Malaria Prophylaxe

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  • Der Foerster
    Alter Hase
    • 01.03.2007
    • 3702
    • Privat

    • Meine Reisen

    Malaria Prophylaxe

    Moin

    Da ich diesen Sommer nach Kenia reisen werde, überlege ich gerade wie ich es mit der Malaria-Prophylaxe handhaben soll. Ich habe im Mai einen Termin im Tropeninstitut, würde da aber gerne mit einem gewissen Vorwissen hingehen.

    Ich habe mittlerweile schon viel verschiedenes gehört. Das reichte von der Fraktion: Das ist eh nur wie ein Schnupfen, wir haben uns darüber keine Gedanken gemacht. Über: Ich kenne jemanden, der von dem Prophylaxe-Zeug krasse Nebenwirkungen in Form von Psychosen bekommen hat. Bis zu: Auf jeden Fall vorbeugen, auf jeden Fall Prophylaxe. . Auch gerne gehört: Die Engländer haben auf Gin-Tonic geschworen.
    Meine Mutter war mal MTA im Tropeninstitut in Hamburg (vor 40 Jahren) und die kann berichten, dass Malaria durchaus mehr als ein Schnupfen sein kann...

    Nun meine Frage an euch: Wie habt ihr es gehandhabt? Hier gibt es ja durchaus einige Reiseberichte aus Malaria-Gegenden.
    Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

  • peter-hoehle
    Lebt im Forum
    • 18.01.2008
    • 5175
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Malaria Prophylaxe

    Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
    ...Wie habt ihr es gehandhabt?...
    Nach Rücksprache mit meinem Hausarzt hat er mir als Prophylaxe Malarone empfohlen.
    Also nur als Stand By Medikament. Das heist, beim Auftreten der Malaria-Symthome
    täglich eine Tablette und in den nächsten 7-8 Tagen einen Arzt aufsuchen.
    Da mit bin ich problemlos durch den peruanischen Regenwald sowie durch Argentinien,
    Cile, Namibia und Ecuador gekommen. Dieses Jahr geht die Reise nach Bolivien.
    Da nehme ich die Malarone noch einmal mit. Dann sind die abgelaufen.
    Ich hatte trots genug Mückenstichen keine Malaria bekommen.

    Aber lass dich ruhig vom Tropeninstitut beraten, die wissen da mehr und besser Bescheid als jedes Forum.

    Gruß Peter
    Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
    Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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    • Bergzebra
      Erfahren
      • 18.02.2013
      • 285
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Malaria Prophylaxe

      Man sollte die Sache Malaria (tropica) nicht unnötig auf die leichte Schulter nehmen. Zu spät behandelt und man kann sich den Rest seines Lebens damit rumärgern.

      Es gibt ja verschiedene Arten von Malaria und die ganzen Prophylaxe-Maßnahmen zielen v.a. auf die gefährlichste Malaria-Variante, die Malaria tropica, ab.

      Die meisten Prophylaxemittel werden auch nicht den ersten (meist harmlosen) Malariaschub verhindern. Aber sie sollen verhindern, dass sich in einem zweiten Schub eine chronische Malaria zeitlebens bildet. Und diese chronische Malaria ist dann u.U. nicht nur ein unplanbar azyklisch wiederkehrender stärkerer Schnupfen.

      Und jetzt beginnt das Problem bei fehlender Prophylaxe. Ist ein Fieberschub z.B. 6 Monate nach einer Reise in ein Malario-Risikogebiet ein Fieber oder eine Malaria? Wird der Fieberschub als Malaria hier noch rechtzeitig erkannt, dann ist sie auch meistens noch zu verhindern. Nur will man dazu das Risiko eingehen, selbst an Malaria zig Monate nach Reiseende denken und dann auch noch den Arzt davon überzeugen können, dass es Malaria sein könnte?

      Ich habe bis jetzt bei Reisen in Malariagebiete immer Prophylaxe betrieben und die Verträglichkeit von Lariam war bei mir immer absolut problemlos (solange originäres "Reisefieber" nicht unter Psychose läuft).

      VG
      Bergzebra
      Schaffe Dir Erinnerungen bevor Du nur noch diese hast!

      Nur heute wärmt uns das Feuer, gestern war es Holz und morgen wird es Asche sein.
      (Autor unbekannt)

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      • peter-hoehle
        Lebt im Forum
        • 18.01.2008
        • 5175
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Malaria Prophylaxe

        Zitat von Bergzebra Beitrag anzeigen
        ...Und jetzt beginnt das Problem bei fehlender Prophylaxe. Ist ein Fieberschub z.B. 6 Monate nach einer Reise in ein Malario-Risikogebiet ein Fieber oder eine Malaria?...
        Darauf hat mein Hausarzt ausdrücklich hingewiesen!!! Bis sechs Monate nach dem Besuch eines Malaria-Gebietes jede fiebrige Erscheinung auf Malaria abklären lassen!!!

