ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer her?

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  • Nitram
    Anfänger im Forum
    • 01.01.2017
    • 12
    • Privat

    • Meine Reisen

    ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer her?

    Hallo und frohes neues, liebe Outdoor-Foristen!

    Mein erster Beitrag hier und gleich eine Frage: Ich plane, im Juli/August den Pamir-Highway in Tadschikistan mit dem Rad zu fahren, wo es bis auf über 4600m hochgeht und besonders nachts vmtl. deutlich unter Null Grad kalt wird.

    Bisher habe ich nie im Winter gezeltet und keine entsprechende Ausrüstung. Am meisten zweifele ich gerade an der Eignung meines Schlafsacks, einem über 10 Jahre alten aber gerade aus der Generalüberholung (öffnen, waschen, nachfüllen) zurückgekehrten Mountain Equipment Classic 500 - (2/-3/-20 Grad). Mein Temperaturempfinden würde ich mal eher als empfindlich einschätzen.

    Ich bin durchaus gewillt (und experimentierfreudig), den Schlafsack mit Ad-ons wie Linern o.ä. zu "pimpen", um den Komfortbereich um ein paar Grad zu dehnen (bisher habe ich nicht mal einen simplen Liner benutzt).

    Denkt ihr, dass das bei dem S.Sack eh nix bringt, einen Versuch (und entsprechendes Geld) wert sein könnte - oder lieber gleich einen für leichte einstellige Minusgrade geeigneten S.Sack kaufen?

  • AndiBar
    Erfahren
    • 14.03.2011
    • 195
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

    Ja aber der Sack passt doch ganz wunderbar zu den Anforderungen? Noch ne halbwegs anständige Isomatte drunter und zur Not Iso-Klamotten anlassen.
    Kannste ja jetzt auch noch testen, wenns nachts nicht mehr zweistellig unter Null gehr...

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    • mitreisender
      Alter Hase
      • 10.05.2014
      • 4855
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

      Zitat von AndiBar Beitrag anzeigen
      Ja aber der Sack passt doch ganz wunderbar zu den Anforderungen? Noch ne halbwegs anständige Isomatte drunter und zur Not Iso-Klamotten anlassen.
      Kannste ja jetzt auch noch testen, wenns nachts nicht mehr zweistellig unter Null gehr...
      Der TE ist verforen und der T Comf Bereich geht bis +2 Grad. Der TE spricht von zu erwartenden, einstelligen Minusgradbereichen.

      Inwiefern also passt der Schlafsack?

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      • meisterede
        Dauerbesucher
        • 19.05.2013
        • 737
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        #4
        AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

        Der Sack alleine wird bei "deutlichen Minusgraden" nicht ausreichen. Kannst es ja die Tage auf dem Balkon/im Garten mal testen (falls vorhanden), aber ich denke nicht dass dir der bei den aktuellen Temperaturen reicht.
        Als Alternative zum Neukauf eines "echten" Winterschlafsacks kannst du ja auch evtl die Kombi von zwei Schlafsäcken antesten. Mit meinem Drei Jahreszeiten Daunenschlafsack in meinem dünnen Kufa Sommerschlafsack habe ich schon entspannt bis -15° geschlafen. Evtl sind ja beide Säcke schon vorhanden, dann empfehle ich wie gesagt einen Test in den kommenden Tagen

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        • lutz-berlin
          Freak

          Liebt das Forum
          • 08.06.2006
          • 12441
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

          bei bushcraft germany wird ein Cumulus mt 700 angeboten( 200€ )

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          • AndiBar
            Erfahren
            • 14.03.2011
            • 195
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

            Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
            Der TE ist verforen und der T Comf Bereich geht bis +2 Grad. Der TE spricht von zu erwartenden, einstelligen Minusgradbereichen.

            Inwiefern also passt der Schlafsack?
            Da ich davon ausgehe, dass der TE männlich ist und der T lim Wert bei -3 Grad liegt (das sind "leichte einstellige Minusgrade") sollte er auch als leicht verfrorener Typ mit Klamotten mit dem Schlafsack zurecht kommen. Mein Schlafsack hat 50g Daunen weniger und ich schlafe darin bei bis zu -5° in Merinounterwäsche ohne außerordentlich gut mit Kälte klar zu kommen.

