[NP] Nepal: Annapurna Runde bis Ice Lake, Annapurna Basecamp, Sarangkot

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    • 07.02.2016
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    [NP] Nepal: Annapurna Runde bis Ice Lake, Annapurna Basecamp, Sarangkot

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Hallo zusammen,
    nach vielen Monaten der Vorabrecherche ging es für mich zwischen dem 23. Oktober und 15. November nach Nepal und somit auch erstmals außerhalb der europäischen Gefilde. Ich werde zunächst einen klassischen Reisebericht verfassen und abschließend eine subjektive kritische Begutachtung der Reise vornehmen. Es gibt nämlich schon einige Dinge, die man unbedingt beachten sollte, wenn man sich auf ein Abenteuer in Nepal einlässt.

    Mein Plan war zunächst die Annapurna Runde von Chamje aus bis Jomson inklusive dem Tilicho Lake zu wandern, dann 2 Tage in Pokhara inklusive dem Sarangkot Viewpoint, dann für 2 Tage in den Chitwan Nationalpark, um die Reise abschließend mit 3 Tagen in Kathmandu abzurunden.

    1. Reisetag
    Von München aus ging es über Mascat mit Oman Air nach Kathmandu. Ich kann diese Linie sehr empfehlen, denn sie bietet ein tolles Multimediaangebot, für den Nachtflug erhielt man nützliche Utensilien wie Ohrstöpsel oder eine Augenklappe, die mir vor allem in den Lodges später sehr zugutekam. Auch die Flugabwicklung verlief reibungslos. Den Flughafen in Mascat konnte ich mir nur kurz anschauen, aber das ist halt schon alles ein bisschen anders als in Europa. Beispielsweise scheint es in Mascat und auch in Nepal keinerlei Flüssigkeitsbeschränkungen für das Handgepäck zu geben.

    Der erste richtig spannende Moment kam dann nach der Landung in Kathmandu; ist das Gepäck da und geht alles mit dem zu beantragenden Visa glatt. Und da ging es halt schon los; bevor man das Visa an einem anderen Schalter erhält, an dem ausreichend Personal sitzt, muss man erst an einem 2. Schalter die Visagebühren entrichten. Ich verstehe bis heute nicht, wieso hier nur zwei Schalter geöffnet waren, vor dem sich zwei ellenlange Schlangen bildeten. Ich musste sicherlich an die 45min warten. Dreist finde ich immer solche Herrschaften, die sich dann von der Seite direkt zum Schalter begeben und natürlich alles aufhalten. Man muss sich vorstellen; die Schalter zur eigentlichen Visa-Erstellung waren super besetzt und dort verlief alles binnen 3min. Daher verstehe ich die Logik nicht so wirklich, wieso es bei der Bezahlung nur zwei offene Schalter gab.

    Das Gepäck kam glücklicherweise an und das war für mich ehrlicherweise eine große Erleichterung. Auch die nepalesische Agentur war vor Ort, um mich in Empfang zu nehmen, denn ich hatte lange recherchiert und mich letztendlich für diese Agentur entschieden. Nun ging es in das absolute, geordnete Verkehrschaos von Kathmandu. So etwas habe ich noch nie gesehen; sicherlich an die 50% Motorroller (sind halt günstiger als Autos), keinerlei Verkehrsschilder, Kühe die umherlaufen und arme Polizisten, die irgendwie versuchten, den Verkehr zu regeln. Nach 3 Wochen habe ich aber gemerkt, dass das anscheinend so alles funktioniert. Man stellt sich zwar die Frage, wie man dort den Führerschein erwirbt, denn das muss eine Hölllen-Prüfung sein, aber nun gut.

    Das Hotel für die einzige Übernachtung war okay, Hotel Yambu im nördlichen Thamel Stadtbezirk. Etwas chaotisch war allerdings, dass die Agentur nur eine zu kleine Gepäcktasche für den Porter zur Verfügung stellte. Hier musste ich das erste Mal proaktiv reagieren und mit der Agentur sprechen. Letztendlich ging alles glatt. Ihr müsst wissen, dass ich auch 60 Malbücher- Stifte, Ballons und Radiergummi mitbrachte, die wir während des Trekkings in Schulen- und an Kinder verteilten wollten. Ohne dieses Gepäck wäre ich wohl bei etwa 13kg gelandet.

    2. Reisetag: Von Kathmandu über Besisahar nach Chamje (1800m)
    Ich lernte meinen Guide nun auch persönlich kennen und seine erste tolle Tat war, dass er statt des von der Agentur bezahlten normalen Busses, einen Micro Bus organisierte. Dieser war wesentlich schneller als der Normalbus, so dass wir bereits gegen 12:45Uhr Besisahar erreichten, also nach gut 4,5 Stunden. Verglichen mit noch kommenden Transporten war diese Fahrt noch okay, auch wenn ich einige Male durch die wohl größten Schlaglöcher gefahren bin, die ich bislang jemals gesehen habe.

    Die Jeepfahrt von Besisahar nach Chamje hatte dann schon eine andere Qualität, wie auch folgendes Bild nahelegt. Einen so vollen Jeep habe ich auch noch nicht gesehen. Lustig war, dass der Fahrer um eine Polizeistation wusste, die auf dem Weg lag. Etwa 500m vor dieser, stoppte der Jeep, die Leute stiegen von der Laderampe hinten ab, wir fuhren bis etwa 500m nach der Polizeistation und warteten, bis der Rest kam und diese wieder auf die Laderampe geklettert sind. Interessante Umgehung der Regularieren und man fragt sich, ob die Polizei dies nicht weiß. Die Fahrt an sich war einerseits landschaftlich spektakulär, andererseits natürlich auch sehr holprig, zumal wenn man auch noch um die 1.83m groß ist, aber auch diese Fahrt war noch nicht das Reisehighlight.

    Gegen 18 Uhr erreichten wir unseren Trekkingstartort Chamje und kamen in einer guten Lodge unter. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass es bereits auf 1800m kein warmes Wasser mehr gibt und der Schlafbereich so wenig komfortabel ist, aber darauf hatte ich mich vorher eingestellt und das war auch kein Problem.