        Für was man sich entscheidet? ganz schwere Frage

        Gruß Peter
        Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
        Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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        • Antracis
          Fuchs
          • 29.05.2010
          • 1280
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Malaria Prophylaxe

          Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
          Das ist eh nur wie ein Schnupfen...
          Dieser Schnupfen killt weltweit pro Jahr immerhin zwischen 500.000 und einer Million Menschen.
          Betroffen sind vermutlich mehrere 100 Millionen Menschen, denen es auch nicht blendend geht, nur weil sie die Krankheit überleben. Malaria ist der typische Fall einer in den westlichen Industrienationen vollkommen unterschätzten Krankheit, weil Sie die meisten Menschen nur auf einer Urlaubsreise betrifft.

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          • Klippenkuckkuck
            Fuchs
            • 23.11.2008
            • 1556
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Malaria Prophylaxe

            Quelle: Auswärtiges Amt Medizinische Hinweise

            Malaria

            Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica (über 85 % der Fälle in Kenia!) bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis an den behandelnden Arzt auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig.

            Ein hohes ganzjähriges Risiko besteht in den Touristenzentren an der Küste und im Westen des Landes am Viktoriasee. Ein mittleres Risiko besteht in den Grenzregionen zu Tansania im Südwesten sowie ein geringes Risiko in den restlichen Landesteilen. Die Wüstenregionen im Norden und Nairobi mit Umgebung sind malariafrei.

            Je nach Reiseprofil ist deshalb eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) anzuraten. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden.

            Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen:

            körperbedeckende helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
            ganztägig (Dengue), in den Abendstunden und nachts (Malaria) Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen,
            ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz zu schlafen.
            Falls der Tropenarzt nicht anders verordnet, würde ich ebenfalls zu Malarone raten. Kann man sich im europäischem Ausland zu deutlich günstigeren Preisen besorgen.
            Lariam habe ich und vorallem einer meiner Mitreisenden schlecht vertragen. Ein grausliches Zeugs.
            https://de.wikipedia.org/wiki/Mefloquin#Kritik

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            • Fritsche
              Alter Hase
              • 14.03.2005
              • 2817
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Malaria Prophylaxe

              Ich war Mitte der 90er für ein halbes Jahr in Kenia. Ich habe Malariaquin und Chloroquin genommen als Prophylaxe. Keine Ahnung, ob das heute noch Stand der Technik ist.

              Weil ich wegen der Prophylaxe dachte, sicher zu sein, habe ich mich nicht weiter um Mücken gekümmert (mich also munter stechen lassen, wie zu Hause aus. Mich jucken Mückenstiche nämlich nicht).

              1,5 Jahre (!) nach der Rückkehr habe ich plötzlich heftiges Fieber bekommen (also sagen wir mal so, 41,8°C sind für Erwachsene nicht wenig), in klassischen Fieberwellen. Aber dennoch hat mir kein Arzt geglaubt...die Odyssee durch verschiedene Krankenhäuser hat einige Wochen gedauert und mich fast das Leben gekostet, auf jeden Fall ein Jahr dauerte es, bis ich wiederhergestellt war.

              Was ich damit sagen will: Schnupfen ist es keiner! Und ich hatte noch nicht mal die Tropica, sondern "nur" die Tertiana. Und Prophylaxe ist offenbar auch nicht alles.

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              • Der Foerster
                Alter Hase
                • 01.03.2007
                • 3702
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Malaria Prophylaxe

                Wow, vielen Dank für die vielen Berichte. Vll sollte ich doch besser nach Schweden fahren Ein Bekannter von mir hatte auch Malaria (ka welche) und nach 10 Jahren ist sie wieder gekommen. War auch fast final. Nun, so was würde ich gerne vermeiden.
                Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                • hyrek
                  Fuchs
                  • 02.09.2008
                  • 1348
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Malaria Prophylaxe

                  prophylaxe unterscheidet sich ja auch von reisegebiet zu reisegebiet wegen resistenzen. auf jeden fall mit tropeninstitut abklären, wie es im reisegebiet aussieht.
                  ich habe lariam damals abgebrochen (paranoia / psychose) und hatte in afrika auch keine prophylaxe, sondern nur stand by dabei.
                  eine bekannte hatte in ihrem fsj drei mal malaria, ist aber gerade wieder in afrika. sprich, sofern mal rechtzeitig handelt, geht es wohl.
                  ------------------------------------
                  the spirit makes you move