            Ansonsten hilft: Einfach ausprobieren und erst dann neu kaufen.

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            • Nitram
              Anfänger im Forum
              • 01.01.2017
              • 12
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

              Ok, danke erstmal fürs Feedback, mein Vorhaben scheint ja nicht grundsätzlich abwegig zu sein.

              Ja, ich bin männlich. Als erste Maßnahme hatte ich mir einen Merino-Liner und lange Merino-Unterwäsche (200er) besorgt. Isomatte ist in Form einer Trail-Lite 4 vorhanden, die ist aber dünner als angegeben und reicht mir auf Steinboden nicht, daher kommt als nächstes wahrscheinlich eine dünne EVA darunter. Getestet wird die Tage auch, das Wetter ist ja perfekt. Geschlafen wird im Zelt.

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              • Kris
                Alter Hase
                • 07.02.2007
                • 2799
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                Wenn es dein Gepäck zulässt, hielte ich einen weit geschnittenen (!) Sommerschlafsack mit Kunstfaserfüllung für sinnvoller als den Liner.
                „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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                • mitreisender
                  Alter Hase
                  • 10.05.2014
                  • 4855
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                  Zitat von AndiBar Beitrag anzeigen
                  Da ich davon ausgehe, dass der TE männlich ist und der T lim Wert bei -3 Grad liegt (das sind "leichte einstellige Minusgrade") sollte er auch als leicht verfrorener Typ mit Klamotten mit dem Schlafsack zurecht kommen. Mein Schlafsack hat 50g Daunen weniger und ich schlafe darin bei bis zu -5° in Merinounterwäsche ohne außerordentlich gut mit Kälte klar zu kommen.

                  Ansonsten hilft: Einfach ausprobieren und erst dann neu kaufen.
                  Wir alle, die wir draußen schlafen wissen, dass die Temp Angabe für optimale Bedingungen gilt. Zudem kann man davon ausgehen, dass der TComfLimit bei einem verfrorenen Mann nicht gilt.

                  Der 500g Daunenschlafsack ist so schon am Limit, hinzu kommen evtl. Feuchtigkeit etc. Da sind Null Reserven, im Gegenteil, es wird schon geplant mit Wechselwäsche zu schlafen. Der TE ist womöglich länger unterwegs, d.h. die Daune wird irgendwann auch nachlassen, weil nicht gelüftet werden kann etc.

                  Ich würde mir nach einem Tag bei Radtouren mit 4600m an Höhe den A**** abfrieren in 500G Daunen/Federn.

                  An den TE: Falls Du die 2 Schlafsackvariante wählst. Die Marmot Nanowaves sind recht breit geschnitten, liegen unter 100 Euro und sind recht klein und leicht für den KuFa Bereich. Da passt Dein ME sicher gut rein und die Daune kann sich entfalten. Nichts ist schlimmer, als mit dem Gefühl zu schlafen, man friert, aber irgendwie geht's. Hölle.

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                  • karteundkanu
                    Erfahren
                    • 01.08.2011
                    • 332
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                    dem kann ich mich nur anschließen, so ein Liner ergibt meist eine ziemliche Wurstelei und vom Gewicht her gewinnt man gegenüber einem dünnen KuFa Schlafsack nicht viel. Schau dir mal einen Robens Far Away im Rechteckschnitt an oder einen Abel +10 von Nordisk, da ist genügend Platz für einen Daunensack, ohne die Füllung zu komprimieren, zusätzlich bietet die KuFa-Schicht noch Schutz gegen Feuchtigkeit von außen (meiner Meinung nach halt...).
                    So eine Kombo ist halt umständlicher zu packen, aber man kann die Isolierung ganz gut den Umständen anpassen...

