AW: [FI] (K)ein drittes Mal nach Inari !? | Skiwandern mit der Pulka
09.02. Da wir in dieser Hütte auf einer Ebene zusammen schliefen, vermied Andy sicherlich aus Selbstschutz laut "Aufstehen" zu brüllen. Es wäre ein leichtes für Yvonne gewesen, ihn sofort einer gerechten Strafe zu zu führen. So wurde im Flüsterton geweckt. Alle standen also mit dem richtigen Bein auf, bei dem Blick aus dem Fenster konnte die Stimmung nicht besser sein. Es war zwar noch etwas dunkel, aber der leicht bewölkte Himmel und gerötete Horizont versprachen viel. Gleiches Procedere wie jeden Tag: Ofen anheizen, frühstücken, zusammen packen.
Gern hätte ich bei der heutigen Routen- und Zielwahl gelogen, aber die Mädels kannten die Karte und ihre Details bereits sehr gut oder vielleicht kannte Yvonne mich einfach nur gut um mir 100%ig zu vertrauen. Ich wollte jegliche Hütte auf unserem weiteren Routenverlauf leugnen, aber gerade hier am Südufer schien jede Insel eine Schutzhütte zu haben, gottverdammiger nochmal. Auf der heutigen Etappe hatten die Mädels also die Hütte Jääsaari auserkoren, bis dorthin ca. 18km. Im Gedanken reifte die Idee, heute vielleicht vor der Hütte das Zelt aufzubauen, wenn Zeit und Muse vorhanden wäre. Erst einmal aber Skier anschnallen, Gut umlegen, Pulka ankoppeln und ab auf die südlich verlaufende Winterroute. Bald kamen uns seit langen mal wieder Schneemobile entgegen. Doch dann waren wir bald wieder für uns. Pärchenweise, manchmal in Gesprächen vertieft, aber auch mal stumm in sich gekehrt, lief es immer besser. Entweder war der Schnee gut oder die Bewegungen wurden effizienter. Jedenfalls war es schön, dass für Alle die Tagesaktivität keine Qual war. Einzig musste Yvi mit einem Blasenpflaster am Knöchel verarztet werden. Sie hatte sich dort eine Stelle wund gerieben. Apropos Füße und Schuhe. Erstaunlicherweise hatte Keiner von uns an den Füßen gefroren, trotz tiefer Temperaturen und nur ein Paar Thermosocken. Da der Fuß permanent geknickt wird und in Bewegung ist, kommt kein Kältegefühl auf. Gegen Mittag dann wieder ein kleiner Stopp. Warmer Tee wurde eingeschenkt, Riegel gegessen, die zwischen den Schenkel ein wenig weich gewärmt worden. In der Sonne wurde die Pause mal ein wenig ausgedehnt und wir saßen gemütlich auf der Pulka.
Weiter ging es auf der einstimmig interessanteren Route zwischen kleinen und großen Inseln hindurch. Manchmal kam gar nicht das Gefühl auf, auf einem See unterwegs zu sein. Nur das laute Knacken des Eises und lange Risse erinnerten uns auf eindrucksvolle Weise, dass da unter uns 90m Wassertiefe lauern. Wieder einmal zog sich ein langes Wolkenband über den Himmel, doch mit jeder verstrichenen Stunde kam die Sonne wieder mehr und mehr aus den Wolken hervor. Wir waren keine 2 km mehr von der Hütte entfernt, aber Alle stoppten und grinsten mit einem breiten, zufriedenen Lächeln in Richtung Sonne. Es war ein wunderbarer Moment, hier entstanden wohl die schönsten Fotos. Die Sonne spiegelte sich auf dem glitzernden Eis. Immer wieder musste ich das Fotografieren unterbrechen und innehalten. Für mich einer der weiteren unvergesslichen Momente.