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                  • Katun
                    Fuchs
                    • 16.07.2013
                    • 1555
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Malaria Prophylaxe

                    Zunächst sollte man klarstellen, dass Malariatabletten keine Ansteckung verhindern. Sie bekämpfen nur die Symptome… man nimmt also schon Medikamente gegen eine Krankheit, die man noch nicht hat – Prophylaxe. Daher wirkt so manches Mittel auch nicht mehr, die Urlauber nehmen es so fleißig vorbeugend.

                    Doxycyclin vom Doktor. Ich habe mir um Brustbein/Schlüsselbein die Haut etwas verbrannt, sie erholt sich davon nur langsam oder minimal, sieht etwas leder-krokodilartig aus, natürlich wird man auch älter – schiebe das auf Doxycyclin, macht UV-empfindlicher. An der Hand gab es zwei angedeutete kleine Brandblasen. Ja, ich hab mich eingeschmiert und gerade diese Brustregion war öfters abgedeckt.

                    Letztendlich kommt es sehr darauf an, wie und wo man sich bewegt und dann ist es wie immer: man will es eigentlich nicht nehmen aber der Doktor sagt dann, besser ist das und dann nimmt man es doch. Afrika sowieso. Und vor Ort taucht selten eine Mücke auf.

                    Zumindest: Was nehmen heißt nicht, dass man sich fröhlich stechen lassen sollte.

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                    • Waldlaeuferin

                      Erfahren
                      • 11.03.2013
                      • 232
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Malaria Prophylaxe

                      Wie oben gesagt, auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Das ist KEIN Schnupfen.
                      Moskitonetz mitnehmen.
                      Du möchtest nicht in einem afrikanischen Krankenhaus behandelt werden, nein, das willst du nicht.
                      Es ist immer zu früh, um aufzugeben.

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                      • Der Foerster
                        Alter Hase
                        • 01.03.2007
                        • 3702
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Malaria Prophylaxe

                        Zitat von Katun Beitrag anzeigen
                        ...
                        Zumindest: Was nehmen heißt nicht, dass man sich fröhlich stechen lassen sollte.
                        Nein, das ist klar. Geschlafen wird immer unter dem Moskitonetz. Abends wird sich immer mit Deet eingerieben.

                        Deshalb ja auch mein zweiter (leider nicht so ergiebiger) Faden:https://www.outdoorseiten.net/forum/...ür-die-Tropen .
                        Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                        • Katun
                          Fuchs
                          • 16.07.2013
                          • 1555
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Malaria Prophylaxe

                          Wir haben eine Radtour gemacht, das 12,50-amazon-Moskitonetz war völlig ausreichend - für Maschenweite hatte ich mich gar nicht interessiert, es hat vermutlich die 156-WHO - keine Ahnung, was Helsport da angibt. War auch so schon etwas stickig. Wichtig scheint mir: kastenförmig und lieber zu groß als zu klein, irgenwas 2,20x2x210, Betten sind vermutlich sowieso Doppelbetten. Aufhängen geht immer irgendwie - Gepäckexpander sind sehr praktisch. Von Weltreisenden hab ich gelesen, dass Sandmücken sowieso durchkämen, so ein dichtes Netz gibt es nicht, das wäre dann Stoff. Vielleicht hat Helsport so was kurz vor Stoff, aber das wird dann noch mal extra warm.

                          Kuppel stell ich mir zu wacklig-umständlich vor, da stößt man dann doch gerne mal an und der Innenraum ist dann doch wieder knapp.

                          Bzgl. Behandlung denke ich, dass Westler in Kenia gut versorgt werden.
                          Zuletzt geändert von Katun; 09.04.2017, 18:35.

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                          • Serienchiller
                            Fuchs
                            • 03.10.2010
                            • 1320
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Malaria Prophylaxe

                            Ein Mittel, das vor ein paar Jahren noch Standard war, kann heute wegen Resistenzen schon wieder "out" sein. Genau so unterscheidet sich die Resistenzlage sehr je nach Reisegebiet. Deswegen führt eigentlich kein Weg an einer Beratung beim Tropenmediziner vorbei.

