[MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

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    • 08.12.2004
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

    Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
    Die Reifen gabs mit dabei.

    Ob sie wirklich ein so großes Plus an Grip bringen weiß ich nicht.
    Die Frage für mich wäre eher, ob man für die Anwendung überhaupt Grip braucht. Was sie ziemlich sicher bringen und was man nicht braucht ist Rollwiderstand. Aber bei dem geringen Ladegewicht ist das vll. auch egal.

    Mac

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    • Intihuitana
      Fuchs
      • 19.06.2014
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

      Auf dem Weg zur heiligen Oase

      Ein stürmischer Morgen holte mich aus den Federn. Von Osten her wehte ein recht kalter strammer Wind heran.

      Das hatte zumindest den Vorteil, dass ich mich nicht allzu schnell auf die Weiterreise machen musste.
      So frühstückten wir ersteinmal in aller Ruhe und auch Mustaphas Vater gesellte sich zwischenzeitlich zu uns, der am frühen Morgen aus Foum Zguid mit dem Motorrad ankam.
      Ich weiß nicht ob es am älterwerden liegt oder an der zunehmenden Reiseerfahrung, aber wo ich früher immer schnell weiter wollte und möglichst viel Strecke machen wollte, bzw. die beindruckenden und fotogenen Landschaften gesucht habe, fange ich an immer mehr in der Gegenwart zu leben und jeden Moment zu genießen.
      Auch so kleine und banale Dinge wie das Teetrinken, das Gefühl des Windes oder auch das nichtstun.
      Und das beschränkte sich nicht nur auf die Zeit in der Wüste sondern wirkt noch immer nach. Gewissermaßen habe ich gelernt Glück aus fast jeder Situation ziehen zu können.

      Gewissermaßen voller Glück im Bauch zog ich also gegen späten Vormittag langsam meiner Wege.
      Mein nächster Zielpunkt soll die berüchtigte "Oase Sacrée" die heilige Oase sein.
      Mustapha gab ich noch nen Packen Medikamente mit. Daran kommt man hier im tiefen Süden wirklich sehr schwer und das war ihm sehr wilkommen.
      Nach dem Abschied und Austausch von Adressen ging es für mich weiter.

      Nach kurzer Zeit kam ich zu der kleinen, von Nomaden bewohnten Ansiedlung, Zaouiat Sidi Abdenabi.





      Ein paar armselige Hütten aber eine Moschee und einen winzigen Dorfladen gibt es.
      Die Solarzellen scheinen wohl von der Regierung oder NGOs gesponsort zu sein, weil fast jedes Haus eine hat.

      Auf meinem Weg aus dem Dorf bemerkten mich ein paar Kinder. Höflich und wohlerzogen reihten sie sich auf und begrüßten mich und es gab keine Bettelei, im Gegensatz zu Dörfern wo öfter Touristen durchkommen.




      Marabutgrabmal am Ortsausgang

      Nach dem Dorf ging es erst mal steinig weiter. Man empfohl mir die Nordpiste, aber je mehr ich mir das ansah desto steiniger wurde die ganze Geschichte.

      So wie ich die Lage überblickte gab es aber zwischen dem Jebel Bani und den Sanddünen des Erg Chegaga einen Korridor aus Kies und kleinsten Steinen. perfekt zum laufen.

      Bis dahin gings wortwörtlich über Stock und Stein.



      Auf solchen kleinen Eselspfaden arbeitete ich mich nach Süden vor.

      Auf dieser Strecke hatte ich eine blöde Pannenserie. Auf einer Strecke von maximal einem Kilometer hatte ich zwei Platten nacheinander. In beiden Fällen haben sich Akaziendornen in die Reifen gebohrt.
      Da hilft auch kein Kevlarschlauch weiter.
      Also hieß es jedesmal alles absatteln, Reifen flicken und wieder alles drauf machen. Beim ersten mal hatte ich Glück dass ein Baum in der Nähe war, beim zweiten mal durfte ich das in der grlühenden Mittagshitze durchführen

      Zum Glück hatte ich danach überhaupt keine Panne mehr.

      weiter südlich wurden die Steine, wie von mir vorhergsagt immer kleiner.


      Wieder ging es stellenweise durch absolutes Nichts.
      Einfach laufen, weiterlaufen. Das Nichts in der Landschaft spiegelt sich auch in den Gedanken wieder.

      Ich hatte mir vorgenommen heute einen Umweg zu gehen und ganz nah an die Dünen heranzufahren.
      Zuvor aber noch eine kleine Mittagspause unter dieser riesigen Akazie.




      Ganz in der Nähe fand ich einiges an Keramik. Sehr grob gemagert. Könnte prähistorisch sein, aber für genaueres muss ich erstmal Fachliteratur wälzen.


      Der Boden glüht

      Mein nächstes Ziel sollten die Dünen des Erg Chegaga sein. Das war zwar ein Umweg aber keine Wüstenwanderung ohne Dünen.
      Es ist unmöglich mit dem Wanderwagen durch das Dünenmeer zu gehen, daher ließ ich den Wagen irgendwo am Anfang des Ergs und markierte mir den Punkt für alle Fälle mit dem GPS.



      Durch die Dünen ging ich nur in leichtem Gepäck. Es gab auch kein festes Ziel und so wanderte ich etwa zwei Stunden ziellos durch das Meer aus Sand.







      Je weiter ich in den Erg hinein ging, desto größer wurden die Dünen.
      Viele Worte kann ich gar nicht verlieren über diese Landschaft die immer gleich und doch auf jedem Meter anders ist.







      Einem versteinertem Ozean gleich, verlieren Zeit und Raum fast jegliche Bedeutung. Man geht bis zu einem Dünenbuckel und dann bis zum nächsten. Ich sollte fast 12 km und 2 Stunden in den Dünen verbringen und hab davon nichts gemerkt.



      Wie Wogen eines Meeres.



      Auf den ersten Blick fehlt es hier an jeglichem Leben, doch wer genau hinschaut wird verschiedenste Spuren entdecken.
      Nachts erwacht die Wüste zum Leben.











      Nicht fehlen darf ein Dünenselfie, wie jedes Jahr



      Irgendwann machte ich mich dann auf den Rückweg.
      Nach all den weltfernen Landschaften wenig etwas Profanes unterwegs.



      Ein paar Kolloquinten. Aber niemals essen.

      An meinem Wagen angekommen, lief ich wieder etwas weiter nördlich in diesem guten Korridor zwischen Berg und Erg (Hihi lustiger Reim)

      Einige km weiter kam ich an einen weiteren Nomadenlagerplatz inklusive Brunnen:





      Der Bani wird nach Osten hin zerklüfteter





      Die Nomadenschule. Tolle Sache dass sie das hingekriegt haben dass Nomadenkinder auch zur Schule gehen können.