    3. Reisetag: Von Chamje nach Bagarchhap (2200m)
    Das Trekking begann und dies bei etwa 25-28 Grad. Wunderschöne Tour, denn man wandert in einer Schlucht, um einen herum türmen sich bereits Berge mit 2500-3500m, man ist aber noch mitten im Grünen, der tosende Marsyangdi Fluss ist ein ständiger Begleiter und wir Drei (Guide, Porter und ich) kommen gut voran. Ich habe selten zuvor derartig schöne natürliche Wasserfälle gesehen und eben auch so unterschiedlicher Natur. Etwas neidisch war ich auf meine beiden Begleiter, denn diese konnten unterwegs an kleinen Raststellen, das bereitgestellte Wasser der Einheimischen trinken. Ich hingegen hatte ja vorher gelernt, dass man als Tourist kein Wasser trinken sollte, welches nicht gekocht oder durch Micropur Tabletten gereinigt worden sei. Oder man versorgt sich an der Safe Water-Stations. Am letzten Trekkingtag habe ich das Wasser dann aber doch probiert, denn ich wollte es wissen und was war; keinerlei Magen/Darmprobleme, sprich Durchfall. Das ist zwar jetzt nicht die Menge, aber da hätte ich mir locker 30 Euro sparen können und vor allem, hätte ich nicht immer direkt 3l mit mir herumtragen müssen, aber nun gut.

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...irst%20day.JPG

    Das kleine Dorf Tal liegt wunderschön, sehr idyllisch und bereits hier gab es eine erste Safe Water Station. Der Guide wusste dies nicht. Um es hier vielleicht zusammenfassend zu sagen; der Guide nutzte die NATT Trails, wann immer es ging. Zwischen Dharapani und Dananyku ist der NATT Trail auf der rechten Seite des Flusses derzeit aufgrund von Landslide nicht begehbar. Daher nutzten wir den Weg über das kleine Dorf Odar. Hier machte ich einen vielleicht entscheidenden Fehler, denn ich erklomm die zusätzlichen 300 Höhenmeter mutmaßlich zu schnell. Allerdings hätte der Guide mir auch sagen können, dass ich zu schnell ging. Ich denke nämlich, dass dieser Ausflug (es war bereits etwa 15:30 Uhr, an dem Tag war es auch mit das einzige Mal während des Trekkings stark bewölkt und etwas frisch) ein paar Erkältungssymptome unterstützt hat, die mich in den folgenden Tagen begleiten sollten. Um es hier schon zu sagen; nein, glücklicherweise ereilten mich diese Symptome nicht alle zusammen. So hatte ich an dem einen Tag Schnupfen, an zwei anderen Tagen stärkeren Husten, der auch etwas weh tat (Mandeln) und dann halt auch Halsschmerzen. Glücklicherweise hatte ich aber eine wirklich vollständige Reiseapotheke dabei, besorgte mir abends in den Lodges heißen Wasser zum Inhalieren, so dass die Temperatur nie über 38,5 Grad ging, ich keine Beschwerden beim Wandern und soweit alles gut ging. Was ich halt unterschätzt habe war, dass die Lodges nicht beheizt sind und es in den Schlafräumen maximal um die 5-12 Grad warm gewesen ist. Jetzt mag es sein, dass ich sowieso immer etwas leichter friere, als andere, aber 5-12 Grad im Schlafbereich ist dann doch nicht europa-normal. Ich konnte mich allerdings auch nicht in den Schlafsack legen, der auf einen Komfortbereich von -15 Grad ausgelegt gewesen ist, denn das wäre wiederrum wieder zu warm gewesen. Also nutzte ich bis Braga auf 3550m immer nur zwei Decken. Selbst wenn ich dadurch nicht fror, unterstützen die kalten Temperaturen im Essensbereich der Lodges sowie eben der Schlafräume sicherlich nicht meine Gesundheit.

    Da ich es unbedingt vermeiden wollte, zu einem nepalesischen Arzt zu gehen (zumal es auf der Annapurna Runde eh keine Ärzte gibt und dies also mit einem Abbruch der Trekkingtour verbunden gewesen wäre) und vor allem keine Bronchitis oder ähnliches riskieren wollte, beschlossen wir schweren Herzens den geplanten Streckenverlauf zu ändern.

    Statt also die Runde bis Jomson inklusive Tilicho Lake zu gehen, wanderten wir nur bis Braga, denn ich wollte meiner Lunge & Co. keine 4 Nächte über 4000m zumuten. Dies schon mal als Vorabinformation.

    Nachmittags kamen wir also in Bagarchhap an und wollten uns noch die Gompa anschauen, die allerdings leider geschlossen gewesen ist. Einige Schulkinder fragten nach „Sweets“ und das empfand ich als schade. Sie konnten ansonsten kein Englisch, aber irgendwelche wenig mitdenkenden Touristen haben die Kinder augenscheinlich mit Süßigkeiten verwöhnt, so dass sie nun darum betteln. Natürlich war dies keine schöne Situation, aber es gibt dort keine Zahnärzte und mit Süßigkeiten tut man den dortigen Kindern keinen Gefallen. Die Malbücher wollte ich mir allerdings für die eher abgelegenen Dörfer wie Ngawal und Ghyaru aufsparen.

    In der Lodge war es besonders kalt und das, obwohl wir doch nur auf etwa 2200m gewesen sind.

    4. Reisetag: Von Bagarchhap nach Chame (2800m)

    Direkt am Morgen die ersten beiden Highlights dieser Reise. Zum einen konnte ich dem Kind des Lodgebesitzers mit dem Malbuch eine Freude machen, zum anderen sahen wir tatsächlich den Annapurna II. Der Guide meinte, dass er in seinen 13 Jahren als Guide den 2er noch nie von Bagarchhap gesehen hätte. Auch wenn nur die Spitze zu gesehen gewesen ist, war dies für mich ein besonderer Moment, denn die war meine erste richtige Trekkingtour nach 10 Tagen auf Teneriffa mit dem Vulkan Teide auf 3700m, aber nun sah ich das erste Mal einen richtigen Bergriesen.

    Ich empfand diesen Tag als deshalb auch sehr schön, weil man nun viel mehr Berge sah, die Landschaft wurde wesentlich rauer und ich war natürlich auch sehr gespannt, wie es mir mit der Höhe geht.