                            Damit du da nicht ganz unvorbereitet aufschlägst, solltest du deine Reise bis dahin möglichst genau geplant haben: Wann genau wo hin, wo/wie übernachten, welche Mückenabwehr, u.s.w. Aus dem Risiko, tatsächlich von einer Malaria übertragenden Mücke gestochen zu werden, leitet der Tropenmediziner dann auch eine Empfehlung zu Standby oder Prophylaxe ab.

                            Moskitonetze sollten auch imprägniert sein, damit die Mücken nicht die ganze Nacht darauf sitzen und warten bis du irgendwann mal mit deiner Haut ans Netz kommst.

                            Kommentar


                            • HAL 23562
                              Dauerbesucher
                              • 31.12.2005
                              • 558
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Malaria Prophylaxe

                              Ich hab 1993 mal 8 Monate im Rahmen einer UN-Mission in Kambodscha gearbeitet. Die amtlichen Mediziner meine Arbeitgebers hatten von Tropenmedizin keine Ahnung und statteten uns in guter Absicht mit Medikamenten zur Prophylaxe aus, deren Beipackzettel äußerst bedenkliche Nebenwirkungen in Aussicht stellten. Bei allem gehörigen Respekt vor Malaria war mir das Zeug doch zu unheimlich und ich schluckte es nicht.
                              In Kambodscha trafen wir dann auf einheimische Mediziner aus Vietnam und Kambodscha (noch in der DDR? ausgebildet) und praktizierende Tropenmediziner (Medicines sans Frontieres, Ärzte von asiatischen Kontingenten) die reichlich Erfahrungen mit Malaria, Dengue und anderen Nettigkeiten hatten.

                              Die rieten uns folgendes:
                              Immer mit Moskitonetz schlafen und zur Moskitozeit abends Kopfbedeckungen, lange, helle Hosen und Hemden zur "mechanischen" Abwehr tragen. Freie Hautflächen dann mit den landesbewährten Mittelchen einreiben. Deren Ingredenzien klangen auch nicht gerade toll aber bei der Wahl zwischen deren möglichen Nebenwirkungen und einer sehr wahrscheinlichen Malaria-Infektion fiel die Entscheidung leicht.
                              Nicht durch Gegenden mit hoher Moskitowahrscheinlichkeit laufen, wie z.B. Gebüsche. Wegen der allgegenwärtigen Minengefahr und der ebenso realen Gefahr, auf Kobras oder so zu latschen, hielt sich unser diesbezüglicher Ehrgeiz sowieso in äußerst engen Grenzen.
                              Und dann empfahlen sie uns, über die Einnahme der Prophylaxe-Medikamente nachzudenken. Neben den zuweilen äußerst unangenehmen Nebenwirkungen gab es wohl auch einen unangenehmen Nebeneffekt. Führte man die Prophylaxe durch, konnte man trotzdem, wenn auch bei weitem nicht so häufig, Malaria bekommen. Wenn das jedoch der Fall war, zeigten dann die zur Behandlung eingesetzten Medikamente mit vergleichbaren Wirkstoffen oft nur noch eine deutlich eingeschränkte Wirkung, was die Behandlung problematisch werden ließ. Sie nannten die Prophylaxe eine Art vorweggenommener Therapie - ich glaube, sie nannten sie "Supression" oder so ähnlich - bei der der Wirkstoffspiegel im Körper permanent auf einem bestimmten Level gehalten wird.

                              Ich bin kein Arzt und mußte mich entscheiden. Ich entschied mich, der Sachkenntnis der vor Ort praktizierenden Ärzte zu vertrauen. Ich nahm keine Prophylaxe, beachtete die Verhaltensregeln und bekam keine Malaria. Es hätte vielleicht auch anders kommen können, aber bei mir und auch meinen Kollegen, die sich bis auf wenige Ausnahmen genau so entschieden, hat es keine Malaria gegeben.
                              Ob das heute insbesondere bezüglich der aktuellen Medikamente neueren Behandlungsmöglichkeiten alles noch so zutrifft, kann ich nicht beurteilen. Ich habe jedoch Malariakranke gesehen und kann bestätigen dass das wahrlich kein Wehwehchen ist. Damit ist nicht zu spaßen und bei ganz großem Pech und vor allem zu spätem Behandlungsbegin gibt man auch schon mal den Löffel ab.

                              Ach ja, es gibt wohl verschiedene Malaria-Arten mit unterschiedlich heftigen Krankheitsverläufen. Die in Kambodscha sollte zu den ganz fiesen (Tropica) gehören.

                              HAL
                              Zuletzt geändert von HAL 23562; 10.04.2017, 13:01.
                              Vieles kommt - aber alles geht!

