusammen.
Natürlich musterten mich neugierige Blicke und das sowohl von Einheimischen als auch Touristen. So etwas bekommt man höchst selten zu Gesicht.
Ein Europäer, der mit ner lächerlichen komischen Karre im Schlepptau alleine durch die Wüste spaziert.
Das zieht natürlich Blicke auf sich, ist aber auch prima um ins Gespräch zu kommen und eh ich mich versah hatte ich zwei neue Freunde da.
Kontakte zu Einheimischen dort in der Ecke zu haben, kann für kommende Touren, niemals schaden.
Erst gegen 12 war ich überhaupt fertig und hatte alles aufgebaut, den Wassersack und den Rucksack festgezurrt und die ersten 3 km über den Asphalt.
Da musste ich auch noch hin und wieder stehen bleiben und noch einige Sachen am Wagen feinjustieren,
So ist das halt am ersten Tag.
Das Wetter war am Morgen erstaunlich kühl. Vom Jebel Bani wehte ein kalter Wind herunter, so dass ich im Schatten leicht fröstelte.
Allerdings sollte sich dass ab Mittag ändern. Die ersten drei Tage meiner Wanderung sollten die heißesten überhaupt auf dieser Tour werden.
Eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Hitzewelle brach über Südmarokko herein und ließ das Thermometer auf 40 °C ansteigen.
Für mich war das natürlich nicht gerade optimal. Ich war noch völlig blaß von einem langen kalten Winter in Europa und natürlich null aklimatisiert.
So ließ ich es am ersten Tag etwas ruhiger angehen.
Nach ein paar km Asphalt bog links die Piste in die Wüste ein.
Ab hier sollte ich drei Wochen keinen Asphalt und nur ein winziges schäbiges Dörflein sehen.
Das Abenteuer konnte beginnen. Endlich wieder in die Sahara. Endlich wieder Gluthitze, Akazien und Sand.
Zugegeben. Die ersten Kilometer waren eine Qual. Ich musste wirklich mal wieder rein kommen in den Trott des Wüstenwanderns.
Eigentlich wollte ich den größten Teil ohne Pisten wandern aber auf einigen Strecken, vor allem den ganz besonders felsigen Hammadaabschnitten nahe der Berge, gibt es kaum eine andere Wahl als den Pisten zu folgen.
So war der erste Teil der Route eine recht holprige Piste und ich musste mich erst mal an die Hitze und Sonne gewöhnen.
Nach einigen Kilometern kam ich an das erste Nomadenzelt.
Es hat im Winter wohl etwas mehr geregnet und daher waren einige Nomaden in der Gegend. Hier war aber keiner Zuhause.
In der Ferne tauchte das kleine Gebirgsmassiv des M'daouer el Kebir, (der große M'daouer) auf.
Diese Kette sollte mich fast zwei Tage auf der Südseite begleiten.
Hingegen zog sich auf der Nordseite, wie eine Wand und ununterbrochen bis ans Ende meiner Wanderung, das Jebel Bani Gebirge. Dieses Gebirge sollte ich im späteren Verlauf auch noch genauer Erkunden und ein paar besondere Entdeckungen machen.
Erste kleine Dünen tauchen auf.
In einem Oued etwas grüne Vegetation in einem Oued. Natürlich waren die Ziegen nicht weit.
Steinig und mit viel Fech Fech präsentierte sich der erste Streckenabschnitt. Das machte es natürlich nicht leichter und trieb meinen Wasserverbrauch noch mehr in die Höhe.
Für gewöhnlich pausiere ich um 1-3, aber da ich heute erst so spät startete gabs nur eine etwas kleinere Pause um 4 unter einer Akazie.
Es war schon brüllend heiß, total unüblich für die Jahreszeit, doch in der Pause begann ich langsam es zu genießen. Endlich wieder schöne trockene Hitze die meine, vom bergischen Rheumawetter geschundenen Knochen aufwärmte.
Halbwilde oder verwilderte Esel. Beides gibt es hier in der Region. Übrigens auch Dorkasgazellen.
nach knapp 16 km war für mich Schluss am ersten Tag. Obwohl ich viel trank merkte ich, dass ich arg dehydriert war. Wirklich erschöpft baute ich mein Lager auf. Meine Schläfen pulsierten und jegliche Bewegung war schwer. Ich musste eine Menge mehr als sonst üblich trinken.
Selbst gegen Sonnenuntergang war es immer noch sehr heiß und es wehte auch kein Lüftchen.
Hier kam ein Einheimischer auf seiner Knatterkiste vorbei und war ganz erstaunt von mir und meiner komischen Konstruktion.
Da musste erstmal ein Beweisfoto her.
Nach ein bischen Grußfloskeln austauschen und dem Fragen ob es mir auch nicht an etwas fehle, machte er sich auch wieder vom Acker.
Die untergehende Sonne schien schön feurig auf den M'daouer. Kein schlechter Platz zum schlafen.