                    Lg Heinz

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                    • Nitram
                      Anfänger im Forum
                      • 01.01.2017
                      • 12
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                      Über Feuchtigkeit und Kondensation habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, zumal ich im Frühjahr mal in einem äußerlich klatschnassen Schlafsack aufgewacht bin. Der Schlafraum (T4 Bulli) war nicht doll durchlüftet, das wird im Zelt anders sein, anschließend konnte der Sack ordentlich austrocknen. Die Umstände sind auf dem Pamir sicher extremer und der Sack "muss" funktionieren. Für ein bisschen mehr Isolation und v.a. Als Schutz gegen Feuchtigkeit käme auch ein VBL in Frage, oder? Der Nutzen entfaltet sich ja nicht erst auf Polarexpeditionen, wenn ich das richtig verstanden habe. Da würde sich die Unterwäsche auch bezahlt machen ...

                      Oder übernimmt der übergezogene dünne KuFa-Sack auch den Feuchtigkeitsschutz von innen her?

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                      • Kris
                        Alter Hase
                        • 07.02.2007
                        • 2799
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                        Durch den Kufa-Sack aussen verlagert sich vor allem der Kondensationspunkt dorthin, was neben dem Wärmegewinn ein wesentlicher Pluspunkt einer solchen Kombi ist. VBL macht m.E. v.a. dann Sinn, wenn du keine Zeit zum auslüften und trocknen hast.
                        „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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                        • AndiBar
                          Erfahren
                          • 14.03.2011
                          • 195
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                          Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                          Wir alle, die wir draußen schlafen wissen, dass die Temp Angabe für optimale Bedingungen gilt. Zudem kann man davon ausgehen, dass der TComfLimit bei einem verfrorenen Mann nicht gilt.

                          Der 500g Daunenschlafsack ist so schon am Limit, hinzu kommen evtl. Feuchtigkeit etc. Da sind Null Reserven, im Gegenteil, es wird schon geplant mit Wechselwäsche zu schlafen. Der TE ist womöglich länger unterwegs, d.h. die Daune wird irgendwann auch nachlassen, weil nicht gelüftet werden kann etc.

                          Ich würde mir nach einem Tag bei Radtouren mit 4600m an Höhe den A**** abfrieren in 500G Daunen/Federn.
                          Meiner Erfahrung nach sind die EU-Norm Temperaturangaben von Schlafsäcken sogar immer ein bisschen konservativ, weil ich mich eben in Klamotten in den Schlafsack lege, wenn es wirklich ans Limit geht. Aber gut, da ist jeder unterschiedlich, muss jeder für sich selbst herausfinden.

                          Ich hab mir gerade mal das Höhenprofil der Route angeschaut, da würd ich mir auch mit dem Radl jedes Gramm ganz genau anschauen, dass ich da hochwuchten muss und würd mir zweimal überlegen, ob es für 2 oder 3 Nächte in wirklich großer Höhe nicht reicht, die Daunenjacke und dicke Socken zum Schlafen anzuziehen, die ich eh dabei habe.
                          Birgt natürlich das Risiko, auch mal eine Nacht vor dem Morgengrauen mit leichtem frösteln aufzuwachen, dafür spar ich mir ein halbes Kilo bei insgesamt 5000hm Anstieg.

                          Kondensation und Feuchtigkeit sollten in der Höhe und Lage kein großes Problem sein.

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                          • mitreisender
                            Alter Hase
                            • 10.05.2014
                            • 4855
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                            Bei 2-3 Tagen muss man gucken, was man riskieren mag. Temperatureinschätzungen sind wirklich schwer. Daunenjacke mag noch gut helfen. Ich hätte mit den Füssen Probleme, da ich ja nun nicht extra Daunensocken für so eine Tour dabei hätte.

                            Je nachdem was man da hat oder sinnvoll ergänzend anschaffen mag kann man eben beim alten Schlafsack bleiben, einen neuen hinzukaufen und hier abwägen ob zusätzlich oder eben als autarkes Modell anstatt des MEs für diese Tour. Ich erwähne mal alpkit. Da gibt es derzeit auch ein Angebot.

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                            • Schmusebaerchen
                              Alter Hase
                              • 05.07.2011
                              • 3388
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                              1. Testen. Es gibt diverse Winterzelttreffen. Unter anderem auch welche, die aus diesem Forum heraus entstanden sind. Da kannst du die Ausrüstung gut testen oder andere Teilnehmer nach einem zweiten Schlafsack zum Testen fragen.