    Die Bedenken vor eben dieser war eine meiner Hauptsorgen, denn bislang war ich halt nur einmal auf 3700m und das eben auch nur bei einer Tageswanderung mit dem Teide Vulkan auf Teneriffa. Um es aber vorwegzunehmen; ich bin ganz hervorragend mit der Höhe zu Recht gekommen. Ich hatte kein einziges Mal Kopfschmerzen, noch war mir schwindelig oder dergleichen. Wenn da nicht die Erkältungsgeschichte gewesen wäre, hätte ich wohl auch den Tilicho See und Thorong la Pass geschafft,
    Natürlich waren die Nächte nicht besonders intensiv. Ich wachte sehr oft auf, träumte kompletten Unsinn, aber körperlich ging es mir prima. Sicherlich lag dies auch am langsam Tempo des Guides (wobei wir zwischendurch viele Menschen überholten, aber für meine Verhältnisse war das sehr langsam) und ich aß auch ab Chamje abends immer eine Knoblauchsuppe, die der Höhenanpassung zugutekommt.

    Nach einem kräftezehrenden Treppen- und Waldanstieg zum Dorf Temang das erste richtige Berghighlight meiner Tour: der 8156m hohe Berg Manaslu. Es war surreal; man selbst stand nur auf etwa 2400m in einem sehr grün bewaldeten Dorf, es war sicherlich um die 20-22 Grad warm und weit weg war die komplette Manaslu Range zu sehen; das war wunderschön. Wir hatten auch etwas Glück, denn langsam näherte sich aus dem Norden eine dickere Wolke, die dann auch den Manaslu einhüllte, aber ich habe ich noch zu 100% frei gesehen.

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...ge%208160m.jpg

    Auch der restliche Weg nach Chame war angenehm, da der Guide die NATT Traills nutzte und ab dem Dorf Koto gibt es auch noch einen weiteren, mir bis dato unbekannten NATT Trail, der durch Felder führt.

    Kurz vor Chame; ich hatte mich schon auf das Erreichen eingestellt, war er auf einmal da; der Annapurna 2. Ich wusste überhaupt nicht, dass man diesen bereits vor Chame zu Gesicht bekommen kann, aber da war er nun. Die von uns aus gesehen linke Seite eingehüllt in Wolken, die rechte Seite inklusive Spitze war aber sichtbar; ein wirklich beeindruckendes Schauspiel.

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...ions%20(5).JPG

    In Chame angekommen, kehrten wir natürlich ein und verlebten eine Lodge, wo es auch einmal nicht so kalt gewesen ist, denn erstmals war der Essensraum mit vielen Leuten besetzt, so dass die Luft warm wurde.

    Grundsätzlich sei auch gesagt, dass ich mit mehr anderen Trekkern gerechnet hätte. Natürlich traf man regelmäßig solche, aber von meinen zehn Nächten in Lodges musste ich nur zwei Mal den Schlafraum mit anderen Personen teilen (dazu gleich mehr). Aber auch ansonsten verteilten sich die Touristen sehr und für mich waren diese 5 Tage auf der Annapurna Runde ein wunderbares, einsames Wandererlebnis.

    4. Reisetag: Von Chame nach Lower Pisang (3250m).
    Obwohl es jetzt keine neuen super Highlights gab, was neue Berge angeht (ja, in Pisang war dies dann anders), empfand ich den Tag als sehr schön. Die Landschaft wurde langsam immer kargerer, entsprechend sah man viel Steinformationen und das folgende Bild ist wohl eines der ungewöhnlichsten meiner Reise. Dieser Berg war mehr eine Art flache Scheibe, die bildlich gesprochen, in die Erde gehauen wurde und tatsächlich aussah, als könnte sie jederzeit abbrechen- und somit umfallen.

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...Impression.JPG

    In Bratang machten wir eine Rast und dort gibt es eine große Apfelplantage. Ich gönnte mir einen leckeren Apfeltee, aß aber keine Äpfel, denn man soll in Nepal doch nichts mit Schale essen und das Taschenmesser hatte ich tatsächlich vergessen. Aktuell wird in Bratang sogar eine Schnapsbrennerei gebaut ;o)
    Wir übernachteten bewusst in Lower Pisang, denn laut Guide ist es dort wärmer, die Lodges sind besser ausgestattet und das Essen sei besser. Ich habe es nicht bereit und die Menschen in Lower Pisang benötigen mehr Tourismus. Viele Trekker nächtigen in Upper Pisang, weil dort halt der super Natt Trail nach Ngawal startet, ABER man kann am nächsten Tag in Lower Pisang loslaufen und ist in etwa 20min auf dem identischen Natt Trail.

    Das hier müsste Annapurna 2 oder 3 sein; ein wirklich seltsames Licht, sieht aber super aus wie ich finde:

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...ons%20(25).jpg

    Als wir also in Lower Pisang ankamen, legten wir eine kurze Pause ein, buchten schon mal die Lodge und wanderten dann noch nach Upper Pisang, wo es nicht nur eine wunderschöne, geöffnete(!!) Gompa gibt, sondern man natürlich auch einen Weltklasse Blick auf die Annapurna 2 erhält. Leider war es ein wenig bewölkt, so dass die Sicht nicht perfekt gewesen ist, aber ich stellte fest, dass auch Berge mit Wolken sehr besonders aussehen können. Außerdem sollte der Tag der Tage ja noch kommen.

    5. Reisetag: Von Lower Pisang nach Braga (3550m)
    Laut allen Berichten sollte dieser Tag panoramatechnisch einer DER Highlights werden. Ja, da man immer weit oberhalb der Straße läuft und auch ordentlich Kilometer macht, sieht man tatsächlich sowohl die Annapurna 2, 3 und 4 aus unterschiedlichen Blickwinkeln, aber mein Highlighttag sollte noch kommen. Auch war dieser 5. Tag der wettertechnisch schlechteste (auf einem hohen Niveau). Schon gegen 10 Uhr hingen vor den meisten Bergen Wolken und bereits gegen 15:00 Uhr wurde es auch während des Wanderns frisch, da Wind aufzog. Alles in Ordnung und ich habe auch an diesem Tag schöne Bilder machen können. Es war aber auch der erste richtige Härtetest in Sachen Höhe und, wie angedeutet, alles lief prima. Selbst den an sich megasteilen Anstieg nach Ghyaru habe ich bestens bewältigt. Ghyaru und Ngawal sind zwei sehr schöne Bergdörfer.