                              Den Plünnenkreuzer, Landgänger und das neue raus&weg-Blog findet ihr entsprechend der Forumsregeln unter diesem einen Link - click!

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                              • Rahvin
                                Erfahren
                                • 13.06.2010
                                • 113
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Malaria Prophylaxe

                                Also ich reise dieses Jahr mit zwei bekannten nach Tansania (Safarireise). Vielleicht ist dort das Risiko zu Kenia ja sehr vergleichbar.
                                Wir waren alle drei unabhängig bei verschiedenen Ärtzten und haben alle drei eine Prophylaxe empfohlen bekommen.

                                Denke wer etwas Vertrauen in die westliche Schulmedizin hat, kann ja auch einfach mal auf das Urteil der Ärtzte setzen?! Wer das nicht hat, soll es halt bleiben lassen. Ich persönlich freue mich darüber, dass wir heute so lange leben dürfen
                                Klar kann sich auch jeder selbst mit seinem gesunden Menschenverstand etwas zusammenreimen, aber ich hoffe doch sehr, dass spezialisierte Ärtzte für Tropenmedizin/Reisemedizin etwas mehr als das bieten können.

                                Laut dem Verpackungszettel sind die ~10% Nebenwirkungen Erbrechen, Druchfall, Überlkeit und Ähnliches und klingen dann i.d.R. aber auch schnell wieder ab. Das in den "1 von 100000xxx?"-bis-unbekannt-Nebenwirkungen abschreckendes drinne steht sollte jeder Beipackzettelleser der sich nicht auf wirkstofffreie Medizin beschränkt gewohnt sein.

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                                • HAL 23562
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                                  • 31.12.2005
                                  • 558
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                                  #17
                                  AW: Malaria Prophylaxe

                                  Hier noch eine informative Seite, auf der die wesentlichen Aspekt für den Laien verständlich zusammengefasst sind.

                                  Wesentliche Erkenntnisse:
                                  • Einen absoluten Schutz vor einer Infektion gibt es nicht - geeignete Vorbeugungsmaßnahmen mindern allerdings die Infektionswahrscheinlichkeit deutlich.
                                  • Bei Infektion sind die rechtzeitige Diagnose und Behandlung von entscheidender Bedeutung.
                                  • Resistenzen sind ein zunehmendes Problem.

                                  HAL
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                                    #18
                                    AW: Malaria Prophylaxe

                                    OT: Thema Schnupfen und leichte Schulter: der Bruder einer entfernten Bekannten ist letztes Jahr an Malaria gestorben. Anfang 20, gesunder Kerl, arbeitete humanitär in Afrika, trotzdem haben die amerikanischen Ärzten seine Symptome bei der Heimkehr falsch interpretiert, bis er hirntot wurde. Aber nur keine Panik .
                                    "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                    • Stef1704
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                                      • 11.04.2017
                                      • 5
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Malaria Prophylaxe

                                      Auch wenn die Eröffnung dieses Threads schon ne Weile her ist, hier mal eine aktuelle praktische Erfahrung

                                      habe eine Dienstreise (Februar) hinter mir, 14 Tage Elfenbeinküste und dabei Malarone geschluckt. Zeitraum: 1 Tag vor Reise bis 5 Tage danach je 1x täglich.
                                      Ich persönlich hatte keine spürbaren Nebenwirkungen aber trotz nächtlichen Moskitonetz Unmengen an Moskitostichen mitgebracht. Hängt sicherlich von jedem einzelnen ab, aber ich fand es sehr gut verträglich.

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                                      • TanteElfriede
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                                        Lebt im Forum
                                        • 15.11.2010
                                        • 6442
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: Malaria Prophylaxe

                                        ...wir haben bei unseren Aufenthalten in Kenia immer Prophylaxe betrieben. Damals war Chloroquin die Empfehlung. Andere Mittel seien dort schon unwirksam. Wie gesagt schon länger her.
                                        Wir haben es gut vertragen.

                                        Wir hatten auch Touris ohne Vorbeugung dabei. Ein Pärchen hat es erwischt. Oder zumindest sie. In der ersten Woche hatten die ein Panne und mussten einige Zeit auf ein Abschleppfahrzeug warten. Dort war es mückig. Sie hat noch während des verbleibenden Aufenthalts Symptome entwickelt. Wurde dann auch mit Chloroquin behandelt. Wie es ausgegangen ist kann ich leider nicht sagen.

                                        Ich würde es machen. Zumal wohl oft die ersten Anzeichen sehr spät - bis zu einem Jahr - auftreten können, und ob man dann immer fix dran denkt?

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