[SE] Sarek Abenteuer im August

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  • Ardunaut
    Gerne im Forum
    • 29.04.2013
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE] Sarek Abenteuer im August

    Tut mir Leid das es so lange nicht weiter ging. In der letzen Zeit hatte ich viel um die Ohren. In den nächsten Tagen versuche ich mich mal in Ruhe für ein paar Stunden hinzusetzen und den Bericht noch fertig zu schreiben.

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    • Ardunaut
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE] Sarek Abenteuer im August

      Tag 3

      Am dritten Tag wache ich erst kurz vor 10 Uhr auf. Es tut total gut, nach langer Zeit, mal wieder so richtig ausschlafen zu können. Nach einem kleinen Frühstück gehe ich wieder runter zum Fluss und überprüfe den Wasserstand. Leider ist er immer noch zu hoch um an der Stelle zu furten. Nachdem ich mein, noch vom Morgentau leicht feuchtes, Zelt und die restlichen Gegenstände in meinem Rucksack verstaut habe, gehe ich Flussabwärts. Auf der Karte kann man erkennen das dort der Fluss breiter wird. Dort will ich eine weitere Überquerung versuchen. Nach einigen hundert Metern kann ich von einem Hügel aus in der Ferne eine Brücke erkennen. Diese ist auf der Karte einen Zentimeter weiter flussaufwärts eingezeichnet. An der Brücke hängt ein Schild, welches in schwedischer Sprache verfasst ist und wie ein Warn- oder Verbotsschild aussieht. Da ich kein Schwedisch kann, setze ich meinen Weg über die klapprige und von Rost überzogene Brückenkonstruktion fort.



      Trockenen Fußes geht es auf der anderen Seite weiter zur Alkavare Kapell. Nach ein paar Höhenmetern erreiche ich diese und verbringe dort eine ausgedehnte Mittagspause. Ich erkunde ein wenig die Umgebung und lese in den Hüttenbüchern der Kapelle von Abenteuern aus vergangenen Jahrzehnten.



      Am See Alggajavrre vorbei geht es durch den jetzt dichter werdenden Buschbewuchs. Dieser kann zwischen Knie und Schulterhöhe erreichen. Den Trampelpfad kann ich nur noch schlecht erkennen. Kreuzende Wildwechsel enden oftmals mitten im Gebüsch. Es ist recht anstrengend dann wieder auf den den Trampelpfad zu kommen. An den Pfützen sind oft glitschige Wurzeln, bei denen man vorsichtig sein muss um nicht auszurutschen.Langsam gehe ich immer weiter in das Tal hinein und bin total überwältigt von der Schönheit der Natur. Glitzerndes Wasser und strahlend blauer Himmel landen zu vielen Fotos ein. Am Nachmittag treffe ich eine Gruppe mit zwei Deutschen und einem Schweden. Nach einem kurzen Plausch geht es weiter. Bald darauf schlage ich schon mein Zelt auf und mache es mir davor auf der Isomatte gemütlich. Auf meinem Ebook-Reader habe ich vor der Reise einige Bücher geladen. Den späten Nachmittag genieße ich das Buch „Die Känguru-Chroniken“. Als die Sonne hinter den stellenweise schneebedeckten Gipfeln des Sareks verschwindet, geht es auch für mich in den Schlafsack.





      Tag 4

      Ich wache wieder recht spät auf. Die Sonne strahlt schon kräftig und im Zelt ist es richtig warm. Ohne Frühstück mache ich mich schnell auf den Weg. Das heutige Ziel ist die Nothütte bei Skarja. Am Himmel kann man vereinzelt Zirruswolken entdecken. Anfangs bin ich noch im Pulli unterwegs. Gegen Mittag wird mir dieser aber zu warm und ich suche aus meinem Rucksack ein leichtes T-Shirt raus.