Bald waren wir an der Hütte angekommen, die neben der OWH auch eine Lapp Pole Tent hatte. Diese sehr rudimentär ausgestatteten Tageshütten unterscheiden sich von den OWH nur insoweit, dass sie keine Liegeplätze zum schlafen, meist keinen Tisch und keine besonders gute Dämmung haben. Sie dienen primär den Tagestouristen zum pausieren und aufwärmen, können aber, laut Regelwerk, auch zum übernachten genutzt werden. Jedoch bestehen große Unterschiede zwischen alten und neuen Objekten. Die neuen sind heller, mehr Fenster, die alten teilweise sogar noch mit offenen Feuer. Wir nutzten aber die OWH, die klein, gemütlich, alt und schön dunkel war. "Ich baue das Zelt auf und schlaf' draußen" meinte Andy beim Anblick der engen Hütte. Gut, mit quetschen hätten vier Platz gehabt, aber so wurde mein am Morgen gesponnener Gedanke nun Realität. Andy hatte den Satz noch nicht einmal zu Ende gesprochen, da hatte ich schon die Eisschraube in der Hand und folgte im runter zum See. Bald war ein idealer Platz gefunden, sein Nammatj war mit wenigen Handgriffen aufgebaut.
In der Hütte sortierten wir unsere sieben Sachen und machten uns es gemütlich. Schnell war der kleine Innenraum aufgeheizt, die Gaslampe ließ wenigstens ein bisschen das Interieur erkennen. Das dunkle Holz und die kleinen Fenster waren eine schlechte Kombi. Gesellig saßen wir wieder einmal beieinander und stellten bei dem vielen Gerede irgendwann mal fest, dass es Zeit wäre, die knurrenden Mägen zu füllen. Wir räucherten die Bude mit zwiebligen und fleischigen Gerüchen aus, zum Glück waren unsere beiden Vegetarier Andy und Julia nicht militant. Beim kurzen Blick nach draußen versprach der sternenklare Mondhimmel eine kalte Nacht, vielleicht mit Polarlichter. Andy kam auf die Idee, draußen dann noch die letzten Stunden des Abends am Feuer zu verbringen. Gemütlich standen wir ums Feuer und starrten in den Himmel. Hier und da wurde die Abendstimmung mit Mond auf der Speicherkarte fest gehalten. Bald schnappten wir uns unsere Schlafsäcke und gingen ins Zelt. Die Mädels verbarrikadierten sich in der Hütte. Wieder ein perfekter Tag und endlich wieder im Zelt schlafen. Schnell alles ausziehen, rein in den Schlafsack, Alle Öffnungen und Luken schließen, Gute Nacht.
09.02. Da wir in dieser Hütte auf einer Ebene zusammen schliefen, vermied Andy sicherlich aus Selbstschutz laut "Aufstehen" zu brüllen. Es wäre ein leichtes für Yvonne gewesen, ihn sofort einer gerechten Strafe zu zu führen. So wurde im Flüsterton geweckt. Alle standen also mit dem richtigen Bein auf, bei dem Blick aus dem Fenster konnte die Stimmung nicht besser sein. Es war zwar noch etwas dunkel, aber der leicht bewölkte Himmel und gerötete Horizont versprachen viel. Gleiches Procedere wie jeden Tag: Ofen anheizen, frühstücken, zusammen packen.
Gern hätte ich bei der heutigen Routen- und Zielwahl gelogen, aber die Mädels kannten die Karte und ihre Details bereits sehr gut oder vielleicht kannte Yvonne mich einfach nur gut um mir 100%ig zu vertrauen. Ich wollte jegliche Hütte auf unserem weiteren Routenverlauf leugnen, aber gerade hier am Südufer schien jede Insel eine Schutzhütte zu haben, gottverdammiger nochmal. Auf der heutigen Etappe hatten die Mädels also die Hütte Jääsaari auserkoren, bis dorthin ca. 18km. Im Gedanken reifte die Idee, heute vielleicht vor der Hütte das Zelt aufzubauen, wenn Zeit und Muse vorhanden wäre. Erst einmal aber Skier anschnallen, Gut umlegen, Pulka ankoppeln und ab auf die südlich verlaufende Winterroute. Bald kamen uns seit langen mal wieder Schneemobile entgegen. Doch dann waren wir bald wieder für uns. Pärchenweise, manchmal in Gesprächen vertieft, aber auch mal stumm in sich gekehrt, lief es immer besser. Entweder war der Schnee gut oder die Bewegungen wurden effizienter. Jedenfalls war es schön, dass für Alle die Tagesaktivität keine Qual war. Einzig musste Yvi mit einem Blasenpflaster am Knöchel verarztet werden. Sie hatte sich dort eine Stelle wund gerieben. Apropos Füße und Schuhe. Erstaunlicherweise hatte Keiner von uns an den Füßen gefroren, trotz tiefer Temperaturen und nur ein Paar Thermosocken. Da der Fuß permanent geknickt wird und in Bewegung ist, kommt kein Kältegefühl auf. Gegen Mittag dann wieder ein kleiner Stopp. Warmer Tee wurde eingeschenkt, Riegel gegessen, die zwischen den Schenkel ein wenig weich gewärmt worden. In der Sonne wurde die Pause mal ein wenig ausgedehnt und wir saßen gemütlich auf der Pulka.