      Die Strecke wurde nach dme Nomadenlager unangenehmer. Die Hammada des Jebel Bani, erstreckte sich jetzt bis zu den Ausläufern des Erg. Der gut zu laufende Kieskorridor verschwand. Ich musste erstmal eine Weile auf der Piste laufen.

      Nach einigen km ereichte ich einige wilde Palmenhaine.
      Die waren wohl mal bewirtschaftet und es gab hier auch mal Wasser.
      Die Haine waren ein guter Platz für das Nachtlager, da ich hier auch Windschutz hatte.







      Kein Wasser mehr

      Der nächste Tag ging los, wie der letzte aufhörte. Weiter ging es nach einem kurzen Stück Reg über fast endlose Flächen von Steinwüste.

      Hier kam ich an einem alten Friedhof vorbei.




      Gräber.

      Die heutige Strecke sollte recht ereignislos und auch eine der anstrengsten und trostlosesten werden.


      Nomaden


      Eine der wenigen gut zu laufenden Flächen.


      Aber größtenteils grobsteinige Hammada.

      Es ging auch stetig bergauf und das über diese Holpersteine. Die Hitze hatte zwar etwas abgenommen aber es wird einem trotzdem recht warm wenn man einen wagen über große Steinbrocken bergauf in der vollen Hitze ziehen muss.
      Dazu auch noch in einer so trostlosen Landschaft.
      So kam es auch dass an diesem Tag meine Motivation etwas in den Keller sank.
      Den größten Teil der Strecke bis zur heiligen Oase war ich damit beschäftigt entweder den Wagen, die Sonne oder mich zu verfluchen.


      Hier musste ich auch noch das Flussbett des Oued L M'hasser durchqueren welches mich mit riesigen Steinen quälte
      Dieses Oued sollte ich noch sehr gut kennenlernen.


      Grobe Steine (was auch sonst) im Vordergrund. Im Hintergrund Die Region wo das Oued aus den Bergen kommt.

      Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich an der berühmten Oase Sacrée an.
      Nachdem ich lange keine Touristen mehr sah, traf ich hier wieder auf welche. Es scheint ein beliebter Punkt zu sein wo die ganzen Wüstentourandbieter ihre Kundschaft hinbringen.

      Gewissermaßen ist der dieser Ort auch besonders. Inmitten der lebensfeindlichsten Landschaft sprudelt hier plötzlich eine Quelle (und dass, das ganze Jahr!) aus dem Boden





      Was für ein Kontrast. Plötzlich hörte ich wieder Vögel singen und Frösche quaken und hörte den Wind in dne Palmen rauschen



      Der Größte Teil der Oase ist bewirtschaftet und früher war hier eine Herberge für Touristen, aber der Besitzer hat das jetzt zugemacht. Mustapha hat mich auch ein paar Tage vorher noch vor dem Besitzer der Oase gewarnt, da dieser irgendwie verrückt sein solle.

      Ich beschloss den Rest des Tages hier zu verbringen und irgendwo in der Nähe der Oase zu lagern. Es gefiel mir einfach zu sehr hier und ich wollte die Athmosphäre der Oase einfach wirklich erleben.
      Ich wurde ein paar mal mit Erstaunen gefragt ob ich hier zu Fuß unterwegs sei. Irgendwann war ich es aber auch leid die ganzen Fragen zu beantworten.
      Mit ein paar Guides unterhielt ich mich über das Oued L M'hasser, ob ich in Richtung Berge Gueltas und Wasserstellen finden würde. Alle verneinten sie, aber irgendwie wollte ich ihrem Urteil nicht ganz trauen.
      Viele sahen nach Großstadtnomaden aus, die mal schnell eine Gandura und einen Chech angezogen hatten und den Touristen den Prinz aus der Wüste vorspielten und die mit dem Allrad von Marrakech zum Wüstenluxusresort kutschierten.

      Ich wollte mich noch nach fachkundigeren Meinungen umhören.
      Gegen Nachmittag kamen auch keine Touristen mehr. Dann hatte ich die Oase ganz für mich.



      An der Oase gibt es auch einen Marabut, dessen Grabmal aber zerstört ist.



      Ein paar Meter von der Oase weg gibt es nur den Tod



      Abendstimmung


      Unter Froschgequake schlief ich dann nahe bei der Oase ein.

      Der nächste Tag sollte dann meine Pläne dann völlig ändern...
      Zuletzt geändert von Intihuitana; 27.04.2017, 21:50.
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      • Sternenstaub
        Alter Hase
        • 14.03.2012
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

        du bist doch wohl wahnsinnig, Inti, genau an dieser Stelle den Bericht zu stoppen.
        Die Spannung auf die Spitze zu treiben, man malt sich jetzt allerlei schreckliches aus, aber immerhin wissen wir ja, dass du gut wieder zurück gekommen bist.

        Was mir überaus gut gefällt ist es, wie du deine heutigen Wanderungen im Gegensatz zu denen von früher beschreibst. Das im Moment leben, nicht die Strecke zählt sondern der einzelne Schritt, das was man gerade sieht, fühlt, worüber man staunt, Leere.
        OT: Und ich dachte immer, nur ich bin so bekloppt.
        Two roads diverged in a wood, and I—
        I took the one less traveled by,
        And that has made all the difference (Robert Frost)

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        • Fritsche
          Alter Hase
          • 14.03.2005
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

          Vielen Dank für den Exkurs mit dem Wägelchen.

          Und mach schnell weiter mit dem Bericht, das ist ja superspannend! Gabs noch ein Treffen mit dem angeblich verrückten Oaseneigentümer? Und warum dürfen Oasen Eigentum sein?

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          • grenzenlos
            Dauerbesucher
            • 25.06.2013
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            #25
            AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

            Hallo Inti,

            sehr schöner Bericht. Freue mich auf die Fortsetzung. Ich/wir finden Wüsten auch immer sehr spannend. Sind unsere heimliche Liebe. Auch wenn man es immer nicht glauben mag, die Wüste lebt durchaus. Hat man Zeit, kann man dies intensiv erleben

            Als Ansporn für die baldige Fortsetzung ein Seelenverwandtschaftsbild

            LG, Wi + Gi grenzenlos

            Ist ein Lagerplatz in einem Wasserauffangbecken in der omanischen Geröllwüste

            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

            Gruß, Wi grenzenlos

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            • Intihuitana
              Fuchs
              • 19.06.2014
              • 2041
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

              Zitat von Fritsche Beitrag anzeigen
              Vielen Dank für den Exkurs mit dem Wägelchen.