      Es geht durch sumpfige Wiesen und bald geht es auf einer riesigen Rasenfläche weiter. Dort treffe ich auch drei schwedische Jungs mit denen ich ein Weilchen plaudere. Wir witzeln das man im Sarek eigentlich Mückenspray und Regenjacke und keinen Sonnenschutz braucht. Netterweise kriege ich etwas Sonnencreme ab und kann mein Gesicht etwas schützen. Bisher habe ich auf keiner Packliste für den Sarek Sonnencreme entdeckt! Weiter geht es leicht bergab über ein Blockfeld. An der Stelle wo das Alggavagge und das Guophervagge sich treffen gibt es einen kleinen Fluss den es zu Furten gilt. In dem schön kalten Wasser erfrische ich mich kurz. Es geht an einer Rentierhütte vorbei und ich kann in das wunderschöne obere Rapadalen gucken.
      Ich folge einem Trampelpfad der mich zunächst durch einen kleinen Wald führt und dann an einer Hangseite weitergeht. Links von mir gibt es einen Steilhang der immer höher wird.



      Nach ein einigen hundert Metern verläuft sich der Trampelpfad. Ein vorankommen wird immer beschwerlicher. Im Grundstein steht übrigens das man sich unbedingt oberhalb des Trampelpfades halten soll. Da es mittlerweile schon später Nachmittag ist und ein zurücklaufen einen ziemlichen Umweg bedeuten würde, beschließe ich vorsichtig abzusteigen und in der Ebene weiter zu laufen. Dort geht es dann deutlich besser voran. Als ich auf der Höhe der Nothütte bin, schleppe ich mich ziemlich ausgelaugt noch einige Höhenmeter hoch zur Hütte. Dort machen sich gerade 3 Deutsche auf den Weg und wollen noch ein paar Kilometer schaffen. Für mich ist heute aber dort Schluss. Erschöpft aber zufrieden esse ich mein Turmat.



      Am späten Abend kommt noch ein Fuchs an der Hütte vorbei und läuft dort einige Minuten umher. Obwohl ich nur einige Meter von ihm entfernt bin, scheint sich der Fuchs nicht für mich zu interessieren. Vorsichtig kann ich einige Fotos und Videos machen. Diese Begegnung war eine der Höhepunkte auf dieser Tour.



      Tag 5

      Ich wache mit einem starken Sonnenbrand im Gesicht auf. Am noch kühlen Morgen mache ich mich schnell auf den Weg. Es geht zuerst wieder runter auf die Ebene, wo ich gestern schon war. Auf der anderen Seite des Tals gibt es mehrere flache Flussarme die es zu furten gilt.



      Es geht den ganzen Tag am rechten Talhang entlang. Es ist dort recht hügelig und dicht mit Gestrüpp bewachsen. Das ständige auf und ab und die Sträucher machen ein vorankommen für mich anstrengend. Auf einer nassen Wurzel rutsche ich aus und lande unsanft vorwärts in einem Rinnsal. Bis auf eine nasse Hose und das gerissenes Armband meiner Uhr ist zum Glück nichts schlimmes passiert. Es geht so weiter bis zu einer alten Samenhütte. Dort im Wald gibt es wunderschöne Zeltmöglichkeiten.



      Diese nutze ich und kurz nachdem ich mein Zelt aufgeschlagen habe wird das Wetter schon deutlich ungemütlicher. Der Wind nimmt zu und es fängt an zu Regnen. Vor dem schlafengehen überprüfen ich nochmal alle Zeltleinen. Der Regen nimmt über Nacht ab.

      Tag 6
      Gleich nach dem Frühstück gilt es einen in etwa kniehohen Bach zu furten. Einen Kilometer weiter komme ich zum Gletscherabfluss Jagasjgaskajiegna. Diese Furt ist schon deutlich anspruchsvoller. In dem rauschenden Wasser ist viel aufgewirbeltes Sediment. Es schauen große Steine aus dem Wasser, hinter denen sich tiefere Stellen befinden. An dem Bach treffe ich Peter, der deutlich mehr Erfahrungen beim Furten hat. Gemeinsam suchen wir eine geeignete Route durch den Bach. Als Peter eine geeignete Stelle gefunden hat geht er als erstes los. Kurz vor der Mitte des Baches bricht er aber ab, da das Wasser dort zu tief wird. Etwas weiter Flussaufwärts haben wir mehr Glück und können gut furten.



      Wir unterhalten uns noch ein Weilchen und ich bekomme den Tipp etwas weiter höher am Hang entlang zu laufen. Es geht durch einen Laubwald. Als ich über der Baumgrenze angelangt bin, kann ich ins Rapadalen schauen. Leider ist richtiges Schmuddelwetter und meine kleine Kompaktkamera hat Probleme mit den Lichtverhältnissen. Bei einer kurzen Teepause genieße ich den Blick in das vor mir liegende Rapadalen. In der Ferne kann ich Peter dabei beobachten wie er beim Dielmaskajdde den Rahpaädno furtet.



