Hängematte + Wärmeisolierung

[redmagic]

Hallo Leute,
Ich suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit bei unebenem Gelände, also einerseits Wald und dazu noch in felsigen Gebirgsgegenden, wo man mit dem Zelt einfach keinen ebenen Platz findet. Das ganze für 4 Jahreszeiten, im Winter aber nur wenn's nicht allzu kalt ist, also ca. runter bis -5 °C. Auch noch: ich muss immer wieder rein und raus da ich Zeitrafferaufnahmen machen will und öfter die Kamera checken muss. Ich muss also ohne viel Gefummel rein und raus kommen, aus dem Grund hab ich auch die ganze Nacht dicke Daunensachen an wenns kalt ist.

Ich hab gerade den Cocoon von Snugpak gesehen, der sich grundsätzlich gut mit einer Hängematte kombinieren lässt, allerdings wohl nur wenn man längs in der Hängematte liegt. Ausserdem mit 1950 g ziemlich schwer das Teil.

Von Hängematten hab ich aber gehört das man diagonal viel besser drin liegt und kann das aus eigener (kurzer) Erfahrung auch bestätigen als ich mal im Hotel für einen Nachmittag in einer gelegen bin.

Weiß wer einen guten Rat für eine bequeme Liegeposition + guter Wärmeisolierung von allen Seiten? Danke!

[Mittagsfrost]

AW: Hängematte + Wärmeisolierung

Ich sehe da 3 Möglichkeiten, eine "gewöhnliche" Hängematte (1), eine Brückenhängematte (2) und eine 90-Grad-Hängematte (3).
Bei (1) sind Isomatten eher weniger geeignet, hier bist Du mit einem Underquilt besser bedient. Für das Diagonalliegen ist es wichtig, daß die Hängematte lang genug (mind. 300 bis 330 cm) und breit genug (möglichst >150 cm) ist.
Variante (2) funktioniert gleichermaßen gut mit Isomatte und Underquilt, während bei (3) die Isomatte zum Erhalt der Stabilität erforderlich ist.
Zur Isolation von oben ist ein Topquilt besser geeignet als ein Schlafsack. Umsomehr, als Du ja nachts öfter mal raus willst. Falls Du fachliche Beratung brauchst, dann schau doch mal im www.haengemattenforum.de vorbei!

[uniuk]

AW: Hängematte + Wärmeisolierung

Eigentlich hat Mittagsfrost schon das Wichtigste geschrieben.

Ich selber habe mit einer "normalen" Hängematte begonnen und bin jetzt bei einer 90 Grad Hängematte angelangt. Unterschätze das hinein und heraussteigen aus den Hängematten nicht - ist aber auch etwas Übungssache. Ich finde die 90 Grad Hängematte sehr sehr bequem und dank der grossen (!) Isomatte habe ich auch die Option auf dem Boden zu nächtigen. Von "unten" hatte ich noch nie kalt mit der Exped Synmat 7 bis ca. -10 Grad.

[redmagic]

AW: Hängematte + Wärmeisolierung

Ich hab mir jetzt Brücken- und 90°-Hängematten angesehen, vom Liegekomfort sind die sicher optimal, für meinen Einsatz aber glaub ich doch eher nicht so geeignet, denn ich bevorzuge was eher unauffälliges, und ich möchte mich bei Bedarf vom Wetter etwas abschotten, egal of mit oder ohne Cocoon.

Mir gefällt die DD Camping Hammock wegen der zweilagigen Konstruktion, da kann zwischen eine Matte rein oder auch man selber wenn man will, das gibt auch schon einen gewissen Witterungsschutz (ist ja nicht immer Winter).

Ich denke ich teste mal mit so einer Hängematte (kostet nicht allzu viel) meine Bedürfnisse bezüglich Schlafposition, dann denke ich nochmal über den Cocoon nach. Vielleicht gibts ja irgendwo sowas in Daune und unter 1 kg??