Jedoch war die erste Hälfte der Nacht immer noch so heiß dass ich nicht im Zelt schlafen konnte, selbst nur mit allen Luken offen.
So lag ich bis etwa 1 Uhr draussen nur in Unterhose und den Schlafsack als Decke benutzend.
Der Vollmond schien Saharatypisch mal wieder so extrem hell, dass ich meinen Chech als Schlafbrille nutzen musste.
Erst in der zweiten hälfte der Nacht kühlte es soweit aus dass ich den Rest im Zelt weiterschlief.
Am nächsten Tag sollte es sogar noch etwas heißer werden und dan ging der Spaß erst richtig los.
Wanderung in der marokkanischen Sahara
Intro- Wenn sich Pläne ändern
Dinge können sich schnell ändern. Eigentlich habe ich mir eine ziemlich harte und schwierige Solotour in der Westsahara vorgenommen wo mich vermutlich über 300 km völlige Einsamkeit und nur eine einzige Wasserstelle erwarten würde.
Der Flug nach Marokko war schon gebucht und eigentlich alles in trockenen Tüchern.
Aber ich hatte so einige körperliche Zipperlein, die ich mir für so eine Route eigentlich nicht leisten könnte.
Ich hätte kurzfristig abbrechen und stornieren können, doch ich merkte dass ich unbedingt wieder die Sahara sehen wollte.
So habe ich mir relativ kurz vor meinem Flug eine Ersatzstrecke gesucht, welche nicht so schwierig und mit mehr Wasser und hin und wieder auch Menschen versehen ist.
Genaugenommen hatte ich diese Strecke schon eine ganze Weile auf meinem Computer und sie war schon fertig ausgearbeitet.
Dieses mal habe ich mir für eine nicht allzulange Strecke viel Zeit genommen und ich wollte bewusst auch gucken was sich alles ergibt und wen ich alles treffe.
Wenn es mir an einem Ort gefällt, so wollte ich eine Weile bleiben. Ich wollte nicht nur durchrennen sondern das Leben in der Wüste kennen lernen und das beste aus meinem Ersatzplan machen.
Wieder habe ich die Tour mit meinem Wanderwagen durchgeführt, auf dem ich einen Wassersack der maximal 20 L Wasser fassen konnte, befestigte. Aber ich habe ihn nie ganz gefüllt. Das Maximum waren so etwa 15 L.
Unterwegs gibt es genug Brunnen und Gueltas zum Auffüllen.
In Marrakech verbrachte ich nur die nötigste Zeit um die benötigten Vorräte und Busticket in den Süden zu kaufen.
Wenn ich aber schon mal hier war, konnte auch direkt ein bischen raus gehen und ein paar Fotos schießen.
Ich war zwar schon paar male in Marrakech aber jedesmal findet man paar schöne Ecken die man noch nicht gesehen hat.
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Ab in die Wüste
Am nächsten Tag ging es schon mit dem Bus über den Atlas, welcher zu dieser Jahreszeit noch bis in die tieferen Lagen Schneebedeckt war.
Ich weiß nicht woran es liegt aber in keinem anderen Land habe ich so viele Leute im Bus kotzen gesehen, wie in Marokko. Ob das bloß mein Pech war, oder es an den Leuten liegt?
Vielleich sind sie das Busfahren nicht gewöhnt. Komisch.
Zagora war meine Zwischenstation. Ich kam spät Abends an und es fuhr natürlich nichts mehr in die Richtung von wo ich meine Tour starten wollte. Also noch eine Nacht dort übernachten, denn es fährt nur ein Bus pro Tag nach Foum Zguid, wo die Wüste beginnt und ich meine Wanderung beginnen sollte.
Am nächsten morgen war es endlich so weit.
Meine Wüstenwanderung sollte starten.
Den Wanderwagen hatte ich wie letztes Jahr am Rucksack befestigt und die Trekkingstöcke, welche als Deichselstangen dienen, an der Seite befestigt.
Einige Details habe ich im Vergleich zum letzten Jahr verbessert. Dabei ist es vor allem die Deichselbefestigung.
Dazu aber später mehr.
In Foum Zguid angekommen setzte ich mich erstmal an ein Café, gönnte mir einen Tee und ein Omellett und baute mir meinen Wagen zusammen.
Natürlich musterten mich neugierige Blicke und das sowohl von Einheimischen als auch Touristen. So etwas bekommt man höchst selten zu Gesicht.
Ein Europäer, der mit ner lächerlichen komischen Karre im Schlepptau alleine durch die Wüste spaziert.
Das zieht natürlich Blicke auf sich, ist aber auch prima um ins Gespräch zu kommen und eh ich mich versah hatte ich zwei neue Freunde da.
Kontakte zu Einheimischen dort in der Ecke zu haben, kann für kommende Touren, niemals schaden.
Erst gegen 12 war ich überhaupt fertig und hatte alles aufgebaut, den Wassersack und den Rucksack festgezurrt und die ersten 3 km über den Asphalt.