              Und mach schnell weiter mit dem Bericht, das ist ja superspannend! Gabs noch ein Treffen mit dem angeblich verrückten Oaseneigentümer? Und warum dürfen Oasen Eigentum sein?
              Na wenn Wälder Eigentum sein können, warum sollten das Oasen nicht auch sein können?

              Die Stelle, wo das Wasser austritt, ist offen und für jeden zugänglich und jeder kann sich Wasser nehmen.
              Es sind weiter runter auch noch zwei Brunnen für jedermann verfügbar.
              Aber von dem Grundwasser zehrt halt auch diese Oasenwirtschaft die natürlich in privatem Besitz
              Zuletzt geändert von Intihuitana; 29.04.2017, 13:01.
              Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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              • Intihuitana
                Fuchs
                • 19.06.2014
                • 2041
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                Hat ein wenig gedauert. Jetzt gehts aber weiter.

                Der verrückte Labbas

                Als ich am nächsten Morgen bereits gepackt hatte und aufbrechen wollte, bekam ich eben Besuch von dem Besitzer der Oase, der die Ziegen zur Tränke bringen wollte.
                Verwundert fragte er mich ob ich schon die ganze Nacht hier verbracht habe und wieso er mich gestern nicht schon gesehen hat.
                Nach kurzem Gespräch lud er mich erstmal zu sich in die Oase auf einen Tee ein. Mir war ein wenig mulmig, weil mir ja bereits erzählt wurde, dass der Besitzer irgendwie nicht ganz koscher sei.
                So unterhielten wir uns eine Weile und es kam raus dass der "Verrückte" Labbass heißt, ganz passabel deutsch spricht und lange Jahre als Arzt in der Schweiz praktiziert hat, aber sich jetzt in seine Oase zurückgezogen hat und auch keine Touristen mehr aufnimmt, weil sie ihm auf den Geist gehen.
                Ich hab mit vielen gerechnet aber nicht damit. Mein Gastgeber ist darüber auch recht belesen, Atheist und Kritiker der marokkanischen Besatzung der Westsahara.
                Einmal so einen Marokkaner zu treffen hätte ich nicht erwartet.

                Aus irgendeinem Grund war ich in Labbas Augen jedenfalls nicht der typische Tourist und er mochte mich.
                So führte er mich durch die Oase und zeigte mir den Garten mit dem er sich größtenteils selbst versorgt.



                Im inneren der Oase



                Weizen zur Selbstversorgung





                Diese Dorkasgazelle hatte irgendwann einmal ein Nomade verletzt aufgelesen und zu Labbas gebracht, wo er sie hier gesundpflegt.

                Nachdem er mir alles gezeigt hatte, schlug Labbas vor ob ich nicht ein paar Tage hier bleiben wolle und mich gegebenenfalls in der Oase nützlich machen wolle.
                Und so nahm es seinen Lauf dass ich nun eine ganze Weile in der Oase bleiben sollte.


                Mein "verrückter" Gastgeber


                Leben in der Oase


                Über die nächste Zeit kann ich Wandertechnisch gar nicht so viel schreiben. Ich verbrachte ca. eine Woche in der Oase, wo ich in der Gartenwirtschaft half, Palmen beschnitt (der bewegliche Jungspund darf also die Palmen raufklettern ) und auch als Ziegenhirte fungierte.

                Eine meiner Hauptaufgaben war das Schneiden von Lupinen für die Zicklein und trächtigen Ziegen, die nicht raus in die Wüste zum Grasen konnten.



                Des weiteren half ich immer mal wieder mit neue Parzellen anzulegen, welche mit Ziegenkötteln gedüngt werden.
                Das Wetter in den nächstne Tagen wechselte und es kam zu teilweise heftigen Sandstürmen und die Temperatur sank auf bis zu 23 °C am Tage.

                Mit Labbas konnte ich immer interessante Gespräche über Politik, Religion und Philosophie führen und bekam ein paar interessante Einblicke in die marokkanische Gesellschaft, von denen man so nix erfährt.

                Ich nutzte meine freie Zeit auch um die Umgebung der Oase auf kleineren Wanderungen zu erkunden.
                Dabei fiel mir schnell auf, wie viel archäologisch interessantes sich hier findet.



                Grabtumuli wie diese finden sich sehr viele in der unmittelbaren Umgebung der Oase.





                Undefinierbare Struktur.



                Vor allem an neolithischen Klingen und Produktionsresten finden sich unzählige Stücke um die Tumuli herum. Anhand dieser Stücke vermute ich dass die Tumuli aus dem saharischen Neolithikum stammen, 8000-5000 v. Chr.



                Klingenabbruch





                Auch Keramik findet sich stellenweise immer wieder.



                Einer von vielen Oueds in der Umgebung



                Spuren von Wasser



                Wieder ein Miswak, Zahnbürstenbaum. Es handelt sich dabei botanisch um die Spezies Maerua crassifolia, ein Kaperngewächs.



                Auch interessante Kristalle kommen immer wieder vor. Ich weiß allerdings nicht was das ist.


                Kleines Nomadenlager im Sandsturm.




                Sand und Staub verdunkelten die Sonne.


                Oase im Sturm.

                Stellenweise war der Sturm so stark dass ich keine 50 m weit sehen konnte. Da hieß es ganz streng nach Kompass laufen.
                Es mag absurd klingen aber ich genoss diese Sandstürme auch auf eine gewisse Art und Weise.
                Erstmal tauchen sie die Landschaft in eine mysteriöse Stimmung.
                Alles wirkt plötzlich größer und geheimnisvoller, weil man nicht mehr bis zum Horizont sehen kann und zweitens gehört es auch dazu, sich den Unbillen des Wetters auszusetzen.

                Eines Tages geschah ein Unglück.
                Die Ziegen, welche immer für eine bis zwei Nächte in der Wüste blieben um zu grasen und dann zum trinken zurück kommen, wurden von Wölfen angegriffen und etwa 5 wurden getötet, einige weitere kamen mit blutenden Hälsen zurück zur Oase und mussten medzinische verorgt werden.
                Regelmäßig erwischen die Goldwölfe einzelne Ziegen, aber so eine große Zahl auf einmal war ungewöhnlich und so war es für einige Tage meine Aufgabe mit den Ziegen raus in die Wüste zu gehen und sie Abends wieder zurück zu treiben.

                Das war eine interessante Tätigkeit und Erfahrung bei der man stellenweise nix zu tun hat, weil man langsam neben seinen Ziegen herläuft und sich unter eine Akaze setzt und sich ausruht.
                Stellenweise musste ich aber sehr genau gucken wo die Ziegen alle abblieben und vor allem im sehr unübersichtlichen Flußbett des Oued L M'hasser, der Ort wo am meisten Grün für die Ziegen war, hatte ich alle Hände voll zu tun, dass sich die Gruppe immer im Auge behielt.