[Mittagsfrost]

AW: Hängematte + Wärmeisolierung

Darf ich mal fragen, wie groß Du bist? Für mich mit meinen einspaarundachtzig wäre der Cocoon eher nichts, ich kenne aber einen etwas kürzer geratenen Hänger, der mit einer ähnlichen Konstruktion recht gut zurechtkommt. Das Problem beim Cocoon ist, daß er das Diagonalliegen stark erschwert bzw. verhindert. Bei einem kurzen Menschen ist die seitliche Abweichung von Kopf und Füßen beim Diagonalliegen weniger stark ausgeprägt als bei langen Menschen, wo Kopf und Fuß weit mehr aus der Längsachse geraten.
Die Bananaposition empfinde ich als sehr unbequem, deswegen verwende ich einen Topquilt für die Wärmedämmung nach oben und einen Underquilt, der unter die Hängematte gehängt wird und für einen warmen Rücken sorgt. Dieses modulare System ist flexibler und erlaubt weitestgehend das Diagonalliegen. Gesamtgewicht von Top-und Underquilt aus Daune ist bei mir 1387 Gramm. Die angegebenen -7°C halte ich für realistisch; bei -10 war es schon recht kühl am Rücken, ich konnte aber die ganze Nacht (bis auf's Pullerngehen) durchschlafen. Leider beides Made in USA und mit 400-500€ nicht gerade billig. Wenn Du nicht in Übersee bestellen willst: Die Daunensachen von Cumulus (Polen) scheinen recht ordentlich zu sein. Der Preis ist okay und die Firma geht wohl recht gut auf Kundenwünsche ein.
Wenn es keine Daune sein muss, dann schau mal bei DD Hammocks vorbei! Quilt 875 g, Underblanket 950 g. Der Quilt ist mit 2°C angegeben, ich komme damit bis etwa -5°C klar. Beim Underblanket funktionieren die -5°C nur, wenn es perfekt abgespannt ist. Ich würde im täglichen (eigentlich nächtlichen) Einsatz eher Null Grad als Grenze ansehen.

Nachtrag: Fast hätt ich's vergessen zu erwähnen - die Isolierung von unten ist mindestens doppelt so wichtig wie die von oben. Ich habe bei etwa +5°C schon prima mit warmem Underquilt als Isolation nach unten und einer gewöhnlichen Rettungsdecke als Wärmeschutz nach oben geschlafen. Umgekehrt friert man sich den Ar.... ab, da nützt die wärmste Decke obendrauf nichts.

[redmagic]

AW: Hängematte + Wärmeisolierung

Mittagsfrost, danke für die Infos, ich bin 176 cm groß, also moderat Fürs Testen habe ich sowohl eine Iosmatte als auch eine Synmat als auch Daunenschlafsack.
Das mit der Liegeposition ist für mich auch relativ zu sehen, denn für die Fälle wo ich das Setup verwenden will hatte ich bis jetzt oft nicht mehr als einen Stein/Wurzel/Baumstumpf zum draufsitzen. Die Zeitraffer aufnahmen gehen auch nicht immer durch die ganze Nacht, obwohl im Dezember von 15:00 bis 23:00 ist nicht viel anders als im Sommer die ganze Nacht

Da mir jetzt niemand aufgeregt abgeraten hat, werd ich mal mit der Camping Hammock testen. Danach weiß ich besser wie es weitergeht.

[redmagic]

AW: Hängematte + Wärmeisolierung

Hallo,
ich hab mir inzwischen die Camping Hammock besorgt, getestet und für ok befunden. Ein weiterer Test mit Synmat und Schlafsack hat mir gezeigt das diese Dinge nicht für Hängematten gemacht sind.

Also hab ich mir dann den Cocoon dazu gekauft. Erfreulicherweise behindert der Cocoon das Querliegen in der Camping Hammock gar nicht, das mag teilweise daran liegen das die Camping Hammock nicht besonders breit ist. Alles in allem aber eine recht comfortable Liegeposition, ich kann nicht meckern.

Bezüglich Wärmeleistung würde ich das Ding ungefähr so einstufen wie meinen leichten Daunenschlafsack (Helium 250, Komforttemperatur 6°C), der wiegt aber nur 700 g. Allerdings ist der Cocoon auch deutlich größer geschnitten und halt keine Daune.

Beim Test heute (Aussentemperatur 1°C) hatte ich es in dünner Wanderkleidung warm genug, aber trotz Cocoon etwas kühl von unten. Mit zweiter Hose und Daunenjacke hats dann aber gepasst.

Da ich bei meinen Zeitrafferaktivitäten bei Kälte sowieso dicke Winter(daunen)kleidung trage, geht das Teil für mich in Ordnung und wird die Sache um einiges komfortabler machen. Und ich denke das ich so mit Temperaturen deutlich unter 0 °C klarkomme.

[Mittagsfrost]

AW: Hängematte + Wärmeisolierung

Na prima! Freut mich, daß Du etwas für Dich passendes gefunden hast.