Weiter ging es auf der einstimmig interessanteren Route zwischen kleinen und großen Inseln hindurch. Manchmal kam gar nicht das Gefühl auf, auf einem See unterwegs zu sein. Nur das laute Knacken des Eises und lange Risse erinnerten uns auf eindrucksvolle Weise, dass da unter uns 90m Wassertiefe lauern. Wieder einmal zog sich ein langes Wolkenband über den Himmel, doch mit jeder verstrichenen Stunde kam die Sonne wieder mehr und mehr aus den Wolken hervor. Wir waren keine 2 km mehr von der Hütte entfernt, aber Alle stoppten und grinsten mit einem breiten, zufriedenen Lächeln in Richtung Sonne. Es war ein wunderbarer Moment, hier entstanden wohl die schönsten Fotos. Die Sonne spiegelte sich auf dem glitzernden Eis. Immer wieder musste ich das Fotografieren unterbrechen und innehalten. Für mich einer der weiteren unvergesslichen Momente.
Bald waren wir an der Hütte angekommen, die neben der OWH auch eine Lapp Pole Tent hatte. Diese sehr rudimentär ausgestatteten Tageshütten unterscheiden sich von den OWH nur insoweit, dass sie keine Liegeplätze zum schlafen, meist keinen Tisch und keine besonders gute Dämmung haben. Sie dienen primär den Tagestouristen zum pausieren und aufwärmen, können aber, laut Regelwerk, auch zum übernachten genutzt werden. Jedoch bestehen große Unterschiede zwischen alten und neuen Objekten. Die neuen sind heller, mehr Fenster, die alten teilweise sogar noch mit offenen Feuer. Wir nutzten aber die OWH, die klein, gemütlich, alt und schön dunkel war. "Ich baue das Zelt auf und schlaf' draußen" meinte Andy beim Anblick der engen Hütte. Gut, mit quetschen hätten vier Platz gehabt, aber so wurde mein am Morgen gesponnener Gedanke nun Realität. Andy hatte den Satz noch nicht einmal zu Ende gesprochen, da hatte ich schon die Eisschraube in der Hand und folgte im runter zum See. Bald war ein idealer Platz gefunden, sein Nammatj war mit wenigen Handgriffen aufgebaut.
In der Hütte sortierten wir unsere sieben Sachen und machten uns es gemütlich. Schnell war der kleine Innenraum aufgeheizt, die Gaslampe ließ wenigstens ein bisschen das Interieur erkennen. Das dunkle Holz und die kleinen Fenster waren eine schlechte Kombi. Gesellig saßen wir wieder einmal beieinander und stellten bei dem vielen Gerede irgendwann mal fest, dass es Zeit wäre, die knurrenden Mägen zu füllen. Wir räucherten die Bude mit zwiebligen und fleischigen Gerüchen aus, zum Glück waren unsere beiden Vegetarier Andy und Julia nicht militant. Beim kurzen Blick nach draußen versprach der sternenklare Mondhimmel eine kalte Nacht, vielleicht mit Polarlichter. Andy kam auf die Idee, draußen dann noch die letzten Stunden des Abends am Feuer zu verbringen. Gemütlich standen wir ums Feuer und starrten in den Himmel. Hier und da wurde die Abendstimmung mit Mond auf der Speicherkarte fest gehalten. Bald schnappten wir uns unsere Schlafsäcke und gingen ins Zelt. Die Mädels verbarrikadierten sich in der Hütte. Wieder ein perfekter Tag und endlich wieder im Zelt schlafen. Schnell alles ausziehen, rein in den Schlafsack, Alle Öffnungen und Luken schließen, Gute Nacht.
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