                Unterwegs mit Ziegen







                "Meine" Ziegen im Sandsturm auf dem Weg zur Oase.

                Unterwegs hatte ich immer wieder Zeit interessante Dinge zu entdecken wie weitere Tumuli aber auch diesen spektakulären Fund.



                Ein Wüstenuhu (Bubo ascalaphus)

                Auch diese eher ungewöhnliche Tätigkeiten waren Teil meiner Reise und sie haben das alles auch sehr bereichert.
                Mir persönlich hat das Leben mit den Einheimischen viel mehr gebracht als einfach nur Strecke zu machen und durchzulaufen.
                Nicht nur habe ich Freunde gefunden, sondern ich habe auch wirklich etwas über das Leben der Menschen und die Umwelt in der Sahara gelernt.
                Ich denke allgemein von nun an etwas anders zu reisen. Weniger fokussiert auf spektakuläre Landschaften und lange Strecke, sondern so dass ich die Landschaft wirklich in mich aufnehme und ein Teil davon werde, wozu auch die Einheimischen gehören.

                Eine meiner Tätigkeiten war unterendem auch bei einer Ziegenschlachtung zu helfen.
                Kenn ich ja schon sowas, aber das war für mich das erste mal, dass ich beim Schächten, der typischen Methode wie Muslime und Juden das machen, aktiv mitgemacht habe.



                Hier war ich mit Ahmed, Labbas Helfer Zugange bei der Ziegenschlachtung
                Der Unterschied zu uns ist, dass das Tier nicht betäubt werden darf, aber viel wichtiger ist es auch "Bismillah" zu sagen, sonst ist das Fleisch nicht Halal. Darum stellen sich viele Moslems, unter anderem auch meine Freundin hierzulande oft an, selbst wenn man ihnen Rind oder Schaf auftischt, weil man sich nicht sicher ist ob das Tier Halal geschlachtet wurde.
                Dazu gibt es einen Haufen Abhandlungen islamischer Gelehrter.
                Auch darf das Blut nicht genutzt werden. Wo ich nen Eimer unter den Hals gehalten hätte um das gute Blut aufzufangen, ist es hier Sitte es versickern zu lassen und völlig auszubluten.


                Zerwirken.


                Das Fleisch wird einfach in die Sonne zum trocknen gehangen.
                Bei der extrem trockenen Luft und der Sonnenstrahlung hat man innerhalb ein paar Tagen Goat Jerky

                Nach einige Zeit in der Oase zog es ich jedoch wieder nach draussen.
                Ich hatte noch ein großes Ziel. Ein großes Geheimnis wartete im Jebel Bani darauf endeckt zu werden...
                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                • Sternenstaub
                  Alter Hase
                  • 14.03.2012
                  • 3313
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                  deine Beschreibung der Landschaft und die Fotos sind schon echt spannend, aber am meisten gefallen mir deine Begegnungen mit den Menschen! Natürlich trifft man auch auf viele Deppen, unerfreuliche Zeitgenossen, aber es gibt sehr viel mehr Menschen, die einem mit Freundlichkeit ja Freundschaft begegnen. das macht einen Großteil der Faszination deiner Schilderungen aus, das Treffen von Mensch auf Mensch.
                  Two roads diverged in a wood, and I—
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                  • blauloke

                    Lebt im Forum
                    • 22.08.2008
                    • 8302
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                    Wieder mal ein sehr spannender Bericht von dir, der durch die Begegnung mit den Einheimischen sehr lebendig ist.
                    Freue mich auf die Fortsetzung.
                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                    • smeagolvomloh
                      Fuchs
                      • 07.06.2008
                      • 1929
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                      Vielen Dank für Fortführung des Berichtes! Auf den an anderer Stelle schon erwähnten Teil der Zeit als "Ziegenhirte" und die Umstände habe ich mich schon gefreut. Einfach klasse!



                      "Ich denke allgemein von nun an etwas anders zu reisen. Weniger fokussiert auf spektakuläre Landschaften und lange Strecke, sondern so dass ich die Landschaft wirklich in mich aufnehme und ein Teil davon werde, wozu auch die Einheimischen gehören."

                      Genau diese Worte gefallen mir besonders!

                      Ich wünsche dir auch weiterhin noch viele tolle Erlebnisse auf der neuen Art des Reisens!

                      Gruß Guido
                      "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
                      Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

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                      • Hundewanderer
                        Gerne im Forum
                        • 17.09.2016
                        • 73
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                        Zuerst dachte ich: Wie kann man nur durch eine Wüste laufen?

                        Jetzt lese ich voller Begeisterung Deinen Bericht und und kann die Fortsetzung kaum erwarten!

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                        • Intihuitana
                          Fuchs
                          • 19.06.2014
                          • 2041
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                          Der geheimnissvolle Berg


                          Nach einiger Zeit in der Oase, wollte ich wieder etwas erkunden.

                          Ein Ort hatte es mir besonders angetan. Nämlich wollte ich dem Oued L M'hasser tief in den Jebel Bani folgen um einem Geheimniss auf die Spur zu gehen?
                          Ich hatte dieses Geheimniss schon auf meiner Tourplanung entdeckt und daher war es mir wichtig diesen Ort aufzusuchen.
                          Was es genau ist, wird noch erwähnt.

                          Den Wanderwagen und alles unnütze ließ ich in der Oase. Ich packte nur das allernötigste in den Rucksack und machte mich vonhier aus also zum ersten mal auf der Tour mit dem großen Rucksack, statt Wanderwagen in die Berge auf.
                          Mit mir hatte ich drei Liter Wasser.
                          Das musste nach Auskunft von Labass reichen, dass ich mich von Wasserstelle zu Wasserstelle bewegen konnte.

                          Es war etwas diesig und ein kalter Wind wehte von Norden.


                          Mein Ziel lag im Norden.

                          Bevor ich die Ausläufer des Jebel Bani erreichte, musste ich erstmal durch recht eintönig Felswüste. Wobei es am einfachstne war einem ausgetrockneten Flusslauf zu folgen.



                          Nach einiger Zeit kam ich an einem riesigen Zahnbürstenbaum vorbei.


                          Ich schnitt mir einige "Zahnbürsten" ab und machte mich auf den Weg. Das Flussbett des Oed Le M'hasser kam bald in die Nähe.



                          Und so tauchten auch die ersten Berge auf. Ab hier folgte ich dem Flusslauf wobei es immer wieder kleine Kamelpfade gab.
                          Die Tour hatte ab hier einen ähnlichen Character, wie meine Flussbettwanderung ein Jahr zuvor.