    Wo ich das Bild gemacht habe, weiß ich leider nicht mehr:

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...ons%20(10).JPG

    In Braga angekommen, bezogen wir für zwei Tage dieselbe Lodge. Leider erwischten wir die wohl schlechteste während der gesamten Tour, aber die vom Guide präferierte Lodge war dummerweise belegt. Guide und Porter mussten in einem einfachen Holzhaus, fast schon eine Scheune schlafen und das Essen war auch nicht besonders.

    6. Reisetag: Von Braga zum Ice Lake auf 4600m und zurück nach Braga
    Wow, wow, wow….was für ein fantastischer Tag, der mir lange in Erinnerung bleiben wird. Wir hatten den ganzen Tag über strahlend blauen Himmel, waren sehr gerne bestimmt an die 10 Stunden unterwegs (ich wollte möglichst viel von der aufgehenden Sonne mitbekommen) und immerhin galt es 1100m Höhenmeter zu bewältigen, aber alles kein Problem. Es lässt sich praktisch nicht in Worte fassen, wie unfassbar schön die Aussichten gewesen sind und daher habe ich hier sowohl Bilder,- als auch ein Video hochgeladen. Ich hoffe, Ihr könnt dieses abspielen.
    Noch nie zuvor war ich in einer derartigen Höhe und es war einfach so beeindruckend. Man selbst steht auf 4600m, es liegt dort kein Schnee; nach Norden hin sieht man nur den Chulu West mit Schnee bedeckt und ansonsten karge Steinfelsen und Formationen. Dreht man sich dann Richtung Süden um, sieht man die ganze 2er, 3er und 4er Annapurna Range, den wunderschönen Tilicho Peak und in der Ferne sogar den Manaslu!

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...Lake%20(1).JPG

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    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...ions%20(1).JPG

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...ions%20(9).JPG

    Video Ice Lake:

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...n%204600m.m2ts

    Natürlich war ich ein bisschen wehmütig, denn ich wusste, dass ich den Tilicho Peak nicht von näher sehen werde, denn tags darauf hatten wir doch beschlossen, umzukehren.
    Sogar Blue Sheeps haben wir gesehen, so jedenfalls der Guide und ich füge gerne auch ein Bild bei. Schade war lediglich, dass die Gompa in Braga geschlossen gewesen ist, obwohl es deutlich vor 17 Uhr war, aber mit Zeiten haben die es in Nepal nicht so sehr.

    7. Von Braga nach Besisahar mit dem Jeep
    Es war einfach nur grauenvoll. Wohl der negativste Tag des ganzen Urlaubs, denn von morgens 8 Uhr bis abends 19 Uhr hockten wir in diesem Jeep. Natürlich war es einerseits interessant zu sehen, was man vier Tage lang gewandert ist, aber die Straßenverhältnisse sind einfach schrecklich und ich weiß nicht, wie oft ich mir im Jeep den Kopf gestoßen habe. Zu allem Überfluss war dann auch noch die Lenkstange des Jeeps defekt und wir saßen für etwa zwei Stunden auf der Straße fest. Wie ich erfuhr, hatten wir aber noch Glück, denn der Jeepfahrer konnte eine neue Lenkstange sowie einen Mechaniker organisieren, was wohl nicht immer möglich ist?!
    So war man zumindest für zwei Stunden an der frischen Luft und ich konnte ein paar schöne Aufnehmen von der Annapurna 2 und dem Pisang Peak machen.

    Abends in Besiahar wurde der 5. Tag des nepalesischen Licht Festivals gefeiert, so dass die Straßen mit sehr viel Kerzen beleuchtet werden; ein schöner Anblick.

    Ich hatte jedoch arge Sorgen um mein linkes Ohr. Obwohl ich immer brav geschluckt habe, wenn es um den Druckausgleich geht, hörte ich abends nur noch sehr schlecht und hatte wirklich Angst, einen Hörsturz erlitten zu haben. Glücklicherweise waren die Symptome nach 24 Stunden wieder verschwunden.

    8. Reisetag: Von Besisahar nach Pokhara mit dem Auto und Public Bus
    Da nun der Höhepunkt des Lichterfestivals anstand und es deshalb viel weniger Transportmöglichkeiten gab, fanden wir erst gegen mittag jemanden, der uns nach Dumre brachte, von wo aus wir dann mit dem Öffentlichen Bus nach Pokhara fuhren. Das war eine schöne Strecke.

    Ihr fragt Euch vielleicht; was hatte Bastian denn nun als Alternative zur Annapurna Runde vor, denn immerhin waren 8 der geplanten 14 Trekkingtage noch übrig. Der Guide machte mir den guten Vorschlag, dass wir doch die ganze Annapurna Familie vollständig machen könnten und daher zum Annapurna 1 Basislager wandern und dies halt in 6 Tagen.

    Eine wie ich fand sehr gute Idee )

    In Pokhara angekommen quartierte uns der der Guide in einem schönen Hotel ein (warme Dusche) und abends hatte ich einen tollen Blick auf die Annapurna Range, nur jetzt eben von weiter weg und von der Südseite.

    Lediglich für die Mehrkosten (Jeepfahrt nach Besisahar , Transport nach Pokhara sowie das Hotel) musste ich aufkommen. Aufgrund der überteuerten Jeepfahrt leider um die 160 Euro, aber nun gut, die Gesundheit geht vor.

    Abends wanderten wir dann durch die Innenstadt Pokharas, blieben an einigen Musikgruppen stehen, die halt anlässlich des Lichterfestivals Straßenvorführungen gaben.