      Für mich geht es weiter ins Sarvesvagge. Ich steige wieder etwas in den Wald ab. Plötzlich steht keine 10 Meter von mir entfernt ein riesiger Elch. Der Elch und ich sind beide ziemlich erschrocken von einander. Ich stehe wie festgewurzelt da und brauche einige Sekunden bis ich auf die Idee komme die Kamera rauszuholen. Aber der Elch hat keine Lust auf mich und verschwindet schnell im Wald. Einige hundert Meter weiter bemerke ich wieder Bewegungen im Wald. Ganz vorsichtig nähere ich mich und kann 4 Elche entdecken. Ich versuche ein paar Aufnahmen durch die Bäume hindurch zu machen. Aber für richtig tolle Aufnahmen fehlt mir leider ein gutes Objektiv. Nach ein paar Minuten sind auch dieses Elche im Wald verschwunden und total überwältig gehe ich weiter.



      Langsam biege ich in das Tal Sarvesvagge ein. Da ich den Fluss in der Mitte des Tals überqueren will steige ich langsam vom Hang ab. Unten angelangt gehe ich einige hundert Meter am Fluss entlang. Bei einer breiteren Stelle beschließe ich eine Überquerung zu wagen. Vor mir liegt der bisher breiteste und tiefste Fluss den ich furten muss. Ich verstaue alle meine Sachen die Nass werden könnten im Rucksack und fahre die Trekkingstöcke auf maximale Höhe aus. Nach einem Meter ist das Wasser schon über knietief. Da ich nicht auf den Grund gucken kann muss ich mich vorsichtig mit meinen Trekkingstöcken vorantasten. Im eiskalten Wasser ist das ziemlich Kräftezehrend. Zur Flussmitte hin wird das Wasser immer tiefer. Und mit der damit größeren Angriffsfläche im Wasser wird auch die Strömung immer stärker. Die Stöcke zittern mittlerweile und meine Füße finden nur noch schlecht Halt im Wasser. Es ist höchste Konzentration angesagt. 3 Meter vor dem anderen Ufer ist es so tief das meine Icebreaker-Boxer nass wird. Die Temperatur vom Wasser ist wirklich klein ähmm kalt. Aber zum spaßen ist in dem Moment keine Zeit. Im Kopf gehe ich die Optionen durch die ich habe. Ich entscheide mich gegen das umkehren und taste mich stattdessen vorsichtig einige Meter weiter Flussaufwärts. Dort wird das Wasser wieder etwas flacher und ich kann die andere Flussseite erreichen. Erschöpft und mit ausgekühlten Beinen baue ich direkt am Flussufer mein Zelt auf, ziehe mir meine dicken Klamotten an und gönne mir eine große Portion Schoki.

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      • Puma
        Anfänger im Forum
        • 27.09.2007
        • 21

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE] Sarek Abenteuer im August

        Super, es geht endlich los

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        • Blahake

          Fuchs
          • 18.06.2014
          • 1440
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE] Sarek Abenteuer im August

          Den Rotfuchs (oder seine Verwandschaft) habe ich ein Jahr zuvor ganz in der Nähe auch gesehen
          Aber auf Deine Elchsichtung und den blauen Himmel bin ich doch ein bisschen neidisch!!

          Schöner Bericht!

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          • Ardunaut
            Gerne im Forum
            • 29.04.2013
            • 67
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE] Sarek Abenteuer im August

            Hier ist noch ein kleines Video von der Elchbegegnung. Leider kann man nicht so viel erkennen.
            Kurz darauf sind noch zwei Elche, hinter den ersten beiden vom Video, aufgetaucht. Von dem einen konnte ich noch ein einigermaßen erkennbares Foto machen.



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            • Mika Hautamaeki
              Alter Hase
              • 30.05.2007
              • 3979
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE] Sarek Abenteuer im August

              Juhu, es geht weiter! Auf den Elch bin ich sehr neidisch!!!! Habe in all den Jahren nur einmal einen auf ca. 500 m oder mehr gesehen
              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
              A. v. Humboldt.

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