                          Im Flussbett. Die ersten Tafelberge rücken näher.


                          Entlang einer der Kamelpfade erreichte ich auch ein isoliertes Nomadenlager.
                          Ich ließ mich aber nur auf einen kurzne Plausch ein und machte mich sofort weiter auf den Weg.

                          Kurz hinter dem LAger entdeckte ich auch die Wasserstelle der Nomaden.




                          Das Wasser war kalt und gut trinkbar.
                          Ab hier traten in den Niederungen des Flussbettes immer wieder Gueltas auf. Es fand sich also, wie von Labbas vorausgesagt Wasser.

                          Nach Norden hin verengte sich das Flussbett und es wurde steiler und felsiger.
                          Seit ich diese Tour begann war ich in keiner so "engen" und bergigen Landschaft mehr gewesen. Es war eine schöne Abwechslung und auch ein wenig vertrauter als die endlosen weiten Ebenen. Auch die Athmosphäre und das Gefühl waren urplötzlich ein anderes.





                          Hier in diesen Schluchten hält sich noch genug Feuchtigkeit, damit solche Zierlichen Blümlein, noch Monate nach dme Regen erblühen können.



                          Ein kleiner Schutzshelter der Nomaden in einem der Seitencanyons, die ich durchstreifte.


                          Seitencanyon


                          Nach Norden hin weitete sich das Flussbett wieder etwas und interessante Tafelberge krönten die Landschaft.

                          Irgendwo hatte jemand ein paar Kamele zum Weiden hier gelassen.



                          Von Mustapha hatte ich noch gelernt, dass je nachdem wie nah man die Vorderbeine eines Kamels zusammenbindet, desto kleiner der Bewegungsradius ist.
                          Bindet man eines der Vorderbeine nach oben fest, so dass es nur auf drei Beinen steht, dann bleibt es auf dem Platz stehen.

                          Vom Besitzer habe ich jedoch weit und breit nichts gesehen.



                          Erosion

                          Etwas weiter, an einer Stelle wo zwei Täler zusammenlaufen, fand ich das größte Guelta das ich bisher gesehen hatte.
                          Hier hatte sich doch tatsächlich noch ein kleiner See gehalten.
                          Ein erstaunliches Bild in dieser Wüste.




                          Natürlich musste ich in dem kaltne klaren Wasser direkt ein Bad nehmen. Fühlt sich unglaublich an mal wieder richtig im Wasser zu sein nach der langen Zeit nur Sand, Schweiß und Trockenheit.

                          Auch das Leben pulsierte hier. Neben etlichen Vögeln, gab es hier auch Frösche und Libellen.





                          Eine richtig ergiebige Pause war hier Pflicht. Ca. 2 Stunden blieb ich hier, aß Datteln und schwamm immer mal wieder im Guelta.

                          Es ging weiter im Flußbett.


                          Interessante Gesteinsschichten.


                          Eine alte Behausung.
                          Natürlich gab es in diesem Wadi immer wieder Spuren von Besiedlung, was auch klar ist. Wo Wasser ist, da ist auch Leben.





                          Tafelberge.

                          Weiter nach Norden verengte sich das Flussbett wieder und der Untergrund änderte sich völlig. Anstatt Blöcken war es nun eine große Felsplatte auf der man lief.





                          Tatsächlich trat hier auch immer wieder fließendes Wasser auf.


                          Immer wieder fanden sich riesige Felsblöcke. Mein Rucksack liegt rechts an den Felsen gelehnt um die Größte zu verdeutlichen.
                          Man muss sich vorstellen welche Wassermassen hier zuweilen gewütet haben, die dieses Flussbett ausgewaschen haben und diese gewaltigne Blöcke bewegt haben.


                          Fließendes Wasser.


                          Kurz darauf das zweite große Guelta.
                          Kurz daraufhin spaltet sich das Flussbett. Ich musste nach rechts, weiter östlich.




                          Die Gabelung des Flussbetts.

                          Direkt hinter der Gabelung änderte sich die Landschaft drastisch. Plötzlich stant ich auf dme Plateau von Tafraoute. Eine große steinige und fast völlig Ebene Fläche flankierten von den Ketten des Jebel Bani.


                          Das Plateau begann. Block nach Westen.


                          Blick nach Südosten hin. Hier ist es etwas bergiger



                          Mein nächstes Ziel sollte die Diabi Oase, direkt am Flussbett des Oued Le M'hasser sein. Eine kleine wilde Palmenoase, wo es jedoch einen Brunnen geben sollte.


                          Kurz vor meinem Ziel, der Diabi Oase.

                          Hier fand ich auch tatsächlich den Brunnen. Es wurde schon spät und so beschloss ich am heutigen Abend hier zu bleiben.
                          Unter einer Palme legte ich mich nieder.


                          Es gab genug Holz von Tamariken und Palmen mit denen ich mir auch ein kleines Feuer für den Abend machen konnte.



                          Noch ein abendliche Blick auf den Süden von wo ich kam bevor es ins Bett ging.

                          Am nächsten Morgen wollte ich endlich das Ziel in Angriff nehmen weshalb ich überhaupt hier war.

                          Bereits auf meiner Tourplanung fiel mir auf Satellitenbildern eine ganz merkwürdige Struktur auf.
                          Auf einem Tafelberg befanden sich dutzende kreisrunde bis eckige Strukturen. Dies kann nur etwas menschliches sein.
                          Auch Nomaden errichtne solche Steinkreise als Stall und Windschutz für ihre Zelte, aber dann sind es wenige und in den Tälern, nahe am Wasser.
                          So eine gehäufte Anzahl auf einem so schwer zu erreichenden Tafelberg muss etwas ganz besonderes sein.
                          Ich vermutete eine prähistorische Gräberstätte.
                          Auch habe ich in dne Publikationen, die ich bisher durchforstete keinerlei Hinweis auf diese Struktur gefunden.
                          Es gab sehrwohl archäologische Untersuchungen im Jebel Bani bei denen man Felsbilder und neolithische Geräte fand, aber von diesem Berg ist noch nie etwas zu hören gewesen.


                          Eine solche mögliche Sensation wollte ich mir schließlich nicht entgehen lassen.
                          So machte ich das erreichen dieses Berges zu einem wichtigen Punkt auf dieser Tour.

                          Am nächstne Morgen stand ich früh auf, füllte am Brunnen der Diabi Oase nocheinmal meine Wasserflaschen auf und machte mich dann auf den Weg zum geheimnissvollen Berg.


                          Der Tafelberg von weitem gesehen.
                          Der markante Einschnitt in der Mitte des Berges war mein Ziel, von dort erhoffte ich mir einen Weg auf das nördliche Plateau zu finden.