    9. Reisetag: Von Pokhara mit dem Bus nach Syauli Bazar und zu Fuß nach Chomron
    Diese Gegend muss man sich wie eine Art Dschungel vorstellen, in der ich meine Erkältungssymptome prima bekämpfen konnte. Man hat unendlich viele Bäume und im Hintergrund thronen die Bergriesen der Annapurna, des Machhapuchhare & Co. Daher genoss ich diese Fahrt sehr. In Naypul mussten wir leider an der Trekker Permit Station stoppen und hier lernte ich den einzig unfreundlichen Nepalesen der gesamten Tour kennen. Tags zuvor konnten wir uns keine neue Trekkingpermit besorgen, weil aufgrund des Festivals die Permitstation in Pokhara geschlossen gewesen ist. Auch musste ich die Annapurna Runde nicht aus freien Stücken,- sondern aufgrund der Gesundheit abbrechen. Für beide Argumente konnte sich der Permit Kontrolleur nicht erwärmen, obwohl wir alles geben, und so waren erneut 40€ Permitgebühr fällig. Ich beherrsche mich ansonsten wirklich immer, aber diesem werten Herrn gab ich dann noch ein paar nette Worte mit auf den Weg. Keine beleidigenden Schimpfwörter, aber schon deutliche Worte.

    Der Fußweg nach Chomrong war noch halbwegs in Ordnung.
    Okay, ich erzähle es lieber jetzt und lasse meinen Frust ab, als nachher, aber das Wandern zum/vom Annapurna Basecamp macht aufgrund der vielen vielen vielen Steinstufen keinen Spaß. Mal sind es große Stufen, dann kleine, dann Stufen mit Wurzeln, dann abgebrochene Stufen…hoch- und herunter…manchmal 15min am Stück hoch/herunter. Man muss also ständig nach unten schauen, um nicht zu stolpern. Auch ist dies leider der einzige Weg zum Basecmap, so dass man ständig Horden von Menschen begegnete. Dies bedeutete stoppen, zur Seite gehen, überholen, andere überholen lassen usw. Aufgrund des dichten Dschungels hat man auch keine wirklichen Bergsichten (außer halt in den Dörfern) und ich empfand dieses Wandern nicht schön. Vor allem im Vergleich zur Annapurna Runde auf der anderen Seite des Gebirges. Ich weiß nicht, wie viel ich innerlich fluchte, aber, glaubt mir bitte, es macht wirklich keinen Spaß zu 50-60% über Steinstufen zu gehen. Ich werde das Annapurna Basecamp jedenfalls nie mehr machen.
    Mehr möchte ich dazu aber auch nicht sagen.

    In Chromrong angekommen wurde man aber mit einem fantastischen Sonnenuntergang belohnt, der vor allem den Berg Machhapuchhare sowie die Annapurna Südwand in orange farbiges Licht tauchte. Ein wirklich toller Blick.

    10.Reisetag: Von Chromrong nach Deurali (3200m)
    Der Sonnenaufgang war genauso wie der Untergang am Abend zuvor wunderbar und diese Motivation brauchte man auch, denn nun folgten wieder Stufen……

    Man kann zu diesem Tag nicht viel mehr sagen, außer dass wir kurz vor Deurali tatsächlich Affen gesehen habe. Es gibt davon auch Beweisfotos.

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...king%20(1).JPG

    So etwas habe ich bislang noch nie gesehen, so dass dies für mich etwas Besonderes gewesen ist. In Deurali angekommen musste ich erstmals den Schlafraum mit drei anderen Menschen teilen und der Essensraum war auch proppevoll.

    Immerhin war es verhältnismäßig warm und bis Deurali waren auch all meine Erkältungssymptome mit einer Ausnahme verschwunden; einem trockenen Husten. Ich wusste gar nicht, dass man vom Husten auch Muskelkater bekommen kann. Bis zur Abreise sollte mich dieser Husten begleiten, der aber nur dann zum Vorschein trat, wenn man wirklich extrem steiles erklimmen musste und dann stehen bliebt.

    11.Reistag: Von Deurali in das Annapurna Basislager (4130m).
    Wow, wow, wow Teil II nach dem Ice Lake. Auf einmal tritt man aus dem Dschungel heraus und sieht vor sich eine überaus karge Landschaft und man weiß, in noch etwa 120min stehst Du in einem Basislager. Wir überlegten kurz ob wir im Machhapuchhare Basislager auf 3700m,- oder halt im Annapurna Basislager übernachten sollten. Davon hing ab, ob wir das Gepäck bereits im Machhapuchhare Lager lassen oder es doch mitschleppen. Ich war mir aufgrund der Tatsache, dass ich bis dato nur in Braga zwei Mal auf 3500m übernachtet hatte, etwas unsicher. Da mir mein Guide aber zuriet und meinte, dass ich das schaffe, entschieden wir uns für das Annapurna Basislager und das war eine gute Entscheidung, denn so ersparte man sich am nächsten Morgen 90min wandern im Dunkeln, um den Sonnenaufgang im Annapurna Basislager zu sehen.

    Als wir dann in eben diesem eintrafen, war ich überwältigt. Da stehst du inmitten von Bergen mit 5000, 6000 und 7000m und vor einem türmt sich dann der zehnhöchste Berg der Welt mit 8033m auf; der Annapurna 1. Ich kann auch das schwer beschreiben und es war einfach klasse, dass wir von mittags 13 Uhr bis zum nächsten morgen um 8 Uhr dort verbringen konnten. Ob mit- oder ohne Wolken; ich konnte wunderbare Bilder machen und füge auch hier ein Video bei. Das alles zu beschreiben ist nämlich nahezu unmöglich.

    Abends setzte ich mich dann sogar dick eingepackt auf die Terasse, hörte die extra für die Bergwelt zusammengestellte Musik Playlist und genoss die Blicke einfach nur.

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...camp%20(5).JPG

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...camp%20(6).JPG

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...20Basecamp.JPG

    Video Nachmittag:

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...202.m2tshttps:

    In der Nacht träumte ich den wohl skurilsten Unsinn überhaupt und erschrak auch kurzzeitig, als ich mich ausgeruht zum Schlafen hinlegte und einen Ruhepuls von um die 100 Schläge hatte. Aber ich laß zuvor, dass dies in solchen Höhen normal war und ich bekam ausreichend Schlaf.

    12. Reisetag: Vom Annapurna Basislager nach Chomrong
    Das war wohl der ungewöhnlichste Tag des gesamten Urlaubs. Der Sonnenaufgang im Basislager war ungemein beeindruckend und nun konnte ich auch den Annapurna 1 in seiner blanken, wolkenlosen Schönheit sehen. Ich muss aber sagen, dass ich mich während der Tage in Pokhara sowie im Annapurna Basislager in den Machhapuchhare verliebt habe. Das ist ein so schöner und spannender Berg. Nicht nur wegen seiner Geschichte, sondern auch seiner besonderen Form und eben der Tatsache, dass er bislang noch nicht offiziell von jemanden bestiegen worden ist.