                              2. Vergiss die Liner. Ist reine Augenwischerei. Kunstfaser oder gar Daunenschlafsäcke bringen pro Gewicht eine viel bessere Isolation. Ein 800g Schlafsack für 10-20€ könnte dein Problem bereits lösen. Dafür brauchst du keinen neuen 200€ Schlafsack. Den Kufa kannst du nach der Tour auch noch im Sommer verwenden. Bei einem Winterschlafsack ist das immer die Frage ob der so oft benutzt wird. Mit der Größe das ist auch weniger ein Problem, wenn du den Schlafsack als Decke über deinem eigentlichen verwendest. Hab ich schon dutzende Male gemacht. Funktioniert. Such mal im Forum nach Schlafsäcke kombinieren, da findest du unter anderem eine Formel von mir zur Berechnung der Gesamtisolation.

                              3. VBL. Du kannst dir für viel Geld einen VBL kaufen. Günstiger, effektiver, multiuse und einfacher zu beschaffen ist eine Rettungsdecke. Vielleicht hast du sogar noch eine im abgelaufenen KFZ Verbandskasten. Ansonsten ~1-2€ und ~80g. Die Rettungsdecke muss wie der VBL in den Schlafsack. Die Klamotten werden früh zwar feucht sein, aber der Schlafsack um so trockener. Ist also mehr eine Notlösung. Bringt gefühlt 5-10K.

                              4. Kein Körperteil vergessen. Wollmütze und Wollsocken wiegen nicht viel, bringen aber einiges. Nimmst du nur eine dicke Jacke, dann ist die Schlafsackinnentemperatur niedriger und du wirst an den Beinen frieren. Also alles gleichmäßig isolieren. Handschuhe hatte ich jedoch bisher nur ein Mal an
                              Ein paar ordentliche Wollsocken bringen durchaus 5K oder mehr. Mit normalen+Frottee+Wollsocken habe ich schon bei 0°C ohne Schlafsack draußen geschlafen. Es müssen nicht unbedingt Daunensocken sein.
                              Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
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                              • lina
                                Freak

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                                • 12.07.2008
                                • 42934
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                                #16
                                AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                                Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                                Ich hätte mit den Füssen Probleme, da ich ja nun nicht extra Daunensocken für so eine Tour dabei hätte.
                                Erfahrungsgemäß helfen die nur, wenn die Füße nicht schon kalt sind. Wenn doch, hilft eine mit heißem Wasser gefüllte (und sorgfältig zugeschraubte) 1-l-Nalgeneflasche mehr.

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                                • Marhabal
                                  Erfahren
                                  • 08.06.2013
                                  • 481
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                                  Mal abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass irgendein Paar Socken (und wenn sie atombetrieben sind) 5K Temperaturgewinn bringen, wird hier doch von völlig falschen Ausgangsbedingungen ausgegangen.

                                  Ich will auch den TE gar nicht kirre machen, ist ja nicht der erste, der die Strecke macht.

                                  Doch die Klimaeinschätzung des TE ist höchst optimistisch. Zwar gehe ich davon aus und hoffe für ihn, dass er nicht wirklich auf den Pässen übernachten muss, aber er fährt diverse Tage in sehr großen Höhen.

                                  Die nächste sinnvoll Klimamessstation liegt leider unbrauchbar in einem der Täler, aber die leicht zugänglichen Stationen an Ein- und Ausgang der Route in Dushanbe und Chorog geben einem ganz gute Aufschlüsse.

                                  1. Das Klima dort ist im Juli/August aufgrund der Kontinentalität und der Regenschattenlage in höchstem Maße arid.
                                  2. Dies führt dazu, dass wir eine trockenadiabatische Temperaturabnahme haben und nicht - wie oft in den Alpen - eine feuchtadiabatische. Heißt, die Abnahme pro 100Hm liegt näher an 1K als an 0,5-0,7K.
                                  3. die Temperaturen liegen im Monatsdurchschnitt (!) in den oben genannten Stationen bei 27°C in Dushanbe (800m) und bei 23°C in Chorog (2080m).
                                  4. Die monatlichen Temperaturwerte schwanken aber im Vergleich zu den Tageswerten um bis zu 10K! Des Tagesdurchschnitts! Dazu kommt die Temperaturverteilung im Tagesverlauf. An einem miesen Tag im Juli hast sogar in Chorog Frost.
                                  5. von Dushanbe aus geht es nun rund 3.800m hoch. Von Chorog aus rund 2.600m. Sind im ätzendsten Fall also 38 bzw. 26K, im bestmöglichen 27 bzw. 18K Temperaturabnahme.