                          Ein Endemit?


                          Ein anderer Tafelberg daneben.




                          Ich kam dem Berg näher.


                          Den Berg konnte ich nicht auf direktem Weg erreichen weil sich plötzlich diese Abbruchkante vor mir auftat.
                          So musste ich der Abbruchkante folgend in Richtung Berg weitergehen.


                          Ein uraltes Grab.



                          Bergauf durch das Blockgeröll.


                          Der Blick nach Süden offenbart eine Mondlanschaft.


                          Kurz vor dem Ziel.


                          Endlich erreichte ich den markanten Einschnitt, welchen man bereits von unten sehen kann.
                          Er teilt den Tafelberg in einen südlich und nördlichen Teil.
                          Der nördliche Teil war der, den ich erreichen wollte.

                          Ab hier galt es zu klettern.
                          ganz ohne Rucksack und nur noch mit der kleinen Kamera bewaffnet machte ich mich an die Kletterei.


                          Hier musste ich hoch.

                          Wie man sieht ist es der einzige Ort der keine Steilwand ist und auf dem man den Tafelberg erreichen könnte. Wenn prhistorische Menschen hier hochgingen muss es auch über diese Schlüsselstelle gehen.

                          Ich versuchte wirklich mein bestes aber ab einem bestimmten Punkt entschied ich nicht mehr weiter zu klettern.
                          Es war eine schwere Entscheidung, wollte ich diesen Tafelberg doch unbedingt erreichen und das Geheimniss lüften.
                          Doch es war mir einfach zu gefährlich. Ganz alleine mitten im Nirgendwo ohne Sicherung und Kletterpartner und bei extremen Windböen war es mir das Risiko einfach nicht wert.
                          Dennoch erhielt ich von dem höchstne Punkt den ich erreichen konnte die Möglichkeit eine ganz besondere Struktur auf diesem Tafelberg zu fotografieren.


                          Ab hier ging es für mich nicht mehr weiter.


                          Dies scheint das "Hauptgebäude" zu sein. Es handelt sich dabei um eine aus Bruchsteinen zusammengestellte Kuppel
                          Es liegt nördlicher als die Ringstrukturen und überragt diese auch geografisch. Auf der Google Earth Karte hab ich diese Struktur blau umringt.


                          Auch ein wenig der Steinkreise konnte man vage erkennen.
                          Es ist also mit ganz großer Sicherheit etwas ganz bedeutendes da oben. Für mich steht fest dass ich ich dort, am besten mit einem Kletterpartner und Sicherungsgerät, nocheinmal wieder komme.
                          (Ich habe zwischenzeitlich ien Gespräch mit meinem Professor an der Uni Köln und Experten für Afrikaarchäologie geführt und auch er ist sich sicher dass diese Struktur ganz bedeutend ist und eine weitere Expedition dahin sich wirklich lohnen würde)


                          Interessanter Fels beim Abstieg

                          Mit einer Mischung aus Enttäuschung und starker Vorfreude, nocheinmal hierhin zu kommen, machte ich mich auf dne Rückweg.
                          An der Diabi Oase füllte ich nocheinmal auf und ging dann durch das Oued zurück richtung Oase.

                          Viele Fotos machte ich nicht mehr.
                          Ich hatte auch knapp 35 km zu wandern und hatte mir das Ziel gesetzt am Stück durch zu marschieren.

                          Eine schöne große Agame auf dem Rückweg.


                          Hierkam ich wieder an dem großen Guelta am steinernen Flußbett vorbei. Diesesmal von Oben.

                          Hier sah ich doch tatsächlich auch zwei Gänse. Sie ähneln den Nilgänsen sind aber etwas anders gefärbt.


                          Ab hier machte ich keine Fotos mehr. War ja der selbe Weg.
                          Nach einem harten Marsch kam ich kurz vor Sonnenuntergang sterbensmüde in der Oase an.

                          Bald folgt dann der letzte Teil.
                          Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                          • Sternenstaub
                            Alter Hase
                            • 14.03.2012
                            • 3313
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                            Die Fotos und deine Erzählung vom Berg sind echt faszinierend. Das ist total spannend.
                            Ich wünsche dir sehr, dass du dieses Projekt wirklich durchziehen kannst! klasse auch, dass dein Prof darauf anspringt.
                            liebe Grüße - Kathi
                            Two roads diverged in a wood, and I—
                            I took the one less traveled by,
                            And that has made all the difference (Robert Frost)

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                            • Ditschi
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 20.07.2009
                              • 12335
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                              Mich haben die Bilder von den Fossilien beeindruckt. Ist ja enorm, was da rumliegt und auf Entdeckung harrt. Kargheit hat ansonsten für mich einen besonderen Reiz. Postkartenschön kann dagegen reizlos sein. Mir ist aber klar, daß es mir dort viel zu heiß ist.
                              Draußen sind jetzt 17 °. Endlich, könnte man sagen. Ich laufe im T-Shirt rum und stöhne, weil es mir schon zu warm ist. Hatte mich an die Kälte so schön gewöhnt.
                              Hä hä, meine Frau kommt grade rein und stöhnt: " Viel zu warm. Nicht auszuhalten".

                              Ditschi
                              Zuletzt geändert von Ditschi; 13.05.2017, 10:35. Grund: Man entdeckt immer wieder Schreibfehler

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                              • Intihuitana
                                Fuchs
                                • 19.06.2014
                                • 2041
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                                Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                Mich haben die Bilder von den Fossilien beeindruckt. Ist ja enorm, was da rumliegt und auf Entdeckung harrt. Kargheit hat ansonsten für mich einen besonderen Reiz. Postkartenschön kann dagegen reizlos sein. Mir ist aber klar, daß es mir dort viel zu heiß ist.
                                Draußen sind jetzt 17 °. Endlich, könnte man sagen. Ich laufe im T-Shirt rum und stöhne, weil es mir schon zu warm ist. Hatte mich an die Kälte so schön gewöhnt.
                                Hä hä, meine Frau kommt grade rein und stöhnt: " Viel zu warm. Nicht auszuhalten".

                                Ditschi
                                OT: Ich find aber der menschliche Körper kann sich schon erstaunlich gut anpassen. Man muss ihm halt etwas Zeit geben. Nachdem ich aus Marokko zurück kam hab ich hier ja auch geschlottert und gezittert was ich sonst nie tun würde.
                                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                • freuch
                                  Anfänger im Forum
                                  • 15.10.2016
                                  • 18
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                                  #36
                                  AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                                  super Bericht; recht abenteuerlich.
                                  das es dort wölfe gibt war mir nicht klar und es gibt mehr Wasser als man nach den Bildern glauben würde.