    Zum Sonnenaufgang; einfach das Video- und die Bilder anschauen, das sagt alles:

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...amp%20(1).m2ts

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...0Basecamp.m2ts

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...20Basecamp.JPG

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...camp%20(1).JPG

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    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...ons%20(16).JPG

    Der 2100m Abstieg nach Chomrong war dann aber eine Qual. Bis zum Machhapuchhare Basislager kam es mir vor, als wenn alle anderen Trekker ein Wettrennen veranstalteten und ich musste ständig schauen, dass man nicht Kollisionen riskiert. Ich verstehe die Leute nicht; da ist man einmal in einer solchen Umgebung und dann hetzt man herunter in das Machhapuchhare Basislager. Von da an verstehe ich jeden, der auf Tempo macht, um die Stufen hinter sich zu bringen, aber davor?!
    Ich bin jedenfalls oft stehengeblieben, habe letzte Bilder von der Annapurna 1 sowie dem Machhapuchhare gemacht und es ist mir dann auch egal, was andere Leute sagen.

    Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich aber Trekkingstöcke verwenden. Ich wollte meine Muskeln nicht über strapazieren, denn die „zogen“ bereits nach 15-20min.- Normalerweise benötige ich keine Stöcke, aber ich wollte nichts riskieren und bei den schönen Stufen halten sie auch tatsächlich. Gegen 17:15 Uhr trafen wir im Ort Upper Sinuwa ein und standen vor der Frage: „Jetzt noch eine Stunde erst herunter durch das Tal und dann hochwandern nach Chomrong, um am nächsten Tag nur noch absteigen zu müssen oder halt in Sinuawa bleiben?!“
    Da ich keine Lust mehr auf diese Stufen und Anstiege hatten, ich eh schon müde war, dachte ich mir, dass wir diese eine Stunde auch noch bewältigen. Tja und so kam es zum ersten Moonlight Trekking, denn im Dschungel wird es frühzeitig dunkel. In Chomrong angekommen, machte ich schnell noch ein paar Bilder des Machhapuchhare bevor ich dann tot müde und sofort einschließ; ich war einfach nur fertig.

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...20trekking.JPG

    13.Reisetag: Von Chomrong nach Siwai
    Nach einer guten Stunde Abstieg gönnten wir uns ein zweistündiges Bad in den Heißen Quellen von Jhinu Danda. Man muss sich das wirklich so vorstellen wie es auf dem Bild zu sehen ist. Im Grunde fehlen nur noch die Affen, welche über einem durch die Bäume hechten. Eine tolle und sehr entspannende Erfahrung.

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...0ABC%20(2).JPG

    Wir wollten eigentlich in Kymi übernachten, doch alle Lodges waren voll und erstmals hatten wir Bedenken, überhaupt einen Schlafplatz zu finden. Wir mussten also noch einmal etwa 1,5 Stunden weiterwandern, zwischendurch absolvierten wir die letzten Steinstufen (YES!!!!!!!, siehe Bild) https://dl.dropboxusercontent.com/u/...0ABC%20(3).JPG

    und fanden dann auch eine Lodge, allerdings fahren von dort aus nicht die Busse nach Pokhara….

    14.Reisetag: Von Siwai nach Pokhara
    ……aber die Busse stoppen dort, wenn man sich erkennbar macht, was wir taten. Hui, also die Busfahrt hatte es in sich, denn der Bus war proppevoll und wir standen. Vorne lief in einem Fernseher ständig nepalesische Liebesmusik, was einen ein wenig strapazierte, denn man fragt sich, ob es dort nicht auch Rock und Popmusik gibt; nein; nur Liebes Musikvideos, welche natürlich schon spannende Locations vor den Bergen liefern.

    Von Naypul an wurde der Bus dann leerer und wir erreichten mittags Pokhara. Hier hieß es Abschied vom Porter nehmen. Ich möchte es nicht überlang machen, aber das einzige, was mich am Guide störte war, dass er zum Ende hin Erwartungen hinsichtlich des Trinkgelds äußerte. Von wegen Minimum für zwei Wochen seien für ihn 150$, Maximum sogar 600$ und der Porter würde auch um die 100$ erwarten. Ich empfand dies als nicht besonders schön und vor allem nicht angenehm. Im Vorfeld hatte ich mich erkundigt und da hieß es immer, 2-4$/Tag seien angemessen, für einen Porter etwas weniger, aufgrund der Hierarchie. Ich habe mich sogar am Maximum bewegt, denn die waren ja auch gut, aber so waren die mit 30€ bzw. 60€ nicht wirklich zufrieden. Das ist mir dann aber auch letztlich egal, denn ich habe alles im Vorfeld versucht, in Erfahrung zu bringen.

    Der Porter verließ uns also, aber den Guide lud ich dann noch auf ein Essen ein und er revanchierte sich mit einem Besuch in einer Tanzbar. Nichts anzügliches, aber es ist schon sehr seltsam, in einer nepalesischen Tanzbar zu sitzen, in der Du nichts verstehst. Dies nicht nur aufgrund der lauten Musik, sondern eben auch der Sprache wegen.

    Eigentlich wollte mich der Guide noch nach Sarangkot begleiten, aber sein Fuß ließ dies nicht zu. Wir verabschiedeten uns, würden uns aber geplant in Kathmandu wiedertreffen.

    15. Reisetag: Von Pokhara zu Fuß nach Sarangkot (1570m)

    Die drei Stunden zum Aussichtspunkt Sarangkot waren nicht aufgrund der Steigung oder gar Höhe anstrengend, sondern wegen der Hitze. Die Sonne prallte dem City Guide und mir nur so auf den Rücken und so war dies tatsächlich einer der anstrengendsten Tage für mich. Mutmaßlich aber auch deshalb, weil mir natürlich 10 Trekkingtage in den Beinen steckten.