Da musste ich auch noch hin und wieder stehen bleiben und noch einige Sachen am Wagen feinjustieren,
So ist das halt am ersten Tag.
Das Wetter war am Morgen erstaunlich kühl. Vom Jebel Bani wehte ein kalter Wind herunter, so dass ich im Schatten leicht fröstelte.
Allerdings sollte sich dass ab Mittag ändern. Die ersten drei Tage meiner Wanderung sollten die heißesten überhaupt auf dieser Tour werden.
Eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Hitzewelle brach über Südmarokko herein und ließ das Thermometer auf 40 °C ansteigen.
Für mich war das natürlich nicht gerade optimal. Ich war noch völlig blaß von einem langen kalten Winter in Europa und natürlich null aklimatisiert.
So ließ ich es am ersten Tag etwas ruhiger angehen.
Nach ein paar km Asphalt bog links die Piste in die Wüste ein.
Ab hier sollte ich drei Wochen keinen Asphalt und nur ein winziges schäbiges Dörflein sehen.
Das Abenteuer konnte beginnen. Endlich wieder in die Sahara. Endlich wieder Gluthitze, Akazien und Sand.
Zugegeben. Die ersten Kilometer waren eine Qual. Ich musste wirklich mal wieder rein kommen in den Trott des Wüstenwanderns.
Eigentlich wollte ich den größten Teil ohne Pisten wandern aber auf einigen Strecken, vor allem den ganz besonders felsigen Hammadaabschnitten nahe der Berge, gibt es kaum eine andere Wahl als den Pisten zu folgen.
So war der erste Teil der Route eine recht holprige Piste und ich musste mich erst mal an die Hitze und Sonne gewöhnen.
Nach einigen Kilometern kam ich an das erste Nomadenzelt.
Es hat im Winter wohl etwas mehr geregnet und daher waren einige Nomaden in der Gegend. Hier war aber keiner Zuhause.
In der Ferne tauchte das kleine Gebirgsmassiv des M'daouer el Kebir, (der große M'daouer) auf.
Diese Kette sollte mich fast zwei Tage auf der Südseite begleiten.
Hingegen zog sich auf der Nordseite, wie eine Wand und ununterbrochen bis ans Ende meiner Wanderung, das Jebel Bani Gebirge. Dieses Gebirge sollte ich im späteren Verlauf auch noch genauer Erkunden und ein paar besondere Entdeckungen machen.
Erste kleine Dünen tauchen auf.
In einem Oued etwas grüne Vegetation in einem Oued. Natürlich waren die Ziegen nicht weit.
Steinig und mit viel Fech Fech präsentierte sich der erste Streckenabschnitt. Das machte es natürlich nicht leichter und trieb meinen Wasserverbrauch noch mehr in die Höhe.
Für gewöhnlich pausiere ich um 1-3, aber da ich heute erst so spät startete gabs nur eine etwas kleinere Pause um 4 unter einer Akazie.
Es war schon brüllend heiß, total unüblich für die Jahreszeit, doch in der Pause begann ich langsam es zu genießen. Endlich wieder schöne trockene Hitze die meine, vom bergischen Rheumawetter geschundenen Knochen aufwärmte.
Halbwilde oder verwilderte Esel. Beides gibt es hier in der Region. Übrigens auch Dorkasgazellen.
nach knapp 16 km war für mich Schluss am ersten Tag. Obwohl ich viel trank merkte ich, dass ich arg dehydriert war. Wirklich erschöpft baute ich mein Lager auf. Meine Schläfen pulsierten und jegliche Bewegung war schwer. Ich musste eine Menge mehr als sonst üblich trinken.
Selbst gegen Sonnenuntergang war es immer noch sehr heiß und es wehte auch kein Lüftchen.
Hier kam ein Einheimischer auf seiner Knatterkiste vorbei und war ganz erstaunt von mir und meiner komischen Konstruktion.
Da musste erstmal ein Beweisfoto her.
Nach ein bischen Grußfloskeln austauschen und dem Fragen ob es mir auch nicht an etwas fehle, machte er sich auch wieder vom Acker.
Die untergehende Sonne schien schön feurig auf den M'daouer. Kein schlechter Platz zum schlafen.
Jedoch war die erste Hälfte der Nacht immer noch so heiß dass ich nicht im Zelt schlafen konnte, selbst nur mit allen Luken offen.
So lag ich bis etwa 1 Uhr draussen nur in Unterhose und den Schlafsack als Decke benutzend.
Der Vollmond schien Saharatypisch mal wieder so extrem hell, dass ich meinen Chech als Schlafbrille nutzen musste.
Erst in der zweiten hälfte der Nacht kühlte es soweit aus dass ich den Rest im Zelt weiterschlief.
Am nächsten Tag sollte es sogar noch etwas heißer werden und dan ging der Spaß erst richtig los.
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