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                                  • Intihuitana
                                    Fuchs
                                    • 19.06.2014
                                    • 2041
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                                    #37
                                    AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                                    Zitat von freuch Beitrag anzeigen
                                    super Bericht; recht abenteuerlich.
                                    das es dort wölfe gibt war mir nicht klar und es gibt mehr Wasser als man nach den Bildern glauben würde.
                                    Hallo

                                    Die dortige Unterspezies des Wolfes ist "Canis Anthus". Wurde wohl auch lange für Schakale gehalten, da sie dme Goldschakal sehr ähnlich sehen, welcher aber nicht im Maghreb vorkommt.
                                    ICh habe letztes Jahr auf meiner Tour im Jebel Sarhro das Glück gehabt ein paar von ihnen zu fotografieren:







                                    Dieses Jahr habe ich zwar auch wieder welche gesehen und das wieder auf dem Boden eines Canyons im Oued Le M'hasser, aber hatte nicht mehr die Chance sie zu fotografieren.
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                                    • PWD
                                      Fuchs
                                      • 27.07.2013
                                      • 1313
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                                      Respekt, Respekt.

                                      Vllt. interessieren Dich auch Wüstenwanderungen Anderer; hier gibt's ebenfalls schöne Bilder. Der ist mit noch größerem Wanderanhänger unterwegs.

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                                      • Intihuitana
                                        Fuchs
                                        • 19.06.2014
                                        • 2041
                                        • Privat

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                                        AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                                        Finale

                                        Es war für mich bald Zeit wieder aufzubrechen und die Wanderung zu Ende zu führen.
                                        Ich habe hier einige Zeit wie auf einer Insel in einem Meer aus Fels und Sand gelebt und fast die Welt da draussen vergessen.
                                        Eine weitere Nacht wollte ich noch in der Oase verbringen.
                                        Den Tag nutzte ich um noch ein mal in die Dünen vorzudringen und mich dort in dem Labyrinth aus Sand zu verlieren.
                                        Der Tag begann sonnig und ich schaute mir zuerst die Reste einer alten Kasbah an, welche direkt neben der Oase lag. Hier sollen früher Juden gelebt haben.



                                        Weiter sollte es in einer interessanten Landschaft aus kleinen Hügeln, Tälern und Sanddünen gehen.



                                        Auf den Kuppen der Hügel hatten sich kleine Flugsanddünen gebildet.



                                        Wo Fels auf Sand trifft, entstehen ganz einzigartige, ausserweltliche Landschaften
                                        Etwas weiter kam ich an einen seltsamen Hügel. Von weitem dachte ich dass irgendwelche Spinner da einen Haufen Glas abgeladen hätten, aber es war kein Glas. Beim näherkommen stellte ich fest dass es irgendein Mineral ist dass hier so in Scherben liegt und in der Sonne glitzert.
                                        Weiß jemand was das ist? Gips etwa?





                                        Weitere kleine Dünen.





                                        Wie man bereits am wehenden Sand sieht, wurde der Wind immer stärker und auch der vorher blaue Himmel verdunkelte sich.





                                        Hinter einer Hügelkette erreichte ich eine weite Ebene. Allerdings war hier auch nichts mehr was den Wind abhielt, welcher nun immer stärker und unangenehm wurde.
                                        Überall war Sand in der Luft und ich machte mir langsam Sorgen um meine Kamera.



                                        Es ist als ob alles Leben von diesem Ort gewichen sei.

                                        Je weiter ich nach Süden ging desto näher kam ich den großen Dünen.



                                        Der Wind begann zu brüllen und fühlte sich an wie Sandpapier.





                                        Wogen



                                        Ich kam in den großen Dünen an und die Sichtweite wurde immer geringer. Dies lies die Landschaft aber weitaus tiefer und endloser wirken. Ein solches Licht hatte ich bisher noch nie gesehen.







                                        Der Wind wurde immer Stärker, der Sandstrom immer unerträglicher. Es war Zeit die Kamera wegzupacken. Auf einer Düne machte ich mein letztes Foto und ich machte mich langsam auf den Rückweg.

                                        Der Wind brüllte jetzt regelrecht und Sand Staub verdunkelten den Himmel immer mehr. Zum Glück hatte ich den Wind wenigstens im Rücken. Sichtweite war extrem gering und ich konnte nur noch nach Kompass gehen.
                                        Würde sich das hier noch mehr verstärken müsste ich wohl oder übel hier ausharren und abwarten bis der Sturm sich legen würde, doch es wurde nach diesem letzten Schub nicht mehr sehr viel stärker und ich konnte mich wieder bis "nachhause" durchschlagen.
                                        Der Sand hielt sich noch tagelang in meinen Haaren, hinter den Ohren und in jeder Ritze.
                                        Die Kamera hatte ich gerade zur rechten Zeit wegggepackt, so hat sie bis auf ein klein wenig knirschen beim zoom, nix weggesteckt.

                                        Eine letzte erholsame Nacht verbrachte ich also bei meinem Freund, bis es für mich hieß, weitermarschieren.
                                        Ich war nach all der Zeit in der Wüste gar nicht mehr an den Wanderwagen gewöhnt, und so richtig Lust hatte ich nicht, mich damit herumzuplacken, doch was muss, dass muss.
                                        Es hieß Abschied nehmen, von meinem neuen Freund Labass. Ich bedankte mich herzlich für die Gastfreundschaft und ließ ihm noch mein Solarpanel, ein Buch zum lesen und einiges an Medikamenten und erste Hilfe Ausrüstung da. Er konnte es mehr gebrauchen als ich.

                                        Es ging also wieder über flache Ebene.
                                        Eine kleine Oase


                                        Um diese Oase herum fand ich auch Unmengen an Funden aus der Steinzeit. Dies muss früher ein wichtiger Siedlungsplatz gewesen sein, wahrscheinlich wegen der Wassernähe.



                                        Nach ca. 8 km folgte ein Oued, den ich durchqueren musste.



                                        Hier war ein Brunnen gegraben, wo ich mir nochmal gutes und neues Wasser in die Flaschen füllte.



                                        Im Wassersack hatte ich jetzt nur noch ca. 5 L Wasser für die zwei Tage in denen ich rechnete nach M'hamid zu kommen.
                                        Jedes unnütze Gewicht wollte ich jetzt vermeiden.

                                        Nach einer kleinen Pause unter einer Tamariske unter dem Flussbett ging es weiter.
                                        Was hinter der dem Flussbett folgte, war das mit Abstand einsamste und trostloseste Stück Land, was ich jemals in meinem Leben gesehen habe.
                                        Nach Osten und Süden hin war nix bis auf endlose Hammada.