    Man muss diese Wanderung also nicht zwingend machen, sondern kann genauso mit dem Auto hochfahren. Den Aussichtspunkt als solchen habe ich von mittags 13 bis abends 18 Uhr genossen. Ich saß und stand einfach nur da; der Anblick war wunderschön. Das Wetter spielte auch mit, so dass ich wieder wunderbare Bilder mit- und Wolken bekam. Ich hörte sicherlich an die zwei Stunden wieder meine Musik Playlist und genoss die Aussichten einfach sehr.

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    16.Reisetag: Von Sarangkot nach Pokhara

    Frühmorgens stand der Sonnenaufgang und so etwas habe ich bislang noch nicht miterlebt. Man steht praktisch im Dunkeln, auf einmal erscheint ein wenig Licht am östlichen Horizont und langsam tauchen sich die Berge in Licht. Ganz ganz tolle Momente waren das für mich. Auch konnte ich erstmals den siebhöchsten Berg sehen; den Dhaulagiri, wenn auch nur von sehr weit entfernt.

    Ich lasse einfach mal wieder die Bilder und das Video sprechen.

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    Mit dem Auto ging es dann nach Pokhara, wo Sightseeing anstand. Ich kann es aber kurz machen; sowohl die Devil Wasserfälle, als auch die Batcave sind sehr ernüchternd und wenig spektakulär. Die Peace Pagado hingegen ist sehr beeindruckend, doch leider sah ich zum ersten Mal in Nepal dicke schwarze Wolken, so dass die Aussicht zur Annapurna Range komplett verschlossen gewesen ist, sehr schade.

    17.Reisetag: Von Pokhara in den Chitwan Nationalpark
    Es stand eine 6 stündige Busfahrt einem Tourist Deluxe Bus an. Mir war es nicht wichtig, aber das angepriesene W-Lan ging nicht, viel mehr besorgte mich die schlechte Straße sowie der Bus, welcher aussah, als sei er in den 60er Jahren in Deutschland zum Einsatz gekommen. Ich übertreibe nicht, aber wenn ich mir vorstelle, dies gefährlichen Transporte in der Monsunzeit zu unternehmen……man ist ja jetzt schon im November sehr froh gewesen, wenn man einen Transport gesund überstand.

    Leider musste ich mich in Chitwan Nationalpark angekommen, wieder proaktiv um den Transport zum Hotel kümmern, denn meine Agentur hatte dies versäumt, mir im Vorfeld auch eine Fehlinformation zum Hotel gegeben, so dass ich letztendlich in einem teureren und besseren Hotel saß, ohne aber mehr bezahlen zu müssen. Ende gut, alles gut, aber trotzdem muss so etwas im Urlaub nicht sein, dass man sich Sorgen um seinen Transport/Unterkunft machen muss.

    Am Spätnachmittag unternahmen wir noch eine kurze Dschungeltour und ich konnte immerhin ein badendes Nilpferd sehen.

    Das Hotel entsprach einem 3-4 Sterne Niveau, was nach all dem Trekking sehr gut tat. Mit Mücken hatte ich die ganzen 2 Tage über keinerlei Probleme.

    18.Reisetag: Erkundung des Chitwan Nationalparks zu Fuß, auf dem Elefantenrücken sowie zu Wasser
    Sowohl während des Dschungelspaziergangs als auch zu Boot oder auf dem Elefantenrücken sahen wir nicht wirklich viele Tiere. Im Nachhinein versteht man dies auch, denn bei so vielen Touristen würde ich als Tier auch das Weite suchen. Immerhin sahen wir ein Krokodil und gaaanz viele Rehe, bei denen der Guide vor Begeisterung kaum noch innehalten konnte. Ich dachte nur innerlich zu mir, dass wir in Deutschland weder freilebende Affen, noch Nilpferde, Tiger oder Krokodile, sehr wohl aber viele Rehe haben, aber das behielt ich für mich.

    Highlight war im Grunde, dass man in der Elefanten Aufzugsstation tatsächlich ein Kinder-Elefanten streicheln konnte. Ich hatte im Vorfeld lange überlegt, ob ich das Elefantenreiten aufgrund ethischer Bedenken machen sollte. Da aber eh alles bezahlt gewesen ist, ein Boykott des Reiten denen keinen finanziellen Schaden zugefügt hätte und die Tiere halbwegs gesund aussahen, machte ich es. Sicherlich war das mal interessant, aber so spektakulär ist das auch nicht. Vor allem, wenn auf dem Elefanten vor Dir ein brüllender Chinese sitzt, der alle möglichen Tiere direkt im Dickicht verschwinden ließ.

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    >> 150-200km Sicht von Chitwan aus!!

    Die Tanzshow am Abend mit nepalesischen Tänzen von Jungen und Mädchen empfand ich als sehr interessant. Lustig war auch, dass vor dem Beginn die nepalesische Nationalhymne inbrünstig begangen wurde.

    19. Reisetag: Von Chitwan nach Kathmandu mit dem Bus
    Da brauche ich gar nicht mehr viel zu sagen; Busfahrt in einem Deluxebus auf dem High-Way, der mehr einer Schneckenstrecke entsprach. Etwas zwei Stunden Verspätung durch einen nicht nachzuvollziehenden Stau auf dem Berg, der rauf nach Kathmandu führt und wieder einmal ein fehlender Transport vom Bus Endpunkt zum Hotel. Dies führte dazu, dass ich glücklicherweise ein funktionierendes GPS Handy dabei hatte und den 1km in Dunkelheit in einer fremden Stadt mit 18kg Gepäck erfolgreich bewältigte und wieder im Hotel Yambu verweilte.