                                  Zusammengefasst: Du musst im ganz normalen Standardfall von einem Temperaturfenster von -9°C bis +5°C für das Tagesmittel (!) ausgehen. Im absoluten Schlechtwetterfall gehen davon bis zu 10K ab - vom Tagesmittel! Für die Nacht darfst dann zusätzlich was abziehen.

                                  Meine Schlussfolgerung wäre:
                                  Plane Deine Etappen so, dass du nicht auf den Pässen, sondern deutlich tiefer schläfst. (Inversion dürfte aufgrund der frischen Winde kein so großes Problem sein). Und nimm eine Kombi mit, die Dich zumindest bis in den unteren einstelligen, ich würde sogar sagen bis in den zweistelligen Minusbereich nicht im Stich lässt.

                                  Wie du diese Kombi zusammenstellst, ist letztlich ziemlich irrelavant (extrem trockenes Klima, da musst du dir keinen Kopf um Feuchtigkeit machen, Dein Schlafsack wird jeden Abend wie knochentrocken sein.). Aber 500g beim Schlafsack zu sparen, ist sicher an der falschen Stelle. Ich persönlich würde wahrscheinlich mit einer Kombi aus zwei Schlafsäcken losziehen, aber das ist sicher geschmackssache. Aber die Kombi hätte definitiv ein 1000g Daunenäquivalent.

                                  Lieben Gruß und viel Erfolg

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                                  • mitreisender
                                    Alter Hase
                                    • 10.05.2014
                                    • 4855
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                                    Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                    Erfahrungsgemäß helfen die nur, wenn die Füße nicht schon kalt sind. Wenn doch, hilft eine mit heißem Wasser gefüllte (und sorgfältig zugeschraubte) 1-l-Nalgeneflasche mehr.
                                    Das ist klar, dass man nicht frierend in den Schlafsack klettert. Was ich meinte. Den Temp.bereich mit einer Daunenjacke zu strecken, die man auf Tour dabei hat, würde eben nur den Oberkörper betreffen.

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                                    • AlfBerlin
                                      Lebt im Forum
                                      • 16.09.2013
                                      • 5073
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                                      Die Daunenjacke bringt nicht nur für den Oberkörper was, sondern auch für den Unterkörper. Möglicherweise reicht eine Daunenjacke, um die Wärmebilanz zu stabilisieren.

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                                      • Schmusebaerchen
                                        Alter Hase
                                        • 05.07.2011
                                        • 3388
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: ME Classic 500 Schlafsack für Minusgrade aufbohren oder muss doch ein neuer

                                        Zitat von Marhabal Beitrag anzeigen
                                        Mal abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass irgendein Paar Socken (und wenn sie atombetrieben sind) 5K Temperaturgewinn bringen, wird hier doch von völlig falschen Ausgangsbedingungen ausgegangen.
                                        Dann probiere es einfach aus.
                                        Wie gesagt, habe ich mit 3 paar Socken bei 0°C draußen geschlafen. OHNE Schlafsack! 25K / 3 Socken = 8,333K (im Mittel). Und das waren keine Daunensocken oder sonstiges. Nur Wollsocken und so.


                                        Zitat von Marhabal Beitrag anzeigen
                                        Aber 500g beim Schlafsack zu sparen, ist sicher an der falschen Stelle. Ich persönlich würde wahrscheinlich mit einer Kombi aus zwei Schlafsäcken losziehen, aber das ist sicher geschmackssache. Aber die Kombi hätte definitiv ein 1000g Daunenäquivalent.
                                        Dem stimme ich zu. 1000g Daunen entsprechen übrigens Pi mal Daumen 2000g Kufa (Abhängig von den jeweiligen Isolationsqualitäten).
                                        Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
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