                                        Über Stunden und Stunden folgte nichts als diese absolute Eintönigkeit. Und das absurdeste ist, dass mich diese Landschaft begeistert und zu keiner Zeit langweilt.
                                        Ich kam jetzt langsam in ein Gebiet in dem ich schon einmal gewandert bin, als ich bei meiner ersten Wüstenwanderung vor 2 Jahren die ersten Kontakte mit der Sahara machte und fast wahnsinnig geworden bin in dieser Hammada.
                                        Damals hatte mich die Landschaft sehr deprimiert, jetzt macht sie mich glücklich. Ob ich jetzt erleuchtet oder einfach nur abgestumpft bin, vermag ich nicht zu sagen

                                        Es gibt nicht viele Möglichkeiten, irgendetwas fotogenes aus dieser Einöde herauszuholen. Hier ein Versuch. Ein Stein und ein Busch können in so einer Welt schon zu absolut spektakulären Highlights werden.



                                        Auch ein gutes Motiv. Ich nenne es, der einsamste Baum der Welt.



                                        So wanderte ich weiter meines Weges und konnte schon von weitem erkennen, dass sich die Landschaft langsam änderte.
                                        Ich kam näher an den Oued Draa, somit auch an Sandbänke und Pflanzenbewuchs.
                                        Ab hier laufen verschiedenste Pisten zusammen und es kreuzte sich der Weg auch mit dem Weg den ich vor 2 Jahren von M'hamid aus ging.

                                        Die Landschaft hier so ereignislos dass ich mich sogar an den Baum errinern konnte, an dme ich vor 2 Jahrne Pause gemacht hatte



                                        Es wurde wieder sandiger und dazu passend natürlich auch wieder windiger


                                        Ich folgte von hier aus nur noch der gut erkennbaren Piste.
                                        Auch hier hatte ich immer wieder hefitgie Windstöße mit Sandverwehungen.



                                        Es war auch nicht mehr weit bis nahc M'hamid. Vielleicht 15 km, aber die wollte ich mir bis morgen aufbewahren.
                                        Eine Nacht wollte ich noch alleine in der Wüste verbringen.

                                        Hinter einigen Tamarisken als Windschutz baute ich das Zelt auf und genoss den letzten Abend alleine in der Wüste.



                                        Es war ein trauriger Moment für mich daran zu denken, dass ich die Wüste bald verlassen werden müsse. Ich hatte mich hier bereits so gut eingelebt und ich hätte noch sehr viel länger bleiben können. Darüberhinaus habe ich Einheimische kennengelernt und echte Freunde gefunden.

                                        Der letzte Sonnenuntergang war zum Glück wirklich spektakulär.



                                        An meinem letzten Tag war nur noch das letzte Stück bis ins Dorf zu laufen.
                                        Die Pisten verliefen geradewegs durch die Dünen was die letzten km noch einmal zu richtig anstrengendem ziehen machten. Aber das störte mich nach alledem nicht mehr wirklich.
                                        Viele Fotos machte ich nicht mehr. Die Landsachaft sah etwa bis M'hamid so aus.



                                        Es waren ungewöhnlich viele Autos unterwegs, trotz der Nähe zum Dorf.
                                        Es handelte sich dabei um eine Rallye, die just hier durch kam und bei der nur Frauen mitmachen und die durchs ganze Land geht.
                                        Hübsche Mädels am Steuer die mir Küsse zuwarfen als sie an mir vorbeifuhren. Ja das kann einen noch mal für den Endspurt motivieren

                                        Ganz kurz vor Schluss sollte es nocheinmal brenzlig werden, denn ich hörte plötzlich lautes Hundegebell, war aber noch viel zu weit vom Ort entfernt.
                                        Erst als ich näher kam konnte ich von weitem sehen wie eine Meute verwilderter Hunde, direkt neben der Piste unter einer Tamariske ruhtne und jedes Auto, dass vorbeikam anbellten und hinterherliefen.

                                        Das war mir etwas riskant, den Hunden da zu nahe zu kommen, also machte ich einen großen Bogen mitten durchs Dünenlabyrinth.
                                        Das war zwar Mordsanstrengend, trotz herausgelassener Luft aus den Reifen, mir aber lieber als wenige km vor meinem Ziel verfetzt zu werden.
                                        Danach wars nur noch ein Kinderspiel.
                                        Gegen frühen Nachmittag kam ich endgültig wieder in Mhamid an. Zum ersten mal betrat ich wieder asphaltierten Boden.
                                        Ich war zurück in der Zivilisation.

                                        Hier endete die Wanderung also. Es ging weiter damit, dass ich mir zuerst eine Riesenportion Kefta und eine Cola gönnte, den Wagen abmontierte und glücklicherweise gerade rechtzeitig einen Bus nach Norden bekam.
                                        Ich verbrachte noch einige Tage in den Palmengärten von Agdz, an einem Campingplatz den ich bereits kenne, bevor es wieder nach Marrakech und ab nach Schland ging.

                                        Fazit


                                        Womöglich die aussergwöhnlichste Wanderung die ich jemals gemacht habe. So viele ungeplante Dinge geschahen, doch genau die machten die Tour zu einem richtigen unvergesslichen Abenteuer.
                                        Für mich sind Wüsten und Trockengebiete in all ihren Formen die schönsten Landschaften der Erde und ich will immer mehr von ihnen kennen lernen.
                                        Ich kriege nicht genug, genau im Gegenteil.
                                        Jeder Besuch zeigt mir, dass ich viel zu wenig Zeit in der Wüste verbringe und noch viel mehr dort entdecken will.

                                        Technisch gesehen läuft die Sache immer runder.
                                        Es fällt mir immer einfacher die Landschaft zu lesen und Etappen einzuschätzen. Auch hat sich meine Psyche an die Eintönigkeit in der Landschaft gewöhnt und ich sehe nix mehr bedrohliches in ihr.
                                        Auch das gehen mit dem Wanderwagen wurde optimiert und ich kann es kaum abwarten meine nächste Tour zu starten.
                                        Ich denke jedenfalls dass ich gut widerlegt habe, dass die Wüste kein Ort zum autarken wandern sei.
                                        Aber man muss sich natürlich anpassen.
                                        Zuletzt geändert von Intihuitana; 18.05.2017, 22:30.
                                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                          Fuchs
                                          • 27.04.2005
                                          • 2231

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          AW: [MA] - Die etwas andere Wüstenwanderung

                                          Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                          [B]
                                          Hier sah ich doch tatsächlich auch zwei Gänse. Sie ähneln den Nilgänsen sind aber etwas anders gefärbt.
                                          Das ist eine Rostgans. Ein typischer Wüstenbewohner, sehr gerne auch an salzhaltigen Gewässern.


                                          -chinoook
                                          Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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