    20- und 21. Reisetage: Sightseeing in Kathmandu
    Normalerweise stehe ich nicht so sehr auf Kultur und Städtetouren. Da in Kathmandu aber so viele Religionen anzutreffen sind, es so viele interessante Plätze gibt, empfand ich diese zwei Tage als sehr interessant. Großes Glück hatten wir am ersten Tag, weil es dort einen Streik im öffentlichen Verkehr gab und nur Wagen für Touristen fahren durften. Dies bedeutete fast leere Straßen und wir konnten sowohl Bodnath, als auch den Monkey Tempel und Bhaktapur an einem Tag machen. Bhaktapur war deshalb interessant, weil wenige Erdbebenschäden zu sehen gewesen sind und man sich aufgrund der Architektur ein wenig wie in China vorkam. Auch wurde mir von einem Künstler ein selbst gemaltes, wunderschönes Bild gezeigt, welches das Leben von Buddha darstellt.
    Bodnath ist ein beeindruckender Tempel, der Anfang November fast wieder komplett hergerichtet war und ein Heiligtum für die Buddhisten darstellt. Im Monkey Tempel hingegen finden sich die Hinduisten wieder. Ich wusste vorher nicht, dass jeder Hindu einmal in seinem Leben zu diesem Monkey Tempel pilgern muss. Hier trafen wir auch auf soooo viele wildlebende Affen, so dass ich hier im Grunde mehr freilebende Tiere gesehen habe als in den zwei Tagen im Chitwan Nationalpark ;o)
    Man stelle sich vor in unseren deutschen Kirchen würden Hühner umherlaufen. So muss man sich das mit den Affen im Monkey Tempel vorstellen.

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    >>> dort wird nach hinduistischer Art eine Leichte verbrannt, deren Asche in den Fluss gegeben wird.
    Abends lud mich der Manager der Trekkingagentur noch zu einem tollen Essen ein. Dies passierte übrigens auch in Pokhara, wo ich mich eigentlich nur mit einem anderen Manager treffen wollte, mit dem ich im Vorfeld der Reise Kontakt hatte. Doch brachte dieser auch noch seinen Schwager, sein Kind und seine Ehefrau mit, so dass ich mir ein wenig seltsam vorkam, denn ich empfand dies als soo nett und freundlich.

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    Am vorletzten Tag meiner Reise stand also der zweite Sightseeing Part an. Leider ist der Durban Square nicht wirklich imposant, da vieles aufgrund des 2015er Bebens zerstört ist. Den Tempel der Kumari besuchten wir allerdings, doch um 7 Uhr war die Göttin sicherlich noch am schlafen ;o) Jedoch fand ich den Tempel designtechnisch sehr spannend und auch das ganze Brauchtum, was um diesen herum gilt (z.B. zeigt sich die Kumari nur manchmal einmal am Tag für ein paar Sekunden am Fenster, man darf ihr aber nicht in die Augen schauen, weil sie ansonsten Feuer spuckt. Auch lebt sie als Kind und Reinkarnation des Gottes nur solange in dem Tempel, bis sie ihre erste Blutung erhält. Danach gibt es eine neue Kumari).

    Abschließend besuchten der Trekkingguide und ich noch eine öffentliche Schule und verteilten die restlichen Malbücher & Co. Ich habe selten sich so sehr freuende Kinder gesehen. Selbst die Jungen begannen sofort mit dem Malen und es war ein schönes Gefühl, zumindest ein klitzkleines bisschen machen zu können.

    Die Armut der Menschen hat mich schon sehr berührt. Sie leiden wohl nicht an Essen, denn Reis gibt es in Nepal genug, aber vor allem die Lebensumstände wie Häuser, Bildung für die Kinder und eben auch die Freude für die Kinder, lassen doch sehr zu wünschen übrig. Daher kann man auch nicht von einem perfekten Urlaub sprechen, weil man eben tagtäglich mitbekam, wie die Menschen dort zu leben haben. Wir Touristen verweilen dort nur ein paar Wochen und reisen dann zurück in unsere Oasen. Die Nepalesen verlassen teilweise niemals ihr Land und leben teilweise unter sehr schwierigen Bedingungen…..

    Ich wollte bewusst mit diesen Worten meinen Reisebericht enden lassen. Am nächsten Morgen ging es um 11:15 Uhr und 45min Verspätung mit dem Flieger zurück nach Mascat. Ich war positiv überrascht, dass trotz der nur 50min Umstiegszeit es sowohl mit den Passagieren, als auch dem Gepäck alles gut ging. In München angekommen, erhielt ich sogar als einer der Ersten das Gepäck. Toll Oman Air )))

    Mein Fazit:
    • Tatsächlich war ich am Ende froh, wieder daheim zu sein. 22 Tage, 18 verschiedene Betten, eine ganz andere Umgebung, der Verzicht auf Wärme in der Nacht usw. haben ihre Spuren hinterlassen. Jedoch habe ich den Urlaub niemals bereut und dieses Land ist einfach wunderschön. Diese Bergblicke kann man eben kaum beschreiben und lassen einen sprachlos und berührend zurück.
    • Ja, ich werde nach Nepal zurückkehren, denn natürlich muss und möchte ich jetzt auch noch die Everest Gegend sehen. Nur Oktober und November sind leider die falschen Monate für mich. Zumal es in der Everrest Gegend auf bis zu 5500m und Schlafhöhen mit 5000m geht. Daher empfahl mir der Guide, es doch Mitte April bis Mitte Mai zu probieren. Dann seien die Nächte spürbar wärmer, man muss manchmal mit etwas Regen rechnen, die Aussichten seien aber gegeben
    • Verzichtet so gut es geht auf Transporte mit dem Bus. Es ist einfach nicht schön und ich mag mir nicht vorstellen, wie gefährlich diese Routen zu Monsunzeiten sind
    • Der Chitwan Nationalpark ist landschaftlich sehr schön, wer aber wirklich Tiere sehen möchte, sollten die Nationalpark im westlichen Nepal aufsuchen. Das sei zwar teurer, aber die Wahrscheinlichkeit, wilde Tiere zu sehen, sei wesentlich höher
    • Ich kann bestätigen, dass die Beschilderung der Natt Trails gegeben ist. Ohne Karte fände ich die Anzahl der Markierungen aber als zu wenig. Ich war froh, einen Guide zu haben, der für einen auch gute Schlafmöglichkeiten- und manchmal auch Nachschlag beim Essen organisierte (damit meine ich nicht Dhal-Bhat, denn da bekommt jede/r soviel, er/sie nur essen kann)
    • Unterschätzt die Höhe nicht, aber dramatisiert diese Thematik auch nicht. Ich denke, dass wenn man langsam geht und man auf die Etappen achtet, normalerweise alles gut laufen sollte. Eine sehr umfangreiche Reiseapotheke kann ich aber jedem nur ans Herz legen.

    Meldet Euch gerne bei Detailfragen.

    Viele Grüße

    Bastian
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